Spannende Tage der Solidarität!
Zum Prozess von Alassa Mfouapon am 18.2. haben wir auch in Stuttgart am Tag zuvor eine Kundgebung mit ca. 20 Menschen durchgeführt. Dies hat Wohlwollen bei den Menschen erzeugt. Dank an alle, die mitgemacht haben!!!!
Zu beiden Aktionen – auch am Donnerstag – hatten wir etliche Freunde und befreundete Organisationen eingeladen. Wir hatten Glück, der Kälteeinbruch war vorbei und die Sonne schien. Auf dem Platz war Markttag. Unsere Veranstaltung war locker und schwungvoll, mit Stand, Lautsprecher und Mikrofon, mit Transparenten, Plakaten, Spendendose und Flyer zum Prozess und zum Flüchtlingstribunal 2.0. Gute Reden, offenes Mikrofon, Live-Musik und Lieder aus vielen Ländern und Gespräche wechselten sich ab. Die Aktion und die Flyer wurden von den Passanten oft wohlwollend angenommen. An Spenden für den Prozess kamen knapp 20 € zusammen.
Grundrechte gelten für alle: Im Zentrum unserer Kundgebung stand die breite Bekanntmachung des Prozesses, und die Ermutigung für die Flüchtlinge, ihre Stimme für ihre Rechte zu erhaben, nach dem Vorbild von Alassa und weiteren Flüchtlingen, so beim Tribunal: „Jetzt reden wir“.
Das meinten Teilnehmer/innen:
Besonders Migranten fühlten sich angesprochen. Eine junge bosnische Mutter hat selbst große Probleme, da sie als Kriegsflüchtlingskind zwar in Deutschland geboren ist, aber kein Bleiberecht hat, im Gegensatz zu ihrer knapp zweijährigen Tochter. Nun droht ihr allein die Abschiebung. Aber sie will trotzdem gerne übersetzen helfen, zum Beispiel wenn es Texte gibt, die von der Lage an den Grenzen berichten. Noch drei weitere Menschen gaben uns ihre Adresse für Kontakt, Beteiligung an Aktionen, bzw. Übersetzung.
Ich verteilte Flyer und hatte zwischen 10 und 15 Gespräche, mit jüngeren Menschen, mit Schülern und jungen Frauen. In der Hauptseite waren die Leute interessiert und solidarisch und haben uns für den Prozess am nächsten Tag viel Glück gewünscht. Sehr wichtig, dieser Prozess, meinte ein türkischer Kollege. Es gab auch gute Reden. Das ist aufgefallen und Leute haben gut zugehört.
Ein Mann, arabischer Herkunft, kam zu uns an den Stand, hat sich das SI Material angeschaut und meinte: „Ich muss wieder zur Arbeit, ich kann euch aber mit einer Spende unterstützen“. Er spendet 5 Euro und gibt uns seine Adresse. Dann schaut er mich lange und ganz ernst an: „Ich danke euch, dass ihr das hier macht und euch für uns einsetzt. Vielen Dank!“ Ich zeige auf das SI-Zeichen. Wir machen es gemeinsam für uns alle!
Wir müssen zu den Menschen gehen! Gut wäre, wenn wir regelmäßige SI-Stände oder Versammlungen im Stadtteil machen würden, bewertete ein weiterer Teilnehmer die Aktion.
Susanne, SI Stuttgart