Autor: Larry Zweig

  • „Mensch wie stolz das klingt“

    Ein Besuch in der Hanns-Kralik-Ausstellung in Moers

    Sehr beeindruckt und berührt waren die gut 20 Teilnehmer des Ausflugs ins Moerser Schlossmuseum, die letzten Sonntag dem Aufruf von „Solidarität International“ und „Kumpel für AuF“ Duisburg gefolgt waren. Wir bestaunten die Werke eines Arbeiterkünstlers, der in Deutschland weitgehend unbekannt ist – unterdrückt, muss man sagen. Denn die Zeichnungen, Radierungen, Holzschnitte von Hanns Kralik sind Kunst auf höchstem Niveau und müssen keinen Vergleich scheuen. Noch wichtiger aber ist, dass und wie Hanns Kralik seine Kunst genutzt hat für den aktiven proletarischen Widerstand gegen den Hitler-Faschismus.

    Hanns Kralik wurde 1900 als Sohn eines Bergmanns in Österreich geboren und wurde später mit 14 Jahren selbst Bergmann auf der Zeche Rheinpreußen in Moers. Als Kommunist 1933 inhaftiert im KZ Börgermoor war er an der Entstehung des „Moorsoldatenliedes“ beteiligt. Er gestaltete das Liedblatt zu dem Text von Johann Esser und der Melodie von Rudi Goguel, welches er in ein Bastkörbchen eingeflochten durch den KZ-Zaun an seine Frau weiterschmuggelte. Von dort aus gelangte das Moorsoldatenlied zuerst zu den Internationalen Brigaden nach Spanien und von dort aus in die ganze Welt.

    Hanns Kralik und seine Frau Lya haben auch nach der Erfahrung der KZ-Inhaftierung nicht nachgelassen im Kampf gegen den Hitler-Faschismus. Nach Frankreich geflüchtet, wo sie illegal lebten und sich der Resistance anschlossen, betrieben sie eine illegale Druckerei, mit der sie kleine Zigarettenpapierchen mit Parolen gegen Hitler bedruckten – gut in der Manteltasche zu transportieren und zum unauffälligen fallen lassen. Die produzierten Wachsmatritzen mit Flugblatttexten, die sie weitergaben, damit sie an vielen anderen Orten vervielfältigt werden konnten. Die Ausstellung ist voller solcher Geschichten über den antifaschistischen Widerstand.

    Nach dem II. Weltkrieg und dem Sieg über den Hitlerfaschismus wurde Hanns Kralik als KPD-Abgeordneter Kulturdezernent in Düsseldorf. Aufgrund des „Adenauer-Erlasses“, der dafür sorgte, dass Anfang der 1950er Jahre Kommunisten aus dem Staatsdienst entfernt wurden, wurde auch Hanns Kralik entlassen. Und verlor damit auch die „Widerstandskämpferrente“. Bis zu seinem Tod 1971 arbeitete er wieder als freier Künstler.

    Die Ausstellung ist unbedingt zu empfehlen, übrigens gerade auch für Jugendliche. Sie ist bisher nur noch bis 24.3.24 im Grafschafter Museum im Moerser Schloss, Kastell 9, 47441 Moers zu sehen, soll aber verlängert werden. Telefonische Auskunft: 02841 881510.

    Wir wollen alles daran setzen, diese Ausstellung einem noch breiteren Publikum zugänglich zu machen und suchen dafür Ideen, z.B. Räumlichkeiten, wo man sie aufbauen könnte usw. Wer dazu was beitragen kann, wendet sich gerne an solidaritaet-international-duisburg@web.de.

    Hier ist der Link zur Ausstellungszeitung: https://www.moers.de/media/document/47307

  • Osternmarkt in Aalen

    Osternmarkt in Aalen

    Der Renner für die Unterstützung der gewerkschaftlichen Organizerinnen in Bangladesch:

    Süße Hasen mit Schweinsohren

    Bei bestem Frühlingswetter und in völlig entspannter Atmosphäre konnten wir beim Ostermarkt in Wasseralfingen – einem Ortsteil von Aalen – unser Projekt in Bangladesch vorstellen und 355,65 € an Spenden dafür einnehmen.

    Im Angebot waren liebevoll gemachte Hasen-Muffins und selbst gekochte Marmeladen, eine Bücherauswahl und selbst gestrickte Socken.

    Schon nach etwas mehr als fünf Stunden war der Stand regelrecht „ausgeräubert“ und wir hatten sehr viel Zuspruch erhalten, konnten neue Leute interessieren, die wir auch gleich zum Sponsorenessen im Juni eingeladen und auf die Beteiligung am diesjährigen Ostermarsch in Ellwangen ansprechen konnten.

    Eine örtliche Initiative zur Unterstützung von Bildung und Teilhabe unterstützt Schulen in verschiedenen Dörfern in Tunesien und wurde Mitglied in SI.

    Bedanken konnten wir uns bei der Ortschaftsverwaltung, die schon tags vorher die einheitlichen Marktstände aufgebaut hatte und den Vereinen kostenlos zur Verfügung stellte. Auch die 30 € für die vorgesehene Standgebühr konnte so dem Spendenprojekt in Bangladesch zugeführt werden.

  • Sandwich-Aktion zu 100 Tage Gazakrieg

    Sandwich-Aktion zu 100 Tage Gazakrieg

    Am Samstag, den 19.01.2023 veranstalteten wir die erste Spendensammlung und protestierten mit Sandwiches (also Plakat vorne und hinten) gegen den Krieg in Gaza. SI ist Mitglied bei KOPI (Deutscher Koordinierungskreis Palästina/Israel) KOPI rief zu dieser gemeinsamen Aktion auf, in welcher der Protest gegen den Krieg gegen das palästinensische Volk in vielen Städten zugleich in die Straßen getragen wird. https://www.kopi-online.de/wordpress/

    Wir protestierten in Schwäbisch Hall mit! Selbstverständlich verurteilt SI auch den Terrorangriff der Hamas. Wir verknüpften die Aktion mit einer Spendensammlung.

    Trotz Ankündigung trafen sich leider nur einige wenige zur Vorbereitung der Plakate. Dort bereiteten wir Plakate mit Inhalten wie „100 Tage schon Morden in Gaza“, „22000 Tote – deutsche Staatsraison?“ oder „Stoppt die Massenvernichtung in Gaza“ vor.

    Das Spendenziel war die Al Jaleel Association (AJS) in Jenin/Westjordenland. SI arbeitet seit über 20 Jahren mit der AJS zusammen, deren Leistung in der psychischen und physischen Rehabilitation liegen. Zu Anfang erhielten Mitarbeiter der AJS mit der Unterstützung von SI eine Ausbildung zum Orthopädietechniker und bauten nach und nach selbstorganisiert ein stationäres und ambulantes Rehazentrum mit Orthesenwerkstatt aus. Am 24. November 2023, in der Feuerpause in Gaza, erstürmten israelische Soldaten das Flüchtlingslager Jenin. Die UNO berichtet u.a. über bewaffnete Zusammenstöße mit Palästinensern und Luftangriffe, 5 Palästinenser wurden getötet. Auch das Gebäude der AJS wurde beschädigt und Maschinen und Geräte, die zur Reha dienen, wurden während des 10-stündigen Angriffs zerstört. – mehr dazu im aktuellen Newsletter S. 4 und bei www.solidaritaet-international.de.

    Am Aktionstag trafen sich 4 Mitglieder um 10:00 Uhr am Milchmarkt mit den Plakaten und Spendendosen. 2 weitere Mitglieder waren an der Vorbereitung beteiligt. Wir beschlossen auf den Markt zu gehen und mit den Menschen zu sprechen. Wir konnten rund 90 Menschen ansprechen und führten etwa 25 ausführlichere Gespräche. Hier informierten wir über unsere Arbeitsweise, die Arbeit der Kooperation mit der AJS und gaben teils den Hinweis auf unsere nächste Aktion in der Stadt, den int. Frauentag. Was uns sehr überraschte war, dass wir viel, auch spontanen, Zuspruch bekamen und sich uns gegenüber niemand ablehnen verhielt.

    Am Ende des Tages, nach anderthalb Stunden erhielten wir von etwa 15 Spendern 100,28 €, die wir der Al Jaleel Society aus Schwäbisch Hall zur Verfügung stellen.

    Holger, SHA

  • Tausche Rose gegen Spende 2.0 und ein Sponsorenessen

    Tausche Rose gegen Spende 2.0 und ein Sponsorenessen

    Auch dieses Jahr planten wir unsere Aktion „Tausche Rose gegen Spende“ zum Internationalen Frauentag. Der Erlös kommt auch dieses Jahr wieder dem Aufbau der Gewerkschaft der Textilarbeiterinnen in Bangladesch (GWTUC) zu Gute. In den letzten Jahren wurde immer wieder gefragt, wo die Rosen angebaut würden und ob sie nachhaltig wären. Viele lehnten es deshalb ab, eine Rose mit zu nehmen – auch wenn sie trotzdem spendeten.  Also überlegten wir uns für dieses Jahr eine Alternative. Und kamen auf die Tulpe. Sie ist erst mal passend für die Jahreszeit und wir fanden eine Gärtnerei in der Region, die die Tulpen selber ziehen. Und wir bekamen die Tulpe mit Zwiebel, so dass sie hinterher ausgepflanzt werden kann. So hieß unsere Aktion diesmal also: „Tausche Tulpe gegen Spende“!

    Neu war für uns dieses Jahr, dass wir beim Radio Sthörfunk im Format „Akademie der Weltmarktverlierer“ anlässlich des Internationalen Frauentag eingeladen wurden. SI wurde begrüßt, „an einem Tag, der für internationale Solidarität und den Sozialismus steht“, so die Moderatoren, und man freue sich, uns heute hier zu haben.

    Wir hatten dort ein kleines Interview und berichteten über die aktuellen Forderungen und die Repressalien, unter welchen der Arbeitskampf in Bangladesch ausgetragen werden muss. Zudem stellten wir unsere Aktion „Tulpe gegen Spende“ und SI vor und luden zur Aktion am 09.03.24 ein. Und wir hatten Gelegenheit über Canto Vivo und die Methode der Projektbetreuung durch die einzelnen Ortgruppen zu sprechen. Unsere Liedwünsche „Mädchen mach mal was aus Dir“ von „Gehörwäsche“ und „Brot und Rosen“ vom „Ruhrchor“ empfanden die Moderatoren als sehr passend und wussten diese gut zu kommentieren.

    Die Nachhaltigkeit der Tulpen kam sehr gut an bei den Spendern. Mit 100 Tulpen und Infomaterial bewaffnet, bauten wir am Samstag, 9.3.24 einen kleinen Infostand auf dem Milchmarkt auf. Die Standbesetzung mit bis zu 9 SI Mitgliedern war super und wir konnten uns deshalb mit Bauchläden auch in der Stadt verteilen. So waren wir an allen belebten Plätzen der Stadt präsent, baten um Spenden für die GWTUC. In vielen Gesprächen konnten wir über die prekäre Lage der Textilarbeiterinnen aufklären und auch SI noch mehr bekannt machen. Einige Passanten fanden unsere Arbeitsweise und dass jeder Cent ankommt den richtigen Weg. Viele Programme wurden aus Interesse mitgenommen. Eine Spenderin möchte dauerhaft unsere Einladungen zu Aktionen bekommen.

    Innerhalb von 3 Stunden waren alle Tulpen unter die Leute gebracht und wir hatten 610,56 € in unseren Spendendosen. Ein respektables Ergebnis! Wir danken allen Spendern und Spenderinnen!

    Holger und Waltraut, SHA

    Und für den Abend hatten wir zu einem Sponsorensuppenessen für die Unterstützung der Delegierten für die BDV in Braunschweig eingeladen.  Leider gab es in letzter Sekunde noch ein paar Absagen, so dass wir am Ende „nur“ noch zu Acht waren.

    Es war schön, uns mal in entspannter Atmosphäre zu treffen, ohne an nächste Aktionen denken zu müssen. In lockerer Runde ließen wir uns die leckeren Suppen schmecken, die Unterhaltung war angeregt und lebhaft. Nach dem Kassensturz brachten uns die Suppen – Karottensuppe mit Orange, scharfe Curry – Kokossuppe und Kraftbrühe mit Siedfleisch, Parmesannocken und gefüllten Flädle – nebst Getränken 165,00 € ein. Mit einem leckeren Nachtisch ließen wir den Abend ausklingen. Zusammen mit dem Erlös aus Silvester haben wir nun 305,50 € für die Delegierten zur Verfügung.

    Waltraut, SHA

  • Der Dschungel ist keine Handelsware

    Der Dschungel ist keine Handelsware

    „Der Amazonas ist nicht käuflich“ war der energische Ruf der Verurteilung, der am 7. März in Huancayo und 14 weiteren peruanischen Städten ertönte.

    In Lima standen Hunderte von jungen Menschen vor dem peruanischen Kongress und forderten die Aufhebung des Gesetzes 31973, das die Situation der biologischen Vielfalt im Amazonasgebiet verschlimmert und die Sicherheit und den Lebensunterhalt der indigenen Völker bedroht.

    Der Amazonas ist nicht käuflich! spiegelt insbesondere den Kampf der Umweltschützer gegen die peruanische Politik und die Gesetze wider, die die Situation der biologischen Vielfalt des Regenwaldes verschlimmern und die Verschlimmerung der Armut der indigenen Völker hervorrufen.

    Die lebhafte kollektive Stimme der jungen Menschen war eine Warnung, dass der Regenwald keine Ware ist, die korrupte Machthaber an den Meistbietenden versteigern können, sondern ein natürlicher Schatz, der zum Wohle künftiger Generationen geschützt und bewahrt werden muss. In Zeiten einer allgemeinen Krise, wie sie Peru gerade durchlebt, ist der Schutz des Amazonasgebietes daher von entscheidender Bedeutung. Da der Regenwald ein unschätzbares Erbe ist, muss er mit Beharrlichkeit, Vehemenz und Entschlossenheit verteidigt werden, so wie es die jungen Menschen tun.

    Kapitalistische Gier

    Die kapitalistische Gefräßigkeit gegenüber dem Amazonas ist eine ständige Bedrohung für den Planeten und die von ihm abhängigen indigenen Völker. Die Amazonaswälder befinden sich aufgrund ihrer strategischen Lage und der Ausdehnung ihres Territoriums in einer sehr heiklen Situation. Sie sind sowohl durch das internationale Finanzkapital als auch durch die jeweilige Regierungspolitik ernsthaft bedroht. In diesem Zusammenhang muss Peru eine grundlegende Verantwortung übernehmen, da seine Entscheidungen direkte Auswirkungen auf die Gesundheit und die Zukunft der lebenswichtigen Ökosysteme dieser riesigen Dschungelregion haben. Diese Verantwortung wird noch größer, wenn man bedenkt, dass Peru nach Brasilien die größte Ausdehnung des Amazonasgebietes im Vergleich zu den anderen fünf Ländern hat, die sich diesen Raum teilen.

    Die Wälder des Amazonasgebiets sind einer ständigen Belagerung ausgesetzt. Die Gier des internationalen Finanzkapitals, der illegale Holzeinschlag, der illegale Bergbau, die Ölförderung und der Kokaanbau für den Drogenhandel bilden einen räuberischen Angriff, der das Amazonasgebiet zu zerstören droht. Darüber hinaus vervollständigen die Verschmutzung der Flüsse, die grassierende Gewalt und die eigennützige und mitschuldige Passivität der korrupten Machthaber ein düsteres Bild, das dringende Maßnahmen erfordert. Aus diesem Grund machen junge Peruaner mobil, um zu verhindern, dass der Amazonas mit seiner unschätzbaren biologischen Vielfalt Opfer einer fortschreitenden und unaufhaltsamen Ausplünderung wird.

    Leider kann ein Kongress, der zu einem Zufluchtsort für Kriminelle geworden ist, der von Skandalen geplagt wird und in dem fast 70 % der Abgeordneten verschiedener Straftaten angeklagt sind, keine Lösungen für die schwerwiegenden Probleme Perus bieten, vor allem wenn das Hauptinteresse der Abgeordneten darin besteht, das neoliberale System aufrechtzuerhalten, Gesetze mit ihrem eigenen Namen zu verabschieden, sich auf unbestimmte Zeit zurückzulehnen, sich auf Kosten der Staatskasse zu bereichern und zahlreiche Vergünstigungen zu genießen.

    Jesús Véliz Ramos, 13.03.2024

  • Braunschweig International 2023

    Braunschweig International 2023

    Braunschweig International ist eine Veranstaltung, bei der aktive internationale Kulturvereine der Stadt sich und ihre Projekte vorstellen können. Es gibt viele tolle Vereine mit sozialen Projekten, es gibt aber auch Verein im Bereich Kultur und Gastronomie aus verschiedenen Ecken der Welt.

    Für uns ist diese Veranstaltung eine hervorragende Gelegenheit, uns bei der internationalen Kulturvereinsszene in Braunschweig weiter zu etablieren. Außerdem erreichen wir dabei ein buntes, internationales Publikum.

    Die Veranstaltung geht vom 8:30 Uhr (Aufbau) bis 19 Uhr (Abbau) und das ist recht lange, zumal wir gerade unserem größten Einsatz des Jahres (1. Mai) gehabt hatten. Waren wir sehr dezimiert.

    Damit wir aber nicht auf eine Teilnahme verzichten mussten, haben wir uns dafür entschieden, einen reinen Infotisch, ohne den Verkauf von Essen und Getränke, zu machen. Außerdem haben wir in 3 Schichten gearbeitet (insgesamt 9 Mitglieder) und waren „nur“ von 9:30 Uhr bis 15:30 Uhr dabei. Aus diesem Grund haben wir kein Zelt für uns allein gehabt, sondern haben wir uns eines mit dem Braunschweigerer Verein „Löwe für Löwe“ geteilt. Bei einem sehr netten Gespräch haben wir festgestellt, dass ihr Projekt und unser Ngengi Projekt sehr ähnlich sind. 

    Unser bunter, schön geschmückter Stand war für Alle ein Anlaufpunkt. Unsere neuen Banner wurden von vielen Leuten mit großem Interesse gelesen. Wir haben viele SI-Produkte (T-Shirts, Kulis, Pins, Kunsthandwerk) verkaufen können. Dafür waren die Spenden, in Vergleich zu anderen Aktionen, etwas „niedriger“ (21€). Insgesamt wurden in 4 ½ Stunden 204€ eingenommen, davon gehen 86€ für die selbstorganisierten Mädchenschulen in Afghanistan und 86€ für die Bergarbeiterkonferenz. Eine Besonderheit war auch, dass wir sogar auf die Instagram Seite der Stadt Braunschweig geschafft haben 😊.

    Weil aber das SI-Leben nicht nur schön und bunt ist, wollen wir von einem „Gespräch“ mit einem Mann berichten, der sich die Titelseite unseres Flyers „Palästina Spenden Sie für den AL-Jaleel-Verband im Flüchtlingslager von Jenin“ angeguckt und sehr aufgeregt hat.

    Er meinte: wir berichten zu einseitig, weil wir nur die Seite der Palästinenser erzählen. Als wir zu ihm sagten, worum es bei dem Projekt geht, und ihn fragten: was er gegen humanitäre Hilfe in einem Flüchtlingslager hat, sagte er: „wenn die Palästinenser in einem Flüchtlingslager angekommen sind, sind sie selber schuld, weil sie Krieg gegen Israel betreiben. Außerdem würden die Leute in dem Lager gegen Israel indoktriniert und Hass und Feindlichkeit vertreiben. Wir fragten ihn woher er sowas wüsste oder aus welchem Grunde er sowas behauptete. Er sagte uns: „Ich habe es gehört“. Wir kritisierten das und sagten, dass man sich selbst einen Eindruck von der Situation machen sollte. Daraufhin antwortete er: „Dann können Sie auch nicht von diesen Projekten hier (gemeint war unsere Infomaterial über Canto Vivo/Peru, die Bergarbeiterkonferenz und das Ngengi-Projekt) berichten, weil Sie auch nicht dabei waren“. Zum Glück konnten wir mit großem Bewusstsein antworten: „Doch! Unsere Mitglieder waren vor Ort, und manche von den Menschen der Projekte waren auch hier. Wir fördern das gegenseitige Kennenlernen und die gegenseitige Unterstützung.“ Der Herr ist dann einfach und schnell weggegangen und wollte nicht mehr mit uns sprechen.

    Es ging ihm nie um einen Austausch. Er hat nur „Palästina“ gelesen und hat sich aufgeregt. Das ist rassistische Diskriminierung und darf uns nicht einschüchtern.
    Das Ganze dauerte nicht mal 5 Minuten und wir haben danach weiter fröhlich unseren Stand betrieben (die Fotos sprechen für sich).

    Hoch die internationale Solidarität!

    SI- Braunschweig

  • Aufruf Kongoprojekt veröffentlicht

    Aufruf Kongoprojekt veröffentlicht

    Envoyé : sam., mars 9, 2024 à 16:36

    Objet : Re :Re: Transmission du programme des activités en rapport avec le 08/mars/2024

    Guten Tag Monika,

    Wir haben gerade die Durchführung des Treffens mit den Bergarbeiterinnen des handwerklichen Sektors und denen des Industriesektors abgeschlossen.

    Der Tag war ein großer Erfolg, wir haben mehr als 150 Personen zusammengebracht, der Austausch war sehr reichhaltig und wir werden Ihnen die Bilder schicken, sobald sie komprimiert sind, damit wir sie per E-Mail verschicken können.

    Es gab jedoch viele unvorhergesehene Ereignisse, wie z. B. die Verpflegung der Teilnehmer und deren Transport.

    Wir haben ein Haus gefunden, in dem wir die Schneiderei einrichten können und haben die Mietgarantie bezahlt.

    Bereits am Montag werden wir beginnen, die Räumlichkeiten herzurichten, um die vorhandenen Maschinen und Stoffe zu installieren, damit wir mit der Arbeit beginnen können, während wir auf zukünftige Verbesserungen warten.

    Wir werden Ihnen nach Abschluss aller Arbeiten weitere Informationen geben.

    Wir werden noch eine weitere Woche in Kolwezi bleiben, während der wir den Beginn der Aktivitäten überwachen.

    Wir grüßen Sie und alle anderen Kameradinnen und Kameraden aus Deutschland und anderen Ländern herzlich.

    Glück Auf

    Bonjour Monika,

    Nous venons de terminer la tenue de la rencontre avec les femmes mineures artisanales et les femmes membres du secteur industriel.

    La journée a été une grande réussite, nous avons réuni plus de 150 personnes, les échanges étaient très riches et nous allons vous envoyer les images des qu elles seront comprimées pour pouvoir être envoyées par mail.

    Seulement il y a eu beaucoup d‘ imprévus notamment, la nourriture pour les participants ainsi que leur transport.

    Nous venons de trouver une maison pour l installation de l‘ atelier de couture et nous avons payé la garantie locative. 

    Déjà lundi, nous allons commencer les travaux d ennoblissement du lieu pour installer déjà les machines disponibles et les tissus que nous avons, pour démarrer les travaux en attendant les futurs améliorations.

    Nous allons vous donner les informations supplémentaires après tous les travaux.

    Nous resterons à Kolwezi pendant une semaine de plus, le temps pour nous de surveiller le début des activités.

    Nous vous saluons cordialement ainsi que tous les autres camarades d Allemagne et d ailleurs.

    Glück AUF 

  • Zur Nachahmung empfohlen: Ein Büchersalon zum Internationalen Frauentag

    Zur Nachahmung empfohlen: Ein Büchersalon zum Internationalen Frauentag

    Mit ca. 25 Leuten – Frauen und frauenbewegten Männern – gut besucht war der Büchersalon unserer Regionalgruppe in den Räumen des Projektes „UtopiAA“ in Aalen. UtopiAA ist ein offener Ort in Aalen für gemeinschaftliche Aktionen und Begegnungen, mit großer Offenheit für verschiedene ehrenamtlich getragene Aktivitäten. Auf den Vorschlag zum Frauentag Literatur von und für Frauen anzubieten sind die Verantwortlichen gerne eingestiegen. Das liebevoll gestaltete Drumrum samt einer leckeren Verpflegung zur besten Marktzeit trug zum Erfolg dieses bis dahin noch nicht entwickelten Formats des „Büchersalons“ bei.

    Im Angebot fanden sich Bücher von und über mutige und streitbare Frauen, Biografien von Frauen, die eintreten gegen Rassismus und Diskriminierung, Frauen, die über ihre Fluchterfahrungen berichten, Frauen, die sich international vernetzen und zusammenschließen, die im Kleinen für weitere Gleichberechtigung einstehen oder sich der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen angeschlossen haben, auch Unterhaltung kam nicht zu kurz. Die Themen reichten von „Vertreibung, Flucht und Rassismus“ über „Mutige und streitbare Frauen“ bis hin zur „Kritischen Unterhaltung und Nützlichem“, darunter ein Sparkochbuch und Romane internationaler Autorinnen.

    Die Bücher konnten in der Veranstaltung direkt erworben werden. Wenn jemand Interesse an einer Auflistung der vorgestellten Bücher hat, kann die über e-mail zugeschickt werden. Dazu bitte wenden an renate.radmacher@online.de

    Wir konnten Bücher im Wert von 229 € verkaufen und auch einzelne Bestellungen entgegen nehmen. In der Spendendose für die Organizerinnen in Bangladesch landeten nochmals 37 € und mit UtopiAA wurde vereinbart, in der Adventszeit einen weiteren Büchersalon anzubieten, der sinnvolle Buchgeschenke zum Inhalt haben soll.

    Auf jeden Fall hat das ganze viel Spaß gemacht, die Teilnehmenden haben sich lebhaft ausgetauscht, die Verbindungen zwischen SI und UtopiAA haben sich vertrauensvoll vertieft und wir waren uns einig: Gerne wieder.

  • Aktion am 8. März, dem internationalen Frauentag

    Aktion am 8. März, dem internationalen Frauentag

    „Aber wenn viele einen Euro geben …“

    Mit unserer Aktion „Tausche Rose gegen Spende“ haben wir heute 300,36 € Spenden eingenommen. Zwei Mal mussten wir noch schnell Rosen nachkaufen, denn unser Angebot war schon nach einer knappen Stunde recht dezimiert. 145 Rosen wurden getauscht und Marmelade angeboten. Insgesamt haben wir ca. 200-250 Leute ansprechen können. Es ist ein super Erfolg finanziell, aber auch was unseren Bekanntheitsgrad angeht. Eine Redakteurin der Aalener Nachrichten kam direkt angeradelt und machte sich vor Ort (nicht nur) ein Bild von unserer Aktion und unserer Arbeit insgesamt. Manche sagten auch, dass sie aufgrund des Zeitungsartikels in beiden Aalener Zeitungen extra in die Stadt gekommen wären.

    Mit 10 € kann man in Bangladesch eine gewerkschaftliche Organizerin für einen Monat unterstützen. Alleine diese Aktion bewirkt, dass wir 30 Leute einen Monat unterstützen können oder eben eine Organizerin über einen Zeitraum für 30 Monate in ihrer Arbeit fördern können. Das ist doch toll!

    Überhaupt die gewerkschaftliche Arbeit. Wir haben deutlich gemerkt, dass momentan die vielen kämpferischen Aktionen in den laufenden Tarifrunden stattfinden und auch der antifaschistische Protest sich entfaltet. Wo wären wir ohne Gewerkschaften und deren Vertrauensleute in den Betrieben. Auch da gab es viel Bestätigung für unsere Meinung.

    Wir trafen insgesamt auf viel Zustimmung, nur ganz vereinzelt auf direkte Ablehnung. Beeindruckend war für viele die Spendenauflistung im newsletter, was da so ein kleiner, wenig bekannter Verein da auf die Beine stellt. Kinder staunten als sie erfuhren, dass viele in der Textilindustrie in Bangladesch schon mit 13 Jahren richtig arbeiten gehen müssen. „O Gott – da würde ich ja schon seit zwei Jahren schuften“, meinte ein Mädchen und gruschtelte in ihrem Geldbeutel. „Einen Euro – mehr hab`ich jetzt nicht. Aber wenn viele einen Euro geben, dann ist das doch auch okay, oder?“

    Klar ist das okay! Vor allem auch dann, wenn man früh die Einsicht hat, dass Kinder lernen müssen. Lernen tut man auch bei körperlicher Arbeit. Kinder sollen mit ihren Händen arbeiten. Aber eben so, dass man weiß, was Arbeit ist, dass sie Werte schafft und nicht unter übelsten Bedingungen seine Gesundheit im frühen Jugendalter schon völlig ramponieren zu müssen.

    Auch uns selbst wurde nochmals klar, dass wir hier genau richtig liegen: Nämlich in der Gegenseitigkeit unserer Arbeit. In Bangladesch und auch hier im Land brauchen wir starke und kämpferische Gewerkschaften getragen von den Millionen einfachen Mitgliedern, die sich für die Durchsetzung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen bewusst organisiert haben.

    Tausche Rose gegen Spende – nächstes Jahr gerne wieder!

  • Olla Comunitaria – Volksküche in Braunschweig

    Olla Comunitaria – Volksküche in Braunschweig

    Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Schachschule in Kolumbien hat SI Braunschweig beschlossen, das Bildungsprojekt zum Nachholen des Schulabschlusses zu unterstützen, das Kirius/Modep in den Armenvierteln in der Nähe von Bogotá gestartet haben.

    Jeden Samstag treffen sie sich auf einer gemieteten Dachterrasse, um Mathematik, Biologie, Englisch und andere für die Prüfungen notwendige Fächer zu lernen. Außerdem widmen sie eine Unterrichtsstunde der Stärkung des kollektiven und gemeinschaftlichen Denkens, in der sie Themen wie Menschenrechte, Feminismus, Politik und Teilhabe an ihr usw. behandeln.

    Wir haben innerhalb der Gruppe diskutiert, dass dieses Bildungsprojekt eine nachhaltige Hilfe für die Bevölkerung in Cazucá und andere Vierteln darstellt, weil die Menschen weiterlernen kollektiv zu arbeiten, für sich selbst und die Gemeinschaft zu engagieren und das Bewusstsein in verschiedenen Bereichen stärkt. Um das Projekt finanziell zu unterstützen, haben wir beschlossen, in Anlehnung zu den Volksküchen in Kolumbien eine eigene Olla Comunitaria „Volksküche“ zu veranstalten.

    In Zusammenarbeit mit dem lateinamerikanisch-spanischen Kulturzentrum trafen wir uns also am 24. September, um gemeinsam zu kochen und zu essen. Wir boten kolumbianisches Essen an: Linsen mit Reis und Wurst und zum Nachtisch Milchreis. Auch eine vegane Alternative wurde angeboten. Während das Essen kochte, stellten wir die Organisationen und das Bildungsprojekt vor, zeigten Fotos und Videos und beantworteten Fragen. Der Vortrag lief auf Deutsch und wurde ins Spanische übersetzt. Hier gingen wir auch näher auf die Lebensbedingungen in den Armenvierteln in Kolumbien ein. Die Arbeit der Volksschachschule dort ist eine wichtige Organisationsform, wo die Jugendlichen und Älteren zusammenkommen, um Schach zu lernen. Darüber hinaus sprechen sie auch über die politischen Fragen und Fragen des täglichen Lebens. Es ist ein wichtiger Beitrag gegen die Perspektivlosigkeit, die vor allem Jugendliche stark in die Drogenkriminalität treibt. Bei der Vorführung waren 23 Personen anwesend, von denen 9 neu bei unseren Veranstaltungen waren. Beim Mittagessen war die Beteiligung viel größer, etwa 40 Gäste, von denen die meisten neu bei unseren Veranstaltungen waren.

    Vor Beginn des Vortrags verlangte eine lateinamerikanische Teilnehmerin, dass wir unser Transparent „Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“ mit dem Gesicht von Che Guevara abnehmen. Sie behauptete, dass niemand an der Veranstaltung teilnehmen würde, solange das Transparent hinge, da wir Kommunisten seien.

    Wir weigerten uns entschieden! Dieser Slogan wurde von der Gruppe gewählt, der Text repräsentiert und begleitet uns bei vielen Veranstaltungen. Außerdem sind wir 1. keine kommunistische Organisation, aber wir sind offen für Ideologien, auch die kommunistische (mit Ausnahme der faschistischen), und 2. sind Kommunisten keine Terroristen, warum also müssen wir das Gesicht von Che Guevera verstecken, der für die Freiheit Lateinamerikas gekämpft hat? Darüber hinaus sind wir eine erfolgreiche Organisation, die seit mehr als 10 Jahren in Braunschweig, seit mehr als 25 Jahren in Deutschland und international aktiv ist. In Lateinamerika wird eine breite antikommunistische Hetze verbreitet, die sowohl Befreiungsbewegungen wie auch tatsächlich terroristische Organisationen wie die Paramilitärs alle als Terroristen bezeichnet. Und damit einen Damm gegen den Wunsch der Menschen nach einer anderen Gesellschaft aufbauen soll.

    Tatsächlich haben zwei Personen unsere Veranstaltung verlassen, als sie das Banner sahen. Alle anderen hörten dem Projekt aufmerksam zu und waren daran interessiert. Die Form der Veranstaltung als Volksküche hat Leute aus unserem Umfeld angesprochen, wie Arbeit, Sportverein, etc… Während des Essens wurden viele Gespräche geführt, wie man die Situation der Kriminalisierung der Flüchtlinge sieht, Sorge über die Umweltzerstörung und ob die E-Mobilität eine Alternative ist, wie der Kapitalismus unsere Zukunft bedroht und wir haben uns besser kennen gelernt. Unsere Erwartungen wurden sogar übertroffen! Mit der Veranstaltung haben wir 406,35 € eingenommen (wir hatten mit 200 € gerechnet), die in vollem Umfang an die Schachschule gespendet wurden.

    Insgesamt haben sich 11 SI-Mitglieder bei der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung beteiligt. Bei der Werbung für unsere Veranstaltung haben wir einem Mann von der Arbeit in Kolumbien erzählt und er war so hingerissen, dass er sich freiwillig als Koch für die Volksküche anbot. Nach der Veranstaltung waren er und seine Familie von unserer Arbeit und Arbeitsform so überzeugt, dass sie sich entschieden haben Mitglieder zu werden. Nun sind wir um 3 neue tolle und aktive Mitglieder reicher geworden.