Autor: Armin

  • Dialog unter Flüchtlingen: „Die Abgeordneten in der EU können es nicht begreifen …

    Dialog unter Flüchtlingen: „Die Abgeordneten in der EU können es nicht begreifen …

    Der so genannte europäische Asylkompromiss mit der Abschottung Europas gegen Hilfe suchende Menschen wird in einem Bericht aus Kara Tepe von den Flüchtlingen diskutiert. Aufgrund der Aktualität erscheint dieser Bericht auf unserer Startseite. Weitere Zeugnisse und Betroffenenberichte der menschenunwürdigen und menschenverachtenden EU-Flüchtlingspolitik sind unter „Kampagnen und Projekte“ zu finden.

    21/12/2023 – Zelte zerstört

    Die Zelte, die die Menschen vor den extremen Wetterbedingungen der vergangenen Tage im Stadtzentrum von Rhodos schützten, wurden auf Befehl der Stadtverwaltung zerstört. Sie hat dazu Freiwillige eingesetzt. Sie wurden gezwungen sich zu registrieren. Die meisten lehnten das ab. Daraufhin wurden ihre Zelte die mit Spendengeldern gekauft worden waren, zerstört. Sie schaden ja dem Tourismus. Welcher Zynismus und Menschenverachtung.

    23/12/2023 – Bericht von der Solidaritätsdemo mit Palästina in Athen

    Mehrere Hunderte Menschen demonstrierten am Mittwoch, den 20.12.2023, vor den Büros der israelischen Schifffahrtsgesellschaft ZIM in Piräus. Dieses Gebäude wird schon länger von der griechischen Polizei bewacht und geschützt. Aber gestern gab es Hunderte Polizisten. Sie wollten verhindern das die Demonstranten nicht in das Gebäude eindringen. ZIM ist eine der größten israelischen Reedereien und beliefert unter anderem den Terrorstaat, der im Gazastreifen ein regelrechtes Massaker anrichtet. Viele Demonstranten sympathisieren mit der weltweiten Boykottkampagne gegen große israelische Unternehmen, die mit dem Krieg in Verbindung stehen. Das Slogan war „Block the boat“. An dem Marsch vom Bahnhof Piräus zu den ZIM-Büros beteiligten sich auch die Maschinenbauergewerkschaft PENEN vom Hafen Piräus, die Lehrerverbände, Studenten und viele andere.

    Dialog von Flüchtlingen mit Michalis zu den EU-Asylrechtsänderungen

    Liebe Freunde und Genossen,

    hier ist der Bericht von Michalis, Flüchtlingen Kara Tepe und mir zu den reaktionären EU-Beschlüssen zur Asylpolitik. (Namen von Flüchtlingen extra geändert). Hunderte von Seiten braucht die EU um uns zu verblenden, dass sie weiterhin für das Asylrecht sei, dass sie sich wie immer für die Rechte der Flüchtlinge einsetzte. Diese Beschlüsse sind nicht nur reaktionär sondern auch faschistoid. Das ist Kapitalismus und seiner schrecklichen Fratze.

    Amet

    „Das hat mit Demokratie nichts zu tun, was sie Beschlossen haben. Sagt den Deutschen das sie lügen und nicht für uns sind.“ Wir konnten nur ein paar Punkte gemeinsam erklären was diese faschistoide Beschlüsse für die Menschen Flüchtlinge bedeuten.

    Ismael

    Sobald ein Flüchtling in das Einreiseland kommt, wird er oder sie einer fünf- bis zehntägigen Kontrolle unterzogen. Daran schließt sich ein Verfahren vor dem Asylausschuss an, das 12-16 Wochen dauert. Drei bis vier Monate Inhaftierung in Konzentrationslagern. Sie reden von drei bis 4 Monate. Ich erlebe es an mir es sind fast zwei Jahre vorbei.

    Michalis

    Von diesem Konzentrationslager die der EU-Norm entsprechen gibt es zwei in Griechenland. Das dritte in Lesbos wird demnächst fertig. Dazu ist eine Armee von Polizisten vom Festland eingerückt und bewacht die zügige Fertigstellung des Baus. Rechtlich gesehen werden die Flüchtlinge als nicht eingereist, d. h. nicht in Europa, eingestuft. Flüchtlingskonzentrationslager auf europäischem Gebiet sind also nicht Europa. Rund um Europa ist das Lager Niemandsland. Auf diese Weise finden der internationale Schutz, die Menschenrechtscharta und die Genfer Konvention keine Anwendung auf Flüchtlinge. Sie haben kein Recht auf Papiere, einen Arbeitsplatz oder die Möglichkeit, zur Schule zu gehen. In dem Moment sind sie nicht existent.

    Amet

    Viele Flüchtlinge haben keine Papiere. Sie mussten fliehen. Die Abgeordneten in der EU können es nicht begreifen, dass wir vor der Flucht keinen Reisepass beantragen können und den Grund angeben, warum wir den Pass wollen. Gibt es den im EU-Parlament nur solche „schlaue“ Leute?

    Michalis

    Wenn also einer keine Papiere hat, dann wird er von der Asylkommission eingestuft als „eine Gefahr für die nationale Sicherheit.“ Die Herren und Damen von Brüssel verlangen von den Flüchtlingen, wenn sie aus einem für sie sicheren Drittland kommen, den Nachweis, dass man Psychisch krank, oder Minderjährig oder gefährdet ist. Sie nehmen sich das Recht, Menschen, Frauen Kinder monatelang zu inhaftieren ohne Anklage oder personalisierte Anklage, ohne Rechte und sie in einem Lager, einzusperren. Diese bereits bestehende Lager sind ganz moderne Gefängnisse außerhalb der Städte. Man kommt nur mit Gesichtskontrolle und Fingerscan rein und raus. Die meisten Menschen werden nicht betreut und werden psychisch krank. Keine Ärzte in Samos für 4000 Flüchtlinge. 1x im Monat kommt ein Militär Arzt vorbei.

    Ismael

    Frontex wird von einer „Beobachter- oder Unterstützungsorganisation“ zu einer Grenzverwaltung, also ein europäisches Amt mit einer aktiven Rolle werden. Wir kennen sehr gut, was diese Brüder von Frontex machen und gemacht haben.

    Michalis

    Aktive Rolle bedeutet ihre Menschen verachtende Abschiebungen, Prügel, Raub und Folter zu legalisieren. In dem Menschen verachtenden Beschluss mit hunderten von Seiten von Papieren trieft es von Sicherung der Demokratie gegenüber den Flüchtlingen. Immer wieder verwenden sie das Vokabular. „Wir werden im Gespräch mit den Flüchtlingen bleiben.“

    Amet

    Das Gespräch ist eine Falle. Die Prozedur wird so ablaufen wie bisher. Du wartest täglich und ständig auf einen telefonisch vereinbarten Termin zu einem Vorstellungsgespräch. Es ist abartig. Man starrt ständig auf das Handy, selbst in der Toilette nimmt man es mit. Ich habe Folter in Syrien erlebt. Aber diese Folter, die sie Gespräche nennen und auf Termin warten, sind genauso eine grausame Folter. Aber die Herren und Madames in Brüssel sehen das als eine sehr wichtige demokratische Maßnahme. Warum auch immer. In diesem Gesprächen interessieren sie sich nicht, wie es dir geht, und was kann man für dich tun.

    Michalis

    Sie dürfen jetzt nur eine Frage stellen. Mehr darf ein Beamter nicht fragen. So will es das hunderte Seiten Beschluss. „Von wo sind sie nach Griechenland eingereist.“

    Ismael

    Wenn du antwortest Türkei, ist alles vorbei. Das Gespräch ist eine Falle. Am besten nicht antworten, stumm und taub stellen. Das große Flüchtlingsbuch, so wird es bei uns Flüchtlingen genannt, sagt, das wenn du sagst Türkei dann ist das Asylverfahren vorbei, es ist alles vorbei. Es bleibt keine Zeit mehr. Sie dürfen ja nicht nach den Gründen für deine Flucht fragen. Wenn du aus einem für sie sicheren Drittstaat kommst, bist du geliefert. Das Gespräch wurde deine Falle.

    Michalis

    Selbst wenn ein Land wegen Menschenrechtsverletzungen angeklagt ist und als autoritär gilt, wird es für Flüchtlinge als eine Wiege der Demokratie betrachtet. Sie wechseln auch ständig die Menschen, die diese Fragen stellen. Das war bisher so, weil diese selber psychisch krank wurden. Wenn eine Frau mit einem Baby im Arm vor dir steht, sieht man in den Augen was diese Menschen mitgemacht haben. Nein, das alles interessiert die EU nicht, sie wollen nur wissen von wo du eingereist bist. Für den Kapitalismus und die EU sind es sichere Staaten, auch wenn es in den Ländern kein Schutzsystem gibt. Die Türkei hat die Genfer Konvention nicht unterzeichnet. Sie erkennt den Flüchtlingsstatus nicht an, Flüchtlinge werden als Gäste betrachtet, Kinder gehen nicht zur Schule und Erwachsene arbeiten nur schwarz unter Sklavenbedingungen. Ich sehe da keinen Rechtsstatus. Die EU weiß ganz genau, dass die Türkei, die den IS finanziert hat, ein Land ist, das türkische Regimegegner und Kämpfer verlassen, weil sie um ihr Leben fürchten. Was sind das für Menschen die ein faschistisches System als sicheres Land bezeichnen?

    „Die EU streckt nur den Finger hoch und mahnt …“

    Es sind 6 Monate vorbei, als über 600 Flüchtlinge, darunter viele Kinder und Frauen, im Wrack von Pylos ertrunken sind. Überlebende des Schiffswracks und Verwandte der Opfer, Anwälte Muslimische Union Griechenlands, und viele Menschen aus Griechenland führten am 16.12.2023 eine Protestdemonstration in Athen, beim Syntagma, durch, unter der Losung: Kein Verbrechen der Küstenwache vertuschen.180 Pässe wurden hoch gehalten auf das griechische Parlament, um für sie zu sprechen die es nicht mehr können. Die Zeugenaussagen der Überlebenden zeigen deutlich, dass die griechische Küstenwache die volle Schuld trägt. Das weiß auch die EU. Sie streckt nur den Finger hoch und mahnt Griechenland, aber das ist auch alles. Ihre Frontex im Ägäischen Meer macht es nicht anders. Die Überlebenden berichteten auf der Kundgebung, dass das Boot, das die Flüchtlinge beförderte, mit einem blauen Seil an das Schiff der Küstenwache gebunden worden war. Es sollte nach Italien geschleppt werden, was es zum Sinken brachte. Diejenigen, die das Wrack überlebt haben, schwammen eine Stunde lang, um das Boot der Küstenwache, das keinen einzige Rettungsweste ins Wasser warf und sich von der Wrackstelle entfernt hatte. Dieses Verbrechen versucht die griechische Regierung auf neun ägyptische Flüchtlinge abzuschieben, die sie die „Händler“ nennt und verantwortlich macht. Die wahren Schuldigen sind aber die Asylpolitik der EU und die griechische Regierung. Solidarität International unterstützen die Familien der Opfer die Gerechtigkeit fordern. Solidarität International verurteilt diese mörderische Politik, die Flüchtlinge daran hindert, Grenzen zu erreichen, die das Mittelmeer in den letzten Jahren zum größten Friedhof mit über 20.000 toten Flüchtlingen, Frauen und Kindern verwandelt hat. „Wir vergessen nicht, wir fordern Gerechtigkeit, keine Vertuschung, Freispruch und Freilassung der neun ägyptischen Häftlinge, die den Pylos-Schiffbruch überlebt haben“ – dies war eine der Hauptforderungen. Nach der Kundgebung gingen sie zur Solidaritätskundgebung für Freiheit von Palästina. Auf dieser Kundgebung sprach ein Arzt von Ärzte ohne Grenzen, dersagte, dass zur Zeit humanitäre Hilfe in Gaza nicht möglich sei.

    Die Teilnehmer auf der Kundgebung forderten: Ende der Kampfhandlungen und einen langfristigen Waffenstillstand. Die Angriffe, die Tausende Zivilist*innen verletzen und töten, müssen aufhören!

    Eine neue Tradition wurde von Monika eingeführt

    Vor 1,5 Jahren Besuchte eine Delegation der MLPD und von Solidarität International Kara Tepe. Michalis, der Präsident der Selbstorganisation SBML, erfüllte Monika Gärtner den Herzenswunsch, die Gräber der Flüchtlinge in der Hauptkirche in Mytilene aufzusuchen und an jedes eine Blume zu legen, und sie von großen Ästen zu reinigen, und der toten Flüchtlinge zu gedenken. Das hat für großes Ansehen, auch in den Inselmedien, gesorgt. Sie berichteten darüber. Und dieses Jahr vor Weihnachten haben sich Mitglieder der Erinnerung und Aktionsbewegung von Mytilene sich dieser herzlichen Aufgabe angenommen. Ihre Aktion: zwei Chrysanthemen im Gedenken an den toten Flüchtlingen. (das sind die üblichen Blumen in Griechenland für die Ehrung der Toten). Sie besuchten den Flüchtlingsfriedhof in Kato Tritos der dort begraben Toten. Sie versammelten sich vor dem Olivenhain im Dorf Kato Trito und gedachten der zehntausenden Toten in der Ägäis und den begrabenen im Kato trito. Diese Menschen sind ertrunken „um das Paradies des Westens zu finden“ Sie fanden aber den Tod. Die Wenigen, die nicht ertrunken sind, fanden eine menschenunwürdige und menschenverachtende Willkommenskultur, eine Asyl-Politik der EU. Sie werden wie Tiere behandelt. Ein fremder Toter in einem fremden Land. Die Ehrung dieser Toten ist ein grundlegendes Element der menschlichen Kultur. Viele sind namenlos, nur eine Nummer und ein Datum.

    Die Flüchtlinge von Kara Tepe senden herzliche Grüße an Monika, die diese Tradition eingeführt hat. Sie wünschen sich „Der Körper, gehört in das Land das ihn geboren hat.“

  • Bekämpft die Fluchtursachen und nicht die Flüchtlinge!

    Bekämpft die Fluchtursachen und nicht die Flüchtlinge!

    Stellungnahme des Freundeskreises Flüchtlingsolidarität in SI zum jetzt verabschiedeten „GEAS – Gemeinsames europäisches Asylsystem“

    Als „Meilenstein“ wird von den regierenden Politikern in Europa das jetzt verabschiedete „Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS)“, das den Umgang mit Menschen auf der Flucht regeln soll, gefeiert. Ja, es ist in der Tat ein Meilenstein – ein Meilenstein der weiteren Abkehr von elementaren Menschenrechten und rechtsstaatlichen Prinzipien. Nach monatelangem medialem Trommelfeuer über angeblich nicht bewältigbare Flüchtlingsströme werden nun die Grenzen Europas zu unüberwindbaren Festungsmauern ausgebaut, ihre Überwindung zum tödlichen Risiko. Pushbacks, Inhaftierung in Massencamps, Verweigerung jeglicher demokratischer Rechte und humanitären Standards an den Außengrenzen – das ganze Horrorszenario, das teilweise schon praktiziert wurde, soll nun legalisiert werden. Und mit welcher Begründung? Die „Einwanderung in die Sozialsysteme“ soll verhindert werden! Angeblich seien die Asylsuchenden daran schuld, dass es zu wenig Schulen, Kindergärten, Wohnungen oder Ärzte gibt – wofür in Wirklichkeit eine jahrelange Politik der Umverteilung in die Kassen der großen Konzerne verantwortlich ist! Angeblich seien europäische Sozialsysteme als „pull-Faktor“ die Hauptmotivation für die Fluchtbewegung in die Industrieländer. Dagegen berichtete Tareq Alaows von Pro Asyl – selbst vor wenigen Jahren vor dem Krieg in Syrien nach Europa geflüchtet – über seine Gedanken während der Flucht: “ ich habe daran gedacht, dass ich vielleicht in diesem Boot mein Leben verlieren werde, aber ganz bestimmt nicht, dass ich in Deutschland Asylbewerberleistungen beziehen kann.“ Es ist an Heuchelei nicht zu überbieten, ein solches Machwerk von Inhumanität auch noch als Fortschritt in der Vereinheitlichung in der europäischen Asylpolitik zu bezeichnen. Es ist eine Einigung auf unterstem Niveau, eine Vereinbarung, all das vollends über Bord zu werfen, was an Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten je in Europa in hehren Worten formuliert wurde.
    Das akzeptieren wir nicht! Nicht nur, dass Kriege, Naturzerstörung und Hunger immer mehr Menschen in die Flucht treiben werden – es sind mit die europäischen Staaten und ihre gierigen Konzerne, Waffenlieferanten und Umweltzerstörer , die vor allem für diese Flüchtlingsströme verantwortlich sind! Was für eine Doppelmoral!
    Bekämpft die Fluchtursachen und nicht die Flüchtlinge – diese Forderung des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität ist dringlicher als je zuvor!
    Eine Bundessprecherin des Freundeskreises sagt dazu: „Wir werden den Widerstand gegen diese Politik organisieren und uns mit allen Organisationen und Einzelpersonen zusammenschließen um den Protest dagegen voranzubringen!“

    Die Bundesvertretung von Solidarität International e.V. (SI) schließt sich dieser klaren Stellungnahme ihrer Mitgliedsorganisation voll und ganz an.

  • „Der Spatz am Gitter“

    „Der Spatz am Gitter“

    Lesung aus dem Gedichtband von Johann Esser

    Solidarität International Gruppe Duisburg lädt ein zur Lesung. Dazu schreibt der Ortsvorstand:

    Liebe Mitglieder und Freunde von Solidarität International Duisburg,

    beiliegend bekommt ihr den Flyer zur Lesung aus dem Gedichtband von Johann Esser „Der Spatz am Gitter“ zum weitersenden und/oder ausdrucken und verteilen. Wir hatten euch das kürzlich schon angekündigt. Die Lesung findet am Samstag, den 27.1.2024 ab 18.00 Uhr in den Räumen von SI e.V. Duisburg, Flurstr. 31 in DU-Neudorf statt. Bitte werbt dafür in eurem Freundes- und Bekanntenkreis, es wird sicherlich ein sehr berührender Abend.

    Mit internationalistischen Grüßen
    Bärbel Esser vom Ortsvorstand von SI e.V. Duisburg

  • WIR PROTESTIEREN GEGEN DIE POLITIK DER TÜRKISCHEN REGIERUNG, KURDISCHE HUMANITÄRE EINRICHTUNGEN ZU KRIMINALISIEREN

    WIR PROTESTIEREN GEGEN DIE POLITIK DER TÜRKISCHEN REGIERUNG, KURDISCHE HUMANITÄRE EINRICHTUNGEN ZU KRIMINALISIEREN

    Die kurdische Hilfsorganisation Heyva Sor a Kurdistanê hat eine Presseerklärung herausgegeben, mit der sie gegen ihre Kriminalisierung durch die türkische Regierung protestiert. Die türkische Regierung wirft Heyva Sor a Kurdistanê „Terrorfinanzierung“ vor, weil die Hilfsorganisation armen Menschen und Familien in den kurdischen Gebieten hilft. Solidarität International unterstützt den Protest ihrer Mitgliedsorganisation in einer Solidaritätserklärung:

  • Weihnachtsfreuden für 600 Kinder im Flüchtlingscamp Kara Tepe auf Lesbos

    Weihnachtsfreuden für 600 Kinder im Flüchtlingscamp Kara Tepe auf Lesbos

    Auch in diesem Jahr wollen wir wieder Spenden sammeln, damit jedes der aktuell 600 Kinder im Flüchtlingscamp Kara Tepe ein Weihnachtsgeschenk bekommt. Schon in den letzten Jahren haben wir diese Initiative unserer Partnerorganisation „Stand by me lesvos“ unterstützt durch viele kleine und manche große Spenden. Aktuell nehmen die Flüchtlingszahlen zu, auch im Camp Kara Tepe sind wieder mehr Flüchtlinge, darunter 600 Kinder. Die menschenverachtende Flüchtlingspolitik der EU, der deutschen Ampelregierung oder der griechischen Regierung können die Menschen nicht daran hindern, vor Krieg, Hunger, Umweltkatastrophen oder Verfolgung zu fliehen.

    Der Maler Ghassan Shhaab hat uns das von ihm gemalte Bild „Ein kleiner Traum“ zur Vervielfältigung zur Verfügung gestellt. Bei den Sammlungen von SI Emscher Lippe bekommt jeder Spender eine Postkarte mit diesem Bild. SI-Gruppen, die Karten für Spendenaktionen erhalten möchten, können sich an die Ortsadresse von SI Emscher-Lippe wenden.

    Bitte spendet auf das Spendenkonto von SI mit dem Stichwort „Weihnachtsfreuden Kara Tepe“.

  • Illegaler, menschenverachtender EU-Grenzschutz

    Illegaler, menschenverachtender EU-Grenzschutz

    Am 30. November hat Michalis, unser Partner in Kara Tepe, einen Bericht geschickt. Darin kommen Flüchtlinge zu Wort. Er berichtet aber auch von einem illegalen, menschenverachtenden und für die Flüchtlinge lebensgefährlichen Einsatz des griechischen Grenzschutzes:

    Falsche Staatsangehörigkeit für eritreische Flüchtlinge

    Dutzende von Flüchtlingen beschweren sich und protestieren öfters vor dem Eingang des Aufnahme- und Identifizierungszentrums in Kara Tepe, Mytilene. Sie fürchten sich immer weniger durch die Abwesenheit der Polizei. Es sind vor allem junge Asylbewerber, die sich darüber beschweren, dass die Asylbehörde sie als äthiopische und nicht als eritreische Staatsangehörige registriert, was ihrer Meinung nach die Gewährung von Asyl verzögert und erschwert.

    Kunststoffreycling – läuft an

    Seht die Bilder, wir haben dank der tollen Aktion und Spenden von Solidarität International und der Umweltgewerkschaft endlose Möglichkeiten, Plastikabfälle in wertvolle Ressourcen zu verwandeln. Durch Recycling geben wir alten Materialien neues Leben.

    Internationaler Rezeptetausch

    Letzten Freitag haben wir Reis verteilt. Die Augen der Frauen leuchteten sofort und es wurde laut im Verteilungszentrum. Frauen aus Afrika, Afghanistan, und andere tauschen ihre Rezepte des Landes. Sie verständigten sich mit Händen und Füssen.

    Die Situation der Flüchtlinge in Rhodos …

    … hat sich seit 2 Monaten nicht geändert. Immer wieder besetzen sie die Innenstadt, weil keiner sich weiterhin kümmert. Der Weg zum Hafen ist wegen Polizeisperren nicht möglich. Damit wollen sie verhindern, dass die Flüchtlinge die Abfahrt von Schiffen behindern als Protest gegen ihre Lage. Die Flüchtlinge können nur in den Parks und auf den Gehwegen schlafen. Das Zentrum der Stadt hat sich in ein riesiges Lager verwandelt. Sie wollen einfach nach Europa weiter nach Deutschland und Schweden. Ihre Lebensbedingungen sind menschenunwürdig obwohl sie große Unterstützung von den Insulanern erhalten, mit Lebensmittel und andere Grundbedürfnisse, Decken, Kleidung, Schuhe usw.

    Wer bietet mehr?

    Inzwischen werden wir Flüchtlinge in Europa wie früher die Afrikaner auf den Märkten verkauft. Der Unterschied ist, dass früher die Sklavenverkäufer Geld bekommen haben. Heute müssen sie bezahlen: Italien verkauft uns nach Albanien, England nach Ruanda und Deutschland ist noch auf der Suche. Das ist die moderne Flüchtlingspolitik der EU.

    Das Aufnahmesystem der Flüchtlinge in Griechenland …

    … wird immer schlimmer und ist verbrecherisch. Die Flüchtlinge haben keinen Zugang zu Rechten. In Samos und Kos werden die ankommenden Flüchtlinge wegen Überfüllung bis zur Registrierung wie Kriminelle behandelt. Sie unterliegen den Haftregelungen und haben keinen Zugang zum Arzt. Es gibt zurzeit kein medizinisches Personal auf den zwei Inseln. In Samos kommt immer wieder ein Militärarzt um 4000 Flüchtlinge zu betreuen.

    Illegaler, menschenverachtender EU-Grenzschutz

    Michalis schickte uns einen Bericht den er erst kürzlich von Aktivisten „Boat“ erhalten. hat. Es gibt einige Flüchtlinge im Lager die solche Erlebnisse hinter sich haben. Diese Menschen sind für ihr ganzes Leben gezeichnet und traumatisiert. In den letzten vier Jahren wurden offiziell 75.000 Menschen illegal von den griechischen Behörden und auch von Frontex in der Ägäis zurückgedrängt, alles im Namen „die Grenze Europas und Griechenland zu schützen,“ vor Menschen die ihre Häuser, Familien verlassen mussten vor Hunger, Krieg, Unterdrückung und der Umweltzerstörung. Alles geschieht bei Nacht aber auch am helllichten Tag. In diesen Gebieten ist Frontex stark vertreten und wie immer wissen diese Grenzschützer die EU-Polizei gar nichts davon. Sie wissen sehr wohl dein Freund und Helfer die Europolizei das Tag und Nacht diese Grausamkeiten stattfinden. Viele dieser Männer von der Küstenwache verhalten sich wie Kriminelle mit griechischen Polizeiabzeichen. Das sind die Mitsotakis Zöglinge. Über 5000 Polizisten hat er neu eingestellt, nachdem sie keine 3 Monate Ausbildung erhielten. Sie wissen ganz genau, dass ihre Handlungen illegal sind, dass sie gegen das See-Völker und Menschenrecht verstoßen. Hier der Bericht:

    In einem Video, das von einem der Flüchtlinge aufgenommen wurde, können wir deutlich die Klippen von Korakas auf der rechten Seite sehen. Auch links sehen wir in den ersten 10 Sekunden des Videos ein kleines weißes Gebäude, es ist die Kapelle „Agios Theodoras“. Es ist absolut keine Frage, wo dieses Video aufgenommen wurde, jeder Einheimische kann bestätigen, dass dies östlich von Korakas, Lesbos nördlich ist. Maskierte Männer benutzten Boothaken mit eisernen Spitzen, um den Motor zu zerstören, wobei sie mehrere Menschen an Bord treffen und verletzen, darunter einen alten Mann und ein Kind. Die maskierten Küstenwache-Offiziere nahmen davon keine Kenntnis und schlugen weiter hart auf das zerbrechliche Gummiboot zu, bis der Motor zerstört wurde. Alle an Bord hatten Angst, wir können Menschen hysterisch schreien hören, es ist einfach unglaublich, dass Mitglieder einer europäischen Küstenwache, die einen Eid geschworen haben, Menschenleben zu schützen, solche Gräueltaten vollbringen können, es ist einfach nur entsetzlich. Die Gruppe von 23 Männern, Frauen und Kindern wurden an Bord des Küstenwacheschiffs gebracht, die maskierten Offiziere sagten ihnen, sie würden sie in ein „UN-Lager“ bringen. Das war leider eine Lüge.

    Als alle an Bord des Schiffes der Küstenwache waren, befahlen die maskierten Männer allen, ihr Handy, Geld und andere Wertsachen abzugeben, diejenigen, die sich weigerten, wurden brutal geschlagen. Alle Telefone wurden sofort ins Meer geworfen, es war ziemlich offensichtlich, dass sie keine Beweise für ihre Verbrechen wollten. In den meisten Fällen verstecken die Menschen ihre Telefone nicht, aus Angst davor, was mit ihnen passiert, wenn die Telefone gefunden werden. Dieses Mal behielt einer von ihnen den Mut und versteckte das Telefon unter der Kleidung seines Kindes, dieses Telefon wurde später benutzt, um die internationale Notrufnummer 112 anzurufen, die zu ihrer Rettung führte.

    Die Gruppe wurde fast zwei Stunden lang auf dem Küstenwacheschiff gehalten. Das Schiff, ein Lambro 57 Küstenpatrouillenschiff ΛΣ-144, dass der griechischen Küstenwache gehört, ist auf Lesbos stationiert. An Bord bewegte sich das Schiff langsam von Lesbos zur türkischen Seegrenze, sie hatten nie die Absicht, jemanden in ein Lager zu bringen. An der türkischen Seegrenze außerhalb von Ayvacik zwang das griechische Küstenwacheschiff die Gruppe zurück in das Gummiboot, 23 Personen, Männer, Frauen und Kinder, die sich nicht ins Boot klettern konnten, wurden heruntergeworfen, alles wurde mit vorgehaltener Waffe getan, sie hatten keine Wahl. Das Schiff der griechischen Küstenwache zog sich zurück, und die Gruppe war hilflos mitten im Meer in einem Gummiboot ohne Motor, die griechischen Offiziere hatten ihn abgenommen und ins Meer geworfen.“

    Turning plastic waste into beautiful creations is not just a workshop, it’s a statement of hope and sustainability in the refugee camp of Lesvos. By Stand by
  • Stopp der Aggression Israels gegen das Rehabilitationszentrum Al Jaleel in Jenin im Westjordanland!

    Stopp der Aggression Israels gegen das Rehabilitationszentrum Al Jaleel in Jenin im Westjordanland!

    Am Samstag, 24. November 2023 – in der Feuerpause im Gazastreifen – sind israelische Soldaten in das Al-Jaleel-Rehabilitationszentrum einge-drungen und haben es verwüstet. Das Al-Jaleel-Rehabilitationszentrum in Jenin, Westjordanland, hilft der palästinensischen Bevölkerung mit Prothesen und psychischer Arbeit. Solidatität International e.V. (SI) unterhält seit Jahrzehnten ein Projekt zur Unterstützung des Al-Jaleel-Rehabilitationszentrums. SI protestiert in einer aktuellen Presseerklärung gegen diesen Akt der Barbarei!

  • Solidarität mit den Textilarbeiterinnen in Bangladesch

    Solidarität mit den Textilarbeiterinnen in Bangladesch

    Unterstützt den Kampf um höheren Mindestlohn und gegen Polizeiunterdrückung des Streiks

    Seit Ende September finden in der Textilindustrie in Bangladesch Demonstrationen und Proteste für die Erhöhung des Mindestlohns auf umgerechnet mindestens 215 EUR monatlich statt. Eine Regierungskommission hatte eine Mindestlohnerhöhung um 56,25 Prozent auf 104 Euro ab Dezember angekündigt. Dies lehnen die Beschäftigten mit ihren Gewerkschaften als zu niedrig ab. Die Polizei geht brutal gegen die Streikenden vor, was zu bisher mehreren toten ArbeiterInnen geführt hat. Dagegen protestierten tausende Arbeiterinnen und Arbeiter und besetzten eine Straße.

    SI unterstützt die Textilarbeiterinnen seit langem mit dem Projekt der gewerkschaftlichen Organizerinnen. Die Bundesvertretung hat in einer Pressemitteilung zur Solidarität mit den streikenden Textilarbeiterinnen aufgerufen.

  • Ein stimmungsvoller, informativer Liederabend

    Ein stimmungsvoller, informativer Liederabend

    24 Besucher*innen und zwei Akteure, ein stimmungsvoller, informativer Abend liegt hinter uns.

    Rolf-Andreas Trendelenburg und Martina Wikowski entführten die anwesenden Zuhörer in die welt der klassischen europäischen Musik. Rolf-Andreas singt, Martina liest die Texte zu den Werken von Mozart, Beethoven, Verdi und vielen anderen.

    Die Leute lauschten konzentriert. Alle fanden die Einbettung in den geschichtlichen Kontext bereichernd und interessant, viele sagten, dass
    sich ihre Sichtweise auf die Dinge und die Musik damit von Grund auf geändert haben.

    Der aktuelle Bezug zur Flüchtlingssituation über den Gefangenenchor aus Nabucco oder Reinhard Meys Lied „Meine Söhne kriegt ihr nicht“ –
    geändert auf „Meine Kinder kriegt ihr nicht“ berührten die Anwesenden sehr. Tiefe Emotionen kamen zutage.

    Allen Helfern nochmals vielen Dank fürs Mitmachen, Anpacken und für die großzügige Spende und die Blumen.

    Ein schöner Erfolg, der uns 262,60 € Spenden und ein neues Mitglied bescherte.

  • SI ist die Mitmach-Solidaritätsorganisation!

    SI ist die Mitmach-Solidaritätsorganisation!

    Jetzt die Bundesdelegiertenversammlung aktiv vorbereiten – Aufruf der Bundesvertretung

    Am 13. und 14. April 2024 findet in Braunschweig die 12. Bundedelegiertenversammlung (BDV) von SI statt. Am Wochenende ist der Rechenschaftsbericht der Bundesvertretung von SI und ein Vorschlag für unsere Arbeitsschwerpunkte an die Mitglieder gegangen. Den Orten liegt der Rundbrief mit dem Fahrplan bis zur BDV vor. Die Vorbereitungen dazu laufen jetzt an.

    Internationale Solidarität der Menschen auf Augenhöhe, die „der Selbsthilfe, der Selbstorganisation und der Selbstbefreiung der Menschen vor Ort“ dient, ist die Antwort auf Kriegswahn, Nationalismus und chauvinistische Hetze. Solidarität International e.V. (SI) gewinnt in dieser Situation mit Kriegen und Umweltkatastrophen an Bedeutung. Welche Aufgaben vor SI stehen, wie wir wachsen können, wie wir eine lebendige Verbandsarbeit in solidarischer Atmosphäre entwickeln, das sind einige der Fragen, die wir auf der BDV beraten wollen und die jetzt in den Ortsgruppen diskutiert werden.

    Viele unserer Mitglieder sind nicht in einer Ortsgruppe organisiert, wohnen „fernab vom Schuß“ oder es gibt keine aktive Gruppe am Ort. Wer mit seiner monatlichen Dauerspende von mindestens 1,50 EUR zur Arbeit von SI beitragen möchte, ist herzlich willkommen.

    Wer darüber hinaus aktiv werden möchte, kann gerne Material oder Unterstützung bei der Bundesvertretung anfordern oder sich in die Arbeit einer Ortsgruppe in seiner Nähe einbringen.

    Wer darüber hinaus die Vorbereitungen und Diskussionen der 12. BDV unterstützen und als Delegierter daran teilnehmen möchte, findet Unterstützung und Rückhalt in den Orts-gruppen. Dazu kann über die Bundesvertretung der Kontakt zur nächsten Ortsgruppe hergestellt werden. Oder schaut auf dem neuen Newsletter oder auf der Homepage nach der nächstgelegenen Ortsgruppe und Kontaktadresse.

    Wer für die Bundesvertretung, als Kassenprüfer oder den Beirat kandidieren möchte, kann dies direkt auf der BDV tun. Dort stellt er oder sie sich den Delegierten vor und stellt sich zur Wahl. Rechenschaftspflichtig sind die zentralen Gremien der darauffolgenden BDV.

    In SI sind aktive Mitglieder willkommen – SI ist die Mitmach-Solidaritätsorganisation!