„Die religiöse Rechte …

… nimmt den Unterschied von Mann und Frau zum Ausgangspunkt dafür, ihnen unterschiedliche Rollen in der Gesellschaft zuzuweisen. Von da ist es aber nicht mehr weit dahin, Menschen mit anderer Hauptfarbe, anderer Herkunft, anderem Glauben oder auch Nicht-Glauben ebenfalls unterschiedliche Rollen und Rechte in der Gesellschaft zuzugestehen! Das ist Rassismus!“

So Armin Kolb, Redner für Solidarität International Ostwürttemberg am 22. Oktober 2022 in Schwäbisch Gmünd bei der Demonstration „Keinen Schritt zurück! Vorwärts für ein selbstbestimmtes Leben und Lieben!“ Im Frühsommer hatte sich ein breites Bündnis gebildet aus Anlass eines reaktionären Kongresses im christlichen Gästehaus „Schönblick“ in Schwäbisch Gmünd. Unter dem Motto „Leben.Würde“ versammelte sich am gleichen Oktoberwochenende die vereinigte christlich-fundamentalistische Scheinheiligkeit aus Coronaleugnern, Relativierern kirchlichen Sexualmissbrauchs, Abtreibungsgegners bis zu AfD-Sympathisanten.

Über mehrere Wochen hatten Veranstaltungen, Infostände, Leserbriefe, Zeitungsartikel und anderes für eine rege Diskussion in der Stadt und darüber hinaus gesorgt. SI Ostwürttemberg hat unter anderem mit der Veranstaltung „Keinen Schritt zurück – Verteidigt Rojava!“ und einem Infostand zum Protest beigetragen. Dabei stieß die Positionierung für ein positives Gesellschaftsbild auf Zuspruch.

Die Demonstration war der Höhepunkt des gemeinsamen Protestes. Sie führte mit zeitweilig über 300 Teilnehmern aus der ganzen Region um die Innenstadt von Schwäbisch Gmünd herum. Dabei gab es an mehreren Stellen Halt für Kurzreden der beteiligten Gruppen. Jede Rednerin, jeder Redner behandelte dabei einen Aspekt des Widerstands gegen den Kongress: So entstand ein umfassendes Bild, wohin rückschrittliche und reaktionäre, fundamentalistisch-religiöse Gesellschaftsveränderungen führen und warum sie bekämpft werden müssen. Die breite Aufstellung als Bündnis, in dem jede Gruppe ihren Standpunkt behält und von ihrer Arbeit aus für den gemeinsamen Protest arbeitet, war hier sicher ein großer Pluspunkt.

Armin in seiner Rede weiter: „Solidarität International unterstützt deshalb die Bewegung: ‚Nein zu Rassismus, Faschismus, Antisemitismus und Antikommunismus‘. Internationale Solidarität hat für uns nichts damit zu tun, den angeblich Armen im Süden Almosen zukommen zu lassen, weil sie sich angeblich sowieso nicht selber helfen können, ansonsten aber alles beim Alten zu lassen. Gleichwertigkeit der Menschen bedeutet – gegenseitige Hilfe auf Augenhöhe, gegenseitiges Lernen und Unterstützen – international“.

Breites Bündnis gegen „Schritt zurück“