Erfolgreiche (begeisternde) Buchlesung mit Said Boluri in Schwäbisch Hall und aktuellen Infos aus dem Iran

Als wir von der Regionalgruppe Ostalb gefragt wurden, ob wir bei einer Buchlesung von Said Boluri in der Region Östliches Baden-Württemberg mitmachen wollten, sagten wir sofort zu. Schnell wurden die Wochenendtermine in Schwäbisch Hall, Schwäbisch Gmünd und Aalen geplant. In seinem Buch „Der Himmel über der Grenze“ beschreibt der Autor die Unterdrückung im Iran, die Flucht als Neunjähriger aus dem Iran und das Leben in Deutschland in den ersten Jahren, das nicht ganz einfach war.

Wir empfingen den Duisburger Said nach seiner langen und hindernisreichen Bahnreise mit einem schwäbischen Gericht: Gaisburger Marsch. Das kannte er tatsächlich noch nicht, aber geschmeckt hat es ihm.

Said war einverstanden, dass der Überschuss aus Eintritt und Spenden an die Hilfsorganisation Heyva Sor a Kurdistane geht, um die Opfer des Erdbebens zu unterstützen.

Lobend hob er hervor, wie gut die Organisation der Veranstaltung durch SI sei und ebenso die Pünktlichkeit der Besucherinnen und Besucher. Das kenne er aus Duisburg nicht so.

Der Klassenraum im Goetheinstitut war mit 36 Besuchern bis auf den letzten Platz besetzt. Said las aus seinem Buch und berichtete über seine Kindheit (Vater und Mutter waren aktiv in der Opposition), über die Flucht und über seine erste Zeit in Deutschland. Alle Anwesenden hörten gebannt zu.

Ein wichtiger Teil seines Vortrags war auch die aktuelle Situation. Aus seinem Bekannten- und Verwandtenkreis bekommt er Mitteilungen wie „Mir wurde in den Arm geschossen“ oder „Ich habe Tränengas abbekommen und hatte noch nie so starke Kopfschmerzen“. Gleichzeitig betonte er, dass eine „wahnsinnige Solidarität“ unter der Bevölkerung herrscht und „Die Menschen sind stärker und kraftvoller denn je“. Deshalb sei er noch nie so hoffnungsvoll gewesen wir jetzt.

Aus dem Kreis der Zuhörer wurde angemerkt, dass es nicht nur die Frauen seien, sondern die Masse der Bevölkerung, insbesondere die Industriearbeiter, die unter schwierigen Bedingungen Streiks organisieren, die sich immer mehr gegen das gesamte Mullah-Regime richten.

Wir hatten vom Verlag 20 Bücher in Kommission bekommen. Der Verlag gewährte uns 35% Nachlass auf die Rechnung. Wir konnten 16 Bücher verkaufen zu je 14,80 €.

Durch Eintritt und Spenden konnten wir über 700 € einnehmen. Nach Abzug der Unkosten konnten wir dann 334,80 € an die Erdbebenhilfe des Kurdischen Roten Halbmondes überweisen.

Diese Veranstaltung können wir anderen SI-Gruppen wärmstens empfehlen. Organisiert sie an einem Wochenende in benachbarten Städten, um Fahrtkosten zu sparen.

Wir als SI-Gruppe konnten mit dieser Veranstaltung einen freundschaftlichen Kontakt zu den Verantwortlichen des Goethe-Instituts aufbauen. Als Dankeschön, dass sie uns den Raum kostenlos überlassen haben, schenkten wir ihnen das Buch von Said Boluri. Sie freuten sich sehr darüber und legen unsere SI-Flyer aus.

Willi, Schwäbisch Hall

https://solidaritaet-international.de/wp-content/uploads/2023/03/Artikel-HT-16.2.23-Said.pdf