Am 9. Mai ist Henning Zierock unerwartet im Krankenhaus verstorben. Wir kennen ihn aus langjähriger Zusammenarbeit als einen unermüdlichen Mitstreiter für den Frieden. Er kämpfte für das Menschenrecht auf Frieden, mit seiner Gitarre und seinen Musikern und seinem Verein Kultur des Friedens. Er trug seinen Protest auf die Straße und hat sich immer für die größtmögliche Einheit gegen Militarisierung und Krieg eingesetzt und Brücken gebaut.
So trat er 1991 zusammen mit Heike Hänsel gegen den Golfkrieg, den Krieg ums Öl, ein. 1995 gestaltete er zum 50. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus auf dem „Monte Sherbolino“ (dem bekannten Stuttgarter Scherbenberg des 2. Weltkriegs) mit seinem Chor und Schülern eine Gedenkveranstaltung unter dem Motto: Nie wieder Faschismus. Danach trafen wir ihn immer wieder in Tübingen oder in Stuttgart, auf dem Schlossplatz, am Mahnmal gegen Faschismus und Krieg oder am Eucom und Africom. Wenn er sich gerade nicht in Tunis, Moria, Nahost, in Griechenland bei seinem Freund Theodorakis, dessen Lieder er in Deutschland verbreitet hat, aufhielt, oder anderswo, sogar beim Papst, meistens aber mit Konstantin Wecker. Noch im April haben wir uns an Kundgebungen von Kultur des Friedens gegen den Angriffskrieg auf die Ukraine, den ständigen Ausbau der Kriegsmaschine der NATO, gegen Militarisierung und Bundeswehrwerbung an Schulen und gegen die wachsende Gefahr eines atomaren Weltkriegs beteiligt. Er wollte „den Frieden gewinnen, nicht den Krieg“, dafür kämpfte er sein Leben lang.
Wir brauchen viele solcher Kämpfer!