Kategorie: Marikana

  • Das Jugendzentrum in Smiling Valley steht!

    Das Jugendzentrum in Smiling Valley steht!

    Die Brigade ist wieder sicher in Deutschland angekommen. In einem atemberaubenden Schlussspurt konnten wir letzten Donnerstag mit mehr als 18 Kräften über 13 Stunden den Rohbau in Smilling Valley fertigstellen. Über das was wir geschafft haben waren nicht nur die Anwohner erstaunt, sonder auch wir selbst. Gemeinsam mit unseren südafrikanischen Freunden schworen wir uns ein: Wir fahren nicht nach Hause ohne fertiges Haus. Diese Haltung war entscheidend, insbesondere als nochmal das ein oder andere Material fehlte, als die Kräfte schwanden, die Arme schwer wurden und die Sonne begann unterzugehen. Ein Mitglied der CYL fasste es so zusammen: „Wir haben uns alle so gepuscht, jeder ist gerannt, alle haben wirklich alles gegeben.“ So konnten noch fast 300 Steine gemauert werden, wodurch das Dach vor Wind und Sturm geschützt ist. Lange hatten wir auch den Einbau der Fenster und Türen geplant. Leider werden diese aber oft gestohlen, wenn es noch keinen Housekeeper gibt, der dort wohnt. Wir grübelten und diskutierten viel, ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt. Die Freunde von Marikana, der CYL und Anwohner entschieden dann: Wir bauen sie ein. Sie organisieren jetzt gemeinsam den Schutz. Das Jugendzentrum trifft auf so viel Zustimmung – seine Bekanntheit und Verankerung ist der beste Schutz. Der Housekeeper, ein Boxer der bereits jetzt fünf mal die Woche mit Kindern trainiert, wird dadurch auch viel eher einziehen und wir nutzten die Tatkraft aller. So gelang es dann noch kurzfristig sieben Fenster einzubauen. Die beiden Türen und 2 weitere Fenster werden dann sobald wie möglich folgen.

    Was dann am Abend folgte ließ unsere Herzen höher schlagen. Alle die die letzten Wochen zusammen gearbeitet hatten kamen in unsere Unterkunft. Wir kochten gemeinsam, besorgten Cola und Süßigkeiten, was da war wurde geteilt. Unsere Brigadeleitung arbeitete nochmal heraus, was wir alles gelernt haben von unseren südafrikanischen Freunden. Dazu gehörte ihre Lebensfreude, nicht zu jammern, auch wenn das Leben schwer ist, zu teilen, wenn wenig da ist und zu kämpfen anstatt alles hinzunehmen wie es ist. Besonders viel lernten wir über den mutigen Widerstand in der Apartheid. Dazu demnächst mehr. Die Freunde von Marikana Südafrika sagten, dass sie sehr stolz sind auf die Brigade, aber auch auf die Jugend hier in Smiling Valley. Alle sind über sich hinaus gewachsen. Dass was begonnen wurde müssen wir jetzt auch zu Ende bringen, den Innenausbau fertig stellen und mit Leben füllen. Ein Genosse der CPSA ML führte aus, dass es auch darum geht den Blick zu weiten. Die Brigaden sind ein Vorbild weil sie sich selbstlos einsetzen. Nur International können wir den Kapitalismus schlagen. Er rief alle dazu auf, sich darüber Gedanken zu machen und sich in ihrem Jugendverband der CYL oder der Partei zu organisieren und mehr Verantwortung zu übernehmen. Gemeinsam wurde dann gesungen, getanzt und noch viel über den Bau und zukünftige Projekte wie die Gazabrigaden diskutiert. Ein Höhepunkt war dann ein Lied, dass ein Mitglied der CYL letztes Wochenende im Studio aufnahm. Es handelte von der gemeinsamen Arbeit am Jugendzentrum. Seit gespannt, wir werden es bald veröffentlichen. Am Schluss schlugen wir vor, dass das Jugendzentrum Che mit dem Jugendzentrum Smiling Valley eine Freundschaft eingeht. Dazu gehört sich gegenseitig zu stärken, zu beraten wie man die Arbeit entwickelt, regelmäßig Fotos und Videos auszutauschen usw..

    Wir möchten uns nochmal ganz herzliche bei allen Spendern, Unterstützern und Beratern im Bau bedanken die uns tatkräftig zur Seite gestanden haben. Es war eine Erfahrung die man nicht so schnell vergisst. Solche Brigaden organisiert der REBELL – deshalb macht jetzt mit! Bewerbt euch für die nächsten Brigaden z.B.: nach Gaza für den Aufbau eines Krankenhauses.

    Viele Grüße und Sala Kakuhle (Auf Widersehen)

  • Infobrief von Marikana

    Infobrief von Marikana

    Liebe Mitglieder, lieber Freunde von Marikana,

    hier ein wichtiges update über die Arbeit an unserem großen Projekt, dem Jugendzentrum im Township Smiling Valley. Seit dem 10.8. ist die Brigade des Jugendverbands Rebell vor Ort und baut gemeinsam mit südafrikanischen Jugendlichen und Erwachsenen unter Anleitung erfahrener Arbeiter das Haus. Der Bau schlägt große Wellen: Die Rebellen schreiben: „So besuchten uns bereits Bürgermeister, Parteimitglieder des ANC, Bezirksbürgermeister, Polizisten, die sich nach unserer Sicherheit erkundigten, und viele Anwohnerinnen und Anwohner. Wir werden wohl umsorgt, es gibt abends sehr leckeres Essen und jeden Tag eine Fülle toller, interessanter Gespräche.“

    Mbasa vom Youth Development Project schreibt: „Ich bin sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit mit den Rebellen! Ich wünschte, sie könnten länger bleiben. Ich werde weinen, wenn sie abreisen! Am Wochendende waren wir am Chintza-Strand, und den Spaß, den wir hatten, kannst du dir nicht vorstellen!“

    Wie Ihr auf dem Foto erkennen könnt, ist der Bauplatz ein abschüssiges Gelände (das konnten wir bei der ersten Besichtigung im Juni nicht erkennen, da alles mit dichtem Busch bewachsen und ein Betreten praktisch unmöglich war). Diese Situation führt dazu, dass mehr Steine gebraucht werden und leider sind diese auch noch teurer geworden. Die Brigade und Marikana Südafrika haben

    kalkuliert, dass noch 500 € gebraucht werden, um voraussichtlich den ersten Bauabschnitt fertig zu stellen.

    Sicher wird später noch ein Anschlusspakt notwendig sein, für Innenausbau, Bodenplatte, Ausstattung usw, aber jetzt geht es drum, die Außenhaut in den 4 Wochen fertig zu kriegen.

    Helft alle mit, dass wir das gemeinsam schaffen!

    Herzliche Grüße

    Euer Vorstand

    Spendenkonto:

    Solidarität International

    Frankfurter Volksbank e.G.

    DE86 5019 0000 6100 8005 84

    Stichwort Spende Marikana

  • Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft Marikana – Infobrief August

    Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft Marikana – Infobrief August

    Liebe Mitglieder und Freunde,

    kurz eine Info an Euch. Wir haben die vorgesehenen 6000 € für unseren Solidaritätspakt pünktlich zum 1.8.25 nach Südafrika überwiesen. Herzlichen Dank an alle Spenderinnen und Spender! Im Endspurt im Juli kamen die fehlenden 1300 € zusammen.

    Am 10.8. trifft die Brigade des Jugendverbandes Rebell in East London ein. Dann gehts los mit dem Bau des Jugendzentrums.

    Aber Probleme gibt’s ja immer! Ausgerechnet zum 1.8. wurden einige der aktiven Jugendlichen in Smiling Valley zu einem beruflichen Training einbestellt, wo wir nicht wissen, wie lange das geht. Sie können also nur nachmittags am Bau sein. Wir sind sehr gespannt, wie das Haus in 4 Wochen aussieht!

    Damit das Fundament bis zur Ankunft der Brigade fertig wird, packen auch Ältere mit an.

    Dann schicken wir Euch die gemeinsame Protesterklärung von Marikana Südafrika und Deutschland wegen der Kaperung des Solidaritätsschiffes Handala an die israelische Regierung mit.

    Protesterklärung von Marikana, Deutsch Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft und von Marikana, German Southafrican Friendship Society an die israelische Regierung

    Sie haben das Solidaritätsschiff Handala kapern und alle Menschen an Bord gewaltsam wie Kriminelle festsetzen lassen. Darüber sind wir entsetzt und empört und protestieren entschieden dagegen! Nach tagelanger Haft sind sie jetzt endlich freigelassen. Lassen sie sofort die Hilfsgüter nach Gaza rein!

    Als Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft sind wir vertraut mit der schrecklichen Blutspur, die das faschistische Apartheidregime in Südafrika hinterließ. Ihre Regierung praktiziert eine noch brutalere Form der Apartheid, sie wollen ein ganzes Volk auslöschen. Die südafrikanische Regierung reichte deshalb beim Internationalen Gerichtshof Klage wegen Völkermord ein. Das Gericht hat sofortige humanitäre Hilfe für Gaza angeordnet!. Aber Sie setzen ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit fort.

    Trotzdem: genauso, wie die Apartheid in Südafrika gestürzt wurde. genauso wird der Widerstand in Israel und Palästina und weltweit dem Morden, Aushungern und Vertreiben der Menschen in Gaza ein Ende bereiten! Die internationale Solidarität ist stärker!

    Marikana Deutschland

    Marikana Südafrika

    Wir wünschen Euch noch eine schöne Sommerzeit

    Euer Vorstand

  • Spendenaufruf von Marikana zu ihrem Jugendprojekt

    Spendenaufruf von Marikana zu ihrem Jugendprojekt

    Der 3.Solidaritätspakt zwischen der Deutsch-Südafrikanischen Freundschaftsgesellschaft Marikana mit Marikana Südafrika sieht den Bau eines Jugendzentrums im Township Smiling Valley vor. 

    Im August startet der Bau – gemeinsam durch Jugendliche vom Jugendverband Rebell aus Deutschland und Jugendlichen aus Smiling Valley. Das Zentrum hat eine hohe Bedeutung in einem Land, wo die Jugendarbeitslosigkeit 60 % beträgt. Es wird ein Gegenprojekt gegen Vereinzelung, Alkohol und Drogen. Es soll ein Zentrum des Lernens, Lachens, der Hoffnung und des Kampfes für die eigene Zukunft werden. 

    Spendet auf das Spendenkonto von SI

    Stichwort Spende „Marikana Jugendzentrum“

  • Protest von Mining Affected Communities in Action (MACUA)

    Protest von Mining Affected Communities in Action (MACUA)




    Gastbeitrag von Marikana, Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft

    Ca 100 Demonstranten marschierten am Mittwoch, 5.2., zum Ministerium für Bodenschätze und Energie in Pretoria. Der Protest war von Mining Affected Communities in Action (MACUA) organisiert und Teil eines 3 tägigen Treffens von 50 gemeindebasierte Organisationen und Bewegungen. Die Demonstranten forderten, dass die Schuldigen für den Tod der 87 Bergleute in Stilfontein, Bergbau Minister Gwede Mantashe und die Polizei, strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Mantashe sollte zurücktreten. Ein weiterer Schwerpunkt der Konferenz war die Frage, wie die Kämpfe der informellen Arbeiter mit den Kämpfen der Industriearbeiter in den Gewerkschaften verbunden werden können.

    Mametlwe Sebei (General Industries Workers Union SA (GIWUSA) sagte: „Es kann nicht sein, dass unsere Leute auf so grausame Weise ums Leben gekommen sind und niemand dafür zur Rechenschaft gezogen werden kann. Es geht nicht nur um die Zahl der Toten, die höher ist als in Marikana, sondern auch um die Grausamkeit, die zu ihrem Tod führte. Im Gegensatz zu Marikana, wo die Bergleute erschossen wurden und sofort starben, wurden diese Bergleute über Monate hinweg ausgehungert und dehydriert. Im Land gibt es Massenarbeitslosigkeit, Armut und Hunger. Der handwerkliche Bergbau entwickelt sich auf dem Rücken der aufgelassenen Minen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Minen legalisiert werden, anstatt ihre Aktivitäten zu kriminalisieren oder Tausende von Bergleuten im Land zu verhaften.“

    Seit Beginn der staatlichen Operation Vala Umgodi im Dezember 2023 gegen den „illegalen“ Bergbau wurden landesweit rund 18.000 Bergleute festgenommen, davon über 7.700 in Stilfontein.

    Wir von Marikana haben der Demonstration ein Grußwort geschickt, in dem es heißt:

    „Wir befinden uns in Deutschland selbst im Kampf gegen eine Rechtsentwicklung und drohende faschistische Gefahr. Weil dies ein weltweiter Prozess ist, ist es das Gebot der Stunde, eine breite antifaschistische Einheitsfront aufzubauen, auch über Ländergrenzen hinweg.

    Wir hoffen sehr, dass wir in diesem Zusammenhang eine nachhaltige Zusammenarbeit unserer beiden Organisationen erreichen können“.

    Falls Ihr es braucht:

    https://www.iol.co.za/news/south-africa/protesters-demand-legalisation-of-artisanal-mining-amidst-government-crackdown-7c1df8dd-1e26-4234-aa92-aff44802d923

    https://groundup.org.za/article/stilfonetin-protesters-demand-commission-inquiry-into-police-conduct

    Die Fotos von sind von Ihsaan Haffejee, Groundup. Die Helme solle an die  Toten von Stilfontein erinnern.

  • Grusswort von Marikana …

    an die Protestaktion der Mining Affected Communities United in Action MACUA am 5.2. in Pretoria wegen dem Stilfontein Massaker

  • Infobrief Februar 2025:

    Infobrief Februar 2025:

    Informationen zu Solidaritätsarbeit von Marikana rund um das „Massaker von Stilfontein“ und ein update zum Stand des Solidaritätspaktes zum Bau des Jugendzentrums in Smiling Valley.

  • Protesterklärung an die Regierung der Nordwest Provinz Südafrika

    Protesterklärung an die Regierung der Nordwest Provinz Südafrika

    Aktualisierung: Dank aus Südafrika

    (24/01/2025)

    Liebe Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft – Marikana,
    wir sind zutiefst bewegt und bestärkt durch Eure unerschütterliche Solidarität und furchtlose Anprangerung der Gräueltaten, die an den Bergarbeitern in Stilfontein begangen wurden. Eure kraftvollen Worte und standhaften Taten wirken wie ein Aufruf an das Gewissen und lassen die Schreie nach Gerechtigkeit für diejenigen widerhallen, die auf grausame Weise zum Schweigen gebracht wurden.
    In einer Welt, die so oft von Apathie und mitschuldigem Schweigen beherrscht wird, ist Eure Stimme ein Beweis für die Stärke der internationalen Solidarität. Ihr habt den Stimmlosen eine Plattform gegeben und auf die systembedingte Brutalität und die kapitalistische Gier aufmerksam gemacht, die zum vorsätzlichen Opfern von Menschenleben für Profit und Macht geführt haben.
    Eure Verurteilung der Rolle der südafrikanischen Regierung bei diesem abscheulichen Verbrechen entlarvt den moralischen Bankrott der Machthaber. Die ausdrückliche Kriminalisierung von Bergarbeitern, die gefühllose Verweigerung von Rettungsmaßnahmen und die entsetzliche Rhetorik hochrangiger Beamter stellen einen Verrat an den Grundsätzen der Menschenwürde und der Befreiung dar, für die der ANC einst gekämpft hat.
    Die Forderungen, die Ihr formuliert habt, finden bei allen, die an Gerechtigkeit, Gleichheit und die Unantastbarkeit des Lebens glauben, großen Widerhall. Euer Beharren auf Rechenschaftspflicht, Wiedergutmachung und menschenwürdiger Behandlung der Bergarbeiter und ihrer Familien spiegelt die zentralen Kämpfe von Basisbewegungen wie MACUA wider.

    Wir sind demütig und inspiriert von Eurem unermüdlichen Bemühen, diese Ungerechtigkeiten auf einer globalen Bühne zu thematisieren. Eure Proteste, Eure Spendensammlungen und Eure unerschütterliche Solidarität erinnern uns daran, dass der Kampf für Gerechtigkeit Grenzen überschreitet und dass die Menschlichkeit, die wir teilen, stärker ist als jede Kraft, die versucht, uns zu trennen.
    Wir wissen, dass Eure Aktionen ein Leuchtfeuer der Hoffnung für die Gemeinschaften in Südafrika sind. Gemeinsam werden wir uns weiterhin den Kräften der Gier und der Unterdrückung entgegenstellen und uns für eine Welt einsetzen, in der kein Leben für das Streben nach Profit als entbehrlich angesehen wird.

    Dieser Brief ist von Christopher Rutledge, Vorstand von MACUA, Mining affected Communities United in Action, eine Selbstorganisation. C.Rutledge war öfters im Fernsehen und hat sehr engagiert für die Miners, gegen die menschenverachtende Haltung der Regierung gesprochen. MACUA hat die Aktionen der Freiwilligen in Stilfontein koordiniert und nach außen vertreten. Hier ein Video, mit einem TV-Interview mit Christopher. Es wurde vor Beginn der Rettung gemacht.

    Email in english

    Protestnote von Marikana

    „Wir klagen den vorsätzlichen Massenmord an mindestens 109 Bergleuten durch die Regierung Südafrikas an!“ (19. Januar 2025):


    „Die ganze Welt musste dieser Tage mitansehen, wie halbverhungerte und tote Bergleute aus der Mine in Stilfontein bei Johannesburg geborgen wurden. Die Verantwortung dafür trägt die Regierung Südafrikas, namentlich Präsident Cyril Ramaphosa, staatliche Ministerien und die Polizei! …
    der die Mine in Stilfontein als „a Crime scene“ , einen Tatort bezeichnete. … Wie tief ist der ANC, eine einstige Befreiungsorganisation, in seiner hysterischen Hetze gegen Migranten gesunken! Wer bedingungslos die Interessen des Kapitals vertritt, sogar mit Faschisten eine Regierung bildet, ist auch fähig, wissentlich unschuldige Menschen zu ermorden. … Die Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft fordert: Die Verantwortlichen für diesen Massenmord müssen sich vor Gericht verantworten und von ihren Posten zurücktreten! …“

    Email von Marikana, 7. Januar 2025:

    Liebe Freunde, wir berichten Euch, was wir über die Situation in Stilfontein erfahren: Endlich Rettung der eingeschlossenen Bergleute in Stilfontein? Nein. Hunderte von Menschen werden wissentlich von der südafrikanischen Regierung in den Tod getrieben. Seit Weihnachten haben die Eingeschlossenen an Schacht 11 keine Nahrung und kein Wasser mehr erhalten. Jede Kommunikation mit ihnen ist abgebrochen. Ein Bulldozer der Polizei hatte – trotz der Bitten und Warnungen der Helfer – die Betonblöcke zerstört, an denen die Seilkonstruktion befestigt war. Jetzt lässt die Polizei niemanden mehr in die Nähe des Schachts. Der letzte Kumpel, der vor einigen Tagen aus Schacht 10 hochgeklettert war, sagte, dass 30 Tote an Schacht 11 liegen, und 700 – 900 Leute. Sie haben keine Batterien mehr, sie sitzen im Dunkeln. Mit dem Seil war es möglich, dass 40 – 50 Freiwillige 1 – 2 Menschen täglich hochzogen, während die Bergbaugesellschaften das ganze technische Equipment für schnelle vollständige Rettungsaktionen haben wie Hebeeinrichtungen, Kabelwinden, Stahlseile etc. Die Regierung müsste das nur anfordern. MACUA (Mining affected Communities in Action) hatte sich ans Verfassungsgericht gewandt mit dem Antrag, dass sofort, binnen 2 Stunden, alle nötigen Rettungsmaßnahmen in die Wege geleitet werden. Ihr Antrag enthält Zeugenaussagen von Geretteten über die verzweifelte Situation untertage, z.B. wie sie Zahnpasta mit Toilettenpapier, Kakerlaken und Leichenteile aßen, Grubenwasser tranken, wie sie ihre Kollegen verhungern sahen. Der Anwalt der Regierung sagt dazu, dass MACUA mit emotional aufgeladener Rhetorik Mitgefühl für die unglücklichen Umstände erheischen will, die die illegalen Bergleute sich selbst geschaffen haben. Der Gerichtshof lässt sich Zeit mit seinem Urteil.

    (12. Dezember 2024) Die Deutsch-Südafrikanischen Freundschaftsgesellschaft Marikana protestiert gegen die menschenverachtende Behandlung von Bergleuten, die in Stilfontein/Südafrika unter Tage eingeschlossen sind. Sie schreiben: „Mit der Operation Vala uMgodi („Schließen der Löcher“) „illegalen Bergbau bekämpfen und stoppen“, machen sie [die Polizie] Jagd auf euch. Die Taskforce sorgt seitdem für Angst und Schrecken. In Stilfontein blockiert die Taskforce bestehend aus Soldaten und Polizei seit Oktober die Schächte bzw. eure Versorgung mit Nahrung und Wasser.“ Solidarität International e.V. (SI) schließt sich dem Protest an.

  • Genfer Flüchtlingskonvention „nicht länger praktikabel“?

    Genfer Flüchtlingskonvention „nicht länger praktikabel“?

    SI-Mitgliedsorganisation Marikana protestiert gegen die reaktionäre Flüchtlingspolitik der Bundesregierung:

    Erklärung Marikana zur Flüchtlingspolitik

    Wir sind empört und protestieren aufs entschiedenste gegen die reaktionäre Politik der Bundesregierung gegen Flüchtlinge und Migranten. In den letzten Wochen wird eine unfassbare Meinungsmanipulation über Talkshows und Presse betrieben, die auf die Abschaffung des Asylrechtes abzielt. So konnte Jens Spahn in der Talkshow „Hart aber fair“ vertreten, dass die Genfer Flüchtlingskonvention „nicht länger praktikabel“ sei, heißt ein Menschenrecht ist nicht mehr praktikabel.

    Wir wissen aus der Geschichte, wie Menschenrechte erst gegen Minderheiten abgeschafft wurden, bevor es am Ende die breite Masse traf.

    Praktikabel scheint es dagegen für Herrn Spahn, Menschen im Mittelmeer ertrinken zu lassen , denn nach seiner Vorstellung muss „die Botschaft rüberkommen, dass „es sich nicht lohnt nach Europa zu flüchten.“

    Statt Jens Spahn’s Äußerungen zu verurteilen, geriet der Vertreter von „Pro Asyl“, der einzige, der Spahn widersprach, ins Visier der Kritik. So werden rassistisches und faschistisches Gedankengut und die entsprechende Sprache immer mehr salonfähig gemacht.

    In Südafrika wird eine ähnliche Hetzkampagne gegen Flüchtlinge aus den umliegenden afrikanischen Staaten geführt.

    Die Folge sind tägliche Übergriffe, sogar Morde, an Flüchtlingen und Migranten.

    Angesichts einer globale Umweltkatastrophe und imperialistischen Kriegen, werden immer mehr Menschen zur Flucht gezwungen. Die dafür verantwortliche Politik ist die eigentliche Fluchtursache. Die Verantwortlichen für diese Menschenverachtung sorgen erst dafür, dass Millionen Menschen in ihrer Heimat nicht überleben können und erklären dann ihre Flucht, ihre Suche nach einer Überlebensmöglichkeit, für illegal. Wir als Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft erklären:

    Aufstehen für internationale Solidarität und Arbeitereinheit über Grenzen hinweg!

    Lassen wir uns nicht vor den Karren der Imperialisten und ihrer Regierungen spannen!

  • Spendet für die Flutopfer in Smiling Valley und eine nachhaltige, selbstorganisierte Verbesserung der Lage der Menschen in Smiling Valley

    Spendet für die Flutopfer in Smiling Valley und eine nachhaltige, selbstorganisierte Verbesserung der Lage der Menschen in Smiling Valley

    Am 8. Januar führte ein schweres Unwetter am Eastern Cape Südafrika zu einer regionalen Umweltkatastrophe. Starkregen und ein Tornado trafen Mthata, die Buffalo City Metropol Region mit der Stadt East London, die Townships Duncan Village und Mdantsane und die Shack Siedlung Smiling Valley. Viele der kleinen nicht unterkellerten Townshiphäuser schwammen einfach weg, Straßen und Brücken wurden zerstört, auch 49 Gesundheits- stützpunkte und 57 Schulen. 17 Menschen ertranken.

    Hunderte Familien wurden obdachlos und viele Menschen verloren ihr Hab und Gut in den Fluten. Die Landesregierung rief den Notstand aus und versprach Hilfe. Aber nichts dergleichen ist bis jetzt passiert. Notfallpläne existieren nicht.

    Die ANC-Regierung läßt die Opfer der Flutkatastrophe ohne mit der Wimper zu zucken im Stich, nachdem sie jahrzehntelang weder etwas für die Verbesserung der Infrastruktur in den Townships gemacht, noch nach dem Unwetter sofortige Hilfsmaßnahmen eingeleitet hat.

    In der Bevölkerung begann sich die Solidarität zu entwickeln. Die Kleiderspenden von Einzelpersonen, die für die Bedürftigen eingingen, rissen sich örtliche korrupte ANC- Funktionäre unter den Nagel, um sie ausschließlich an ihre Anhänger zu verteilen. Die verbreitete Korruption ist das deutlichste Zeichen der Wandlung des ANC von einer ehemals fortschrittlichen Organisation von Freiheitskämpfern gegen die Apartheid zu einer Regierungspartei, der es nur noch darum geht, selbst von den Vorteilen der Macht zu profitieren. Das Verhalten von ANC-Funktionären in Smiling Valley spaltet und schwächt die Solidarität und den Zusammenhalt.

    Auf die eigene Kraft vertrauen! Im solidarischen Zusammenhalt und der überparteilichen Arbeit auf Augenhöhe liegt das Samenkorn für eine lebenswerte Zukunft ohne Korruption, Armut, Ausbeutung und Unterdrückung! Nur gemeinsam sind wir stark!

    Die Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft Marikana leistet gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Marikana Südafrika, die im Stadtteilkomitee in Smiling Valley mitarbeitet, Hilfe zur Selbsthilfe.

    Unsere Schwesterorganisation in Südafrika plant, Gemüse anzubauen, es zu einem erschwinglichen Preis an die Gemeinschaft zu verkaufen und eine Suppenküche einzurichten, um die Armut und den Hunger zu bekämpfen.

    Die starke Selbstorganisation von Marikana Südafrika ist der Garant dafür, dass die Spenden gezielt undnachhaltig eingesetzt werden und die Solidarität stärkt.

    Bitte helft mit, das Spendenziel von 500 € als Soforthilfe schnell zu erreichen.

    Überweisungen bitte an: Marikana: Sparkasse Hannover IBAN DE85250501800910385475 oder an

    Solidarität International: Frankfurter Volksbank IBAN DE86501900006100800584

    Stichwort Marikana: Flutopfer