Illegaler, menschenverachtender EU-Grenzschutz
Am 30. November hat Michalis, unser Partner in Kara Tepe, einen Bericht geschickt. Darin kommen Flüchtlinge zu Wort. Er berichtet aber auch von einem illegalen, menschenverachtenden und für die Flüchtlinge lebensgefährlichen Einsatz des griechischen Grenzschutzes:
Falsche Staatsangehörigkeit für eritreische Flüchtlinge
Dutzende von Flüchtlingen beschweren sich und protestieren öfters vor dem Eingang des Aufnahme- und Identifizierungszentrums in Kara Tepe, Mytilene. Sie fürchten sich immer weniger durch die Abwesenheit der Polizei. Es sind vor allem junge Asylbewerber, die sich darüber beschweren, dass die Asylbehörde sie als äthiopische und nicht als eritreische Staatsangehörige registriert, was ihrer Meinung nach die Gewährung von Asyl verzögert und erschwert.
Kunststoffreycling – läuft an
Seht die Bilder, wir haben dank der tollen Aktion und Spenden von Solidarität International und der Umweltgewerkschaft endlose Möglichkeiten, Plastikabfälle in wertvolle Ressourcen zu verwandeln. Durch Recycling geben wir alten Materialien neues Leben.
Internationaler Rezeptetausch
Letzten Freitag haben wir Reis verteilt. Die Augen der Frauen leuchteten sofort und es wurde laut im Verteilungszentrum. Frauen aus Afrika, Afghanistan, und andere tauschen ihre Rezepte des Landes. Sie verständigten sich mit Händen und Füssen.
Die Situation der Flüchtlinge in Rhodos …
… hat sich seit 2 Monaten nicht geändert. Immer wieder besetzen sie die Innenstadt, weil keiner sich weiterhin kümmert. Der Weg zum Hafen ist wegen Polizeisperren nicht möglich. Damit wollen sie verhindern, dass die Flüchtlinge die Abfahrt von Schiffen behindern als Protest gegen ihre Lage. Die Flüchtlinge können nur in den Parks und auf den Gehwegen schlafen. Das Zentrum der Stadt hat sich in ein riesiges Lager verwandelt. Sie wollen einfach nach Europa weiter nach Deutschland und Schweden. Ihre Lebensbedingungen sind menschenunwürdig obwohl sie große Unterstützung von den Insulanern erhalten, mit Lebensmittel und andere Grundbedürfnisse, Decken, Kleidung, Schuhe usw.
Wer bietet mehr?
Inzwischen werden wir Flüchtlinge in Europa wie früher die Afrikaner auf den Märkten verkauft. Der Unterschied ist, dass früher die Sklavenverkäufer Geld bekommen haben. Heute müssen sie bezahlen: Italien verkauft uns nach Albanien, England nach Ruanda und Deutschland ist noch auf der Suche. Das ist die moderne Flüchtlingspolitik der EU.
Das Aufnahmesystem der Flüchtlinge in Griechenland …
… wird immer schlimmer und ist verbrecherisch. Die Flüchtlinge haben keinen Zugang zu Rechten. In Samos und Kos werden die ankommenden Flüchtlinge wegen Überfüllung bis zur Registrierung wie Kriminelle behandelt. Sie unterliegen den Haftregelungen und haben keinen Zugang zum Arzt. Es gibt zurzeit kein medizinisches Personal auf den zwei Inseln. In Samos kommt immer wieder ein Militärarzt um 4000 Flüchtlinge zu betreuen.
Illegaler, menschenverachtender EU-Grenzschutz
Michalis schickte uns einen Bericht den er erst kürzlich von Aktivisten „Boat“ erhalten. hat. Es gibt einige Flüchtlinge im Lager die solche Erlebnisse hinter sich haben. Diese Menschen sind für ihr ganzes Leben gezeichnet und traumatisiert. In den letzten vier Jahren wurden offiziell 75.000 Menschen illegal von den griechischen Behörden und auch von Frontex in der Ägäis zurückgedrängt, alles im Namen „die Grenze Europas und Griechenland zu schützen,“ vor Menschen die ihre Häuser, Familien verlassen mussten vor Hunger, Krieg, Unterdrückung und der Umweltzerstörung. Alles geschieht bei Nacht aber auch am helllichten Tag. In diesen Gebieten ist Frontex stark vertreten und wie immer wissen diese Grenzschützer die EU-Polizei gar nichts davon. Sie wissen sehr wohl dein Freund und Helfer die Europolizei das Tag und Nacht diese Grausamkeiten stattfinden. Viele dieser Männer von der Küstenwache verhalten sich wie Kriminelle mit griechischen Polizeiabzeichen. Das sind die Mitsotakis Zöglinge. Über 5000 Polizisten hat er neu eingestellt, nachdem sie keine 3 Monate Ausbildung erhielten. Sie wissen ganz genau, dass ihre Handlungen illegal sind, dass sie gegen das See-Völker und Menschenrecht verstoßen. Hier der Bericht:
In einem Video, das von einem der Flüchtlinge aufgenommen wurde, können wir deutlich die Klippen von Korakas auf der rechten Seite sehen. Auch links sehen wir in den ersten 10 Sekunden des Videos ein kleines weißes Gebäude, es ist die Kapelle „Agios Theodoras“. Es ist absolut keine Frage, wo dieses Video aufgenommen wurde, jeder Einheimische kann bestätigen, dass dies östlich von Korakas, Lesbos nördlich ist. Maskierte Männer benutzten Boothaken mit eisernen Spitzen, um den Motor zu zerstören, wobei sie mehrere Menschen an Bord treffen und verletzen, darunter einen alten Mann und ein Kind. Die maskierten Küstenwache-Offiziere nahmen davon keine Kenntnis und schlugen weiter hart auf das zerbrechliche Gummiboot zu, bis der Motor zerstört wurde. Alle an Bord hatten Angst, wir können Menschen hysterisch schreien hören, es ist einfach unglaublich, dass Mitglieder einer europäischen Küstenwache, die einen Eid geschworen haben, Menschenleben zu schützen, solche Gräueltaten vollbringen können, es ist einfach nur entsetzlich. Die Gruppe von 23 Männern, Frauen und Kindern wurden an Bord des Küstenwacheschiffs gebracht, die maskierten Offiziere sagten ihnen, sie würden sie in ein „UN-Lager“ bringen. Das war leider eine Lüge.
Als alle an Bord des Schiffes der Küstenwache waren, befahlen die maskierten Männer allen, ihr Handy, Geld und andere Wertsachen abzugeben, diejenigen, die sich weigerten, wurden brutal geschlagen. Alle Telefone wurden sofort ins Meer geworfen, es war ziemlich offensichtlich, dass sie keine Beweise für ihre Verbrechen wollten. In den meisten Fällen verstecken die Menschen ihre Telefone nicht, aus Angst davor, was mit ihnen passiert, wenn die Telefone gefunden werden. Dieses Mal behielt einer von ihnen den Mut und versteckte das Telefon unter der Kleidung seines Kindes, dieses Telefon wurde später benutzt, um die internationale Notrufnummer 112 anzurufen, die zu ihrer Rettung führte.
Die Gruppe wurde fast zwei Stunden lang auf dem Küstenwacheschiff gehalten. Das Schiff, ein Lambro 57 Küstenpatrouillenschiff ΛΣ-144, dass der griechischen Küstenwache gehört, ist auf Lesbos stationiert. An Bord bewegte sich das Schiff langsam von Lesbos zur türkischen Seegrenze, sie hatten nie die Absicht, jemanden in ein Lager zu bringen. An der türkischen Seegrenze außerhalb von Ayvacik zwang das griechische Küstenwacheschiff die Gruppe zurück in das Gummiboot, 23 Personen, Männer, Frauen und Kinder, die sich nicht ins Boot klettern konnten, wurden heruntergeworfen, alles wurde mit vorgehaltener Waffe getan, sie hatten keine Wahl. Das Schiff der griechischen Küstenwache zog sich zurück, und die Gruppe war hilflos mitten im Meer in einem Gummiboot ohne Motor, die griechischen Offiziere hatten ihn abgenommen und ins Meer geworfen.“