Monat: September 2022

  • Ukraine: Punktgenaue Hilfe kommt an

    Ukraine: Punktgenaue Hilfe kommt an

    Anfang Juni wurde in Stuttgart die Zusammenarbeit mit den „Psychologen ohne Grenzen“ (POG) vereinbart. Es ist eine Gruppe sehr junger Studierender und junger Psychologen aus der Ukraine, die sich zu einer Nicht-Regierungs-Organisation zusammengeschlossen haben. Sie verurteilen den brutalen Überfall Russlands auf die Ukraine und die Unnachgiebigkeit der ukrainischen Regierung im Bündnis mit der NATO/EU unter Führung der USA.

    Etliche von ihnen mussten ihre Heimat verlassen und leben jetzt im europäischen Ausland. Alex, der für die POG das Memorandum zur Zusammenarbeit mit SI unterzeichnet hat, lebt mit seiner jungen Familie in der Nähe von Paris und organisiert von dort aus die Hilfstransporte in die Ukraine. Bei der Rückfahrt nach Frankreich nimmt der Fahrer traumatisierte Frauen und Kinder mit, die weiter psychologisch begleitet werden müssen. Dazu konnte SI bereits erste Kontakte zu Traumapsychologen hier in Deutschland vermitteln.

    Mit der ukrainischen NGO besteht inzwischen eine Zusammenarbeit, die die Hilfe punktgenau direkt vor Ort bringt. Die POG schreiben:

    „Uns erreichte diese Nachricht vom Flüchtlingszentrum in Zhytomyr/Ukraine: Anfrage um Wohtätigkeitshilfe wie Hygieneartikel und Lebensmittel für 156 Familien, etwa 500 Menschen. Babywindeln der Größe 1,2 – 20 Mal, Größe 4,5,6 etwa 60 Mal. Erwachsenenwindeln, Größe M, XL etwa 70 Mal. Babynahrung, Gläschen für etwa 60 Kinder, Zudecken, Kopfkissen und Tischwäsche (Tischtücher) für 156 Flüchtlingsfamilien. …“

    Durch diese genaue Erfassung ist es uns möglich, tatsächlich zielgenau die notwendigen Dinge zu sammeln. Im Gegensatz dazu oft die Lager an Hilfsgütern an der polnischen Grenze: Die Lagerstätten und Zelte quellen teilweise mit Kleidern und anderen Hilfsgütern über, die nicht gebraucht werden, deshalb nicht zum Einsatz kommen und kaputt gehen. Das ist sicher nicht im Sinne der Spender und zeigt die Überlegenheit der Selbstorganisation und Selbsthilfe der Betroffenen.

    Eine tolle Initiative zur Sammlung von Windeln, Hygieneartikeln und (laktosefreier) Babynahrung hat die Gruppe Schwäbisch Hall entwickelt, worüber das Haller Tagblatt ausführlich berichtete.

    Ein nächster Transport von Hilfsgütern ist für Ende September vorgesehen.

    So kann ich helfen

    • wer für den Einkauf von Hilfsgütern spenden möchte, kann dies tun, über das Spendenkonto von SI bei der Frankfurter Volksbank IBAN DE86 5019 0000 6100 8005 84 Stichwort „POG“
    • Kontakte vermitteln zu Traumapsychologen und/oder Kongressen zum Thema; bitte ans SI-Büro schicken: buero@solidaritaet-international.de oder bei einem der Sprecher anrufen.
    • andere Leute auf die Spendenmöglichkeit ansprechen und den Kontakt herstellen, in Einkauf und Kommissionierung einbeziehen, selbst dabei sein, wenn der Transport stattfindet.

    SI unterhält ebenfalls ein Spendenkonto für die Unterstützung von bedürftigen Familien in der Ukraine und arbeitet dazu mit dem Koordinierungsrat der Arbeiterbewegung (KSRD) in der Ukraine und dortigen Bergleuten zusammen. Die Bergleute und der Koordinierungsrat der Arbeiterbewegung haben sich verpflichtet, die Spenden zu gleichen Teilen aufzuteilen.

    Es sind bereits rund 45.000 € Spenden eingegangen und konnten übergeben werden. Weiteres Geld wird benötigt, denn die Zivilbevölkerung muss die verheerenden Kriegslasten tragen. Ihre Spende überweisen Sie bitte auf das Spendenkonto von SI bei der Frankfurter Volksbank IBAN DE 86 5019 0000 6100 8005 84 mit dem Stichwort „Hilfsfonds Ukraine“

    SI verbindet Spendensammeln immer mit der Ablehnung jedes Nationalismus und Chauvinismus. SI ist gegen jede Kriegstreiberei und für Gleichbehandlung aller Flüchtlinge! Eine Spende über SI ist eine Spende für den Gedanken von Völkerfreundschaft und internationale Solidarität!

    So konnten ebenfalls sehr erfolgreich Spenden für die Teilnahme ukrainischer und russischer Bergleute an der 3. Bergarbeiterkonferenz gesammelt werden. Auch wurden Spendengelder für russische Friedensaktivisten übergeben.

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  • PRÄSENTATION CANTO VIVO

    PRÄSENTATION CANTO VIVO

    Wenn Experten die Wirtschaft Lateinamerikas analysieren, sagen sie sehr wenig über die tatsächliche Situation der Umwelt und unserer natürlichen Ressourcen. Sie sagen auch fast nichts über das kapitalistische Wirtschaftsmodell und seine Konzerne, die sich die wichtigsten natürlichen Ressourcen aneignen und die Umwelt auf kriminelle Weise verwüsten und verschmutzen. Das Problem ist komplex, aber wir sind uns sicher, dass wir innerhalb des kapitalistischen Systems keine Umwelt haben werden, die ein wesentlicher und natürlicher Bestandteil dieses Systems ist.

    Um das Problem in Lateinamerika zu verstehen, muss auch die frühere und gegenwärtige Situation unserer natürlichen Ressourcenreserven untersucht und verstanden werden. Betrachten wir nur ein Beispiel in Bezug auf Wasser: Wir haben den großen Amazonas, der ein Fünftel des Süßwassers der Erde darstellt, aber auch Venezuela mit seinem mächtigen Orinoco, dem drittgrößten Fluss Lateinamerikas, gehört zu den zehn Ländern mit den größten Süßwasserreserven der Welt.

    Lateinamerika verfügt über eine Fläche von mehr als zwanzig Millionen Quadratkilometern mit einer großen geografischen Vielfalt und wichtigen Bodenschätzen, die aufgrund ihres Reichtums das Interesse großer transnationaler Unternehmen auf sich ziehen, denen von korrupten Machthabern vielfältige und übermäßige Steuervorteile gewährt werden. Ich möchte nur einige Beispiele aus dem Bereich des Bergbaus nennen:

    Chile ist der führende Produzent von Kupfer. Brasilien ist der drittgrößte Produzent von Eisenerz. Mexiko ist der größte Produzent von Silber. Peru gehört zu den größten Produzenten von Silber, Kupfer, Gold und Blei. Darüber hinaus befinden sich 61 % der Lithiumreserven in Lateinamerika. Bolivien, Argentinien und Chile sind, in dieser Reihenfolge, die drei lateinamerikanischen Länder mit den größten Lithiumreserven der Welt.

    Insgesamt gibt es 91 kanadische Bergbauunternehmen in Lateinamerika, die alle von Arbeitskonflikten betroffen sind. Neben Kanada sind auch große Bergbauunternehmen aus China, Japan, Australien, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten stark vertreten. Außerdem verschmutzen sie alle die Umwelt und missachten die Arbeitsrechte ihrer Beschäftigten.

    Der zerstörerische Charakter des Kapitalismus hatte und hat immer noch Folgen von enormem, verheerendem Ausmaß. So leiden beispielsweise jedes Jahr Millionen Hektar des Amazonas unter der unaufhaltsamen Abholzung sowie unter gigantischen Bränden, die gelegt werden, um diese Gebiete für Monokulturen wie Ölpalmen und Kokaplantagen für den Drogenhandel zu nutzen. So werden auch diese Gebiete in Flächen für die großflächige Agrarindustrie und den Anbau von Biokraftstoffen umgewandelt. Millionen von Litern Pestizide werden in die Umwelt geschüttet und vergiften den Boden, das Wasser und die Menschen.

    Das riesige Gebiet des Amazonas ist die Heimat der größten Populationen indigener Völker, die ständig angegriffen werden. Ihr Land wird überfallen und ihre natürlichen Ressourcen werden von großen Unternehmen ausgebeutet, die zum Beispiel von der neofaschistischen Regierung von Jair Bolsonaro sowie von den anderen Regierungen, deren Länder sich den Amazonas teilen, geschützt werden. Viele Volks- und Umweltführer, die ihre Gebiete gegen die Ausbeutung verteidigen, werden ermordet. In diesem Jahr wurden allein in meinem Land, Peru, 30 indigene Führer ermordet. Darunter: Edwin Chota, Christian Java, Emilio Marichi Huansi, Arbildo Melendez, Gonzalo Pío, Carlos Pacheco Villanueva, Lucio Pascual Yumanga und andere.

    Am Vorabend meiner Reise nach Deutschland erfuhr ich von einem Bericht über den peruanischen Amazonas. Es stellt sich heraus, dass es in der Region Madre de Dios mehr als 46.000 illegale Goldschürfer gibt und dass sie bis 2017 mehr als 100.000 Hektar des Amazonaswaldes abgeholzt haben. Aber in derselben Region holzen weitere 9.500 illegale Bergleute ausschließlich in den angeblich geschützten Naturgebieten, den so genannten Pufferzonen, weiter ab. Diese illegalen Schürfer bleiben natürlich nicht unbeeinflusst von den Aktivitäten transnationaler Unternehmen, die das von Tausenden von illegalen Schürfern gewonnene Gold kaufen.

    Angesichts dessen müssen wir Maßnahmen ergreifen und Druck ausüben zugunsten des gesamten Amazonasgebietes, das ein Erbe der Menschheit ist.

    All das, was sich auf Lateinamerika bezieht, erleben und erleiden auch die Peruaner in unserer Realität.  

    Aber mit der derzeitigen Regierung von Professor Pedro Castillo, die sich als neoliberal erwiesen hat, sind wir in eine sehr heikle Situation geraten, da zu der allgemeinen Krise, in der wir uns befanden, noch die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie hinzukommen, die bis heute mehr als 215.000 Todesfälle verursacht hat. Als ob das noch nicht genug wäre, müssen wir noch die aktive Präsenz und die Macht zahlreicher krimineller Organisationen hinzufügen, die innerhalb und außerhalb des Kongresses, innerhalb der Exekutive, innerhalb der Justiz, innerhalb der Staatsanwaltschaft, innerhalb der Nationalpolizei usw. tätig sind. Mit anderen Worten, es gibt keine Institution, die von der Korruption verschont bleibt, die von den Mafias, die die Macht übernommen haben, hervorgebracht wird.

    Trotz dieser Situation hat Canto Vivo seine Arbeit nicht eingestellt …

    PLANTAMONTE

    In Peru gibt es einen tief verwurzelten festlichen Brauch, der derzeit fast überall im Lande praktiziert wird, insbesondere zur Karnevalszeit. Heute wird dieser Brauch zu jeder Zeit des Jahres aus unzähligen Anlässen wie Jahrestagen von Städten oder beliebten Organisationen sowie zur Beschaffung persönlicher wirtschaftlicher Ressourcen aus gesundheitlichen Gründen, für Reisen oder zur Feier von Geburtstagen durchgeführt.

    Dieses traditionelle Fest wird meist cortamonte genannt, was so viel bedeutet wie Bäume fällen, aber an der Küste heißt es yunsa, huachihualo oder huachihualito, und im Dschungel humisha oder umsha. Es läuft alles darauf hinaus, Bäume zu fällen und um sie herumzutanzen.

    Im Zuge des Bevölkerungswachstums und der zunehmenden Zuwanderung nach Lima ist diese festliche Aktivität durch das Abholzen von Stadtbäumen massiv geworden. Tausende von Bäumen werden missbraucht und haben negative Auswirkungen auf die Umwelt.

    Aus all diesen Gründen hat Canto Vivo 1994, also vor 28 Jahren, die Tätigkeit von Plantamonte ins Leben gerufen, was das Gegenteil von Fällen oder Abholzen von Bäumen bedeutet, nämlich das Pflanzen oder Säen von Bäumen. Damals starteten wir eine aggressive Kampagne über Radiosender und vor allem über eine Radiostunde, in der täglich Botschaften und Überlegungen zugunsten des Respekts für Bäume und die Umwelt gesendet wurden. Gleichzeitig gingen wir zu den Orten, an denen diese Festivitäten stattfanden, wo bis zu 30 Bäume gefällt wurden, und verschenkten Setzlinge oder Schösslinge, um sie symbolisch zu ersetzen. Die ersten paar Male wurden wir nicht gut aufgenommen, vor allem von den älteren Leuten, die meist betrunken waren. Ich möchte darauf hinweisen, dass bei diesen Festen, die an Samstagen und Sonntagen in Tausenden von Orten stattfinden, große Mengen an Bier getrunken werden. Nach unserer intensiven Kampagne haben einige Gemeinden, vor allem im Hochland, unsere Plantamonte-Initiative angenommen, die darin besteht, in den Regenmonaten unter Einbeziehung von Studenten und ländlichen Gemeinden aufzuforsten. Daher haben die Regionalregierungen von Junín und Ayacucho beschlossen, Aufforstungskampagnen unter dem Namen Plantamonte durchzuführen. Auch die Gemeinden der Bezirke und Provinzen führen diese Plantamontes durch, auch wenn sie aufgrund der Pandemie nicht mehr so durchgeführt werden wie früher.

    Die Tatsache, dass die Plantamontes von Regionalregierungen oder Gemeinden durchgeführt werden, bedeutet nicht, dass Canto Vivo aufhört, diese Aktivität jedes Jahr durchzuführen. In kleineren oder größeren Mengen von Bäumen, aber wir weiterhin die Durchführung der Plantamontes, vor allem mit der Teilnahme von Kindern und Jugendlichen.

    SOLIDARITÄTSWALD

    Mit den Erfahrungen, die wir bei der Anpflanzung von Bäumen gesammelt haben, um der feierlichen Abholzung der Heuschrecken entgegenzuwirken, haben wir beschlossen, unsere Bemühungen zu bündeln und ein Grundstück zu suchen, auf dem wir nach und nach einen Wald anlegen können, und zwar unter der notwendigen Beteiligung von Schulkindern und Heranwachsenden. So haben wir die Identifikation und sofortige Zusammenarbeit mit Solidarity International Schwäbisch Hall, seit 2018. Seitdem hat Canto Vivo zusammen mit den Kindern der Schule 30454 der Landgemeinde Pichjapuquio (was in der Sprache der Inkas „fünf Quellen“ bedeutet) damit begonnen, auf dem Land der Landgemeinde Pichjapuquio in der Provinz Jauja, Departement Junín im zentralen Hochland von Peru, Setzlinge mit dem Namen jedes unserer deutschen Freunde zu pflanzen. Die Kinder wurden in einer Kutsche bis zu einem bestimmten Punkt zur Plantage gefahren und mussten dann bergauf laufen.

    In dem Video ist ein hellblau gestrichener Wassertank oder -behälter zu sehen, der vor und nach dem Pflanzen der Setzlinge vorhanden ist. Wir sind unzählige Male zusammen mit den Kindern dorthin gegangen, um die Verpflichtung zu erfüllen, die Bäume mit den Namen der Freunde zu pflanzen, die dazu beigetragen haben, und sofort über die Internationale Solidarität von Schwäbisch Hall ein Foto mit dem Baum, seinem Namen und einem Jungen oder Mädchen, das ihn zeigt, zu schicken. Nach jeder Aufgabe mit den Kindern wurden die notwendigen Erfrischungen geteilt und mehrere Geschenke verteilt, um sie zu ermutigen und ihnen für ihre Arbeit zu danken. Es ist erwähnenswert, dass es zuvor eine Phase der Sensibilisierung von Eltern und Kindern gab. Das Gleiche wurde bei den Pflanzarbeiten getan, um sie anzuleiten und ihnen bewusst zu machen, dass sie die Natur und die Umwelt respektieren müssen.

    Heute zeigen die in den Archivvideos enthaltenen Bilder, dass der Traum von einem neuen Wald, den wir Solidaritätswald genannt haben, eine schöne Realität ist. Das Wachstum der Setzlinge ist gewährleistet, zumal die Regenzeit kurz bevorsteht, was ihre Entwicklung fördern wird. Bis heute wurden mehr als 3.000 Setzlinge gepflanzt. Überlebensrate, Sterblichkeit und Wachstum wurden berechnet, und das Ergebnis ist eine Überlebensrate von 90 % nach drei Jahren.

    SOLIDARITÄTSGARTEN

    Peru ist stark von COVID-19 betroffen. Bis zum 20. August letzten Jahres starben 215.317 Menschen an den Folgen des neuen Coronavirus. Das Jahr 2021 war ein sehr tragisches Jahr, in dem jeden Tag durchschnittlich 680 Menschen starben. Trotz der Gesundheitsmaßnahmen war die Zahl der Infektionen unaufhaltsam, insbesondere an überfüllten Orten wie Märkten. Als Reaktion darauf haben wir die Heimgartenkampagne ins Leben gerufen, um die Notwendigkeit zu verringern, die Einkaufszentren und Märkte der Stadt aufzusuchen.

    Da wir bereits unsere Workshops zur Umwelterziehung für die Schüler der Schule Santa Isabel de Huancayo durchführten, die mehr als 3.000 Schüler hat und bereits als ökologische Schule gilt, starteten wir die direkte Kampagne für die Hausgärten, die sich an Schüler und Lehrer richtet. In der ersten Phase war es sehr schwierig, die Wohnungen der Schüler zu erreichen. Es gelang uns jedoch, durch Orientierungsgespräche über das Internet Kontakt aufzunehmen, und wir konnten, wenn auch nur einer kleinen Zahl von Schülern, Gemüsesetzlinge übergeben. Dennoch ist es uns gelungen, mit der anfänglichen Beteiligung von 15 Lehrern einen Modellgarten auf dem Schulgelände anzulegen.

    Wir haben uns alle an der Wiederherstellung der für den Garten bestimmten Fläche und an der Vorbereitung mit organischem Dünger beteiligt. Bisher haben wir vier Ernten von Gemüse wie Salat, Basilikum, Mangold, Zwiebeln, Kohl, Rettich, Sellerie und Lauch eingefahren. Auch Kürbis. Die Produktion wurde wie folgt aufgeteilt: 75 Prozent sprachen sich für die so genannten Ollas comunes aus, Organisationen von sehr armen Müttern, die sich nach Stadtteilen zusammenschließen, um gemeinsam zu kochen. Die restlichen 25 Prozent wurden unter allen teilnehmenden Lehrern aufgeteilt.

    Die Kampagne zur Einrichtung von Solidaritätsgärten zeigt bisher gute Ergebnisse, da sie in immer mehr Schulen und in einigen Stadtvierteln eingerichtet werden. In der Zwischenzeit, da die Anwesenheit der Schüler nun einigermaßen geregelt ist, wurde mit der Anlage der Gärten in ihren Häusern begonnen. Zu diesem Zweck stellt Canto Vivo weiterhin kostenlos das notwendige Saatgut, organischen Dünger und, falls erforderlich, einige grundlegende Werkzeuge zur Verfügung, und das alles mit professioneller Beratung. Wir stellen auch weiterhin Orientierungsbroschüren zur Verfügung.

    Das Projekt trägt den Namen SOLIDARITÄTSGARTEN, weil es um Zusammenarbeit und Solidarität geht, nicht nur zur persönlichen Befriedigung, sondern auch als Zeichen der Solidarität mit den Ärmsten, deren Zahl durch die Pandemie und jetzt auch durch die Auswirkungen des Krieges erheblich gestiegen ist.

    KAMPAGNEN IN DEN MEDIEN UND SOZIALEN NETZWERKEN

    Da die Medien sehr wichtig sind, haben wir Programme im Fernsehen und im Radio sowie eine Meinungskolumne in der Zeitung Correo. Wir haben auch eine eigene Website, einen Blog und sind in den sozialen Netzwerken Facebook, Twitter und Instagram vertreten. Für Canto Vivo ist es sehr wichtig, in den Medien präsent zu sein, denn für Massenzeitungen, Radio und Fernsehen sind Umweltprobleme in der Praxis nicht existent. Es handelt sich um Probleme, denen keine Bedeutung beigemessen wird, im Gegenteil, es findet eine totale Desinformation statt. Unser Kampf ist wie David gegen Goliath, aber wir gewinnen immer mehr Zuhörer, vor allem unter der Jugend. Obwohl es kostspielig ist und wir kein Sponsoring haben, das unsere Unabhängigkeit gefährdet, bemühen wir uns, die Radio- und Fernsehprogramme aufrechtzuerhalten und unsere Grundausrüstung wie Filmmaschinen, Aufnahmegeräte, Mikrofone und Computer für die Bearbeitung zu verstärken.

    Wir sind sehr daran interessiert, Mitarbeiter in Deutschland zu haben, die uns mit Umweltberichten versorgen, da wir nur die Nachrichten der Deutschen Welle oder anderer Agenturen haben, die nicht immer die Wahrheit sagen. Die Berichte können auf Englisch oder Deutsch sein, entweder als Video oder nur als Audio. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Website: www.cantovivoecologia.org.pe und finden Sie uns als Canto Vivo Ecologistas auf Facebook, Twitter und Instagram.

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  • Aktuelles aus dem Flüchtlingslager Moria/Lesbos

    Aktuelles aus dem Flüchtlingslager Moria/Lesbos

    Danke an Solidarität International, unsere Partner aus Deutschland. Sie haben den Friedhof in der St. Panteleimon-Kirche Ende Juni 2022 besucht. Dort sind viele Flüchtlinge begaben. Sie haben die Gräber, soweit es möglich war, sauber gemacht und jedem eine Blume hinterlassen. Das hat sich im Camp sehr schnell verbreitet und Stand by me Lesvos hat dazu viele Anfragen und ein Dankeschön für diese Aktion erhalten. Auch von der Mytilene Tageszeitung kamen Anfragen.

    Wir sind immer aktiv, in unserem Projekt achten wir darauf, dass gearbeitet wird und wir davon profitieren. So werden der Nähraum auch genutzt, um Haargummis herzustellen. Unsere Marke heißt OFFSET. Wir möchten, dass alle Gewinne aus den Haargummis direkt an die Frauen gehen, die sie gemacht haben.

    Jeder Tag ist ein Kreationstag beim Frauenworkshop in der Mobile Academy. In der Mobile Academy machen wir Experimente für den nächsten Schritt des Recyclings. Auf dem Foto seht ihr einen Blumentopf, den wir aus Plastikbechern von Flaschen gemacht haben. Bald werden wir nützliche recycelte Kreationen und Verbesserungen herstellen.

    Während des Covid-Lockdowns sammelten Freunde der griechisch-orthodoxen Kirche Lebensmittel für die Gemeinde Agios Nektarios in Simbabwe. Wir haben von Stand by me Lesvos Trockenfutter und 5 Nähmaschinen gespendet. Jetzt plant dasselbe Team, humanitäre Hilfe für den gleichen Ort zu sammeln. Wir wollen das auch wieder unterstützen. Wir haben schöne Bilder bekommen.

    Stand by me Lesvos schreiben:

    „Eine Organisation muss flexibel sein, die Veränderungen verstehen und die Projekte neu planen, die je nach Situation und neuen Bedingungen laufen. Genau das tun wir als Stand by me Lesvos seit fünf Jahren.“

    Was ist in den letzten sechs Monaten im Camp passiert?

    Die Zahl der Flüchtlinge beträgt aktuell noch 1300. Viele der Flüchtlinge sind auf das Festland gegangen. Aber die Zahl der Neuankömmlinge stieg in den letzten sechs Monaten erneut um etwa 28 %. Die Neuankömmlinge kommen jetzt mehr aus Afrika. Uns freut das, weil wir wissen, was die Flüchtlinge, die ankommen, durchgemacht haben.

    Das Bildungszentrum des Camps funktioniert jetzt gut. MCAT, das Afghanistan-Team, hat aufgehört.

    Unser Team traf kommunale Vertreter und sprach mit ihnen über die neue Situation. Wir haben Entscheidungen für Mobile Academy darüber getroffen, wie es in der nächsten Zeit funktionieren wird.

    Mobile Academy ist ein Gemeindezentrum, in dem alle Flüchtlinge willkommen sind. Wir konzentrieren uns auf Ausbildung und Unterhaltung.

    Die Regeln sind einfach: keine Gewalt, Respekt und Kreativität. Wir haben einen Lehrer aus der Kamerun-Gemeinde im Camp als neuen Manager der Mobile Academy. Alle müssen hart arbeiten, um die Ziele zu erreichen. Ab Anfang August haben wir neue Lehrer gewonnen. Mit viel Philosophie und Energie, mit neuem Manager und neuen Mitarbeitern geht es gut voran. Stand by me Lesvos hat lange Erfahrung, aber wir sind keine „professionelle Wohltätigkeitsorganisation“. Das bedeutet, dass wir Lehrer und Ausbilder einsetzen, die dies freiwillig machen.

    Ein Flüchtling von Camp schreibt:

    „Viele Male herrscht Verwirrung mit dem Camp des alten Morias und dem bestehenden Camp in Lesbos. Es gibt keinen Zusammenhang, denn im neuen Camp gibt es Container, Bäder und Toiletten. Auch im neuen Lager kümmern sich Polizei und private Sicherheitsfirmen um die Sicherheit und es gibt ein großes Team von Reinigungsdienstfirmen. Die Probleme des neuen Lagers sind andere, es gibt die vielen Asylverweigerungen und dass die Menschen dort lange bleiben müssen, manchmal ändern sich über viele Jahre die Bedürfnisse und die Organisation muss flexibel sein, um die Lücken zu finden.“

    Zäune verhindern die Zunahme der Flüchtlingsströme nicht.

    Zynisch und menschenverachtend behaupten die griechische Regierung und die EU, dass die Zäune Flüchtlingsströme verhindern und die Flüchtlinge schützen. Die Zäune, die in vielen europäischen Ländern gebaut werden, schützen aber keine Flüchtlinge. Das Gegenteil findet statt. Die Suche nach noch gefährlichen Routen für die Flüchtlinge wird damit ausgelöst. Dagegen stärkt die Suche nach neuen, gefährlicheren Transitrouten den Handel der Menschenhändler, erhöht ihre Forderung nach dem „Fahrpreis“ der Reise und führt zu vielen Vorfällen. Die Regierung beharrt jedoch auf dieser Politik, da sie ein zentrales Ziel der EU-Politik und des neuen Pakts für Migration und Asyl ist.

    Das wird aber das Flüchtlingsproblem nicht lösen.

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  • Freundeskreis Mouhamed gegründet

    Freundeskreis Mouhamed gegründet

    Am 4. September 2022 hat sich der „Freundeskreis Mouhamed“ als Teil des ‚Freundeskreises Flüchtlingssolidarität in Solidarität International e.V. (SI)‘ gegründet.

    Der 16-jährige Mouhamed Lamine Dramé wurde von einem Polizisten in Dortmund erschossen. Mouhamed war erst ein paar Tage in Dortmund, seit April in Deutschland, und hatte hier keine Familie. Die Eltern sind wohl noch im Senegal, der kleine Bruder ist auf der Flucht gestorben.

    Mouhamed war in einer Wohngruppe untergebracht. Ein Betreuer von Mouhameds Wohngruppe hatte am 8. August die Polizei informiert, dass der Jugendliche mit einem Messer im Innenhof sitze und nach seiner Einschätzung suizidgefährdet sei. Die eingetroffenen Beamten beruhigten die Lage jedoch nicht. Sie setzten Reizgas und Taser gegen Mouhamed ein und schossen kurz darauf mit einer Maschinenpistole auf ihn – vier Schüsse trafen. Mouhamed starb wenig später in der Notaufnahme.

    In Spendenaufruf des „Freundeskreis Mouhamed“ heißt es: „Wir sind traurig und wütend über diesen blutigen Polizeieinsatz im Dortmunder Norden mit zwölf Polizeibeamten gegen einen jugendlichen Flüchtling aus dem Senegal, der Hilfe gebraucht hätte … Immer deutlicher kommt ans Tageslicht, dass Mouhamed kaltblütig erschossen wurde. Mit höchster Wahrscheinlichkeit rassistisch-motiviert. Das muss lückenlos aufgeklärt und die Verantwortlichen für den Tod von Mouhamed in Polizei und in der Politik zur Rechenschaft gezogen werden!

    Der „Freundeskreis Mouhamed“ … unterstützt eine Klage gegen die Verantwortlichen in der Polizei. Solch eine Klage kostet viel Geld. Deshalb rufen wir zu Spenden auf. Dazu wurde von „Solidarität International e.V. (SI)“ ein Spendenkonto eingerichtet:

    Solidarität International e.V.

    IBAN: DE 86 5019 0000 6100 8005 84

    Frankfurter Volksbank

    Stichwort „Freundeskreis Mouhamed“

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  • SI Schwäbisch Hall: Interview mit Canto Vivo im „Haller Tagblatt“

    SI Schwäbisch Hall: Interview mit Canto Vivo im „Haller Tagblatt“

    „Maritza Veliz Ramos und Dayamis Torino Veliz aus Peru sind Teil der Organisation Canto Vivo. In Hall erzählen sie, warum es für ihr Land wichtig ist, sich zu engagieren …“ So wird das Interview vom Haller Tagblatt eingeleitet, das die beiden bei ihrem Besuch bei SI Schwäbisch Hall der Zeitung gegeben haben (Zeitungsartikel s. unten)

    Die Haller berichten von diesem Besuch:

    Jippie ja jeh! Endlich! Nach 5 langen Jahren wieder Besuch aus Peru! Dayamis und Maritza zu Besuch in Schwäbisch Hall

    Ein Tagebuch:

    27.08.22 – Als ich am Samstag nach der Demo in Gelsenkirchen Dayamis und Maritza nach 5 Jahren wiedersah, fielen wir uns vor Freude in die Armen und führten einen Freudentanz auf. Ja, ja, ich weiß – Corona! Aber wir konnten unmöglich an uns halten!

    28.08.22 – Nach einer langen Fahrt kamen wir spät abends endlich in Schwäbisch Hall an. Dort übernachteten sie erst mal bei Lilo. Nach Kartoffelsuppe fielen wir alle müde ins Bett.

    29.08.22 – Nach einem ausgiebigen Frühstück bei Lilo stand eigentlich das Interview mit dem Haller Tagblatt auf dem Programm. Leider hat dann die Übersetzerin kurzfristig abgesagt. Glücklicherweise konnten wir das Interview auf Dienstag verschieben und Catalina hatte da auch Zeit zum Übersetzen. Stattdessen machten wir einen ausgiebigen Spaziergang durch Hall und besuchten die Michaelskirche. Da wir niemand zum Übersetzen hatten, unterhielten wir uns auf Englisch und Spanisch, was seltsamerweise sehr gut klappte und mit viel Gelächter verbunden war. Und für eine kleine Erfrischung in einer Eisdiele war auch noch Zeit. Auf dem Weg zu Diana berichtete Dayamis über die Pläne ihres Studiums. Leider ist in Peru wohl nicht möglich umweltwissenschaftliche Fächer zu studieren. Sie wünscht sich das in Peru, um damit überall für eine gerechtere Welt zu kämpfen. Dafür müsste Sie mindestens nach Ecuador. Nun studiert sie erst einmal Geologie, um ggf. darauf aufzubauen. Später bei Ihrem Vortrag wurde klar, dass dort der politische Wille fehlt und wie wichtig die Aktivitäten von Canto Vivo sind.

    Holger

    Zu Besuch am Friedensberg – In Begleitung von Holger kamen die 2 am Nachmittag zu Besuch in den Langen Graben am Fuße des Friedensberg. Dort konnten sich alle nach einem herzlichen Hallo bei einem Schluck Wasser im „Grünen“ erholen. Danach kamen dann noch Oli, Waltraut und Nicole dazu und es gab ein emotionales Wiedersehen, als dann auch Diana nach Hause kam. Bei einem Kaffee auf der Terrasse wurde über vieles geplaudert, aber auch über die Situationen in beiden Ländern und andere politische Termen gesprochen. Dabei war es nicht immer leicht, da es doch sprachliche Barrieren auf beiden Seiten gab, gerade bei komplexeren Themen. Oli hat dies dann versucht mit einer Übersetzungs-App zu verbessern. Was zum einen oder anderen Lacher führte. Vor allem als seine Mutter von 10 Wassermelonen, die bei ihr im Gewächshaus wachsen, zu einer Großbäuerin mit 1000nden von Melonen wurde…Es wurde viel gelacht! Es gab ein tolles Abendessen und wir haben den Nachmittag und Abend gemeinsam bei einem „Schlückchen“ ausklingen lassen und wir freuten uns alle auf die kommenden Tage mit unseren Freundinnen aus Peru.

    Chris + Diana

    Und zwischendurch gab es noch eine schöne Überraschung: Dayamis hatte Jesus via Internet angerufen und wir konnten uns direkt mit ihm unterhalten! Das war eine große Freude, Jesus und Maura wurden begeistert begrüßt!

    Waltraut

    Auf dem Weg zu Diana berichtete Dayamis über die Pläne ihres Studiums. Leider ist in Peru wohl nicht möglich umweltwissenschaftliche Fächer zu studieren. Sie wünscht sich das in Peru, um damit überall für eine gerechtere Welt zu kämpfen. Dafür müsste Sie mindestens nach Ecuador. Nun studiert sie erst einmal Geologie, um ggf. darauf aufzubauen. Später bei Ihrem Vortrag wurde klar, dass dort der politische Wille fehlt und wie wichtig die Aktivitäten von Canto Vivo sind.

    Holger

    30.08.22 – Pünktlich trafen wir – Holger, Catalina, Dayamis, Maritza und ich – beim Haller Tagblatt ein. Das Interview war ein toller Erfolg – es umfasst fast eine ganze Seite, mit Gruppenfoto! Für den Abend hatte wir das Sponsorenessen für die Reisekosten geplant. Es sollte ein typisch schwäbisches Essen geben – Gaisburger Marsch. Nach dem Interview machten wir uns zusammen an die Zubereitung. Dayamis und Maritza lernten wie man Spätzle zubereitet und schnippelten Kartoffeln, Gemüse und Zwiebeln klein. Da wir fanden, dass die schwäbische Kochkultur durchaus auch nach Peru auswandern könnte, schenkten wir den beiden zwei Spätzlespressen und das Rezept vom Gaisburger Marsch – natürlich auf Spanisch!

    Waltraut

    Als Chris, Oli und Ich zur Vorbereitung des Sponsorenessens eintrafen, um Lilos Wohnzimmer für die Gäste umzuräumen wurden wir herzlichst von unseren Köchinnen Mariza, Dayamis und Waltraut begrüßt. Die beinahe Stille beim Abendessen sprach für die Fähigkeiten unserer drei Köchinnen. Beim Beisammensein kamen wir vom Plaudern zu einem lustigen Abend, incl. Anprobe der Klamotten die unsere Gäste mitgebracht hatten. Zurecht fand sich das eine oder andere Stück das dann seine Besitzerin wechselte. Toll war auch, dass wir Catalina als neues, sehr begeistertes Mitglied, begrüßen konnten.

    Holger

    31.08.22 – Am Morgen holte ich Maritza und Dayamis wie verabredet zu einem Stadtspaziergang durch Schwäbisch Hall und Besuch im Heimatmuseum ab. Beide interessieren sich sehr für die Historie und finden unser Städtchen romantisch, sie kämen sich vor wie bei den Gebrüdern Grimm. Der Museumsbesuch war richtig interessant für die Beiden, da Themen und Entwicklungen vom Neolithikum über Mittelalter, Drittes Reich und zur Geologie viel gezeigt wird. Auf Englisch konnte ich dann Handy sei Dank recht viel übersetzen und erklären. Später wünschten sich Maritza und Dayamis noch einen Aussichtspunkt über die Stadt, den wir dann noch erklommen. Am späten Nachmittag setzten wir uns in eine Eisdiele und ich lies mich noch auf einen Kaffee einladen. Dort saßen wir abgeschafft und plauderten bis in den frühen Abend, um dann Waltraut bei Lilo zu treffen. Später stellte sich heraus, dass die Maritza und Dayamis unsere Touritour richtig gut gefallen hat. Zwischendurch fanden wir’s ja auch lustig. Mir gefiel besonders, an dem Tag die Zwei noch besser kennen zu lernen.

    Holger

    Heute wurde umgezogen. Nach 3 Tagen bei Lilo haben sie nun 2 Tage bei mir in Mainhardt gewohnt. Da am nächsten Tag unsere Veranstaltung geplant war und wir ein typisch peruanisches Essen und Getränk anbieten wollten, war abends noch die Zubereitung der Chicha angesagt. Die Chicha aus lila Mais muss ziemlich lange kochen und dann noch abkühlen. Abgeschmeckt mit Limonensaft schmeckt sie sehr lecker!

    Waltraut

    01.09.22 – Gleich nach dem Frühstück ging es ans Zubereiten der Papas a la Huancaino. Eier und Kartoffeln kochen, schälen, Käsesoße zubereiten und und und. Die Zeit verging wie im Flug und ab zum Haus der Vereine in Hall. Dayamis und Maritza packten bei allen Vorbereitungen tatkräftig mit an. Bedauerlicherweise hatten wir bei der Planung übersehen, dass der 1.9. auch der Antikriegstag war und deswegen in vielen Orten schon Aktionen geplant waren. So kamen leider nur wenig Besucher zu der Präsentation von Dayamis und Maritza. Ausschnitte davon siehe Extraartikel! Und noch was ging schief. Renato aus Ludwigsburg, der übersetzen wollte, hatte an dem Tag leider einen Unfall und konnte nicht kommen. Aber dank der heutigen Technik konnte auch dieses Problem umschifft werden. Mit Lautsprecher und Übersetzung via Telefon! So wurde der Abend doch noch ein Erfolg. Und zusammen mit Eintritt, Essen und reichlich Spenden konnten wir 431,85 € für die Reisekosten einnehmen. Zur Info: Durch alle Aktionen im Laufe der Woche haben wir 1.375 € für Reisekosten zusammen bekommen!

    Waltraut

    02.09.22 – 12.30 h Mittagessen mit unseren Gästen bei Moni und Rudi. Jana- Sofie, Willi und Vroni waren mit von der Partie. Anschließend fuhren Moni und Jana mit Maritza und Dayamis nach Wackershofen. Leider war bei Solawi (solidarische Landwirtschaft) niemand anwesend. Die Besichtigung fiel deshalb aus. Im Freilandmuseum Wackershofen gingen wir mit unseren Gästen auf Zeitreise. Sie waren an allem sehr interessiert und beeindruckt. Jana konnte mit ihren Spanischkenntnissen noch viel erklären. Alles in allem war es ein angenehmer und entspannter Nachmittag für unsere Gäste. Abends gab es bei Familie Feuchter-Mayer ein gemeinsames Abendessen. Übersetzungen von Jana und David ermöglichten nette und interessante Gespräche.

    Moni, Gaby + Jana Sofie

    03.09.22 – Antikriegstag in Schwäbisch Hall mit Auftaktrede, Demo durch Hall und Kundgebung. SI war mit vielen Fahnen vertreten und auch Dayamis und Maritza hatten ihre dabei! Wir hatten durchgesetzt, dass Dayamis eine kurze Rede halten konnte! In Peru gibt es keinen solchen Gedenktag. Wir hatten ihnen schon im Vorfeld Sinn und Zweck erklärt.

    Waltraut

    Im nahe gelegenen Streifleswald machten wir anschließend einen Spaziergang. Dayamis und Maritza wollten den deutschen Wald kennen lernen. Und die Ursachen des derzeitigen Waldsterbens. Es sind die globale Erwärmung, die Trockenheit, der Borkenkäfer und auch die Monokulturen, meist Fichten. Diese stehen in gegenseitiger Wechselwirkung. Der Streifleswald ist ein Mischwald. Hier sterben die Bäume nicht großflächig ab, aber auch hier sieht man viele kranke und tote Bäume. Dayamis schrieb sich die Namen der Bäume auf, sie beginnt gerade, Deutsch zu lernen.

    Willi + Vroni

    04.09.22 – Auf nach Crailsheim! Wir wurden eingeladen, beim Fliegerhorst – Sommerfest teilzunehmen. Mit vereinten Kräften bauten wir 2 Pavillons auf, boten wieder Papas und Chicha an, natürlich viel Infomaterial zu SI und das von den Beiden mitgebrachte Kunsthandwerk. Ergebnis: Sehr viele interessante Gespräche mit den Besuchern und Erstkontakte zu anderen Gruppen und Organisationen, viel verkauftes Essen und der Tisch mit dem Kunsthandwerk war quasi leergefegt! Bei Willi und Vroni gab es dann noch ein schönes gemütliches Zusammensein mit leckerem Büffet. Ihr merkt schon, wir Haller sind eigentlich immer beim Essen! Alle, die in den Tagen mit Dayamis und Maritza unterwegs waren, kamen zum Abschied und noch einige mehr. Uns allen fiel der Abschied sehr schwer und es flossen auch etliche Tränen!

    Waltraut + Holger

    05.09.22 – Am Abreisetag hatten wir noch etwas Zeit. Wir machten noch einen Spaziergang auf einem Höhenrandweg mit schönem Blick auf Schwäbisch Hall. Unendlich viele Fotos wurden gemacht. Alles war für die beiden interessant, Hagebutten, Nüsse, Äpfel usw., aber die Schlehen waren auch für ihren Geschmack zu sauer. Viele Früchte waren wegen der Trockenheit verhutzelt oder nur halb so groß. Ist das typisch deutsch? Drei kleine Hunde führten ihr Herrchen spazieren und sprangen an uns hoch. Sie gehorchten dann doch dem Befehl und legten sich brav auf den Boden.

    Willi + Vroni

    Alles in allem eine sehr erfolgreiche Woche mit vielen Aktivitäten. Wir alle waren sehr froh und glücklich, Dayamis und Maritza eine ganze Woche bei uns zu haben. Canto Vivo mit seinen Projekten ist und bleibt für uns Haller eine Herzensangelegenheit.

    Wir wünschen uns, dass wir schon bald selber nach Peru fliegen können und alles mit eigenen Augen sehen zu können!

    Waltraut

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