Am 28. September 2014 überfiel der so genannte „Islamische Staat (IS)“ die Grenzstadt Kobanê. Kobanê liegt mitten im kurdisch-selbstverwalteten Gebiet Rojava in Nordsyrien, an der Grenze zur Türkei. Die demokratischen Strukturen, die Frauenrechte und der Umweltschutz sowie das Bestreben die verschiedenen Ethnien friedlich zusammen leben zu lassen, waren der religiös-faschistischen Terrorgruppe IS ein Dorn im Auge. Rojava sollte zerstört werden und die kleine Grenzstadt Kobanê schien sich anzubieten.
Der IS galt zu diesem Zeitpunkt als unbesiegt und unbesiegbar. Er wurde unterstützt von der reaktionären türkischen Erdoğan-Regierung, die ihren Einfluss auf Nordsyrien auszudehnen gedachte.
Doch in Kobanê sollte sich der IS eine blutige Nase holen. In einem mutigen und todesverachtenden Kampf verteidigten die kurdischen Milizen ihre demokratischen Errungenschaften und ihre Stadt. Frauenbataillone lehrten den IS das Fürchten. Kobanê wurde zur Beresina des IS, zum Ausgangspunkt für seinen Niedergang. Mit der Schlacht um Kobanê haben die demokratischen Volkskräfte ihre Errungenschaften verteidigt. Sie haben gezeigt, dass die Reaktionäre geschlagen werden können.
Eine Welle der Sympathie, Solidarität und Hilfe für den kurdischen Befreiungskampf entwickelte sich weltweit.
Die ICOR (Internationale Koordinierung Revolutionärer Parteien und Organisationen) schloss einen Solidarpakt mit der um ihre Selbstbestimmung und Selbstbefreiung ringenden Selbstverwaltung in Rojava. Acht ehrenamtlich tätige, internationale Brigaden konnten nach Kobanê zum Aufbau der dortigen Geburtsklinik geschickt werden. Sie brachten auch den ökologischen Wiederaufbau voran.
Über das Spendenkonto von SI wurden über 630.000 € für die Initiativen „Medizin für Rojava“ und„Ökologischer Wiederaufbau Kobanê“ gesammelt, an die Partner von SI übergeben und zu 100 %für die vorgesehenen Zwecke eingesetzt.
Anfang 2018 marschierte türkisches Militär in Afrin, einem Kanton von Rojava, ein und besetzte die gleichnamige Stadt. Kobanê ist erneut bedroht durch diese völkerrechtswidrige Aggression. Kobanê und Rojava brauchen unsere Solidarität. Deshalb hat der Bündnisrat des Internationalistischen Bündnisses auf seinem Treffen am 4.10 in Stuttgart beschlossen, sich am Weltkobanêtag 1.11. 2020 zu beteiligen und zu Aktivitäten aufzurufen.
Solidarität International (SI) als Trägerorganisation im Internationalistischen Bündnis unterstützt den Aufruf und ruft seine Mitglieder und Ortsgruppen auf, sich entsprechend den Kräften am Weltkobanêtag einzubringen.
Spenden für „Medizin für Rojava“ oder „Ökologischer Wiederaufbau Kobanê“ werden weiterhin dringend benötigt (bitte entsprechendes Stichwort angeben)