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  • anhaltende Krise in Peru – aber auch Solidarität

    anhaltende Krise in Peru – aber auch Solidarität

    Seit mehreren Jahren erlebt Peru eine Tragödie, die man als konstant bezeichnen könnte: Jahr für Jahr befindet sich das Land in der gleichen Situation. Obwohl von Zeit zu Zeit „demokratische“ Wahlen abgehalten werden, dienen sie eher der „Legalisierung“ und Stärkung der herrschenden Klassen, die es immer geschafft haben, an der Macht zu bleiben. Daher ist kein anderes Ergebnis zu erwarten, wenn die politische und wirtschaftliche Struktur des Staates selbst darauf ausgerichtet ist.

    Peru befindet sich also in einer allgemeinen Krise, die sich auf seine institutionelle Legitimität auswirkt. Dies zeigen die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Bürgerumfrage, die eine geringe Unterstützung für Präsidentin Dina Boluarte (8 Prozent) und den Kongress (6 Prozent) ergab. Diese Zahlen spiegeln die Unzufriedenheit und Ablehnung der Bevölkerung gegenüber den Behörden und dem politischen System wider.

    Unterdessen nehmen die wirtschaftlichen und sozialen Probleme weiter zu und verschärfen sich. Ein Beispiel dafür ist die Zunahme des Hungers in Peru, wie aus den jüngsten Daten des Welthunger-Index 2023 hervorgeht, der von den Organisationen Concern Worldwide und Welthungerhilfe erstellt wurde, die die Hungersituation in der Welt bewerten und überwachen.

    Die Unzufriedenheit und Ablehnung der Bevölkerung gegenüber den Machthabern und Politikern sowie dem politischen System spiegelt sich in ständigen Protesten, Mobilisierungen und Regierungswechseln wider. Gleichzeitig ist die Achtung der Menschenrechte und des Lebens ein anhaltendes und sich verschärfendes Problem.

    Laut dem von Concern Worldwide und der Welthungerhilfe erstellten Welthunger-Index 2023 ist der Hunger in Peru ein ernstes Problem, das in den letzten Jahren zugenommen hat. Dieser Index bewertet und überwacht die Hungersituation in der Welt und setzt Peru auf Platz 76 von 107 Ländern.

    Armut und Hunger sind also zwei soziale Geißeln, von denen Millionen von Menschen in Peru betroffen sind, insbesondere nach der COVID-19-Pandemie, die die Wirtschaft und die Beschäftigung im Land schwer getroffen hat. Nach Angaben der Weltbank ist die monetäre Armut von 20 % im Jahr 2019 auf 26 % im Jahr 2021 gestiegen, was bedeutet, dass fast zwei Millionen Menschen in Armut geraten sind. Darüber hinaus sind 40 % der Bevölkerung gefährdet, in Armut zu geraten. Außerdem waren in den letzten drei Monaten (August, September und Oktober) mehr als 6 Millionen Menschen einen Tag lang ohne Nahrung. Mehr als 4 Millionen Haushalte sind von Ernährungsunsicherheit betroffen. Sechzehn Millionen Menschen sind von der Nahrungsmittelkrise betroffen, und fast 2 Millionen Kinder stehen vor einem leeren Teller.

    Die Situation der Kinder ist besonders besorgniserregend, da viele von ihnen an Unterernährung und Anämie leiden, zwei Krankheiten, die ihre körperliche und geistige Entwicklung beeinträchtigen. Im Jahr 2022 stieg die chronische Unterernährung bei Kindern von 12,2 Prozent im Jahr 2019 auf 13,1 Prozent im Jahr 2021, was bedeutet, dass mehr als 400.000 Kinder aufgrund von unzureichender Ernährung verkümmert sind. Ebenso lag die Anämie bei Kindern im Alter von 6 bis 35 Monaten in der ersten Hälfte des Jahres 2023 bei 43,6 %, was einen Anstieg von 5 % in nur zweieinhalb Jahren bedeutet. Dies bedeutet, dass fast 700.000 der landesweit 1,6 Millionen Kinder unter 3 Jahren anämisch sind. Darüber hinaus wurde in 19 Regionen des Landes ein Anstieg der Anämie bei Kindern im Vergleich zum letzten Jahr verzeichnet.

    SOLIDARITÄTSGÄRTEN: EINE ALTERNATIVE ZUR BEKÄMPFUNG DER ANÄMIE

    Dank der Zusammenarbeit mit Schwäbisch Hall International Solidarity hat das sozial-ökologische Kollektiv Canto Vivo seit 2021 eine Reihe von Gemüsegärten in verschiedenen Schulen im Mantaro-Tal in Zentralperu angelegt. Bislang haben 20 ländliche Schulen, deren Kinder aus einkommensschwachen Familien stammen, das Bio-Gemüse verzehrt, um ihre eisenreiche Ernährung zu verbessern und so Anämie und Mangelernährung zu bekämpfen.

    ZUSAMMENARBEIT UND SOLIDARITÄT

    Die Zusammenarbeit zwischen Schülern, Lehrern und Müttern macht den gesamten Prozess der Gemüseproduktion praktikabler. Andererseits kommt die Solidarität durch die solidarische Verteilung der Produktion zum Ausdruck, auch zugunsten der ärmsten Familien in der Gemeinde oder der so genannten „Ollas comunes“, die selbstverwaltete Organisationen von Müttern sind, in denen durch freiwillige und kollektive Arbeit innerhalb einer Gemeinschaft Lebensmittelhilfe für Menschen in prekären Situationen geleistet wird, die nicht über die notwendigen wirtschaftlichen Mittel verfügen, um die tägliche Nahrung zu bezahlen.

    28.11.23 Jesus Veliz Ramos

  • Stopp der Aggression Israels gegen das Rehabilitationszentrum Al Jaleel in Jenin im Westjordanland!

    Stopp der Aggression Israels gegen das Rehabilitationszentrum Al Jaleel in Jenin im Westjordanland!

    Am Samstag, 24. November 2023 – in der Feuerpause im Gazastreifen – sind israelische Soldaten in das Al-Jaleel-Rehabilitationszentrum einge-drungen und haben es verwüstet. Das Al-Jaleel-Rehabilitationszentrum in Jenin, Westjordanland, hilft der palästinensischen Bevölkerung mit Prothesen und psychischer Arbeit. Solidatität International e.V. (SI) unterhält seit Jahrzehnten ein Projekt zur Unterstützung des Al-Jaleel-Rehabilitationszentrums. SI protestiert in einer aktuellen Presseerklärung gegen diesen Akt der Barbarei!

  • Rolf Andreas Trendelenburg singt klassische Lieder aus revolutionären Zeiten auch in Schwäbisch Hall

    Rolf Andreas Trendelenburg singt klassische Lieder aus revolutionären Zeiten auch in Schwäbisch Hall

    Damit ist das 18. und 19. Jahrhundert gemeint.

    Das Anliegen seiner Konzerttouren durch Deutschland ist es, bei den Zuhören ein Verständnis zu wecken über das Schaffen damals sehr mutiger fortschrittlicher Kulturschaffender in den revolutionären Zeiten rund um die französischen Revolution 1789, den Pariser Juniaufstand 1830, die europäischen Revolutionen 1848, sowie 1871 der „Pariser Commune“. In den von Rolf-Andreas T. vorgetragen Liedern steht das Leben und das Aufbegehren der einfachen Menschen im Mittelpunkt, teilweise etwas versteckt. Stimmungsvoll begann er mit dem Lied „Gut wieder hier zu sein“ von Hannes Wader.

    Schubart, der gegen den Feudalismus aufbegehrte, schrieb sein Gedicht „Die Forelle“ im Gefängnis Hohenasperg bei Ludwigsburg. Beethoven drückte seine Hoffnung aus „Alle Menschen werden Brüder“. Puccinis „Tosca“wendet sich gegen den Einmarsch Napoleons in Italien. Ein Lied aus der neueren Zeit des Pazifisten Reinhard Mey „Nein, meine Söhne geb ich nicht“ ist immer noch aktuell angesichts der wachsenden Gefahr eines 3. Weltkriegs.

    Die von Martina Wikowski. zu jedem Lied vorgetragenen Texte erläutern den historischen Beitrag dieser „revolutionären Zeiten“ für den gesellschaftlichen Fortschritt. Ein zu Ende gehendes Gesellschaftssystem, in diesem Falle der Feudalismus, bringt immer auch Künstler hervor, die das Neue voran bringen wollen.

    Der Karl Marx-Sekt passte gut dazu, denn das war auch die Zeit von Karl Marx und Friedrich Engels.

    Rolf-Andreas T. macht seit über 20 Jahren eine klassische Gesangsausbildung bei Juliane Gabriel in Berlin. Er ist Krankenpfleger i. R., Personalrat i.R. der Charité Berlin, aktives ver.di- und SI- Mitglied. Mit seiner Musik ist er deshalb viele Jahre auch als Mitstreikender der Charité- Belegschaft, bei Streikversammlungen und Protestaktionen aufgetreten.

  • Solidarität mit den Textilarbeiterinnen in Bangladesch

    Solidarität mit den Textilarbeiterinnen in Bangladesch

    Unterstützt den Kampf um höheren Mindestlohn und gegen Polizeiunterdrückung des Streiks

    Seit Ende September finden in der Textilindustrie in Bangladesch Demonstrationen und Proteste für die Erhöhung des Mindestlohns auf umgerechnet mindestens 215 EUR monatlich statt. Eine Regierungskommission hatte eine Mindestlohnerhöhung um 56,25 Prozent auf 104 Euro ab Dezember angekündigt. Dies lehnen die Beschäftigten mit ihren Gewerkschaften als zu niedrig ab. Die Polizei geht brutal gegen die Streikenden vor, was zu bisher mehreren toten ArbeiterInnen geführt hat. Dagegen protestierten tausende Arbeiterinnen und Arbeiter und besetzten eine Straße.

    SI unterstützt die Textilarbeiterinnen seit langem mit dem Projekt der gewerkschaftlichen Organizerinnen. Die Bundesvertretung hat in einer Pressemitteilung zur Solidarität mit den streikenden Textilarbeiterinnen aufgerufen.

  • Ein stimmungsvoller, informativer Liederabend

    Ein stimmungsvoller, informativer Liederabend

    24 Besucher*innen und zwei Akteure, ein stimmungsvoller, informativer Abend liegt hinter uns.

    Rolf-Andreas Trendelenburg und Martina Wikowski entführten die anwesenden Zuhörer in die welt der klassischen europäischen Musik. Rolf-Andreas singt, Martina liest die Texte zu den Werken von Mozart, Beethoven, Verdi und vielen anderen.

    Die Leute lauschten konzentriert. Alle fanden die Einbettung in den geschichtlichen Kontext bereichernd und interessant, viele sagten, dass
    sich ihre Sichtweise auf die Dinge und die Musik damit von Grund auf geändert haben.

    Der aktuelle Bezug zur Flüchtlingssituation über den Gefangenenchor aus Nabucco oder Reinhard Meys Lied „Meine Söhne kriegt ihr nicht“ –
    geändert auf „Meine Kinder kriegt ihr nicht“ berührten die Anwesenden sehr. Tiefe Emotionen kamen zutage.

    Allen Helfern nochmals vielen Dank fürs Mitmachen, Anpacken und für die großzügige Spende und die Blumen.

    Ein schöner Erfolg, der uns 262,60 € Spenden und ein neues Mitglied bescherte.

  • SI ist die Mitmach-Solidaritätsorganisation!

    SI ist die Mitmach-Solidaritätsorganisation!

    Jetzt die Bundesdelegiertenversammlung aktiv vorbereiten – Aufruf der Bundesvertretung

    Am 13. und 14. April 2024 findet in Braunschweig die 12. Bundedelegiertenversammlung (BDV) von SI statt. Am Wochenende ist der Rechenschaftsbericht der Bundesvertretung von SI und ein Vorschlag für unsere Arbeitsschwerpunkte an die Mitglieder gegangen. Den Orten liegt der Rundbrief mit dem Fahrplan bis zur BDV vor. Die Vorbereitungen dazu laufen jetzt an.

    Internationale Solidarität der Menschen auf Augenhöhe, die „der Selbsthilfe, der Selbstorganisation und der Selbstbefreiung der Menschen vor Ort“ dient, ist die Antwort auf Kriegswahn, Nationalismus und chauvinistische Hetze. Solidarität International e.V. (SI) gewinnt in dieser Situation mit Kriegen und Umweltkatastrophen an Bedeutung. Welche Aufgaben vor SI stehen, wie wir wachsen können, wie wir eine lebendige Verbandsarbeit in solidarischer Atmosphäre entwickeln, das sind einige der Fragen, die wir auf der BDV beraten wollen und die jetzt in den Ortsgruppen diskutiert werden.

    Viele unserer Mitglieder sind nicht in einer Ortsgruppe organisiert, wohnen „fernab vom Schuß“ oder es gibt keine aktive Gruppe am Ort. Wer mit seiner monatlichen Dauerspende von mindestens 1,50 EUR zur Arbeit von SI beitragen möchte, ist herzlich willkommen.

    Wer darüber hinaus aktiv werden möchte, kann gerne Material oder Unterstützung bei der Bundesvertretung anfordern oder sich in die Arbeit einer Ortsgruppe in seiner Nähe einbringen.

    Wer darüber hinaus die Vorbereitungen und Diskussionen der 12. BDV unterstützen und als Delegierter daran teilnehmen möchte, findet Unterstützung und Rückhalt in den Orts-gruppen. Dazu kann über die Bundesvertretung der Kontakt zur nächsten Ortsgruppe hergestellt werden. Oder schaut auf dem neuen Newsletter oder auf der Homepage nach der nächstgelegenen Ortsgruppe und Kontaktadresse.

    Wer für die Bundesvertretung, als Kassenprüfer oder den Beirat kandidieren möchte, kann dies direkt auf der BDV tun. Dort stellt er oder sie sich den Delegierten vor und stellt sich zur Wahl. Rechenschaftspflichtig sind die zentralen Gremien der darauffolgenden BDV.

    In SI sind aktive Mitglieder willkommen – SI ist die Mitmach-Solidaritätsorganisation!

  • »Gaza soll leben!«

    »Gaza soll leben!«

    SI unterstützt den Spendenaufruf von United Front Deutschland für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Der Spendenaufruf wurde aktualisiert zur Unterstützung von drei Projekten

    Auf ihrer Sitzung am Wochenende 21. und 22. Oktober 2023 hat die Bundesvertretung von SI den Spendenaufruf von United Front Deutschland beraten und beschlossen, ihn zu unterstützen. SI unterstützt seit Jahren mit einer eigenen Spendensammlung eine Werkstatt für Prothesen im Flüchtlingslager Jenin. In der Erklärung zur aktuellen Eskalation des Konfliktes hat die Bundesvertretung geschrieben:

    Solidarität International (SI) e.V. verurteilt den Terror der faschistisch-islamistischen Hamas und kritisiert seit Anbeginn die unterdrückerische Politik der israelischen Regierung gegenüber den Palästinensern. Folge dieser furchtbaren Besatzungspolitik sind seit langem katastrophale Zustände in den Flüchtlingslagern wie z.B. in Gaza und Jenin im Westjordanland. Im Jahr 2022 töteten israelische Soldaten oder Siedler mindestens 190 Palästinenser. Eine fürchterliche Explosion der Gewalt spielt sich in Israel und dessen besetzten Gebieten ab. Es entlädt sich der seit langem bestehende Konflikt zwischen der Apartheidspolitik der israelischen Regierung und dem Kampf des palästinensischen Volkes für sein Recht auf Selbstbestimmung. Zu leiden hat die Zivilbevölkerung in der gesamten Region. …“

  • Telefonat mit Michalis, Kara Tepe: Tickets nach Athen!

    Telefonat mit Michalis, Kara Tepe: Tickets nach Athen!

    Michalis berichtet aus dem Lager Kara Tepe auf Lesbos:

    Das Leben im Camp: Schach kennt keine Grenzen

    Das wird bewusst organisiert auch werden Turniere mit dem Inselbewohnern organisiert. Schach hilft uns für Momente, nicht nur das Schreckliche, Erlebte und unsere schreckliche Gegenwart zu vergessen und trainiert unser Gehirn. Die Spendenbereitschaft ist bei den Insulanern und verschieden griechischen Organisationen sehr hoch. Vor allem wachsen die Aktivitäten für die Ernährung der Flüchtlinge die kein Essen bekommen. (SI hat schon berichtet darüber. Flüchtlinge die anerkannt sind, sollen damit gezwungen werden das Lager zu verlassen)

    Täglich kommen verschiedene Spenden.

    Jeden Freitag werden Eier an 300 Familien von uns verteilt. Eier sind eine gute Proteinquelle und enthalten andere Nährstoffe und können auf viele verschiedene Arten zubereitet werden. Damit sind sie wertvolle Lebensmittel für Flüchtlinge, die oft eingeschränkten Zugang zu frischen Produkten und anderen gesunden Lebensmitteln haben. Neben der Verteilung von Eiern sammeln wir auch 10 Kilo Plastik für das Recycling. Wir sind auf Ihre Hilfe angewiesen, um diese wichtige Arbeit fortzusetzen. Bitte denkt darüber nach, für unsere Organisation zu spenden, damit wir weiterhin Nahrungsmittel und andere Hilfe für bedürftige Flüchtlinge anbieten

    Jedes Kind verdient eine Chance, über seine Umstände hinaus zu lernen, zu wachsen und zu träumen; bei der Mobile Academy bemühen wir uns, dies für jedes Flüchtlingskind zu ermöglichen. Wir setzen weiterhin all unsere Aktivitäten fort, insbesondere die Bildungsprogramme, die so wichtig sind. Es kommen viele Kinder und inzwischen auch sehr viele Erwachsene.

    Pushbacks gehen weiter!

    Ich habe einen Bericht Aegean Boat Report erhalten, berichtet Michalis, und erfahren, dass heute morgen eine Gruppe von etwa 35 Personen, die in einem kleinen zerbrechlichen Gummiboot Richtung Lesbos nördlich unterwegs waren, und das Boot wurde von einem Boot der griechischen Küstenwache angehalten. Die Männer trugen Militäruniformen, das Gesicht bedeckt mit schwarzen Masken, alle trugen Waffen. Die Beamten nahmen das Benzin aus dem Boot, bevor sie sie in türkische Gewässer zurückschleppten und sie hilflos mitten auf dem Meer treiben ließen.

    Die Pushbacks gehen in alarmierender Geschwindigkeit weiter. Innerhalb dieser Woche haben 153 Boote mit fast 4.900 Menschen versucht, die griechischen Inseln zu erreichen, Die griechische Behörden melden nur 50 Boote mit 1.353 Personen. Wo sind die anderen? Dies ist ein tägliches Ereignis in der Ägäis, wo gefährdete Menschen, Männer, Frauen und Kinder, die in Europa Sicherheit suchen, von den griechischen Behörden illegal zurückgedrängt werden. Die EU-Politiker tun so, als ob sie nichts wüssten. Das können sie am besten.

    In Samos, einem Gefängnis ähnlichen Lager (SI berichtete darüber), sind bereits über 4500 Flüchtlinge eingesperrt. Solch ein Lager wird auch in Lesbos gebaut. Täglich kommen weitere 50-100 dazu, darunter Familien mit kleinen Kindern, aus Pakistan und Afrika. Seit dem Krieg im Nahen Osten sprechen die zuständigen Behörden von einem „kochenden Kessel“.

    Vor 2 Tagen in Samos am Abend haben sich 700 arabischsprachige Menschen vor dem Haupteingang des Empfangszentrums versammelt, propalästinensische Parolen geschrien, die Polizeikräfte mit Steinen beworfen und versucht, das Tor zu brechen. Die Behörden in Samos verkünden, dass sie die Möglichkeit bekommen, sofort einzugreifen und holen Unterstützung vom Militär und Polizei. Sie sind nicht in der Lage diesen kochenden politischen Kessel zu kontrollieren.

    Ein Ticket nach Athen

    Die Situation in den großen Städten in Griechenland ist erschreckend. Die Flüchtlinge in Kara Tape werden gezwungen das Lager zu verlassen, indem die Ernährung gestrichen wird. Eine unmenschliche, barbarische Maßnahme. Die neue Masche ist, ihnen ein Ticket zu geben, dass sie nach Piräus fahren. Sie wissen, dass keiner von denen einen Cent hat. Es sind vor allem verlassene Schwangere, neue Mütter, behinderte Großmütter und andere hilflose Menschen, die diese Angebote annehmen um letztlich in den Parks und unter den Brücken Schutz im Zentrum von Athen, im Victoria Square Schutz, zu landen.

    Von Samos schickt die Regierung sie nach Kavala und von Lesbos nach Athen. Ohne Hilfe oder Unterschlupf, Sie verwendet die Taktik 20-30 Flüchtlinge so auf den Straßen von Athen und Kavalla abzusetzen. Sie scheut 500 Flüchtlinge auf den Straßen abzusetzen, weil sie den Protest fürchten. Viele Flüchtlinge versuchen wieder in die Lagern zurückzukehren. Die griechische Regierung hofft mit dem Mittel der Abschreckung die Flüchtlingsbewegung zu beenden. Wie hilflos und borniert doch die Politiker sind. Die Menschen werden weiter vor dem Krieg, vor Armut, Dürre und Zerstörung fliehen. Die Ströme werden nicht aufhören. Die Migration gibt es seit Bestehen der Menschheit. Es gibt aber viele Anwohner von Athen und den anderen großen Städten die sich organisieren und den Flüchtlingen helfen nicht zu verhungern und verdursten.

    Das ist Europa. Sie haben für die schwangere Flüchtlingsfrau aus Afrika mit ihren zwei Kindern nur einen Platz auf den dreckigen Straßen. So organisiert die EU und die griechische Regierung, dass Frauen und Mädchen ihre Körper verkaufen müssen, und Alte und Kinder betteln müssen. Es sind Menschen, die Kriegsgebiete, Hunger und Terror hinter sich haben.

  • Sofortige Freilassung von Dr. Mariam Abu Daqqa!

    Sofortige Freilassung von Dr. Mariam Abu Daqqa!

    Solidaritätserklärung von Solidarität International e.V. (SI) verabschiedet

    Die Bundesvertretung von SI hat auf ihrer Sitzung am Wochenende 21. und 22. Oktober 2023 beschlossen, die Solidarität für die sofortige Freilassung von Frau Dr. Mariam Abu Daqqa zu unterstützen. Dazu hat sie eine Solidaritätserklärung/Presseerklärung herausgegeben und sich zudem an den französischen Innenminister geandt. Der verabscheuungswürdige Überfall der Hamas auf Zivilisten in Israel und die Terrorisierung des palästinensischen Volkes durch die israelische Armee, hinterlassen auch in Europa ihre Spuren. Es kann nicht sein, dass ein ganzes Volk, die Palästinenser, zu Terroristen erklärt und demokratische Rechte auf breiter Front abgebaut werden. So wurde Frau Dr. Mariam Abu Daqqa in Frankreich verhaftet, weil sie Palästinenserin ist. Sie war auf einer Rundreise, um über die Situation in Palästina zu berichten. Sie hat mit ihren 72 Jahren 29 Mitglieder ihrer Familie durch die gegenwärtige israelische Bombardierung von Gaza verloren.

  • Heidelberger Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung

    Heidelberger Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde der MODE,

    Im Rahmen der Woche des „Heidelberger Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung“ haben wir mit Unterstüzung  der Verdi Erwerbslosen Rhein Neckar und der Montagsdemo  Heidelberg eine Veranstaltung mit dem Sprecher Alassa Mfouapon  des Freundeskreis Flüchtlinge durchgeführt. Im Anhang ist ein Bericht und die Links zu zwei Videos. Ebenso die Kurzrede, die ich auf der Eröffnungsfeier am Sonntag,  ein Tag vorher vortragen durfte. Die Veranstaltung war aus unserer Sicht ein Erfolg, gerade in einer Zeit, wo die EU und die Bundesregierung die eh schon schwierigen Rechten der Flüchtlinge auf menschenverachtende Weise weiter einschränkt. Wir freuen uns auf positive und kritische Rückmeldungen

    herzliche Grüße

    Matz Müllerschön Vorsitzender Üsoligenial Heidelberg Rhein Neckar e.V.

    PS Hier noch  der gerade reingekommene Link https://www.youtube.com/watch?v=ZzhsEHjR7IQ  zum Lied Asimbonanga in voller Länge von Alassa Mfouapon und Walter Grein: