Kategorie: Berichte aus den Orten

  • München: „Wir haben über den Prozess und die Zustände in den Lagern informiert“

    (17. Februar 2021) In München haben wir Mitglieder von SI mit der Kundgebung zur Unterstützung des Prozesses von Alassa Mfouapon und gegen die unmenschlichen Zustände in Kara Tepe und Bosnien uns auch zum Ziel gesetzt einen öffentlichen Startschuß zur Stärkung von Solidarität International in München durchzuführen. Das gelang mit vollem Erfolg.

    Wir haben die Kundgebung unter unseren Freunden bekannt gemacht, dabei auch den Bayerischen Flüchtlingsrat, die Flüchtlingshelferorganisation Karawane und das Bündnis 8.März eingeladen. Insgesamt haben über 30 Leute an der Kundgebung teilgenommen plus weitere wechselnde Zuhörer auf dem Marienplatz. Die Kundgebung war anziehend v.a. auf junge Leute.

    Wir haben über den Prozess informiert, über die Zuständen in den Lagern, über die Ursachen und Zusammenhänge informiert, protestiert gegen die reaktionäre Politik der dt. Regierung und der EU-Politik, sowie geworben für SI, für den Solidarpakt Oxi und für den Aufbau des Freundeskreis Flüchtlingssolidarität.

    Mehrere junge Leute hatten Interesse und beteiligten sich am Mikrophon. Anwesende junge afghanische Flüchtlinge haben am Mikrophon über ihre dramatischen Erfahrungen und ihre Lage gesprochen. Eine Couragefrau hat zeitweise übersetzt. Ein junger Mann hat sich mit einem Gedicht empört, dass mehr Flüchtlinge im Mittelmeer sterben, als aufgenommen werden, und viele auch wegen Umweltproblemen flüchten. Zwei junge Frauen wollen bei SI Mitglied werden. Sie waren begeistert über die Kundgebung und wollten unterstützen, dass eine Arbeit in den Netzwerken gemacht wird.

    Der Frauenverband Courage hat den Infotisch verantwortlich unterstützt. Genossen der MLPD haben die Anlage gestellt und das Gelingen unterstützt. Die Rotfüchse München haben für den Prozess von Alassa über 28.- Euro Spenden gesammelt und das auch selbstbewußt am Mikro verkündet. Abgerundet wurde die Kundgebung mit dem Abspielen des „campaign song“.

    Vielen Dank an die Sprecher von SI, die uns mit vielen Infos unterstützt haben, diese Aktion durchzuführen.

  • Die Gärten der Solidarität blühen weiter!

    Die Gärten der Solidarität blühen weiter!

    Jesus schreibt: „Die Kampagne über den Solidaritätsgarten hat uns sehr beschäftigt, weil wir nicht nur einen Teil der Schüler der Santa Isabel-Schule (mit etwa 4.000 Schülern) bedienen müssen, sondern auch andere Organisationen, die an dem Projekt interessiert waren. Das Schlimme ist, dass, wenn wir über ein Projekt sprechen, jeder denkt, dass wir in diesem Fall zu Hause einen Garten für ihn anlegen werden. Es wäre gut, wenn wir genug Geld dafür hätten, aber im Moment ist es unmöglich und wenn es so wäre, sollte es so sein, dass wir die Verantwortung teilen. Kurz gesagt, bis jetzt erfüllen wir unsere Angebote: Saatgut und Dünger für alle Studenten, die an dem Projekt teilnehmen. Das sind nicht viele, weil wir uns an die Isolation halten müssen und nicht infiziert werden müssen. Die Pandemie schränkt uns daher in unserer Tätigkeit stark ein. Neben Saatgut und Dünger haben wir uns verpflichtet, technische Unterstützung und Beratung bei der Aussaat und Pflege der Pflanzen zu leisten. Wir richten die größte Unterstützung an arme und sehr arme Studenten, deren Familien nicht über die Grundlagen verfügen.

    In erster Linie haben wir bereits Sensibilisierungskampagnen durchgeführt, die wir über soziale Netzwerke und dann mit Videokonferenzen unter Verwendung des Mediums Zoom durchgeführt haben. Die Teilnahme von Schülern, Eltern und Lehrern war ein Erfolg. Verantwortlich für die Videokonferenzen waren Agronomen, ein Arzt und Ernährungswissenschaftler. Die Einladung war öffentlich und viele andere Personen nahmen daran teil, darunter die Gemeindebehörden von Cusco, Ayacucho und San Martín, die daran interessiert sind, Solidaritätsgärten in ihren Städten einzurichten.

    Nachdem wir das Interesse vieler Bildungseinrichtungen und auch der Menschen selber, festgestellt haben, sehen wir die Notwendigkeit, ein Netzwerk von Familiengärten zu schaffen, um die Bedürfnisse zu erfüllen, die während der Pandemie gewachsen sind und tendenziell akuter werden. Das bringt uns aber auch an den Rand dessen, was wir finanziell leisten können.

    die Radiosendungen gehen ebenso weiter. Dafür ist Dayamis zuständig und wird von der Lamas Station übertragen, die mit zwei anderen Radiosendern in La Selva verbunden ist. Das Problem ist das Internet. Aufgrund des schlechten Service können wir das Radio oft nicht einstellen. Deshalb haben wir beschlossen, die Shows als Podcast zu produzieren und auf Ivoox hochzuladen. Dann können sie online das Programm so oft anhören, wie sie möchten. Das Programm heißt „Trills and Wings of the World“.

    In Bezug auf den „Wald der internationalen Solidarität“ muss ich Ihnen sagen, dass dies in diesem Jahr unmöglich sein wird. Da die Situation der Pandemie immer noch sehr heikel ist, können wir in diesem Jahr leider den „Bosque de la Solidaridad Internacional“ nicht weiter anpflanzen .

    Bis gestern, Samstag, gab im ganzen Land 722.832 Infizierte. 1045 wurden in den letzten 24 Stunden infiziert. 123 neue Todesfälle in den letzten 24 Stunden.

    Angesichts dieser Realität wäre es sehr riskant, Landwirte und Studenten zusammenzubringen, um die Plantamonte zu bauen. Hoffentlich verstehen uns die Freunde, dass wir sind gezwungen, diese Aktivitäten zu verschieben. ……. Sobald die Situation es erlaubt, werden wir mit dem Pflanzen fortfahren und auch die Fotos schicken, die wir euch noch schuldig sind…..

    Herzliche Grüße und vielen Dank für eure Hilfe Jesus“

    Wir in Schwäbisch Hall finden, dass Jesus und seine Mitstreiter großartige Arbeit leisten, trotz allen widrigen Umständen und dieses Projekt gehört unbedingt weiter unterstützt!

    Waltraut, SI Schwäbisch Hall

    Spendet mit dem Stichwort: „Huertos solidarios“ auf das Spendenkonto der Frankfurter Volksbank:

    DE 86 5019 0000 6100 8005 84 BIC: FFVBDEFF

  • Große Resonanz beim Aktionstag „Black Lives Matter!“ in Gelsenkirchen

    Große Resonanz beim Aktionstag „Black Lives Matter!“ in Gelsenkirchen

    Diese Aktion erregte Aufmerksamkeit und viel Zuspruch: 80 TeilnehmerInnen und viele weitere Zuhörer beteiligten sich am Protest auf dem Heinrich-König-Platz und der anschließenden Demonstration durch die Innenstadt. Schwarze aus verschiedenen afrikanischen Ländern sprachen über ihre Erfahrungen mit Rassismus, Ausgrenzung, Benachteiligung, Polizeigewalt, Diskriminierung. Die Initiative  zu dieser Aktion ging aus von dem Freundeskreis Flüchtlingssolidarität, Solidarität International, dem Jugendverband Rebell, AUF Gelsenkirchen, der MLPD und YDG (neue demokratische Jugend).

    Anlass für den heutigen internationalen Aktionstag war der „Marsch auf Washington“ in den USA, der sich zum 57. Mal jährt. Martin Luther King hielt am 28.8.1963 seine berühmte Rede „I have a dream“. Bei der Beerdigung von George Floyd entstand die Idee für einen erneuten Marsch auf Washington. Er  verbindet sich mit der Wut in den USA über die Morde an Afro-Amerikanern durch Polizeigewalt, Millionen Arbeitslose, Corona-Ausbreitung und die rassistische Politik Trumps und seine Hetze gegen Antifa, Sozialisten und Kommunisten.

    Die weltweiten Proteste und Aktionen fielen auch in Gelsenkirchen auf fruchtbaren Boden. Jan Specht, Stadtverordneter für AUF, fand klare Worte zur AfD: „Manche Leute sagen, ich hab was gegen die Regierungsparteien, ich wähl aus Protest AfD. Ich hab auch was gegen die Regierung, aber wer die AfD wählt, muss sich klar sein, dass er Rassisten und Faschisten mit wählt. Wir sind auch keine Träumer und wissen, dass es mitunter auch Probleme im Zusammenleben gibt. Unser Grundsatz von AUF Gelsenkirchen ist, wir kämpfen für ein kulturvolles und solidarisches Zusammenleben. Dafür muss man sich aktiv einsetzen!“

    Premiere gab es mit dem Liedbeitrag von Alassa Mfouapon, Peter Reichmann und afrikanischen Freunden und Trommlern: „solidarity forever, united we stand, devided we fall.“ Ein Leitfaden für die weitere Zusammenarbeit, die mit dem heutigen Tag beflügelt worden ist.

    Mit freundlichen Grüßen und der Bitte um Berichterstattung

    Martina Reichmann

  • Solidarität für die Kollegen von Smart Hambach

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von Smart Hambach,

    die Pläne des Daimler-Vorstandes das Werk Hambach zu verkaufen gefährden die Existenz sowohl eurer Arbeitsplätze, als auch die vieler anderer in der ganzen Region.

    „Portal der Zukunft“ haben Chirac und Kohl das Werk bei seiner Einweihung 1997 genannt.

    Doch von Zukunft ist angesichts der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise, der weltweiten Coronakrise keine Rede mehr.

    Die Daimler-Vorstände wollen alle Lasten dieser Krisen auf die Beschäftigten abwälzen. Ihre Methoden heißen: Entlassungen, Auslagerungen Werksschließungen, Lohnabbau.

    Zehntausende Arbeitsplätze weltweit stehen zur Disposition. Zehntausenden Arbeiterfamilien soll die Existenzgrundlage genommen werden, damit die Profite der Daimler Aktionäre auch in der Krise maximal sprudeln.

    Das können wir nicht hinnehmen, weder in Frankreich, noch in Deutschland, noch sonst irgendwo auf der Welt. Für uns zählt die Zukunft für unsere Familien,unsere Kinder, in unserer Region.

    Überall auf der Welt kämpfen Belegschaften für die Verteidigung ihrer Arbeitsplätze, für ihre Löhne und den Schutz ihrer Gesundheit.

    Erfolgreich können die Arbeiter in all diesen Kämpfen nur gemeinsam sein.

    Als Solidaritäts- und Hilfsorganisation stehen wir in diesem Kampf an eurer Seite. Die Regionalgruppe Saar von „Solidarität International“ wird alle ihre Möglichkeiten nutzen euren Kampf im Saarland bekannt zu machen und die internationale Solidarität zu organisieren.

    Solidarität kennt keine Grenzen.

    Saarbrücken, 23.07.2020

    Solidarität International e.V.

    Regionalgruppe Saar

    Soliadresse Smart Hambach.pdf (Deutsch & Französisch)

  • Tag X, Hannover Flughafen, 11.20 Uhr

    Tag X, Hannover Flughafen, 11.20 Uhr

    47 unbegleitete Kinder, zum Teil in Begleitung älterer Geschwister, landen mit einer Maschine aus Griechenland.

    Sie kommen aus den Flüchtlingslagern von den griechischen Inseln Lesbos, Samos und Chios. Die Kinder, alle zwischen 8 und 17 Jahren, stammen aus Syrien, Afghanistan und Eritrea. Sie wurden auf der Flucht von ihren Familien getrennt oder haben sich allein bis nach Griechenland durchgeschlagen. Es sind fast alles Jungs und vier Mädchen.

    Sie kommen aus den Flüchtlingslagern von den griechischen Inseln Lesbos, Samos und Chios. Die Kinder, alle zwischen 8 und 17 Jahren, stammen aus Syrien, Afghanistan und Eritrea. Sie wurden auf der Flucht von ihren Familien getrennt oder haben sich allein bis nach Griechenland durchgeschlagen. Es sind fast alles Jungs und vier Mädchen.

    Leider konnten wir die Kinder nicht sehen. Sie wurden direkt auf dem Rollfeld in Busse gesetzt und nach Osnabrück in eine Jugendhilfe-Einrichtung gebracht. Dort bleiben sie 2 Wochen in Quarantäne und werden dann auf die Bundesländer verteilt. Einige haben Verwandte in Deutschland.

    Wir waren die einzigen, die gekommen waren, so dass unsere Aktion bei den anwesenden Pressevertretern auf Interesse stieß. Ein Fotograf machte Fotos für die europäische Presse, im Hintergrund war das Flugzeug aus Griechenland zu sehen. Andere filmten uns und wir konnten Interviews geben für Reuter, ARD und RTL.

    Wir kritisierten, dass diese fast 50 Kinder nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind. Diese Kritik ist weitverbreitet, sowohl unter der Bevölkerung bei uns im Stadtteil, in einigen Medien als auch in Pressemitteilungen vom Flüchtlingsrat Niedersachsen oder Ärzte ohne Grenzen. Wir berichteten über die lebensbedrohlichen Zustände in den Lagern und von der Selbstorganisation der Flüchtlinge, die selbst Schutzmasken nähen. Wir forderten die sofortige Auflösung und Evakuierungder Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln und sichere Aufnahme der Geflüchteten in Deutschland. Wir machten die Solidaritätsaktion von SI, Courage und anderen bekannt. Jetzt sind wir gespannt, was in der Presse berichtet wird.

    Allen anderen TagX-Aktionen um 17 Uhr wünschen wir viel Erfolg!!!

  • Auch Courage Hamburg ist dem Aufruf zum Tag X gefolgt

    Auch Courage Hamburg ist dem Aufruf zum Tag X gefolgt

    Zu dritt, zwei Frauen und ein Mann, und haben wir uns am Altonaer Balkon, einem beliebten Ausflugsziel,getroffen. Ein Ort mit Blick auf den Hafen zum Tor der Welt. Dieses Tor bleibt aber vielen Flüchtlingen verwehrt.

    Wir haben eine Parkbank genutzt und ein Fahrrad für unsere große Courage Fahne plaziert, Flugblätter hineingelegt mit unseren Forderungen, die Sammellager sofort aufzulösen.Auf einem großen Plakat hießen wir die Kinder aus Griechenland willkommen verbunden mit der Kritik an der Bundesregierung, so wenig Menschen aufzunehmen!

    Viele Menschen waren unterwegs, sei es auf Fahrrädern oder zu Fuß. Viele waren neugierig, zeigten sich in ihren Reaktionen offen und solidarisch und fanden es total richtig, was wir fordern.

    Wir führten 10 Gespräche und haben unsere Flugblätter verteilt .Eine junge Frau aus Indien war sehr interessiert und es wurden Kontaktdaten ausgetauscht. Eine Frau, die vor 30 Jahren aus Jordanien nach Deutschland kam, erzählte von den Schwierigkeiten aus ihrem Land, auch wir haben unsere Adressen ausgetauscht und unseren Frauenverband Courage bekannt gemacht.

    Auf unserem Rückweg klebten wir die Abrissblätter mit den Kontoverbindungen für die Spenden gut sichtbar an Ampelkreuzungen.

    Wir müssen weiterhin auf die unhaltbaren Zustände in Moria aufmerksam machen und die sofortige Evakuierung aller Sammellager fordern– auf unterschiedliche Art und Weise- der Tag X war einer davon!