Kategorie: SI Region Ostalb

  • Rede zum Friedenstag in Heidenheim.

    Liebe Friedensbewegte,

    mein Name ist Renate Radmacher; ich spreche für die Solidaritäts- und Hilfsorganisation Solidarität International (SI) e.V.

    Internationale Solidarität und Hilfe ist die positive Antwort auf die Krisen der Zeit!

    Kriege, Handelskriege und weitere Kriegsvorbereitungen, sowie die begonnene Umweltkatastrophe bedrohen die Existenz der Menschheit!

    Mit dem Ukrainekrieg findet eine weltweite Zuspitzung zwischen den Großmächten auf europäischem Boden statt. Dabei besteht sogar die Gefahr vom Einsatz atomarer Waffen! Dieser von keiner Seite gerechte Krieg birgt das Potenzial eines 3. Weltkrieges!

    Es ist nicht unser Krieg!

    Die Mehrheit der Menschen ist nicht bereit für die Kriege und für die abnorme Aufrüstung zu bezahlen!

    Während die UNO händeringend nach 5 Milliarden Euro sucht, um ein neues Anti-Hungerprogramm aufzulegen – hat der deutsche Bundestag

    ein 100 Milliarden-Programm (!) für die Modernisierung der Bundeswehr

    verabschiedet und es sollen noch weitere Gelder fließen.

    Im Jahr 2022 wurden weltweit Ausgaben von 2,24 Billionen US-Dollar  getätigt – das ist ein neuer Rekordwert!

    Aber Menschen, die vor Krieg, Hunger, Unterdrückung, Dürre oder Überschwemmung ihre nackte Existenz retten müssen, werden als Sozialtouristen und Schmarotzer verunglimpft.

    Die AfD hat für die ganze Misere eine einfache Erklärung:

    Die Flüchtlinge sind schuld! Sie überfremden unser Land und werden verantwortlich gemacht für leere Kassen in Bund, Ländern und Kommunen.

    Wie einfach, dumm und hetzerisch ist das!

    Doch leider ist es nicht nur die AfD, die eine menschenverachtende Haltung zur Flüchtlingsfrage einnimmt.

    Die meisten EU-Länder planen eine weitere Verschärfung ihrer Flüchtlingspolitik.

    Jens Spahn verkündete kürzlich sogar, dass die Genfer Konvention nicht mehr praktikabel sei. Diese Konvention war erkämpftes Völkerrecht nach dem verheerenden 2. Weltkrieg. Diese wichtige Konvention zum Schutz von Flüchtlingen und Asylsuchenden ist wohl aber schon vergessen.

    Nancy Faeser von der SPD will künftig schon an den EU-Außengrenzen über Asylbescheide befinden. Bis zu zwölf Wochen sollen Flüchtlinge dazu in sogenannten „Transit-Zentren“ unter „haftähnlichen Bedingungen“ (Wortlaut aus Tagesschau-online vom 30.4.23) untergebracht werden.

    Nancy Faeser weiter:  „Ich glaube, dass es unglaublich wichtig ist, die Registrierung, die Identifizierung bereits zum frühestmöglichen Zeitpunkt durchzuführen, damit wir eben auch offene Grenzen in Europa nach wie vor haben können.“

    Offen wofür? – für Lieferketten, Handel, Kapitalexport, Fachkräfte und Tourismus – aber nicht für Flüchtlinge.

    Was Horst Seehofer wollte und nicht durchsetzen konnte, ist jetzt also plötzlich mit der Ampel-Koalition möglich?!

    Hier wird diese Regierung wortbrüchig, hatte sie doch in ihren Anfängen verkündet, dass sie mit der unsäglichen Tradition der Asylrechtsverschärfung brechen wolle. Das hat Hoffnungen erzeugt, die aber bitter enttäuscht wurden.

    Die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung hat mit der Genfer Flüchtlingskonvention nicht mehr viel gemeinsam.

    Diese Konvention war das Ergebnis des langen Kampfs um die Verwirklichung der proklamierten Ideale der Vereinten Nationen:

    „Die Achtung und Einhaltung der Menschenrechte und Grundfreiheiten für alle ohne Unterschied der Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder der Religion.“ (Zitat UNHCR).

    Das ist ganz im Sinne eines friedlichen Zusammenlebens der Völker.

    Darauf richtet sich die Arbeit von Solidarität International.

    Gerne könnt Ihr Euch an unserem Stand informieren.

    Dort sammeln wir auch Spenden für die Erdbebenopfer in Nordsyrien / Rojava, die beim Großteil der Erdbebenhilfe „vergessen“ wurden.

    Erdogan hatte am Morgen nach dem verheerenden Erdbeben am 24.2.23 in der Türkei und Syrien nichts Besseres zu tun, als dieses Gebiet noch zu bombardieren, Assad dann einen Tag später.

    Das ist an Menschenverachtung nicht mehr zu überbieten.

    Getroffen wurden Menschen, die mit bloßen Händen nach Verschütteten suchten, Flüchtlinge in den grenznahen Gebieten und Menschen aus den kurdischen Gebieten, die den IS aus eigener Kraft vertrieben hatten,

    Diesen Menschen gilt unsere Solidarität und Hilfe, sowie den Menschen, die sich für ein Leben auf die Flucht machen, das ihre Existenz überhaupt ermöglicht.

    Solidarität und Hilfe bezogen auf den Widerstand der Menschen für ihre berechtigten Interessen und für ein besseres Leben  – egal ob hier im Land oder anderswo – ist notwendiger den je und eine positive Antwort auf  das täglich sichtbare Krisenchaos auf der Welt.

    Wirksame Solidarität und Hilfe richtet sich  auf die Selbstorganisation der Menschen, die selbst am besten wissen, was sie für ihren Widerstand und für ein selbstbestimmtes Leben brauchen.

    Sie trennt nicht  in Menschen erster und zweiter Klasse, schon gar nicht in Flüchtlinge erster und zweiter Klasse, so wie wir es momentan erleben.

    Gleichberechtigte Solidarität und Hilfe schafft keine Abhängigkeiten und es ist notwendig, sie auf überparteilicher und weltanschaulich offener Grundlage zu leisten.

    So ist sie eine aktive Arbeit für Frieden und Völkerfreundschaft.

    Sie sind alle herzlich dazu eingeladen.

  • Ostalb – Königsbronner Gespräche: Mahnwache gegen Kriegskurs

    Ostalb – Königsbronner Gespräche: Mahnwache gegen Kriegskurs

    Christa schreibt:

    Klaus und ich waren heute für SI auf der Mahnwache in Königsbronn. 32 Leute waren da , Musik mit Gesang und Reden. Wir hatten Brezeln dabei (gespendet von Bäcker Grat) mit Erbsaufstrich und  Butter. Die Bärlauchbutter wurde von Monika gespendet:  Die Brezeln gingen weg wie warme Semmeln  und es wurden 49 € für Rojava gespendet.

    Ein syrischer junger Briefträger kam auch vorbei, nahm unseren Newsletter mit und zeigte sich interessiert für unsere Gruppe. Wohnt in Heidenheim.

    Schönen Sonntag Christa

  • SI beim Wochenmarkt in Aalen: Da ging etwas!

    SI beim Wochenmarkt in Aalen: Da ging etwas!

    Zunächst schien es ein zäher Tag zu werden, als wir am Mittwoch, um 7:30 Uhr, unseren SI-Osterverkauf zwischen einem Honigverkäufer und einem Käsestand beim Aalener Wochenmarkt aufbauten. Zielstrebig stürmten die Leute an uns vorbei, um schnell ihre Einkäufe zu tätigen. Nur wenige würdigten uns eines Blickes. Doch mit der Zeit hatten die Menschen mehr Muse und ließen sich auf Renates Lockruf: „Sachen und Sächelchen für Ostern – Spenden Sie für die Erdbebenopfer!“ ein.

    Wir hatten eine schöne Auswahl an „Sachen und Sächelchen“ aufgebaut: gehäkelte Eierwärmer in Form von Häschen und Küken, gestrickte Socken, genähte Handtaschen, Bücher, Wandteppiche aus Peru, gefilztes Obst und Gemüse, auch eine kleine Maus war dabei, Osterkarten, Sandkarten, Marmelade, Gewürzsalz und dann Monis Ostermuffins. „Oh, sehen die süß aus!“ – so ließen sich viele auch auf Kalorienlastiges ein („Ich sollte wirklich nichts Süßes essen!“). Und immer wieder wurde über die Verwendung des Geldes diskutiert, dass wir die Erdbebenopfer in Rojava mit dem Ertrag des Verkaufs unterstützen.

    Als es hinter unserem Stand zu eng wurde, kam die Idee auf, mit den Muffins über den Wochenmarkt zu gehen: „Muffin gegen Spende für die Erbebenopfer!“ Das kam an: „Kann ich auch spenden, ohne einen Muffin zu nehmen?“ – und so verschwanden Münzen und Scheine in unserer Spendendose. Viele meinten, sie hätten schon gespendet. Sie wussten Bescheid und gaben gerne etwas. Eine Frau fragte, „wie könnt ihr da etwas hinbringen?“ Sie wusste, dass die kurdische Selbstverwaltung im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien sowohl von Assad, als auch Erdogan isoliert und angegriffen wird. Als wir ihr erklärten, dass wir mit den Menschen vor Ort zusammen arbeiten, und zwar keine dringend benötigten medizinischen Geräte da hin schicken können, aber Geld, gab es auch von ihr eine Spende.

    „Wir haben am Stand auch ein paar Leute direkt auf Mitgliedschaft angesprochen. Mal sehen, ob das was wird … ich rechne mir wirkliche Chancen aus“, schreibt dann Renate in ihrer Email mit dem Spendenergebnis: „Ihr Lieben alle, ist das nicht irre? Hier in Kürze die Ergebnisse von unserem heutigen Stand in eisiger Kälte beim Wochenmarkt Aalen: Umsatz Christa Filzwaren … 65,00 € – Umsatz Gisela Hasen … 63,00 € – Buchverkauf Renate … 90,80 € – Spenden: Muffins, Hasen Moni, Marmelade, Butterbrotsalz und Spenden frei (ohne Verkauf ) 467,24 € – Verkauf Gestecke (schon vor dem Markt) 65,00 € – Damit Gesamtspenden 532,24 €“. Herzliche Grüße von der müden – aber glücklichen – Renate.

    Da ging etwas! Herzlichen Dank an alle Helferinnen und Helfer, die Stickerin, Strickerin, Filzerin, Bäckerin, Näherin, die Leute am Stand und jede und jeden, die zum Gelingen beigetragen haben.

    Sind die nicht zum Anbeißen? Ostermuffins von Moni („Ich sollte wirklich nichts Süßes essen … was kosten die denn?“)
  • Erfolgreiche (begeisternde) Buchlesung mit Said Boluri in Schwäbisch Hall  und aktuellen Infos aus dem Iran

    Erfolgreiche (begeisternde) Buchlesung mit Said Boluri in Schwäbisch Hall und aktuellen Infos aus dem Iran

    Als wir von der Regionalgruppe Ostalb gefragt wurden, ob wir bei einer Buchlesung von Said Boluri in der Region Östliches Baden-Württemberg mitmachen wollten, sagten wir sofort zu. Schnell wurden die Wochenendtermine in Schwäbisch Hall, Schwäbisch Gmünd und Aalen geplant. In seinem Buch „Der Himmel über der Grenze“ beschreibt der Autor die Unterdrückung im Iran, die Flucht als Neunjähriger aus dem Iran und das Leben in Deutschland in den ersten Jahren, das nicht ganz einfach war.

    Wir empfingen den Duisburger Said nach seiner langen und hindernisreichen Bahnreise mit einem schwäbischen Gericht: Gaisburger Marsch. Das kannte er tatsächlich noch nicht, aber geschmeckt hat es ihm.

    Said war einverstanden, dass der Überschuss aus Eintritt und Spenden an die Hilfsorganisation Heyva Sor a Kurdistane geht, um die Opfer des Erdbebens zu unterstützen.

    Lobend hob er hervor, wie gut die Organisation der Veranstaltung durch SI sei und ebenso die Pünktlichkeit der Besucherinnen und Besucher. Das kenne er aus Duisburg nicht so.

    Der Klassenraum im Goetheinstitut war mit 36 Besuchern bis auf den letzten Platz besetzt. Said las aus seinem Buch und berichtete über seine Kindheit (Vater und Mutter waren aktiv in der Opposition), über die Flucht und über seine erste Zeit in Deutschland. Alle Anwesenden hörten gebannt zu.

    Ein wichtiger Teil seines Vortrags war auch die aktuelle Situation. Aus seinem Bekannten- und Verwandtenkreis bekommt er Mitteilungen wie „Mir wurde in den Arm geschossen“ oder „Ich habe Tränengas abbekommen und hatte noch nie so starke Kopfschmerzen“. Gleichzeitig betonte er, dass eine „wahnsinnige Solidarität“ unter der Bevölkerung herrscht und „Die Menschen sind stärker und kraftvoller denn je“. Deshalb sei er noch nie so hoffnungsvoll gewesen wir jetzt.

    Aus dem Kreis der Zuhörer wurde angemerkt, dass es nicht nur die Frauen seien, sondern die Masse der Bevölkerung, insbesondere die Industriearbeiter, die unter schwierigen Bedingungen Streiks organisieren, die sich immer mehr gegen das gesamte Mullah-Regime richten.

    Wir hatten vom Verlag 20 Bücher in Kommission bekommen. Der Verlag gewährte uns 35% Nachlass auf die Rechnung. Wir konnten 16 Bücher verkaufen zu je 14,80 €.

    Durch Eintritt und Spenden konnten wir über 700 € einnehmen. Nach Abzug der Unkosten konnten wir dann 334,80 € an die Erdbebenhilfe des Kurdischen Roten Halbmondes überweisen.

    Diese Veranstaltung können wir anderen SI-Gruppen wärmstens empfehlen. Organisiert sie an einem Wochenende in benachbarten Städten, um Fahrtkosten zu sparen.

    Wir als SI-Gruppe konnten mit dieser Veranstaltung einen freundschaftlichen Kontakt zu den Verantwortlichen des Goethe-Instituts aufbauen. Als Dankeschön, dass sie uns den Raum kostenlos überlassen haben, schenkten wir ihnen das Buch von Said Boluri. Sie freuten sich sehr darüber und legen unsere SI-Flyer aus.

    Willi, Schwäbisch Hall

    https://solidaritaet-international.de/wp-content/uploads/2023/03/Artikel-HT-16.2.23-Said.pdf

  • Said – sehr gut besuchte Lesungen in Ostalb.

    Said – sehr gut besuchte Lesungen in Ostalb.

    Buchlesungen mit Said Boluri – „Der Himmel über der Grenze“ – nur zu empfehlen

    Zwei sehr gut besuchte Lesungen konnten wir mit Said Boluri, der mit seiner Familie aus dem Iran geflohen ist und Kenner der aktuellen Lage im Iran in Schwäbisch Gmünd und Aalen durchführen.

    86 Teilnehmer*innen konnten wir begrüßen, 23 Bücher wurden verkauft.

    Samstag Abend war das Kulturcafé a.l.s.o in Schwäbisch Gmünd mit 51 Teilnehmer*innen gut besucht, die Gmünder Fraueninitiative war Mitveranstalterin und es wurde iranisches Essen von experimentierfreudigen SIlern angeboten. Super, wie die SI-Leute in der Vorbereitung, Einladung und Durchführung der Veranstaltung angepackt haben. Organisierte Solidarität und Hilfe stemmt eben auch solche Dinge, was Said lobend hervorhob und eine Lanze für die Organisierung in SI brach. Das Essen schmeckte superlecker und brachte alleine 130 € an Spenden ein, die Said Boluri der Erdbebenhilfe im syrischen Gebiet über den kurdischen roten Halbmond widmete. Weitere Spenden können wir überweisen, denn die „Partnerschaft für Demokratie“ im Ostalbkreis und die Stadt Aalen tragen für die Veranstaltungen jeweils das Referentenhonorar. Zwei kleine Buchhandlungen in Gmünd und Aalen kooperierten ebenfalls mit SI und organisierten die Kommissionsware. Insgesamt  10 Leute sind an einer Mitgliedschaft in SI interessiert, die wir im Laufe einer Woche alle besuchen wollen.

    In Aalen war der Raum von UtopiAA mit 35 Besucher*innen bis auf den letzten Platz besetzt und die derzeit laufende Ausstellung von Claudia Hertfelder, die Inhaftierte des iranischen Widerstandes zeichnet und die Bilder mit einem kurzen Lebenslauf unterlegt, konnte ebenfalls neue Verbindungen aufbauen. Es lohnt sich bei ihr über die SI-Gruppe Ostalb nachzufragen, ob sie die Ausstellung nicht auch woanders zeigen möchte.

    Wir waren ganz im Glück, denn so viel Unterstützung hatten wir uns gar nicht erwartet und wir haben unseren Aktionsradius deutlich erweitert.

    Der Widerstand der mutigen Menschen, allen voran den Frauen, hat hier bei uns viele Sympathien. Gleichzeitig ist dieser Widerstand Mahnung an uns, unsere demokratischen Rechte und Freiheiten zu verteidigen und zu erweitern, damit wir uns nicht solchen Verhältnissen wie im Iran wiederfinden müssen.

    Auch Saids Lesung zu seiner Ankunft in Deutschland und seinen Erfahrungen als Migrantenkind in deutschen Schulen sind Aufforderung an uns, Unterstützung für Kinder von Geflüchteten und Arbeitsmigranten zu praktizieren, denn 80 % der Förderschüler in Deutschland haben Migrationshintergrund.

    Bei Saids Vorträgen konnte man teilweise eine Stecknadel fallen hören; die Leute hörten sehr genau zu, dachten mit und stellten überlegte Fragen:

    Was nutzen parlamentarische Patenschaften für politische Gefangene im Iran?

    In welche Richtung entwickelt sich der Widerstand? Wie stark ist er überhaupt?

    Bringen Sanktionen gegen den Iran was oder werden die umgangen?

    Ist der Schah-Sohn eine mögliche Identifikationsfigur für die iranische Opposition?

    Warum macht die Bundesregierung nichts dagegen, dass der iranische Geheimdienst hier operieren kann?

    Wie konnte Said seinen Weg machen vom Flüchtlingskind zum Autor?

    Said nahm uns in seinen Antworten etliche Illusionen und sagte vor allem, dass es einen Sturz des faschistischen Mullah-Regimes als Voraussetzung dafür braucht, demokratische Strukturen herzustellen mit deren Hilfe überhaupt im Aufbau eines freien Iran ein Fortkommen sein kann.

    Organisieren: Das gilt für den Iran und hier.

    Organisierte Solidarität und Hilfe wie SI sie leistet, ist eine wichtige Unterstützung für alle Menschen, die für ein besseres, selbstbestimmtes Leben eintreten.

    Alleine schon genaue Informationen sind hilfreich, Verbindungen zwischen den Menschen, finanzielle Hilfe, die sich auf den Kampf für Selbstbefreiung richten – da steht SI auf der richtigen Seite!

    Diese Auseinandersetzung war sehr wichtig, denn sie ist ein Damm gegen Unterlegenheitsgefühle und Angst, sich zu positionieren und aktiv für einen Widerstand zu werden, der ja – nicht nur im Iran – blutig unterdrückt wird.

    Said hat es geschafft, dem Widerstand – wie die Künstlerin Claudia Hertfelder – ein Gesicht zu geben und Mut zu machen, hier selbst sinnvolle Solidarität und Hilfe zu leisten.

    Buchlesungen mit Said Boluri – rundum zu empfehlen!

    Gerne vermittelt die Bundesvertretung den Kontakt zu ihm.

    Werbematerialien – entwickelt von der Regionalgruppe Ostalb – für Lesungen findet man unter Mitmachen – SI vor Ort – Aalen oder Heidenheim

  • SI beim Heidenheimer Friedenstag

    SI beim Heidenheimer Friedenstag

    Am 7. Mai 2022 fand in Heidenheim der traditionelle Friedenstag statt. Wir von der SI-Gruppe Ostwürttemberg beteiligten uns mit einem Infostand daran. Unser Mitglied der Bundesvertretung Renate konnte eine Rede halten.

    Wir stellten mit einer Stelltafel den Bezug zum Überfall Russlands auf die Ukraine und die Hochrüstung der NATO und Deutschlands her und wandten uns gegen die daraus entstehende Weltkriegsgefahr. Sechs Unterschriften haben wir am Stand nach teils kontroversen Diskussionen für den Aufbau einer neuen Freidensbewegung zusammen bekommen. Eine ukrainischen Frau, die ihren Übersetzungscomputer den Text von unserem Plakat übersetzen ließ, gab ihre volle Zustimmung.

    Für unseren Schwerpunkt Soldarität mit Rojava kamen 52,10 EUR Spenden zusammen. Die Bergarbeiterkonferenz nächstes Jahr wurde mit 25,30 EUR unterstützt.

    Die Rede von Renate wurde besonnen aufgenommen und es gab zustimmendes Kopfnicken bei ihren Ausführungen, dass Russland sich sofort zurückziehen und für die entstandenen Schäden aufkommen muss und bei der Flüchtlingsfrage, nachdem ukrainische Flüchtlinge eine Sonderbehandlung erhalten.

  • Ostermarkt in Aalen-Wasseralfingen: 347,70 € für Medizin für Rojava

    Ostermarkt in Aalen-Wasseralfingen: 347,70 € für Medizin für Rojava

    Beim Ostermarkt der Stadt Wasseralfingen konnte unsere Regionalgruppe Ostwürttemberg von Solidarität International e.V. (SI) den stattlichen Betrag von 347,70 EUR für Medizin für Rojava einnehmen.

    Endlich fand der traditionelle Ostermarkt – nach mehreren Jahren Corona-Abstinenz wieder statt. Regionale Vereine und Hilfsorganisationen stellten ihre Arbeit vor und verkauften Osterschmuck, selbst Gebasteltes, Schnäpse und Marmeladen. Ein Stand gab gegen Spende für die Menschen in der Ukraine blaue Veilchen in gelb umspannten Töpfchen ab. Die Jugendfeuerwehr sorgte mit leckeren Roten, Thüringer Würstchen und Getränken für das leibliche Wohl.

    Uns von SI-Ostwürttemberg tat es gut, endlich wieder gemeinsam für unsere Projekte zu arbeiten, miteinander und mit den Menschen zu diskutieren und zu feilschen.

    Zunächst schien es jedoch eher so, dass Schneefall in der Nacht und eisige Kälte am Morgen einen verfrorenen Markt erwarten ließen, womöglich mit wenigen Besuchern.

    Schon morgens, vor 9:00 Uhr, fegten die Mitarbeiter der Stadt die von ihnen tags zuvor fachmännisch aufgestellten Marktstände vom Schnee frei und spannten Dachplanen auf. Dann konnten wir mit der Präsentation unserer Ware loslegen. Da waren Renates leckere Marmeladen und das Butterbrotsalz, Giselas Fingerpuppen und Gestricktes, Christas gefilzte Tiere, Mützen und Osterdekorationen, sowie Uschis wunderschöne Ostergestecke. Bücher, Schmuck aus Nepal und Lateinamerika, Kleider, Decken, SI-T-Shirts, Fächer und Schattenspielfiguren aus Indonesien waren am Start und machten die Wahl schwer.

    Der klare Bofrosthimmel ließ einen sonnigen Tag erwarten. Und so war es auch. Als gegen Mittag der Markt eröffnet wurde, war es in der Sonne warm. Junge Familien mit Kindern, ältere Ehepaare und ein paar versprengte Jugendliche nutzten das schöne Wetter, um durch die Stände zu flanieren, das Angebot zu taxieren und sich etwas schönes für Ostern auszusuchen. Es kamen einige Gespräche über die Arbeit von Solidarität International zustande und unsere Projekte fanden großes Interesse. Angesprochen auf eine Dauerspende von 1,50 EUR monatlich als Mitgliedsbeitrag, nahmen einige unseren Flyer mit. Eine breite Mitgliedschaft als Dauerspende ist für SI wichtig, um das Prinzip der 100%-Abführung von Spenden an das betreffende Spendenprojekt und die Menschen sicherzustellen. Porto-, Konto- und Verwaltungskosten werden bei SI aus Mitgliedsbeiträgen bezahlt.

    Nachmittags zur Kaffeezeit wurde das Gedränge dann dichter. Es war ein großes Hallo, als Bekannte, Kinder und Enkel vorbeikamen. Viele hatten den blau-gelben Veilchentopf in der Hand als Ausdruck ihrer Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Sie machten an unserem Stand nochmal Halt um unsere Auswahl auf sich wirken zu lassen und dann das Portemonnaie zu zücken. Als um 18:00 Uhr der Markt endete, war ein erfolgreicher, unterhaltsamer und solidarischer Tag von SI mit einem sehr guten Ergebnis abgeschlossen.

    Die SI-Regionalgruppe Ostalb bedankt sich bei der Stadt Wasseralfingen und allen Helferinnen und Helfern sowie „Zulieferinnen und Zulieferern“ für die tolle Zusammenarbeit und den gelungenen Tag.

  • Das hat sich gelohnt

    Das hat sich gelohnt

    Am Samstag, 26. Juni 2021, führte SI Ostwürttemberg (Aalen/Heidenheim) im Rahmen einer Protestaktion gegen Querdenker einen Infostand in Schwäbisch Gmünd durch. Zur Protestaktion des Bündnisses Aufstehen gegen Rassismus in dem auch SI mitarbeitet, hatten etwa 20 Organisationen aufgerufen.

    Querdenker scheitern kläglich

    Die Querdenker, die ursprünglich großspurig eine Kundgebung und Demonstration mit 2500 Teilnehmern angekündigt hatten, scheiterten kläglich. Erst reduzierten sie auf 1000 Teilnehmer. Dann ging es ein paar mal hin und her. Letztlich wurde ihre Aktion von der Stadt Schwäbisch Gmünd verboten, wegen „fortgesetzten Verstoßes gegen Corona-Auflagen“. Die Querdenker hatten die letzten Monate über 100 Kundgebungen ohne Beachtung des Corona-Schutzes durchgeführt. Jetzt riefen sie auf, die Aktion des Bündnisses zu stören. Bis auf zwei armselige Zwischenrufe kam dann schlußendlich nichts.

    Solidarität – richtig gestellt!

    Ihr ursprüngliches Motto „Solidarität statt Diskriminierung – Alle Menschen sind gleich, sind Geimpfte gleicher?“ sollte den Begriff Solidarität auf den Kopf stellen. Für ihr unsolidarisches Verhalten, ohne Schutz, rücksichtslos und egoistisch sich und andere gefährdend, forderten sie Solidarität ein.

    Das Bündnis stellte den Begriff Solidarität in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Es war für uns von Solidarität International klar, das zu unterstützen. In mehreren Beiträgen wurde der Begriff auf der Kundgebung von verschiedenen Seiten behandelt: Arbeiter, Frauen, Flüchtlinge usw. brauchen und üben Solidarität. Für SI stellte Armin Kolb die internationale Solidarität in den Mittelpunkt seines Redebeitrags. Er berichtete von den „Gärten der Solidarität“ in Peru und zitierte aus den Berichten der Flüchtlinge in Moria/Kara Tepe. Er griff die EU und die Bundesregierung an, die 2015 auf die öffentliche Meinung reagieren und die Grenzen öffnen musste, weil die Menschen hilfsbereit waren und Solidarität üben wollten. Durch die folgende Rechtsentwicklung der Regierung wurde jedoch Europa zur Festung ausgebaut.

    SI-Infostand für die „Gärten der Solidarität“

    Parallel zur Kundgebung fand ein SI-Infostand statt. Er sollte SI in Schwäbisch Gmünd bekannt machen und den Schwerpunkt von Schwäbisch Hall unterstützen: „Die Geldsammlung für die Huertos Solidarios erbrachte sagenhafte 120,83 €. Wir konnten etliche Leute interessieren und auf Mitgliedschaft ansprechen. Zehn Embleme wechselten den Besitzer und wurden mit Stolz gleich an der Kleidung angesteckt,“ berichten die aus Aalen und Heidenheim angereisten Unterstützer. Und noch besser: „Eine Gruppe junger Mädchen will mit uns eine Veranstaltung durchführen und ein junger Flüchtling aus Gambia will im Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in SI mitmachen. Der Stand war erfolgreich, hat SI in Schwäbisch Gmünd ins Gespräch gebracht und hat einfach mit Euch zusammen richtig Spaß gemacht.“

    Ein gelungener Tag. Das hat sich gelohnt.

  • Erste Erfahrungen mit der Unterschriftensammlung für die Kampagne „Gib Antikommunismus keine Chance“

    (Korrespondenz Ostwürttemberg) „SI hat Prinzipien: Weltanschaulich offen – überparteilich – internationalistisch – demokratisch – und finanziell unabhängig: Menschen unterschiedlichster Weltanschauung sind in SI willkommen an der ganzen Bandbreite der Projekte von „humanitär bis revolutionär“. Faschismus, Rassismus, religiöser Fanatismus, Antisemitismus und Antikommunismus haben keinen Platz in SI. Sie sind unvereinbar mit dem Streben nach Selbstbestimmung, Freiheit und Demokratie.“ (Programm SI, Punkt 6).

    Auf Grundlage dieser Programmatik wurde SI Trägerorganisation des Internationalistischen Bündnisses (www.inter-buendnis.de). Das InterBündnis führt momentan die Kampagne „Gib Antikommunismus keine Chance!“. Wir haben nun zum ersten Mal bei unserem letzten Infostand in Heidenheim versucht, Unterschriften für diese Kampagne zu sammeln. Und: Waren erfolgreich! Antikommunistische Vorbehalte existieren bei ganz vielen Leuten. Das ist einfach eine Tatsache. Aber muss das denn so bleiben? Müssen wir uns selbst Denkverbote auferlegen? SI kann durch seine weltanschauliche Offenheit für eine breite Auseinandersetzung zu diesem Thema einen aktiven Beitrag leisten.

    Das waren unsere Argumente:

    • Warum sollen wir an einem bestimmten Punkt aufhören zu denken; Antikommunismus heißt Denkverbot
    • Die Idee von einer befreiten Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung und in Einheit von Mensch und Natur ist doch gut – oder nicht? Müssen wir dafür nicht offen sein? Antikommunismus heißt eine positive Perspektive aufzugeben
    • Warum soll der Kapitalismus/Imperialismus die höchste Gesellschaftsform sein? Antikommunismus ist reaktionär; er verteidigt ein faulendes, krisenhaftes System
    • Es stimmt nicht, dass aus der Entartung der ehemals sozialistischen Länder keine Konsequenzen gezogen werden können und gezogen worden sind; Geschichte wiederholt sich nicht. Antikommunismus verhindert eine Auseinandersetzung um notwendige Analysen und Konsequenzen und zementiert entsprechend bestehende Verhältnisse
    • Ist der Mensch von Natur aus schlecht und wird zum Machtmenschen, wenn er bestimmte Befugnisse hat? Was ist stattdessen notwendig? Antikommunismus redet den Menschen Egoismus und Machtgelüste ein; er stellt sich gegen grundsätzliche und konkrete Solidarität

    Sicher gibt es noch viele weitere Argumente. Für diese bundesweite Bewegung (www.gibantikommunismuskeinechance.de) wurden bis zum 27. Mai 10.836 Unterschriften gesammelt. Es ist notwendig, dass diese Diskussion breit geführt wird und wir darin überzeugen können, dass Leute, die keine Kommunisten sind, diese Kampagne unterstützen. Geholfen bei der Entscheidung, die Unterschriften zu sammeln hat uns folgendes Zitat von Pater Dom Helder Pessoa Camara (brasilianischer Befreiungstheologe, 1909 – 1999):

    „Wenn ich den Armen Essen gebe,

    dann nennen sie mich einen Heiligen.

    Wenn ich frage, warum die Armen kein Essen haben,

    nennen sie mich Kommunist.“

  • SI Ostwürttemberg aktiv gegen israelische Apartheidspolitik und gegen Antisemitismus

    (Korrespondenz) Am 29.5.21 fand mitten in der Heidenheimer Fußgängerzone eine Aktion statt zur Solidarität mit den Opfern der israelischen Apartheidspolitik und der Unterstützung des palästinensischen Widerstands für ein selbstbestimmtes Leben. Friedhelm Bühner hatte als couragierte Einzelperson dazu aufgerufen und für eine Beteiligung daran geworben. Lediglich die MLPD beteiligte sich neben SI als weitere Kraft; die SDAJ hatte kurzfristig abgesagt, ohne Angabe von Gründen. Die Regionalgruppe Ostalb beteiligte sich mit einem ansprechenden Infotisch und einer Spendensammlung für die Al-Jaleel-Society in Jenin an der Aktion. Weithin sichtbar das Plakat mit klaren Positionen in dieser breit und heftig geführten gesellschaftlichen Auseinandersetzung

    „Der Kampf der Palästinenser um ihre Selbstbestimmung ist kein Terrorismus!“

    „Kritik an der israelischen Apartheidpolitik ist kein Antisemitismus!“

    „Spenden Sie für die Al-Jaleel-Society im Gaza-Streifen zur medizinischen Rehabilitation von Opfern der israelischen Besatzungspolitik im Flüchtlingslager Jenin!“

    Leider war unser Spendenergebnis mit 7 € recht mager, doch waren wir oft so in Gespräche vertieft, dass wir gar nicht so richtig auf Spenden ansprechen konnten. Zudem hatte die Heidenheimer Bürokratie kurzerhand untersagt, eine Lautsprecheranlage einzusetzen, so dass wir auf Einzelgespräche umschwenken mussten. Wir nutzten das zu einer tiefgehenden Auseinandersetzung, sammelten Unterschriften im Rahmen des Internationalistischen Bündnisses für die Kampagne „Gib Antikommunismus keine Chance!“ und durften ein neues Mitglied in unseren Reihen begrüßen.