Kategorie: Flüchtlinge

  • Lamine Cissé soll bleiben – Petition des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität in SI

    Lamine Cissé soll bleiben – Petition des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität in SI

    Petition für Lamine Cissé an den Petitionsausschuss des Landtags Baden-Württemberg und der Bundesrepublik Deutschland

    Wir appellieren an Sie, unseren Freund und Mitstreiter Lamine Cissé vor der Abschiebung zu bewahren und ihm ein dauerhaftes Bleiberecht in Deutschland zu gewähren.

    Lamine hat in seiner Heimat Senegal großes Unrecht erlitten und wurde verfolgt. Da ihm dort Folter, Gefängnis und sogar der Tod drohen, bitten wir Sie eindringlich, diese Petition zu unterschreiben, damit Lamine in Deutschland bleiben kann.
    Lamine reiste am 17. November 2017 nach Deutschland ein und stellte einen Asylantrag, der jedoch abgelehnt wurde, da der Senegal als „sicheres Herkunftsland“ eingestuft wird. Doch die Realität, die Lamine in seinem Heimatland erfahren hat, sieht anders aus. Seit dem 12. November 2019 lebt er mit einer Duldung in Deutschland und hat sich seitdem vollständig integriert.
    Nach seiner Ankunft in Engen am Bodensee ergriff Lamine begeistert die Möglichkeit, ein Praktikum bei der Firma Stengele GmbH zu absolvieren. Er hinterließ dort einen so positiven Eindruck, dass ihm sofort ein Ausbildungsplatz zum Metallbauer angeboten wurde. Die Firma setzte sich aktiv bei den zuständigen Behörden für eine Arbeitserlaubnis für Lamine ein. Die Ausbildung sollte am 1. September 2023 beginnen. Doch trotz aller Bemühungen wurde die Ausbildungsduldung mit der Begründung abgelehnt, dass er als Staatsangehöriger eines „sicheren Herkunftslandes“ keine Arbeitserlaubnis erhalten könne.
    Lamine ist in Deutschland nicht nur ein fleißiger und engagierter Auszubildender, sondern auch ein aktives Mitglied/Sprecher im Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in Solidarität International. Er setzt sich unermüdlich für die Rechte von Flüchtlingen ein und unterstützt sie bei ihrer Integration, insbesondere bei der Teilnahme an Sprachkursen und der Suche nach Arbeit. Seine Sprachkenntnisse sind für die Kommunikation mit anderen Flüchtlingen von unschätzbarem Wert.
    Eine Abschiebung nach Senegal würde für Lamine nicht nur das Ende seines Lebens in Deutschland bedeuten, sondern auch eine unmittelbare Bedrohung für sein Leben darstellen.

    Wir können es nicht zulassen, dass er in ein Land zurückgeschickt wird, in dem er seines Lebens nicht sicher ist.

    Bitte unterstützen Sie diese Petition mit Ihrer Unterschrift und helfen Sie uns, weitere Unterstützer zu gewinnen! Weitere Informationen zu Lamine finden Sie auf unserer Webseite:

    Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in SI, www.freunde-fluechtlingssolidaritaet.org
    Spenden über: „Solidarität International e.V.“, IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84, Stichwort: „Lamine soll bleiben“

    Hier die Petition unterschreiben:

    https://www.change.org/p/petition-f%C3%BCr-lamine-ciss%C3%A9-aus-dem-senegal-sprecher-freundeskreis-fl%C3%BCchtlingssolidarit%C3%A4t?source_location=search

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  • Flüchtlinge – Bericht 2408123

    Flüchtlinge – Bericht 2408123

    1. Die Flüchtlinge schreiben

    Wussten Sie, dass wir pro Woche mehrere Kleidervertrieb für Menschen aus Kara Tepe durchführen? Hemden, Hosen, Schuhe und andere Kleider werden großzügig von Spendern zur Verfügung gestellt. Letztes Paket, das wir erhalten haben, war von Solidarität International Stuttgart, das wir dann an Bedürftige verteilen. Wir danken ihnen für ihre Unterstützung.

    2. Jeden Tag um 12:30 Uhr werden die Schüler mit warmen Mahlzeiten, Obst und Brot versorgt. Diese Mahlzeiten werden in Zusammenarbeit mit der Organisation Zaporeak angeboten, und wir sind dankbar für ihre Unterstützung, um die Schüler glücklich und gesund zu halten.

    3. Gib dem Abfall ein neues Leben: Unterstützen Sie Flüchtlinge mit unserer neuesten Kreation! Unser Plastik, unsere Schöpfung!

    Wir stellen unser neuestes Meisterwerk vor: Eine Miniatur-Lesbos-Insel, die sorgfältig aus recyceltem Plastik, das im Lager gesammelt wurde, hergestellt wurde!

    Dies ist nicht nur ein Modell, sondern ein Beweis für den menschlichen Einfallsreichtum und das Engagement für einen saubereren Planeten. Unsere talentierten Flüchtlinge haben aus weggeworfenem Plastik eine atemberaubende Darstellung unserer geliebten Heimatinsel geschaffen.

    Jede Kurve, jedes Detail, ist ein Werk der Liebe und ein Symbol der Hoffnung. Mit dem Kauf dieses einzigartigen Stücks erwerben. Seht die Bilder dazu

    Unser neuestes das von Flüchtlingen im Flüchtlingslager Lesbos aus recyceltem Plastik handgefertigt wurde! Dieser einzigartige Artikel ist mehr als nur ein Topf – er ist ein Symbol für Hoffnung, Nachhaltigkeit und Selbstbestimmung.

    Mit Sorgfalt handgefertigt: Jedes Produkt wird individuell von Flüchtlingen hergestellt, was ihm eine besondere Note verleiht.

    Unterstützt einen guten Zweck: Jeder Kauf kommt direkt den Flüchtlingen im Lesvos-Flüchtlingslager zugute.

    4. Wir haben das wir den Weltflüchtlingstag mit der einheimischen Bevölkerung gefeiert haben. Das hat bei uns einen großen Eindruck hinterlassen. In der Stadt mit dem Einwohner gemeinsam zu spielen und uns Auszutauschen. Alle wollten unsere Lebensgeschichten hören und es flossen auch tränen. Wir haben alle gemeinsam mit Großen Schach Figuren Schach gespielt. Hier noch ein paar Bilder.

    Schach: Ein starkes Werkzeug für die Stärkung der Flüchtlinge.

    Schach in einem Flüchtlingslager zu unterrichten ist weit mehr als einen Zeitvertreib Über den Spaß am Spiel hinaus kultiviert Schach kritisches Denken, Problemlösung und strategische Planung, Es fördert Teamarbeit, Kommunikation und Respekt und schafft ein starkes Gemeinschaftsgefühl unter den Spielern. Ist eine dringend benötigte Verschnaufpause vor dem täglichen Stress.

    5. Wusstet ihr das….

    In den letzten fünf Jahren wurden über 5.000 Kinder von den griechischen Behörden hilflos in Rettungsflößen treiben lassen.

    Wenn kleine wehrlose Kinder in Rettungsflöße geworfen und von Behörden mitten auf dem Meer ausgesetzt werden müssen alle ihre Stimme erheben.

    Wie lange können diese Gräueltaten in Europa ignoriert werden, was wird es brauchen, um die Europäischen Verantwortlichen zu zwingen, gegen einen Mitgliedstaat vorzugehen? Hunderte von Kindern bewusst in den Tod zu schicken.

    >HIER Bericht als PDF Herunterladen<

  • „Solidarität erneuert mit frischer Luft unsere Lungen“

    „Solidarität erneuert mit frischer Luft unsere Lungen“

    Michalis Aivaliotis von Standby me Lesbos sandte gestern der Demonstration vom Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in SI in Leipzig solidarische Grüße und wünschte eine erfolgreiche Demonstration

    Mytilene 08.06.2024 11:00 Uhr

    Michalis Aivalitis.

    Brüderliche und Solidarische Grüße von Stand By me Lesbos und den Flüchtlingen aus Kara Tepe

    Als Verantwortlicher von Standby me Lesbos sende ich allen Flüchtlingen und Demonstranten heute in Leipzig unsere solidarischen Grüße und wünsche eine erfolgreiche Demonstration.

    Es freut unsere Herzen, dass ihr den Mut aufbringt, während der Europawahlen gegen diese Heuler auf die Straße zu gehen. Überall in allen europäischen Ländern, singen sie das gleiche Lied: „Geht wählen, es geht um die Demokratie, um Menschenrechte, um Freiheit.“

    Gerade die Flüchtlinge erleben es am eigenen Leib, was für eine Demokratie sie meinen. Für sie ist Demokratie, die Flüchtlinge die aus ihren Heimatländern fliehen müssen, in große Gefängnisse zu stecken, so wie das neue Europäische Gefängnis in Lesbos. Die Flüchtlinge müssen ihre Heimatländer, ihre lieben Menschen verlassen, denn die Imperialisten zerstören ihre Lebensgrundlage durch ihre Kriege, durch ihre Zerstörung der Umwelt. Das ist für sie Demokratie. Diese Demonstration ist der Beweis, dass die Flüchtlinge kämpfen für das Recht auf menschliches Leben, für das Recht arbeiten zu gehen, um ihre Kinder ernähren zu können, für das Recht auf Bildung und Freiheit und Flucht. Unsere Herzen sind bei Euch. Euer Kampf ist auch ein Kampf aller Flüchtlinge auf der ganzen Welt. Eure Demonstration ist die beste Antwort auf die Europawahlen.

    Hoch lebe die Solidarität. Die Solidarität erneuert mit frischer Luft unsere Lungen.

  • Solidaritätsschreiben an die Beschäftigten von LARCO/Griechenland

    Solidaritätsschreiben an die Beschäftigten von LARCO/Griechenland

    Hamburg 22. April 2024

    Am Montag den 15. April fand in Hamburg eine Veranstaltung von Solidarität International für das Projekt »Soforthilfe für die Flüchtlinge und die Bewohner der Insel Lesbos/Griechenland« statt. Dort wurde auch über den Kampf der LARCO Beschäftigten berichtet. Die Versammlung verabschiedete einstimmig nachfolgende Solidaritäts Schreiben:

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von LARCO,

    wir senden euch herzliche und tief verbundene Grüße aus Hamburg. Immer wieder haben wir von eurem mutigen Kampf zur Verteidigung der

    Arbeitsplätze und für ein menschenwürdiges Leben gehört. Zuletzt von der

    großen Solidaritätsaktionen mit der Besetzung des Werks und der Verteidigung durch eure Familien, Gewerkschaften, Schulen und

    Kirchengemeinden usw.

    Wir haben großen Respekt vor eure Einigkeit, Entschlossenheit und den Mut! Wir sind uns gewiss, dass ihr euren Kampf entschlossen weiterführen werdet seit . Und dafür auch die dringend benötigte iunternationale Solidarität erhaltet.

    Wir werden mithelfen, dass euer Kampf in den Betrieben, Gewerkschaften und der Gesellschaft in Hamburg bekannt gemacht wird!

    Für Solidarität International (SI), Hamburg Narzisse Nianur

    <HIER Meldung als PDF herunterladen>

  • Dialog unter Flüchtlingen: „Die Abgeordneten in der EU können es nicht begreifen …

    Dialog unter Flüchtlingen: „Die Abgeordneten in der EU können es nicht begreifen …

    Der so genannte europäische Asylkompromiss mit der Abschottung Europas gegen Hilfe suchende Menschen wird in einem Bericht aus Kara Tepe von den Flüchtlingen diskutiert. Aufgrund der Aktualität erscheint dieser Bericht auf unserer Startseite. Weitere Zeugnisse und Betroffenenberichte der menschenunwürdigen und menschenverachtenden EU-Flüchtlingspolitik sind unter „Kampagnen und Projekte“ zu finden.

    21/12/2023 – Zelte zerstört

    Die Zelte, die die Menschen vor den extremen Wetterbedingungen der vergangenen Tage im Stadtzentrum von Rhodos schützten, wurden auf Befehl der Stadtverwaltung zerstört. Sie hat dazu Freiwillige eingesetzt. Sie wurden gezwungen sich zu registrieren. Die meisten lehnten das ab. Daraufhin wurden ihre Zelte die mit Spendengeldern gekauft worden waren, zerstört. Sie schaden ja dem Tourismus. Welcher Zynismus und Menschenverachtung.

    23/12/2023 – Bericht von der Solidaritätsdemo mit Palästina in Athen

    Mehrere Hunderte Menschen demonstrierten am Mittwoch, den 20.12.2023, vor den Büros der israelischen Schifffahrtsgesellschaft ZIM in Piräus. Dieses Gebäude wird schon länger von der griechischen Polizei bewacht und geschützt. Aber gestern gab es Hunderte Polizisten. Sie wollten verhindern das die Demonstranten nicht in das Gebäude eindringen. ZIM ist eine der größten israelischen Reedereien und beliefert unter anderem den Terrorstaat, der im Gazastreifen ein regelrechtes Massaker anrichtet. Viele Demonstranten sympathisieren mit der weltweiten Boykottkampagne gegen große israelische Unternehmen, die mit dem Krieg in Verbindung stehen. Das Slogan war „Block the boat“. An dem Marsch vom Bahnhof Piräus zu den ZIM-Büros beteiligten sich auch die Maschinenbauergewerkschaft PENEN vom Hafen Piräus, die Lehrerverbände, Studenten und viele andere.

    Dialog von Flüchtlingen mit Michalis zu den EU-Asylrechtsänderungen

    Liebe Freunde und Genossen,

    hier ist der Bericht von Michalis, Flüchtlingen Kara Tepe und mir zu den reaktionären EU-Beschlüssen zur Asylpolitik. (Namen von Flüchtlingen extra geändert). Hunderte von Seiten braucht die EU um uns zu verblenden, dass sie weiterhin für das Asylrecht sei, dass sie sich wie immer für die Rechte der Flüchtlinge einsetzte. Diese Beschlüsse sind nicht nur reaktionär sondern auch faschistoid. Das ist Kapitalismus und seiner schrecklichen Fratze.

    Amet

    „Das hat mit Demokratie nichts zu tun, was sie Beschlossen haben. Sagt den Deutschen das sie lügen und nicht für uns sind.“ Wir konnten nur ein paar Punkte gemeinsam erklären was diese faschistoide Beschlüsse für die Menschen Flüchtlinge bedeuten.

    Ismael

    Sobald ein Flüchtling in das Einreiseland kommt, wird er oder sie einer fünf- bis zehntägigen Kontrolle unterzogen. Daran schließt sich ein Verfahren vor dem Asylausschuss an, das 12-16 Wochen dauert. Drei bis vier Monate Inhaftierung in Konzentrationslagern. Sie reden von drei bis 4 Monate. Ich erlebe es an mir es sind fast zwei Jahre vorbei.

    Michalis

    Von diesem Konzentrationslager die der EU-Norm entsprechen gibt es zwei in Griechenland. Das dritte in Lesbos wird demnächst fertig. Dazu ist eine Armee von Polizisten vom Festland eingerückt und bewacht die zügige Fertigstellung des Baus. Rechtlich gesehen werden die Flüchtlinge als nicht eingereist, d. h. nicht in Europa, eingestuft. Flüchtlingskonzentrationslager auf europäischem Gebiet sind also nicht Europa. Rund um Europa ist das Lager Niemandsland. Auf diese Weise finden der internationale Schutz, die Menschenrechtscharta und die Genfer Konvention keine Anwendung auf Flüchtlinge. Sie haben kein Recht auf Papiere, einen Arbeitsplatz oder die Möglichkeit, zur Schule zu gehen. In dem Moment sind sie nicht existent.

    Amet

    Viele Flüchtlinge haben keine Papiere. Sie mussten fliehen. Die Abgeordneten in der EU können es nicht begreifen, dass wir vor der Flucht keinen Reisepass beantragen können und den Grund angeben, warum wir den Pass wollen. Gibt es den im EU-Parlament nur solche „schlaue“ Leute?

    Michalis

    Wenn also einer keine Papiere hat, dann wird er von der Asylkommission eingestuft als „eine Gefahr für die nationale Sicherheit.“ Die Herren und Damen von Brüssel verlangen von den Flüchtlingen, wenn sie aus einem für sie sicheren Drittland kommen, den Nachweis, dass man Psychisch krank, oder Minderjährig oder gefährdet ist. Sie nehmen sich das Recht, Menschen, Frauen Kinder monatelang zu inhaftieren ohne Anklage oder personalisierte Anklage, ohne Rechte und sie in einem Lager, einzusperren. Diese bereits bestehende Lager sind ganz moderne Gefängnisse außerhalb der Städte. Man kommt nur mit Gesichtskontrolle und Fingerscan rein und raus. Die meisten Menschen werden nicht betreut und werden psychisch krank. Keine Ärzte in Samos für 4000 Flüchtlinge. 1x im Monat kommt ein Militär Arzt vorbei.

    Ismael

    Frontex wird von einer „Beobachter- oder Unterstützungsorganisation“ zu einer Grenzverwaltung, also ein europäisches Amt mit einer aktiven Rolle werden. Wir kennen sehr gut, was diese Brüder von Frontex machen und gemacht haben.

    Michalis

    Aktive Rolle bedeutet ihre Menschen verachtende Abschiebungen, Prügel, Raub und Folter zu legalisieren. In dem Menschen verachtenden Beschluss mit hunderten von Seiten von Papieren trieft es von Sicherung der Demokratie gegenüber den Flüchtlingen. Immer wieder verwenden sie das Vokabular. „Wir werden im Gespräch mit den Flüchtlingen bleiben.“

    Amet

    Das Gespräch ist eine Falle. Die Prozedur wird so ablaufen wie bisher. Du wartest täglich und ständig auf einen telefonisch vereinbarten Termin zu einem Vorstellungsgespräch. Es ist abartig. Man starrt ständig auf das Handy, selbst in der Toilette nimmt man es mit. Ich habe Folter in Syrien erlebt. Aber diese Folter, die sie Gespräche nennen und auf Termin warten, sind genauso eine grausame Folter. Aber die Herren und Madames in Brüssel sehen das als eine sehr wichtige demokratische Maßnahme. Warum auch immer. In diesem Gesprächen interessieren sie sich nicht, wie es dir geht, und was kann man für dich tun.

    Michalis

    Sie dürfen jetzt nur eine Frage stellen. Mehr darf ein Beamter nicht fragen. So will es das hunderte Seiten Beschluss. „Von wo sind sie nach Griechenland eingereist.“

    Ismael

    Wenn du antwortest Türkei, ist alles vorbei. Das Gespräch ist eine Falle. Am besten nicht antworten, stumm und taub stellen. Das große Flüchtlingsbuch, so wird es bei uns Flüchtlingen genannt, sagt, das wenn du sagst Türkei dann ist das Asylverfahren vorbei, es ist alles vorbei. Es bleibt keine Zeit mehr. Sie dürfen ja nicht nach den Gründen für deine Flucht fragen. Wenn du aus einem für sie sicheren Drittstaat kommst, bist du geliefert. Das Gespräch wurde deine Falle.

    Michalis

    Selbst wenn ein Land wegen Menschenrechtsverletzungen angeklagt ist und als autoritär gilt, wird es für Flüchtlinge als eine Wiege der Demokratie betrachtet. Sie wechseln auch ständig die Menschen, die diese Fragen stellen. Das war bisher so, weil diese selber psychisch krank wurden. Wenn eine Frau mit einem Baby im Arm vor dir steht, sieht man in den Augen was diese Menschen mitgemacht haben. Nein, das alles interessiert die EU nicht, sie wollen nur wissen von wo du eingereist bist. Für den Kapitalismus und die EU sind es sichere Staaten, auch wenn es in den Ländern kein Schutzsystem gibt. Die Türkei hat die Genfer Konvention nicht unterzeichnet. Sie erkennt den Flüchtlingsstatus nicht an, Flüchtlinge werden als Gäste betrachtet, Kinder gehen nicht zur Schule und Erwachsene arbeiten nur schwarz unter Sklavenbedingungen. Ich sehe da keinen Rechtsstatus. Die EU weiß ganz genau, dass die Türkei, die den IS finanziert hat, ein Land ist, das türkische Regimegegner und Kämpfer verlassen, weil sie um ihr Leben fürchten. Was sind das für Menschen die ein faschistisches System als sicheres Land bezeichnen?

    „Die EU streckt nur den Finger hoch und mahnt …“

    Es sind 6 Monate vorbei, als über 600 Flüchtlinge, darunter viele Kinder und Frauen, im Wrack von Pylos ertrunken sind. Überlebende des Schiffswracks und Verwandte der Opfer, Anwälte Muslimische Union Griechenlands, und viele Menschen aus Griechenland führten am 16.12.2023 eine Protestdemonstration in Athen, beim Syntagma, durch, unter der Losung: Kein Verbrechen der Küstenwache vertuschen.180 Pässe wurden hoch gehalten auf das griechische Parlament, um für sie zu sprechen die es nicht mehr können. Die Zeugenaussagen der Überlebenden zeigen deutlich, dass die griechische Küstenwache die volle Schuld trägt. Das weiß auch die EU. Sie streckt nur den Finger hoch und mahnt Griechenland, aber das ist auch alles. Ihre Frontex im Ägäischen Meer macht es nicht anders. Die Überlebenden berichteten auf der Kundgebung, dass das Boot, das die Flüchtlinge beförderte, mit einem blauen Seil an das Schiff der Küstenwache gebunden worden war. Es sollte nach Italien geschleppt werden, was es zum Sinken brachte. Diejenigen, die das Wrack überlebt haben, schwammen eine Stunde lang, um das Boot der Küstenwache, das keinen einzige Rettungsweste ins Wasser warf und sich von der Wrackstelle entfernt hatte. Dieses Verbrechen versucht die griechische Regierung auf neun ägyptische Flüchtlinge abzuschieben, die sie die „Händler“ nennt und verantwortlich macht. Die wahren Schuldigen sind aber die Asylpolitik der EU und die griechische Regierung. Solidarität International unterstützen die Familien der Opfer die Gerechtigkeit fordern. Solidarität International verurteilt diese mörderische Politik, die Flüchtlinge daran hindert, Grenzen zu erreichen, die das Mittelmeer in den letzten Jahren zum größten Friedhof mit über 20.000 toten Flüchtlingen, Frauen und Kindern verwandelt hat. „Wir vergessen nicht, wir fordern Gerechtigkeit, keine Vertuschung, Freispruch und Freilassung der neun ägyptischen Häftlinge, die den Pylos-Schiffbruch überlebt haben“ – dies war eine der Hauptforderungen. Nach der Kundgebung gingen sie zur Solidaritätskundgebung für Freiheit von Palästina. Auf dieser Kundgebung sprach ein Arzt von Ärzte ohne Grenzen, dersagte, dass zur Zeit humanitäre Hilfe in Gaza nicht möglich sei.

    Die Teilnehmer auf der Kundgebung forderten: Ende der Kampfhandlungen und einen langfristigen Waffenstillstand. Die Angriffe, die Tausende Zivilist*innen verletzen und töten, müssen aufhören!

    Eine neue Tradition wurde von Monika eingeführt

    Vor 1,5 Jahren Besuchte eine Delegation der MLPD und von Solidarität International Kara Tepe. Michalis, der Präsident der Selbstorganisation SBML, erfüllte Monika Gärtner den Herzenswunsch, die Gräber der Flüchtlinge in der Hauptkirche in Mytilene aufzusuchen und an jedes eine Blume zu legen, und sie von großen Ästen zu reinigen, und der toten Flüchtlinge zu gedenken. Das hat für großes Ansehen, auch in den Inselmedien, gesorgt. Sie berichteten darüber. Und dieses Jahr vor Weihnachten haben sich Mitglieder der Erinnerung und Aktionsbewegung von Mytilene sich dieser herzlichen Aufgabe angenommen. Ihre Aktion: zwei Chrysanthemen im Gedenken an den toten Flüchtlingen. (das sind die üblichen Blumen in Griechenland für die Ehrung der Toten). Sie besuchten den Flüchtlingsfriedhof in Kato Tritos der dort begraben Toten. Sie versammelten sich vor dem Olivenhain im Dorf Kato Trito und gedachten der zehntausenden Toten in der Ägäis und den begrabenen im Kato trito. Diese Menschen sind ertrunken „um das Paradies des Westens zu finden“ Sie fanden aber den Tod. Die Wenigen, die nicht ertrunken sind, fanden eine menschenunwürdige und menschenverachtende Willkommenskultur, eine Asyl-Politik der EU. Sie werden wie Tiere behandelt. Ein fremder Toter in einem fremden Land. Die Ehrung dieser Toten ist ein grundlegendes Element der menschlichen Kultur. Viele sind namenlos, nur eine Nummer und ein Datum.

    Die Flüchtlinge von Kara Tepe senden herzliche Grüße an Monika, die diese Tradition eingeführt hat. Sie wünschen sich „Der Körper, gehört in das Land das ihn geboren hat.“

  • Bekämpft die Fluchtursachen und nicht die Flüchtlinge!

    Bekämpft die Fluchtursachen und nicht die Flüchtlinge!

    Stellungnahme des Freundeskreises Flüchtlingsolidarität in SI zum jetzt verabschiedeten „GEAS – Gemeinsames europäisches Asylsystem“

    Als „Meilenstein“ wird von den regierenden Politikern in Europa das jetzt verabschiedete „Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS)“, das den Umgang mit Menschen auf der Flucht regeln soll, gefeiert. Ja, es ist in der Tat ein Meilenstein – ein Meilenstein der weiteren Abkehr von elementaren Menschenrechten und rechtsstaatlichen Prinzipien. Nach monatelangem medialem Trommelfeuer über angeblich nicht bewältigbare Flüchtlingsströme werden nun die Grenzen Europas zu unüberwindbaren Festungsmauern ausgebaut, ihre Überwindung zum tödlichen Risiko. Pushbacks, Inhaftierung in Massencamps, Verweigerung jeglicher demokratischer Rechte und humanitären Standards an den Außengrenzen – das ganze Horrorszenario, das teilweise schon praktiziert wurde, soll nun legalisiert werden. Und mit welcher Begründung? Die „Einwanderung in die Sozialsysteme“ soll verhindert werden! Angeblich seien die Asylsuchenden daran schuld, dass es zu wenig Schulen, Kindergärten, Wohnungen oder Ärzte gibt – wofür in Wirklichkeit eine jahrelange Politik der Umverteilung in die Kassen der großen Konzerne verantwortlich ist! Angeblich seien europäische Sozialsysteme als „pull-Faktor“ die Hauptmotivation für die Fluchtbewegung in die Industrieländer. Dagegen berichtete Tareq Alaows von Pro Asyl – selbst vor wenigen Jahren vor dem Krieg in Syrien nach Europa geflüchtet – über seine Gedanken während der Flucht: “ ich habe daran gedacht, dass ich vielleicht in diesem Boot mein Leben verlieren werde, aber ganz bestimmt nicht, dass ich in Deutschland Asylbewerberleistungen beziehen kann.“ Es ist an Heuchelei nicht zu überbieten, ein solches Machwerk von Inhumanität auch noch als Fortschritt in der Vereinheitlichung in der europäischen Asylpolitik zu bezeichnen. Es ist eine Einigung auf unterstem Niveau, eine Vereinbarung, all das vollends über Bord zu werfen, was an Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten je in Europa in hehren Worten formuliert wurde.
    Das akzeptieren wir nicht! Nicht nur, dass Kriege, Naturzerstörung und Hunger immer mehr Menschen in die Flucht treiben werden – es sind mit die europäischen Staaten und ihre gierigen Konzerne, Waffenlieferanten und Umweltzerstörer , die vor allem für diese Flüchtlingsströme verantwortlich sind! Was für eine Doppelmoral!
    Bekämpft die Fluchtursachen und nicht die Flüchtlinge – diese Forderung des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität ist dringlicher als je zuvor!
    Eine Bundessprecherin des Freundeskreises sagt dazu: „Wir werden den Widerstand gegen diese Politik organisieren und uns mit allen Organisationen und Einzelpersonen zusammenschließen um den Protest dagegen voranzubringen!“

    Die Bundesvertretung von Solidarität International e.V. (SI) schließt sich dieser klaren Stellungnahme ihrer Mitgliedsorganisation voll und ganz an.

  • Griechenland: Faschistische Barbarei an Flüchtlingen – Schluss damit!

    Griechenland: Faschistische Barbarei an Flüchtlingen – Schluss damit!

    Faschisten gehen mit organisierten Jagden in den Wäldern oberhalb von Alexandroupoli gegen Flüchtlinge vor. Polizei und die rechte griechische Mitsotakis-Regierung dulden diese faschistische Barbarei offensichtlich. Als sich achtzehn Flüchtlinge im Wald des Nationalparks Dadia an der türkischen Grenze in einer Hütte vor den faschistischen Banden versteckten, wurden sie dort eingeklemmt. Nach dem verheerenden Waldbrand wurden ihre verkohlten Leichen entdeckt. Weitere acht verkohlte Leichen sind in den verbrannten Wälder gefunden worden. Darunter sind Kinder und Frauen. Sie wurden alle in Zweier- oder Dreiergruppen in einer Entfernung von fünfhundert Metern gefunden. Sie waren offenbar bei dem Versuch dem Feuer zu entkommen, verbrannt. Diese 26 Menschen verbrannten bei lebendigem Leib, weitere hunderte von Flüchtlingen sind in Lebensgefahr. Sie sitzen auf den Inseln in Evros fest und suchen verzweifelt nach Hilfe.

    Der Abgeordnete der faschistischen Partei im griechischen Parlament, Hellenischen Lösung, Paris Papadakis, verbreitete in den letzten Tagen in Interviews und Posts, dass „Migranten die Arbeit der Löschhubschrauber behindern“ und dass „einige Leute bei den Bränden ihre Hand im Spiel hatten“, wobei er sich auf „inoffizielle Informationen“ von Anwohnern berief, dass die Brände von Migranten gelegt worden seien. Er rief dazu auf, Patrouillen zu organisieren, um Migranten zu fangen.

    Dies ist ein weiteres rassistisches Verbrechen der Regierung und und steht in einer Reihe mit dem Ertrinken lassen von 650 Flüchtlingen in Pylos.

    Anfang Juli verkündete Mitsotakis, vor Stolz strotzend, die große Lüge: „In den nächsten Jahren werden wir neue Flugzeuge, neue Hubschrauber, viel neue Ausrüstung für die Feuerwehr bekommen. Und das ist eine notwendige Investition, die wir tätigen müssen, denn unser erstes Anliegen ist immer der Schutz von Menschenleben, von menschlichem Eigentum, aber natürlich auch unserer natürlichen Umwelt.“ Es ist kaum ein Monat vergangen und Griechenland brennt wieder. Ohne Flugzeuge und Hubschrauber. Im ganzen Land lodern Feuer unkontrolliert. Sie bedrohen bereits viele Städte und hunderte von Häuser stehen in Brand.

    Mitsotakis Tränen sind eine einzige Lüge. Er hat derzeit ganz andere Interessen. Für ihn spielen die imperialistischen Pläne Griechenlands eine größere Rolle. Er traf sich „heimlich“ mit dem ukrainischen Präsidenten Selenski um die Erklärung der G7 Statten umzusetzen. Damit werden weitere Schritte für eine aktivere Beteiligung Griechenlands an dem imperialistischen Krieg um die Ukraine vorbereitet. Griechenland verpflichtet sich, ukrainische Piloten im Umgang mit den F-16 der NATO auszubilden, die die Regierung Selensky von Dänemark und den Niederlanden erhalten wird. Griechenland bildet bereits ukrainische „Ausbilder“ im Umgang mit „Leopard“-Panzern aus. Im Gespräch ist auch die Lieferung von griechischen S-300 an die Ukraine.

    Der Hafen von Alexandroupolis wird das wichtigste Drehkreuz für die Verbringung von NATO-Ausrüstung in die Ukraine, und soll als Stützpunkt für die US-NATO-Truppen an der russischen Grenze dienen. Die Regierung wirbt für eine stärkere Beteiligung der Reeder der griechischen Schifffahrt am Getreidetransport von den ukrainischen Häfen durch das Schwarze Meer. Griechenland soll eine größere Rolle bei der Energieversorgung der Ukraine spielen. Sie war vor dem Krieg ausschließlich von Russland abhängig. Dazu soll das Pipelinenetze auch anderer, westlicher Balkanstaaten genutzt werden. Die griechische Regierung beansprucht im Namen griechischer Unternehmensgruppen, des Baugewerbes und anderer, die in den Trümmern des Krieges riesige „Gewinnchancen“ sehen, ein Stück vom Nachkriegskuchen des Wiederaufbaus in der Ukraine.

    Mehrere Parteien riefen zu einer Demonstration am Donnerstag, 24.8., 19:00 Uhr, auf dem Syntagma-Platz in Athen auf:

    Gegen die kriminelle Politik der Regierung, die das Leben des Volkes verbrennt!

    Gegen die Verbrennung von Flüchtlingen und der Pogrome der Faschisten gegen die Flüchtlinge.

    Gegen die Kriegspolitik die den imperialistischen Krieg immer näher an unser Land bringt.

    Faschistische Argumentation – Spaltung statt konsequenter Umweltschutz!

    In einem weiteren Bericht vom 25. August 2023 heißt es:

    Seit 2 Tagen melden die Medien den ganzen Tag über von Festnahmen von Flüchtlingen, die in ihren Taschen Feuerzeuge hatten und angeblich den Wald damit anzünden wollten. Die Regierung und die ihr nahestehenden Medien machen mit rechtsextremen Argumenten Migranten für die Brandkatastrophe im Land verantwortlich. In einer anderen Variante sind türkische oder russische Agenten oder sogar Angehörige der muslimischen Minderheit für die Brände verantwortlich. Diese Hetze soll die Spaltung zwischen den Einheimischen und Flüchtlingen vertiefen und von der Verantwortung der rechten Mitsotakis-Regierung für die Politik der verbrannten Erde ablenken. Viele Menschen, mit denen ich gesprochen habe, verurteilen die Jagt auf Flüchtlinge und Roma auf Aspropirgos. Der Widerstand organisiert sich. So fand am Donnerstag, den 24.8., auf dem Syntagma-Platz in Athen eine große Kundgebung statt, gegen die Politik die Wälder und Leben verbrennt. Regierung und Medien die versuchen, die Migranten für die Brände verantwortlich zu machen, wurden dabei angeprangert. Anschließend fand eine Demonstration statt. Die Demonstranten riefen Slogans wie „Diese Politik ist kriminell, sie hinterlässt immer nur verbrannte Erde“ und „Weder in Rodopi noch anderswo, zerschlagt die Faschisten in jedem Viertel“. Am Freitag, heute, 25. August, findet eine weitere Demonstration in Athen statt. Diese wird von mehreren Gewerkschaften, PAME und KKE organisiert.

    Während Griechenland brennt und Tote zu beklagen sind, Tausende von Hektar verbrannt und Häuser verkohlt sind, das Eigentum der Menschen in Schutt und Asche gelegt wurde, Flüchtlinge in den Wäldern von Evros und Rodopi gejagt und verbrennen gelassen werden, hat der griechische Ministerpräsident Mitsotakis nichts andres zu tun, als sich mit dem faschistischen indischen Ministerpräsident Modi zu treffen und ihm zu versprechen, dass Griechenland an einer militärischen Mission im indopazifischen Raum teilnehmen wird. Kein Wort über das Leid des Volkes! Demagogisch bezeichnet er den Zweck der Teilnahme an dieser Militäraktion als notwendig, „… um die Fähigkeit zu stärken, die Seewege friedlich, offen und umfassend zu halten … Wir als historische Seefahrernationen haben seit langem gemeinsame Ansichten, und wichtig ist, die Freiheit der Schifffahrt, die Sicherheit im Seeverkehr und die uneingeschränkte Achtung des internationalen Seerechts, insbesondere des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen (UNCLOS), das wir beide unterzeichnet haben, zu gewährleisten. Was die Verteidigung angeht, so haben die indische Luftwaffe und Marine kürzlich an einer gemeinsamen Übung mit den griechischen Streitkräften teilgenommen, während die griechische Luftwaffe und Marine bald im Indopazifik sein werden.“ Interessant ist, dass der ach so „friedliebende“ deutsche Bundeskanzler Scholz mit demselben Argument im Jahr 2024 zwei Kriegsschiffe, eine Fregatte und ein Versorgungsschiff im indopazifischen Raum stationieren wird. Hier finden offensichtlich Vorbereitungen der imperialistischen Staaten auf den anstehenden kriegerischen Auseinandersetzungen in dem Raum statt.

  • Die Flüchtlinge von Kara Tape berichten

    Die Flüchtlinge von Kara Tape berichten

    Die derzeitige Hitze und die unkontrollierten Feuerausbrüche in mehreren Stellen in Griechenland bereitet allen Menschen große Sorgen. Als das Feuer in Lesbos ausbrach, haben sich sofort mehrere Hundert Flüchtlinge von Kara Tape als Freiwillige gemeldet. Sie wurden zum Glück nicht gebraucht, da das Feuer unter Kontrolle gehalten werden konnte. SBML verteilen gefrorene Säfte an die Flüchtlinge, um ihnen bei diesen extremen Wetterbedingungen etwas zu helfen.

    In zwei Wochen stieg die Bevölkerungszahl des Lagers um 17%. Derzeit an die 3000 und während in zwei Wochen nur 51 Flüchtlinge Lesbos verließen, kamen rund 400 Asylbewerber von der gegenüberliegenden Küste mit dem Boot auf die Insel.

    In einem aktuellen Gespräch mit Michalis ist die Situation weiterhin unverändert. An die 500 Flüchtlinge, darunter viele Kinder, bekommen weiterhin keine Ernährung und kein Wasser. Sie werden von den Organisationen von der Insel mit Lebensmitteln versorgt. Die verantwortlichen für Migration aus Athen weigern sich weiterhin, ihre Führsorgepflicht für diese Menschen wahrzunehmen. Wer Asyl hat, soll das Lager verlassen und selber sein Leben organisieren. Aber wo sollen diese Menschen hin? Sie sind traumatisiert und Athen oder eine andere Stadt ist auch keine Alternative. Die Polizeischikanen und die faschistischen Überfälle in den Athener Parks, wo die Flüchtlinge unterkommen, finden fast täglich statt. Deshalb verlassen sie das Camp nicht. Zusätzlich können alle die teure Schiffsfahrt nach Piräus für einen Preis von 135 € nicht bezahlen. Inzwischen wenden sich auch die anderen Flüchtlinge aus dem Camp wegen Lebensmitteln an SBML, weil sie die langen, unendlichen Kontrollen bei der Essensausgabe nicht mehr ertragen können und durch die lange Wartezeit das Essen nicht essbar ist. Trotz Hitze bei 40 Grad finden diese Kontrollen statt. Mehrere schwangere Frauen sind schon umgekippt.

    Michalis freut sich über die Zusammenarbeit mit der Umweltgruppe bei dem Recycling Projekt. Inzwischen wurde eine Maschine gekauft und soll in einigen Monaten geliefert werden. Der Kleintransporter ist aber kaputt und sie suchen Spender für den Kauf eines gebrauchten. Ohne einen Kleintransporter haben sie große Probleme, die Arbeit zu organisieren.

    Aus einem UNO-Bericht haben wir erfahren, dass mindestens 289 Kinder in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 bei dem Versuch starben, das Mittelmeer zu überqueren, um Europa zu erreichen und ein besseres Leben zu finden. Dies ist ein starker Anstieg im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2022

    Eine erfreuliche Nachricht. Gestern Abend haben wir erfahren das ein Boot mit 31 Migranten den Strand von Bythouri erreichte. Alle waren gesund und lebendig. Das wunderschöne aber ist, dass auf dem Boot 3 Kinder geboren sind. 3 Neugeborene Kinder war für alle im Camp ein Freudenfest. Überall wurden Lichter angemacht und die Frauen haben mit Löffeln auf Pfannen und Töpfe geschlagen und durch das Camp demonstriert.

    Stand by me Lesbos hilft Menschen in Not in Mytilene, Flüchtlingen und Einheimischen. Wir glauben, dass jeder es verdient, unabhängig von seinem Einwanderungsstatus Zugang zu den Grundbedürfnissen zu haben. Deshalb arbeiten wir daran, Flüchtlingen und Einheimischen in Mytilene humanitäre Hilfe zu geben.

    Danke an alle Spender, die uns Milchpulver und Müsliriegel, Eier, Mehl, Reis, Nudeln und anders spenden. Diese Sachen haben wir an Flüchtlingslager und lokale Organisationen verteilt, darunter:

    Pflegeheime in Plomari und Mytilini

    Der Verein Sinexelixi unterstützt Familien mit Kindern mit Autismus

    Menschen in Not in Mytilene und Agiasos

    Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass „Stand by me Lesvos“ heute erfolgreich eine Milchausgabe im Camp durchgeführt hat.

    Stand by me Lesvos bekommt oft Nachfragen, wie wir eine faire Lebensmittelausgabe im Lager gewährleisten, vor allem wenn man bedenkt, dass die Lagerbevölkerung über 3.000 Flüchtlinge hinausgeht. Derzeit wird der Verteilungsprozess von zwei Vertretern geleitet – einer aus der afrikanischen Gemeinschaft und einer aus der afghanischen Gemeinschaft. Wir vertrauen auf die Selbstorganisation. Dies ist unsere Basis in der Arbeit. Wir bemühen uns jedoch ständig, uns zu vergewissern, dass die Lebensmittel diejenigen erreichen, die es wirklich brauchen. Um dies zu erreichen, haben wir ein System auf Basis von Kunststoffrecycling eingeführt.

    In diesem System bitten wir Geflüchtete, Plastik aus dem Lager zu sammeln und zu uns zum Recycling zu bringen. Im Gegenzug versorgen wir sie mit Essen. Dieser Ansatz sorgt dafür, dass nur diejenigen, die Lebensmittel erhalten, an diesem Prozess teilnehmen. Darüber hinaus dient es als Validierung, da wir die Menge des gesammelten Kunststoffs überwachen können und damit bestätigen, dass die Lebensmittel die beabsichtigten Empfänger erreicht, anstatt für persönliche Gefallen oder andere Transaktionen verwendet zu werden.

    Seit 2019 funktioniert dieses System erfolgreich im alten Lager, und die Flüchtlinge haben es sowohl gerecht als auch vorteilhaft angenommen. Dank großzügiger Spenden haben wir uns Lebensmittelvorräte für den Monat Juli gesichert. Infolgedessen können wir dreimal wöchentlich Lebensmittel verteilen, was jeweils 200 Familien zugutekommt. Das bedeutet, dass bei jeder Verteilung über 1.000 Flüchtlinge bedient werden.

    Das sind 5 Kg Plastik die abgegeben werden.

    Wir haben 2 neue Lehrer.

    Mahmoud Nazari und Abdou Ramani.

    Mahmoud und Abdou sind Flüchtlinge, die im Flüchtlingslager Lesbos ein neues Zuhause gefunden haben. Sie treten in die Fußstapfen von Deen Mohammad, Alizada, dem Gründer des MCAT-Teams.

    Mahmoud ist ein afghanischer Flüchtling, dem der Asylantrag abgelehnt wurde. Mahmoud ist verantwortlich für die Koordination der Aktivitäten des Teams und soll dafür zu sorgen, dass die Bedürfnissen der afghanischen Flüchtlinge berücksichtigt werden.

    Abdou ist ein kamerunischer Flüchtling, und hat eine Behinderung an beiden Händen. Abdou ist dafür verantwortlich, die Aktivitäten des Teams zu koordinieren und sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der afrikanischen Flüchtlinge berücksichtigt werden. Stand by me Lesbos wünscht den beiden viel Erfolg in ihrer Arbeit. Sie werden von unserem Team alle Hilfe erhalten.

  • Die Flüchtlinge aus Moria/Kara Tepe, Lesbos berichten

    Die Flüchtlinge aus Moria/Kara Tepe, Lesbos berichten

    Es gibt Bilder aus dem neuen Camp, sie wollen die Flüchtlinge in von Lesbos dort einsperren. Es ist sehr weit weg von Mytilene und das bisherige Lager soll geschlossen werden. Niemand will dorthin ziehen und die Bewohner haben Angst vor dem Tag, an dem sie verlegt werden.

    Guten Tag aus dem Camp, immer noch kaltes Wetter & windig

    Wir setzen unsere Aktivitäten wie gewohnt fort … Unsere Mitglieder arbeiten an der Arbeit und versuchen das Beste

    Eine humanitäre Tragödie in der Ägäis, 18 von 41 Flüchtlingen wurden nach einem schrecklichen Schiffbruch bei Wellengang 6 und unter bitterkalten Bedingungen gerettet.

    Auch bei dem kalten Wetter bleiben unsere Gedanken und Gebete bei den vom Erdbeben Betroffenen in Syrien und der Türkei. Mögen wir Kraft finden, um in dieser schwierigen Zeit zu helfen.

    Wir müssen Euch leider wieder schreckliche Nachrichten überbringen.

    Der tragische Schiffbruch auf Lesbos Anfang dieser Woche hat drei Leben gefordert, zwei Frauen und einen Mann.

    Das Boot lief auf dem Weg zum Ufer auf Lesbos in die Klippen. Die Überlebenden sagten uns dass sie mit 41 Leute aus der Türkei losliefen, aber die Schlepper sagten, es waren nur 10. Sie hatten nicht mal Schwimmwesten. In den Zeitungen werden so ihre falschen Angaben übernommen.

    Ein örtlicher Fischer schlug Alarm, als er eine im Meer schwimmende Leiche fand.

    Unter den Geretteten waren Kleinkinder, Babys, Frauen und Menschen die ganz schlecht zu Fuß waren.

    „Weder tot – noch gefangen. Das Leben wird siegen! Wir werden uns nicht an den Tod gewöhnen“ – mobilisierte am nächsten Tag das Arbeiterzentrum von Lesbos zu einer Kundgebung auf der Platia Sapphous.

    Ein weiterer Schiffbruch. Eine weitere schwarze Seite in der Geschichte und der Geschichte unserer Inseln. Neue Opfer an unseren Ufern, auf dem Meer, das sich in einen flüssigen Friedhof verwandelt hat. Diese Tragödie dauert an, und die Ursachen dieser Tragödie sind hier gegenwärtig und gegenwärtig, und sie haben einen Namen. Wir werden nicht schweigen, denn Armut, Ausbeutung und Krieg sind die Ursachen für die Entstehung von Flüchtlingen, das wissen wir aus erster Hand. So wie wir aus erster Hand wissen, wer uns in Kriegspläne verwickelt, wer über die Mitausbeutung der Ägäis spricht, wer Flüchtlinge schafft, wer Flüchtlinge, Migranten und ihr Leben zu einem Verhandlungsinstrument macht.

    Um es noch einmal zu sagen: bis hier und Schluss. Denn in unseren Tränen stecken Wut und Empörung. Denn weder auf Lesbos, noch anderswo werden wir uns an den Tod gewöhnen, wir werden uns nicht mit der Entwurzelung abfinden, wir werden die miserable Behandlung der Entwurzelten nicht tolerieren. Wir werden uns nicht der verbrecherischen Politik der Europäischen Union beugen, die unsere Inseln in Seelenlager verwandelt und die gemeinsam mit unseren Regierungen die Verantwortung tragen. Wir werden der Instrumentalisierung des Flüchtlingsproblems und der Ausbeutung des menschlichen Leids nicht tatenlos zusehen.

    Unsere Forderungen sind ein Schrei des Kampfes!

    Unter der Verantwortung der EU und des UN-Hochkommissariats müssen jetzt auf türkischem Gebiet Asylausschüsse eingerichtet werden.

    Schließen Sie alle Hotspots und streichen Sie die Einrichtung des Flüchtlingsgefängnisses in Vastria.

    Solidarität mit Flüchtlingen und Migranten. Sie sollen Papiere für ihren Bestimmungsort erhalten.

    Loslösung von den Kriegsplänen.

    Aegean Boat Report berichtete kürzlich, dass in den letzten drei Jahren 54.000 Menschen von griechischen Behörden in der Ägäis zurückgedrängt wurden. Trotz der zunehmenden Beweise gegen sie, bestreitet der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis weiterhin die griechische Beteiligung an diesen Gräueltaten.

    Wir haben uns an der humanitären Hilfe des Roten Kreuz von Mytilene beteiligt. Wir haben Lebensmittel gespendet, um den Betroffenen des jüngsten Erdbebens in der Türkei und Syrien zu helfen. Die Hilfsgüter werden über mehrere Tage an Bedürftige verteilt.

    Es sind nicht nur die warmen und sonnigen Tage, die zu fröhlichen Lächeln führen – auch an einem kalten, winterlichen Tag können wir einen Unterschied im Leben anderer machen! Jeden Tag haben wir geflüchteten Studenten im Camp frisches Obst gespendet und es erwärmt unsere Herzen auf mehr als eine Weise!

  • Flüchtlinge organisierten am 19.5. Protest in Passau

    Über 100 Flüchtlinge v.a. aus Sierra Leone, und viele Unterstützer haben von „Seebrücke“ organisiert, am 19.5. ihren Protest in Passau auf die Straße getragen.

    Die Bevölkerung in Passau – viele in Straßencafés – war sehr interessiert, meist freundlich und zum Teil überrascht über den Protest. Die Flüchtlinge haben Flugblätter verteilt und mit den Leuten gesprochen:

    „Wir möchten auf die Situation, in der viele von uns seit fünf und mehr Jahren leben, aufmerksam machen. Viele von uns leben in Passau und dem Landkreis. Mit dem Status der „Duldung“ erfahren wir, dass wir von der Gesellschaft ausgeschlossen und diskriminiert werden: Isoliert in der Unterkunft und durch Arbeits- und Ausbildungsverbote werden wir zu Untätigkeit gezwungen. Wir möchten Teil der Gesellschaft sein und für unseren Lebensunterhalt selbst sorgen können. Heute wollen wir auch auf die Behandlung aufmerksam machen, die wir im Gegensatz zu anderen Regierungsbezirken in Niederbayern durch die zuständigen Ausländerbehörden erfahren.“

    Seit Oktober organisieren die Flüchtlinge in München ein Protestcamp, was sehr viel Solidarität aus der Bevölkerung erfährt. Besonders empörend ist, dass die Ausländerbehörden die Vorlage eines Reisepasses fordern. Aber es ist bekannt, dass die sierra-leonische Botschaft in Berlin keine Reisepässe ausstellt. Die Flüchtlinge müßten zurück in ihr Heimatland !!!!!!!

    Auch Vertreter von Solidarität International und vom Freundeskreis Flüchtlingssolidarität waren mit ihrer Fahne dabei. Sie trugen die Resolution des Freundeskreis vor vom Anfang Mai, die nach wie vor aktuell ist: (Auszug)

    „…Hunderttausende sind jetzt aus der Ukraine auf der Flucht. Viele kommen nach Deutschland – wir heißen sie herzlich willkommen! ….Wir freuen uns, dass die neuen Flüchtlinge sofort Arbeitserlaubnis, ein »unbürokratisch zu verlängerndes Aufenthaltsrecht für 90 Tage« unter Verzicht auf die Dublin-Abkommen, …….bekommen. Gut so…..Allerdings fragen wir uns: warum mussten und müssen Flüchtlinge aus Afrika, aus Asien, aus dem Mittleren Osten um all das jahrelang kämpfen? Oftmals immer noch ohne Erfolg? …Nein zur Spaltung in Menschen erster und zweiter Klasse, nach Hautfarbe, Herkunft oder Religion! Gemeinsam für das Recht auf Flucht und gleiche Rechte für alle demokratischen Flüchtlinge! Fester Zusammenhalt aller in Deutschland lebenden Menschen, egal ob Flüchtling oder »Einheimischer«!“

    von Gabi/München 12.6.22

    OffenerBriefSLProtest.pdf – Protestbrief an das bayerische Innenministerium