Kategorie: Berichte aus den Orten

  • Wenn einer eine Reise tut …

    Wenn einer eine Reise tut …

    … dann kann er was erzählen! SI-Schwäbisch Hall war im August bei den Partnern von Canto vivo. Hier ihre Berichte:

    Februar 2025

    Das fängt ja gut an! Eben habe ich versucht, den Flug online zu buchen. Zu meinem Erstaunen bin ich gut durch die Buchung gekommen. Noch ein Klick und ich habe die Bestätigung. Scheibenkleister – zu früh gefreut! Mit dem Klick auf „Buchung bestätigen“, kackt mir die Seite ab und ich stehe mit leeren Händen da. Keine Bestätigung, aber Geld weg! Mit der Folge, dass ich am nächsten Tag mit der Hotline telefoniere mit einem zwar sehr bemühtem und freundlichen, aber schlecht deutschsprechendem Herrn. Nach einer knappen Stunde, in der ich die meiste Zeit in einer Warteschleife hing, ist die Sache geritzt und ich habe endlich die Bestätigung in der Tasche.

    August 2025

    Bei unserer Reise darf natürlich der Besuch von Cusco und Machu Picchu nicht fehlen. Mitten in der Nacht geht`s zum Flughafen. Entschädigt für das frühe Aufstehen werden wir durch einen wunderbaren Sonnenaufgang über den Anden, den wir noch im Flieger erleben durften. …

    Herzlicher Empfang auf dem Flughafen

    Sehr herzlich wurden wir auf dem Flughafen von Lima von Dayamis, Maritza und Luis empfangen. … Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir einen Stadtrundgang. Sehenswert sind die Plaza de Armas, der Präsidentenpalast, die kleinste Kirche der Welt und der Fluss Rimac, der aus den Anden kommt. … Wir besuchten mehrere Museen. U.a. das Museum für Archeologie, in dem z.B. die Geschichte des Kampfes für Unabhängigkeit lebendig dargestellt wurde. Peru erlangte vor 200 Jahren seine Unabhängigkeit und befindet sich heute im Zangengriff zwischen USA und China. Oder das Museum der Erinnerung und Toleranz, in dem die Theorie und Praxis von Sendero Luminoso in den 80er Jahren dargestellt wird. Gegenüber dem Marxismus-Leninismus sind viele Peruaner heute skeptisch, weil sich Sendero Luminoso darauf berufen hat.

    Besuch der Uni: „… die gleiche Schweinerei!“

    Heute haben viele Peruaner Angst, politisch aktiv zu werden, obwohl es durchaus Demonstrationen z.B. zu Gaza gibt, die Pressefreiheit ist sehr eingeschränkt. … Wir besuchten die Uni, an der Dyamis studiert, und ein Kommilitone gab uns lebendige Einblicke, wie Studenten aktiv werden und für ihre Rechte einstehen. Ein Graffito: „Jeri y Dina – la misma porqueria – Jeri, Uni-Präsidentin und Dina, Peru-Präsidentin – die gleiche Schweinerei.“

    Canto vivos neues Projekt: Eine Mädchenschule

    Im Laufe unserer Reise nach Peru zu unserer Partnerorganisation Canto Vivo, haben wir auch andere Mitglieder dieser Organisation getroffen und mit ihnen unsere Zusammenarbeit gefeiert und uns ausgetauscht. Wir haben über alte und neue Projekte gesprochen.

    Canto Vivo musste die Arbeit mit den straffällig geworden Jugendlichen, die sie viele Jahre gemacht haben, einstellen, da die Gewalt in den letzten Monaten zunehmend stärker wurde und die Sicherheit in dieser Arbeit nicht mehr gewährleistet werden konnte. 

    Ein neues Projekt, das sie in Lima im Bezirk Rimac beginnen wollen, ist ein Schulgarten in einer Mädchenschule. Diese ist für Mädchen, die aus armen Familien kommen. Sie wird von Spenden reicher Leute finanziert. Das Projekt soll nicht nur den praktischen Anbau von Gemüse beinhalten, sondern auch einen theoretischen Unterricht in Biologie. Da diese Mädchen keinen Bezug zur Natur oder der landwirtschaftlichen Arbeit haben, wie beispielsweise jene Kinder in den Schulen auf dem Land, ist hier ein etwas anderer Ansatz wichtig. Die Organisation, die diese Schule betreibt ist auch Betreiberin eines Altenheims. Wenn der Garten steht und genügend Gemüse produziert wird, soll dieses Altenheim auch mit frischem Gemüse versorgt werden. … Wie auch bei den Huertos Solidarios, den Gärten der Solidarität, steht bei diesem Projekt das Teilen im Fokus. Die Schülerinnen sollen lernen, dass es gut und wichtig ist, solidarisch zu sein. 

    Wir finden, dass dies ein tolles und wichtiges Projekt ist. Vor allem der Generationen übergreifende Aspekt ist ein neuer Ansatz in der Arbeit von Canto Vivo und findet unsere volle Unterstützung. Wir freuen uns schon, wenn wir euch Neues darüber berichten können.

    In den Schulen von Huancayo

    Nachdem wir die Passstraße von Lima nach Huancayo sicher überquert haben, eine 12 Stündige Autofahrt über die Berge, stellenweise sehr abenteuerlich, sind wir sicher in Huancayo angekommen. Hier spürt man … den „ländlichen“ Einfluss. In Huancayo und dessen Umland sind die meisten Projekte von Canto Vivo. 

    Nachdem wir uns an die Höhe gewöhnt haben … geht es in den darauffolgenden Tagen in die Schulen, mit denen Canto Vivo zusammenarbeitet.

    Zuerst besuchen wir in Huancayo die Schule Santa Isabel. Bei 4000 Schülern findet der Unterricht in zwei Etappen statt. So gibt es eine Morgenschicht und eine am Nachmittag. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Vizedirektor geht es in eine Schulklasse, in welche uns eine Lehrerin – sie ist Mitglied bei Canto Vivo – eingeladen hat. Wir stellen uns und unsere Arbeit von SI vor und wie wir mit Canto Vivo zusammenarbeiten, dass uns der gemeinsame Kampf für unsere „Mutter Erde“ am Herzen liege. 

    Danach gehen wir zum ersten „Huertos Solidarios“, dem ersten Garten der Solidarität, der in dieser Schule angelegt wurde. Wir sind etwas ernüchtert darüber wie der Garten aussieht. Man merkt, dass die Schulleitung nicht mehr so wirklich hinter dem Projekt steht. Aber vor allem sind es die klimatischen Bedingungen, die den Pflanzen zu schaffen machen. In den vergangenen 2 Jahren hat es zu wenig geregnet und das hinterlässt seine Spuren. Dennoch wachsen Kräuter, verschiedene Bäume und Sträucher auch etwas Gemüse. Aber es gibt hier kein Gewächshaus, wie es in den anderen Schulen der Fall ist. 

    Die Schulleitung will den Garten wieder mehr in den Fokus nehmen und es gibt noch weitere „Grünflächen“ die sie zu Verfügung stellen möchte. Zum Beispiel möchte Canto Vivo gerne eine kleine Baumschule ins Leben rufen, wo die Schüler ihre eigenen Bäume züchten können die dann im Schulwald gepflanzt werden sollen. Wir werden sehen wie es hier weitergeht …. Wir werden nachfragen. Natürlich waren wir auch am Wald der Solidarität und besuchten dort die „Wächter des Waldes“ aber darüber berichten wir euch in einem „extra“ Beitrag.

    Endlich Pichjapuquio

    Heute geht es endlich nach Pichjapuquio zu der dortigen Schule und dem Wald der Solidarität. Dem haben wir entgegengefiebert. Nach Jauja geht es etwa 10 km über eine Schotterpiste bis zu dem kleinen Dorf. Eine Lehrerin kommt aus Jauja, sie geht täglich diesen Weg zu Fuß zur Schule – hin und zurück, jedes mal 2 Stunden. In der Schule angekommen, frühstücken wir gemeinsam mit den Kindern. Die Grundschüler sind noch etwas scheu, tauen aber bald auf, machen Hüpfspiele mit uns.

    Dann geht es mit Minibussen samt Schülern und Lehrern ca. 4 km weiter in die Berge zum Wald der Solidarität. Diese Schotterpiste ist ganz neu, seither musste alles von der Schule bis zum Wald zu Fuß hoch geschafft werden – wirklich eine Erleichterung. Etwa 500 Meter unterhalb des Waldes halten wir an, den Rest müssen wir hochsteigen. … Wir sind immerhin auf ca. 3.700 Höhenmeter.

    Oben stehen wir beeindruckt und tief berührt zwischen den Bäumen. Trotz der Trockenheit sehen sie gesund aus und sind inzwischen 3- 4 Meter hoch. Langsam gehen wir zwischen den Bäumen hoch bis zur Zisterne – jeder ist in seinen Gedanken und lässt den Wald auf sich wirken. Wir finden auch vereinzelt vertrocknete Pilze – eine Maronenart – und erfahren, dass die Erntezeit im Frühjahr ist und die Pilze noch tiefer im Wald sehr gut gedeihen und auch geerntet werden. Der Wald ist 3 ha groß und soll noch weiter ausgebaut werden. Am erfolgreichsten ist das in der Regenzeit von Oktober bis März.

    Den Wald mit eigenen Augen zu sehen, zu sehen, dass mit unser aller Hilfe etwas Großes und Schönes entstanden ist, ist schon ein erhabenes Gefühl.

    Wieder unten angekommen, bereiten die Kinder das Gewächshaus vor für die mitgebrachten Salat- und Gemüsesetzlinge.

    Zufrieden und beeindruckt fahren wir zurück, nicht ohne bei der „Laguna de Paca“ einen kleinen Fotostopp einzulegen.

    Waltraut, Schwäbisch Hall

    Herzlicher Empfang auf dem Flughafen
  • Braunschweig International 2025“Für Solidarität und Frieden auf der Welt

    Braunschweig International 2025“Für Solidarität und Frieden auf der Welt

    Liebe Freunde, am 23. August hat SI Braunschweig mit einem Infostand an der multikulturellen Veranstaltung Braunschweig International 2025 teilgenommen. Diesmal mit dem Motto „Für Solidarität und Frieden auf der Welt“.
    Für diese Veranstaltung haben wir uns dafür entschieden, Solidarität International e.V. als ganzen Verein zu präsentieren. Wir haben ein neues Plakat erstellt, auf dem verschiedene aktuelle Themen, mit denen die Menschheit konfrontiert ist, aufgelistet. Dazu der Text: „Nur Krisen?“ Ein drittes Plakat zeigte den Schriftzug: „Wir haben Perspektiven. Mach mit!“ direkt davor positionierten wir verschiedene Flyer unserer Projekte. Das Roll-Up wurde vor dem Stand als Highlight positioniert. Wir haben uns für dieses Design entschieden, weil angesicht der aktuellen globalen Konflikte wir Perspektiven für eine solidarische Gesellschaft aufzeigen wollten. SI bietet eine Vielzahl zukunftsorientierter und vielversprechender Projekte der Selbsthilfe und die Zusammenarbeit mit anderen engagierten Menschen ist besonders ermutigend. Wir wollten unseren Besucherinnen und Besucher zeigen, dass jede*r einen Beitrag zur Verbesserung der weltweiten Situation leisten kann.

    Und das ist uns gelungen!

    Der große Erfolg waren 5 neue Kontakte und 1 neues Mitglied! Welches zu unserem Stand kam und direkt fragte, ob man bei uns Mitglied werden kann. Na klar!

    Außerdem haben wir selbstgemachte Marmeladen, SI-T-Shirt, Kugelschreiber, Pins und unsere schon berühmten Ohrstecker aus Kolumbien sowie Portemonnaies aus Peru für eine Summe insgesamt von 288,21€ verkauft. Dazu kamen direkte Spenden für „Gaza soll leben“ in Höhe von 76,18€, „Schachschule Kolumbien“ mit 11,50€, „Organizerinnen in Bangladesch“ mit 9€ und SI-Allgemein mit 16€. Die direkten Spenden gehen selbstverständlich direkt an die Projekte. Von den Einnahmen aus dem Verkauf wollen wir 144,10€ für Kosten und Einkäufe unsere SI-Arbeit in Braunschweig behalten und den Rest wollen wir an den SI Verband weiterleiten.

    Die Rückmeldungen der Besucherinnen und Besucher waren sehr positiv. Einige von ihnen bemerkten, dass die meisten anderen Info- oder Verkaufsstände ein bestimmtes Land repräsentierten, während wir uns auf die gesamte Internationalität bezogen. Auch unsere Standbesetzung war zum Teil sehr gemischt – von einem 12-jährigen Mitglied bis zu einem über 60-jährigen Mitglied, von „alten Hasen“ bis zu frischeren Mitgliedern und Freunden war alles vertreten. Unsere breite Projektlandschaft, das einheitliche Erscheinungsbild und die Vielfalt der engagierten Mitglieder machen uns zu einer besonders attraktiven Organisation mit einer einladenden Außenwirkung.

  • Palästina Aktion in Braunschweig

    Palästina Aktion in Braunschweig

    Willkommensmail an neue gewonnen Kontakte im Rahmen einer Palästina Aktion in Braunschweig

    Hallo an alle SI-Interessierten!
    Es freut uns sehr, dass wir uns gestern bei der Palästina-Kundgebung kennengelernt haben. Ihr steht nun in unserem Verteiler und erhaltet Infos zu unseren Aktivitäten. Uns als bundesweite Hilfsorganisation ist die Solidarität mit Palästina schon seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen. So unterstützen wir das Projekt „Rehazentrum von Al Jaleel“ im Flüchtlingslager Jenin im Westjordanland, das psychologische Betreuung für traumatisierte Kinder und den Bau von Prothesen geleistet hat. Inzwischen wurde dieses Zentrum von der israelischen Armee zerstört, und trotzdem wollen wir an diesem Projekt festhalten. https://solidaritaet-international.de/wieder-einmal-das-lager-jenin/

    Den aktuellen Krieg in Gaza, der ein Völkermord ist und ohne Rücksicht gegen die gesamte Bevölkerung im Gazastreifen geführt wird, verurteilen wir zutiefst. Unseren Mitgliedern geht diese Ungerechtigkeit gegen das Palästinensische Volk sehr nah. Deswegen hat SI von Anfang an, sich beim dem Projekt „Gaza soll leben“ engagiert. Dabei geht es um den Wiederaufbau des Al-Awda-Krankenhauses, welches eine säkulare Einrichtung in Palästina ist. Auch dezentrale Gesundheitszentren profitieren davon. Solange die Voraussetzungen für den Start der Arbeiten noch nicht gegeben sind, geht eine Hälfte der Spenden an die Soforthilfe und die andere Hälfte wird für den Krankenhausbau zurückgelegt. Es sollen auch international zusammengesetzte Brigaden für den Wiederaufbau nach Gaza reisen und wir suchen freiwillige Helfer für dieses Projekt.

    Auf unsere Webseite findet man zahlreiche Pressemitteilungen und Artikel, die von der gravierenden Situation der Bevölkerung berichten. Auch zeigen wir, was für schöne Aktivitäten unsere ehrenamtlichen Mitglieder entwickeln, um Spenden für „Gaza soll leben“ zu sammeln. Beispielweise Sponsorenessen: https://solidaritaet-international.de/erfolgreiches-sponsorenessen-zugunsten-gaza-soll-leben-am-03-08-25/

    Bilder-Kunstaustellungen von Kindern aus Gaza: https://solidaritaet-international.de/ein-fest-fuers-leben/

    Flohmärkte: https://solidaritaet-international.de/flohmarkt-fuer-gaza-soll-leben/

    usw. Wir haben mehr als 200.000€ sammeln können. Die Menschen wollen irgendwie helfen, um sich mit der Bevölkerung in Gaza zu solidarisieren. Jeder nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Darüber hinaus hat unsere Organisation zusammen mit der ICOR (Internationale Koordination der Revolutionären Parteien und Organisationen) eine Klage gegen die Bundesregierung eingereicht wegen Beihilfe zum Völkermord. Diese richtet sich besonders gegen die Waffenlieferungen Deutschlands an Israel. https://solidaritaet-international.de/tatort-bundessicherheitsrat-berlin/

    Mehr Infos über die Arbeit der Ortsgruppe Braunschweig gibt es unter www.solidaritaet-international.de. Hier könnt ihr mehr über unsere Gruppe erfahren. Wir engagieren uns seit rund 14 Jahren u.a. für Umweltprojekte in Peru, für eine Schachschule in Kolumbien, für Arbeitsrechte in Bangladesch, für Bildung im Kongo und Sprachenarbeit.

    Wer Mitglied werden möchte: Das Formular findet ihr hier https://solidaritaet-international.de/mitmachen/. Ihr seid auch ohne Mitglied zu sein herzlich willkommen und könnt euch aktiv einbringen. Mit z.B. Kuchen backen, Marmelade kochen, beim Basteln helfen oder gemeinsam stricken und nähen – ganz nach euren individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Über ein gemeinsames Engagement freuen wir uns sehr!

    Hoffentlich bis ganz bald

  • „Eure Solidarität steht wie ein Leuchtfeuer inmitten der Dunkelheit“

    „Eure Solidarität steht wie ein Leuchtfeuer inmitten der Dunkelheit“

    Erfolgreiches Sponsorenessen von Solidarität International e.V. (SI) Esslingen.

    Am 23.07. haben wir von SI Esslingen ein erfolgreiches Sponsorenessen für „Gaza soll leben“ im ABZ in Untertürkheim veranstaltet! Es kamen etwa 55 Gäste, das Wetter war super, wir konnten draußen sitzen und das tolle Mitbringbuffet genießen. Wir haben die Arbeit von SI und die Spendensammlung „Gaza soll leben“ vorgestellt und wir hatten tolle musikalische Beiträge von der A-Z- Band und von Karin und ihrer Crew.
    An dem Abend haben wir 1.400,- Euro gesammelt! Das war ein toller Erfolg! Unser jüngster Spender war erst 10 Jahre alt! Und wir haben auch im Vorfeld Spenden erhalten von Leuten, die leider nicht teilnehmen konnten aber die Aktion trotzdem gut fanden. Dabei konnten wir auch ein neues Mitglied gewinnen! Herzlich Willkommen bei Solidarität International!
    Bei dem Sponsorenessen konnten wir viele Gespräche führen und viele Gäste haben Solidarität International das erste Mal kennen gelernt. Ganz wichtig war die Auseinandersetzung darüber ob das Geld in Gaza ankommt: inzwischen bekommen wir wieder Rückmeldungen, dass die Gelder bei Al-Awda ankommen (bis kurz vor unserem Sponsorenessen hatten wir die Überweisungen gestoppt, weil Al-Awda nicht mehr erreichbar war). Sogar die Rücküberweisungen der Bank haben aufgehört, das macht es einfacher den Überblick zu behalten. Eigentlich unglaublich, dass Gelder zurück gehen wenn es um Gaza geht! Solidarität International ist finanziell unabhängig: die Kosten für unsere Vereinsarbeit werden über die Mitgliedsbeiträge gedeckt. So wird jeder Cent, der gesammelt wird, an das dafür vorgesehene Projekt weitergeleitet! In unserem Newsletter werden für jedes Projekt die bisher eingegangen und weitergeleiteten Spenden aufgelistet. Darauf sind wir stolz!
    Dr. Rafaat von Al Awda hatte auch eine Nachricht gesendet zu der Mission der Handala, dem Schiff der Freedom-Flotilla, dass vollbepackt mit Hilfsgütern nach Gaza gesegelt ist. Er schrieb: „Euer Akt der Solidarität steht wie ein Leuchtfeuer inmitten der Dunkelheit“. An Bord war der stellvertretende Hauptkoordinator der ICOR (die ICOR hat den Solidarpakt mit Al-Awda in Gaza geschlossen), Hatem Aouini. Israel hat das Schiff geentert und die Aktivisten und Aktivistinnen an Bord festgenommen. Inzwischen wurden auch die letzten beiden Aktivisten, darunter Hatem Aouini freigelassen. Es ist ungeheuerlich, dass Israel sich erlauben kann auf offener See ein Schiff zu entern und die Menschen an Bord festzunehmen!
    Wir hatten beim Sponsorenessen berichtet, dass die ICOR zusammen mit Solidarität International e.V. (SI) Anzeige gegen die Bundesregierung erstattet wegen Unterstützung des Völkermords durch Waffenlieferung. SI unterstützt außerdem die Klage auf Schadenersatz, weil unsere geleistete Hilfe in Form von medizinischem Gerät etc. durch die Angriffe Israels wieder zerstört wurden.

  • Erfolgreiches Sponsorenessen zugunsten „Gaza soll leben“ am 03.08.25

    Erfolgreiches Sponsorenessen zugunsten „Gaza soll leben“ am 03.08.25

    Erfolgreiches Sponsorenessen zugunsten „Gaza soll leben“ am 03.08.25

    in den Vereinsräumen von Solidarität – International e.V. Ortsgruppe Duisburg

    Zu unserem Sponsorenessen, welches verbunden war mit der Besichtigung der Wanderausstellung „HeART of Gaza“ kamen ca. 41 TeilnehmerInnen. Bei der Vorbereitung der Räumlichkeiten und der Essenszubereitung waren viele helfende Hände beteiligt.

    Bei leckerem palästinensischem Essen wurde dann viel über das Elend der palästinensischen Bevölkerung im Gaza Streifen und das verbrecherische, menschen- und völkerrechtswidrige Vorgehen der israelischen Regierung und Armee diskutiert.

    Im Vorfeld wurde diskutiert, ob es richtig ist, angesichts des Hungers in Gaza solch ein Sponsorenessen auszurichten. Die Anwesenden waren sich aber einig dass auch diese Veranstaltung ein Ausdruck der Solidarität mit den Menschen im Gaza Streifen ist.

    Das von Anne liebevoll gestaltete Gästebuch zur Ausstellung fand viel Beachtung und wurde mit solidarischen und herzlichen Grüßen an die Kinder im Gaza Streifen gefüllt.

    Es kamen Nachbarn, Frauen von der Palästina Solidarität Duisburg und Kollegen, die in ihrem Umfeld Spenden mit unserem Aufruf gesammelt hatten.

    So konnten wir uns am Ende über einen Spendeneingang von 1178,28 Euro und eine gelungene Veranstaltung freuen.

    Ute

  • „Ich finde es traurig, …

    „Ich finde es traurig, …

    … dass Menschen in Staaten leben, um die Grenzen gezogen sind, die oft so viele Probleme machen.“ Das war das zusammen gefasste Statement des Juden Larry Zweig im Berufungsverfahren vor dem Nürnberger Landgericht, wegen angeblicher Verwendung verfassungsfeindlicher und terroristischer Zeichen.

    Was war geschehen? Vor eineinhalb Jahren, genau am 6. Januar 2024, wurde Larry im Rahmen einer mehrstündigen Bündnisaktion für „Frieden im Nahen Osten“ angefragt, ob er als gläubiger Jude und Friedensaktivist eine kurze Rede halten könne. In seinem etwa fünfminütigen Beitrag sprach er sich für Geschwisterlichkeit und Freiheit aus für alle im Nahen Osten lebenden Menschen, „from the river to the sea.“ Dieser Teilsatz einer von der damalige Innenministerin Nancy Faeser (SPD) verbotenen Losung, brachte Larry eine staatsanwaltsschaftliche Anzeige und eine Verurteilung zu 50 Tagessätzen à 15 Euro ein. (Wir berichteten hier.)

    Heute war nun die Berufungsverhandlung. Sie förderte Interessantes zutage! So zum Beispiel, dass ein abgestellter Polizist die gesamte Veranstaltung überwachen sollte, ob sich nicht Anrüchiges verbreite. Eine Maßnahme, wie zu allerbesten Bismarck-Zeiten. Doch die Zeit des Herrn Wachtmeister schien vertan. In den zahlreichen Wortbeiträgen äußerten sich wohl alle sachlich, kritisch und politisch gegen die Verbrechen des israelischen Staates und seiner Armee an der palästinensischen Bevölkerung und der Kumpanei der deutschen Regierung(en) dabei. Die Auflagen der Stadt, eben bestimmte Parolen, die Nancy Faeser ausschließlich der Hamas zuordnete, nicht zu verwenden, wurden deutlich verlesen und eingehalten. Vielleicht fand der Herr Wachtmeister seinen erfolglosen Einsatz etwas verdrießlich. Da muss sich doch etwas finden lassen! Die Auswertung der Aufzeichnung schien nun das gewünschte Resultat zu bringen. Ein gewisser Larry Zweig hat einen Teil jenes Satzes verwendet, der Nancy gar nicht gefiel. Potzblitz! Da lässt sich was draus machen! Das wird auch der Staatsanwaltschaft gefallen. Der ins Wanken geratene Rechtsstaat, er muss noch nicht fallen! Vielleicht hat der Kommissar gelächelt und von einem Karrieresprung geträumt? Wir wissen es nicht. Was wir wissen ist, dass Larrys Beitrag gar nichts mit irgendeiner Hamas-Losung zu tun hatte, die die Existenz Israels infrage stellen soll.

    Das muss auch der Richter am Landgericht geahnt haben. Er führte die Verhandlung sachlich und aufmerksam und stellte an sie die Aufgabe, „andere Auslegungsmöglichkeiten“ von Larrys Aussage zu erforschen, als die, die im ersten Verfahren zu jenem Urteil geführt haben. Das ließ hoffen. Er führte dann die Befragung von Larry tatsächlich sehr gründlich, stellte kritische Zwischenfragen und gab Larry geduldig Zeit ausführlich zu antworten. Larry hat ruhig und ehrlich seine Motive und Einstellungen vorgetragen, unter anderem eben auch jenen denkwürdigen Satz oben. Es zeichnete sich ab, dass das Gericht geneigt sein könnte über einen Freispruch nachzudenken, alternativ wäre vielleicht die Einstellung des Verfahrens möglich? Eine Option, die von der Staatsanwaltschaft bisher kategorisch abgelehnt worden war. Nun, ein Griff zum Handy: „Das muss ich mit meiner Abteilung beraten“, schwups verschwand Frau Staatsanwältin nach draußen. Es waren dann noch mehrere Telefonate nötig, bis die „politische Abteilung“ grünes Licht gab zur Einstellung des Verfahrens unter der Auflage einer Zahlung von 500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung. Nun war es an Larry, diesem Vorschlag zuzustimmen oder abzulehnen. Bei einer Ablehnung winkt der Freispruch, zugleich droht die dunkle Wolke einer erneuten Revision durch die Staatsanwaltschaft und welcher Richter sitzt dann dem Gericht vor? Wer will hier über Larrys Entscheidung richten: Jetzt gleich befreit sein von der Last eines weiteren Verfahrens oder wirklich Recht einzufordern mit ungewissem Ausgang? Man wählte die Einstellung des Verfahrens. Man wählte die „Aufwärmstube Nürnberg“, der die 500 Euro zugute kommen sollen. Immerhin, auch ein Trost!

    So endete der Prozess gegen den Juden Larry Zweig mit der Einstellung des Verfahrens. Der Vorwurf einer staatsgefährdenden Tat, zumindest gegen die so wichtige Staatsräson, bleibt bestehen ebenso das willkürliche Kujonieren des Protestes gegen die Kumpanei der deutschen Regierung beim Völkermord an den Palästinensern.

    Zugleich sehen wir einen befreiten Larry, wieder fröhlich, unbelastet, dem wir für seine Standhaftigkeit, Ehrlichkeit und gute Moral danken.

    Alles Gute, dir Larry.

    Vor dem Prozess: Gut, wenn man einen starken Kumpel hat ...
    Vor dem Prozess: Gut, wenn man einen starken Kumpel hat …
    Nach dem Prozess: ... auch gut, wenn man viele schwache Freunde hat, die gemeinsam ebenfalls eine Macht sind!
    Nach dem Prozess: … auch gut, wenn man viele schwache Freunde hat, die gemeinsam ebenfalls eine Macht sind!
  • Einladung Sommerfest

    Einladung Sommerfest

    (SI Schwäbisch Hall)

  • „Ich wollte ja durch meine Tat noch größeres Blutvergießen verhindern.“

    „Ich wollte ja durch meine Tat noch größeres Blutvergießen verhindern.“

    Ein Besuch beim Hitler-Attentäter Georg Elser

    Am Samstag, 19. Juli 2025, machten wir von SI Ostalb uns auf nach Königsbronn, um das Museum für Johann Georg Elser, Kunsttischler und Hitlerattentäter, zu besuchen. Unser Mitglied Heiner Jestrabek aus Heidenheim führte uns kompetent und wortgewaltig durch den Ort und das Museum.

    14 Teilnehmer folgten der Einladung von SI-Ostalb bei sonnigem Sommerwetter nach Königsbronn. Gerade in einer Zeit, in der Faschisten sich als Biedermänner geben um die Menschen zu täuschen, ist die Aufklärung, was Faschismus bedeutet und welchen Widerstand es gegen Faschismus gegeben hat, wichtig.

    Heiner schilderte umfassend Leben und Lebensumstände des 1903 geborenen Georg Elser. Aufgewachsen in Königsbronn wurde er mit seiner Lehre zum Tischler Arbeiter und nahm am Leben der Arbeiter und ihren Auseinandersetzungen teil. Vor 1933 waren oft die Orte durch die entsprechenden Berufe und Betriebe geprägt. Das nahe Heidenheim sei seit 1910 sozialdemokratisch gewesen, während die Orte und Vororte von Heidenheim oft von der KPD bestimmt gewesen seien. So auch Georg Elser, der aber nie Mitglied der KPD war. In den Gestapo-Verhören bezeichnete er sich als Sozialist.

    Das Attentat am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller bereitete Elser über Monate genau vor. Zeitauslöser, Zündmechanismus und andere Funktionen entwickelte er selber und baute viele Funktionen doppekt ein, um eine sichere Explosion zu gewährleisten. Und tatsächlich: Die Bombe ging exakt um 21:20 Uhr hoch und verwüstete den Bürgerbräukeller. Doch Hitler und seine Gefolgschaft waren nur wenige Minuten vorher abgereist, aufgrund widriger Wetterumstände.

    Georg Elser wird verhaftet und über Jahre in Isolationshaft gehalten. Nur drei Wochen vor Kriegsende wird befehlen die Nazis seine Erschießung, getarnt als Tod während eines Luftangriffs. Seine Leiche wird sofort eingeäschert.

    Johann Georg Elser wird von Heiner als klassenbewusster Arbeiter geschildert, der genau gewusst hat, was er tat. So ist am Museum außen eine Tafel angebracht, die Elser zitiert: „Ich wollte ja durch meine Tat noch größeres Blutvergießen verhindern.“