Die Brigade ist wieder sicher in Deutschland angekommen. In einem atemberaubenden Schlussspurt konnten wir letzten Donnerstag mit mehr als 18 Kräften über 13 Stunden den Rohbau in Smilling Valley fertigstellen. Über das was wir geschafft haben waren nicht nur die Anwohner erstaunt, sonder auch wir selbst. Gemeinsam mit unseren südafrikanischen Freunden schworen wir uns ein: Wir fahren nicht nach Hause ohne fertiges Haus. Diese Haltung war entscheidend, insbesondere als nochmal das ein oder andere Material fehlte, als die Kräfte schwanden, die Arme schwer wurden und die Sonne begann unterzugehen. Ein Mitglied der CYL fasste es so zusammen: „Wir haben uns alle so gepuscht, jeder ist gerannt, alle haben wirklich alles gegeben.“ So konnten noch fast 300 Steine gemauert werden, wodurch das Dach vor Wind und Sturm geschützt ist. Lange hatten wir auch den Einbau der Fenster und Türen geplant. Leider werden diese aber oft gestohlen, wenn es noch keinen Housekeeper gibt, der dort wohnt. Wir grübelten und diskutierten viel, ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt. Die Freunde von Marikana, der CYL und Anwohner entschieden dann: Wir bauen sie ein. Sie organisieren jetzt gemeinsam den Schutz. Das Jugendzentrum trifft auf so viel Zustimmung – seine Bekanntheit und Verankerung ist der beste Schutz. Der Housekeeper, ein Boxer der bereits jetzt fünf mal die Woche mit Kindern trainiert, wird dadurch auch viel eher einziehen und wir nutzten die Tatkraft aller. So gelang es dann noch kurzfristig sieben Fenster einzubauen. Die beiden Türen und 2 weitere Fenster werden dann sobald wie möglich folgen.
Was dann am Abend folgte ließ unsere Herzen höher schlagen. Alle die die letzten Wochen zusammen gearbeitet hatten kamen in unsere Unterkunft. Wir kochten gemeinsam, besorgten Cola und Süßigkeiten, was da war wurde geteilt. Unsere Brigadeleitung arbeitete nochmal heraus, was wir alles gelernt haben von unseren südafrikanischen Freunden. Dazu gehörte ihre Lebensfreude, nicht zu jammern, auch wenn das Leben schwer ist, zu teilen, wenn wenig da ist und zu kämpfen anstatt alles hinzunehmen wie es ist. Besonders viel lernten wir über den mutigen Widerstand in der Apartheid. Dazu demnächst mehr. Die Freunde von Marikana Südafrika sagten, dass sie sehr stolz sind auf die Brigade, aber auch auf die Jugend hier in Smiling Valley. Alle sind über sich hinaus gewachsen. Dass was begonnen wurde müssen wir jetzt auch zu Ende bringen, den Innenausbau fertig stellen und mit Leben füllen. Ein Genosse der CPSA ML führte aus, dass es auch darum geht den Blick zu weiten. Die Brigaden sind ein Vorbild weil sie sich selbstlos einsetzen. Nur International können wir den Kapitalismus schlagen. Er rief alle dazu auf, sich darüber Gedanken zu machen und sich in ihrem Jugendverband der CYL oder der Partei zu organisieren und mehr Verantwortung zu übernehmen. Gemeinsam wurde dann gesungen, getanzt und noch viel über den Bau und zukünftige Projekte wie die Gazabrigaden diskutiert. Ein Höhepunkt war dann ein Lied, dass ein Mitglied der CYL letztes Wochenende im Studio aufnahm. Es handelte von der gemeinsamen Arbeit am Jugendzentrum. Seit gespannt, wir werden es bald veröffentlichen. Am Schluss schlugen wir vor, dass das Jugendzentrum Che mit dem Jugendzentrum Smiling Valley eine Freundschaft eingeht. Dazu gehört sich gegenseitig zu stärken, zu beraten wie man die Arbeit entwickelt, regelmäßig Fotos und Videos auszutauschen usw..
Wir möchten uns nochmal ganz herzliche bei allen Spendern, Unterstützern und Beratern im Bau bedanken die uns tatkräftig zur Seite gestanden haben. Es war eine Erfahrung die man nicht so schnell vergisst. Solche Brigaden organisiert der REBELL – deshalb macht jetzt mit! Bewerbt euch für die nächsten Brigaden z.B.: nach Gaza für den Aufbau eines Krankenhauses.
Viele Grüße und Sala Kakuhle (Auf Widersehen)

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