(Korrespondenz Ostwürttemberg) „SI hat Prinzipien: Weltanschaulich offen – überparteilich – internationalistisch – demokratisch – und finanziell unabhängig: Menschen unterschiedlichster Weltanschauung sind in SI willkommen an der ganzen Bandbreite der Projekte von „humanitär bis revolutionär“. Faschismus, Rassismus, religiöser Fanatismus, Antisemitismus und Antikommunismus haben keinen Platz in SI. Sie sind unvereinbar mit dem Streben nach Selbstbestimmung, Freiheit und Demokratie.“ (Programm SI, Punkt 6).
Auf Grundlage dieser Programmatik wurde SI Trägerorganisation des Internationalistischen Bündnisses (www.inter-buendnis.de). Das InterBündnis führt momentan die Kampagne „Gib Antikommunismus keine Chance!“. Wir haben nun zum ersten Mal bei unserem letzten Infostand in Heidenheim versucht, Unterschriften für diese Kampagne zu sammeln. Und: Waren erfolgreich! Antikommunistische Vorbehalte existieren bei ganz vielen Leuten. Das ist einfach eine Tatsache. Aber muss das denn so bleiben? Müssen wir uns selbst Denkverbote auferlegen? SI kann durch seine weltanschauliche Offenheit für eine breite Auseinandersetzung zu diesem Thema einen aktiven Beitrag leisten.
Das waren unsere Argumente:
- Warum sollen wir an einem bestimmten Punkt aufhören zu denken; Antikommunismus heißt Denkverbot
- Die Idee von einer befreiten Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung und in Einheit von Mensch und Natur ist doch gut – oder nicht? Müssen wir dafür nicht offen sein? Antikommunismus heißt eine positive Perspektive aufzugeben
- Warum soll der Kapitalismus/Imperialismus die höchste Gesellschaftsform sein? Antikommunismus ist reaktionär; er verteidigt ein faulendes, krisenhaftes System
- Es stimmt nicht, dass aus der Entartung der ehemals sozialistischen Länder keine Konsequenzen gezogen werden können und gezogen worden sind; Geschichte wiederholt sich nicht. Antikommunismus verhindert eine Auseinandersetzung um notwendige Analysen und Konsequenzen und zementiert entsprechend bestehende Verhältnisse
- Ist der Mensch von Natur aus schlecht und wird zum Machtmenschen, wenn er bestimmte Befugnisse hat? Was ist stattdessen notwendig? Antikommunismus redet den Menschen Egoismus und Machtgelüste ein; er stellt sich gegen grundsätzliche und konkrete Solidarität
Sicher gibt es noch viele weitere Argumente. Für diese bundesweite Bewegung (www.gibantikommunismuskeinechance.de) wurden bis zum 27. Mai 10.836 Unterschriften gesammelt. Es ist notwendig, dass diese Diskussion breit geführt wird und wir darin überzeugen können, dass Leute, die keine Kommunisten sind, diese Kampagne unterstützen. Geholfen bei der Entscheidung, die Unterschriften zu sammeln hat uns folgendes Zitat von Pater Dom Helder Pessoa Camara (brasilianischer Befreiungstheologe, 1909 – 1999):
„Wenn ich den Armen Essen gebe,
dann nennen sie mich einen Heiligen.
Wenn ich frage, warum die Armen kein Essen haben,
nennen sie mich Kommunist.“