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  • Vielen Dank an medico international

    Vielen Dank an medico international

    Mit dem Abschlussbericht der Hilforganisation medico international– Solidarische Hilfe. Globale Gerechtigkeit zur Zusammenarbeit mit Solidarität International e.V. (SI) für die Kampagne „Gaza soll leben“, schließen beide Organisationen ein Kapitel der gegenseitigen Unterstützung für die Gesundheitsversorgung der palästinensischen Bevölkerung in Gaza ab. Für SI war es zunächst schwer, einen eigenen Partner direkt vor Ort zu finden. Mit medico international konnten wir deshalb die große Hilfsbereitschaft für die palästinensische Bevölkerung gemeinsam in Taten umsetzen. Zugleich ging die Suche unserer Partner in der ICOR (Internationale Koordinierung revolutionärer Organisationen und Parteien) nach einer direkten Verbindung in Gaza weiter. Im Dezember 2024 konnte dann ein Solidarpakt mit der Al Awda Health & Community Association geschlossen werden. Damit ging die Kampagne „Gaza soll leben“ direkt an Al-Awda über.

    Im Abschlussgespräch mit medico international, das Waltraut und Armin von der Bundesvertretung führten, wurden viele Übereinstimmungen in der Einschätzun der aktuellen Lage und der notwendigen Hilfe vor Ort und in Deutschland festgestellt. Wir waren uns in dem Wunsch einig, die Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung und Information weiterleben zu lassen. Vielen Dank an medico international für die gute Zusammenarbeit. Hier der Bericht:

    Projektbericht Palestinian Medical Relief Society 2023 und 2024

    Seit Beginn des Krieges am 7. Oktober 2023 wird medico international von Solidarität International e.V. unterstützt. Insgesamt spendete SI 80.000 Euro an medico. Dieses Geld kam mit Abzug der Verwaltungspauschale direkt an die Projektpartner:innen vor Ort, genauer an die Palestinian Medical Relief Society (PMRS).
    Trotz der schwierigen Lage hält medico international so gut wie möglich den Kontakt zu seinen Partner:innen. Die aktuellen Projekte in Gaza werden fast ausschließlich durch Spenden finanziert. Nothilfemaßnahmen in Kriegs- und Krisensituationen werden nur für begrenzte Zeiträume bewilligt und bei Bedarf sowie ausreichenden Mitteln verlängert.
    PMRS ist eine langjährige Partnerorganisation von medico, die sich um Menschen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck kümmert. Das Labor des PMRS-Zentrums bot mit seinen in Gaza einzigartigen Diagnosekapazitäten wertvolle und bezahlbare Dienstleistungen für einen breiten Patientenkreis. Nach dem 07. Oktober wechselte PMRS, wie schon in früheren Kriegen, in den Nothilfemodus und leistete zunächst aus dem Zentrum heraus medizinische Soforthilfe. Nach Zerstörung des Zentrums errichteten sie Versorgungszentren an verschiedenen Orten, beispielsweise in Khan Younis, Deir El-Balah und Rafah.

    Bis heute versorgt PMRS Verwundete und sucht nach Menschen, die unter Trümmern verschüttet sind. Diese erhalten medizinische Hilfe und werden, je nach Erreichbarkeit, mit Ambulanzen in umliegende Krankenhäuser transportiert, darunter das mittlerweile zerstörte Shifa-Hospital, das größte Krankenhaus im Gazastreifen. Nach zunehmender Zerstörung der Krankenhäuser (stand heute gibt es noch 16 eingeschränkt funktionstüchtige) und um die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten, errichtete PMRS sogenannte Pop-up-Kliniken, beispielsweise in noch bestehenden Schulen. Auch in neu entstandenen Zeltstädten wurden kleine Ambulanzen eingerichtet, um den Menschen unter schwierigsten Bedingungen Hilfe zu leisten. Die Mitarbeiter:innen wurden ebenfalls zur Flucht gezwungen. Nicht wenige bezahlten mit ihrem Leben.
    Neben der akuten medizinischen Hilfe bietet PMRS auch psychosoziale Unterstützung an. Unterstützung, die alle Menschen in Gaza dringend benötigen.
    Und auch chronisch Kranke benötigen trotz Gewalteskalation weiter Medikamente und ärztliche Fürsorge. Die Versorgung ist lange nicht so umfassend wie vor dem Beginn der Eskalation. Trotz alledem finanziert medico laufend Medikamente und medizinisches Material für PMRS.
    Diese Hilfsgüter gelangten bis zum 2. März 2025 mit Trucks nach Gaza, wenn auch aufgrund der Blockade nur stockend. Seitdem konnte kein Transporter die Grenze nach Gaza passieren.
    Zuvor konnten mit Unterstützung von medico international fünf Transporter mit humanitären Gütern erfolgreich in den Gazastreifen gebracht werden. Daneben wurde PMRS von medico international in den Jahren 2023 und 2024 mit 200.000 Euro unterstützt, davon 80.000 Euro von Solidarität International. Mit diesen Mitteln werden sowohl Mitarbeiter:innen als auch Transportkosten von einem Ort zum nächsten gedeckt. Medizinische Güter werden ebenfalls finanziert, sowie Material für Pop-up Kliniken.“

  • Konzert am 16. April 2025 in Kassel: Klassik in revolutionären Zeiten des 18ten und 19ten Jahrhunderts

    Konzert am 16. April 2025 in Kassel: Klassik in revolutionären Zeiten des 18ten und 19ten Jahrhunderts

    1. April 2025:
      Im Nachbarschaftstreff „Rhönbalkon“
      Süsterfeld – Helleböhn Meißnerstraße 23
      34134 Kassel
      Beginn 18.30 Uhr

    Rolf-Andreas Trendelenburg macht seit über 20 Jahren eine klassische Gesangsausbildung bei Juliane Gabriel in Berlin. Er ist Krankenpfleger i. R., also kein beruflich professioneller Sänger. Rolf-Andreas ist Personalrat i.R. der Charité Berlin und aktives ver.di Mitglied. Mit seiner Musik ist er deshalb viele Jahre auch als Mitstreikender der Charité-Belegschaft, bei Streikversammlungen und Protestaktionen, wie u.a. vor dem Berliner „Roten Rathaus“ aufgetreten.
    Das Anliegen seiner Konzerttouren durch Deutschland ist es bei den Zuhören ein Verständnis zu wecken über das Schaffen damals sehr mutiger fortschrittlicher Kulturschaffender in den revolutionären Zeiten rund um die französische Revolution
    1789, den Pariser Juniaufstand 1830, die europäischen Revolutionen 1848, sowie 1871 der „Pariser Commune“. In den von Rolf-Andreas vorgetragen Liedern wie „ Rossinis „Figaro“ , Mozart, Beethovens „ Ode an die Freude“, und aus seiner
    Befreiungsoper Fidelio, Schuberts „Forelle“, Verdis „Gefangenenchor“ aus der Oper „Nabucco“, Puccinis „ e lucevan le stelle“ aus der Oper „Tosca“, „Lied des Volkes“ aus dem Musikal „Les miserables“, Heinrich Heines „Weber“ und weiteren aktuellen
    Liedern, steht das Leben und das Aufbegehren der einfachen Menschen im Mittelpunkt.
    Die von Martina Wikowski. zu jedem Lied vorgetragenen Texte erläutern den historischen Beitrag dieser „revolutionären Zeiten“ für den gesellschaftlichen Fortschritt. Der Konzertabend regt damit auch an zu einer optimistischen Diskussion
    über eine gesellschaftliche Perspektive und Alternative zur aktuellen katastrophenbehafteten Zeit.
    Der Eintritt ist frei stattdessen sammeln wir Spenden für die internationalen Projekte von „Solidarität International – SI e.v.

  • Splitter vom Internationalen Frauentag in Aalen

    Sage und schreibe 350 € Spenden für die Unterstützung der Arbeit von gewerkschaftlichen Organizerinnen in der Textilindustrie in Bangladesch kamen am 7.3. bei der Aktion „Tausche Rose gegen Spende“ in Aalen zusammen. Große Aufgeschlossenheit und Spendenbereitschaft kam uns entgegen und man merkte genau wie auch die laufende Tarifrunde von ver.di dazu ihren Beitrag geleistet hat.

    Viele brachten zum Ausdruck, dass sie die Hochrüstung und Waffenlieferungen ablehnen. Wie anders als über Massensteuern und Abbau von Sozialleistungen sollte das auch passieren können?

    Enttäuschung über die Politik der „neuen“ Regierung aus CDU und SPD war deutlich zu spüren. Was aber tun, wenn schon zwei Wochen nach der Wahl deutlich wird, dass ein harter Kurs gegen die Bevölkerung gefahren wird? Wenn das Asylrecht faktisch abgeschafft wird? Wenn bei Bürgergeldempfängern der Rotstift angesetzt wird?

    „Das ist asozial“, so eine Frau, die 40 Jahre im Zeiss Brillenwerk gearbeitet hat. Ohnmachtsgefühle machen sich bei ihr breit.

    Infomaterial von SI hat sie mitgenommen. Dauerhaft spenden? Als Mitglied von SI? Das sei eine Überlegung wert.

    Tags drauf in den Räumen der Projektwerkstatt von UtopiAA. Ein Büchersalon zum internationalen Frauentag mit Literatur von und für Frauen und frauenbewegte Männer. Antifaschismus, um ihre wissenschaftlichen Arbeiten „Beklaute Frauen“, interessante Biografien, Bücher über die internationale Frauenbewegung bis hin zu Literatur über Liebe, Glück und ein besseres Leben wurden in sehr angenehmer Atmosphäre bei Hefezopf, Briegel und Kuchen vorgestellt.

    Das Format des Büchersalons soll beibehalten werden. Geplant ist der nächste Anfang des Sommers zum Thema „Krieg und Frieden“. Auch hier wird es eine Buchauswahl von „humanitär bis revolutionär“ geben. Erste Buchempfehlungen gaben mir die Frauen schon mit auf den Heimweg.

    Renate Regionalgruppe Ostalb

  • Redebeitrag zum Internationalen Frauentag

    Redebeitrag zum Internationalen Frauentag

    Einen Guten Tag allen zum heutigen Internationalen Frauentag!!

    Wir sprechen für die Wuppertaler Gruppe von Solidarität International und überbringen euch herzliche Grüße, auch von allen, die heute nicht dabei sein können.

    SI, so die Abkürzung von Solidarität International, ist eine anerkannte bundesweite gemeinnützige Hilfsorganisation. SI unterstützt viele Projekte in Deutschland und der Welt.

    Aktuell wollen wir -und das passt hervorragend zum heutigen Tag- die Textilarbeiterinnen in Bangladesh unterstützen.

    Sicher sind euch die verheerenden Bedingungen in der Modeindustrie bekannt und sicher erinnert ihr euch an den Einsturz der Rana-Plaza-Fabrik in Dhaka vor 12 Jahren. Dabei kamen über 1000 Arbeiterinnen uns Leben, noch mehr wurden verletzt. Bis heute dauert der Kampf um Entschädigung, Gerechtigkeit und für bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung an.

    Warum wir uns letztes Jahr entschieden haben, genau diese Frauen zu unterstützen, führt Clara, unsere Vorstandsfrau, jetzt weiter aus:

    Angesichts der neuen politischen Entwicklungen ist es umso bedeutender heute am Internationalen Frauentag weltweit gegen die reaktionäre Vernichtung bisher erkämpfter Frauenrechte zu protestieren. Frauen sind besonders betroffen von der Rechtsentwicklung, nicht nur politisch, auch juristisch werden Errungenschaften angegriffen und zerstört, wie das Selbstbestimmungsrecht der Frauen! Selbst die formelle Gleichstellung wird angegriffen werden! 

     Viele Frauen, u.a. in ver.di und SI unterstützen schon seit Jahren unsere Kolleginnen der Textilindustrie und sammeln Spenden für Gewerkschaftsorganizerinnen, um einen nachhaltigen Beitrag für die Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Das wichtigste Anliegen der Gewerkschaft GWTUC (Garment Workers´ Trade Union Center) ist, dass sich Frauen organisieren, denn nur so kann sich wirklich was ändern. 

    Die Frauen in Bangladesh sind von einer besonderen Ausbeutung betroffen; sie arbeiten unter sklavenähnlichen Verhältnissen und leben in Slums. Die Profiteure der Konzerne wie von Primark, KiK, Mango oder Benetton bereichern sich und gehen, wenns sein muss, auch über Leichen.

    Alles gute Gründe für uns, um jetzt erst recht den Aufbau der Gewerkschaft zu unterstützen und auf dieverheerenden Zustände vorwiegend der Frauen aufmerksam zu machen!

    Der Bezug zu Wuppertal als ehemalige Textilstadt, aber auch die Verbindung zu Themen wie Fair Trade, Nachhaltigkeit und Klimaschutz hat uns zu dem Beschluss bewogen, mindestens ein Jahresgehalt einer Organizerin zu finanzieren, was ca. 2200€ sind.

    Unter dem Motto: „Ein Monatsgehalt* für ein Jahresgehalt“. *das durchschnittliche Monatsgehalt (netto) beträgt in Deutschland rund 2500€.

    Um die Spenden zu erhalten, sind wir vielfältig aktiv.

    Sanni


    Wir verbinden das Projekt mit Bildungsarbeit und Freizeit; wir sammelten bereits Spenden bei einer Wanderung mit Museumsbesuch, einem Brunch und einer Veranstaltung in der „Färberei“. Weiterhin planen wir einen Stand am 1. Mai und bei einem Flohmarkt, sowie Verkauf von besonderen Fairtrade T-Shirts beim Rebellischen Musikfestival an Pfingsten, usw.


    Ihr seht, unsere Aktivitäten sind vielfältig und jede/jeder kann sich einbringen.
    Internationale Solidarität ist die stärkste Waffe gegen Hass und Hetze, auch gegen die AfD in Deutschland!
    Deshalb: organisiert euch!

    Für eine Spende bedanken wir uns herzlich und neue Interessentinnen/Unterstützerinnen sind jederzeit willkommen!

  • Benefizveranstaltung „Gaza soll leben“

    Benefizveranstaltung „Gaza soll leben“

    Am 01.02.25 fand in Stuttgart eine Benefizveranstaltung zu unserer schon bekannten Spendensammlung „Gaza soll leben“ statt. Es war wirklich spannend: Monika Gärtner-Engel, die Hauptkoordinatorin der revolutionären Weltorganisation ICOR, stellte den Solidarpakt der ICOR mit der Al–Awda Health Community Association vor. Sie konnte uns Eindrücke von vor Ort vermitteln: wie das Team von Al-Awda unter schwersten Bedingungen vor Ort in Gaza arbeitet, um die Menschen so gut wie aktuell möglich medizinisch zu versorgen. Wie glücklich die Menschen in Gaza über den Waffenstillstand sind! Außerdem hat Monika Gärtner-Engel die bisherigen Überlegungen aufgezeigt, wie sich die Zusammenarbeit mit Al-AWDA weiterentwickeln soll, bis zum Bau von Gesundheitszentren in Gaza mit der Unterstützung der ICOR. Vom Publikum wurden viele Fragen gestellt und Ideen eingebracht, wie das aussehen kann und was beachtet werden muss. Der Solidarpakt besteht zwischen der ICOR und Al-Awda, in Deutschland wird die Spendensammlung vor allem von Ortsgruppen von Solidarität International e.V. unterstützt, die „Gaza soll leben“ zu ihrer Sache machen und jede Spendensammlung dazu nutzen, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und über den Solidarpakt und natürlich SI zu berichten. Wir waren drei Leute von SI mit Monika zusammen auf dem Podium und konnten viele unserer Projekte vorstellen und über die Arbeitsweise von SI berichten. Es waren etwa 190 Gäste da. Insgesamt wurden bei der Veranstaltung über 5.000,- Euro für #gaza eingenommen! Leider blieb nicht viel Zeit für Gespräche, denn die meisten sind im Anschluss direkt weiter zur „Brandmauer“-Demo am Schlossplatz an der sich 44.000 Menschen beteiligt haben! Wow!
    Am Ende der Veranstaltung konnten wir trotz der Aufbruchstimmung noch ein Bild von Margit verkaufen. Sie hat es zugunsten der Spendensammlung für „Gaza soll leben“ zur Verfügung gestellt und nun schmückt dieses wunderschöne Bild eine Wohnung im Ländle!
    Das Bild von der Veranstaltung wurde uns von Alassa Mfouapon zur Verfügung gestellt! Vielen Dank!

    Margit und ihr Bild
  • Ein neues Mitglied beim Neujahrsbrunch gewonnen

    Ein neues Mitglied beim Neujahrsbrunch gewonnen

    Am Sonntag, 2.2.25 hatten wir in Esslingen unser erstes Treffen im neuen Jahr: den Neujahrsbrunch! Wir hatten reichlich leckeres Essen, haben zurück auf unsere Aktivitäten in 2024 geblickt und haben unsere Aktivitäten für dieses Jahr geplant. Da unser Sponsorenessen für Gaza soll leben im September so ein Erfolg war, haben wir beschlossen daran anzuknüpfen und planen weitere Sponsorenessen dieses Jahr. Wir konnten 135,- Euro Spenden sammeln. Da während der Waffenruhe in Gaza vermehrt die Westbank und das Lager Jenin angegriffen werden, haben wir beschlossen mit unserer Spende das Rehazentrum in Jenin zu unterstützen. Wir konnten beim Neujahrsbrunch ein neues Mitglied gewinnen!

  • Ostermärsche 2025: NEIN zu Aufrüstung, Nationalismus und Rassismus!

    Ostermärsche 2025: NEIN zu Aufrüstung, Nationalismus und Rassismus!

    Solidarität International e.V. beteiligt sich nach Kräften an den diesjährigen Ostermärschen und unterstützt den Aufruf der „Neuen Friedensbewegung“. Darin heißt es:

    „Die EU plant weitere unvorstellbare 800 Milliarden Euro Kriegskasse. Das ist der Plan zu weiterer eskalierender Aufrüstung und konkreter Kriegsvorbereitung, und zwar dauerhaft und ohne Grenze nach oben.“

    Mit diesen Rüstungsausgaben einher geht eine Diskussion über die „Wehrfähigkeit im Inneren“, die Feindbilder zementiert und Hysterie verbreitet. Im Aufruf heißt es deshalb weiter:

    „Begleitmusik ist die nationalistische, rassistische und militaristische Verhetzung aller Bereiche der Gesellschaft.“

    Die Bundesvertretung von Solidarität International e.V. (SI) ruft deshalb die Gruppen von SI auf, sich entsprechend ihren Kräften an den Ostermärschen zu beteiligen und vor allem unter der Jugend für den Gedanken der Völkerfreundschaft und internationalen Solidarität, gegen jeden Militarismus und Rassismus zu werben. Eine Mitgliedschaft in SI ist die eindeutige Positionierung in diesem Sinne. Sie geht von einer monatlichen Dauerspende von 1,50 EURO bis zur aktiven Mitarbeit in einer Ortsgruppe von SI.

  • Steht „Staatsräson“ über dem Grundrecht der Meinungsfreiheit?

    Steht „Staatsräson“ über dem Grundrecht der Meinungsfreiheit?

    Unser Bundesvorstandsmitglied Larry musste sich vor dem Amtsgericht Nürnberg wegen der Verwendung der Parole „From the river to the sea“ verantworten. Die Richterin ließ es kalt, dass er damit Frieden für alle Menschen in der Region wollte.

    Am 2. November 2023 hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die Parole „From the river to the sea“ in der Folge des Anschlags der Hamas vom 7. Oktober 2023 mit vielen toten jüdischen Zivilisten und 200 Geiseln verboten. Begründung: sie sei angeblich eine ausschließlich von der Hamas verwendete, antisemitische Parole, die das Existenzrecht Israels bestreite. Die Verwendung der Parole ist mitnichten in jedem Fall eine Zustimmung zur Hamas. Nichts desto trotz werden landauf, landab Menschen, die die Parole verwenden – unabhängig von ihrer inhaltlichen Aussage und Absicht, von Staatsanwaltschaften und Polizei verfolgt, angezeigt und verklagt. Oft handelt es sich um Kritiker des Völkermords an den Palästinensern durch das israelische Militär und Regierung, Leuten also, die – verbockt wie sie sind, gleiches Recht für alle Menschen fordern, auch für Palästinenser. Also: Schutz für die Zivilbevölkerung, ungehinderter Zugang zu Nahrung, Wasser und Medikamenten.

    Während also Staatsanwaltschaften und Polizei von Amts wegen aktiv werden, sind sich deutsche Gerichte durchaus nicht einig. Manche lehnen eine unkritische Übernahme des Faeser-Erlasses ab, zumal er ohne nähere Begründung einfach eine Behauptung zur umstrittenen Parole aufstellt. So gibt es Gerichte, die entschieden haben, dass der Kontext und die Absicht berücksichtigt werden müssen, was dann zu Freisprüchen oder milden Strafen führte.

    Solch ein Verfahren um die Parole „From the river to the sea …“ fand am 10. März vor dem Amtsgericht Nürnberg gegen unser Mitglied der Bundesvertretung von Solidarität International e.V. (SI) und bekennenden Juden Larry statt. Er hatte am 6. Januar 2024 auf einer Solidaritätskundgebung mit der palästinensischen Bevölkerung und ihrem Freiheitskampf eine Rede gehalten, in der er sich unter anderem wunderte, warum gerade diese Parole als Auflage für den Aufzug von der Behörde verboten worden sei. In besagter Rede führte er aus, dass es in seiner amerikanischen Heimat ein Lied gäbe, das Frieden und Freiheit „from the sea to the shining sea“ für alle Menschen verkünde. Er sei eben auch für Palästina für Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit „from the river to the sea“.

    In seiner Stellungnahme vor Gericht führte er weiter aus, dass er im jüdischen Glauben erzogen worden sei. Er praktiziere seinen Glauben und in seiner Gemeinde ist er neben dem Rabbi der einzige, der aus der Thora vorlese. Durch seinen Glauben sei es ihm nicht egal, wenn Menschen in Not wären, wenn Unrecht geschehe, soziale Probleme bestünden oder die Natur zerstört werde. So empfinde er großes Unrecht in Palästina. Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie seien ihm sehr wichtig. Er las aus seinem Gebetsbuch vor: „… ob unserer Sünden wurden wir aus unseren Ländern vertrieben und von unserem Boden entfernt … weil wir gesündigt haben.“ Nach seiner Meinung gehe es für das jüdische Volk darum, sich vor Gott zu bewähren und das sehe er momentan nicht gegeben.

    Der Staatsanwalt wiederholte darauf ungerührt sein Eingangsplädoyer, die Parole sei ein Kennzeichen der Hamas und unterstellte Larry einen Vorsatz, weil er vor 2000 Menschen gesprochen hatte. Er verstieg sich dann zu der Behauptung, Demokratie verteidige man nicht, wenn man Hamas-Parolen verbreite.

    Offensichtlich war der Staatsanwalt der Meinung, dass Demokratie darin bestehe, Regierungserlasse unkritisch auf die Gesellschaft anzuwenden und Kritiker an der Regierungspolitik der bedingungslosen Unterstützung der israelischen Regierung mundtot zu machen.

    Larrys Anwalt stellte die Anschuldigungen richtig: Es wurde nicht die Parole begründet, sondern kritisiert. Die Parole ist interpretierbar und nicht eindeutig, weshalb die Verwendung der Parole grundsätzlich nicht haltbar ist. Die Auflage der Innenministerin selbst ist rechtswidrig, da ohne Begründung aufgeführt. Die Rechtsprechung in Deutschland dazu ist uneinheitlich. So stufte das Landgericht Mannheim die Meinungsfreiheit höher ein und bewertete auch die genaue Argumentation bei der Verwendung der Parole. Dabei ging der Angeklagte straffrei aus (Legal Tribune Online vom 7.6.24).

    Die Richterin schloss sich jedoch der Haltung des Staatsanwalts an und verurteilte Larry zu 50 Tagessätzen à 15 €. Er habe als langjähriger politischer Aktivist die Parole nicht spontan verwendet. Billigend in Kauf genommen hätte er, dass die anwesenden ca. 2000 Kundgebungsteilnehmer die Parole im Sinne der Hamas verstanden hätten. Dieses Urteil folgt der Linie der Kriminalisierung der Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf und der Kritik an der hemmungslosen Unterstützung für den israelischen Völkermord durch die deutschen Politik.

    Die etwa 40 Besucher, die aus Solidarität mit Larry gekommen waren, hatten schon vor der Verhandlung eine kleine Solidaritätskundgebung vor dem Gericht abgehalten. Im Saal – streng beäugt vom Wachtmeister – waren sie zu „Ruhe und Ordnung“ gezwungen. Doch mit Urteilsverkündung gab es lautstarken Protest: „Mit diesem Urteil, ist mein Glaube an Gerechtigkeit tief erschüttert worden“, rief eine Frau in den Saal. Und ein Mann qualifizierte das Urteil als antisemitisch, was die Richterin sogleich zum Anlass nahm, seine Personalien einzufordern. Die Repression hat viele Mitläufer – und dieses Urteil kann durchaus dazugezählt werden.

    Larry geht in Berufung. Der breiten Solidarität und finanziellen Unterstützung darf er sicher sein.

    Unter den Prozessbeobachter*innen konnten für den Hilfsfonds Demokratische Rechte von SI 281,20 € gesammelt werden, die für Prozess- und Rechtsanwaltskosten in dem weiter gehenden Verfahren eingesetzt werden.

    Es wurde ein Konto in das Hilfsfonds Demokratische Rechte für diese Sache eingerichtet.
    Kontoinhaber: Solidarität International (SI) e.V.
    IBAN DE86 5019 0000 6100 8005 84
    BIC FFVBDEFF – bei der Volksbank Rhein/Main BLZ 501 900 00
    STICHWORT: Larry Zweig
    Bei Angabe von Namen und Adresse wird eine Spendenbescheinigung ausgestellt; diese gibt es immer zum Jahresanfang (also in dem Fall Januar/Februar 2026).

  • Veranstaltung „Wenn wir zusammen gehen“

    Veranstaltung „Wenn wir zusammen gehen“

    Ein Nachmittag voller Vielfalt und Gemeinschaft

    Der Nachmittag des 19. September 2024 begann mit der gemeinsamen Dekoration des Raumes im Mütterzentrum Braunschweig. Zunächst wurden die 28 Teilnehmer:innen mit dem Lied ‚Brot und Rosen‘ musikalisch begrüßt. Anschließend stellten sich SI und Courage als veranstaltende Organisationen vor.

    Die Veranstaltung „Wenn wir zusammen gehen“ widmete sich der internationalen Solidarität und Frauenbewegung. Im Mittelpunkt stand die Vorführung eines beeindruckenden Dokumentarfilms zur 3. Weltfrauenkonferenz, die 2022 in Tunesien stattfand. Der Film bot tiefgehende Einblicke in die Herausforderungen, Erfolge und die unerschütterliche Entschlossenheit von Frauen aus aller Welt, die für ihre Rechte und die Gleichstellung der Geschlechter kämpfen.

    Der Film mit einer Dauer von anderthalb Stunden wurde gemeinsam ngesehen. Eine spanische Simultanübersetzung stellte sicher, dass alle Teilnehmer:innen die wichtigen Inhalte und Botschaften des Films verstehen konnten. Vor Beginn der Diskussion gab es eine Pause.

    Ein Highlight war die Auswahl an selbstgemachten Snacks aus verschiedenen Ländern, die das internationale Flair der Veranstaltung unterstrichen und kulinarischen Genuss boten.

    Während der anschließenden Diskussion wurde der Film als eindrucksvoll, jedoch für den Nachmittag als sehr lang empfunden. Viele Frauen äußerten ihre Meinung zur politischen Lage der Frauen, zu Umweltthemen sowie zu Erfolgen und Rückschlägen der Frauenbewegung. Verschiedene Ansätze zur Lösung der Probleme innerhalb des Kapitalismus und Sozialismus wurden erörtert. Zudem wurde der Frauenpolitische Ratschlag vorgestellt.

    Die Veranstaltung war nicht nur ein Ort des Austauschs und der Inspiration, sondern erzielte auch konkrete Ergebnisse. Drei neue Mitglieder:innen konnten für SI gewonnen werden und zusätzlich trugen sich drei weitere Personen in unsere Informationsliste ein. Dies zeigt, dass die Veranstaltung sowohl informativ als auch motivierend und aktivierend war.

    Ein weiterer bedeutender Punkt des Abends war, dass mit den Einnahmen aus den Eintrittsgeldern (3€, 4€, 6€) sowie dem Verkauf von Speisen und Getränken insgesamt 204€ zugunsten des Frauenpolitischen Ratschlags gespendet werden konnten. Diese Spende unterstützt die Arbeit der Organisation und trägt zur politischen Vertretung von Frauenanliegen bei.

    Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und verdeutlichte erneut die Bedeutung des internationalen Austauschs und der Solidarität unter Frauen. Die Mischung aus informativen Inhalten, kulinarischen Genüssen und gemeinschaftlichem Engagement schuf eine besondere Atmosphäre, die noch lange nachwirken wird. Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern und Besucher:innen für ihre Teilnahme und Unterstützung.

    SI Braunschweig

  • Aller guten Dinge sind drei

    Aller guten Dinge sind drei

    Gern möchten wir von unseren drei Aktionen Ende letzten Jahres berichten, die nach der erfolgreichen Veranstaltung zum Thema Flüchtlingssolidarität am 27.01.2024 (wir berichten im Newsletter April 2024) und dem Gründungstreffen am 18.02.2024 ein gelungener Auftakt für 2025 waren.

    Nach einer Findungsphase entschieden wir uns, die Kampagne zur Unterstützung der Textilarbeiterinnen in Bangladesh (Organizerinnen) zum nächsten Schwerpunkt unserer Arbeit zu machen. Besonders passend fanden wir dabei den historisch bedeutenden Bezug zur Textilindustrie als Wuppertaler Gruppe. Am 10. November trafen wir uns zu einer Wanderung zum Wülfing-Museum, einem Textiltechnikmuseum, – sehr zu empfehlen – auf dem Gelände einer ehemaligen Tuchfabrik. Bevor wir starteten gab es eine interessanten Einführung durch unseren Vorstand bei Tee, Glühwein, veganen Schmalzstullen und Stuten. Bestens verpflegt starteten wir mit Kind und Kegel (Hund) und nutzten die Gelegenheit, uns auszutauschen und besser kennenzulernen. Vor Ort konnten wir, da gerade ein  Aktionstag lief, sogar die  Dampfmaschine bewundern. Beim abschließenden Genuss von Kaffee und Waffeln im Museums- Café wurden 151 Euro gespendet, was auch finanziell ein gelungener Auftakt war.

    Direkt zwei Wochen später trafen wir uns zum „Jahresabschluss-Brunch“ mit Rückblick, Ausblick und Gästen wie der Inhaberin des „Glücksbuchladens“, dem Filmemacher, der bereits unser Video produzierte und zwei Aktivistinnen vom palästinensischen Freundschaftsverein; was für uns nach mehreren Spendenaktivitäten, Teilnahme an Protestaktionen und Veranstaltungen, sowie einer Gesprächsrunde zum Völkermord in Gaza eine Bereicherung und Höherentwicklung war; auch durch einen Film und den Bericht der beiden jungen Frauen uns sehr lebendig neue Einblicke gab. Besonders liebevoll war das ausgelassene Zusammensein bei den Köstlichkeiten, wozu viele etwas mitgebracht und/oder gespendet haben. Ein würdiger Abschluss unseres ersten Jahres als Wuppertaler SI-Gruppe, was anziehend war und den Zusammenhalt stärkte.

    Kurz davor erfuhren wir, dass die Dresdner Band „Banda Comunale“ nach Wuppertal kommt und ausgerechnet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „FIGHT 4 DIVERSITY“ auftritt, wofür sich noch Gruppen anmelden konnten. Wir nutzten die Gelegenheit und planten, uns am sogenannten Social Friday zum ersten Mal in diesem Rahmen zu präsentieren. Motiviert meldeten wir uns für die Teilnahme am 13. Dezember in der „Färberei“ an. Mit der Vorbereitung eines Aktionsstandes inklusive Quiz, welches die Kostenverteilung eines konventionell hergestellten T-Shirts zum Preis von 30€ thematisierte und alle Teilnehmenden zum Staunen brachte, wurden wir zum Jahresende nochmal richtig aktiv. Mit einem guten Verkaufsergebnis unseres SI-Materials machten wir uns und die Bangladesch-Kampagne bekannt. Der Austausch mit den „Omas gegen Rechts“ zeigte bereits Erfolge (wir werden weiter berichten). Durch die Intensivierung des Kontakts zu zwei Gründungsmitgliedern der Band, die wir endlich persönlich kennenlernten, erhoffen wir uns engere Zusammenarbeit. Mit dem wunderbaren Konzert wurde der gelungene Abend bei ausgelassenem Tanz gekrönt.