Schlagwort: Courage

  • Wir rufen gemeinsam auf zu öffentlichen Aktionen rund um den 25.11.20 – natürlich bei erforderlichem Schutz der Gesundheit!

    Der 25. November ist ein Kampftag der Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt gegen Gewalt an Frauen. Wir sagen Nein zu allen Formen der Diskriminierung aufgrund unseres Geschlechts, der besonderen Unterdrückung, reaktionären Ideologien und Praktiken wie Sexismus und patriarchale Denk- und Verhaltensmuster.

    Wir rufen gemeinsam auf zu öffentlichen Aktionen rund um den 25.11.20 – natürlich bei erforderlichem Schutz der Gesundheit!

    Frauen und die Familien tragen vor allem die Auswirkungen der Corona-Krise und der Weltwirtschafts- und Finanzkrise. „Homeoffice“ führte insbesondere Frauen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, oft darüber hinaus. In der zweiten Welle bleiben Schulen und KiTas geöffnet trotz
    einer rasant ansteigenden Zahl von Infektionen bei Kindern und pädagogischem Personal. Das setzt die Gesundheit der Kinder und Familien auf Spiel.

    Unter Ausgangssperren und Kontaktverbot während der Corona-Pandemie nimmt häusliche Gewalt extrem zu. Löhne, von denen Frauen kaum eigenständig leben können, steigende Mieten, halten Frauen in Abhängigkeit, sind Teil ihrer Unterdrückung.

    Zu Recht sind rechte Regierungen und Politiker auf der ganzen Welt – Trump, Erdogan, Bolsonaro, AfD und Co. – das Feindbild vieler Frauenproteste. Ihre Attacken auf erkämpfte Frauenrechte schaffen ein Klima, in dem Gewalt gegen Frauen salonfähig ist. Gerade junge
    Frauen und Mädchen rebellieren dagegen und gegen Sexismus in der Gesellschaft:

    • Jeden 3. Tag wird in Deutschland eine Frau durch ihren (Ex-)Partner umgebracht. Jede 2. schutzsuchende Frau muss von den Frauenhäusern abgewiesen werden, weil 14600 Plätze fehlen. Deutschland ist Hauptumschlagplatz der europäischen Prostitution. Faschistische Angriffe und Drohungen gegen kämpferische Frauen bleiben jahrelang unaufgeklärt. Dagegen gingen am Internationalen Frauentag 2020 Frauen und Mädchen massenhaft auf die Straße.
    • In Polen protestieren Zehntausende wütende Frauen und auch Männer gegen die PiS Regierung und ihre unmenschliche Verschärfung des Abtreibungsrechts.
    • 5 Millionen TeilnehmerInnen marschierten in den USA gegen den faschistoiden Trump durch viele Städte – in Tradition des großen „Women`s March“.
    • Mutige Frauen stehen an der Spitze des Protestes gegen den Präsidenten in Belarus.
    • Massenkundgebungen von Frauen in Bangladesh und Indien unter dem Motto „gegen Vergewaltigungen und deren Straflosigkeit“.
    • In der Türkei, Polen und Ungarn wehren sich Frauen lautstark gegen die geplante Aufkündigung des Übereinkommens des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen durch ihre Regierungen.

    Lasst uns gemeinsam eine rote Linie ziehen, die nicht überschritten werden darf! Nein heißt Nein!

    Der 12. frauenpolitische Ratschlag 2019 hat eine wichtige Erklärung verabschiedet gegen die Rechtsentwicklung vieler Regierungen und das Erstarken faschistoider, faschistischer und rassistischer Parteien und Gruppen. „Es ist der kleinste, aber notwendige gemeinsame Nenner!“ Unterzeichnet diese parteiübergreifende Initiative! (frauenpolitischerratschlag.de) Stärkt die kämpferische Frauenbewegung in Deutschland! Nur gemeinsam und organisiert erkämpfen wir eine Gesellschaft, in der Frauen frei, gleichberechtigt und respektiert leben können!

  • Aktuelles von Lesbos / Moria, Oktober 2020

    Aktuelles von Lesbos / Moria, Oktober 2020

    Aktueller Bericht von unseren Partnern auf Lesbos

    1. Aktuell sind im neuen Camp Kara Tepe 9.398 Flüchtlinge. Alle wurden getestet. 243 waren positiv und werden in extra Zelten in Quarantäne untergebracht. Was aber nicht heißt, dass das Lager sicher ist. Denn 2334 Kinder unter 10 Jahren wurden nicht getestet.

    Das Camp, sagen die Flüchtlinge, hat Vorteile und Nachteile. Als Vorteil sagen alle dass sie Zugang zum Meer haben und die Frauen und Kinder fühlen sich sicher durch die Polizei, die im Lager ist. Seit dem gab es keine Vergewaltigungen an Mädchen und Frauen und die Kinder werden wie in Moria nicht für kriminelle Zwecke missbraucht. Die Zelte sind auf den Erdboden gesetzt. Noch ist nicht kalt. Hier gibt es kein Holz. In Moria konnten sie in den Wäldern selber Holz sammeln, heizen, Essen kochen und sich wärmen.

    Essen gibt es nur einmal pro Tag. Die Qualität ist nicht gut. Deshalb sind wir dran, dass die Familien selber die Möglichkeit bekommen zu kochen. Dazu sind wir dran dass in großen Zelten Kochmöglichkeiten aufgebaut werden und Reis, Gemüse Salz usw. zu organisieren und verteilen. So geht es nicht, dass die Kinder nur einmal was zu essen haben.

    Es gibt chemische Toiletten und Duschen. Das reicht aber weitem nicht aus vor allem bei Duschen. Hier haben wir vor Duschen auf einem LKW wo Duschkabinen drauf sind und 2- bis 3-mal am Tag frisches Wasser geholt wird.

    Ebenfalls wollen wir Holz kaufen damit sie sich, wenn die Kälte anfängt sich Feuerstellen bauen können und sich aufwärmen können.

    Wir verteilen kaltes Wasser in Flaschen und organisieren, dass wenn die Kinder die leeren Flaschen zurückbringen dafür eine neue frisches Wasser Flasche erhalten. Das kommt gut an.

    Es gibt sehr viel zu tun. Das Camp sauber machen Müll wegbringen. Ich habe mit der Gemeinde ausgemacht, dass jeden Freitag die Gemeinde einen Ort bestimmt, wo sauber gemacht werden muss und dazu freiwillige Flüchtlinge das durchführen. Diese Aktion kommt bei der einheimischen Bevölkerung aber auch bei den Flüchtlingen gut an. Sie kommen ganz stolz und zufrieden zurück.

    Wir haben ein schönes großes Zelt für die Nähmaschinen von den Couragefrauen bekommen und da wird ständig gearbeitet. Das ist zum Treffpunkt der Frauen und Mädchen geworden. Es ist kein Zufall, dass sie gerettet wurden. Wir haben ständig das wachsende Gras weggemacht und einen Graben drumherum gemacht. Was mich sehr stört, dass keine Bildung stattfindet. Das ist für alle aber besonders für die Kindern sehr schlecht. Wir haben dafür kein Zelt bekommen. Wir haben vor selber ein Zelt am Rande vom Lager aufzubauen und eine Schule aufmachen.

    2. Aus den alten Registrierungen fehlen 2000 Flüchtlinge. Die Menschen waren da, aber wo sind sie. Ich sehe hier drei Gründe dazu. Es gibt sicher noch einige die sich in den Wäldern verstecken. Es ist auch möglich das einige es geschafft haben schon länger aufs Festland zu kommen. Aber es ist auch möglich dass Beamte mehr angegeben haben und so mehr Geld zur Verfügung gestellt wurde und das Geld seine dunklen Wege genommen hat.

    Es werden täglich Flüchtlinge aufs Festland gebracht. Sie wollen das Lager Kara Tepe für 6 Monate halten. Dann wollen sie und die EU ein neues Lager aufbauen. In Lesbos unter der Führung der EU das für 8000 ausgelegt ist. Deshalb bringen sie täglich Flüchtlinge aufs Festland. Die griechische Regierung und der Regionalregierungspräsident haben sich geeinigt und haben schon einen Platz gefunden, und wie ich vermutet habe, wird es im Lesbos sein. Ich erfahre nächste Woche, wo das sein wird. Die Flüchtlinge, die einen Asylpassus haben werden in Athen auf die Straße gesetzt. Die meisten schlafen in den Parks und haben kein Schutz und die meisten hungern. Sie kehren wieder nach Lesbos zurück. Täglich kommen mit den Schiffen 20-30 Flüchtlinge von Moria. Im September waren es insgesamt 400. Die meisten bauen neue Zelte auf der verbrannten Erde von Moria. So sieht die EU-Asylpolitik aus.

    Mich und vielen Insulanern ärgert es sehr, dass Merkel Erdogan gelobt hat dass er in der Lage ist mehrere Millionen Flüchtlinge zu halten und die verantwortlichen von Lesbos sind nicht mal in der Lage mit 14.000 klar zu kommen. Wie menschenverachtend ist die EU-Flüchtlingspolitik. Sie sind doch die Brandstifter und nicht die Menschen hier. Die Insulanern haben ein riesengroßes Herz für die Flüchtlinge gehabt und haben es immer noch. Die Hauptseite ist die Solidarität und nicht der faschistische Mopp wie es von den Medien immer im Mittelpunkt gerückt wird. Am 06.10. findet eine antifaschistische Kundgebung und Demonstration in Mytilene unter der Losung: Faschisten einsperren und Solidarität mit den Flüchtlingen.

    Wir haben entsprechend dem System der Selbstorganisation auch in Leros

    ähnliche Selbstorganisationen aufgebaut. Dasselbe wollen wir auch in Samos unterstützen. Deshalb fahre ich nächste Woche dahin. Wir bekommen hier so viele Sachspenden, dass wir Schlafsäcke und Decken auch in die Lager von Leros und Samos hinbringen.

    Grüße alle herzlichst von mir. Michalis

  • Sachspenden sind auf dem Weg nach Griechenland

    Viele Helferinnen und Helfer verpackten am Montag Nachmittag Kisten und Kartons mit über 70 Nähmaschinen, Stoffen, Bügeleisen, Nähzeug usw. in einen LKW. Der fährt umgehend nach Hamburg, damit diese Schätze in das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos transportiert werden können – als Hilfe zur Selbsthilfe. So kann die dortigen Selbstorganisation der Flüchtlinge Masken nähen uw.

    Die Sammelaktion war von Gruppen des Fraueverbands Courage und von Solidarität International in ganz Deutschland organisiert worden. Für sie steht weiterhin die Forderung nach der Evakuierung der überfüllten Elendslager im Mittelpunkt.

    Viele Grüße aus Gelsenkirchen

  • Erste Sachspenden aus Deutschland im Lager Moria eingetroffen

    Erste Sachspenden aus Deutschland im Lager Moria eingetroffen

    Ein herzliches Dankeschön hat uns aus Moria erreicht. Die ersten Sachspenden, die Courage gesammelt hatte, sind wohlbehalten in Moria angekommen.

    Sie wurden mit großer Freude entgegen genommen und sofort ihrer Bestimmung übergeben. Nähmaschinen und -utensilien, Mund-Nasen-Masken und Hygieneartikel konnten verteilt werden und dienen jetzt der Verbesserung der hygienischen Situation im Lager.

    „Ärzte ohne Grenzen“ sind im Lager zurück, betrieben Aufklärungsarbeit zum Corona-Schutz und es wird gegen grassierende Krätze desinfiziert.

    Wir bitten weiter um Geldspenden für die Akuthilfe im Lager Moria/Lesbos auf das Spendenkonto von SI.

  • Eine gelungene Aktion, die Mut machte, sich nicht den Mund verbieten zu lassen!

    Eine gelungene Aktion, die Mut machte, sich nicht den Mund verbieten zu lassen!

    Samstag 17 Uhr, Alter Postplatz in Waiblingen: In der Nachmittagssonne sitzen und stehen rund 15 – 20 Leute auf dem Platz, Passanten gehen vorbei, gehen in Geschäfte hinein und wieder heraus. Nacheinander tauchen dann mehrere Menschen mit umgehängten Sandwiches und Bildern auf dem Platz auf – alle mit Mundmasken ausgestattet. Zwei haben eine Kette von Sandwiches an einer Leine befestigt. Einer beginnt Flöte zu spielen, dann kommt ein Rhythmus-Instrument hinzu. Eine Frau hat sich eine Courage-Fahne umgehängt. Auf den Sandwiches werden die 58 Kinder willkommen geheißen, die aus der Hölle von Moria heute in Deutschland angekommen sind, aber deutlich kommt auch der Protest gegen die Zustände in den Hotspotcamps und in den deutschen Sammelunterkünften zum Ausdruck: Alle evakuieren – sofort! 58 Kinder sind viel zu wenig! Räumung aller Sammelunterkünfte, dezentrale Unterbringung! In kurzen Ansprachen informieren einige über den Grund der Aktion und sprechen über die Zustände in Moria. In einem Körbchen liegt Informationsmaterial aus zum Mitnehmen. Auf dem Boden liegen Schilder mit Bildern aus dem Camp und Forderungen zur Evakuierung – auch in griechisch.

    Nachdem die Sandwichträger von der Security der Marktgemeinschaft auf den öffentlichen Teil des Platzes verwiesen werden, erregt der Protest in den nächsten 30 Minuten zunehmend mehr Aufmerksamkeit – mindestens 30-40 Leute kommen hinzu, bleiben einige Zeit, gehen weiter, diskutieren miteinander, sprechen die Sandwich-Träger an, viele stimmen den Forderungen zu, einige applaudieren sogar. Manche stehen in großen Abständen, niemand stört sich an der Aktion. Einige filmen, photographieren –ein Photograph macht Bilder und nennt uns seine homepage, um Kontakt aufzunehmen. Er will uns Bilder zur Verfügung stellen.

    Nach etwa einer halben Stunde kommt ein Streifenwagen der Polizei, sammelt von 5 Personen mit umgehängten Schildern die Personalausweise ein und registriert die Personalien – obwohl diese Personen alle in großen Abständen voneinander stehen und betonen, dass sie keine Demonstration durchführen, sondern nur ihr Recht auf Meinungsäußerung wahrnehmen.

    Einer der beiden Polizeibeamten sagt, dass er uns zwar inhaltlich teilweise recht gebe, dass er aber aufgrund einer Meldung gezwungen sei, einen Bericht zu erstellen an die Stadt – diese müsse dann weiter darüber entscheiden. Diese Aktion stelle eine Gesundheitsgefährdung dar, und man solle „so vernünftig sein“ während der Corona-Krise auf derartige Meinungsäußerungen zu verzichten – das binde nur unnötige Kräfte der Polizei. Dieses Vorgehen ruft bei etlichen Umstehenden Unverständnis bis Empörung hervor. Doch obwohl die Polizei diesen 5 Personen einen Platzverweis für den Rest des Tages erteilte, war es eine gelungene Aktion, die Aufmerksamkeit hervorrief, zum Nachdenken anregte und auch Mut machte, sich nicht den Mund verbieten zu lassen! Die Parole: „Mundschutz JA– Maulkorb NEIN“ fanden einige Anwesende besonders treffend!

  • Tag X, Hannover Flughafen, 11.20 Uhr

    Tag X, Hannover Flughafen, 11.20 Uhr

    47 unbegleitete Kinder, zum Teil in Begleitung älterer Geschwister, landen mit einer Maschine aus Griechenland.

    Sie kommen aus den Flüchtlingslagern von den griechischen Inseln Lesbos, Samos und Chios. Die Kinder, alle zwischen 8 und 17 Jahren, stammen aus Syrien, Afghanistan und Eritrea. Sie wurden auf der Flucht von ihren Familien getrennt oder haben sich allein bis nach Griechenland durchgeschlagen. Es sind fast alles Jungs und vier Mädchen.

    Sie kommen aus den Flüchtlingslagern von den griechischen Inseln Lesbos, Samos und Chios. Die Kinder, alle zwischen 8 und 17 Jahren, stammen aus Syrien, Afghanistan und Eritrea. Sie wurden auf der Flucht von ihren Familien getrennt oder haben sich allein bis nach Griechenland durchgeschlagen. Es sind fast alles Jungs und vier Mädchen.

    Leider konnten wir die Kinder nicht sehen. Sie wurden direkt auf dem Rollfeld in Busse gesetzt und nach Osnabrück in eine Jugendhilfe-Einrichtung gebracht. Dort bleiben sie 2 Wochen in Quarantäne und werden dann auf die Bundesländer verteilt. Einige haben Verwandte in Deutschland.

    Wir waren die einzigen, die gekommen waren, so dass unsere Aktion bei den anwesenden Pressevertretern auf Interesse stieß. Ein Fotograf machte Fotos für die europäische Presse, im Hintergrund war das Flugzeug aus Griechenland zu sehen. Andere filmten uns und wir konnten Interviews geben für Reuter, ARD und RTL.

    Wir kritisierten, dass diese fast 50 Kinder nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind. Diese Kritik ist weitverbreitet, sowohl unter der Bevölkerung bei uns im Stadtteil, in einigen Medien als auch in Pressemitteilungen vom Flüchtlingsrat Niedersachsen oder Ärzte ohne Grenzen. Wir berichteten über die lebensbedrohlichen Zustände in den Lagern und von der Selbstorganisation der Flüchtlinge, die selbst Schutzmasken nähen. Wir forderten die sofortige Auflösung und Evakuierungder Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln und sichere Aufnahme der Geflüchteten in Deutschland. Wir machten die Solidaritätsaktion von SI, Courage und anderen bekannt. Jetzt sind wir gespannt, was in der Presse berichtet wird.

    Allen anderen TagX-Aktionen um 17 Uhr wünschen wir viel Erfolg!!!

  • Auch Courage Hamburg ist dem Aufruf zum Tag X gefolgt

    Auch Courage Hamburg ist dem Aufruf zum Tag X gefolgt

    Zu dritt, zwei Frauen und ein Mann, und haben wir uns am Altonaer Balkon, einem beliebten Ausflugsziel,getroffen. Ein Ort mit Blick auf den Hafen zum Tor der Welt. Dieses Tor bleibt aber vielen Flüchtlingen verwehrt.

    Wir haben eine Parkbank genutzt und ein Fahrrad für unsere große Courage Fahne plaziert, Flugblätter hineingelegt mit unseren Forderungen, die Sammellager sofort aufzulösen.Auf einem großen Plakat hießen wir die Kinder aus Griechenland willkommen verbunden mit der Kritik an der Bundesregierung, so wenig Menschen aufzunehmen!

    Viele Menschen waren unterwegs, sei es auf Fahrrädern oder zu Fuß. Viele waren neugierig, zeigten sich in ihren Reaktionen offen und solidarisch und fanden es total richtig, was wir fordern.

    Wir führten 10 Gespräche und haben unsere Flugblätter verteilt .Eine junge Frau aus Indien war sehr interessiert und es wurden Kontaktdaten ausgetauscht. Eine Frau, die vor 30 Jahren aus Jordanien nach Deutschland kam, erzählte von den Schwierigkeiten aus ihrem Land, auch wir haben unsere Adressen ausgetauscht und unseren Frauenverband Courage bekannt gemacht.

    Auf unserem Rückweg klebten wir die Abrissblätter mit den Kontoverbindungen für die Spenden gut sichtbar an Ampelkreuzungen.

    Wir müssen weiterhin auf die unhaltbaren Zustände in Moria aufmerksam machen und die sofortige Evakuierung aller Sammellager fordern– auf unterschiedliche Art und Weise- der Tag X war einer davon!

  • Auch vor dem Kanzleramt wurden die in Hannover gelandeten Kinder aus Moria begrüßt

    Auch vor dem Kanzleramt wurden die in Hannover gelandeten Kinder aus Moria begrüßt

    Etwa 15 TeilnehmerInnen von SI, Courage, MLPD und Interbündnis waren gekommen, obwohl die Versammlungsbehörde angekündigt hatte, dass die Kundgebung wegen Bannmeile und Gesundheitsschutz nicht genehmigt werden würde. Der Liedermacher Nümmes trug sein neues“Willkommen den Kindern aus Moria“ Lied vor, in kurzen Beiträgen wurde die sofortige Evakuierung der Lager in Griechenland aber auch die Auflösung der Sammelunterkünfte in Deutschland gefordert und gegen die Einschränkung des Demonstrationsrechts protestiert. Eine Reihe von Passanten verfolgte diese Aktion interessiert. Die Polizei, die auch bald kam, hielt sich aber während der 15-minütigen Kundgebung zurück und wir konnten unbehelligt den Platz wieder verlassen.

  • Schlusserklärung der 11. Bundesdelegiertenversammlung von Solidarität International e.V. in Schwäbisch Hall vom 25. – 26. Januar 2020

    Schlusserklärung der 11. Bundesdelegiertenversammlung von Solidarität International e.V. in Schwäbisch Hall vom 25. – 26. Januar 2020

    In Aufbruchstimmung endete die 11. BDV von SI mit 50 Delegierten, internationalen Gästen von den Philippinen, aus Togo, Kamerun und Palästina sowie Gästen aus ganz Deutschland am 26. Januar 2020 in Schwäbisch Hall. In solidarischer Atmosphäre wurden auch strittige Themen nach vorne gelöst und die Delegierten gingen mit der Motivation nach Hause, SI und seine Projekte weiter aufzubauen. Ein Dank ging an die Bundesvertretung für die geleistete ehrenamtliche Arbeit.

    Zum Erfolg der BDV beigetragen haben die hervorragende Umsorgung und Verköstigung durch die Ortsgruppe Schwäbisch Hall, die technische Begleitung, das Angebot an Bücher- und Informationstischen mit Kunsthandwerk, eine kulturvolle Rahmengestaltung während beider Tage mit dem Höhepunkt des Internationalen Kulturabends und Beiträgen von Liedermachern, Chören aus Stuttgart und Schwäbisch Hall bis hin zum Schalmeien-Orchester. Einen Dank gab es auch für die erschwingliche Überlassung der schön am Kocher gelegenen Räumlichkeiten im Brenzhaus des Gesamtverbands der evangelischen Kirchengemeinden in Schwäbisch Hall.

    Begeistert wurde zu Beginn der „Freundeskreis Alassa and friends“ als neue Mitgliedsorganisation in SI mit seinen Vertretern begrüßt. Mit den Grußadressen aller SI-Projektpartner aus den Philippinen, Bangladesch, Peru, Togo, dem Kongo, der Elfenbeinküste, Südafrika, Palästina, für das Gesundheitszentrum in Rojava, von der Internationalen Koordinierung der Bergarbeiter, von der Vorbereitungsgruppe der 2. Internationalen Automobilarbeiterkonferenz in Südafrika sowie der 3. Weltfrauenkonferenz in Tunesien und weiteren Grußadressen vom Landesverband der MLPD, dem Jugendverband REBELL, Frauenverband Courage und der Mediengruppe Neuer Weg mit People To People wurde die Versammlung eröffnet. Die Grußadressen und Berichte brachten die Erfolge und Möglichkeiten der praktischen Zusammenarbeit und die wachsende Bedeutung der Solidaritäts- und Hilfsorganisation von humanitär bis revolutionär zum Ausdruck.

    Einstimmig wurde der Rechenschaftsbericht der Bundesvertretung nach einer lebendigen kritisch-selbstkritischen Diskussion angenommen. Die Erfahrungen aus den Orts- und Regionalgruppen konnten den Bericht bereichern. Anschaulich wurde die Festigung von SI und der Austausch an Ideen über Regionaltreffen wie das gewachsene Regionaltreffen Süd dargestellt mit der Forderung, diese auch in anderen Regionen Deutschlands zu etablieren. Weitere Aufträge an die Bundesvertretung waren die Weiterentwicklung von Prinzipien für die Sprachenarbeit unter anderem zur finanziellen Stärkung von SI und die Entwicklung einer ansprechenden Homepage. Verurteilt wurden Hetze und Kriminalisierung der Solidaritätsarbeit mit dem gerechten Kampf um Befreiung des kurdischen und palästinensischen Volkes bis hin zu tätlichen Angriffen auf SI-Vertreter bei Demonstrationen mit der Keule des angeblichen Antisemitismus als Ausdruck des Antikommunismus und der Unterordnung unter die Rechtsentwicklung der Regierungen.  SI wird sich verstärkt in den Gegenwind und das Aufkommen einer ernstzunehmenden faschistischen Tendenz weltweit und im eigenen Land stellen.

    Ein durch die große Initiative von Mitgliedschaft und Antragskommission bereits verbesserter Programm-Entwurf wurde durch die BDV ausführlich diskutiert. Die Versammlung kam zum Ergebnis, dass diese Diskussion noch nicht zu Ende geführt werden kann. So wurde beschlossen, dass die BDV zur Verabschiedung des neuen SI-Programms unterbrochen und am 24. Mai zu diesem Punkt fortgesetzt und abgeschlossen wird. Auf der Grundlage des verbesserten Programm-Entwurfs wird die Mitgliedschaft aufgerufen, bei Ortsgruppen- und Regionaltreffen mit Anträgen die Grundlage für das neue SI-Programm auf eine höhere Stufe zu stellen.

    Die Arbeitsbereiche von SI wurden durch Anträge klarer herausgearbeitet. Insbesondere die Solidarität mit der demokratischen Flüchtlingsbewegung hat darin einen besonderen Platz bekommen. Transparent und korrekt wurde die Finanzierung der verschiedenen Projekte durch ein vergrößertes Finanzteam modernisiert und jederzeit einsehbar gemacht und die 100-prozentige Abführung aller Spenden für die jeweiligen Projekte gewährleistet. Auch hier konnte die Bundesvertretung entlastet werden.

    Ein Höhepunkt war die Wahl einer deutlich vergrößerten und verjüngten Bundesvertretung und die Wahl der Kassenprüfer. Deutlich wurde, dass die Aufgabenstellung des Beirats von SI weiter zu entwickeln ist. Auf dieser Grundlage konnte auch der Beirat wieder neu besetzt werden.

    Die Bundesdelegiertenversammlung endete mit der Verabschiedung einer Solidaritätsadresse mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), dem Frauenverband Courage und ATTAC gegen die Aberkennung der Gemeinnützigkeit, wobei ein erster Erfolg von Courage gerichtlich erkämpft werden konnte – und mit der Verabschiedung dieser Schlussresolution.

    200126 Schlusserklärung 11. BDV.pdf

    Auftakt Presseerklärung der BV zur 11. BDV.pdf