Schlagwort: Esslingen

  • Soli-Erklärung Christopher

    Soli-Erklärung Christopher

    Lieber Christopher,

    wir von der Ortsgruppe Solidarität International in Esslingen sprechen dir unsere Solidarität aus. Es ist ungeheuerlich, dass DHL dich freigestellt hat nur weil du angesprochen hast, was ist: Deutschland und die DHL sind direkt beteiligt an Waffenlieferungen u.a. nach Israel. Israel begeht damit im Gazastreifen  einen Völkermord. Dies hat inzwischen auch die unabhängige Untersuchungskomission des UN-Menschenrechtsrats festgestellt. Nachdem Großbritannien, Kanada, Frankreich und Belgien den Staat Palästina anerkannt haben, kann sich Deutschland immer noch nicht zu dazu durchringen Israel klar zu verurteilen. Die deutsche Regierung hält weiter an der vermeintlichen Staatsräson fest und erklärt die unverbrüchliche Solidarität mit Israel zu ihrer Leitlinie. Doch die Lehre aus dem Faschismus ist: „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“ Nur wegen dieser Verzerrung der geschichtlichen Verantwortung in Deutschland konnte sich die DHL überhaupt trauen so rigide gegen einen mutigen Arbeiter durchgreifen!

    Du beziehst dich in deiner Rede auf die mutigen Hafenarbeiter z.B in Italien und Griechenland, die sich weigern Waffenlieferungen zu verladen und auch wir finden: es braucht mutige Leute wie dich, die darüber sprechen und breit bekannt machen, dass sich auch die DHL an Waffenlieferungen beteiligt. Nur so kann eine breite Diskussion und Widerstand entstehen. Du hast auch ganz recht: „Wir können uns nicht darauf verlassen, dass DHL von selbst erkennt, dass diese Lieferungen verwerflich sind, für sie ist das ein Geschäft. Wir müssen auf unsere eigene Kraft vertrauen. […] Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter! Kein Transport für Völkermord!“

    Wir wünschen dir viel Erfolg: es ist ganz klar, DHL muss dich wieder einstellen! Es darf nicht Schule machen, dass Arbeiter die aussprechen was ist und ihre Meinung sagen vor die Tür gesetzt werden! Wir machen deinen Fall breit bekannt und diskutieren mit Freunden, Bekannten und Nachbarn darüber!

    Viele Grüße von Solidarität International aus Esslingen

  • von der Infoveranstaltung am 27.9.25

    von der Infoveranstaltung am 27.9.25

    Bericht von der Infoveranstaltung am 27.9.25: Heute hatten wir in Esslingen unseren SI-Abend. Wir haben das neue Projekt mit Alimo in Mozambique vorgestellt. Dazu gab es viele Fragen: wieso laufen die Kinder von zu Hause weg? Wie ist die Schule in ihren Heimatorten? Wieviel Geld wird gesammelt? Wofür braucht er das Geld? Wir hatten Fotos vorbereitet, die Alimo ja auch hier auf Instagram fleißig teilt und von dem Treffen im Juli in Nürnberg berichtet. Außerdem haben wir für das Rehabilitationszentrum in Jenin Spenden gesammelt. Wir konnten von den aktuellen Entwicklungen berichten: das Lager Jenin gibt es nicht mehr! Die Palästinenser in der Westbank werden im Schatten des Gaza-Kriegs brutal angegriffen! Marwan schrieb und im Mai: „Wir ergreifen die Initiative und richten eine mobile Klinik ein, um diejenigen, die Rehabilitationsleistungen benötigen, in ihren neuen, provisorischen Unterkünften an verschiedenen Orten im Gouvernement Jenin zu erreichen.“ Wir führten eine Auseinandersetzung darüber ob es richtig ist, jetzt in dem Moment Gaza auszuklammern aus unserer Spendensammlung. Aber wir haben entschieden: es ist richtig, die ganze Bandbreite von SI vorzustellen (was uns gelungen ist) und es schmälert nicht das große Engagement für die Sammlung #gazasollleben wenn wir auch für das langjährige Rehabilitationsprojekt in der Westbank sammeln. Während alle Augen auf Gaza schauen wird die Lage in der Westbank ebenfalls immer unerträglicher. Wir haben auf die große Antilriegsdemo am 03.10. in Stuttgart eingeladen. Da werden wir mit vereinten Kräften wieder für Gaza sammeln. Wir hatten Besuch aus Göppingen, die kamen direkt von einer antifaschistischen Demo in Göppingen zu unserer Veranstaltung und wir werden informiert wenn wieder ein Infostand zu Gaza und der Weltkriegsgegahr in Göppingen ist wo wir auch die Gaza soll leben Sammlung wieder unterstützen! Außerdem haben wir beschlossen eine Solidaritätserklärung für Christoph zu senden. Er arbeitet bei DHL am Flughagen Leipzig und er hat sich bei einem Demonstrationsmarsch gegen den Völlermord in Gaza mit den Hafenarbeitern in Griechenland und Italien solidarisiert, sich die sich weigern Waffenlieferungen nach Israel zu verladen. Er will, dass seine Arbeit, die eigentlich die Welt verbindet, nicht dem Krieg dient. Er sagt: „Wir können uns nicht darauf verlassen, dass DHL von selbst erkennt, dass diese Lieferungen verwerflich sind, für sie ist das ein Geschäft. Wir müssen auf unsere eigene Kraft vertrauen. […] Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter! Kein Transport für Völkermord!“. Dafür wurde er von DHL jetzt freigestellt, was natürlich dramatisch ist weil er kein Einkommen mehr hat.

    Es war ein erfolgreicher Abend: wir haben insgesamt 240,50 Euro gesammelt die wir an die beiden Projekte spenden. Es gab Snacks, einen Büchertisch von People to People und spannende Unterhaltungen!

    Thema war auch das Projekt auf Kara Tepe, wir hatten Besuch von der Umweltgewerkschaft. Aber wir sind so verblieben, dass wir dazu erst Spenden sammeln wollen wenn wir aktuelle Informationen bekommen wofür im Moment genau gesammelt wird und wie der Stand mit dem Recycling-Projekt ist. Hierzu wird es bald ein Update geben, daher haben wir das Projekt für unsere Sammlung heute zurückgestellt und beschlossen das Geld für Mozambique und Jenin zu verwenden. Toll war das Plakat der Ortsgruppe Braunschweig: „Nur Krisen?“ -Wir haben Perspektiven, Mach mit!“, was wir nachgebastelt haben.

  • Bericht Schwörfest Esslingen + Einladung Sponsorenessen

    Bericht Schwörfest Esslingen + Einladung Sponsorenessen

    Bericht vom Schwörfest in Esslingen und Einladung zum Sponsorenessen „Gaza soll leben“

    Vergangenes Wochenende war Schwörfest in Esslingen, am Samstag Vormittag hatten wir von SI Esslingen dort einen Stand. Unser Hauptthema war die Spendensammlung „Gaza soll leben“. Wir konnten insgesamt 180,- Euro dafür sammeln. Unterstützt wurden wir wieder durch die A bis Z Band, die wieder tolle Musik gemacht hat und viele Menschen dazu bewegt hat stehen zu bleiben. Vielen Dank dafür nach Stuttgart! Dann hatten wir tolle Standnachbarn: den Verein Deutsch Arabischer Kultur und das Forum migrantischer Selbstorganisationen mit denen wir uns super verstanden haben. Außerdem haben wir am Stand ein neues Mitglied gewonnen. Herzlich Willkommen bei Solidarität International!

    Ich möchte euch gleich einladen zu unserer nächsten Veranstaltung: am Mittwoch, 23.7.25 findet unser nächstes Sponsorenessen zur Unterstützung von „Gaza soll leben“ und damit der Al-Awda Health Association in Gaza statt.

    Um 18 Uhr im Arbeiterbildungszentrum in Stuttgart-Untertürkheim, Bruckwiesenweg 10. Wir hoffen auf gutes Wetter damit wir draußen sitzen können. Da wir deutlich mehr Gäste erwarten als bei unserem letzten Sponsorenessen werden wir ein Mitbringbuffet organisieren, das heißt jeder bringt etwas für das Buffet mit, Getränke werden über das ABZ bezogen. Die Einnahmen teilen wir uns.

    Eintritt: 15,- Euro, ermäßigt 10,- Euro.

    – was bringst du mit?

    – Kannst einen Kulturbeitrag machen?

    – Wer kann ab 17 Uhr beim Aufbau helfen?

    – Wer hilft bei der Getränkeausgabe?

    Einen Einladungsflyer zum Download und zum Teilen findet ihr hier.

    Wir freuen uns auch über neue Gesichter und werden auf jeden Fall SI allgemein und den Solidarpakt mit Al-Awda genauer vorstellen!

    Wir freuen uns auf viele Gäste und einen schönen Abend!

    <HIER pdf Infoblatt Herunterladen>

  • Al-Awda brennt! Sofortiger Waffenstillstand!

    Al-Awda brennt! Sofortiger Waffenstillstand!

    Wir haben nicht damit gerechnet so schnell wieder loszuziehen: aber die israelische Armee hat das Al-Awda Krankenhaus in Tal al-Zatar im Gazastreifen angegriffen! Daher wurde wieder kurzfristig eine Spendensammlung in der Fußgängerzone organisiert. Auch um auf die katastrophale Situation im Gazastreifen aufmerksam zu machen, die immer unerträglicher wird. Wieder konnten wir fast 300,- Euro einnehmen. Diesmal haben wir musikalische Unterstützung von Margitta und Ursel bekommen, die unter anderem „We will not go down“ vorgetragen haben. Dadurch hat unsere Spendensammlung mehr Aufmerksamkeit bekommen, das war super!

    Toll war auch, dass eine Freundin, die im Nachhinein davon erfahren hat direkt 40,- gespendet hat. Es lohnt sich immer eine Aktion durchzuführen!

    Direkt am nächsten Tag fand unser Vorbereitungstreffen für das Schwörfest bei Margitta und Michael im Garten statt. Wir konnten draußen sitzen und grillen und die Kinder konnten am Bach spielen. Es gab ein reichhaltiges Buffet. Es wurde beschlossen am Stand natürlich über SI zu informieren aber den Schwerpunkt vor allem auf die Situation in Gaza zu richten. Auch unser Sponsorenessen im Juli im ABZ Süd werden wir für Gaza ausrichten. Für das Schwörfest hat sich schon die ABZ Band als Unterstützung angekündigt. Wer also die Band hören möchte sollte unbedingt am 05.07. nach Esslingen kommen. Unser Stand geht bis 14 Uhr. Es wurden schon einige Essensspenden für das Sponsorenessen angekündigt, jetzt müssen wir Werbung unter unseren Freunden und Mitgliedern machen, damit das Essen und der Stand beim Schwörfest ein voller Erfolg werden.

  • Esslingen: Spendensammlung für die Kampagne „Gaza soll leben“

    Esslingen: Spendensammlung für die Kampagne „Gaza soll leben“

    Am Nakba-Tag, 15.5.25, haben wir von Solidarität International e.V. (SI) Esslingen eine erfolgreiche Spendensammlung für die Kampagne „Gaza soll leben“ durchgeführt. Es war klasse: zwei junge Freunde, Yousef und Ismail, haben uns gleich unterstützt und mitgesammelt. Auch Sharaf war wieder dabei und er hat seinen Freund mitgebracht. So haben Deutsche, Palästinenser, Kurden und Syrer heute zusammengearbeitet.
    Sharaf hat uns im Anschluss großartige Falafel in Esslingen empfohlen, bei der Falafelerie war es sehr lecker. Auch hier wurden Spenden für Gaza gesammelt, toll! Gemeinsam kämpfen, arbeiten und essen! Insgesamt haben wir über 400 Euro in gut 1,5 Stunden gesammelt!

  • Benefizveranstaltung „Gaza soll leben“

    Benefizveranstaltung „Gaza soll leben“

    Am 01.02.25 fand in Stuttgart eine Benefizveranstaltung zu unserer schon bekannten Spendensammlung „Gaza soll leben“ statt. Es war wirklich spannend: Monika Gärtner-Engel, die Hauptkoordinatorin der revolutionären Weltorganisation ICOR, stellte den Solidarpakt der ICOR mit der Al–Awda Health Community Association vor. Sie konnte uns Eindrücke von vor Ort vermitteln: wie das Team von Al-Awda unter schwersten Bedingungen vor Ort in Gaza arbeitet, um die Menschen so gut wie aktuell möglich medizinisch zu versorgen. Wie glücklich die Menschen in Gaza über den Waffenstillstand sind! Außerdem hat Monika Gärtner-Engel die bisherigen Überlegungen aufgezeigt, wie sich die Zusammenarbeit mit Al-AWDA weiterentwickeln soll, bis zum Bau von Gesundheitszentren in Gaza mit der Unterstützung der ICOR. Vom Publikum wurden viele Fragen gestellt und Ideen eingebracht, wie das aussehen kann und was beachtet werden muss. Der Solidarpakt besteht zwischen der ICOR und Al-Awda, in Deutschland wird die Spendensammlung vor allem von Ortsgruppen von Solidarität International e.V. unterstützt, die „Gaza soll leben“ zu ihrer Sache machen und jede Spendensammlung dazu nutzen, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und über den Solidarpakt und natürlich SI zu berichten. Wir waren drei Leute von SI mit Monika zusammen auf dem Podium und konnten viele unserer Projekte vorstellen und über die Arbeitsweise von SI berichten. Es waren etwa 190 Gäste da. Insgesamt wurden bei der Veranstaltung über 5.000,- Euro für #gaza eingenommen! Leider blieb nicht viel Zeit für Gespräche, denn die meisten sind im Anschluss direkt weiter zur „Brandmauer“-Demo am Schlossplatz an der sich 44.000 Menschen beteiligt haben! Wow!
    Am Ende der Veranstaltung konnten wir trotz der Aufbruchstimmung noch ein Bild von Margit verkaufen. Sie hat es zugunsten der Spendensammlung für „Gaza soll leben“ zur Verfügung gestellt und nun schmückt dieses wunderschöne Bild eine Wohnung im Ländle!
    Das Bild von der Veranstaltung wurde uns von Alassa Mfouapon zur Verfügung gestellt! Vielen Dank!

    Margit und ihr Bild
  • Ein neues Mitglied beim Neujahrsbrunch gewonnen

    Ein neues Mitglied beim Neujahrsbrunch gewonnen

    Am Sonntag, 2.2.25 hatten wir in Esslingen unser erstes Treffen im neuen Jahr: den Neujahrsbrunch! Wir hatten reichlich leckeres Essen, haben zurück auf unsere Aktivitäten in 2024 geblickt und haben unsere Aktivitäten für dieses Jahr geplant. Da unser Sponsorenessen für Gaza soll leben im September so ein Erfolg war, haben wir beschlossen daran anzuknüpfen und planen weitere Sponsorenessen dieses Jahr. Wir konnten 135,- Euro Spenden sammeln. Da während der Waffenruhe in Gaza vermehrt die Westbank und das Lager Jenin angegriffen werden, haben wir beschlossen mit unserer Spende das Rehazentrum in Jenin zu unterstützen. Wir konnten beim Neujahrsbrunch ein neues Mitglied gewinnen!

  • SI Esslingen hatte zum Sponsorenessen geladen: „Gaza soll leben“

    SI Esslingen hatte zum Sponsorenessen geladen: „Gaza soll leben“

    Ende September haben wir in Esslingen ein Sponsorenessen durchgeführt um die Spendensammlung „Gaza soll leben“ zu unterstützen. Wir haben aus dem Kochbuch „Jerusalem“ gekocht, in dem ein Israeli und ein Palästinenser ihre Lieblingsrezepte aus ihrer Heimatstadt Jerusalem zusammen getragen haben. Natürlich haben wir die Rezepte vorher ausprobiert. Es gab eine Suppe als Vorspeise, Salate, Dips, und zum Hauptgang Fleischbällchen mit dicken Bohnen und Reis. Zum Nachtisch gab es einen Orangenkuchen. Bei den Gerichten war für jeden etwas dabei und allen 10 Gästen hat es geschmeckt.
    Wir haben an dem Abend Solidarität International e.V. (SI) allgemein vorgestellt: wie SI arbeitet, mit Projektpartnern vor Ort auf Augenhöhe und finanziell unabhängig und natürlich wurde konkret über die Spendensammlung „Gaza soll leben“ und die aktuelle Lage vor Ort berichtet. Es kamen spannende Gespräche zustande und ein Kollege von der Umweltgewerkschaft war dabei, der sehr anschaulich über das Recycling-Projekt in Kara Tepe berichten konnte. Auch haben wir gemeinsam den Song „We will not go down“ gesungen. Insgesamt haben wir 350,- Euro eingenommen, die wir zu 100% an die Spendensammlung „Gaza soll leben“ abführten und wir haben zwei neue Mitglieder gewonnen. So ein Sponsorenessen werden wir uns auf jeden Fall wieder vornehmen und wir können es nur empfehlen: man kann bei leckerem Essen viel Neues erfahren und verbringt gemeinsam einen kurzweiligen Abend!

    Montagsdemo mit Protest gegen den Krieg in Gaza


    Bei zwei weiteren Gelegenheiten konnten wir in Esslingen insgesamt 70,- Euro für „Gaza soll leben“ sammeln. Unter anderem bei unserer Montagsdemo im November bei der wir großartige musikalische Unterstützung von einem Straßenmusiker hatten der unsere Demo mit Anti-Kriegsliedern begleitet hat und auch am offenen Mikrofon mit diskutiert hat. Es war eine kleine Demo aber die Rückmeldungen auch von Passanten sind ganz klar: niemand will Krieg, wir alle wollen in Frieden leben!

  • Said in Esslingen – 16.3.2023

    Said in Esslingen – 16.3.2023

    Bericht der SI Veranstaltung am 16.03.23 in Esslingen

    Am 16.03.23 war Said Boluri, der Autor von „Der Himmel über der Grenze“ zu Gast bei uns in Esslingen.

    Said Boluri wurde 1979 in die Umbruchszeit zwischen Schah- und Mullah-Regime im Iran geboren. In seinem Buch beschreibt er seine Kindheit im Iran, die Flucht der Familie 1990 nach Deutschland und seine Erfahrungen in Deutschland.

    Wir waren sehr gespannt auf seine Lesung. Um 19 Uhr, pünktlich zum Beginn waren etwa 20 Gäste im Bürgerhaus der Pliensauvorstadt in Esslingen versammelt. Leider hatte die Deutsche Bahn insgesamt 3,5 h Verspätung und die Gäste mussten auf den Autor warten. Dank Ursel, die leckeres Couscous und Linsensuppe gekocht hatte, war für das leibliche Wohl gesorgt und Mohammad erklärte sich bereit, den letzten Programmpunkt vorwegzunehmen und von der aktuellen Situation im Iran zu berichten.

    So berichtete er von den Ausmaßen und der massenhaften Beteiligung an den Kämpfen im Iran, den Festnahmen, der Folter sowie den Exekutionen. Auch über die Situation in vielen Betrieben mit sich solidarisierenden, streikenden Arbeitern. Eine Iranerin widersprach und meinte, die Revolution im Iran sei vor allem die der Frauen und das vor allem die Vergewaltigungen der inhaftierten Frauen vom Regime angewendet wird, um den Widerstand der Frauen zu brechen. Sie vertrat die Auffassung, dass es früher unter dem Schah besser gewesen wäre. In weiteren Beiträgen wurde aber die Breite und Formen der Proteste im Iran sehr deutlich, auch dass eine Charta verabschiedet wurde und sich viele Belegschaften solidarisierten und durch Streiks die politischen Proteste unterstützten. Eine Kernfrage der Diskussion war, ob es dem iranischen Volk unter dem Schah besser ging und ob das iranische Volk Unterstützung von anderen imperialistischen Regierungen für seine Befreiung benötigt oder ob es sich selbst befreien und eine andere Gesellschaftsordnung aufbauen kann. Als Said Boluri um 20:00 Uhr ankam war die lebhafte und kontroverse Diskussion in vollem Gange. Said wurde er mit großem Hallo empfangen und wollte direkt mit der Lesung starten.

    Durch die Verspätung und technische Probleme mussten wir unser Programm etwas improvisieren. Doch die Gäste konnten einige spannende Einblicke ins Buch gewinnen und im Anschluss stellte Said noch persönliche und berührende Berichte von Freunden und Bekannten im Iran vor. Bei den Fragen im Anschluss ging es um die Perspektive der Kämpfe im Iran, um deren Form, Methoden und Ziele des Widerstandes. Bei seinen Antworten ging er auch auf die besonderen Bedingungen des Irans ein, im Vergleich zu anderen von islamischen Regimes regierten Ländern.

    Anders als geplant gab es erst zum Schluss die musikalischen Beiträge. So wurde auf dem Saxophon der Song of Equality vorgetragen, welcher von den Frauen im Iran als Protest- und Freiheitslied gesungen wird.Es gab noch Lieder mit Gitarrenbegleitung wie Le Chiffon rouge zum mitsingen. Wir haben auf der Veranstaltung sieben Bücher verkauft und Spenden eingenommen. Am nächsten Morgen konnten wir Said bei einer kurzen Stadtführung die hübsche Esslinger Altstadt zeigen, bevor er weiter nach Tübingen reiste.

    Wir hoffen Saids Heimfahrt verlief weniger chaotisch und danken ihm für den spannenden Abend. Katrin und Marco aus Esslingen