„Aber wenn viele einen Euro geben …“
Mit unserer Aktion „Tausche Rose gegen Spende“ haben wir heute 300,36 € Spenden eingenommen. Zwei Mal mussten wir noch schnell Rosen nachkaufen, denn unser Angebot war schon nach einer knappen Stunde recht dezimiert. 145 Rosen wurden getauscht und Marmelade angeboten. Insgesamt haben wir ca. 200-250 Leute ansprechen können. Es ist ein super Erfolg finanziell, aber auch was unseren Bekanntheitsgrad angeht. Eine Redakteurin der Aalener Nachrichten kam direkt angeradelt und machte sich vor Ort (nicht nur) ein Bild von unserer Aktion und unserer Arbeit insgesamt. Manche sagten auch, dass sie aufgrund des Zeitungsartikels in beiden Aalener Zeitungen extra in die Stadt gekommen wären.
Mit 10 € kann man in Bangladesch eine gewerkschaftliche Organizerin für einen Monat unterstützen. Alleine diese Aktion bewirkt, dass wir 30 Leute einen Monat unterstützen können oder eben eine Organizerin über einen Zeitraum für 30 Monate in ihrer Arbeit fördern können. Das ist doch toll!
Überhaupt die gewerkschaftliche Arbeit. Wir haben deutlich gemerkt, dass momentan die vielen kämpferischen Aktionen in den laufenden Tarifrunden stattfinden und auch der antifaschistische Protest sich entfaltet. Wo wären wir ohne Gewerkschaften und deren Vertrauensleute in den Betrieben. Auch da gab es viel Bestätigung für unsere Meinung.
Wir trafen insgesamt auf viel Zustimmung, nur ganz vereinzelt auf direkte Ablehnung. Beeindruckend war für viele die Spendenauflistung im newsletter, was da so ein kleiner, wenig bekannter Verein da auf die Beine stellt. Kinder staunten als sie erfuhren, dass viele in der Textilindustrie in Bangladesch schon mit 13 Jahren richtig arbeiten gehen müssen. „O Gott – da würde ich ja schon seit zwei Jahren schuften“, meinte ein Mädchen und gruschtelte in ihrem Geldbeutel. „Einen Euro – mehr hab`ich jetzt nicht. Aber wenn viele einen Euro geben, dann ist das doch auch okay, oder?“
Klar ist das okay! Vor allem auch dann, wenn man früh die Einsicht hat, dass Kinder lernen müssen. Lernen tut man auch bei körperlicher Arbeit. Kinder sollen mit ihren Händen arbeiten. Aber eben so, dass man weiß, was Arbeit ist, dass sie Werte schafft und nicht unter übelsten Bedingungen seine Gesundheit im frühen Jugendalter schon völlig ramponieren zu müssen.
Auch uns selbst wurde nochmals klar, dass wir hier genau richtig liegen: Nämlich in der Gegenseitigkeit unserer Arbeit. In Bangladesch und auch hier im Land brauchen wir starke und kämpferische Gewerkschaften getragen von den Millionen einfachen Mitgliedern, die sich für die Durchsetzung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen bewusst organisiert haben.
Tausche Rose gegen Spende – nächstes Jahr gerne wieder!