„Bella Ciao“ = „Duque Ciao“

Solikundgebung Kolumbien

„Bella Ciao“ = „Duque Ciao“

Protest gegen kolumbianische Regierung in Braunschweig

Aufgrund der Massendemonstrationen und des Generalstreiks in Kolumbien, hat SI Braunschweig zusammen mit in Braunschweig und Umgebung lebenden Kolumbianer eine Solidaritätsaktion in Braunschweig vorbereitet und dürchgeführt. Es sollten Situation und Forderungen der Demonstranten breiter bekannt gemacht werden.


Einen Bericht zur aktuellen Situation findet ihr hier

Wir wollten schnell auf die dramatische Lage in Kolumbien reagieren, so haben wir in nur zwei Tagen die Aktion organisiert. Alles musste über Whatsapp koordiniert werden und das war eine große Herausforderung, aber dank der Erfahrung von SI bei der Durchführung von Veranstaltungen und den großen Einsatz der Organisatoren haben wir schnell die Aufgaben erkannt und aufgeteilt. Rufparolen der Demonstranten, die nationale Hymne (was bei einer kolumbianischen Aktivität nicht fehlen darf) und eine umgedichtete Version des Lieds „Bella Ciao“ = „Duque Ciao“, wurden gespielt, um die Aktion zu untermalen. Über E-Mail, Facebook und Instagram wurde unsere Aktion unter unseren Freunden, Oganisationen, Zeitungen und anderen bekannt gemacht. SI übernahm den Großteil der Moderation und bereitete einen Redebeitrag dazu vor.

Von Anfang an haben wir mit unseren bunten Plakaten und den gelb-blau-roten Fahnen und T-Shirts die Aufmerksamkeit der Passanten erregt. Um 18 Uhr fingen wir mit 25 Personen an. Um 19:30 Uhr beendeten wir die Soliaktion mit über 80 Teilnehmer. Ein voller Erfolg! Spontan kamen die Falken, AntiFa, der Jugendverband REBELL und die Wählerinitiative der internationalistishcn Liste MLPD vorbei. Am Offenen Mikrofon wurde von brutalen Polizei- und Militareinsätzen gegen Demonstranten und Zivilisten berichtet. Eine wichtige Forderung ist der Stopp der Massaker, sowohl an den Demonstranten, als auch an Gewerkschaftern, Indigenen, Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten.

Beinahe die Hälfte der Kolumbianer leben in Armut, ein großteil arbeitet im informellen Sektor. Viele müssen 12 – 14 Stunden arbeiten, um überleben zu können. All das nimmt die Regierung in Kauf und versucht die Krisenlasten der Weltwirtschafts- und Finanzkrise und der Pandemie auf die Bevölkerung abzuwälzen. Die Steuerreform hat Duque schon zurückgezogen und seinen Finanzminister entlassen, trotzdem gehen die Proteste weiter. Das zeigt, dass die Kolumbianer die aktuellen Verhältnisse ablehnen und sich eine Welt wünschen in der alle in würde leben können. Die Absetzung des Präsidents wird ebenfalls gefordert.

Schon bei der Vorbereitung sind zwei Kolumbianer in SI eingetreten. Nach der Veranstaltung kam eine Frau zu uns, weil sie mehr von SI erfahren möchte. Andere Leute sind an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert, aber wollen sich nicht mit einer Mitgliedschaft verpflichten.

Alles in Allem war es eine tolle Sache, die uns bereichert hat.