Autor: Armin

  • IN EIGENER SACHE! Fehler in Spendenbescheinigung 2023

    IN EIGENER SACHE! Fehler in Spendenbescheinigung 2023

    IN EIGENER SACHE!
    Leider hat sich bei der Spendenbescheinigung beim Datum ganz unten (bei der Unterschrift der Kassierer) ein Fehler eingeschlichen. Ihr könnte das Spendenbegleitschreiben, das das korrekte Datum enthält, mit beim Finanzamt einreichen. Bei evtl. Beanstandung durch das Finanzamt kann die korrigierte Version per Mail anfordert werden bei: waltraut.bleher@t-online.de

  • Herzlich willkommen in SI: Initiative für Frieden und Hoffnung in Kurdistan e.V.

    Herzlich willkommen in SI: Initiative für Frieden und Hoffnung in Kurdistan e.V.

    Eine neue Mitgliedsorganisation stellt sich vor

    Ein Wald des Gedenkens in Şengal

    In Kooperation mit Frauenstiftungen und Schulen in Şengal initiieren wir die Pflanzung eines Gedenkwaldes zum Gedenken an die Ezidinnen, die durch den IS verschleppt wurden. Am 3. August 2014 überfiel die Terrormiliz IS (sog. Islamischer Staat) das ezidische Siedlungsgebiet Şengal und verübte einen Genozid und Femizid an den Ezid*innen. Unser Projekt wird Wegbereiter für einen Mischwald im ezidischen Siedlungsgebiet Şengal, der in Erinnerung an die vom IS verschleppten und ermordeten Frauen wachsen soll.

    Dieses Herzensprojekt läuteten wir im Februar 2023 mit einem Konzert unter dem Titel “Jin Jiyan Azadî – Stimmen der Freiheit vom Iran bis Şengal” in Kooperation mit der Volkshochschule Bielefeld, dem IBZ Bielefeld und NRW entwickeln ein. Künstlerinnen des Abends waren Sängerinnen aus dem Iran, die mit ihren musikalischen Beiträgen an die feministischen Aufstände im Iran erinnerten und ihre Solidarität und Verbundenheit mit den Frauen in Şengal zum Ausdruck brachten. Sie schlugen damit auch eine symbolische Brücke zwischen muslimischen und ezidischen Frauen und ebneten den Weg für eine neue und bedeutsame Projektphase.

    Die Bäume unseres Waldes werden von Schüler*innen in Şengal gepflanzt, die damit sowohl ihr geschichtliches Bewusstsein als auch ökologische Verantwortung und Sinn für das Gemeinwohl entwickeln sollen. Der Gedenkwald soll einen Ort der Erinnerung an die kollektiven Wunden der ezidisch-kurdischen Gesellschaft schaffen und an den grenzenlosen Mut der Frauen erinnern. Besonderen Wert legen wir auf die Förderung der Erinnerungskultur sowie auf die ökologische Nachhaltigkeit, die mit dem Projekt einhergehen soll. Eine lebendige Erinnerungskultur ist wichtig, weil sie die Erinnerung an vergangene Ereignisse wach hält und uns als Gesellschaft hilft, aus der Geschichte zu lernen. Sie ermöglicht es uns, mit den Opfern und Überlebenden zu fühlen und Verantwortung dafür zu übernehmen, dass sich solche Verbrechen nicht wiederholen. Es soll auch dazu beitragen, die Identität und das Selbstbewusstsein der ezidischen Gemeinschaft zu stärken, indem ihre Geschichte und ihre Werte gewürdigt werden. Nur wenn wir uns an die Vergangenheit erinnern, können wir eine bessere Zukunft gestalten.
    Unser Projekt ist auf eine Dauer von fünf Jahren angelegt. Durch die Pflanzung von fruchttragenden Bäumen wie Feigen- und Olivenbäumen streben wir mit unserem Projekt nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Nachhaltigkeit an. Die zukünftigen Einnahmen aus dem Verkauf der Früchte fließen in die Bildungsförderung von Mädchen und jungen Frauen in Şengal.

    Wir appellieren an die Vielfalt der Gesellschaft. Wir laden dazu ein, das Projekt großherzig zu unterstützen. Bereits mit 10 € kann eine Baumpatenschaft finanziert und ein wesentlicher Beitrag zur Erinnerungskultur und Renaturierung der Region geleistet werden.

    Spendenkonto
    Sparkasse Bielefeld
    IBAN: DE53 4805 0161 0025 4829 77
    BIC: SPBIDE3BXXX
    Verwendungszweck: Ein Wald des Gedenkens

  • „Ein großer Wunsch ging in Erfüllung“

    „Ein großer Wunsch ging in Erfüllung“

    Reisebericht von Jordanis nach Mytilene

    Es war lange mein Wunsch, gemeinsam mit den Flüchtlingen von Kara Tepe und Michalis, dem Präsidenten von Stand-by me Lesvos (SBML), Silvester zu feiern. Die Fahrt, erst 21 Stunden mit dem Bus von Edessa nach Athen, dann mit der Fähre von Piräus nach Mytilene war anstrengend. Die Strapazen waren jedoch schnell vergessen, als wir den schönen Hafen von Mytilene erblickten.

    Langjährige Freundschaft zwischen Michalis und SI

    Die Freundschaft zu Michalis hat sich in den letzten Jahren gefestigt. In den ganzen Jahren konnte Michalis unsere Organisation Solidarität International e.V. (SI) auf Herz und Nieren prüfen. Er betont immer wieder, „dass er in seiner Arbeit mit den Flüchtlingen keine Organisation kennt, die zu 100 % die Spenden weiter gibt. … Die Spenden von Solidarität International sind Groschen der Massen der einfache Bevölkerung. Die Spenden aus Deutschland haben für mich und die Flüchtlinge einen sehr hohen Stellenwert.“

    So wie wir Michalis kennen, hat er unseren Besuch perfekt organisiert. Er hat uns herzlichst am Hafen empfangen und zum Hotel gebracht. Nach einem gemeinsamen Kaffee verabreden wir uns zum Mittagessen um alles zu besprechen. Im Hotel empfing uns ein älterer Mann. Als ich und als SI-Mitglieder und Partner von SBML vorstellte und dass wir mit Michalis Aivaliotis mehrere Jahre zusammenarbeiten, machte es klick bei ihm. Er sagte, „ach ja, ihr müsst doch die sein, die die Gräber der Flüchtlinge besucht und sauber gemacht haben.“ Er umarmte mich und sagte, seid herzlich willkommen: „Meine Eltern waren selber Flüchtlinge und mussten 1922 aus Izmir fliehen. Mein Herz und die herzen vieler Anderer hier in Mytilene, schlägt für die Flüchtlinge. Es hat großen Eindruck bei uns hinterlassen, dass Deutsche kamen und die Gräber der Flüchtlinge besuchten. Wer die Toten ehrt und sogar fremde, hat ein großes Herz.“ Ich war doch erstaunt welche Wirkung diese Aktion hinterlassen hat.

    Die Organisierung einer Silvesterfeier in Kara Tepe mit den Flüchtlingen war sehr umfangreich. Wir mussten viele Steine aus dem Weg räumen. Als Ort für die Feier hatten wir die „Oase“ festgelegt, das ist da, wo die zwei Busse von SBML mit den Schulräumen stehen. Das Wichtigste war die Genehmigung zu bekommen. Die zweite Aufgabe war das neue Lager zu besuchen und uns aktuell über den Zustand und informieren und über dieses Gefängnis in Deutschland zu berichten.

    Keine Silvesterfeier im Lager – Was tun?

    Michalis berichtete, dass die Lagerleitung jegliche Feier im Lager zu ablehnt. Hauptargument war, dass sehr „viele Polizeibeamte Urlaub haben und die Sicherheit gefährdet ist. Silvester, solche Tage lösen Emotionen aus gerade bei jungen Leuten.“ Michalis hatte inzwischen seine Leute ausgerichtet, Getränke und alles was man zum Essen braucht, zu organisieren. Was tun?

    Kein Verzicht auf die Feier, da waren wir uns schnell einig. Wir diskutierten wie wir trotz Verbot eine Silvesterfeier durchführen könnten. Eine Feier im Lager durchzukämpfen hätten wir keine Chance. So legten wir fest, dass wir Silvester am 30. Dezember in der Stadt feiern. Wir holen die Flüchtlinge raus und feiern einen Tag früher. Damit hatte keiner ein Problem. Auch die Flüchtlinge nicht, wie es sich später herausstellte. Der Raum wurde gefunden und zwei Busse gemietet.

    Rouddy Kimpioka aus dem Kongo

    Noch am gleichen Abend trafen wir uns mit Rouddy Kimpioka aus dem Kongo. 2017 kam er als Flüchtling und seitdem unterrichtet er freiwillig und kostenlos die Flüchtlingen in Informatik. Er berichtet, dass er sich erst, als er diese Arbeit begann, glücklich fühlt, „weil ich für andere nützlich bin.“ Er hat ein Kulturzentrum gegründet, in dem er Musik, Tanz und Sprachkurse für Einheimische und Flüchtlinge organisiert. Er führt regelmäßig mit seinen Schüler Veranstaltungen auf, bei denen einheimische Künstler auftreten. Sein Ziel ist es Brücken zwischen Flüchtlingen und den Mytilenern zu schlagen. Ganz stolz berichtet er über die organisierten Freizeitaktivitäten für Kinder sowie Beschäftigungs- und Integrationsseminare für Flüchtlinge. Er sagte, dass er glücklich sei, mit SBML und Michalis zusammenzuarbeiten. Michalis organisiert, dass die Flüchtlinge diese Möglichkeiten nutzen können. Er kannte uns und SI von Michalis. … Das Kulturhaus hat einen passenden Namen: „Rad Musik International“. Es ist super gelegen und kein Flüchtling der nach Mytilene läuft, kann es verfehlen.

    Am nächsten Tag erzählte Michalis, dass sie die Silvesterfeier verbinden wollen mit der Ausgabe der Zertifikate der Lehrgänge, zu Sprachen, Musik, Informatik, Schneidern. … Ich war pünktlich um 17:00 da, um unsere Gäste willkommen zu heißen. Rouddy und Michalis begrüßten jeden Einzelnen. Manche übergaben eine Blume. Man spürte die enge Verbindung zu Michalis aber auch zu Rouddy. Als erstes fand die Prämierung der Absolventen der verschiedenen Seminare und Bildungsthemen statt. Jeder und Jede wurde einzel aufgerufen und das Zertifikat ausgehändigt. Solche glücklichen und stolzen Gesichter habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

    Es gab leckeres Essen, was Flüchtlinge gekocht haben, die früher aus dem Lager gingen um alles vorzubereiten. Es gab Reis, Gemüse allerlei und ein Stück Rindfleisch. Das Fleisch reichte nicht für alle.

    Das Lager „Gefängnis für die Flüchtlinge“

    Am nächsten Tag wollten wir das neue Lager „Gefängnis für die Flüchtlinge“ in Lesbos anschauen und uns ein Bild über diese Gebäude machen. Laut Michalis wurden zur Fertigstellung eine Armee von Polizisten vom Festland geholt. Nach dem Gesetz, führte Michalis weiter aus „gelten die Flüchtlinge, rechtlich gesehen, als nicht eingereist, d. h. nicht in Europa.“ Flüchtlingskonzentrationslager auf europäischem Gebiet. Das ist das demokratische Europa. Sie sind also nicht Europa. Rund um Europa ist das Lager Niemandsland. Auf diese Weise finden der internationale Schutz, die Menschenrechtscharta und die Genfer Konvention keine Anwendung auf Flüchtlinge. Sie haben kein Recht auf Papiere, einen Arbeitsplatz oder die Möglichkeit, zur Schule zu gehen. In dem Moment sind sie nicht existent. Ich musste die ganze Zeit daran denken, was Michalis bei den vielen Gesprächen noch mal sagte: „Wenn also einer keine Papiere hat, dann wird er von der Asylkommission eingestuft als ‚eine Gefahr für die nationale Sicherheit.‘ Die Herren und Damen von Brüssel verlangen von den Flüchtlingen, wenn sie aus einem für sie sicheren Drittland kommen, den Nachweis, dass man psychisch krank, minderjährig oder gefährdet ist. Sie nehmen sich das Recht Menschen, Frauen, Kinder monatelang zu inhaftieren, ohne personalisierte Anklage, ohne Rechte in einem Lager, einzusperren. Diese Lager sind moderne Gefängnisse außerhalb der Städte. Man kommt nur mit Gesichtskontrolle und Fingerscan rein und raus.“

    Die Lage des neuen Gefängnisses ist menschenverachtend. Kein Flüchtling ist von da aus in der Lage zu Fuß in eine Stadt zu kommen. Da gibt es in der Nähe keinen Laden, nichts. Am schlimmsten fand ich, dass es nur eine schlechte bis gar keine Verbindung für das Handy gab. Die einzige wichtige Verbindung zu ihren Lieben wird den Flüchtlingen auch noch weggenommen. Grausam. Der Kapitalismus dieses grausame, menschenverachtende System nimmt sich das Recht, solche Gefängnisse zu bauen. Menschen, die fliehen müssen, weil der Imperialismus selber ihre Zukunft durch Kriege und Umweltzerstörung zerstört hat. Nach der Flucht werden sie eingesperrt. Man bekommt eine Riesenwut, wenn man vor dem Tor steht und die Bilder vom Gefängnis sieht.

    Weitere neue Kontakte

    Michalis zeigte uns Löffel die die Flüchtlinge selber aus Olivenholz schnitzen. Jeder Löffel hat einen Code, den man auslesen kann und Bilder zu sehen bekommt, wie die Flüchtlinge sie erstellen. Er gab mir 17 Löffel mit. Das ist eine tolle Sache. Die Löffel sind wunderschön mit dem Olivenholz. Keiner gleicht dem anderen.

    Am Tag unserer Abreise wartete ein junger Mann auf uns in der Empfangshalle. Der Mann vom Hotel hatte ihn angerufen, er hätte Gäste aus Deutschland die sich für die Flüchtlinge einsetzten. Wir begrüßten uns herzlich und stellten gegenseitig unsere Organisationen vor. Er ist aktiv bei der Organisation Iliaktida, auf deutsch Sonnenschein. Ich kenne die Organisation, sie organisiert für die Jugendlichen Fußballtrainings und -turniere. Ihr größtes Problem ist an Fußballschuhe, Bälle, T-Shirt und Hosen zu kommen. In Mytilene gibt es so viele nicht, auch wenn man sie kaufen will. Darüber würden sie sich sehr freuen. Ich versprach ihm, dass wir das prüfen und uns melden. Wir haben das inzwischen im Vorstand von SI Emscher Lippe beraten und überlegen, hierzu an Vereine heranzutreten und dazu gemeinsam zu arbeiten.

    Michalis holte uns ab und wir verabschiedeten uns wie es die kämpferische Griechen machen, mit dem Gruß gute Kämpfe für 2024.

  • Jetzt bestellen: SI-Werbematerialien für Infostände und mehr

    Jetzt bestellen: SI-Werbematerialien für Infostände und mehr

    Im SI-Büro sind neue Werbematerialen für Einsätze, Infostände, Veranstaltungen und mehr eingetroffen. Sie können im Büro gegen Vorkasse bestellt werden (Adresse hier in der Fußleiste).

    Preise:


    Schwarze Kapuzenjacken, Größen S-XXL:  45,00 € / Stk

    Kugelschreiber 5 Farben: 2,00€ / Stk

    Käppi rot/ schwarz: 10,00 € / Stk

    SI Shirts (fruit of the loom) schwarz und bordeaux, Größen S-XXL: 15,00 €/ Stk

  • PROTESTAMOS CONTRA LA POLÍTICA DEL GOBIERNO TURCO DE CRIMINALIZAR A LAS INSTITUCIONES HUMANITARIAS KURDAS

    PROTESTAMOS CONTRA LA POLÍTICA DEL GOBIERNO TURCO DE CRIMINALIZAR A LAS INSTITUCIONES HUMANITARIAS KURDAS

    La organización de ayuda kurda Heyva Sor a Kurdistanê ha emitido un comunicado de prensa protestando contra su criminalización por el gobierno turco. El gobierno turco acusa a Heyva Sor a Kurdistanê de „financiación del terrorismo“ porque la organización de ayuda ayuda a personas y familias pobres de las regiones kurdas. Solidarity International apoya la protesta de su organización miembro en una declaración de solidaridad:

    (Traducción realizada con la versión gratuita del traductor DeepL.com)

  • ¡Alto a la agresión de Israel contra el centro de rehabilitación Al Jaleel de Yenín, en Cisjordania!

    ¡Alto a la agresión de Israel contra el centro de rehabilitación Al Jaleel de Yenín, en Cisjordania!

    El sábado 24 de noviembre de 2023 – durante el alto el fuego en la Franja de Gaza – soldados israelíes invadieron y destrozaron el centro de rehabilitación Al Jaleel. El centro de rehabilitación Al Jaleel de Yenín, Cisjordania, ayuda a la población palestina con prótesis y trabajo de salud mental. Solidatität International e.V. (SI) lleva décadas dirigiendo un proyecto de apoyo al centro de rehabilitación Al Jaleel. En el presente comunicado de prensa, ¡SI protesta contra este acto de barbarie!

  • Am 19. Januar 2024: Berufungsprozess von Alassa vom Gericht wetterbedingt abgesagt

    Am 19. Januar 2024: Berufungsprozess von Alassa vom Gericht wetterbedingt abgesagt

    Am Freitag, 19. Januar 2024, wird das Berufungsverfahren von Alassa Mfouapon, Bundessprecher des Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in SI, am Amtsgericht Ellwangen verhandelt.

    Alassa war im Juni 2020 vom Ellwanger Amtsgericht wegen angeblichen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und zweimaliger uner­laubter Einreise ohne Pass nach Deutschland zu einer Geldstrafe von 400 Euro verurteilt worden. Gegen dieses Urteil hatte Alassa Mfouapon Berufung einge­legt.

    In der Presseerklärung schreibt der Freundeskreis:

    Gegen Abschiebungen, Polizeiwillkür und reaktionäre Hetze gegen Flüchtlinge! Wir fordern den Freispruch für Alassa Mfouapon! Kommt am 19. Januar zum Prozess nach Ellwangen!

    Am 19. Januar 2024 führt der Flüchtlingsaktivist Alassa Mfouapon, Bundessprecher des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität, erneut einen wichtigen Prozess für demokratische Rechte von Flüchtlingen vor dem Amtsgericht Ellwangen. Er legte Berufung ein gegen eine ungerechtfertigte Verurteilung wegen angeblichen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte bei seiner Abschiebung nach Italien am 20. Juni 2018. Mehrere Hauptanklagepunkte wurden im Juni 2020 vom Gericht auf Kosten der Staatskasse abgewiesen. In Alassas Zimmer in der Flüchtlingsunterkunft in Ellwangen wurde ohne richterlichen Beschluss eingedrungen. Und das nur eineinhalb Monate nach dem brutalen Polizeieinsatz gegen Flüchtlinge in der LEA Ellwangen, der bundesweit für Empörung sorgte und später für rechtswidrig erklärt wurde. Alassa wurde zum Gesicht des Widerstands der Ellwanger Flüchtlinge gegen die reaktionäre Flüchtlingspolitik, prägte die Losung „Jetzt reden wir“ und wurde bundesweit bekannt. Mit der Abschiebung sollte Alassa bestraft und die Solidaritätsbewegung kriminalisiert werden. …  

    Weil Alassa darauf bestand, seinen Anwalt zu informieren, bevor er in den Polizeiwagen stieg, der ihn zum Abschiebeflughafen bringen sollte, wurde er gewaltsam zu Boden gebracht und gefesselt – statt ihm dieses Recht zu gewähren. Alassa wurde dafür zu 40 Tagessätzen verurteilt, die Staatsanwaltschaft hatte mehr als das Dreifache gefordert.
    Alassa Mfouapon, seine Anwälte und seine vielen Mitstreiterinnen und Mitstreiter fordern am kommenden Freitag einen vollständigen Freispruch! Seit wann ist das Beharren auf einem demokratischen Recht ein Akt des Widerstands? Alassa Mfouapon wurde bei der Abschiebung sein Telefon abgenommen – darauf basierte sein Beharren, und es ist unstrittig, dass ihm das Telefon später wieder ausgehändigt wurde. Angesichts dessen mutet es sehr seltsam an, dass dennoch alle befragten Polizeibeamten – fast wortgleich! – übereinstimmend angaben, dass es ihm nie weggenommen worden sei! Und dass ihm deshalb auch niemand verwehrt habe, seinen Anwalt anzurufen.
     
    Der Prozess findet vor dem Hintergrund der jüngsten Entscheidungen auf nationaler und EU-Ebene statt, die allesamt einen Kahlschlag bei der Wahrnehmung und Gewährung demokratischer Rechte von Flüchtlingen bedeuten: Kasernierung an den EU-Außengrenzen, kein Recht auf einen individuellen Asylantrag, keine anwaltliche Vertretung, keine legale Einreisemöglichkeit zur Asylantragstellung, kein Schutz der Persönlichkeitsrechte oder der Familie.
     
    Gerade angesichts der jüngst bekannt gewordenen Geheimpläne faschistischer Kräfte und der AfD, die von millionenfachen ethnischen Massenvertreibungen phantasieren, ist es dringend notwendig, demokratische Rechte und den Gleichheitsgrundsatz entschieden zu verteidigen! Ein antifaschistisch begründetes Recht auf Flucht und Asyl muss für alle Menschen gelten! Fluchtursachen bekämpfen, nicht Flüchtlinge!
     
    Kommt am 19. Januar 2024 zum Prozess nach Ellwangen!

    Um 8.15 Uhr organisiert der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität eine Kundgebung direkt vor dem Prozess, Ort: Am Marktplatz 6.

  • 30 Jahre Canto Vivo – Gratulation von Solidarität International

    30 Jahre Canto Vivo – Gratulation von Solidarität International

    Solidarität International Schwäbisch Hall hat Canto Vivo in Peru zum 30-jährigen Bestehen gratuliert. Jesus hat geantwortet und ein Video vom weltweiten Aktionstag für Palästina aus Lima geschickt

    Canto Vivo, eine kleine Umweltorganisation in Peru, hat sich zur Aufgabe gemacht, die Anden mit einheimischen Bäumen wieder aufzuforsten. Das Besondere am Projekt „Planta Monte“ ist, dass Canto Vivo dabei die Bevölkerung vor Ort mit ins Boot nimmt, um die Pflege der Setzlinge nach dem Anbau zu sichern. Besonders wichtig ist Canto Vivo auch, die Schulen vor Ort einzubinden. Schüler*Innen helfen beim Pflanzen und erhalten so Wissenswertes über die Umwelt. Während der Coronazeit wurden die Schulgärten zu Gärten der Solidarität erweitert, mit denen den Schülern beigebracht wurde, welche Gemüse sie wie anbauen können, um die Ernährungslage zu verbessern.

    Jesus von Canto vivo hat geantwortet (DeepL-Übersetzung):

    Liebe Waltraut:

    Mit dem besten Wunsch, dass es Dir, Deiner Familie und den Genossinnen und Genossen der Solidaritäts-Internationale gut geht, sende ich Dir unseren aufrichtigen Dank für die Grüße zu unserem 30-jährigen Jubiläum, die wir gestern erhalten haben. Die Grüße mit den Karten trafen ein, als wir alle im Vorstand und einige andere Aktivisten versammelt waren. Dayamis hatte die Aufgabe, Ihre Grüße zu verlesen und dann die der Bundesvertretung der Internationalen Solidarität. In der Tat hat jedes Wort, jeder Absatz, jede Würdigung unserer Arbeit und unserer Beziehung zu Ihnen alle zutiefst bewegt. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit, die ohne Ihre Solidarität nicht die heutige Dimension erreicht hätte. Aus all diesen Gründen erneuern wir unsere Verpflichtung, den oft missverstandenen Kampf auch in unserem Land fortzusetzen. Aber all dies ist ein Berufsrisiko und gehört zu den Problemen, denen wir uns stellen müssen, abgesehen natürlich von den enormen historischen Problemen, die wir ebenfalls so stark wie möglich angehen müssen. Liebe Genossinnen und Genossen, wir sind Augenzeugen eurer bewundernswerten Solidaritätsarbeit für die Förderung der internationalen Solidarität und der Völkerfreundschaft, sowie der bedingungslosen Unterstützung, die auch Canto Vivo erreicht.

    Vielen Dank für die schönen und originellen Karten.

    Danke an jeden einzelnen von euch, der sich die Mühe gemacht hat, den Brief zu gestalten, der ihm entsprach, und an denjenigen, der dem süßen Kätzchen mit dem Buchstaben „I“ für Internationalisten geholfen hat, inspirierend, beeindruckend, unvergesslich. So seid ihr alle.

    Mit brüderlichen Grüßen.

    Jesus

    Und hier die Antwort von Dayamis:

    „Liebe Waltraut,

    wir bedanken uns sehr für den netten Gruß zu unserem Jubiläum. Es hat uns sehr gefreut, ihn zu lesen und zu wissen, wie sehr Ihr unsere Arbeit schätzt. Tausend Dank an die Bundesvertretung von Solidarität International. Es ist gut, dass wir auf dieser langen Reise Solidarität International und die großartigen Menschen, die ihr angehören, kennengelernt haben. Eure Solidarität hat uns geholfen, unsere Ziele noch erfolgreicher zu erreichen. Vielen Dank an alle, die sich an der schönen Karte beteiligt haben. Ihr beweist immer wieder eure Kreativität, euren Einfallsreichtum und eure Zusammengehörigkeit. Auf unserer Seite gibt es immer die Verpflichtung, weiter hart zu arbeiten und gemeinsam Schritte nach vorne zu machen.

    Und genau das haben wir auf unserer Sitzung Anfang des Jahres besprochen, um unseren Arbeitsplan 2024 zu organisieren, und wir wollten Sie über einige Dinge informieren. Was die Anpflanzung von Bäumen im Solidaritätswald betrifft, so werden wir 3 Anpflanzungen pro Jahr vornehmen. Bei der Bewertung der günstigen Aspekte für die Pflanzung haben wir folgende Termine vorgeschlagen:

    – Anfang April

    – Juli 10 – 15

    – Dezember 10 – 15

    Diese Daten können sich ändern. Ihre Verfügbarkeit ist auch für uns sehr wichtig. Wir haben uns überlegt, dass Sie sich ein wichtiges Datum im Kalender, einen Feiertag oder ein Fest in Deutschland in der Nähe dieser Termine suchen könnten, sowie im Dezember, was perfekt zu Weihnachten passt. Auf diese Weise können vielleicht mehr Menschen die Aktion unterstützen. Wir sind für alle Vorschläge und Änderungen offen.

    Leider haben wir auch eine traurige Nachricht erhalten. Der zuerst angelegte Garten der Solidarität ist zerstört worden:

    Wir sind sehr besorgt und wütend, weil sie den ersten Solidaritätsgarten, den wir angelegt haben, den Garten an der Schule Santa Isabel, zerstören wollen. Und das Verwerflichste daran ist, dass es vom Direktor der Schule selbst kommt. Ein Garten, den wir vor drei Jahren mit so viel Mühe und Hingabe angelegt haben und der so vielen Menschen geholfen hat, und jetzt wollen sie ihn zerstören, um einen so genannten „botanischen Park“ anzulegen (diesen Begriff gibt es gar nicht). Leider wurden wir diese Woche darüber informiert, dass sie bereits einen großen Teil des Gartens zerstört haben. Wir verurteilen diesen Akt aufs Schärfste. Glücklicherweise haben wir die Unterstützung der Lehrer erhalten, die von Anfang an mit uns zusammengearbeitet haben, was uns aber leider nicht davon abgehalten hat, dies zu tun. Wir wollen auch eine Anzeige wegen Umweltkriminalität erstatten. Wir hätten nie gedacht, dass unser erster Garten so enden würde, aber das wird uns in unserer Arbeit nicht aufhalten. Wir planen, das Projekt auf viele weitere Schulen auszuweiten. Unser Ziel für dieses Jahr ist es, 50 Schulen zu erreichen. Hoffen wir, dass alles so reibungslos wie möglich abläuft. Ich sende Ihnen den Artikel, den Jesus in der Zeitung veröffentlicht hat, in dem wir die Zerstörung des Obstgartens anprangern. Viele Grüße und Dank an alle Freunde von SI Schwäbisch Hall .

    Eine dicke Umarmung.

    Dayamis

    Hier noch ein Link zu einem Interview, das Jesús (spanisch) in einer regionalen Fernsehsendung über die Ereignisse in Santa Isabel gegeben hat.

    Außerdem haben unsere Freunde in Lima am weltweiten Aktionstag für Palästina teilgenommen. Hier ihr Video – P.D.- Te envío el link del video de nuestra participación en la movilización, realizada ayer,  en apoyo a Palestina y condena al genocidio que perpetra Israel.