Autor: Armin

  • Weltflüchtlingstag: Wie ihn Flüchtlinge erleben

    Weltflüchtlingstag: Wie ihn Flüchtlinge erleben

    Zum Weltflüchtlingstag erreichten mir heute verschiedene Beiträge der Flüchtlinge

    Heute ist Weltflüchtlingstag. Dies ist, was wir vor einem Jahr geschafft haben. Es ist schlimmer noch einmal zu teilen, weil sich nicht viel verändert hat.

    Heute ist Weltflüchtlingstag. Gestern haben sie ein schönes Konzert in Mytilene zur Unterstützung von Flüchtlingen gemacht, heute werden auch einige Artikel veröffentlicht. Das ist alles sehr schön, aber wer redet schon morgen über unsere Situation hier oder in Syrien oder anderen Orten? Wer wird es ändern? Es tut mir leid, sagen zu müssen, aber wir sind uns sicher, dass niemand ist. Was ist also das Gute an einem solchen Tag?

    Wir arbeiten jeden Tag sehr hart, um unseren Flüchtlingen hier zu helfen, sie sind Asylanten wie wir. Also für uns ist jeder Tag so ein Tag und wir hoffen, dass sich die Situation ändern wird. Aber wir werden sehr müde und hören jetzt alle Gespräche über Pläne, Menschen in die Türkei oder sogar Syrien zurückzuschicken. Was hat sich also seit dem letzten Weltflüchtlingstag geändert? Irgendetwas zum Guten? Also, was sollen wir tun? Was zum Weltflüchtlingstag 2022? Unsere Teams sind unterwegs, um Plastikflaschen und anderen Müll zu sammeln, um das Camp sauber zu halten. Das ist es, was wir jeden Tag tun, nur weil wir an diese Arbeit glauben und wir denken, wir sollten es alleine schaffen. Das haben Syrer in den letzten elf Jahren auf sehr schmerzhafte Weise gelernt: Niemand kommt, der uns hilft. Wir müssen uns selbst helfen. Und hier sind nicht nur Syrer jetzt tolle Teams zusammen mit unseren afghanischen Kollegen und Flüchtlinge aus anderen Ländern. Wir sind stolz darauf, uns und allen zu zeigen, dass wir so viele Dinge bewältigen können, wir sind nicht nur ′′ arme Flüchtlinge „, wir brauchen nur Respekt und einen Ort, an dem wir sicher sind und eine Zukunft für uns und unsere Kinder haben. Aber wo ist dieser Ort? Scheinbar will Europa uns nur loswerden, jetzt wird wirklich diskutiert, uns nach Syrien zurückzuschicken? Was erwartet uns dort? Nicht nur Krieg und Armut, sondern auch Gefängnis, Folter und Tote.

    Die Mehrheit unserer Teams kommt aus Afghanistan, …

    … wir verfolgen dort mit die Horrorentwicklung. Viel mehr Kampf und Terror auf einer Hand und jetzt das: ′′Afghanistan hat sogar keine leeren Sauerstoffflaschen mehr. Letzte Woche kam eine Lieferung von 1,000 aus Usbekistan. Inzwischen rationieren Krankenhäuser ihre Sauerstoffversorgung. Afghanische, die nach Sauerstoff verzweifelt suchen, knallen an den Türen der wenigen Sauerstofflieferanten in der afghanischen Hauptstadt und betteln darum, dass ihre leeren Zylinder für COVID-infizierte Angehörige zu Hause gefüllt werden.“

    Wir sind das Volk von Moria

    Heute ist Weltflüchtlingstag, ein Tag, um Bewusstsein zu schaffen. Und wir werden genau das tun: In der letzten Woche haben wir uns im Moria-Camp gefragt, was es bedeutet, ein Bewohner von Moria zu sein. Wir fragen, wo ist das UNHCR? Diese Worte sind Aussagen unserer Geschichte. Wir bitten nur darum, sich die Zeit zu nehmen. Als Flüchtling haben wir Rechte, aber diese Rechte werden nicht gewährt! Wir haben allgemeine Menschenrechte gemäß der Genfer Konvention von 1948, wir haben Rechte nach der Flüchtlingsübereinkunft von 1951, die uns aber nicht gegeben werden.

    Moria – Hotspot

    Wir wollen klarstellen, dass Moria KEIN Flüchtlingslager ist – es ist ein Hotspot. Uns wurde vom EU-Türkei-Deal versprochen, nur maximal 3 Wochen hier zu bleiben. Jetzt bleiben einige ein Jahr hier, andere jahrelang! Wir haben keinen angemessenen Wohnungsraum. Wir haben kein ausreichendes Wasser. Wir haben keinen angemessenen Zugang zu medizinischer Hilfe und Pflege. Wir sind nicht gut geschützt. Unsere Kinder erhalten keine Bildung. Wir sind hier und verlieren wertvolle Zeit unseres Lebens. Wo ist die UN, um unsere Rechte zu verteidigen? Ist das Europa, für das wir unser Leben riskiert haben?

    Heute ist Weltflüchtlingstag, ein Tag, um Bewusstsein zu schaffen. Das ist unsere Situation: wir befinden uns immer noch im Lockdown bei dieser Sommerhitze, wo wir nicht genug Wasser für Getränk oder Dusche haben. Wir können nicht zum Strand runtergehen, um uns abzukühlen, obwohl der Strand nah ist, weil wir die Ausgangssperre respektieren. Wir hatten seit März eine Ausgangssperre im Camp. Es ist unlogisch, jetzt immer noch Lockdown zu haben, nachdem wir keinen einzigen bestätigten Covid-19-Fall im Camp hatten, haben wir immer noch einen Lockdown über einen Monat, nachdem der Rest Griechenlands geöffnet hat. Nachdem wir in dieser Krisenzeit die Regierungsmaßnahmen kooperiert und respektiert haben, dann erhalten wir nicht einmal eine Erklärung, um zu verstehen, warum wir diesen Lockdown weiterhin nur für das Camp haben. Im Versuch, die Anzahl der Menschen in Camps zu reduzieren, dann bekommt man ihnen einen blauen Stempel. Es bedeutet, dass sie einen Personalausweis bekommen können, wenn sie Haus und Job bekommen können. Aber für den Job müssen sie griechisch sprechen und Haus haben. Für das Haus müssen sie einen Job haben. Erst danach kann man einen Personalausweis bekommen. So viele von uns hatten gehofft, diesen Tag zu erleben, aber nur zu entdecken, dass es unser Leben noch schwieriger machen würde. Vielen Menschen mit blauen Briefmarken wurde gesagt, sie müssten Geld aus ihrem eigenen Budget ausgeben und nach Athen gehen, wo es keinen Plan für sie gibt. Leider sehen wir, dass die Menschen von den Bedingungen gehen, die schlecht bis noch schlimmer sind. Die Menschen werden jetzt auf dem Victoria Platz in Athen zu überfüllter Obdachlosigkeit gezwungen. Deshalb fühlen sich einige gezwungen, illegale Alternativen zu suchen, nur um zu überleben. Wo sind unsere Rechte? Wo ist die Menschlichkeit? Es ist schlimmer als ein Zoo! Denn dort erhalten die Tiere Schutz, Unterkunft, Nahrung und medizinische Hilfe. Wo bleibt uns das? Was sind wir, jenseits des Asylantitels? Werden wir nicht als Menschen angesehen? Seit Monaten reden alle über die Hölle von Moria. Und? Irgendwas passiert? Wir sehen es nicht. Und wir sind nur eine kleine Zahl der Millionen von Flüchtlingen weltweit, deren Situation jedes Jahr immer schlimmer werden. Wir haben gelesen, dass wir dieses Jahr 80 Millionen sind. Nun, nächstes Jahr vielleicht 100? Wir sagen, dass dies kein Tag ist, um gefeiert zu werden.

    Im Video erklären unsere Kollegen von MCAT das Recyclingprojekt, das wir seit mehr als einem Jahr gemeinsam umsetzen. Es ist, wie alle Projekte, die wir unterstützen, von Flüchtlingen vollständig selbstorganisiert und große Auswirkungen hatten und haben. Nur in diesem Monat mussten die Tage aufgrund der Corona-Einschränkungen und einiger Finanzierungsprobleme auf drei pro Woche begrenzt werden, aber ab nächster Woche gelten wieder die normalen fünf Tage. Wir möchten uns bei allen Unterstützern dieses Projektes bedanken, die es bisher ermöglicht haben, insbesondere Solingen hilft e. V., Plastikfreier Ozean, Hoffnungsprojekt, menschliches Plus, Solidarität International und and Shower Power. Ein großer Dank geht an die Bäckerei Sousamlis in Mytilene, die unsere Klassen mit kostenlosem Brot und Süßigkeiten versorgt haben.

    In diesem Camp gibt es so viele talentierte Musiker und jetzt tauschen sie sich aus verschiedenen Herkunftsländern aus.(Siehe Bilder)

    Thomas Osten Sacken: Europa weist Flüchtlingsschutz von sich

    Ein unbedingt lesens/hörenswerter Beitrag des Deutschlandfunks, in dem ein wenig ein Teil des hier herrschenden Wahnsinns zur Sprache und auch einige meiner hiesigen Kolleginnen und Kollegen zu Wort kommen: „Auch im neuen Lager Kara Tepe, in dem viele der Bewohner von Moria nach dem Brand untergebracht wurden, ist die Situation schlecht. „Es ist sicherer als Moria, aber sonst hat sich nichts geändert“, berichtet Omid Alizada, der seit eineinhalb Jahren auf Lesbos festsitzt. „Die sanitäre Versorgung fehlt. Das Essen ist schlecht. Es gibt nicht genug Wasser. Die Lebensbedingungen sind sehr, sehr schlecht. Die Menschen leben in Zelten, warten Stunden auf eine Mahlzeit, warten Stunden für einen Arztbesuch.“ Griechenland hat von der EU von 2015 bis heute 2,8 Milliarden Euro für die Versorgung von Flüchtlingen erhalten. Aber das Geld kommt nicht in den Lagern an. Moria, Kara Tepe – der miserable Zustand der Lager soll andere Flüchtlinge von der Überfahrt über das Mittelmeer abschrecken, vermutet der Jurist und Politikwissenschaftler Maximilian Pichl in der Studie „Der Moria-Komplex“. In einem Interview mit dem RBB findet er klare Worte: „Das ist keine humanitäre Katastrophe, die sich einfach nur mit Hilfsgeldern beheben lassen könnte, sondern das ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen Politik der Auslagerungen, wo zentraleuropäischen Staaten immer wieder die Verantwortung für den Flüchtlingsschutz von sich weisen wollten.“

    Politische Instrumentalisierung von humanitärer Hilfe

    Camps wie Moria sind gewollt. Schuld daran: die EU, ihre Mitgliedsstaaten und die griechische Regierung. Aber auch das Flüchtlingshilfswerk UNHCR und die vielen privaten NGOs, die auf Lesbos aktiv sind, trifft eine Teilschuld. Denn sie halten den Laden am Laufen und stützen damit das Lagersystem.(…)

    NGOs können nach Belieben schalten und walten

    Die Hilfsorganisationen müssten sich gegen die griechische Regierung, gegen die EU, gegen die Mitgliedsstaaten wenden, rechtlich gegen sie vorgehen. Die meisten NGOs tun das nicht. Das könnte auch daran liegen, dass sie in Lesbos nach Belieben schalten und walten können. Und dass sie, wenn sie gegen das EU-Migrationsregime vorgehen, ihre eigene Existenzgrundlage bekämpfen. „Die NGOs, die hier arbeiten, begannen 2015 und 2016 aus dem Boden zu schießen“, erzählt Shirin Tinnesand. Sie kam vor einem Jahr nach Moria, um die Arbeit der nicht-staatlichen Hilfsorganisationen wissenschaftlich zu untersuchen. „Die meisten von ihnen haben keine längere Geschichte, auf die sie zurückblicken könnten. Sie waren vorher nirgendwo anders aktiv.“ Mittlerweile arbeitet Tinnesand für die griechische NGO „Stand by me Lesvos“. Im Gepäck hatte sie damals die Frage: Wie ist die Arbeit im Camp konkret organisiert? Heute weiß sie: So gut wie gar nicht. „Die griechische Regierung war nicht in der Lage oder nicht willens, die Arbeit der NGOs zu dokumentieren im Sinne von: Was machen sie? Woher kommen sie? Woher kommt das Geld? Wie viele Empfänger erreichen sie? Und dasselbe gilt für die finanzielle Situation. Auch die wird nicht dokumentiert. Es ist wie eine kalifornische Goldmine.“ Eine Recherche der taz aus dem Dezember 2020 scheint das zu bestätigen. Die Reporter fragten bei 18 auf Lesbos aktiven Hilfsorganisationen nach, wie viele Spenden sie nach dem Brand von Moria gesammelt hätten und wofür diese ausgegeben worden seien. Neun NGOs antworteten: Sie kamen auf 5,8 Millionen Euro – allein nach dem Brand. Vier Millionen davon sollten schon zum Zeitpunkt der Umfrage in Nothilfe und Notunterkünfte geflossen sein. Doch nach Ansicht vieler Camp Bewohner sind die Hilfen nicht sichtbar. Auch Omid Alizada hat von dem vielen Geld nichts bekommen. „Wir haben uns gefragt, was mit all dem Geld passiert, das gespendet wird. Das ist viel Geld, es sind Millionen. Wäre das Geld in den Händen der Geflüchteten, sie könnten ihr Leben viel besser machen.“

    Brand in Moria: „Ein sehr problematischer Prozess“

    «Es ist hochproblematisch, dass ein solcher Gerichtsfall unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet», sagt Kraan, «auch unabhängige Beobachter und Beobachterinnen, etwa vom Uno-Flüchtlingshilfswerk UNHCR, die extra angereist und registriert waren, standen vor verschlossenen Türen.» Währenddessen konnte keiner der geladenen fünfzehn Belastungszeugen im Gerichtssaal bestätigen, die Angeklagten in der angeblichen Tatnacht gesehen zu haben. Das Gericht stützte sich allein auf die schriftliche Aussage eines Zeugen, der nicht mehr auffindbar war und deshalb am letzten Freitag auch nicht vor Gericht erschien. Der Zeuge lebte zum Zeitpunkt des Feuers in Moria und erhielt kurz danach einen positiven Asylbescheid, womit er die Insel verlassen konnte. Es sei klar gewesen, so die Verteidigerin Dailiani, dass Moria nicht nur in einer Nacht, sondern innerhalb von vier Tagen durch erneut entfachte Feuerstellen abgebrannt sei. Es sei schlicht unmöglich zu sagen, dass fünf zur Tatzeit minderjährige Bewohner und ein junger Mann alleine für das Feuer verantwortlich gemacht werden könnten. Das Chaos in der ersten Feuernacht habe auch ein Zeuge vor Gericht beschrieben. Hunderte von demonstrierenden und wütenden Menschen seien in der Nacht vom 8. auf den 9. September die Olivenhügel hinuntergerannt. Erst brannten Zelte in den Olivenbaumfeldern ausserhalb des Lagers, dann standen auch die Container im ehemaligen Militärlager selbst in Flammen.“ Wer mehr wissen will über die vielen, vielen Fragen, die es weiter über die Hintergründe des Feuers gibt, dem sei diese Reportage ans Herz gelegt: https://www.youtube.com/watch?v=1-cjHUAxxNg

  • Weltflüchtlingstag – Regierung finanziert Stracheldraht und Mauern

    In einer Pressemitteilung der SI-Gruppe Emscher-Lippe zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2021, wird aufgedeckt, wie die Regierung ihre Abschottungspolitik mit schönen Worten kaschiert: „Welch eine Heuchelei! Er rühmt die deutsche Regierung in seiner Presseerklärung vom 19.6.21, dass das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im vergangenen Jahr rund 5,5 Milliarden Euro unter anderem für die „Unterstützung von Flüchtlingen“ und für die „Stabilisierung der Aufnahmeregionen“ zur Verfügung gestellt habe.
    Was damit gemeint ist, wissen wir von den Flüchtlingen im Lager Kara Tepe auf Lesbos, die uns im Rahmen unseres
    Solidaritätspaktes* regelmäßig informieren: „Die EU und die griechische Regierung verschärfen die Krise noch weiter, indem sie neue Aufnahme- und Identifizierungszentren an abgelegenen Orten auf den griechischen Inseln planen. Eines wird bereits auf Samos gebaut und könnte noch in diesem Monat in Betrieb genommen werden. …. Stacheldraht überall und hohe Mauern. Das Ganze befindet sich in einem abgelegen bergigen Gebiet ohne Transport zum Zugang in Dörfer und Städte. …“

  • Sprachenarbeit, Schallkanonen, Generalstreik – neue Berichte aus Moria/Kara Tepe

    Sprachenarbeit, Schallkanonen, Generalstreik – neue Berichte aus Moria/Kara Tepe

    Berichte von Kara Tepe

    Heute haben wir Shampoo und Zahnpaste gegen leere Flaschen getauscht. Wieder sind 15000 Flaschen aus dem Camp gegangen. Von unseren Logistikteams: Reis packen, Wäsche verwalten und täglich hunderte andere Dinge tun, um alle Projekte zum Laufen zu bringen. Heute hat uns die technische Abteilung des Camps gebeten, ihnen dabei zu helfen, ein großes Kabel zu entfernen, weil dort einige Bauarbeiten erledigt werden müssen. Natürlich haben wir ja gesagt und geholfen. Wir haben es schon geschafft. Danach nutzten wir die Chance, mit ihnen einige andere elektrische Probleme in dieser Zone zu beheben. Das ist unser Job und wie wir sagen, sind wir jederzeit bereit zu helfen.

    Afghanische Flüchtlinge berichten: Krankenhäuser müssen schließen

    Unsere afghanischen Flüchtlinge berichteten uns, dass in Afghanistan die beiden einzigen Krankenhäuser für Covid-19-Patienten ihre Türen wegen Überfüllung schließen müssen. Es gebe keine Betten sowie keine ausreichenden Instrumente und Medikamente mehr. Auch Sauerstoff sei in den beiden Kliniken in der Hauptstadt Kabul knapp.“

    Weitere Zelte für den Unterricht

    Es ist uns gerade gelungen, zwei weitere Zelte als Klassenräume in der Nähe der Bildungsbusse aufzubauen, um Aktivitäten weiter ausbauen zu können. So kann Deutschunterricht jeden Nachmittag stattfinden. Musikunterricht in den Bildungsbussen, Computerunterricht in den Bildungsbussen, Sprache, Computer und Musik in den Bildungsbussen. Online Unterricht ist jetzt möglich. Anmeldungen für Englisch-E-Klassen.

    ✓ 1-2 Stunden pro Woche

    ✓ für französische, arabische und Farsi-Sprecher.

    ✓ 1-2 Stunden pro Woche

    ✓ Für Studenten, die Französisch, Arabisch und Farsi sprechen

    ✓ 1-2 Stunden pro Woche

    ✓ Für französische, arabische und persische Redner.

    ✓ 1-2 Stunden pro Woche

    ✓ Für Französisch, Arabisch und Persisch.

    Wir freuen uns sehr dafür und auch alle anderen.

    Ärzte ohne Grenzen“: Häufige posttraumatische Störungen

    Eine neue Meldung über das Netz erreichte uns von den Ärzten ohne Grenzen. Das ist alles wahr, weil wir das selber hier erleben. „2019 und 2020 hat Ärzte ohne Grenzen in den psychologischen Kliniken auf Lesbos, Samos und Chios insgesamt 1.369 Patienten behandelt. Viele zeigten schwere Krankheitsbilder wie eine posttraumatische Belastungsstörung. 180 Menschen, davon zwei Drittel Kinder, mussten wegen Selbstverletzungen und Suizidversuchen behandelt werden. Das jüngste Kind war sechs Jahre alt. Patienten berichten, wie sie unter der dauerhaften Belastung leiden, dem Leben unter schwersten Bedingungen, komplizierten Behördenvorgängen und Asylprozeduren, Unsicherheit, Gewalt, Trennung von Angehörigen und der mangelnden Gesundheitsversorgung. Ärzte ohne Grenzen muss in den Lagern teilweise die medizinische Grundversorgung übernehmen. Die EU und die griechische Regierung verschärfen die Krise noch weiter, indem sie neue Aufnahme- und Identifizierungszentren an abgelegenen Orten auf den griechischen Inseln planen. Eines wird bereits auf Samos gebaut und könnte noch in diesem Monat in Betrieb genommen werden. „Die EU behauptet, dass sie die Situation verbessern will, doch sie und die griechische Regierung geben Millionen Euro aus, um ihre Politik, die schon so viel Schaden angerichtet hat, noch weiter zu verschärfen”, sagt Iorgos Karagiannis, Landeskoordinator in Griechenland. „Das Lager Moria dient als Baupause für das neue gefängnisähnliche Zentrum auf Samos. Dort sollen Menschen in Schiffscontainern festhalten werden, umgeben von Stacheldraht, mit kontrolliertem Ein- und Ausgang. Das kann man nicht als eine Verbesserung der Lebensbedingungen verkaufen. Stattdessen wird dieses Lager die psychische Gesundheit der Menschen weiter verschlechtern.“

    Europa und sein demokratisches Face

    Menschen wie wir, die wegen Krieg, Gewalt und Hunger fliehen müssen, sollen in den Grenzen von Europa mit Langstrecken-Akustikgerät empfangen und begrüßt werden. Diese Waffen können für die, die in der Nähe sind Schock, als auch Schmerzen verursachen. Diese Überwachungssysteme sollen über 3 Milliarden € kosten.

    Auf der Insel Samos ist der Bau des neuen des neuen Gefängnisses für die Flüchtlinge fast fertig. Sie nennen es „Mehrzweckempfangs-und Identifikationszentrums (MPRIC) und wird von EU voll finanziert. Stacheldraht, überall und hohe Mauern. Das Ganze befindet sich in einem abgelegen bergigen Gebiet ohne Transport zum Zugang in Dörfern und Städten. Das bedeutet, dass wir Flüchtlinge wie Kriminelle behandelt werden und weggesperrt werden.

    Afrin: Syrienein sicheres Land?

    Am 12. Juni 2021 wurde ein Arzt, drei Krankenhausmitarbeiter, drei Frauen und ein Kind bei einem Granatenangriff auf das Al-Shifaa-Krankenhaus in der Stadt Afrin getötet. Das ist gerade in unserem Land Syrien in Afrin passiert… Wir sind wieder sehr traurig für das, was passiert ist, aber so ein Terror passiert fast jeden Tag. Und wer sind die Opfer? Immer wieder nur Zivilisten. Sie bringen unsere Kinder um.Und die europäischen Länder sagen uns: Zurück in Ihr Land. Es ist sicher. NEIN ES IST NICHT SICHER! IST ES NICHT! Dies ist kein Ort, an dem man leben kann. Ja, wenn Syrien ohne Terror und Diktatur sicher wäre, glauben Sie, dass unsere Leute freiwillig jahrelang in Zelten leben würden, wie wir? Nein, nein! Wir würden gerne in unserem Land leben. Wir können es nicht und jeden Tag sehen Sie den Beweis. Also bitte helft uns, damit unser Land sicher ist und sagt uns nicht, dass es sicher ist, wenn es nicht so ist. Wir wissen es und Europa weiß es. Das ist die Wahrheit für Syrien und auch für Afghanistan und viele andere Länder.

    Shirin schreibt: Feuer im Yezidi-Camp, Dohuk, Irak

    Es ist traurig zu sehen, dass fast keine Medien sich für das Feuer im Yezidi-Camp / Sharia-Camp (Dohuk, Irak) entschieden haben, das vor wenigen Tagen 400 Zelte verschlungen hat. Ich selbst habe eine Erfahrung aus erster Hand gemacht, wie die Medien aus aller Welt auf Lesbos ankamen, um das Feuer zu decken, als Moria abbrannte. Inzwischen mit dem Feuer im Irak, ist der zerreißene Fall. Hier scheint es ′′nur eine weitere Tragödie von vielen zu sein, die 2 Tage später vergessen werden“. Das abgebrannte Lager ist eines von mehreren ′′ internen Flüchtlingslagern das Yezidier beherbergt, wo bis zu mehreren von ihnen die ISIS (/ Sex)-Gefangenschaft ausgesetzt und überlebt haben. Was die UN / UN kürzlich bestätigt hat, pro Rechtssystem, dass die Gewalt gegen Yezidier de facto, öffentlich als Völkermord / Völkermord an der jezidischen Volksgruppe anerkannt wird. Diese Familien können nirgendwo hingehen. Diese Familien haben nun (wieder) alles verloren, und brauchen somit wieder alles. Das sind Familien und Menschen, die nicht über die Ressourcen verfügen, um internationale Grenzen zu überschreiten. Sie stecken in einem Limbo-Staat fest wie Flüchtlinge im eigenen Land und trotzdem gibt es nach bis zu mehreren Jahren in diesen Lagern wenige Orte, die für sie als sicher gelten. Tatsächlich ist dies die Situation für bis zu 85 % aller Menschen auf der Flucht. Selbst wenn es der kleine Prozentsatz ist, der versucht / es schafft Grenzen zu überschreiten, die sich oft konzentrieren, indem wir unsere Narrative eines Flüchtlings repräsentieren und charakterisieren. Mit dem Feuer zusätzlich ist das fast aussichtslose Situation, eine Tragödie ohne Gleichwertigkeit. Es wird besonders zerkleinern, wenn die Medien sich nicht einmal entscheiden, über die Situation zu informieren. Vielleicht ist also das Wichtigste, was wir für diese Menschen tun können, darin zu sorgen, dass solche Tragödien nicht mit Schweigen reagiert werden – und wenn nötig, dass wir selbst Verantwortung übernehmen, die Situationen zu informieren und zu behandeln, die Nachrichtenmedien nicht tun. P.S. Wenn jemand diese Familien unterstützen möchte – Soforthilfe bereits begonnen.

    Michalis: Generalstreik in Griechenland

    Am 10 Juni 2021 war der Generalstreik in Griechenland auch in Mytilene sehr impulsiv. Am Hafen von Mytilene und am Sappho-Platz waren überfüllt. Große Menschenmenge der Streikkundgebung- Es waren das Arbeitszentrums Pallesviakos, Dutzenden von Gewerkschaften aus dem privaten und öffentlichen Sektor, Landwirte und Arbeiter. Vom frühen Morgen an hatten Arbeiter den Sappho-Platz überflutet, um die Botschaft zu senden, dass das arbeiterfeindliche Arbeitsgesetz der Regierung nicht zulassen das es verabschiedet wird. Es folgte ein Marsch von der Uferpromenade von Mytilene zum Generalsekretariat der Inselpolitik. Der Marsch endete mit einer überraschenden Erstürmung des Hafens durch die Streikenden, um Solidarität und Unterstützung für die Seeleute auszudrücken, um das Auslaufen der Schiffe auf die Insel Samos aus Mytilene zu verhindern.

    Die Ehemaligen Stahlarbeiter von Aspropirgos berichteten dazu:

    Heute, am Donnerstag, den 10. Juni, ist das Land lahmgelegt. Die Welt der Arbeit antwortet der Regierung auf das Abtreibungsgesetz, das die meisten historischen Errungenschaften der Arbeiter abschaffen will. Sehr große Streikkundgebung in Athen Thessaloniki, Patras und weitere Städte in Griechenland. Gegen das arbeiterfeindliche Gesetz. Alle Oppositionsparteien stellten sich diesmal hinter den Arbeiterforderung. Die Beteiligung der Arbeiter war massiv wie schon lange nicht mehr. Tausende von Arbeitern, zusammen mit Studenten forderten,

    • HÄNDE WEG VOM 8-STUNDEN-ARBEITSTAGES
    • HÄNDE WEG VON DEN GEWERKSCHAFTEN UND DEM STREIK
    • HÄNDE WEG VON UNSEREN RECHTEN

    Ihre arbeiterfeindlichen Gesetze zielen darauf ab, – Abschaffung des 8-Stunden-Tages und Einführung einer 50-Stunden-Woche durch individuelle Arbeitsverträge. Das nach 135 Jahre nach dem Chicagoer Streik und 101 Jahre nach der Einführung des 8-Stunden-Tages in unserem Land. Die zusätzlichen 2 Stunden Arbeit, jeden Tag, sind ohne Bezahlung und ohne einen vorherigen Tarifvertrag. Sie werden dem Arbeitnehmer „zurückgegeben“, wenn das Unternehmen entscheidet, in freien Tagen oder Urlaubstagen. Es kriminalisiert gewerkschaftliche Aktivitäten und verfälscht weiter das Streikrecht; Auch in Thessaloniki schlossen sich die Studentenverbände am marsch an der Aristoteles-Universität. In Thessaloniki vereinten sich Arbeiter die gegen die Arbeiterfeindliche Gesetze kämpfen, die Studenten gegen den Präsenz der Polizei in den Universitäten und gegen Polizeigewalt gegen die Bevölkerung und gegen die systematische Abschaffung des Asylrechts.

    Iordanis: Ich habe Spatakos Die Gewerkschaft der Bergarbeiter …

    … von Kozani und Ptolemaida angeschrieben ob sie sich an dem Generalstreik beteiligen. Und sie sendete mir folgende Nachricht. (Leider erst nach dem Streik, sonst hätte ich sie auf der Kundgebung besuchen können): „Die Teilnahme am panhellenischen Streik, zu dem die GSEE für Donnerstag, den 10. Juni aufgerufen hat, ist keine Frage des „vielleicht“, „aber“ oder „warum“. Die Teilnahme am Streik ist notwendig und zwingend erforderlich, um:

    • Um Rechte wie das Streikrecht zu sichern
    • Die Rolle der Gewerkschaft zu erhalten und zu stärken
    • Das Recht der Arbeitnehmer, sich gewerkschaftlich zu organisieren und das Recht der Gewerkschaft zu erhalten
    • Die Schaffung von Bedingungen zu verhindern, die die Arbeitsbeziehungen „verzerren“ und den Besitzstand der Arbeit abschaffen.

    Unsere Teilnahme am Streik ist die einzige Möglichkeit, die Verletzung der 8-Stunden-Grenze und die Umsetzung von Bestimmungen zu verhindern, die dem Arbeitsmarkt, der kollektiven Autonomie und der Gesellschaft einen schweren Schlag versetzen werden. In einem Land, das versucht, sich von den endlosen Memoranden, der wirtschaftlichen Instabilität und der Pandemie zu erholen, kann die dringend benötigte ENTWICKLUNG eindeutig nicht durch eine weitere Schwächung der Arbeitnehmer erreicht werden. SPARTAKOS schließt sich der Stimme von Millionen von Arbeitnehmern und Gewerkschaften an, indem es am Donnerstag, den 10. Juni, am Streik teilnimmt und damit seine starke Ablehnung der umstrittenen Bestimmungen des Arbeitsgesetzes zum Ausdruck bringt. Am 10. Juni nehmen wir ALLE an den Kundgebungen der Confederation und der Workers‘ Centres teil.

    Feuer im Yezidi-Camp / Sharia-Camp (Dohuk, Irak)
    Elektro-Arbeiten
    Kinderschule
    Kundgebung 10.06. in Mytilene
    Mytilene am Abend
    Mytilene am Tag
    Streik der Seeleute
    Unterricht in den Bussen
    Wir kämpfen weil wir nicht mit 400 Euro leben können!
    Recyklingsystem
    Neue Zelte für Unterricht
  • Eine gute Idee: Transparent im Internet herstellen lassen

    Eine gute Idee: Transparent im Internet herstellen lassen

    In Schwäbisch Gmünd ruft das „Bündnis Aufstehen gegen Rassismus Schwäbisch Gmünd“ zum Protest gegen eine Querdenkerdemo auf. Die Querdenker versuchen mit ihrem Motto den Begriff Solidarität umzudeuten, entsprechend ihrer verqueren Auffassung von Corona: „Für Solidarität statt Diskriminierung – alle Menschen sind gleich, sind Geimpfte gleicher?

    Grund für SI Ostwürttemberg, sich am Protest des Bündnisses zu beteiligen. Es soll eine Menschenkette mit Transparenten, Fahnen, Plakaten, Fahrrädern usw. organisiert werden. So soll der Abstand von 2 Metern eingehalten werden und zugleich ist es eine gute Gelegenheit, Solidarität International inhaltlich vorzustellen. Nur: ein schönes Transparent machen braucht auch Zeit. Also haben sie mit dem kostenlosen DTP-Programm scribus ein Transparent entworfen und im Intrnet herstellen lassen. Ergebnis: siehe Foto.

  • Erste Erfahrungen mit der Unterschriftensammlung für die Kampagne „Gib Antikommunismus keine Chance“

    (Korrespondenz Ostwürttemberg) „SI hat Prinzipien: Weltanschaulich offen – überparteilich – internationalistisch – demokratisch – und finanziell unabhängig: Menschen unterschiedlichster Weltanschauung sind in SI willkommen an der ganzen Bandbreite der Projekte von „humanitär bis revolutionär“. Faschismus, Rassismus, religiöser Fanatismus, Antisemitismus und Antikommunismus haben keinen Platz in SI. Sie sind unvereinbar mit dem Streben nach Selbstbestimmung, Freiheit und Demokratie.“ (Programm SI, Punkt 6).

    Auf Grundlage dieser Programmatik wurde SI Trägerorganisation des Internationalistischen Bündnisses (www.inter-buendnis.de). Das InterBündnis führt momentan die Kampagne „Gib Antikommunismus keine Chance!“. Wir haben nun zum ersten Mal bei unserem letzten Infostand in Heidenheim versucht, Unterschriften für diese Kampagne zu sammeln. Und: Waren erfolgreich! Antikommunistische Vorbehalte existieren bei ganz vielen Leuten. Das ist einfach eine Tatsache. Aber muss das denn so bleiben? Müssen wir uns selbst Denkverbote auferlegen? SI kann durch seine weltanschauliche Offenheit für eine breite Auseinandersetzung zu diesem Thema einen aktiven Beitrag leisten.

    Das waren unsere Argumente:

    • Warum sollen wir an einem bestimmten Punkt aufhören zu denken; Antikommunismus heißt Denkverbot
    • Die Idee von einer befreiten Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung und in Einheit von Mensch und Natur ist doch gut – oder nicht? Müssen wir dafür nicht offen sein? Antikommunismus heißt eine positive Perspektive aufzugeben
    • Warum soll der Kapitalismus/Imperialismus die höchste Gesellschaftsform sein? Antikommunismus ist reaktionär; er verteidigt ein faulendes, krisenhaftes System
    • Es stimmt nicht, dass aus der Entartung der ehemals sozialistischen Länder keine Konsequenzen gezogen werden können und gezogen worden sind; Geschichte wiederholt sich nicht. Antikommunismus verhindert eine Auseinandersetzung um notwendige Analysen und Konsequenzen und zementiert entsprechend bestehende Verhältnisse
    • Ist der Mensch von Natur aus schlecht und wird zum Machtmenschen, wenn er bestimmte Befugnisse hat? Was ist stattdessen notwendig? Antikommunismus redet den Menschen Egoismus und Machtgelüste ein; er stellt sich gegen grundsätzliche und konkrete Solidarität

    Sicher gibt es noch viele weitere Argumente. Für diese bundesweite Bewegung (www.gibantikommunismuskeinechance.de) wurden bis zum 27. Mai 10.836 Unterschriften gesammelt. Es ist notwendig, dass diese Diskussion breit geführt wird und wir darin überzeugen können, dass Leute, die keine Kommunisten sind, diese Kampagne unterstützen. Geholfen bei der Entscheidung, die Unterschriften zu sammeln hat uns folgendes Zitat von Pater Dom Helder Pessoa Camara (brasilianischer Befreiungstheologe, 1909 – 1999):

    „Wenn ich den Armen Essen gebe,

    dann nennen sie mich einen Heiligen.

    Wenn ich frage, warum die Armen kein Essen haben,

    nennen sie mich Kommunist.“

  • Wir wollen Mojtaba Tschüss sagen

    Mojtaba auf dem Weg nach Athen

    Wir wollen Mojtaba Tschüss sagen

    Die Flüchtlinge berichten, 9. Juni 2021: Die Arabischkurse sind eine der wenigen Chancen für unsere Kinder, arabisch, ihre Muttersprache zu lernen. Und ohne deine Muttersprache gut zu kennen, hast du große Probleme, andere zu lernen. Die griechischen Lektionen von Michalis, Lehrer in Mytilene und Direktor von Stand by me Lesbos sind wie immer sehr beliebt. (Siehe Bild). Immer noch ist die Situation mit Corona auf unserer Insel schwierig, nicht nur innerhalb des Camps, sondern auch außerhalb. Das Mytilene Krankenhaus trägt die Hauptlast und wir freuen uns, dass wir sie wieder mit verschiedenen Waren unterstützen konnten. Dies sind einige Bilder, die sie uns geschickt haben, nachdem sie sie erhalten haben. Im Lager hat inzwischen jeder Flüchtling Sensibilisierungsflyer, Masken und Desinfektion erhalten. Unsere Jungs haben eine sehr gute Arbeit gemacht.

    Heute hat die Gemeinde Mytilene uns gebeten, ihnen dabei zu helfen, einen sehr schmutzigen öffentlichen Ort in der Nähe der Stadt zu putzen. Also ging ein Team um 7:30 Uhr dorthin, um zu helfen. Diese Zusammenarbeit besteht seit mehr als einem Jahr. Heute haben wir Wasser und Milch gegen leere Flaschen getauscht. Und wieder gingen so viele leere Flaschen an Recycling.

    Wir wollen Mojtaba Tschüss sagen, …

    … der lange mit uns gearbeitet hat und einen tollen Job gemacht hat. Er ist gestern nach Athen gegangen, und das ist sein letztes Bild von der Fähre, die er nach Lesbos geschickt hat. Wir wünschen ihm alles Gute und hoffen auch, dass viele weitere ihm folgen und ein neues Leben beginnen können, obwohl es auch an anderen Orten in Griechenland sehr schwierig ist.

    Michalis bedankt sich bei SI und MLPD

    Im gestrigen Gespräch bat er mich allen in seinem Namen für die hervorragende Arbeit und die gemeinsame Zusammenarbeit zu danken: „Wir werden nie vergessen die Nähmaschinen von Courage, die große Mühe von Solidarität International unser Leben und Kampf im Lager bekannt zu machen und die Spendenaktionen wie die für die zwei Busse und die anderen Spenden. Die solidarische Auseinandersetzung mit Monika von der MLPD. Ihr macht eine tolle Arbeit.“

    Das neue Lager wird da gebaut, wie ich Euch berichtet habe. Es wird neben einer Mülldeponie gebaut. Noch konnten sie mit dem Bau nicht beginnen. Der Widerstand der Insulaner ist sehr groß. Sie fürchten eine Verschärfung der Auseinandersetzung. Es ist 32 km entfernt von Mytilene. Es ist in einem Wald in einem Berg neben der Mülldeponie. Die Flüchtlinge werden da völlig abgeschnitten sein. Sie hätten gar keine Möglichkeit in die Stadt zu kommen. Das ist auch das Ziel der EU und der griechischen Regierung. Große Sorgen bereitet mir immer noch die Ablehnung, geimpft zu werden. Wir versuchen täglich sie zu überzeugen ich hoffe, dass wir sie überzeugen können. Sehr stark ist die Meinung verbreitet, „dass noch keiner von den bisher infizierten gestorben ist, warum soll ich mich da impfen lassen.“.

    Die EU ist glücklich und begrüßte die griechische Regierung dafür. Zum ersten Mal stuft sie die Türkei als sicheren Drittstaat ein. Die Türkei als Sicheres Land zu erklären ist ein direkter Zugriff der EU-Tausende Flüchtlinge auszuweisen. Jeder Flüchtling der durch die Türkei nach Griechenland flieht, hat kein Recht mehr in Griechenland Asyl zu beantragen und kann sofort wieder abgeschoben werden.

    Iordanis zeigt den Bildband zu Moria

    In Giannitsa im Norden Griechenlands sind in einem alten verlassenen, großen Hotelkomplex an die 150 Flüchtlinge untergebracht. Es sind vor allem Frauen mit ihren Kindern. Die Verhältnisse sind nicht mit Kara Tepe zu vergleichen, da sie nicht in Zelten Leben, fließendes Warmes und Kaltes Wasser haben, und jede Familie in getrennten Räume leben kann. Ich durfte offiziell nicht rein. Es wird von Privaten Sicherheitskräften bewacht, was die Flüchtlinge für gut finden vor allem vor Angriffen von Kräften von Chrisi Avgi (Faschisten). Draußen konnte ich mit einigen Frauen sprechen. Ich habe ihnen Bilder aus Moria und Kara Tepe gezeigt und sofort war ein riesiges Geschrei. Das Buch von Moria hat jeder begeistert angeschaut. Die meisten waren in Moria und freuten sich riesig, einige bekannte Gesichter zu sehen. Ich erzählte ihnen von unserer Solidaritätsarbeit und alle hörten sehr interessiert zu. Die Kinder, die besser Englisch und griechisch verstanden, haben den Frauen ganz leise und diszipliniert übersetzt.

    Faduma aus Somalia: “Wir haben die Möglichkeit in einer Konservenfabrik …

    … arbeiten zu können. Die Kirschen und Pfirsiche und Äpfel werden als Kompott in Konserven verarbeitet. Die Fabrik ist 20 km entfernt und wir Frauen übernachten in einem Haus in dem Dorf Lipohori. Wir können da eine Woche lang nicht unsere Kinder sehen. Auf die Kinder passen die anderen Frauen auf. Wir schlafen auf dem Boden. Als wir nach Betten verlangten, haben sie ganz komisch geschaut. Ein Mädchen, das immer übersetzt auf Englisch, sagte, dass sie erstaunt sind, sie denken wir wissen nicht was Betten sind. Wir arbeiten bis zu 10 Std. am Tag und bekommen nur 3,50 € für den ganzen Tag.“

    Diese Sorten von Kapitalisten wechseln ständig. Machen die Fabrik auf und schließen sie nach ein paar Monate, wenn die Saison vorbei ist. Jedes Jahr ist ein anderer. Mit diesem Lohn können sie nur noch Flüchtlinge als Arbeiter bzw. Arbeiterinnen gewinnen. Die Flüchtlinge brauchen jeden Cent.

    Farida aus Sudan: „Die Kinder haben keine Schule, …

    … es ist ein elendiges Leben, aber lieber so hier so leben, wie da wo wir herkommen. Jede von uns hat auf dem Weg bisher Kinder sterben sehen, eigene und ältere Personen. Eine weitere Frau schupste mich leicht, um mir zu zeigen, dass sie mit den Händen in der Erde gegraben hat und weinte, als sie erzählte, dass sie ihre kleine Tochter selber begraben hat. (Das hat ein kleines Mädchen übersetzt.) Es waren vor allem Frauen aus Somalia und Sudan. Jede Frau hat 5-6 Kinder. Es dauerte nicht lange und schon waren 2 von den Sicherheitskräften da und wollten die Versammlung auflösen. Zwei Frauen gingen auf die Beamten los und schimpften auf Griechisch und Englisch. Ganz eingeschüchtert sagten mir die Sicherheitsleute, dass sie gegen die Presse vorgehen müssen und nicht zulassen dürfen, dass die Flüchtlinge sich mit Einheimischen und Fremden unterhalten. Das ist eine unserer Hauptaufgaben. Am Ende war auch ich von diesem Treffen und den mutigen Frauen ergriffen. Die Frauen und Kinder haben alle meine Hände gegriffen und sich herzlich für den Besuch bedankt. Ich versprach ihnen, dass ich wieder komme.

    Thomas Osten Sacken: Die Botschaft von Jens Span

    „Wenn der Brotkanten schon ein bisschen Schimmel hatte, sagte mein Großvater manchmal: Bevor wir es in den Müll werfen, geben wir es lieber den Schweinen.“ Jens Spahn scheint so über unbrauchbare Masken zu denken. Behinderte, Hartz-IV-Empfänger und Obdachlose spielen in so einem Verständnis die Rolle des Schweins, nicht des Menschen. „Für die ist es gut genug“, ist die Botschaft, die ich da empfange. Von meinem Gesundheitsminister, einem führenden Mitglied der größten Fraktion im Deutschen Bundestag.“

  • Endlich! Impfung hat begonnen

    Endlich! Impfung hat begonnen

    Impfkampagne

    Endlich! Impfung hat begonnen

    Die Flüchtlinge berichten, 4. Juni 2021: Nach dem Training haben unsere Teams das Camp weiter desinfiziert. Wir müssen alle gemeinsam Corona bekämpfen, es ist immer noch ein sehr großes Problem und auch jetzt im Sommer gibt es zu viele Insekten und Mücken in diesem Bereich. Unsere Kinder leiden noch mehr als wir. Wir sind die Moria White Helme und es ist unsere Aufgabe, das Camp sauber zu halten. Jeden Tag! Unsere Teams arbeiten und putzen. Gestern waren einige Probleme mit Strom und unsere Teams haben hart gearbeitet, um es zu reparieren und zu schaffen! So am Abend war Strom wieder für alle da. Heute ging es weiter mit unserer Bewusstseinsaktion. Wir besuchten den sehr überfüllten Singles-Abschnitt, haben Flyer verteilt, mit den Menschen gesprochen und ihnen Desinfektionsmittel und Masken gegeben. Das ist sehr wichtig. weil Corona jetzt ein zu großes Problem im Camp ist. Moria White Helme sind aktiv mit der Desinfektion des Camps. Dies ist ein weiterer wichtiger Teil der Kampagne, die wir alle gegen die Verbreitung von Corona durchführen. Unsere neue Kinderfußballmannschaft. Es gefällt ihnen so gut. Die Kinder lernen in unserer Schule weiterhin Arabisch und Englisch. Jeden Tag bewältigen wir all diese Aufgaben. Gespendete Kleidung verteilen, Lebensmittel und andere Sachen für die Camp Mitglieder und Essen für die griechische Einheimische.

    Endlich! Impfung im Lager hat begonnen

    Gestern, am 03.06.2021, hat die Impfung im Lager mit Johnson und Johnson begonnen. Wir haben eine sehr intensive Aufklärungskampagne für das impfen durchgeführt. Leider haben sich nur knapp 730 für Impfung von über 6100 gemeldet. Noch stehen 83 Flüchtlinge unter Quarantäne. Wir wurden durch UNHCR informiert das auf Lesbos 693 Flüchtlinge in Wohnungen in Mytilene und den anderen Dörfern wohnen und 6030 im Lager. Die Tage werden heißer und wir brauchen immer mehr kaltes Wasser. Das ist eine große Aufgabe die wir noch zu bewältigen haben.

    Einheimische Kundgebung in Solidarität mit Flüchtlingen auf Samos

    Am Sonntag demonstrierten Einheimische und Flüchtlinge auf Samos gegen die Eröffnung des neuen Flüchtlingslagers Samos. Einheimische forderten das Ende des EU-Türkei-Deals und Alternativen zur Aufnahme von Asylbewerbern, die auf den Inseln ankommen, um umgesetzt zu werden, die Menschenrechte achten, schützen und erfüllen. Der Aufbau neuer Lager in der Ägäis wird zu weiteren Menschenrechtsverletzungen führen. Ihre Hauptlosung war „Keine Lager Gefängnisse, sondern Bau von Menschenwürdigen Unterkünften auf den Inseln und die sofortige Verlagerung in Europa, um einen Asylantrag zu stellen.“ Der Regionalgouverneur B. Ägäis-Region, K. Moutzouris hetzt wieder gegen die Flüchtlinge. Er sagte öffentlich das die Ursache für die hohen Zahl der Infizierungen in Lesbos an den Flüchtlingen liege und forderte die vollständige Einsperrung. Er verbreitet bewusst Lügen. Erst kürzlich wurde in den Medien in Lesbos veröffentlich das in den letzten anderthalb Jahren sind in Mytilene und den Dörfern von Lesbos Hunderte von Bürgern erkrankt und mehr als 50 gestorben, Fälle, die nichts mit der Anwesenheit von Flüchtlingen zu tun haben. Der COVID kommt von außen in das Camp. Statt uns einzusperren fordern nicht nur wir, sondern viele Menschen von den Inseln die sofortige Freilassung der Menschen und ihre Überführung auf das Festland auf Kosten des Ministeriums für Einwanderung. Es ist nicht hinnehmbar, dass Flüchtlinge mit Asyl nicht ausreisen können, weil sie sich die Fährtickets nicht leisten können.

    Thomas Osten Sacken: Türkische Armee holzt Wälder ab in kurdischem Gebiet

    Gebiete der Region Kurdistan, die an die Türkei grenzen, sind kürzlich von der türkischen Armee abgeholzt worden. Ein Augenzeuge sprach von abgeholzten Gebieten in der Provinz Duhok unter der Bedingung der Anonymität was er während seiner jüngsten Reise in die Grenzregion gesehen hat: ′′Vor zehn Jahren haben wir Tiere aus der Türkei in die Region Kurdistan durch diese Gebiete geschmuggelt. Die Wälder waren so dicht, dass wir kaum den Himmel sehen konnten. Auch wir konnten die Grenze passieren, ohne von türkischen Soldaten bemerkt zu werden – dank der Bäume,“ erzählt der Zeuge. Er bezog sich auf eine Reihe von Bergen in der Nähe von Nizure, Kesta und Hirore in der Provinz Duhok. Die Nähe dieser Gebiete wurde von der türkischen Armee eingedrungen, seit sie am 23 April zwei Militäreinsätze gegen die Arbeiterpartei Kurdistan (PKK) gestartet hat.

  • „Es gibt kaum Möglichkeiten, sich zu distanzieren.“

    „Es gibt kaum Möglichkeiten, sich zu distanzieren.“

    „Es gibt kaum Möglichkeiten, sich zu distanzieren.“

    Adelheid Gruber vom „Freundeskreis Flüchtlingssolidarität“ im Interview mit der Zeitung „Junge Welt“: „Geflüchtete in Sammelunterkünften sind von Corona besonders betroffen.“

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  • Spannende Reise nach Lipa von Erfolg gekrönt

    Spannende Reise nach Lipa von Erfolg gekrönt

    Hilfstransport nach Lipe - begeistert!

    Spannende Reise nach Lipa von Erfolg gekrönt

    „Erfolg“! Das ist der Begriff, mit dem sich der gemeinsame Hilfstransport der Privatinitiative von Sandra Schoon und Meik Schöpping und dem wertvollen Partner Solidarität International e.V., für die Menschen auf der Flucht in Lipa mit nur einem Wort beschreiben lässt!

    Wie geplant und trotz sehr herausforderndem Zeitplan, konnte der dringend erwartete Hilfstransport ins europäische Elendslager Camp Lipa, an der bosnischen EU- Außengrenze nach Kroatien, zu den gestrandeten Flüchtlingen der Balkanroute, am 06.05.2021 von Wuppertal aus, Richtung Südosten, starten. Dieser Erfolg war sowohl durch die beeindruckende Unterstützung unserer Freunde von Solidarität International e. V. (SI), als auch der spontanen und flexiblen Transportkooperation mit dem Aachener Netzwerk für Humanitäre Hilfe und interkulturelle Friedensarbeit e. V., unter Leitung von Helmut Hardy, überhaupt möglich. Solidarität International e. V. (SI) teilte nicht nur offiziell die Gemeinnützigkeit in diesem gemeinsamen Hilfsprojekt, sondern unterstützte das Projekt auch im Vorfeld absolut vorbildlich, bei der Veröffentlichung, dem Spendenaufruf, der Spendenkontoführung und der Vermittlung der Kooperationspartner vor Ort. Das Aachener Netzwerk für Humanitäre Hilfe und interkulturelle Friedensarbeit e. V., ermöglichte den gemeinsamen Transport durch maßgebliche Versorgung der bedarfsorientierten Sachspenden und Hilfsgüter, die offiziellen Transportbegleitdokumente, sowie die operative Transportteilfinanzierung durch die Kostenbeteiligung. So konnten wir freundlicherweise, alle bereits im Vorfeld kommissionierten Hilfsgüter am Abfahrtsdatum, im Wuppertaler Warenlogistiklager von Willkommen in Cronenbergverladen und direkt im Anschluss mit 14 Paletten und 14 Big packs Hilfsgütern Richtung Lipa starten. Unserer besonderer Dank an dieser Stelle an Bart von „Willkommen in Cronenberg“!

    Nach intensiver Angebotsakquise, konnten wir kurz vor Transportdatum, noch eine sehr günstige LKW- Vermietung in Wuppertal sichern. Leider war dies offenbar auch der Grund, dass bereits nach 380 Km, kurz hinter Würzburg, noch am Abfahrtstag, erst einmal das vorläufige Ende des Hilfstransportes eintrat. Es war großes Glück im Unglück, denn der angeblich tags zuvor „durchgecheckte“ LKW, hatte alle bis auf einen Radbolzen der Vorderräder locker. Ohne die entsprechende Aufmerksamkeit und schnelle Reaktion auf die Vibrationen, hätte es, wie vom ADAC- Service und der anschließenden Reparaturwerkstatt bestätigt, zu einer schweren Katastrophe auf der A3 bei Haidt- Süd kommen können. So mussten wir dort auf dem Parkplatz im LKW übernachten und am nächsten Tag mit dem nächstgelegenen Pannenservice und provisorisch nachgezogenen Radbolzen erst einmal für 1,5 Tage in die Werkstatt, da die Radbolzen und die Felge ausgeschlagen waren. Dank des unbeschreiblichen Einsatzes und Engagementsder Familie KFZ Herberts bei Geiselwind, konnten wir den Hilfstransport bereits am Morgen des 08.05.2021 nach Österreich, bis in die Steiermark fortsetzen.

    Zu unserer Verwunderung wurden bei der Ein- und auch bei der Ausreise, sowohl nach Österreich, als auch in alle folgenden Länder bis nach Bosnien, anders als medial und politisch veröffentlicht, zu keinem Zeitpunkt PCR – Tests benötigt oder kontrolliert. Was jedoch mit großer Gründlichkeit auf dem Rückweg nach Deutschland an jeder Grenze kontrolliert wurde, war die Mitführung “blinder Passagiere”. Dies führte zu kilometerlangen Staus an den Grenzübergängen. Covid19 war allerdings von keinerlei Interesse! Unsere Kooperationspartner vor Ort in Bihac` (Bosnien) waren das Rote Kreuz Bihac`, als verbleibende Hilfsorganisation in humanitärer Versorgungsverantwortung von Camp Lipa und Compass071 Sarajevo, für die diese Hilfsgüter über den. offiziellen Import, durch das Rote Kreuz Bihac`, entsprechend vorkommissioniert und zugeteilt wurde. Leider zog Compass071 Sarajevo, zwei Tage vor Transportbeginn die schriftliche Zusage und den Bedarf überraschend zurück, so dass der gesamte Umfang unserer Hilfsgüter über das Rote Kreuz Bihac`den notleidenden Menschen auf der Flucht im Camp Lipa zu Gute kommen wird.

    Durch den Zeitverlust der LKW- Reparatur erreichten wir die Kroatische EU- Außengrenze erst am Sonntagabend, statt wie geplant Samstag. Die bosnischen Zollbehörden waren geschlossen und so waren wir gezwungen, den LKW an der bosnischen Grenzstation bis zum Folgetag abzustellen und in Bihac` zu übernachten. Am nächsten Tag konnten wir nach vielen Stunden Bearbeitungsdauer des Zolls, mit den genehmigten Zollpapieren unseren Hilfstransport nach Bihac´ fortsetzen. Dort wurden wir im Logistiklager des Roten Kreuz Bihac sehr herzlich empfangen. Die Entladung des LKWs verlief zügig und unkompliziert. Es waren viele helfende Hände vor Ort, so dass alle Hilfsgüter schnell einen Platz in der Lagerhalle fanden, Anschließend folgte ein geselliges Mittagessen mit intensiven Gesprächen in deren Verlauf wir die Möglichkeit hatten uns über die Versorgungssituation der Geflüchteten zu informieren. Später kamen noch Mitarbeiter des mobilen Teams dazu, die die Geflüchteten außerhalb des Lagers in den Wäldern des Grenzgebietes versorgen und sie berichteten von Ihrer Arbeit.

    Nach regem Austausch und gutem Essen wurden Gruppenfotos gemacht. Die Freude und Dankbarkeit der Empfänger über diesen Transport war groß und spürbar. Leider konnten wir nicht ins Lager Lipa, da die Zufahrtsstraße nach Lipa, (bestehend aus 1 Haus), sowie das Lager Lipa selbst, militärisch abgeriegelt und kontrolliert wird. Um Zugang zu erhalten, benötigt man eine Sondergenehmigung in Form eines Visas durch das Innenministerium, mit 6 Wochen Beantragungszeit. So konnten wir leider nicht direkt mit den “Bewohnern” des Lagers in Kontakt treten, bis auf die Menschen die wir im Straßenbild Bihac` sahen und über die Informationen unserer Kontaktpersonen des Roten Kreuz Bihac´. Ein direkter öffentlicher Kontakt zu Flüchtlingen ist in Bosnien kritisch, da jegliche direkte Hilfe gegenüber Flüchtlingen nach dortigem aktuellem Recht, strafbar ist. Wir danken an dieser Stelle nochmal ausdrücklich dem Roten Kreuz Bihac` für die gute und spontane Kooperation und Kommunikation, die den Erfolg der zielgerichteten Übergabe der Hilfsgüter erst ermöglicht hat.

    Nach unserem Aufenthalt in Bihac machten wir uns am späten Nachmittag desselben Tages (09.05.2021) auf den Rückweg in die EU. Dazu reihten wir uns zwecks Frachtverkehrseinreise in die lange Schlange von LKWs an der Bosnischen EU – Aussengrenze zu Kroatien ein. Trotz Leerfahrt und ohne zu verzollende Güter bedeutete dies stundenlanges Warten in Stop and go. Bei Sonnenuntergang passierten wir als privilegierte EU- Bürger dann endlich die Grenze. Den Weg durch den grenznahen Nationalpark Plitvicer Seen legten wir im Dunklen zurück. Wir fuhren die kurvigen und zum Teil steilen Straßen nun mit leerem Laderaum. An jeder (!) Kreuzung stand eine Patrouille der kroatischen Polizei. In Bihac wurde uns bereits erzählt, dass sämtliche Verkehrsknotenpunkte und Hauptverbindungsstraßen bis zu 30 km ins Landesinnere systematisch kontrolliert werden. Es mit eigenen Augen zu sehen, machte uns ein mulmiges Gefühl. Teilweise inspizierten die Polizisten die Leitplanken mit Taschenlampen. Erwähnenswert an dieser Stelle ist, dass der deutsche Innenminister Horst Seehofer vor kurzem Wärmebildkameras im Wert von 350.000 Euro an die kroatische Grenzschutzpolizei übergeben hat … Uns ließen sie vorbeifahren. Wir fanden zu später Stunde eine Übernachtungsmöglichkeit in einem hell erleuchteten Ferienpark, dem “Big bear”. Dort bekamen wir sogar noch etwas zu essen und – am nächsten Morgen – die Erkenntnis, dass besagte Ferienanlage für Polizisten im Schichtbetrieb angemietet wurde. Während wir unseren Morgenkaffee tranken, fand gerade der Schichtwechsel statt.

    Wieder unterwegs, drehten sich unsere Gespräche um das, was wir dort im Grenzgebiet gesehen hatten. In Kombination mit den Erzählungen aus Bihac und den O-Tönen der vielen Augenzeugenberichte von Geflüchteten, die wir vor unserer Tour in den Leitmedien gelesen hatten (und die jeder nachlesen kann), entstand ein Bild der momentanen Situation, welches uns schockierte. Die Informationen über illegale Pushbacks, über Misshandlungen durch dunkel gekleidete “Vermummte”… All das wurde plötzlich so real und greifbar. Wir hatten morgens auf dem Gelände der Ferienanlage einen weißen Jeep beobachtet, aus dem fünf uniformierte und schwer bewaffnete Männer stiegen. Sie bestellen Kaffee und mussten dann aber vorher aufbrechen, da sie einen Funkspruch bekamen. Es waren augenscheinlich Soldaten. Was machten sie dort?

    Wir hatten durch die Panne auf dem Hinweg und die langen Wartezeiten an den Grenzübergängen so viel Zeit verloren, dass wir ohne längere Aufenthalte durch Kroatien und Slowenien fuhren. Am Abend erreichten wir die Grenze zu Österreich, wo es zwar Militärpräsenz, jedoch keine Kontrollen der LKWs gab. Aufgrund des Coronalockdowns gestaltete sich die Hotelsuche schwierig. Wir wurden mehrmals abgewiesen, da wir uns nicht im Vorhinein angemeldet hatten. Letztlich wurden wir um kurz vor Mitternacht in Graz fündig. Am nächsten Tag ging es ohne Grenzkontrollen nach Bayern und auf direktem Wege zurück nach Wuppertal, wo erstmal Schlafen und Ausruhen angesagt war.

    Abschließend lässt sich sagen, dass die Menschen auf der Flucht dringend auf Hilfe angewiesen sind. Nicht nur in den hoffnungslos überfüllten Lagern fehlt es an lebenswichtigen Dingen, sondern auch in den Wäldern Bosniens sind viele, viele Menschen auf Nahrungsmittel, Medikamente und Kleidung angewiesen.

    Wir möchten uns darum an dieser Stelle nochmals bei allen Spendern und Unterstützern, insbesondere bei Solidarität International e.V. (SI), dem Aachener Netzwerk für humanitäre Hilfe und friedenspolitischen Austausch, dem Roten Kreuz Bihac´, der Ölbergpraxis Wuppertal, der Arbeiterwohlfahrt Wittmund, der wittmunder “Flohmarktscheune”, Frau und Familie Schoon in Wittmund, Vera Causa Wuppertal Inatura Köln, allen privaten großzügigen und fleißigen Sach- und Geldspendern und Spenderinnen aus unseren Familien und unserem Freundeskreis von ganzem Herzen für ihre Unterstützung bedanken!

    Herzlichen Dank auch an Diana Miebach, die uns mit Rat und Tat zur Seite stand. Ohne Euch wäre dies niemals möglich gewesen!

    Danke, Sandra und Meik!

  • Am Samstag, den 5. Juni, Protest und Enthüllung des Denkmals zum Bergarbeiterstreik 1997

    Am Samstag, den 5. Juni, Protest und Enthüllung des Denkmals zum Bergarbeiterstreik 1997

    Am Samstag, den 5. Juni, Protest und Enthüllung des Denkmals zum Bergarbeiterstreik 1997

    Die Bergarbeiterbewegung „Kumpel für AUF“ und das kommunalpolitische Bündnis „AUF Gelsenkirchen“ führen am Samstag, 5. Juni, in Gelsenkirchen Horst eine Protestveranstaltung gegen die Politik der verbrannten Erde durch RAG (Ruhrkohle AG) durch. Das wird verbunden mit der festlichen Enthüllung des ersten und bislang einzigen Denkmals zur Würdigung des großen Bergarbeiterstreiks 1997.

    Unsere Mitgliedsorganisation „Kumpel für AUF“ hat dazu eine Pressemitteilung herausgegeben, die hier heruntergeladen werden kann.


    zur Pressemitteilung