Kategorie: Berichte aus den Orten

  • Heidelberger Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung

    Heidelberger Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde der MODE,

    Im Rahmen der Woche des „Heidelberger Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung“ haben wir mit Unterstüzung  der Verdi Erwerbslosen Rhein Neckar und der Montagsdemo  Heidelberg eine Veranstaltung mit dem Sprecher Alassa Mfouapon  des Freundeskreis Flüchtlinge durchgeführt. Im Anhang ist ein Bericht und die Links zu zwei Videos. Ebenso die Kurzrede, die ich auf der Eröffnungsfeier am Sonntag,  ein Tag vorher vortragen durfte. Die Veranstaltung war aus unserer Sicht ein Erfolg, gerade in einer Zeit, wo die EU und die Bundesregierung die eh schon schwierigen Rechten der Flüchtlinge auf menschenverachtende Weise weiter einschränkt. Wir freuen uns auf positive und kritische Rückmeldungen

    herzliche Grüße

    Matz Müllerschön Vorsitzender Üsoligenial Heidelberg Rhein Neckar e.V.

    PS Hier noch  der gerade reingekommene Link https://www.youtube.com/watch?v=ZzhsEHjR7IQ  zum Lied Asimbonanga in voller Länge von Alassa Mfouapon und Walter Grein:

  • Presseerklärung von Solidarität international e.V Duisburg vom 15.10.2023

    Presseerklärung von Solidarität international e.V Duisburg vom 15.10.2023

    Solidarität International (SI) e.V. verurteilt den Terror der faschistisch-islamistischen Hamas ebenso wie die aktuelle Völkermordpolitik der israelischen Regierung gegenüber den Palästinensern im Gazastreifen.
    Letzte Woche wurde an unserem Vereinszentrum in der Flurstraße in Duisburg Neudorf die Parole „f*** Antisemitismus“ an die Wand geschmiert. Wir finden diese Parole nicht falsch, denn wir als Internationalisten sind selbstverständlich gegen jede Form des Rassismus, also auch gegen den Antisemitismus. Für uns gibt es keine Menschen erster und zweiter Klasse. Wir kritisieren aber die zionistische israelische Regierung für ihre jahrzehntelange Unterdrückung des palästinensischen Volkes. Das reicht manchen Leuten schon, uns eine antisemitische Haltung vorzuwerfen. In dem Sinne ist die an unsere Hauswand geschmierte Parole zu verstehen.

    Befeuert von der aktuellen Stimmungsmache hier im Land trauen sich bestimmte Leute wieder, gegen aufrechte Internationalisten zu hetzen und Parolen zu schmieren.

    Ebenso befeuert von einer Regierung, die jede Solidarität mit dem palästinensischen Volk mit dem Bannstrahl des Antisemitismus belegt und verbieten lassen will und die unkritische, bedingungslose Unterstützung der israelischen Politik einfordert.

    Unser Verein „Solidarität International e.V.“ wird sich dadurch nicht abbringen lassen von der Kritik an den faschistischen Anschlägen der Hamas auf israelische Zivilisten. Ebenso nicht von der berechtigten Kritik an der Apartheidspolitik des faschistoiden israelischen Staates an den Palästinensern.

    Wir schließen uns dem Spendenaufruf der United Front Deutschland an:

    Spendet / spenden Sie für die humanitäre Hilfe an die Masse der Bevölkerung im Gazastreifen! Wir garantieren die verlässliche Übergabe von 100 % der Gelder zu eben diesem Zweck. Spendenkonto Solidarität International IBAN DE 86 5019 0000 6100 8005 84 Stichwort: United Front Gaza

    Solidarität International e.V. Duisburg, Flurstr. 31, 47057 Duisburg

  • GAZA! JENIN! &&&

    GAZA! JENIN! &&&

    Alles, daß ich zur Lage sagen kann ist, Wir sind ALLE nur Menschen. Menschen können unmenschlich handeln. Manche verlieren ihre Menschlichkeit durch absolute Hoffnungslosigkeit (Beispiel: Gaza, Palästina, usw.) und manche aus Gier, Profit, Machtlust, Stolz, usw. Immer mehr Menschen wollen DENKEN, daß sie überhaupt was verstehen, aber sehr viele von diese Menschen sind total verloren und TOTAL AHNUNGSLOS! Daraus kommen leider sehr viele VORURTEILE … Beispiel sie wollen denken, daß Hamas ein Terror-Verband ist oder Faschisten sind, und daß Israelische Machthaber kein Terroristen und Faschisten sind. Das ist SEHR TRAURIG und zeigt ein SCHWERE MANGEL an Akzeptanz von MENSCHLICHE REALITÄT. So was kreiert mehr Zersplitterung als SOLIDARITÄT. Deshalb sage ich (& viele Anderen), daß VOM FLUSS ZUM MEER alle Menschen dort müssen das Recht haben selber zu entscheiden. In die letzte vier Jahren gab es fünf Mal Wahlen in Israel. Sie bekamen was sie gewählt haben. & haben relativ massive dagegen protestiert. In 2006 gab es Wahlen für die Palästinenser in Westjordanland & Gaza. Es wurde demokratisch für Hamas entschieden, aber innerhalb einige Monaten gab es dagegen Blockaden von Abbas & Fatah, Israel, USA und mehrere EU Staaten. Sei dem gab es keine Wahlen mehr … wieder blockiert von Abbas & Fatah, Israel, USA und mehrere EU Staaten. Gaza ist ein Eingemauertes Ghetto. Es ist fast das gleiche für Westjordanland.

    The Freedom Theater (Freiheitstheater) in Jenin steht seit 3 Tage unter Attacke. Artistische Direktor Ahmed Tobasi wurde mit mindestens 2 andere in der Theaterführung von Besatzungssoldaten festgenommen. Die Räumlichkeiten und Inhalte wurden wieder angegriffen. (Video leider nur auf Englisch)

    Hier sind Gedanken von Marwan von Al-Jaleel Society (AJS) im Fluchtlichtlager von Jenin in Palastina. Marwan Wishahi arbeitet auch im Sport und Jugend Ministerium von der Palästinensische Autorität (PA).

    Marwan 14.12.2023

    Die Bedingungen in Jenin sind schwierig.

    Vor drei Tagen begann eine neue Invasion, die bisher 11 Märtyrer und Zerstörung in den Straßen und Häusern der Bürger hinterlassen hat. Hausdurchsuchungen und die Verhaftung von Hunderten von Jugendlichen Tag und Nacht. Die meisten Verhafteten werden nach einem Tag wieder freigelassen, manche nach zwei Tage. Ziel ist es, die Belastung der Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen, insbesondere angesichts der extremen Kälte in der Nacht und am Morgen. Die Invasion dauert immer noch an und wir kennen wie viel länger es dauert.

    Marwan 25.11.2023

    Eine Erklärung der Al-Jaleel Association for the Care and Rehabilitation of the Disabled  (AJS) im Flüchtlingslager von Jenin …

    Während diese Erstürmung des Lagers Jenin durch die israelischen Besatzungstruppen am gestrigen Samstagabend, den 24. November, griffen Armeesoldaten das Gebäude der Al-Jaleel Association an und zerstörten die Haupteingangstüre, viel Möbel und viel Werkzeug und Geräte, die bei der Durchführung von Rehabilitationsprogrammen für Menschen mit Behinderungen verwendet werden, was zu einer fast total Ausfall den Rehabilitationsdienste führte … lebenswichtig für eine große Anzahl von Bürgern aus dem Bezirk Jenin erbracht wurden.

    Auf eine Frage, die ich stellte, antwortete Marwan: „Salam Larry… wir sind wohl auf und es geht uns gut… sie haben das AJS Center nachts angegriffen, als niemand da war.“

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    Marwan 10.11.2023

    Am gestrigen Donnerstagabend zog sich die israelische Besatzungsarmee nach einer 18-stündigen Invasion mit 14 Märtyrern und 35 Verwundeten, der Zerstörung von drei Häusern und der Zerstörung der verbliebenen Hauptstraßen des Lagers aus dem Lager zurück.

    Zu den schmerzhaften Bildern, die diese Invasion begleiteten, gehörten die Vertreibung von mehr als fünftausend Bürgern aus ihren Häusern und etwa 3.500 Schul- und Kindergartenkinder, die ihre Klassenzimmer für zehn Stunden ohne Essen nicht verließen, und ein großes Gefühl der Angst und Angst, als sie das Geräusch von Kugeln und Sprengstoff um sich herum hörten.

    Aysar und Ayham Muhammad Amer sind zwei Brüder aus dem Lager Jenin. Sie sind dort geboren und aufgewachsen, und mit ihre Träume, Wünsche und Leiden dort wuchsen. Obwohl sie noch nicht geboren waren, haben sie den Abriss des Hauses ihres Großvaters im Lager Jenin im Jahr 1991 nicht vergessen, und sie haben nicht vergessen, was ihrem Onkel im Jahr 2002 widerfahren ist, als die israelische Besatzungsarmee ihn im Lager Jenin tötete, und sie haben die Jahre der Unterdrückung und Gefangenschaft nicht vergessen, die ihr Vater in israelischen Besatzungsgefängnissen erlebt hat.

    Sie haben nicht vergessen, was mit ihren Onkeln und Cousins geschah, die von der israelischen Besatzungsarmee verhaftet und getötet wurden.

    Aycar war fünf Jahre lang in israelischen Besatzungsgefängnissen inhaftiert und starb vor einer Woche im Lager Jenin den Märtyrertod.

    Am gestrigen Donnerstag starb auch sein Bruder Ayham im Lager Jenin den Märtyrertod.

    Sie töteten die beiden Brüder und töteten ihre Träume und Hoffnungen. Einer von ihnen, Ayham, träumte davon, eine kleine Familie zu gründen, da er vor zwei Monaten geheiratet hat.

    Sie kamen schnell in den Himmel und hinterließen große Trauer und Schmerz, die Traurigkeit ihres Vaters, ihrer Mutter, ihrer Schwester, Ayhams Frau, ihrer großen Familie, Amer und ihrer Freunde.

    Marwan 30.10.2023

    Ein weiterer blutiger Tag in Jenin.

    Während die Welt den Krieg gegen Gaza und die Bilder des Tötens und der Zerstörung dort verfolgt, besteht die Besatzungsarmee darauf, den Kreis des Tötens und der Zerstörung zu erweitern.

    Zahlreiche Truppen der israelischen Besatzungsarmee stürmten heute im Morgengrauen das Lager Jenin, töteten vier junge Männer und verwundeten neun weitere, während sie die Infrastruktur der Hauptstraßen des Lagers zerstörten. Sie zerstörten/stahlen zwei Wahrzeichen des Lagers:

    • Die berühmte Pferdestatue, die 2003 von einem Solidaritätskünstler aus den Überresten von Autos hergestellt wurde, die von der Besatzung während ihrer Invasion des Lagers im Jahr 2002 zerstört wurden, wurde einfach abgeholt und abtransportiert.
    • Der Rückkehrbogen am Haupteingang des Lagers wurde zerstört

    Video: Pferdestatue wird weg gefahrenhttps://youtube.com/shorts/t9pG5NF1-Og?feature=shared

    Video: Extensive Zerstörung von Straßen, Autos, u.s.w. – https://www.youtube.com/watch?v=X65oSL1aD5E

    Marwan 27.10.2023

    Ein weiterer blutiger Tag in Jenin…

    In den frühen Morgenstunden dieses Freitags stürmten zahlreiche Truppen der israelischen Besatzungsarmee das Lager Jenin und töteten drei junge Männer, während sie eine Reihe junger Männer verwundeten.

    Die Nachrichten sprachen von einem weiteren Märtyrer in der Stadt Qalqilya, westlich von Jenin.

    Marwan 16.10.202

    Die Bauern Palästinas stehen zwischen dem Hammer der Siedler und der Eiche der Armee.

    Die Olivenernte steht in diesen Tagen vor der Tür. Angesichts der anhaltenden israelischen Aggression gegen Gaza und den Rest des palästinensischen Volkes, einschließlich die palästinensischen Bauern, die jedes Jahr auf diese Jahreszeit warten, um ihre Ernte einzufahren und zu verkaufen, die es ihnen ermöglichen wird, in Würde zu leben.

    Diese Bauern leben unter schwierigen und komplexen Bedingungen. Auf der einen Seite zu wissen, was in Gaza vor sich geht, was sie in ständige Angst und Anspannung versetzt und immer mit dem Schlimmsten rechnet.

    Auf der anderen Seite bleiben sie nicht von den täglichen Verbrechen der israelischen Besatzungsarmee und ihrer Siedler verschont, die die Bauern angreifen und sie daran hindern, ihre Felder zu erreichen, da die meisten dieser Felder in Gebieten „A“ liegen und für Palästinenser fast vollständig gesperrt sind. In diesen Tagen wurden viele Fälle von Angriffen auf Bauern und viele Tötungen und Beschlagnahmungen ihrer Ernte oder das Fällen ihrer Bäume registriert. Die Siedler sind noch schlimmer, seit Ben Gvir, der israelische Sicherheitsminister, begonnen hat, Waffen an die Siedler zu verteilen und sie zu ermutigen, Palästinenser zu verletzen und zu töten.

    Es herrscht echte Angst um die Sicherheit und das Leben der palästinensischen Bauern und darum, dass sie in diesem Jahr nicht in der Lage sind, den größten Teil ihrer Ernte einzufahren, was die ohnehin schon katastrophalen Probleme, die seit vielen Jahren andauern, noch verschärft. Man muss sich nur den steilen Anstieg des Olivenölpreises ansehen, da sich der Preis zweimal verdoppelt hat.

    Marwan 11.10.2023

    Den fünften Tag geht die israelische Aggression gegen Gaza weiter, und mit ihr die Kriegsverbrechen.  Wir wissen nicht, was wir als kollektive Bestrafung bezeichnen sollen, die Tötung unschuldiger Kinder, Frauen und älterer Menschen, die Zerstörung von Häusern und die Veränderung der Merkmale von Gaza-Stadt, die Unterbrechung von Wasser, Strom und Treibstoff, den Mangel an Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung und die Vertreibung von mehr als 200.000 Menschen.  Sie verließen ihre Heimat und wurden zu Flüchtlingen, die in Schulen und auf der Straße schliefen.

    Sind das nicht Kriegsverbrechen??? Gestern Abend traf der amerikanische Flugzeugträger Gerald Ford ein und warnte vor der Fortsetzung des Krieges gegen Gaza und die gesamte Region.  US-Präsident Biden kündigte seine Unterstützung und Unterstützung für Israel in seinem Krieg gegen die Palästinenser an und ermutigte es, zu töten und Verbrechen zu begehen, als ob das palästinensische Volk ein militärisches Arsenal und eine Atomwaffe besäße.

    Was ist das für eine Ungerechtigkeit? Was ist das für eine Rücksichtslosigkeit?  Das Ausmaß der Kriminalität in Gaza hat übersehen, was im Westjordanland passiert, wo nach Angaben der Besatzungsarmee mehr als zwanzig Menschen getötet wurden, die letzten zwei davon gestern Abend in Jenin. Es gibt auch eine große Anzahl von Verwundeten und Inhaftierten, zusätzlich zur Sperrung der Hauptstraßen zwischen den Städten, um Bewegungen und Transporte zu verhindern, und die Ankunft von Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff behindert.

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    Marwan – 10.10.2023

    Die Zustände in Palästina verschlechtern sich.

    Wir leben in einer Atmosphäre des Krieges, die von der israelischen Besatzungsregierung erklärt wurde. Die Militäroperationen in Gaza gehen weiter, hinterlassen weitere Opfer und zerstören alles. Ganze Stadtviertel wurden zerstört, ihre Bewohner vertrieben und obdachlos. Die Drohungen der israelischen Führung gehen weiter. Sie verkünden morgens und abends ihre Absicht Gaza zu zerstören und die Vertreibung seiner Bevölkerung.

    In Jenin gibt es andauernde Zusammenstöße in den Grenzgebieten und an militärischen Kontrollpunkten, insbesondere an den Kontrollpunkten Al-Jalama und Dotan, und die nächtlichen Überfälle werden von der israelischen Besatzungsarmee durchgeführt. Gestern wurden Dutzende in der Stadt Jenin verhaftet, und das geschieht in den meisten palästinensischen Städten, um den Widerstand zu schwächen und weiter zu schwächen. Bis jetzt und seit vor drei Tagen auf allen Straßen, die Hauptverbindungen zwischen den Städten des Westjordanlandes ist durch die Besatzungsarmee und Siedler gesperrt.

    Alle befinden sich in einem Zustand der Angst und Anspannung und warten auf das Schlimmste.

  • Stadt Aalen unterstützt Projekt „Medizin für Rojava“

    Stadt Aalen unterstützt Projekt „Medizin für Rojava“

    Aus dem Eine-Welt-Fonds der Stadt Aalen werden Hilfsprojekte gefördert.

    Dieses Jahr wurden durch die Stabsstelle für Chancengleichheit, demografischen Wandel und Integration insgesamt 25.000 € ausgeschüttet.

    Von kirchlichen Gruppen über Sozialprojekte vor Ort wie auch partnerschaftliche Projekte im Ausland mit klar definiertem Partner und genauer Beschreibung des Spendeneinsatzes geht der dafür gespannte Bogen.

    Die Regionalgruppe Ostalb von Solidarität International (SI) e.V. hat die Unterstützung der Geburtsklinik in Kobanê als dauerhaften Spendenschwerpunkt und sammelt dazu bei allen möglichen Gelegenheiten Geld für den laufenden Betrieb der Klinik und informiert damit auch direkt darüber. Dabei ist der Newsletter der Initiative „Medizin für Rojava“ eine gute Hilfe.

    Kurzum: Wir stellten bei der Stadt den Antrag auf öffentliche Bezuschussung des Projektes, begründeten es ausführlich mit Hilfe des von der Stadt entwickelten Kriterienkatalogs. Anfang Oktober wurden dann 456,43 € aus dem städtischen Fonds auf das SI-Konto überwiesen. Einzige Bedingung der Stadt Aalen ist, dass wir das Geld noch innerhalb dieses Jahres projektgebunden einsetzen. Das ist sicher der Fall und gehört sowieso zum entwickelten Standard unserer Arbeit. So konnte die Stadt einen Zuschuss von maximal 50 Prozent auf die im letzten Jahr gesammelten Spenden an die Initiative übergeben.

    Wir freuen uns sehr darüber und bekommen auch von vielen die Rückmeldung „Weiter so“ und können das Ganze nur zur Nachahmung empfehlen. Das Bild zeigt die offizielle Spendenübergabe durch Oberbürgermeister Frederick Brütting.

    Renate, SI Regionalgruppe Ostalb

  • Ursachen Bekämpfen

    „Ursachen bekämpfen – nicht Flüchtlinge und Erwerbslose“, heißt ein neuer Flyer von Üsoligenial Heidelberg Rhein Neckar e.V. Er kann hier heruntergeladen werden:

    20231006 Flyer Ursachen bekämpfen …“ als PDF herunterladen.

  • 140€ zu zweit in einer Stunde…

    140€ zu zweit in einer Stunde…

    … die Spendenbereitschaft ist groß. Viele haben gehört, dass der reaktionäre König von Marokko kaum Hilfe ins Land lässt. Er denkt nur an sein schönes Leben auf Kosten des Volkes, das Leiden der Erdbebenbetroffenen ist ihm egal. Umso mehr müssen wir einfachen Leute Spenden sammeln, solidarisch sein und helfen. Das war ein gutes Argument vor dem Forum in der Duisburger Innenstadt. Manche spendeten auch, „weil Muslime Muslimen helfen“. Der kleine konzentrierte Einsatz von SI Duisburg war erfolgreich. Schon auf der Montagsdemo waren 130 € gesammelt worden, kurz zuvor beim Empfang internationaler Gäste in Walsum 50€, also jetzt insgesamt schon 320 € allein aus Duisburg plus Einzelspenden. Die internationale Einheitsfront gegen Faschismus, Krieg und Umweltzerstörung hat ihr Versprechen eingelöst und wird es weiter einlösen- weltweit.

  • Sommer- und Nachbarschaftsfest von Montagsdemo und Solidarität International in Duisburg ein voller Erfolg.

    Sommer- und Nachbarschaftsfest von Montagsdemo und Solidarität International in Duisburg ein voller Erfolg.

    Das Nachbarschaftsfest rund um das SI-Zentrum in der Flurstr. in Duisburg war am 19.08.2023 ein sehr gut besuchter Treffpunkt. Um 16.00 Uhr bei Regen begonnen wurde danach das Wetter und der Besuch immer besser. Schließlich kamen ca. 80 Besucher und erlebten einen schönen, von internationaler Solidarität und Völkerfreundschaft geprägten Nachmittag, gestützt auf zahlreiche Sponsoren und Helfer. Die Wohnungsgesellschaft GEBAG stellte uns die Biertischgarnituren mit Pavillons und eine tolle Bühne hin. Die Metzgerei Mieth spendete 50 Grillwürstchen. Das Fahrradatelier McGyver spendete ein Kinderfahrrad, dessen Versteigerung wir wegen des vollen Programms auf nächstes Jahr verschieben mussten. Die umliegenden Grills spendeten Salatplatten. Mehrere Nachbarn und andere Gäste brachten Kuchen und Salate vorbei. (Bilder 1,2)

    Als Ehrengast hatte sich kurzfristig Günter Wallraff angekündigt, dessen Stiftung „Zusammen-leben“ das Nachbarschaftszentrum in der Brücke Flurstraße gegründet und später an Solidarität International zur treuhänderischen Verwaltung übergeben hat. Er war ein beliebter Gesprächspartner und hielt eine flammende Rede gegen die Leiharbeit. (Bild 3,4)

    Als er bei Thyssen in Duisburg in den 1980er Jahren als „Türke Ali“ über die Machenschaften des Konzerns recherchierte und sein bisher erfolgreichstes Buch „Ganz Unten“ erschien, dachte er, einen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen die Leiharbeit geleistet zu haben. „Aber,“ so sagte er, „wenn ich heute sehe, wie wieder mit den Leiharbeitern umgegangen wird, würde ich am liebsten wieder Undercover bei Thyssen anheuern und die Sauerereien aufdecken, wenn ich bloß noch jünger wäre.“ Er machte das fest am bis heute unaufgeklärten Tod des bulgarischen Leiharbeiters Refat Suyleyman, 26 Jahre alt, der am 17.10.22 auf dem Thyssen-Werksgelände in Duisburg tot aufgefunden wurde, ganz offenbar verbunden mit eklatanten Verletzungen der Sicherheitsvorschriften, aber Thyssen übernimmt bis heute keine Verantwortung dafür.

    Günter Wallraff brachte noch seinen guten Freund und ehemaligen Betriebsrat aus dieser Zeit mit, dem es auf unserem Sommerfest so gut gefiel, dass er überlegt, künftig seine Einnahmen aus Aufsichtsratsposten, die er heute innehat, an Solidarität International zu spenden.

    Günter Wallraff hat angekündigt, uns 100 von seinen Büchern und eine Tischtennisplatte für unseren Treff zu spenden, was wir sehr gerne annehmen.
    Das Programm auf der Bühne war gespickt von gute Musik von türkisch-kurdischen Musikern wie Mustafa Zekirov, Yasar Ates und sehr guten Sängerinnen, die auch bekannte Lieder wie „Bella Ciao“ zum Mitsingen vortrugen. (Bild 5)

    Zwischendurch gab es auch ein attraktives Kinderprogramm mit Sackhüpfen, Seilspringen, Kegeln usw., organisiert vom Jugendverband REBELL, mit etwa 20 aktiven Kindern, auch aus dem naheliegenden Flüchtlingsheim Memelstraße. (Bild 6)

    Es gab Kinderschminken mit Franziska und Henna-Malereien von Mina e.V., die in unserem Zentrum eine Nachhilfe für Kinder anbieten. (Bild 7)

    Der Frauenverband Courage betrieb einen Kaffee- und Kuchenstand plus Aperol Spritz-Cocktails mit und ohne Alkohol – ein Renner auf dem Fest. Die Duisburger Montagsdemo bot Gegrilltes mit Salaten an. Eine syrische Familie von Rotfüchsen verkaufte syrisches Essen zugunsten der Finanzierung der Teilnahme der Rotfüchse am diesjährigen Sommercamp. Unser monatliches Café International führte einen hochwertigen Trödelstand durch und spendete den Erlös zugunsten der Fahrkosten zur 3. internationalen Bergarbeiterkonferenz. Insgesamt wurden fast 1000 Euro auf dem Fest umgesetzt, vieles davon wird als Spenden für verschiedene Zwecke überwiesen, was ja genau der Aufgabe von Solidarität International entspricht.

    Wir sind glücklich, dass wir nach 3 Jahren Coronapause endlich wieder feiern konnten und werden unser Sommerfest nun wieder jedes Jahr durchführen.

    (SI-Ortsgruppe Duisburg-Niederrhein)

  • Bunt, würdig und solidarisch: Internationales Fest in Aalen

    Bunt, würdig und solidarisch: Internationales Fest in Aalen

    Über zwei Tage lockte das von der Stadt organisierte Internationale Fest am ersten Juli-Wochenende Tausende Besucher in die Aalener Innenstadt.

    Würdig und mit Kritik am alten und neuen Kolonialismus

    Im offiziellen Teil wurde der Manga-Bell-Platz in Aalen im Gedenken und als Mahnung festlich eingeweiht. Eine große Delegation war angereist, darunter auch direkte Nachfahren von Rudolf Manga-Bell und der Stammeshäuptling, mitsamt seinem ihm nachfolgenden Prinzen, der am Schluss nach einem Gespräch mit uns mit dem SI-Emblem an seinem prächtigen Gewand vom Platz ging.

    Rudolf Manga-Bell ging in Aalen zur Schule und wurde nach seiner Rückkehr nach Kamerun König der Duala. Er arbeitete eng mit den deutschen Kolonialherren zusammen, nachdem diese garantiert hatten, dass die Afrikaner ihren Handel eigenständig betreiben konnten.

    1910 wurden aber die Duala vertrieben und Afrikaner sollten in dem Küstenstreifen nur noch als Arbeiter Zutritt haben. Im Auftrag der Hamburger Handelsfirmen Jantzen & Thormählen und C.Woermann wurden die Duala verfolgt und vertrieben, Hunderte Afrikaner wurden ermordet. Das gewinnbringende und florierende Geschäft mit Palmöl, Elfenbein und Kautschuk sollte so abgesichert werden.

    Rudolf Manga-Bell forderte bei den Kolonialherren die Einhaltung des anfangs geschlossenen Vertrages, schickte einen Gesandten nach Berlin, wo der SPD-Abgeordnete August Bebel eine Reichstagsdebatte über die Zustände erreichte.

    Am 8.August 1914 wurden Manga-Bell und sein Gesandter Adolf Ngoso von der deutschen Kolonialverwaltung wegen Hochverrats verurteilt und in Duala hingerichtet.

    Manga-Bell zu rehabilitieren und seine Geschichte als Mahnung in der heutigen Situation zu verstehen war überfällig, denn bis heute wird Manga-Bell in Kamerun wie ein Held verehrt, weil er sich mutig den Kolonialherren entgegengestellt hat.

    Kasten:

    Filmtipp zum Thema:

    „Der vermessene Mensch“

    zum Völkermord der deutschen

    Kolonialherren an den

    Herero und Nama im heutigen

    Namibia

    Beitrag dazu in der zdf-mediathek

    abrufbar

    Film basiert auf dem Roman

    von Uwe Timm „Morenga“

    Bunt und jung

    Mit doppelt so vielen Ständen wie letztes Jahr war nahezu jede migrantische Community mit großem Einsatz vertreten. Bei den Verpflegungsständen konnte man ich einmal quer über den Erdball verköstigen: Spezialitäten aus Mazedonien, Sri Lanka, Kroatien, aus Anatolien oder Italien und vielen anderen mehr wurden angeboten. Einzig ein älterer Mann, der nach einer Bratwurst suchte, wurde enttäuscht … . Auffällig viele Jugendliche waren an den internationalen Ständen eingebunden und packten tatkräftig mit an.

    Das Festprogramm konnte sich ebenfalls sehen lassen. Wer sich ein Folklore-Festival vorgestellt hatte sah sich kurdischem Rap, sri-lankischen Tanzgruppen und afrikanischen Trommelrhythmen konfrontiert. Jung und alt konnten sich wiederfinden und manch politische Botschaft wurde dabei auch noch übermittelt: Gegen den Krieg in der Ukraine, für die Hilfe im Erdbebengebiet in der Türkei und Syrien und gegen rassistische oder anderweitige Diskriminierung.

    Solidarisch mit den Erdbebenopfern in der Partnerstadt Antakya

    Um den Stand des Antakya-Vereins bildeten sich wahre Menschentrauben, denn der gesamte Erlös aus dem Essensverkaufs ging direkt an den Bürgermeister von Antakya in der Provinz Hatay. Antakya ist nach dem Erdbeben im Februar zu 85 % zerstört und die Menschen werden durch die Regierung Erdogan nur äußerst notdürftig versorgt, denn in dieser Gegend hat Erdogan nur wenig Unterstützung. Dagegen werden Vertreter der Opposition dort auch in der jetzigen humanitären Katastrophe erbittert bekämpft, eingesperrt, verfolgt oder sogar umgebracht.

    Deshalb war es nicht verwunderlich, dass sehr viele Festbesucher auf eine „bewusste Ernährung“ aus waren und sich an diesem Stand verköstigt haben.

    Gegenüber war ein Künstler mit seinen Holzbrenn-Arbeiten aus Antakya (dem biblischen Antiochien) angereist. Er hat nahezu seine ganze Familie durch das Erdbeben verloren und widmete ebenfalls seine gesamten Einkünfte der Erdbebenhilfe.

    SI: Selbstbewusster Teil des Ganzen

    Mit unserem bunten, vielfältigen Stand kamen wir sehr gut mit den Festbesuchern ins Gespräch. Eine Familie erklärte nach eingehender Beratung direkt beim Fest ihre Mitgliedschaft in SI, nachdem sie sich zu den Prinzipien und dem Verhältnis von SI zu Nazis vergewissert hatte. Sieben weitere Interessierte wollen weiter zu Veranstaltungen eingeladen werden. Gut, dass wir unsere Jahresplanung mitgenommen hatten … . Sehr gut auch der Verkauf von Büchern im Wert von 217,95 € bei unserem Stand, vor allem zu den Themen Flucht und Frauen.

    Besondere Aufmerksamkeit erregte die Broschüre „Jetzt reden wir“. Sie ist die Dokumentation des Tribunals „Angeklagt“ mit dem Gesicht des kamerunischen Flüchtlings Alassa Mfouapon auf dem Titelbild. Das passte wie die Faust aufs Auge zur Rehabilitierung von Rudolf Manga-Bell, wo wir unseren Stand direkt neben dem der Stammes-Delegation aus Kamerun hatten.

    Ein SI-Hoodie wechselte ebenfalls seinen Besitzer. Wie es sich herausstellte, war es ein junger Regisseur aus Los Angeles, der vom Stammeshäuptling aus Kamerun nach Aalen eingeladen worden war und einen Dokumentarfilm über das Leben und Schicksal von Manga-Bell dreht. Er war sichtlich beeindruckt von unserem Programm und unseren Prinzipien: Das hätte er noch nirgendwo so gehört und es wäre die richtige Antwort auf die oft verlogene Hilfe, wo sich Gewinnler aus dem System mit ihren Charity-Shows noch als große Menschenfreunde im Licht ihrer inszenierten Humanität sonnen würden.

    Dass schließlich ein Poncho aus Peru noch in Kamerun landete ist nochmals eine extra Geschichte.

    Insgesamt war der Stand von SI bei diesem internationalen Fest goldrichtig. Wir haben viele neue Verbindungen geschaffen und erhielten u.a. eine Einladung über das kommunale Projekt Utopia. Wir sollen da Bücher vorstellen, die sich kritisch mit der Situation zu Flucht und internationaler Hilfe auseinandersetzen.

    Neben SI war nur ein weiterer deutscher Verein auf dem Fest: Der Verein Nepalhilfe, der ein erdbebensicheres nepalesisches Haus auf dem Spritzenhausplatz aufgebaut hatte und um Spenden für den weiteren Ausbau einer Schule in Nepal bat. Eine anwesende nepalesische Delegation war zuvor von der Stadt empfangen worden. Mit der Vereinsvorsitzenden haben wir jetzt losen Kontakt und haben Informationsaustausch vereinbart und auch der afrikanische Kulturverein ist an Austausch interessiert. Das fordert von uns jetzt, diese Kontakte zu pflegen und auszubauen, die Buchvorstellung bei Utopia weiter zu verfolgen und v.a. unsere neuen Interessierten und Mitglieder zu informieren und auf Wunsch einzubinden.

    So gesehen ist das Fest für uns noch nicht vorbei … .

    Renate RG Ostalb