„Wir sind traurig, unsere Herzen schmerzen“

Weiterer Bericht aus dem Flüchtlingslager Moria / Lesbos

Das ganze Lager trauert um unseren Brüder und Schwestern, die beim Versuch, ein freies Leben führen zu können, in einem unzugänglichen Gebiet in Kythera ertrunken sind. Wer ist der Schuldige? Viele Meldungen in den Medien suchen und suchen und mit dieser Methode wollen sie vertuschen, dass die Schuldigen in der EU, in der griechischen und türkischen Regierung sind. In den vielen Videos, die im Lager angekommen sind, zeigen dass mehrere Menschen von den Wellen weggefegt werden und mehrere Leichen zwischen den Trümmern des zerquetschten Segelbootes treiben. Es werden mehr als 20 Menschen vermisst. Die überlebenden kommen aus Irak, Iran und Afghanistan. Die Unterstützung von Einheimischen auf Kythera war überwältigend, sie kletterten in den Klippen und versuchten die Flüchtlinge mit Seilen hochzuziehen. Sie haben alle Notwendigkeiten, Kleidung, Lebensmittel, Medizin, Hygieneartikel, Wasser und Unterschlupf bereitgestellt. Die Solidarität auf der Insel in dieser Tragödie war atemberaubend, ein Lob an alle Beteiligten.

Die tödlichen Unglücke häufen sich.

Am nächsten Tag sank ein Gummiboot mit bis zu 53 Personen im Seegebiet in der bekannten Therme, in Lesbos. Weitere 18 Flüchtlinge werden da vermisst und 18 Tote sind geborgen worden. Es waren 15 junge Frauen aus Afrika, die ertrunken sind.

Aktuelles aus dem Leben im Camp

Nagelpflege für weibliche Bewohner des Camps ist kein Luxus. Es ist ein Schub für ihr Selbstvertrauen. Stand by me Lesvos und Eurorelief haben zusammen gearbeitet, um Frauen in der Mobile Academy zu trainieren und sicheren Raum für diese Arbeit zu schaffen. Dies ist nur die erste von vielen verschiedenen Trainings und Aktivitäten. (Siehe Bilder dazu)

Michalis berichtet:

Ich kenne Larisa seit vielen Jahren. Sie lebt mit ihrer Familie in Mytilene. All die Jahre war sie aktiv ehrenamtlich im Tierschutzverein. Als sie mich um Hilfe rief, akzeptierte ich sofort, ihr Ziel zu Unterstützen. So ging gestern der Transporter von SBML und ein Freiwilliger mit ihr, um aus alten Campwäldern für neue Unterkünfte zum Winterschutz von obdachlosen Tieren zu finden. Die Zusammenarbeit mit Larisa besteht seit vielen Jahren und wir machen mit neuen Plänen für Tiere des Lagers weiter. Weil Stand by me Lesvos Teil der lokalen Gemeinschaft ist, nicht nur für Flüchtlinge oder Einheimische, sondern auch für Hunde und Katzen.

Unsere Schneiderei ist sehr beliebt. Hier kommen Menschen, um alle möglichen Kleiderartikel zu reparieren, damit sie im Alltag gut gekleidet sind.

Das ist sehr wichtig, weil die Presse oft Bilder veröffentlicht, die Flüchtlinge mit schmutziger und beschädigter Kleidung zeigen – gut kleiden zu können ist also eine Frage der Würde.

(Foto von zwei jungen Männern in der Schneiderei. Man sitzt mit einem Maßband um den Hals an der Nähmaschine und näht ein schwarz-weiß gemustertes Stück Stoff. Der andere steht vor der Nähmaschine mit gedrehtem Kopf in Richtung Kamera)

Mathe ist nicht immer einfach. Zum Glück haben unsere Schüler ein fantastisches Lehrerteam zur Verfügung, um Unterstützung und Ermutigung anzubieten.

Wir glauben, dass es wichtig ist, dass Menschen in ihrer Heimatsprache Alphabetisierung erlangen. Dies hilft ihnen auch, andere Sprachen zu lernen, während sie sich in einem neuen Land ein neues Leben aufbauen. Wir bringen Farsi bei, diese Grundlage aufzubauen.

Wir sind so dankbar für all unsere fantastischen Lehrer, die so tolle Arbeit leisten, unsere Campbewohner unterrichten und stärken.

Aufgrund der veränderlichen Natur des Lebens im Camp verändert unsere Lehrergruppe oft die Größe – unser Team ist aber sehr anpassungsfähig und stellt sich neuen Herausforderungen.

Häufig neue Lehrer in der Gruppe begrüßen, bedeutet auch, dass wir Menschen mit vielfältigen Hintergründen und gelebten Erfahrungen nutzen dürfen, was unsere Klassen noch mehr bereichert

Wir sind sehr dankbar für das neue Material, das uns kürzlich gespendet wurde.

Wir haben Hefte, Kugelschreiber, Zeichen- und Malmaterial erhalten

Herzlichen Dank an unsere lieben Spender!

Bei Moria Academia bieten wir auch Sprachkurse für Erwachsene an, da wir Menschen in die Lage versetzen wollen, eine bessere Zukunft für sich und ihre Gemeinschaft aufzubauen.

Viele Flüchtlinge haben Fähigkeiten und sind bereit zu arbeiten, aber wenn sie die Sprache nicht kennen, ist es schwieriger. Deshalb haben wir Sprachkurse für Erwachsene. Es hilft bei der Integration.

Wenn Sie diese Kurse oder eine der Moria Academia Aktivitäten unterstützen möchten, denken Sie bitte darüber nach, zu spenden:

Sie können unsere Arbeit auch unterstützen, indem Sie unsere Beiträge und unsere Botschaft an die Menschen teilen, die Sie kennen.

Weil wir selbst im Camp und ein Team von Flüchtlingen sind, verstehen und hören wir, was die Menschen wollen und brauchen. Wir sind nicht nur eine Schule, wir versuchen, diese Bedürfnisse zu erfüllen.

Eines dieser Dinge ist Nähen und ein Schneiderraum. Wir nähen viel, weil wir glauben, dass Würde wichtig ist und ein Schneiderraum ein einfacher Weg ist, Menschen Würde und Wahl zu geben. Menschen bringen Kleidung, Vorhänge und andere mit und wir bieten ihnen einen Raum und Materialien, um sie zu reparieren oder wir helfen ihnen bei der Reparatur ihrer Gegenstände, wenn sie Hilfe benötigen.

Wir brauchen eure Hilfe, damit das am Laufen bleibt. Dafür wird ständig Nähmaterial benötigt, wie Nadeln und Scheren. Wer helfen möchte, kann hier spenden.

Wenn das Klassenzimmer der Moria Academia nicht voller Schüler ist, nutzen Campbewohner den Platz für ihre anderen Bedürfnisse. Jeden Morgen wird das Zimmer als Schneiderraum genutzt, der es jedem ermöglicht, Kleidung für sich und seine Familie herzustellen und zu ändern, was ihrem täglichen Leben wieder Würde bringt. Eine professionelle Schneiderin ist anwesend, um bei allem zu helfen, was sie brauchen, aber vor allem brauchen sie Agentur und Würde, um selbst zu entscheiden … genau wie alle anderen auch. An der Moria Academia wollen wir Flüchtlinge von überall in die Lage versetzen, dies zu erreichen.