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  • Freiheit für Kyrill Ukraintsev!

    Freiheit für Kyrill Ukraintsev!

    Bereits am 25. April wurde der Gewerkschaftsführer Kirill Ukraintsev, Vorsitzender der Gewerkschaft der Kuriere in Russland, in Moskau verhaftet. Die Kuriere des Delivery Club hatten gerade den dritten Tag spontan gestreikt. Sein „Verbrechen“: Solidarität mit diesem Streik gegen eine Lohnsenkung von 25%.

    Ihm wird Artikel 212.1 des Strafgesetzbuchs der Russischen Föderation („Dadin-Artikel“) vorgeworfen: der sieht bis zu fünf Jahre Haft für Menschen vor, die innerhalb von sechs Monaten dreimal an Mahnwachen oder Kundgebungen teilnahmen. Seine Bestrafung nach diesem Paragraphen wäre ein Präzedenzfall. Ein Versuch der Einschüchterung der Kuriere und ihrer Gewerkschaften, der sich gegen alle Arbeiter Russlands und ihre Gewerkschaften richtet! Und das gerade in einer Zeit, in der weitere Unternehmen versuchen, Lohnsenkungen durchzusetzen.

    Am 10. Oktober kam die Meldung über die courier-Gewerkschaft, dass Kirills sechsmonatige Untersuchungshaft am 25. Oktober abläuft. Die Kolleginnen und Kollegen drängen darauf, dass der entscheidende Prozess gegen Kirill vor dem 19. Oktober stattfindet, da es illegal ist, ihn ohne Verurteilung länger als sechs Monate in Untersuchungshaft zu halten. Sie wollen verhindern, dass das nicht einfach unter der Hand durchgezogen werden darf.

    Wir fordern die sofortige Freilassung von Kirill Ukraintsev und die Aufhebung aller Anklagen gegen ihn. Gewerkschaft ist kein Verbrechen!

    Unsere Stärke liegt in der Einheit!

    Freiheit für Kyrill Ukraintsev!

    E-Mails an die Gewerkschaft The Courier: unioncourier6@gmail.com

  • SI ist solidarisch mit dem palästinensischen Protest!

    SI ist solidarisch mit dem palästinensischen Protest!

    SI ist solidarisch mit dem palästinensischen Protest!

    SI ist solidarisch mit dem palästinensischen Protest!

    Spenden Sie für die Al-Jaleel Society im Flüchtlingslager von Jenin zur medizinischen Rehabilitation  von Opfern der israelischen Besatzungspolitik !

    Mai, 2021 – Seit einer Woche branden breite Proteste der palästinensischen Bevölkerung in Jerusalem und anderen Städten auf gegen Zwangsräumungen des israelischen Staates. Reaktionäre und faschistische israelische Siedler provozieren während des muslimischen Fastenmonats Ramadan und zeitlich unmittelbar vor dem Nakba-Tag, der im Zeichen des palästinensischen Widerstands gegen die israelische Siedlungs- und Apartheidspolitik steht. Israelisches Militär trampelt durch Stätten des Glaubens. Zig palästinensische Familien stehen ohne Wohnung und Bleibe da, während Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Feldherrenpose ihrer spottet.

    Für Netanjahu und die israelischen Zionisten sind der Raketenbeschluss israelischer Städte und Zivilbauten durch Hamas der willkommene Hintergrund für eigene, weitaus massivere Bombardierungen ziviler Ziele. Sie werden scheinheilig als „Ausschaltung von Hamasführern“ kaschiert.

    Solidarität International e.V. (SI)“ ist solidarisch mit dem gerechten Protest des palästinensischen Volkes gegen Zwangsräumung und Terror.

    Netanjahu und seine reaktionär-faschistoide Regierungsclique sind Machtpolitiker der übelsten Art. Sein eigenes Volk nennt ihn „Crime-minister“, in Anerkennung zahlreichen Korruptionsvorwürfe gegen ihn. In Israel selbst gibt es unzählige Proteste und Gegenstimmen gegen die Zwangsräumungen.

    SI unterstützt die Proteste gegen Zwangsräumungen! SI beteiligt sich nach Kräften an den an diesem Wochenende stattfindenden Protesten und Demonstrationen und verteidigt dabei das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes.

    Wir rufen auf zu Spenden für Opfer der menschenfeindlichen israelischen Regierungspolitik gegen die palästinensische Bevölkerung: Spenden Sie für die Arbeit der Al-Jaleel Society – AJS!

    Jeder Cent kommt an!

    Informationen zu unserem Partner

    Al-Jaleel Society for Care and Community Based Rehabilitation AJS

    (Verband für Pflege und gemeindebasierte Rehabilitation):

    Die AJS wurde 1991 im Flüchtlingslager Jenin gegründet. Die Bewohner selbst organisierten hier die Hilfe für unterschiedliche Personengruppen. Dazu wurden verschiedene Säulen der Arbeit entwickelt:

    In zahlreichen Gemeinden wurden Projekte durchgeführt, um das Bewusstsein über Menschen mit Behinderung zu schärfen. 2004 wurden 55 Seminare, Workshops, Treffen, Lehrgänge und Studien durchgeführt, um die Integration und Akzeptanz für Menschen mit Behinderung zu verbessern.
    Das Hausbesuchsprogramm bietet im Bezirk Jenin therapeutische Hausbesuche für Menschen an, die aufgrund der Schwere der Behinderung, Entfernung, Straßenblockaden und mangelnden Transportmöglichkeiten nicht in das Therapiezentrum kommen können.

    Rund 450 Kinder werden durch das Projekt „Cerebralparese” betreut. Spezielle Rehamaßnahmen und Physiotherapie sollen Kinder und deren Familien helfen, mit den erhöhten Anforderungen des Alltags umgehen zu können.

    Mit dem Gemeinde-Reha-Programm werden 150 Behinderte betreut, die spezielle Unterweisungen durch Fachkräfte brauchen. 350 Häuser und öffentliche Gebäude wurden behindertengerecht umgebaut. Das Komitee organisiert Rollstühle, Gehhilfen und Prothesen für Menschen mit Behinderung im Bezirke Jenin, Tulkarem und Nablus. Seit 2005 wurde mit dem Bau von Prothesen begonnen. Die Fachkräfte wurden im Ausland ausgebildet.


    Hier kann der Text als Pressemitteilung geladen werden


    Hier kann man Spenden – Stichwort: „Jenin“

  • Unterstützt den „Freundeskreis Mouhamed“

    Unterstützt den „Freundeskreis Mouhamed“

    Spendet für den Prozess und die Dorfentwicklung

    Der 16-jährige Mouhamed Lamine Dramé wurde am 8. August 2022 von einem Polizisten in Dortmund erschossen. Mouhamed war erst ein paar Wochen in Deutschland und in einer Wohngruppe untergebracht. Ein Betreuer von Mouhameds Wohngruppe hatte die Polizei informiert, dass der Jugendliche mit einem Messer im Innenhof sitze und nach seiner Einschätzung suizidgefährdet sei. Die eingetroffenen Beamten beruhigten die Lage jedoch nicht. Sie setzten Reizgas und Taser gegen Mouhamed ein und schossen kurz darauf mit einer Maschinenpistole auf ihn – vier Schüsse trafen. Mouhamed starb wenig später in der Notaufnahme.

    Am 4. September 2022 hat sich dann der „Freundeskreis Mouhamed“ als Teil des ‚Freundeskreises Flüchtlingssolidarität in Solidarität International e.V. (SI)‘ gegründet, um den Wunsch vieler Menschen nach juristischer Aufklärung der Umstände von Mouhameds Tod mit Spenden zu finanzieren.

    Der Freundeskreis hat inzwischen eine Gedenkfeier und Solidaritätsfest organisiert. Er schreibt: „Der „Freundeskreis Mouhamed“ hat bei dem begeisternden Fest viele neue Mitstreiter gewonnen und über 1000,- € gesammelt. Der Erlös des Festes geht vollständig an die Spendensammlung des Freundeskreis Mouhamed. Die Spenden werden je zur Hälfte eine Klage gegen die Verantwortlichen in der Polizei für den Tod von Mouhamed finanzieren sowie einen Beitrag für die Dorfentwicklung in Ndiaffate – dem Herkunftsort von Mouhamed – leisten. Für das Spendenziel von 5000,- € hat das Solidaritätsfest einen wichtigen Beitrag geleistet.“

    Die Bundesvertretung von SI hat ebenfalls 500.- EUR zur Spendensammlung beigesteuert und ruft dazu auf, die Vor-gänge um den Tod des jungen Flüchtlings breit bekannt zu machen und unter einer Masse von Menschen Spenden zu sammeln als Beitrag gegen die Rechtsentwicklung in Deutschland.

    Spenden an:

    Solidarität International e.V.,

    IBAN: DE 86 5019 0000 6100 8005 84, Frankfurter Volksbank

    Stichwort „Freundeskreis Mouhamed“

  • Erfolgreiche Aktion beim Nachhaltigkeitstag in Schwäbisch Hall

    Erfolgreiche Aktion beim Nachhaltigkeitstag in Schwäbisch Hall

    Bei recht bescheidenem Wetter bauten wir unseren Stand auf dem Haalplatz auf. Wir wurden von der Klimabeauftragten Leslie Ludwig eingeladen, wieder eine Kleiderspendenbörse zu gestalten.

    Am Nachhaltigkeitstag gab es an etwa 30 Ständen viele Informationen zur Nachhaltigkeit über Energie, Mobilität, bewusster Konsum, Ernährung und Biodiversität und Biologischer Landwirtschaft.

    Haben wir natürlich nicht nein gesagt. Zum Glück besserte sich das Wetter im Laufe des Tages, zeitweise ließ sich sogar die Sonne sehen und mit der Zeit kamen doch recht viele Besucher, die auch bei uns Halt machten. Viele Kleidungsstücke fanden neue Besitzer. Die Kleidung wurde von vielen Privatpersonen gespendet. Vielen Dank für eure Unterstützung!

    Wir hatten zwei Pavillons zur Verfügung. Bei der Menge an gespendeten Kleidern erwies sich dieses Platzangebot als sehr beengt. Deshalb stellten wir, wann immer das Wetter es uns erlaubte, die 3 Garderobenständer vor die Pavillons. Und siehe da – nun waren wir sichtbarer und es blieben sehr viel mehr Leute stehen und stöberten die Kleider durch.

    Die gespendete Kleidung auf Kleiderständern und Accessoires führten zu lebhaftem Austausch und Informationen über Nachhaltigkeit, den ökologischen Fußabdruck, Konsumverhalten und die Notwendigkeit, sich zu organisieren, wenn wir etwas erreichen wollen.

    Das Interesse an SI selbst war sehr groß, manche hatten sich schon überlegt, Mitglied zu werden und uns zu unterstützen. So landete manche extra Spende in unserer Dose.

    Über den zusätzlichen Verkauf von Kunsthandwerk und Kleidung aus Peru kamen wir ins Gespräch und erfuhren von einer Alpakawanderung zur Freizeitgestaltung, die wir gerne durchführen möchten.

    Durch die Teilnahme (zum ersten Mal übrigens) am Nachhaltigkeitstag erreichten wir Menschen, die sonst nicht zu unseren Aktionen/Veranstaltungen kamen. Es lohnt sich also durchaus, mal Neues auszuprobieren.

    Die Einnahmen von 324,30 € gehen wie immer bei der Kleiderspendenbörse an den Aufbau der Gewerkschaft der Textilarbeiterinnen in Bangladesch.

    Waltraut und Vroni, SHA

  • Eine Veranstaltung der etwas anderen Art

    Eine Veranstaltung der etwas anderen Art

    Am 10.07. präsentierten wir uns wieder mal der Öffentlichkeit in Schwäbisch Hall im Theatersaal im alten Schlachthaus. Diesmal jedoch nicht wie gewohnt mit langer Power – Point – Präsentation und überladenem Infostand. Kalle, der seit ca. 2 Jahren unser Mitglied ist (und sich seither immer sehr aktiv einbringt) hat uns eine etwas andere Art der Präsentation vorgeschlagen, und wir waren alle der Meinung: „Wer wagt, gewinnt!“

    Die Veranstaltung bestand aus vier Teilen.

    1. Kalle entwickelte eine kurze, knackige Präsentation von etwa 10 Minuten auf 10 Tafeln, auf denen unsere Werte und Ziele definiert wurden und die am meisten von uns „bedienten“ Projekte.

    2. Anschließend folgte eine Haller Premiere: Wie zeigten ein Projekttheater (etwa 8 Minuten), bei der wir das Wort „Solidarität“ mal auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt hatten. Trotz unserer Nervosität brachten wir das Stück mit Schwung auf die Bühne und erhielten von den leider nur wenigen Besuchern großen Beifall. Auf der Homepage gibt es den Link zum Video.

    3. Nach dem Theaterstück präsentierten wir die Projekte „Palästina/Jenin, Canto Vivo, Textilarbeiterinnen Bangladesch (Gewerkschaftsaufbau) und Moria/Kara Tepe“ an separaten „Marktständen“. Verantwortlich für die Gestaltung derer waren immer 2 Personen, die den Besuchern auch Rede und Antwort standen. Das besondere aber war, dass die Besucher sich aufteilen sollten – was sie auch gemacht haben – und an jedem Marktstand sich 15 Minuten lang Infos holen und Fragen stellen konnten. Danach wurden die Besucher zum nächsten Infostand „weitergereicht“, bis sie alle Infostände besucht hatten. Das hat hervorragend funktioniert und an allen Ständen entwickelten sich intensive und interessierte Gespräche mit allen Besuchergruppen.

    4. In der anschließenden Schlussrunde kristallisierte sich heraus, dass die Besucher so einen viel tieferen Einblick in die Projekte erhalten haben. Aufmerksam auf die Veranstaltung wurden einige durch einen kleinen Artikel in der Tageszeitung und Briefkasteneinwurf. Und sie bedauerten, dass eine so wichtige Organisation nicht mehr in der Öffentlichkeit bekannt wäre.

    Und schlussendlich: Wir wären nicht die OG Schwäbisch Hall, wenn wir nicht auch um das leibliche Wohl unserer Gäste bedacht wären. Da es im Theatersaal keine Küche gibt, boten wir salziges und süßes „Finger – Food- Gebäck“ an und verschiedene Getränke.

    Lukas entwickelte einen sehr gelungenen Flyer zu unserer Veranstaltung, der auch auf der Haller Homepage zu sehen ist.

    Unser Fazit zu der Veranstaltung: WIR HABEN GEWONNEN! und werden diese Art der Veranstaltung bestimmt nochmals einsetzen! Wir erhielten 105 € an Spenden und der Erlös für Kaffee und Gebäck deckte so grade unsere Ausgaben für Saalmiete und Druckkosten.

    Und: Wir haben ein neues Mitglied gewonnen!

    Waltraut, OG SHA

    Großes Interesse an den Infoständen

  • Reiseimpressionen aus Tabarka, Tunesien

    Reiseimpressionen aus Tabarka, Tunesien

    Polizei einmal anders

    Eine lange Fahrt von Tunis nach Tabarka. Wir kommen spät abends an und sind sehr beeindruckt, ein großes wunderschön gelegenes Hotel, Zimmer mit herrlichen Blick auf Stadt und Meer, schöner Swimmingpool…Wir werden richtig verwöhnt. Am nächsten Morgen dann Stadtbesichtigung mit dem Bus hinauf zur Festung der Stadt. Diese Festung ist für die Öffentlichkeit eigentlich nicht zugänglich. Doch unsere tunesischen Freunde haben sich mit dem Tourismusbeauftragten verständigt und es wird für uns eine Ausnahme gemacht. Als wir mit dem Bus abfahren, werden wir von der Polizei begleitet, die uns vorausfährt. Unterwegs stoßen der Tourismusbeauftragte und die weibliche Bürgermeisterin der Stadt zu uns, um uns zu begrüßen. Welch eine Ehre. Oben auf der Festung kommen sogar noch Leute vom Militär dazu, in deren Hand die Festung ist. Auch auf dem Rückweg ins Hotel, und sogar bei der Fahrt ans Meer und zurück begleitet uns die Tourismuspolizei, um uns zu schützen. Wo gibt es sonst noch so etwas?

    Besuch bei der Bürgermeisterin von Tabarka

    Während am Morgen ein Teil der Reisegruppe sich mit Gewerkschaftern trifft, wird eine Kleingruppe von uns von der Bürgermeisterin zu einem Besuch eingeladen. Ich kann für SI mitgehen und hatte somit die Gelegenheit, unsere Organisation kurz vorzustellen. Die Bürgermeisterin war Teil der Volksbewegung, die gegen die Moslembruderschaft, Polizeigewalt und Korruption kämpfte. Ihr fortschrittliches Programm gefiel und gefällt immer noch nicht jedem, so zum Beispiel, dass Unternehmen Steuern zahlen sollen – früher in Tunesien nicht üblich. Deswegen wurde gegen sie eine Verleumdungskampagne gestartet. Sie war 10 Tage im Gefängnis, ausgerechnet mit dem Vorwurf der Korruption. Eine breite Welle der Solidarität, auch von der Bevölkerung von Tabarka, sorgte für ihre Freilassung. Und es werden Steuern gezahlt.

    Ein Hauptproblem ist für sie die Unterbeschäftigung. Es gibt viel zu wenig Jobs, von denen man leben kann. Das wirkt sich auf viele Bereiche des Lebens aus. 

    So zum Beispiel in der Frage der häuslichen Gewalt gegen Frauen. Sie meint dazu: Die Frauen haben das Recht zur Polizei, zum Rechtsanwalt zu gehen. Viele von ihnen schweigen aber zu häuslicher Gewalt, weil sie wirtschaftlich abhängig sind und deshalb nicht weg können. Das Problem ist, dass es nicht genug Arbeitspätze gibt mit ausreichender Bezahlung als Grundlage eines selbstbestimmten Lebens. 

    Oder auch in der Auseinandersetzung mit gegenwärtig politisch wichtigen Fragen, zum Beispiel, wie die Menschen hier die Gefahr eines 3.Weltkriegs sehen. Das sei ein Luxusthema, meint sie. Damit beschäftige sich niemand. Die Leute haben einfach nur Hunger. 

    Sie selbst sieht die Lösung unter anderem in Investitionen in der Region, Wiederbelebung des Tourismus durch Neueröffnung des stillgelegten Flughafens, Ausbau der Infrastruktur, Lösung des Müllproblems, Steuererhebungen….

    Was wünscht sie sich von uns? Den Aufbau von Beziehungen!!! Gemeinsame Aktionen, Projekte, die der Stadt helfen….Wir tauschen Adressen aus. Und erzählen ihr von den Kontinentalkonferenzen zwischen den Weltfrauenkonferenzen, wozu wir sie herzlich einladen. Von SI überreiche ich das ins Französische übersetzte Programm und unseren SI-Sticker.

    Susanne,  SI Stuttgart

  • Wir trauern um unseren kongolesischen Freund Jim Balikwisha

    Wir trauern um unseren kongolesischen Freund Jim Balikwisha

    Aus dem Kongo erhielten wir die bestürzende Nachricht, dass unser kongolesischer Freund Jim Balikwisha am 1. August infolge einer plötzlichen heftigen Krankheit gestorben ist.

    Die Kongo-Arbeitsgruppe von SI, in der einige Kongolesen mitgearbeitet haben, hatte guten Kontakt zu Jim und führte mit ihm u.a. in Stuttgart mehrere Veranstaltungen durch, auch als er nach dem Sturz Mobutus aus Belgien in die Stadt Beni im Kongo zurückgekehrt war. SI Stuttgart unterstützte zeitweilig finanziell seine Aktivität in Beni für die Wiedereingliederung einer Gruppe ehemaliger Kindersoldaten, was auch in den Gesprächen an unseren Ständen großen Anklang gefunden hat. Als Mitglied des CPL führte er in Stuttgart in verschiedenen Veranstaltungen sachkundig, bescheiden und beharrlich die Auseinandersetzung über die Aufgaben für die Befreiung Kongos und die Bedeutung der internationalen Solidarität und hat damit einen wichtigen Beitrag zum Aufbau von Solidarität International geleistet. Nach dem Sturz des Mobutu-Regimes 1997 hat er den Aufenthalt einer Delegation von SI und der MLPD mitorganisiert und begleitet. Später arbeitete Jim für die Provinzverwaltung im Ostkongo und war eine Zeitlang Parlamentsabgeordneter.  

    2014, als die SI-Mitglieder mit der Rebell-Brigade in Kinshasa angekommen waren, organisierte er die Abholung vom Flughafen mit.  Und in der Wartezeit auf den Weiterflug nach Mbuji-Mayi organisierte er zusammen mit Roger Kalala einen Tagesausflug zu der berühmten Bonobo-Affen-Station. Hinterher gab es abends bei ihm zu Hause ein super-Essen. Dieser Tag war für die jungen Brigadisten ein sehr schöner Einstieg im Kongo vor ihrem Ngenyi-Baueinsatz in Tshibombo!

    Sein Engagement und sein tief empfundenes Eintreten für die Menschen im Kongo und den Internationalismus werden wir nicht vergessen.

  • Weltfrauenkonferenz: Gespräch mit Textilarbeiterin aus Bangladesch und anderes

    Weltfrauenkonferenz: Gespräch mit Textilarbeiterin aus Bangladesch und anderes

    Mit 2 Frauen aus der Bundesvertretung und anderen Mitgliedern war Solidarität International e.V. auf der Weltfrauenkonferenz in Tunis aktiv vertreten. Neue Kontakte wurden geknüpft und das Übersetzerbüro mit organisiert. Mit einer beeindruckenden Auftaktdemo und Kundgebung begannen am Sonntag 6 aufregende Tage, die mit einer wegweisenden Abschlussresolution am Freitag Abend zu Ende ging.

    Eindrücke und Begegnungen

    Die Weltfrauenkonferenz in Tunesien war ein tolles Zusammenkommen von Frauen aus der ganzen Welt. Die kurzfristige Verlegung des Veranstaltungsortes war besonders für die Versorgung eine große Herausforderung, da die geplante Verpflegung nicht mehr möglich war. Auch die ungewöhnlich große Hitze machte vielen zu schaffen. Auf die Straße sollte niemals eine alleine gehen, mindestens zu zweit, im Gebäude konnten wir uns sicher und frei bewegen und begegnen. Vor den Türen wurde gut darauf geachtet, wer das Gebäude betritt. Dieses friedvolle Miteinander, trotz teilweise auftretender deutlicher Differenzen, hatte eine große Anziehungskraft auch auf Tunesier. Allerdings war das Programm so dicht, dass vor allem für die Delegierten kaum Zeit war für Treffen zwischen den Organisationen.

    Insgesamt gab es Montag und Dienstag etwa 30 Workshops. Einer davon war von Frauen aus Kamerun. Weitgehend unbemerkt im In- und Ausland herrscht dort seit Jahren ein Bürgerkrieg gegen die anglophone Minderheit. Besonders bestürzend ist die verzweifelte Situation der Frauen und Kinder, das wurde auf dem Workshop deutlich. Es geht ums nackte Überleben. Umso wichtiger ist es, diese Zustände so breit wie möglich bekannt zu machen. Der Frauenverband SCEW e.V. hat seinen Sitz in Duisburg und ist über verschiedene europäische Länder organisiert. SI ist teilweise schon bekannt, nun streben wir eine Zusammenarbeit als Organisationen an. Es geht zunächst um Information, so dass SCEW ab sofort regelmäßig Artikel über Hintergründe und Aktuelles in unserem Newsletter veröffentlichen wird.

    Gespräch mit Joly Talukter, Vorsitzende der Textilarbeiterinnen Gewerkschaft GWTUC, Bangladesch

    Joly berichtet über die schwierigen und harten Arbeits- und Lebensbedingungen denen die Textilarbeiterinnen ausgesetzt sind. Die meist jungen Frauen sind in fabriknahen Gebäuden untergebracht mit 6-8 Personen in einem Zimmer zum Schlafen. Diese Gebäude sind zwar abgesondert und bewacht, können aber von den Arbeiterinnen auch verlassen werden. Sie arbeiten ca. 14 – 16 Std. täglich und können ihre Familien, die meist in abgelegenen Dörfern wohnen nur 2x im Jahr eine Woche zu besonderen Feiertagen besuchen. Die Kinder werden von den Großmüttern aufgezogen.

    Während der Pandemie fand eine große Gewerkschaftsversammlung statt in der die Frauen anprangerten, dass es zwei Jahre lang diese Feiertage nicht gab und die Frauen ihre Familien nicht sehen konnten. Während der Corona Pandemie forderte die Gewerkschaft die Schließung der Fabriken und bezahlte Freistellung der Arbeiterinnen. Dies wurde zunächst in Zusammenarbeit von Regierung und Arbeitgebern verhindert. Rechte der Arbeiterinnen wurden abgebaut und sie wurden gezwungen über drei Monate ohne Bezahlung zu arbeiten. Viele Menschen starben. Im März 2020 wurden landesweit Proteste und Streiks organisiert und die teilweise Schließung von Fabriken erzwungen. Die Arbeiterinnen wurden freigestellt und von der Regierung finanziell unterstützt. Unter den Arbeiterinnen wurde ein Solidaritätsfond organisiert um die schlimmsten Härten abzumildern.

    Auch der Kampf gegen Sexismus und Gewalt an Frauen ist eine wichtige Auseinandersetzung in der Gewerkschaft.

    Die Beschäftigung von fünf hauptamtliche Organizerinnen, zur Gewinnung der Arbeiterinnen als Gewerkschaftsmitgliedern und der Organisierung von Aktionen und Streiks hat sich sehr bewährt. Aus der Spendensammlung von Solidarität International e.V. zur Finanzierung der hauptamtlichen Gewerkschaftsarbeit unter den Textilarbeiterinnen konnten weitere 2.400 Euro persönlich übergeben werden. Joly Talukter bedankt sich sehr bei allen Spenderinnen und verspricht, wenn die Zeit es ihr erlaubt, sich in Zukunft öfter mit Berichten aus Bangladesch zu melden und freut sich über die gemeinsame Zusammenarbeit im Kampf für eine weltweit befreite und lebenswerte Zukunft.

    Unterwegs im Taxi

    In den Straßen von Tunis fahren jede Menge Taxis. Doch meist sind sie belegt, zu erkennen an dem grünen Lämpchen, rot bedeutet frei. Der ÖPNV ist in Tunis schlecht ausgebaut, in manch einem Viertel gibt es keinen Bus, so dass die Bewohner auf die Taxis angewiesen sind. Manch ein Fahrer muss 14 Stunden arbeiten an 6 Tagen die Woche, um die Familie zu ernähren. Fahrten gehen einfach mal falsch herum durch Einbahnstraßen, über rote Ampeln, oder auf einer breiten Straße ohne Markierung 3 Spuren in die eine Richtung, am Rande drängt sich ein Auto mühsam in die andere Richtung, später ist es dann andersherum. Einige Taxifahrer sind sehr offen und an Sprachen interessiert, das waren kurzweilige, lustige Fahrten. “Deutsche sind sehr streng und korrekt: rot ist rot, das ist so und 1+1=2. Wir Araber sind da beweglich und schlängeln uns durch. In Deutschland wäre ich längst im Gefängnis.“ Rechts und links, bitte nur auf Deutsch. Am Ende wollte er den exakten Fahrpreis, ohne Trinkgeld, korrekt. „Oh my gooood“, es gibt wenige Touristen, die in Tunis bleiben, aber viele Tagesgäste von Kreuzfahrtschiffen. 25 Jahre als Taxifahrer und internationales Fernsehen, schon geht Kommunikation auf vielen Sprachen, mit dem richtigen Slang und guter Aussprache. „Oh mein Gott. Siempre viendo televisión. Willkommen. Oh, my gooood, yeah. Tunesische Frauen sind die Chefs im Haus. Wir Männer geben ihnen am Abend unseren Verdienst. Viele Frauen arbeiten selbst, in der Verwaltung, bei der Polizei, … Scheidungen sind schwierig, die Frauen bekommen alles, oh my god. Mir geht es gut: ich habe nur eine Frau und 4 Kinder.“

    Auf den Taxifahrten kann man viel über das Leben der Menschen in Tunis erfahren. Andersherum studieren die Fahrer auch ihre Gäste, die ganze Welt in ihrem Auto. Viele von ihnen sind sehr neugierig und weltoffen.

  • „Für eine Welt ohne Krieg“

    „Für eine Welt ohne Krieg“

    SI Braunschweig beim Antikriegstag 2022. Redebeitrag von Diana in Wolfsburg:

    „Ich fand es von Anfang an sehr wichtig mich an dieser Aktion zu beteiligen, denn als Mensch und folglich als Teil dieser Gesellschaft trage ich eine Verantwortung dafür, dass diese Erde für die zukünftigen Generationen bewohnbar bleibt.

    Aber auch als Mutter trage ich eine Verantwortung gegenüber meinen Kindern. Schließlich geht es nicht nur darum, Kinder auf die Welt zu setzen, Lebensmittel, Bildung, Gesundheit und Freizeit zu ermöglichen, sondern, ich muss mich ernsthaft fragen, „In welcher Welt sollen meine Kinder groß werden„? und „Welche Werte will ich meinen Kindern vermitteln„?

    Es gibt zwei schöne Indianersprichworte, die die Situation zusammen fassen „Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussiehtund „Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen„.

    Daher ist es sehr wichtig, dass jeder von uns sich für eine bessere Welt einsetzt, dass wir die jetzigen sozialen und Lebensbedingungen hinterfragen und unseren Beitrag in der Gegenwart und für die Zukunft leisten. Dass wir uns nicht zufrieden geben mit dem Satz: „du kannst ja eh nichts dagegen machen“ oder der Satz „uns geht es ja so gut, dass wir uns nicht beschweren sollen

    Als Schwangere höre ich immer wieder: „du sollst dir gerade keine Sorgen machen, du trägst jetzt ein Kind in dir“.

    Diese Aussagen sollen uns davon abhalten, etwas zu verändern. Unsere Zukunft selbst in die Hände zu nehmen. Natürlich mach ich mir Sorgen, ich lebe in der Realität und nicht in Wolkenkuckucksheim. Wir müssen aber auch die Weltordnung hinterfragen, die diese Bedingungen schafft (Hungerkatstrophen, Flüchtlingsbewegungen, Inflation, Krieg und Zerstörung der Umwelt …).

    Aber ich darf mir nicht nur Sorgen machen, das wäre passiv und verändert nichts. Ich will nach meinen Möglichkeiten und Fähigkeiten meinen Beitrag leisten! Deswegen engagiere ich mich ehrenamtlich bei SI und ich möchte euch alle dazu motivieren, ebenfalls aktiv zu werden, sich zu organisieren um zusammen die Welt zu verändern.

    • Sofortig Beendigung der Agression Russlands und Abzug aller russichen Truppen aus der Ukraine!
    • Abzug aller NATO-Truppen aus Osteuropa
    • Verbot und Vernichtung aller ABC-Waffen
    • Für den Erhalt und Erweiterung demokratischer Rechte und Freiheiten
    • Für die Rettung der Umwelt
    • Für Frieden und Völkerfreundschaft“