Stop killings, „red-tagging“ und die Politik des Verschwindenlassen!
Die Lage in den Philippinen spitzt sich zu. Immer mehr Menschen werden Opfer des sog. „Red-Tagging“, d.h. sie werden von der Regierung unter Präsident Duterte als Kommunisten gebrandmarkt, was in den Philippinen gleichbedeutend ist mit Terroristen. JournalistInnen, UmweltaktivistInnen, Angehörigen von Organisationen für ArbeiterInnen, FarmerInnen oder AktivistInnen in Gewerkschaften werden ohne Gerichtsprozess inhaftiert oder direkt erschossen. Am 7.3.21, dem sog. „Blutigen Sonntag“, wurden neun Menschen erschossen, darunter ein in einer FischerInnenorganisation aktives Paar, vor den Augen ihres zehnjährigen Sohnes. Ebenso haben die außergerichtlichen Hinrichtungen an drogenabhängigen Menschen zugenommen.
In Bezug auf Corona ist zu sagen, dass das Pflegepersonal total überlastet ist, medizinische Geräte und Schutzkleidung fehlen und PatientInnen vor den Türen der Krankenhäuser warten. Zu den politischen Gefangenen haben wir wegen fehlender Besuchsmöglichkeiten infolge Corona z.Zt. keinen Kontakt. Auf der heutigen Online-Konferenz haben wir über Möglichkeiten gesprochen, unsere Post an die Gefangenen weiterzuleiten. Auf der gleichen Konferenz mit mehreren Leuten aus den Philippinen wurde Präsident Duterte als „genauso schlimm wie Marcos“ bezeichnet.
Positiv zu erwähnen ist, dass mitten in der Corona-Krise eine ArbeiterInnenschule in Manila gegründet wurde, die Crispin-Beltran-Schule, in der ArbeiterInnen über ihre Rechte informiert werden können.