Inside Moria – Europas Verrat an Moral und Menschlichkeit
Neues Buch von den norwegischen Autorinnen Katrin Glatz Brubakk und Guro Kulset Merakerås
Als 2020 der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in Solidarität International e.V. und die Regionalgruppe Emscher-Lippe von Solidarität International e.V. mit „Free Moria!“ das erste Buch direkt aus dem Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos herausbrachten, schrieb Alassa Mfouapon, Flüchtlingsaktivist zum Geleit:
„Seit Dezember 2017 bin ich in Deutschland. Als ich damals ankam, bemerkte ich schnell, dass Flüchtlinge schlecht behandelt werden und ihnen viele Rechte nicht zugestanden wurden.“
Dieses erbärmliche Testat für deutsche Flüchtlingspolitik erweitern die beiden norwegischen Autorinnen Katrin Glatz Brubakk und Guro Kulset Merakerås in ihrem neuen Buch „Inside Moria – Europas Verrat an Moral und Menschlichkeit“ auf Europa:
„Die Identität des modernen Europas,“ schreibt Katrin Glatz Brubakk, Kinderpsychologin und Feldarbeiterin bei Ärzte ohne Grenzen, „beruht auf den grundlegenden Menschenrechten und der Idee, dass alle Menschen gleichwertig sind. Wir haben uns diese Ideen zu eigen gemacht, als Staatsoberhäupter die Welt bereisten und Länder wie Russland, China und Saudi-Arabien zur Achtung der Menschenrechte aufriefen. Angesichts der Art und Weise, wie Europa mit Menschen umgeht, die auf unserem Kontinent Sicherheit suchen, kann man das nur als Heuchelei bezeichnen. Europa entfernt sich von den universellen Menschenrechten und macht den Humanismus selbst selektiv. Du bekommst – du bekommst nicht – das Recht auf Bildung, Gesundheitsversorgung, Freiheit und Familienleben. Menschen, die aus anderen Kontinenten fliehen, lassen wir ertrinken,
erfrieren, und wenn wir sie aufnehmen müssen, sperren wir sie ein und verstecken sie in Unorten, an denen sie niemand sieht, hört oder ihnen helfen kann.“
Und sie fragt: „Wie lange wollen wir den selektiven Humanismus Europas noch ertragen? Wie ein Zahnrad das einen Draht spannt, Umdrehung um Umdrehung, wird die Situation für Menschen, die nach Europa fliehen, immer schwieriger…“
im Interview mit Solidarität International meint sie auf die Frage,
„Es wird von Regierungen oft darauf verwiesen, „Fluchtursachen zu bekämpfen“. Mit dem „Gemeinsamen Europäischen Asylsystem (GEAS)“ sollen Flüchtlinge unter anderem nicht einmal europäischen Boden betreten können. Das sieht nach Bekämpfung der Flüchtlinge aus, nicht der Fluchtursachen?“
„Das neue Abkommen bekämpft nicht nur die Flüchtlinge, sondern droht auch das grundlegende Menschenrecht sich um Asyl zu bewerben und schutz zu suchen. Das hat die EU seit Jahren gemacht. Das neue Abkommen wird nur zu mehr Leiden und Tot führen.„
Hier das ganze Interview lesen
Hier das Inhaltsverzeichnis lesen
Die beiden Autorinnen sind gerade in Deutschland unterwegs, um ihr Buch vorzustellen:
4. Mai 2024, 14:45 Uhr, Hamburg, Zentrum für Soziallogistik, Schnackenburgallee 11
6. Mai 2024, 19:00 Uhr, Frankfurt, Haus der Volksarbeit e.V., Eschenheimer Anlage 21
7. Mai 2024, 19:00 Uhr, Hagen, Kulturzentrum Pelmke, Pelmkestr. 14
8. Mai 2024, 19:30 Uhr, Berlin, Tucholsky Buchhandlung, Tucholskystraße 47
Eines der s/w-Fotos aus dem Buch, 26,- EUR