Kategorie: Gera

  • „An die Kolleginnen und Kollegen von Pt Panarub Industry in Tangerang, Indonesien“

    „An die Kolleginnen und Kollegen von Pt Panarub Industry in Tangerang, Indonesien“

    Solidaritätserklärung SI Bundesvertretung

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von Pt Panarub in Tangerang Indonesien

    mit Empörung haben wir von den neuen Angriffen der Firma Pt Panarub auf Eure Lebens- und Arbeitsbedingungen erfahren. Pt Panarub, ein Betrieb, der in Tangerang in der Nähe von Jakarta über viele Jahre fast ausschließlich für den internationalen deutschen Adidas-Konzern produziert. Fußballschuhe, die auf dem Rücken der dort überwiegend beschäftigten zig tausende Frauen zu armseligen Arbeitsbedingungen produziert werden. Fußballschuhe, die dann in den Adidas-Shops zu mehreren hundert Euro weltweit verkauft werden.

    Schon 2012 hatte Pt Panarub 1300 überwiegend Kolleginnen fristlos entlassen und kriminalisiert, weil sie mit einem selbständigen Streik die Bezahlung nach dem staatlich festgelegten Mindestlohn durchsetzen wollten. Bis heute wurden sie nicht entschädigt.

    Mit der Begründung der Coronapandemie hatte Pt Panarub dann 2020 die Löhne der Arbeiterinnen und Arbeiter für 7-15 Arbeitstage um 50% pro Tag gekürzt und ebenso den Jahresurlaub auf 5 Arbeitstage. Der Lohnverlust pro ArbeiterIn war zwischen 800.000,- bis 1.300.000,- Rp (50 bis ca. 80 Euro ). Mit diesen Machenschaften und Tricks wurde der eh schon völlig unzureichende staatlich festgelegte Mindestlohn ausgehebelt.

    Jetzt folgt der nächste Angriff auf die Kolleginnen und Kollegen

    Mit der Begründung der Auswirkungen der globalen Rezession erklärt Pt Panarub, dass es derzeit einen Überschuss von 1.500 MitarbeiterInnen habe. Am 18. November 2022 wurden die ersten 400 KollegInnen gekündigt und für Weitere Jahresurlaubsansprüche gestrichen. Die entlassenen Arbeiterinnen und Arbeiter wurden vorgeladen und aufgefordert, selbst zu kündigen, um gesetzlich vorgeschriebene Abfindungszahlungen zu umgehen.

    Aber das ist noch nicht alles

    Die Gewerkschaften protestieren angesichts der explodierenden Inflation, gegen die am 29. November 2022 angekündigte völlig unzureichende Erhöhung des staatlich festgelegten Mindestlohns.

    Jakarta verzeichnete eine Erhöhung um lediglich 5,6 Prozent auf 4.901.798 Rp = ca. 300 Euro, die Provinz Banten und West-Java, also auch in Tangerang, um 6,4 Prozent auf 2.661.280 Rp = ca. 160 Euro bzw. um 7,88 Prozent auf 1.986.670 Rp = ca. 120 Euro. Hungerlöhne von denen man nicht leben kann und Extraprofite für Pt Panarub und Adidas.

    Wir sehen uns in Deutschland in besonderer Verantwortung, Euren Protest gegen Adidas zu unterstützen. Scheinheilig behauptet Adidas, nicht in der Verantwortung für diese Angriffe zu sein, während es gleichzeitig mit seiner Auftragsvergabe die Zustände bei Pt Panarub maßgeblich mitbestimmt und damit mitverantwortet.

    Diesen Betrug weisen wir zurück und unterstützen die Forderung und die Streik- und Protestaktionen der Kolleginnen und Kollegen und ihrer Gewerkschaften gegen Pt Panarub und den dahinterstecken Konzern Adidas:

    Entschädigung der 1300 im Jahr 2012 fristlos gekündigten Arbeiterinnen und Arbeiter und Anerkennung ihres Streikrechtes.

    Sofortige Rücknahme der begonnen 1500 Entlassungen.

    Volle Entschädigung für die Lohn- und Urlaubskürzungen in der Coronapandemie.

    Volle Bezahlung der staatlich festgelegten Mindestlöhne auch für die Contract Arbeiter.

    Darüberhinaus die Bezahlung des von den Gewerkschaften verlangten vollständigen Inflationsausgleiches.

  • Solidaritätsaktion mit Alassa in Gera

    Solidaritätsaktion mit Alassa in Gera

    Als Mitglieder von Solidarität International führten wir am Montag, den 9. August in Gera einen kurzfristig angemeldeten Stand vom Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in SI durch. Im Mittelpunkt stand die Solidarität gegen die drohende Abschiebung von Alassa Mfouapon. Vor dem Einkaufszentrum Arcaden informierten wir über seinen Fall und die Hintergründe und verteilten unsere Presseerklärung. Das Thema erweckte Aufmerksamkeit. Neun Menschen unterschrieben die Solidaritätserklärung von SI, andere gaben eine Spende für den Freundeskreis Flüchtlingssolidarität. Zwei interessieren sich für eine Mitarbeit im Freundeskreis.

    Es waren besonders junge Menschen, die ihre Solidarität mit Flüchtlingen zum Ausdruck brachten. Einige äußerten ihre Empörung, dass man in der jetzigen Lage Flüchtlinge nach Afghanistan abschiebt. Wir hatten aber auch kontroverse Diskussionen mit Menschen, die Abschiebungen richtig finden und von der reaktionären Ideologie der „Islamophobie“ beeinflusst waren. Andere grenzen dies auf „Kriminelle“ ein. Wir argumentierten, dass die wenigen Kriminelle unter Flüchtlingen als Vorwand benutzt werden, um allgemein gegen Flüchtlinge Stimmung zu machen. Auch muss man kritisch sein, wer und was hier eigentlich als „kriminell“ bezeichnet wird. Gerade der Fall Alassa zeigt, wie ein Flüchtling kriminalisiert wird, der sich kämpferisch für die Rechte der Flüchtlinge einsetzt.

  • SI bei der Friedenswoche in Gera

    SI bei der Friedenswoche in Gera

    Zum Gedenken des 80. Jahrestages des Überfalles auf die Sowjetunion, fand in der Woche vom 21. bis 26. Juni 2021 eine tägliche Mahnkundgebung in Gera vor dem Kultur- und Kongresszentrum statt. Veranstalter war das Geraer Friedensbündnis. Sie hielten ihre eigenen Redebeiträge und spielten Musik vom Band ab, alles im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche „Abrüsten statt Aufrüsten“. Als Ortsgruppe von Solidarität International waren wir mit unseren Infostand dabei. Unser Verkauf von selbst gezogenen Pflänzchen und selbst gebackenen Kuchen vom Blech kamen gut an. Es lockerte die Atmosphäre.

    Doch je wichtiger unser aller Anliegen ist, um so schwieriger ist es hierfür die Aufmerksamkeit der Passanten zu gewinnen. Die überwiegende Mehrheit ging gleichgültig an uns allen vorbei, einige schüttelten sogar ihren Kopf und pöbelten. Nur sehr wenige blieben stehen, traten an unsere Stände und suchten das Gespräch mit uns.

    Für eine atomwaffenfreie Welt sammelten wir viele Unterschriften. Durch Zufall traute sich eine unpolitische Teenager Clique an unseren Stand. Ein Schüler aus der 7. Klasse Realschule unterschrieb. Er brauchte fast eine Minute um seinen eigenen Namen richtig zu schreiben, danach war er völlig erschöpft. Sein Kumpel neben ihm, ist im 2. Berufsfindungsjahr, eine Zwangsmaßnahme vom Jobcenter. Wie sie sich ihre Zukunft vorstellen? Hilfloses Schulterzucken. Ihre Mädels kreischten, ein Fußball kullerte, schon war die Clique weg. So ist die Realität.

    Mein persönlicher Eindruck ist, auf Grund von Sozial- und Kulturabbau, sowie der Privatisierung von kommunalen Eigentum durch eben jene bürgerlich demokratischen Parteien, wächst die Politikverdrossenheit der Massen, bzw. drängt sie ins rechte Lager. Genau diese Einsicht fehlt im Bündnis, sie wird verdrängt oder bewusst verleugnet. Derweil weiterhin der Kapitalismus Menschheit und Umwelt für den Maximalprofit zerstören, egal ob dies in einer Demokratie oder Diktatur geschieht. Wie also wird unser aller Zukunft sein?

  • Cuba-Sì Aktion in Gera

    Cuba-Sì Aktion in Gera

    24. April 2021 – Europaweit riefen Cuba-si Gruppen zu lokalen Aktionskundgebungen auf. Wir haben uns natürlich, mit bunten kreativen Schildern, solidarisch auch daran beteiligt.

  • Ostermarsch Kundgebung in Gera

    Ostermarsch Kundgebung in Gera

    03. April 2021 – Seit Wochen liefen durch das überparteiliche „Friedensbündnis Gera“ intensive Vorbereitungen zur Ostermarsch Kundgebung. Leider wurden stark links gerichtete Kräfte von den bürgerlich demokratischen Organisatoren im Vorfeld erneut gemobbt. Letztlich meldeten jene Drangsalierende ohne Mitbestimmung der eigenen Leute im Bündnis, zur Verärgerung und Missstimmung Aller, diese Kundgebung ab. Das geschah wenige Tage davor aus rätselhaften Gründen. Zum Glück ergriffen sogleich jene Schikanierten ihre Chance, meldeten die Ostermarsch Kundgebung unter ihren Namen neu an. Somit fand sie statt, für alle Interessenten auf antifaschistischer Grundbasis. Als SI-Gruppe waren wir mit unseren Infostand dabei. Warum gibt es solche Konflikte? Muss es wirklich immer so weit kommen? Gerade in heutigen Zeiten, wo globale Umweltkatastrophen, Faschismus und die Kriegsgefahr zunehmen, braucht es kein „weiter so“ zu Kreuze kriechen unter der Knute des Kapitalismus.

  • Gründung der SI – Gruppe Gera

    Gründung der SI – Gruppe Gera

    In Zeiten von Corona Einschränkungen und Lockdowns bieten sich Aktivitäten im Freien an. Zusammen mit unseren Flüchtlingsfreunden wanderten wir bereits öfters bei angenehmen Wetter ins Grüne. Denn rund um Geras Umgebung gibt es besonders für sie viel Sehenswertes und Historisches neu zu entdecken. In solch einer wohltuenden Atmosphäre ist es einfacher für alle miteinander ins Gespräch zu kommen. Dabei wachsen Vertrauen und Freundschaften. Am 28. Februar 2021 zum besten Frühlingswetter gründeten wir als erste im Osten des Landes, eine SI – Gruppe, den Freundeskreis Flüchtlingssolidarität – Gera. Wir sind mächtig stolz darauf nun mit anderen Städten solidarisch verbunden zu sein.