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Flohmarkt für „Gaza soll leben“


In Schwäbisch Gmünd führen wir seit Anfang 2024 samstags die Mahnwache „Ostalb für Gaza“ durch. Inzwischen hat sie 60 mal stattgefunden. Regelmäßiger Bestandteil ist unsere Spendensammlung für „Gaza soll leben“. Am Samstag, 17. Mai 2025 hat unsere Mitstreiterin Büsra mit ihrer Familie einen Flohmarkt durchgeführt. Sein Erlös von 630 Euro kam ebenfalls „Gaza soll leben“ zugute. Wir sprachen mit Büsra:

Armin: Büsra, wie seid ihr auf die Idee mit dem Flohmarkt gekommen?

Büsra: Auf die Idee, einen Flohmarkt zu veranstalten, sind wir gekommen, weil wir in den letzten Jahren schon mehrfach Flohmärkte organisiert haben und mittlerweile wirklich Freude daran gefunden haben. Dieses Mal haben wir uns entschieden, den Erlös für Gaza zu sammeln, da die Menschen dort dringend Unterstützung brauchen. Es ist wirklich schön, dort zu stehen und vor allem für einen guten Zweck aktiv zu sein – jede Sekunde, die man dabei verbringt, fühlt sich sinnvoll an.

Armin: Ihr habt an einem großen Flohmarkt teilgenommen, wo sich Leute mit allem möglichen eindecken. Wie haben die „Kunden“ auf euren Stand reagiert?

Büsra: Als mein Papa vorgeschlagen hat, auf dem Flohmarkt deutlich zu machen, dass das Geld für Gaza gespendet wird, war ich zunächst skeptisch und fragte mich, ob wir dadurch überhaupt noch etwas verkaufen würden. Doch gemeinsam haben wir beschlossen, dass uns der finanzielle Gewinn nicht an erster Stelle steht – viel wichtiger ist es, für etwas einzustehen, woran wir wirklich glauben. Dieses Gefühl war von Anfang an richtig.

Die Reaktionen der Menschen waren großartig. Viele Passanten haben uns mit einem Daumen hoch ermutigt, manche haben sogar extra mehr gekauft, um uns zu unterstützen. Einige haben uns einfach so Geld zugesteckt – zwanzig oder zehn Euro – ohne etwas zu kaufen. Andere wollten zunächst handeln, sahen dann das Schild „Spende Gaza“ und haben daraufhin auf das Handeln verzichtet.

Besonders schön war auch, dass die beiden Flohmarkt-Ordner keine Miete für unseren Stand verlangt haben.

Viele Menschen suchten außerdem das Gespräch mit uns – über das Leid in Gaza und darüber, wie Deutschland dort beteiligt ist. Viele sprachen von den Bildern der betroffenen Kinder und waren froh, dass es einen Raum gab, um offen über Themen zu sprechen, die sie innerlich bewegen. Anfangs waren die Gespräche eher zurückhaltend – fast vorsichtig – aber je länger wir dort standen, desto mehr hat es sich angefühlt, als würde unser Stand wie ein Magnet wirken, der die Menschen angezogen hat.

Armin: Hat es inhaltliche Diskussionen gegeben?

Büsra: Es gab keinerlei Diskussionen oder negative Kommentare – im Gegenteil: Viele Menschen zeigten echtes Interesse, wollten wissen, wer wir sind und fragten nach, wohin das Geld genau fließt und ob das Geld denn überhaupt dort ankommt, wenn die Grenzen geschlossen sind. Es war eher der Wunsch da, mehr über die Aktion zu erfahren.

Unsere Antwort darauf war, dass wir wissen, dass die Grenzen nach Gaza momentan weitgehend geschlossen sind – aber dass die Spende natürlich zu 100 % dort ankommen soll, wo sie gebraucht wird. Sobald es möglich ist, wird das Geld weitergeleitet. Wichtig ist, sich von solchen Hindernissen nicht vom Helfen abhalten zu lassen. Gerade jetzt brauchen die Menschen in Gaza jede Unterstützung und es wäre falsch, aus Unsicherheit gar nichts zu tun. Jede Spende zählt – selbst wenn sie erst später ihr Ziel erreicht.

Armin: Was kannst du noch zu eurem Flohmarkt sagen?

Büsra: Ich fand den Tag wirklich schön und kann mir gut vorstellen, so einen Flohmarkt wieder zu machen. Mein Papa ist sogar schon dabei, den nächsten zu planen. Wir freuen uns auch über Sachspenden – also gut erhaltene Dinge, die man gut verkaufen kann. Vielen Dank an alle, die uns solche Sachen gebracht haben! Ohne euch wäre sicher nicht so viel Geld zusammengekommen – nur mit unseren eigenen Sachen hätten wir das nicht geschafft.

Ich – und auch wir als Familie – sind sehr dankbar, dass wir ein Teil dieser Hilfe für Gaza sein dürfen. Besonders möchten wir uns bei der Gruppe „Ostalb für Gaza“ bedanken. In ihrem Namen haben wir auf dem Flohmarkt gestanden. Sie setzen sich seit fast zwei Jahren regelmäßig für Gaza ein und sie ist hier in Gmünd eine starke Stimme geworden. Es ist schön, ein Teil davon zu sein und gemeinsam etwas bewegen zu können.

Armin: Vielen Dank für eure Initiative und das Gespräch.

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