Ein Besuch beim kurdischen Roten Halbmond: „Heyva Sor wird gebraucht …“
Das Büro von Heyva Sor a Kurdistanê, dem kurdischen Halbmond, liegt keine fünf Minuten vom Bahnhof in Troisdorf. Es sind schöne helle Räume, in denen Ute Kellert und ich von unseren Gesprächspartnern empfangen werden. Wir sind auf 14:00 Uhr angemeldet und alles ist schon vorbereitet: Gebäck, Tee, kleine Kuchen.
Heyva Sor arbeitet seit einiger Zeit mit Medizin für Rojava zusammen und so war es von SI schnell möglich, Spenden für die Erdbebenopfer des Erdebebens vom 6. Februar in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien zügig an die betroffenen Menschen zu bringen. Unsere Gesprächspartner bedankten sich für inzwischen etwa 108.000 EUR, die sie von SI erhalten und in die Region weitergeleitet haben.
„Am Anfang hat der türkische Staat drei Tage nichts gemacht, die waren aber wichtig für die Rettung von Menschenleben,“ meint Murat. „Deshalb liegen die Todeszahlen weit höher als die bisher bekannten über 53.000 Gestorbenen.“ Und er berichtet, wie die Hilfslieferungen und Überweisungen in die kurdischen Gebiete vom türkischen Staat behindert und teilweise sogar unterbunden werden. Auch vom Internationalen Roten Kreuz in Genf bekommt Heyva Sor immer wieder Briefe, in denen die Anerkennung des Kurdischen Roten Halbmonds abgelehnt wird, weil er keine staatliche Organisation sei. „Dabei werden wir gebraucht, denn in diese Gebiete fließen kaum Hilfslieferungen. Nur wenige Organisationen können da hin.“
Unser Gespräch dreht sich dann um eine mögliche Zusammenarbeit. Der Wunsch besteht von SI und von Heyva Sor. Es wurden verschiedene Ideen und Vorschläge besprochen, die wir jetzt in der Geschäftsstelle und Bundesvertretung von SI beraten wollen.
Armin