Wir wünschen allen die feiern einen frohen und schönen Ramadan!

Wir wünschen allen die feiern
einen frohen und schönen Ramadan!

 

Die Flüchtlinge berichten am 14. April 2021: Wir wünschen allen Mitgliedern unseres Teams und alle die feiern einen frohen und schönen Ramadan!

37 Flüchtlingskinder unter fünf Jahren sind in Lesbos angekommen

Das ganze Lager ist in Aufruhr. Es ist bekannt geworden, dass ein Boot mit 70 Flüchtlingen verschiedener Nationalitäten in Tsonia, im Nordosten von Lesbos, glücklich angekommen ist, mit diesen 37 Kindern. Wir sind deshalb alle so aufgeregt. Nach der Quarantäne können wir sie in unsere Arme schließen. Wir lieben Kinder.

Hohes Umweltbewusstsein

Die ganzen Tage sind wir alle wie üblich unterwegs und sehr damit beschäftigt, das Lager aufzuräumen, und der Gemeinde bei der Reinigung des Geländes im Freien zu helfen, während das Elektroteam einige Probleme in der Gelben Zone behebt. Wir sammeln an 6 Tagen in der Woche mindestens 15.000 Flaschen für das Recycling. Im Jahr 2020 hat MCAT fast 3 Millionen Flaschen für das Recycling gesammelt! Im Austausch für das Bringen der leeren Plastikflaschen erhalten die Camp-Bewohner eine Belohnung, wie z.B. Obst/Gemüse, trockene Lebensmittel oder Hygieneartikel. Das Sammeln und Recyceln dieser Flaschen hilft der Umwelt auf der Insel, schärft das Umweltbewusstsein und ermöglicht den Camp-Bewohnern, Waren im Tausch gegen ihre leeren Flaschen zu erhalten. Seit dem Neustart des Programms im neuen Camp im Oktober 2020, sammeln die Recycling-Stationen etwa 20.000 bis 25.000 Flaschen pro Tag. Laut MCAT liegt das daran, dass „die Leute dieses Projekt ZU sehr mögen!“ Da mehreren Campbewohnern die finanzielle – und/oder Lebensmittelunterstützung gestrichen wurde, sind mehrere Menschen teilweise von diesem Projekt abhängig geworden. Daher suchen wir in Zusammenarbeit mit MCAT nach Möglichkeiten, das Projekt um eine dritte Station zu erweitern und den Bewohnern eine größere Anzahl von Belohnungen zur Verfügung zu stellen.

Tägliches Aufräumen

 Die Campbewohner erhalten täglich Lebensmittel und Wasser von verschiedenen Akteuren. Zum Beispiel erhält jede Person zwei Flaschen Wasser pro Tag. Bei rund 7.000 Lagerbewohnern, die unter abgrundtiefen Bedingungen leben, ist es nicht verwunderlich, lose Verpackungen und leere Flaschen auf den Straßen zu sehen. Alle Menschen sind von der Umwelt abhängig, in der sie leben. Eine sichere, saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt ist eine wesentliche Voraussetzung für den vollen Genuss einer Vielzahl von Menschenrechten, darunter das Recht auf Leben, Gesundheit, Nahrung, Wasser und sanitäre Einrichtungen.

Wir haben einen Bericht von OXFAM aus 2008 erhalten zum Thema „Müllsammlung und -entsorgung in Haushalten und Flüchtlingslagern“. Das zeigen wir allen und erklären die Bedeutung eines effektiven und soliden Abfallmanagements in Notsituationen aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht. Der Bericht zeigt die Risiken auf, die sich aus dem Fehlen eines soliden Abfallmanagements ergeben (z.B.: Fliegen brüten im Abfall, Fliegen sind Krankheitsüberträger; Moskitos brüten in verstopften Abflüssen und weggeworfenen Dosen, Reifen und anderen Gegenständen, Moskitos sind Überträger von Malaria, Dengue, lymphatischer Filariose und Gelbfieber u.a.; Ratten finden Unterschlupf und Nahrung im Abfall, sie leben und brüten im und um den Abfall herum und sind ebenfalls Krankheitsüberträger). Heute haben wir Flor und Reis im Tausch mit leeren Flaschen verteilt. Die Menschen brauchen diese Art von Nahrung wirklich sehr. Das gekochte Essen, das sie bekommen haben, ist nicht sehr nahrhaft und viele mögen es nicht. Und jetzt haben auch noch so viele ihr Taschengeld verloren, um es zu erhalten. Das ist ein großes Problem für uns. Gestern konnten die Menschen zwischen Tomatenmark und Reis für leere Flaschen wählen.

Die Flüchtlinge in Ritsona berichteten: Flüchtlingskinder aus Bildungssystem ausgegrenzt

Die Ausgrenzung von Flüchtlingskindern aus dem Bildungssystem hat ein Rekordniveau erreicht. Steiler Rückgang der Einschulung von Flüchtlingskindern in öffentlichen Schulen in den letzten zwei Jahren, von 12.867 im Juni 2019 auf 8.637 im März 2021. Die Lehrer betonen, dass die tatsächliche Anwesenheitsquote in der Schule dramatisch niedrig ist. Der Ausschluss ist auf eine Reihe von Mängeln bei der Umsetzung des Bildungsrahmens, Verzögerungen bei der Einrichtung von Aufnahmeklassen und der Einstellung von Lehrkräften sowie auf das Fehlen oder die Unzulänglichkeit von Transportdiensten zurückzuführen. Im Ritsona-Lagers in Evia ist ein Paradebeispiel für den Ausschluss von Flüchtlingskindern von der formalen Bildung in Griechenland. Nach einer Verdoppelung der Bevölkerung im Jahr 2020 beherbergt das Lager 2.763 Flüchtlinge, darunter über 800 Kinder im schulpflichtigen Alter. Während die neuen Klassen noch nicht besetzt sind, gibt es nicht genügend Busse, um alle Kinder zur Schule zu transportieren, die in den seit letztem Jahr bestehenden Klassen unterrichtet werden. Derzeit gehen kein Kind im Lager zur Schule, und der Bürgermeister von Chalkida hat sich gegen ihren Zugang zu den örtlichen Schulen ausgesprochen, mit dem Argument, dass die schulische Infrastruktur keine zusätzlichen Schüler aufnehmen kann und dass ihre Aufnahme aufgrund der COVID-19-Pandemie ein Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellen würde. Diese Argumentation wird in Griechenland weit verbreitet und in Interviews mit solchen Inhalten groß rausgestellt.

Finanzbericht der Flüchtlingselbstorganisation durch Wirtschaftsprüfer anerkannt

Vor zwei Tagen hat der Wirtschaftsprüfer seine Arbeit in unserem Büro beendet und wir haben unseren Finanzbericht für 2020 genehmigt bekommen. Wir legen sehr viel Wert auf Transparenz, sowohl gegenüber den Menschen, denen wir helfen, als auch gegenüber denen, die uns die Hilfe ermöglichen. Hier finden Sie unsere Tätigkeits- und Finanzberichte für 2020 sowie den Bericht des Rechnungsprüfungsamtes. Nochmals vielen Dank an alle, die es uns ermöglicht haben, im Jahr 2020 so viele Projekte und Programme durchzuführen. Es war ein sehr besonderes und herausforderndes Jahr, aber wir hoffen, dass wir alle Projekte weiterführen können und wir hoffen sehr, dass Sie uns weiterhin unterstützen.


Hier geht es zur Spendenübersicht


Hier die detaillierte Aufstellung


Hier geht es zum Bericht (auf englisch)

Thomas und Michalis kritisieren: Geschäftemacher verdienen sich dumm und dämlich am Essen für die Flüchtlinge

Die lokale Nachrichtenseite Stonisi zeigt heute ein paar Bilder dessen, was Flüchtlingen auf Lesbos als Essen zur Verfügung gestellt wird. Pro Mahlzeit – was eigentlich für gesunde Ernährung viel zu wenig ist – werden 4,99 Euro gezahlt. Ein äußerst lukratives Geschäft, an dem sich seit Jahren unzählige Akteure eine goldene Nase verdienen. Es sind ca. 7.500 Asylbewerber aller Art, die sowohl in Kara Tepe als auch in anderen Einrichtungen auf Lesbos untergebracht und versorgt werden müssen. Dieses lukrative Geschäft hat eine neue Firma erhalten, die ihren Preis um zwei Cent (!!!) im Vergleich zur vorherigen gesenkt hat und seit dem 9. April all diese Menschen für 4,99 Euro pro Tag ernährt. Übrigens das Essen der alten Firma war auch nicht besser. Sie waren in den ganzen Jahren nicht in der Lage einmal ein warmes Essen zu servieren. Aus den Bildern sieht man die „Qualität und Quantität“ der bereitgestellten Nahrung in den letzten fünf Tagen. Dazu braucht es keine Worte. Es wird angeboten, ein Frühstück, das einen Beutel Tee enthält (wo werden sie ihn trinken, in welchem Glas, und wo werden sie Wasser kochen?), einen Kuchen und eine Torte nach arabischer Art! Insgesamt kostete das Frühstück nach Angaben von Kennern maximal 15 Cent. Penne-Nudeln zum Mittagessen und Abendessen Kartoffelpüree …. Suppe! Für all das zahlt man fünf Euro, was natürlich nicht dem Wert der Lebensmittel entspricht. Das moderne Eldorado befindet sich in Mytilene. Es geht natürlich nicht um Gold, das man schürfen muss, um an die Oberfläche zu kommen. Aber viel „Gold“ wird auf dem Rücken von unglücklichen Menschen oder besser gesagt aus deren Hunger heraus produziert. Die Flüchtlinge und Bewohner haben eine ganz einfache Bitte: Wir möchten selbst kochen für uns. Das wäre nebenbei auch wesentlich kostengünstiger, damit ließe sich aber wesentlich weniger Geld machen.


„Diese Art der Spendensammelei gehörte eigentlich unter Strafe gestellt“

Thomas sagt: „Diese Art der Spendensammelei gehörte eigentlich unter Strafe gestellt. Daran ist nicht nur alles falsch, die Zurschaustellung dieser Kinder im Zusammenhang mit konkreten Summen hat auch noch etwas zutiefst Abstoßendes.“ (siehe mitgeschicktes Bild)

„Diese Art der Spendensammelei gehörte eigentlich unter Strafe gestellt.“