Schlagwort: Kara Tepe/Lesbos

  • „Ein großer Wunsch ging in Erfüllung“

    „Ein großer Wunsch ging in Erfüllung“

    Reisebericht von Jordanis nach Mytilene

    Es war lange mein Wunsch, gemeinsam mit den Flüchtlingen von Kara Tepe und Michalis, dem Präsidenten von Stand-by me Lesvos (SBML), Silvester zu feiern. Die Fahrt, erst 21 Stunden mit dem Bus von Edessa nach Athen, dann mit der Fähre von Piräus nach Mytilene war anstrengend. Die Strapazen waren jedoch schnell vergessen, als wir den schönen Hafen von Mytilene erblickten.

    Langjährige Freundschaft zwischen Michalis und SI

    Die Freundschaft zu Michalis hat sich in den letzten Jahren gefestigt. In den ganzen Jahren konnte Michalis unsere Organisation Solidarität International e.V. (SI) auf Herz und Nieren prüfen. Er betont immer wieder, „dass er in seiner Arbeit mit den Flüchtlingen keine Organisation kennt, die zu 100 % die Spenden weiter gibt. … Die Spenden von Solidarität International sind Groschen der Massen der einfache Bevölkerung. Die Spenden aus Deutschland haben für mich und die Flüchtlinge einen sehr hohen Stellenwert.“

    So wie wir Michalis kennen, hat er unseren Besuch perfekt organisiert. Er hat uns herzlichst am Hafen empfangen und zum Hotel gebracht. Nach einem gemeinsamen Kaffee verabreden wir uns zum Mittagessen um alles zu besprechen. Im Hotel empfing uns ein älterer Mann. Als ich und als SI-Mitglieder und Partner von SBML vorstellte und dass wir mit Michalis Aivaliotis mehrere Jahre zusammenarbeiten, machte es klick bei ihm. Er sagte, „ach ja, ihr müsst doch die sein, die die Gräber der Flüchtlinge besucht und sauber gemacht haben.“ Er umarmte mich und sagte, seid herzlich willkommen: „Meine Eltern waren selber Flüchtlinge und mussten 1922 aus Izmir fliehen. Mein Herz und die herzen vieler Anderer hier in Mytilene, schlägt für die Flüchtlinge. Es hat großen Eindruck bei uns hinterlassen, dass Deutsche kamen und die Gräber der Flüchtlinge besuchten. Wer die Toten ehrt und sogar fremde, hat ein großes Herz.“ Ich war doch erstaunt welche Wirkung diese Aktion hinterlassen hat.

    Die Organisierung einer Silvesterfeier in Kara Tepe mit den Flüchtlingen war sehr umfangreich. Wir mussten viele Steine aus dem Weg räumen. Als Ort für die Feier hatten wir die „Oase“ festgelegt, das ist da, wo die zwei Busse von SBML mit den Schulräumen stehen. Das Wichtigste war die Genehmigung zu bekommen. Die zweite Aufgabe war das neue Lager zu besuchen und uns aktuell über den Zustand und informieren und über dieses Gefängnis in Deutschland zu berichten.

    Keine Silvesterfeier im Lager – Was tun?

    Michalis berichtete, dass die Lagerleitung jegliche Feier im Lager zu ablehnt. Hauptargument war, dass sehr „viele Polizeibeamte Urlaub haben und die Sicherheit gefährdet ist. Silvester, solche Tage lösen Emotionen aus gerade bei jungen Leuten.“ Michalis hatte inzwischen seine Leute ausgerichtet, Getränke und alles was man zum Essen braucht, zu organisieren. Was tun?

    Kein Verzicht auf die Feier, da waren wir uns schnell einig. Wir diskutierten wie wir trotz Verbot eine Silvesterfeier durchführen könnten. Eine Feier im Lager durchzukämpfen hätten wir keine Chance. So legten wir fest, dass wir Silvester am 30. Dezember in der Stadt feiern. Wir holen die Flüchtlinge raus und feiern einen Tag früher. Damit hatte keiner ein Problem. Auch die Flüchtlinge nicht, wie es sich später herausstellte. Der Raum wurde gefunden und zwei Busse gemietet.

    Rouddy Kimpioka aus dem Kongo

    Noch am gleichen Abend trafen wir uns mit Rouddy Kimpioka aus dem Kongo. 2017 kam er als Flüchtling und seitdem unterrichtet er freiwillig und kostenlos die Flüchtlingen in Informatik. Er berichtet, dass er sich erst, als er diese Arbeit begann, glücklich fühlt, „weil ich für andere nützlich bin.“ Er hat ein Kulturzentrum gegründet, in dem er Musik, Tanz und Sprachkurse für Einheimische und Flüchtlinge organisiert. Er führt regelmäßig mit seinen Schüler Veranstaltungen auf, bei denen einheimische Künstler auftreten. Sein Ziel ist es Brücken zwischen Flüchtlingen und den Mytilenern zu schlagen. Ganz stolz berichtet er über die organisierten Freizeitaktivitäten für Kinder sowie Beschäftigungs- und Integrationsseminare für Flüchtlinge. Er sagte, dass er glücklich sei, mit SBML und Michalis zusammenzuarbeiten. Michalis organisiert, dass die Flüchtlinge diese Möglichkeiten nutzen können. Er kannte uns und SI von Michalis. … Das Kulturhaus hat einen passenden Namen: „Rad Musik International“. Es ist super gelegen und kein Flüchtling der nach Mytilene läuft, kann es verfehlen.

    Am nächsten Tag erzählte Michalis, dass sie die Silvesterfeier verbinden wollen mit der Ausgabe der Zertifikate der Lehrgänge, zu Sprachen, Musik, Informatik, Schneidern. … Ich war pünktlich um 17:00 da, um unsere Gäste willkommen zu heißen. Rouddy und Michalis begrüßten jeden Einzelnen. Manche übergaben eine Blume. Man spürte die enge Verbindung zu Michalis aber auch zu Rouddy. Als erstes fand die Prämierung der Absolventen der verschiedenen Seminare und Bildungsthemen statt. Jeder und Jede wurde einzel aufgerufen und das Zertifikat ausgehändigt. Solche glücklichen und stolzen Gesichter habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

    Es gab leckeres Essen, was Flüchtlinge gekocht haben, die früher aus dem Lager gingen um alles vorzubereiten. Es gab Reis, Gemüse allerlei und ein Stück Rindfleisch. Das Fleisch reichte nicht für alle.

    Das Lager „Gefängnis für die Flüchtlinge“

    Am nächsten Tag wollten wir das neue Lager „Gefängnis für die Flüchtlinge“ in Lesbos anschauen und uns ein Bild über diese Gebäude machen. Laut Michalis wurden zur Fertigstellung eine Armee von Polizisten vom Festland geholt. Nach dem Gesetz, führte Michalis weiter aus „gelten die Flüchtlinge, rechtlich gesehen, als nicht eingereist, d. h. nicht in Europa.“ Flüchtlingskonzentrationslager auf europäischem Gebiet. Das ist das demokratische Europa. Sie sind also nicht Europa. Rund um Europa ist das Lager Niemandsland. Auf diese Weise finden der internationale Schutz, die Menschenrechtscharta und die Genfer Konvention keine Anwendung auf Flüchtlinge. Sie haben kein Recht auf Papiere, einen Arbeitsplatz oder die Möglichkeit, zur Schule zu gehen. In dem Moment sind sie nicht existent. Ich musste die ganze Zeit daran denken, was Michalis bei den vielen Gesprächen noch mal sagte: „Wenn also einer keine Papiere hat, dann wird er von der Asylkommission eingestuft als ‚eine Gefahr für die nationale Sicherheit.‘ Die Herren und Damen von Brüssel verlangen von den Flüchtlingen, wenn sie aus einem für sie sicheren Drittland kommen, den Nachweis, dass man psychisch krank, minderjährig oder gefährdet ist. Sie nehmen sich das Recht Menschen, Frauen, Kinder monatelang zu inhaftieren, ohne personalisierte Anklage, ohne Rechte in einem Lager, einzusperren. Diese Lager sind moderne Gefängnisse außerhalb der Städte. Man kommt nur mit Gesichtskontrolle und Fingerscan rein und raus.“

    Die Lage des neuen Gefängnisses ist menschenverachtend. Kein Flüchtling ist von da aus in der Lage zu Fuß in eine Stadt zu kommen. Da gibt es in der Nähe keinen Laden, nichts. Am schlimmsten fand ich, dass es nur eine schlechte bis gar keine Verbindung für das Handy gab. Die einzige wichtige Verbindung zu ihren Lieben wird den Flüchtlingen auch noch weggenommen. Grausam. Der Kapitalismus dieses grausame, menschenverachtende System nimmt sich das Recht, solche Gefängnisse zu bauen. Menschen, die fliehen müssen, weil der Imperialismus selber ihre Zukunft durch Kriege und Umweltzerstörung zerstört hat. Nach der Flucht werden sie eingesperrt. Man bekommt eine Riesenwut, wenn man vor dem Tor steht und die Bilder vom Gefängnis sieht.

    Weitere neue Kontakte

    Michalis zeigte uns Löffel die die Flüchtlinge selber aus Olivenholz schnitzen. Jeder Löffel hat einen Code, den man auslesen kann und Bilder zu sehen bekommt, wie die Flüchtlinge sie erstellen. Er gab mir 17 Löffel mit. Das ist eine tolle Sache. Die Löffel sind wunderschön mit dem Olivenholz. Keiner gleicht dem anderen.

    Am Tag unserer Abreise wartete ein junger Mann auf uns in der Empfangshalle. Der Mann vom Hotel hatte ihn angerufen, er hätte Gäste aus Deutschland die sich für die Flüchtlinge einsetzten. Wir begrüßten uns herzlich und stellten gegenseitig unsere Organisationen vor. Er ist aktiv bei der Organisation Iliaktida, auf deutsch Sonnenschein. Ich kenne die Organisation, sie organisiert für die Jugendlichen Fußballtrainings und -turniere. Ihr größtes Problem ist an Fußballschuhe, Bälle, T-Shirt und Hosen zu kommen. In Mytilene gibt es so viele nicht, auch wenn man sie kaufen will. Darüber würden sie sich sehr freuen. Ich versprach ihm, dass wir das prüfen und uns melden. Wir haben das inzwischen im Vorstand von SI Emscher Lippe beraten und überlegen, hierzu an Vereine heranzutreten und dazu gemeinsam zu arbeiten.

    Michalis holte uns ab und wir verabschiedeten uns wie es die kämpferische Griechen machen, mit dem Gruß gute Kämpfe für 2024.

  • Dialog unter Flüchtlingen: „Die Abgeordneten in der EU können es nicht begreifen …

    Dialog unter Flüchtlingen: „Die Abgeordneten in der EU können es nicht begreifen …

    Der so genannte europäische Asylkompromiss mit der Abschottung Europas gegen Hilfe suchende Menschen wird in einem Bericht aus Kara Tepe von den Flüchtlingen diskutiert. Aufgrund der Aktualität erscheint dieser Bericht auf unserer Startseite. Weitere Zeugnisse und Betroffenenberichte der menschenunwürdigen und menschenverachtenden EU-Flüchtlingspolitik sind unter „Kampagnen und Projekte“ zu finden.

    21/12/2023 – Zelte zerstört

    Die Zelte, die die Menschen vor den extremen Wetterbedingungen der vergangenen Tage im Stadtzentrum von Rhodos schützten, wurden auf Befehl der Stadtverwaltung zerstört. Sie hat dazu Freiwillige eingesetzt. Sie wurden gezwungen sich zu registrieren. Die meisten lehnten das ab. Daraufhin wurden ihre Zelte die mit Spendengeldern gekauft worden waren, zerstört. Sie schaden ja dem Tourismus. Welcher Zynismus und Menschenverachtung.

    23/12/2023 – Bericht von der Solidaritätsdemo mit Palästina in Athen

    Mehrere Hunderte Menschen demonstrierten am Mittwoch, den 20.12.2023, vor den Büros der israelischen Schifffahrtsgesellschaft ZIM in Piräus. Dieses Gebäude wird schon länger von der griechischen Polizei bewacht und geschützt. Aber gestern gab es Hunderte Polizisten. Sie wollten verhindern das die Demonstranten nicht in das Gebäude eindringen. ZIM ist eine der größten israelischen Reedereien und beliefert unter anderem den Terrorstaat, der im Gazastreifen ein regelrechtes Massaker anrichtet. Viele Demonstranten sympathisieren mit der weltweiten Boykottkampagne gegen große israelische Unternehmen, die mit dem Krieg in Verbindung stehen. Das Slogan war „Block the boat“. An dem Marsch vom Bahnhof Piräus zu den ZIM-Büros beteiligten sich auch die Maschinenbauergewerkschaft PENEN vom Hafen Piräus, die Lehrerverbände, Studenten und viele andere.

    Dialog von Flüchtlingen mit Michalis zu den EU-Asylrechtsänderungen

    Liebe Freunde und Genossen,

    hier ist der Bericht von Michalis, Flüchtlingen Kara Tepe und mir zu den reaktionären EU-Beschlüssen zur Asylpolitik. (Namen von Flüchtlingen extra geändert). Hunderte von Seiten braucht die EU um uns zu verblenden, dass sie weiterhin für das Asylrecht sei, dass sie sich wie immer für die Rechte der Flüchtlinge einsetzte. Diese Beschlüsse sind nicht nur reaktionär sondern auch faschistoid. Das ist Kapitalismus und seiner schrecklichen Fratze.

    Amet

    „Das hat mit Demokratie nichts zu tun, was sie Beschlossen haben. Sagt den Deutschen das sie lügen und nicht für uns sind.“ Wir konnten nur ein paar Punkte gemeinsam erklären was diese faschistoide Beschlüsse für die Menschen Flüchtlinge bedeuten.

    Ismael

    Sobald ein Flüchtling in das Einreiseland kommt, wird er oder sie einer fünf- bis zehntägigen Kontrolle unterzogen. Daran schließt sich ein Verfahren vor dem Asylausschuss an, das 12-16 Wochen dauert. Drei bis vier Monate Inhaftierung in Konzentrationslagern. Sie reden von drei bis 4 Monate. Ich erlebe es an mir es sind fast zwei Jahre vorbei.

    Michalis

    Von diesem Konzentrationslager die der EU-Norm entsprechen gibt es zwei in Griechenland. Das dritte in Lesbos wird demnächst fertig. Dazu ist eine Armee von Polizisten vom Festland eingerückt und bewacht die zügige Fertigstellung des Baus. Rechtlich gesehen werden die Flüchtlinge als nicht eingereist, d. h. nicht in Europa, eingestuft. Flüchtlingskonzentrationslager auf europäischem Gebiet sind also nicht Europa. Rund um Europa ist das Lager Niemandsland. Auf diese Weise finden der internationale Schutz, die Menschenrechtscharta und die Genfer Konvention keine Anwendung auf Flüchtlinge. Sie haben kein Recht auf Papiere, einen Arbeitsplatz oder die Möglichkeit, zur Schule zu gehen. In dem Moment sind sie nicht existent.

    Amet

    Viele Flüchtlinge haben keine Papiere. Sie mussten fliehen. Die Abgeordneten in der EU können es nicht begreifen, dass wir vor der Flucht keinen Reisepass beantragen können und den Grund angeben, warum wir den Pass wollen. Gibt es den im EU-Parlament nur solche „schlaue“ Leute?

    Michalis

    Wenn also einer keine Papiere hat, dann wird er von der Asylkommission eingestuft als „eine Gefahr für die nationale Sicherheit.“ Die Herren und Damen von Brüssel verlangen von den Flüchtlingen, wenn sie aus einem für sie sicheren Drittland kommen, den Nachweis, dass man Psychisch krank, oder Minderjährig oder gefährdet ist. Sie nehmen sich das Recht, Menschen, Frauen Kinder monatelang zu inhaftieren ohne Anklage oder personalisierte Anklage, ohne Rechte und sie in einem Lager, einzusperren. Diese bereits bestehende Lager sind ganz moderne Gefängnisse außerhalb der Städte. Man kommt nur mit Gesichtskontrolle und Fingerscan rein und raus. Die meisten Menschen werden nicht betreut und werden psychisch krank. Keine Ärzte in Samos für 4000 Flüchtlinge. 1x im Monat kommt ein Militär Arzt vorbei.

    Ismael

    Frontex wird von einer „Beobachter- oder Unterstützungsorganisation“ zu einer Grenzverwaltung, also ein europäisches Amt mit einer aktiven Rolle werden. Wir kennen sehr gut, was diese Brüder von Frontex machen und gemacht haben.

    Michalis

    Aktive Rolle bedeutet ihre Menschen verachtende Abschiebungen, Prügel, Raub und Folter zu legalisieren. In dem Menschen verachtenden Beschluss mit hunderten von Seiten von Papieren trieft es von Sicherung der Demokratie gegenüber den Flüchtlingen. Immer wieder verwenden sie das Vokabular. „Wir werden im Gespräch mit den Flüchtlingen bleiben.“

    Amet

    Das Gespräch ist eine Falle. Die Prozedur wird so ablaufen wie bisher. Du wartest täglich und ständig auf einen telefonisch vereinbarten Termin zu einem Vorstellungsgespräch. Es ist abartig. Man starrt ständig auf das Handy, selbst in der Toilette nimmt man es mit. Ich habe Folter in Syrien erlebt. Aber diese Folter, die sie Gespräche nennen und auf Termin warten, sind genauso eine grausame Folter. Aber die Herren und Madames in Brüssel sehen das als eine sehr wichtige demokratische Maßnahme. Warum auch immer. In diesem Gesprächen interessieren sie sich nicht, wie es dir geht, und was kann man für dich tun.

    Michalis

    Sie dürfen jetzt nur eine Frage stellen. Mehr darf ein Beamter nicht fragen. So will es das hunderte Seiten Beschluss. „Von wo sind sie nach Griechenland eingereist.“

    Ismael

    Wenn du antwortest Türkei, ist alles vorbei. Das Gespräch ist eine Falle. Am besten nicht antworten, stumm und taub stellen. Das große Flüchtlingsbuch, so wird es bei uns Flüchtlingen genannt, sagt, das wenn du sagst Türkei dann ist das Asylverfahren vorbei, es ist alles vorbei. Es bleibt keine Zeit mehr. Sie dürfen ja nicht nach den Gründen für deine Flucht fragen. Wenn du aus einem für sie sicheren Drittstaat kommst, bist du geliefert. Das Gespräch wurde deine Falle.

    Michalis

    Selbst wenn ein Land wegen Menschenrechtsverletzungen angeklagt ist und als autoritär gilt, wird es für Flüchtlinge als eine Wiege der Demokratie betrachtet. Sie wechseln auch ständig die Menschen, die diese Fragen stellen. Das war bisher so, weil diese selber psychisch krank wurden. Wenn eine Frau mit einem Baby im Arm vor dir steht, sieht man in den Augen was diese Menschen mitgemacht haben. Nein, das alles interessiert die EU nicht, sie wollen nur wissen von wo du eingereist bist. Für den Kapitalismus und die EU sind es sichere Staaten, auch wenn es in den Ländern kein Schutzsystem gibt. Die Türkei hat die Genfer Konvention nicht unterzeichnet. Sie erkennt den Flüchtlingsstatus nicht an, Flüchtlinge werden als Gäste betrachtet, Kinder gehen nicht zur Schule und Erwachsene arbeiten nur schwarz unter Sklavenbedingungen. Ich sehe da keinen Rechtsstatus. Die EU weiß ganz genau, dass die Türkei, die den IS finanziert hat, ein Land ist, das türkische Regimegegner und Kämpfer verlassen, weil sie um ihr Leben fürchten. Was sind das für Menschen die ein faschistisches System als sicheres Land bezeichnen?

    „Die EU streckt nur den Finger hoch und mahnt …“

    Es sind 6 Monate vorbei, als über 600 Flüchtlinge, darunter viele Kinder und Frauen, im Wrack von Pylos ertrunken sind. Überlebende des Schiffswracks und Verwandte der Opfer, Anwälte Muslimische Union Griechenlands, und viele Menschen aus Griechenland führten am 16.12.2023 eine Protestdemonstration in Athen, beim Syntagma, durch, unter der Losung: Kein Verbrechen der Küstenwache vertuschen.180 Pässe wurden hoch gehalten auf das griechische Parlament, um für sie zu sprechen die es nicht mehr können. Die Zeugenaussagen der Überlebenden zeigen deutlich, dass die griechische Küstenwache die volle Schuld trägt. Das weiß auch die EU. Sie streckt nur den Finger hoch und mahnt Griechenland, aber das ist auch alles. Ihre Frontex im Ägäischen Meer macht es nicht anders. Die Überlebenden berichteten auf der Kundgebung, dass das Boot, das die Flüchtlinge beförderte, mit einem blauen Seil an das Schiff der Küstenwache gebunden worden war. Es sollte nach Italien geschleppt werden, was es zum Sinken brachte. Diejenigen, die das Wrack überlebt haben, schwammen eine Stunde lang, um das Boot der Küstenwache, das keinen einzige Rettungsweste ins Wasser warf und sich von der Wrackstelle entfernt hatte. Dieses Verbrechen versucht die griechische Regierung auf neun ägyptische Flüchtlinge abzuschieben, die sie die „Händler“ nennt und verantwortlich macht. Die wahren Schuldigen sind aber die Asylpolitik der EU und die griechische Regierung. Solidarität International unterstützen die Familien der Opfer die Gerechtigkeit fordern. Solidarität International verurteilt diese mörderische Politik, die Flüchtlinge daran hindert, Grenzen zu erreichen, die das Mittelmeer in den letzten Jahren zum größten Friedhof mit über 20.000 toten Flüchtlingen, Frauen und Kindern verwandelt hat. „Wir vergessen nicht, wir fordern Gerechtigkeit, keine Vertuschung, Freispruch und Freilassung der neun ägyptischen Häftlinge, die den Pylos-Schiffbruch überlebt haben“ – dies war eine der Hauptforderungen. Nach der Kundgebung gingen sie zur Solidaritätskundgebung für Freiheit von Palästina. Auf dieser Kundgebung sprach ein Arzt von Ärzte ohne Grenzen, dersagte, dass zur Zeit humanitäre Hilfe in Gaza nicht möglich sei.

    Die Teilnehmer auf der Kundgebung forderten: Ende der Kampfhandlungen und einen langfristigen Waffenstillstand. Die Angriffe, die Tausende Zivilist*innen verletzen und töten, müssen aufhören!

    Eine neue Tradition wurde von Monika eingeführt

    Vor 1,5 Jahren Besuchte eine Delegation der MLPD und von Solidarität International Kara Tepe. Michalis, der Präsident der Selbstorganisation SBML, erfüllte Monika Gärtner den Herzenswunsch, die Gräber der Flüchtlinge in der Hauptkirche in Mytilene aufzusuchen und an jedes eine Blume zu legen, und sie von großen Ästen zu reinigen, und der toten Flüchtlinge zu gedenken. Das hat für großes Ansehen, auch in den Inselmedien, gesorgt. Sie berichteten darüber. Und dieses Jahr vor Weihnachten haben sich Mitglieder der Erinnerung und Aktionsbewegung von Mytilene sich dieser herzlichen Aufgabe angenommen. Ihre Aktion: zwei Chrysanthemen im Gedenken an den toten Flüchtlingen. (das sind die üblichen Blumen in Griechenland für die Ehrung der Toten). Sie besuchten den Flüchtlingsfriedhof in Kato Tritos der dort begraben Toten. Sie versammelten sich vor dem Olivenhain im Dorf Kato Trito und gedachten der zehntausenden Toten in der Ägäis und den begrabenen im Kato trito. Diese Menschen sind ertrunken „um das Paradies des Westens zu finden“ Sie fanden aber den Tod. Die Wenigen, die nicht ertrunken sind, fanden eine menschenunwürdige und menschenverachtende Willkommenskultur, eine Asyl-Politik der EU. Sie werden wie Tiere behandelt. Ein fremder Toter in einem fremden Land. Die Ehrung dieser Toten ist ein grundlegendes Element der menschlichen Kultur. Viele sind namenlos, nur eine Nummer und ein Datum.

    Die Flüchtlinge von Kara Tepe senden herzliche Grüße an Monika, die diese Tradition eingeführt hat. Sie wünschen sich „Der Körper, gehört in das Land das ihn geboren hat.“

  • Illegaler, menschenverachtender EU-Grenzschutz

    Illegaler, menschenverachtender EU-Grenzschutz

    Am 30. November hat Michalis, unser Partner in Kara Tepe, einen Bericht geschickt. Darin kommen Flüchtlinge zu Wort. Er berichtet aber auch von einem illegalen, menschenverachtenden und für die Flüchtlinge lebensgefährlichen Einsatz des griechischen Grenzschutzes:

    Falsche Staatsangehörigkeit für eritreische Flüchtlinge

    Dutzende von Flüchtlingen beschweren sich und protestieren öfters vor dem Eingang des Aufnahme- und Identifizierungszentrums in Kara Tepe, Mytilene. Sie fürchten sich immer weniger durch die Abwesenheit der Polizei. Es sind vor allem junge Asylbewerber, die sich darüber beschweren, dass die Asylbehörde sie als äthiopische und nicht als eritreische Staatsangehörige registriert, was ihrer Meinung nach die Gewährung von Asyl verzögert und erschwert.

    Kunststoffreycling – läuft an

    Seht die Bilder, wir haben dank der tollen Aktion und Spenden von Solidarität International und der Umweltgewerkschaft endlose Möglichkeiten, Plastikabfälle in wertvolle Ressourcen zu verwandeln. Durch Recycling geben wir alten Materialien neues Leben.

    Internationaler Rezeptetausch

    Letzten Freitag haben wir Reis verteilt. Die Augen der Frauen leuchteten sofort und es wurde laut im Verteilungszentrum. Frauen aus Afrika, Afghanistan, und andere tauschen ihre Rezepte des Landes. Sie verständigten sich mit Händen und Füssen.

    Die Situation der Flüchtlinge in Rhodos …

    … hat sich seit 2 Monaten nicht geändert. Immer wieder besetzen sie die Innenstadt, weil keiner sich weiterhin kümmert. Der Weg zum Hafen ist wegen Polizeisperren nicht möglich. Damit wollen sie verhindern, dass die Flüchtlinge die Abfahrt von Schiffen behindern als Protest gegen ihre Lage. Die Flüchtlinge können nur in den Parks und auf den Gehwegen schlafen. Das Zentrum der Stadt hat sich in ein riesiges Lager verwandelt. Sie wollen einfach nach Europa weiter nach Deutschland und Schweden. Ihre Lebensbedingungen sind menschenunwürdig obwohl sie große Unterstützung von den Insulanern erhalten, mit Lebensmittel und andere Grundbedürfnisse, Decken, Kleidung, Schuhe usw.

    Wer bietet mehr?

    Inzwischen werden wir Flüchtlinge in Europa wie früher die Afrikaner auf den Märkten verkauft. Der Unterschied ist, dass früher die Sklavenverkäufer Geld bekommen haben. Heute müssen sie bezahlen: Italien verkauft uns nach Albanien, England nach Ruanda und Deutschland ist noch auf der Suche. Das ist die moderne Flüchtlingspolitik der EU.

    Das Aufnahmesystem der Flüchtlinge in Griechenland …

    … wird immer schlimmer und ist verbrecherisch. Die Flüchtlinge haben keinen Zugang zu Rechten. In Samos und Kos werden die ankommenden Flüchtlinge wegen Überfüllung bis zur Registrierung wie Kriminelle behandelt. Sie unterliegen den Haftregelungen und haben keinen Zugang zum Arzt. Es gibt zurzeit kein medizinisches Personal auf den zwei Inseln. In Samos kommt immer wieder ein Militärarzt um 4000 Flüchtlinge zu betreuen.

    Illegaler, menschenverachtender EU-Grenzschutz

    Michalis schickte uns einen Bericht den er erst kürzlich von Aktivisten „Boat“ erhalten. hat. Es gibt einige Flüchtlinge im Lager die solche Erlebnisse hinter sich haben. Diese Menschen sind für ihr ganzes Leben gezeichnet und traumatisiert. In den letzten vier Jahren wurden offiziell 75.000 Menschen illegal von den griechischen Behörden und auch von Frontex in der Ägäis zurückgedrängt, alles im Namen „die Grenze Europas und Griechenland zu schützen,“ vor Menschen die ihre Häuser, Familien verlassen mussten vor Hunger, Krieg, Unterdrückung und der Umweltzerstörung. Alles geschieht bei Nacht aber auch am helllichten Tag. In diesen Gebieten ist Frontex stark vertreten und wie immer wissen diese Grenzschützer die EU-Polizei gar nichts davon. Sie wissen sehr wohl dein Freund und Helfer die Europolizei das Tag und Nacht diese Grausamkeiten stattfinden. Viele dieser Männer von der Küstenwache verhalten sich wie Kriminelle mit griechischen Polizeiabzeichen. Das sind die Mitsotakis Zöglinge. Über 5000 Polizisten hat er neu eingestellt, nachdem sie keine 3 Monate Ausbildung erhielten. Sie wissen ganz genau, dass ihre Handlungen illegal sind, dass sie gegen das See-Völker und Menschenrecht verstoßen. Hier der Bericht:

    In einem Video, das von einem der Flüchtlinge aufgenommen wurde, können wir deutlich die Klippen von Korakas auf der rechten Seite sehen. Auch links sehen wir in den ersten 10 Sekunden des Videos ein kleines weißes Gebäude, es ist die Kapelle „Agios Theodoras“. Es ist absolut keine Frage, wo dieses Video aufgenommen wurde, jeder Einheimische kann bestätigen, dass dies östlich von Korakas, Lesbos nördlich ist. Maskierte Männer benutzten Boothaken mit eisernen Spitzen, um den Motor zu zerstören, wobei sie mehrere Menschen an Bord treffen und verletzen, darunter einen alten Mann und ein Kind. Die maskierten Küstenwache-Offiziere nahmen davon keine Kenntnis und schlugen weiter hart auf das zerbrechliche Gummiboot zu, bis der Motor zerstört wurde. Alle an Bord hatten Angst, wir können Menschen hysterisch schreien hören, es ist einfach unglaublich, dass Mitglieder einer europäischen Küstenwache, die einen Eid geschworen haben, Menschenleben zu schützen, solche Gräueltaten vollbringen können, es ist einfach nur entsetzlich. Die Gruppe von 23 Männern, Frauen und Kindern wurden an Bord des Küstenwacheschiffs gebracht, die maskierten Offiziere sagten ihnen, sie würden sie in ein „UN-Lager“ bringen. Das war leider eine Lüge.

    Als alle an Bord des Schiffes der Küstenwache waren, befahlen die maskierten Männer allen, ihr Handy, Geld und andere Wertsachen abzugeben, diejenigen, die sich weigerten, wurden brutal geschlagen. Alle Telefone wurden sofort ins Meer geworfen, es war ziemlich offensichtlich, dass sie keine Beweise für ihre Verbrechen wollten. In den meisten Fällen verstecken die Menschen ihre Telefone nicht, aus Angst davor, was mit ihnen passiert, wenn die Telefone gefunden werden. Dieses Mal behielt einer von ihnen den Mut und versteckte das Telefon unter der Kleidung seines Kindes, dieses Telefon wurde später benutzt, um die internationale Notrufnummer 112 anzurufen, die zu ihrer Rettung führte.

    Die Gruppe wurde fast zwei Stunden lang auf dem Küstenwacheschiff gehalten. Das Schiff, ein Lambro 57 Küstenpatrouillenschiff ΛΣ-144, dass der griechischen Küstenwache gehört, ist auf Lesbos stationiert. An Bord bewegte sich das Schiff langsam von Lesbos zur türkischen Seegrenze, sie hatten nie die Absicht, jemanden in ein Lager zu bringen. An der türkischen Seegrenze außerhalb von Ayvacik zwang das griechische Küstenwacheschiff die Gruppe zurück in das Gummiboot, 23 Personen, Männer, Frauen und Kinder, die sich nicht ins Boot klettern konnten, wurden heruntergeworfen, alles wurde mit vorgehaltener Waffe getan, sie hatten keine Wahl. Das Schiff der griechischen Küstenwache zog sich zurück, und die Gruppe war hilflos mitten im Meer in einem Gummiboot ohne Motor, die griechischen Offiziere hatten ihn abgenommen und ins Meer geworfen.“

    Turning plastic waste into beautiful creations is not just a workshop, it’s a statement of hope and sustainability in the refugee camp of Lesvos. By Stand by
  • Telefonat mit Michalis, Kara Tepe: Tickets nach Athen!

    Telefonat mit Michalis, Kara Tepe: Tickets nach Athen!

    Michalis berichtet aus dem Lager Kara Tepe auf Lesbos:

    Das Leben im Camp: Schach kennt keine Grenzen

    Das wird bewusst organisiert auch werden Turniere mit dem Inselbewohnern organisiert. Schach hilft uns für Momente, nicht nur das Schreckliche, Erlebte und unsere schreckliche Gegenwart zu vergessen und trainiert unser Gehirn. Die Spendenbereitschaft ist bei den Insulanern und verschieden griechischen Organisationen sehr hoch. Vor allem wachsen die Aktivitäten für die Ernährung der Flüchtlinge die kein Essen bekommen. (SI hat schon berichtet darüber. Flüchtlinge die anerkannt sind, sollen damit gezwungen werden das Lager zu verlassen)

    Täglich kommen verschiedene Spenden.

    Jeden Freitag werden Eier an 300 Familien von uns verteilt. Eier sind eine gute Proteinquelle und enthalten andere Nährstoffe und können auf viele verschiedene Arten zubereitet werden. Damit sind sie wertvolle Lebensmittel für Flüchtlinge, die oft eingeschränkten Zugang zu frischen Produkten und anderen gesunden Lebensmitteln haben. Neben der Verteilung von Eiern sammeln wir auch 10 Kilo Plastik für das Recycling. Wir sind auf Ihre Hilfe angewiesen, um diese wichtige Arbeit fortzusetzen. Bitte denkt darüber nach, für unsere Organisation zu spenden, damit wir weiterhin Nahrungsmittel und andere Hilfe für bedürftige Flüchtlinge anbieten

    Jedes Kind verdient eine Chance, über seine Umstände hinaus zu lernen, zu wachsen und zu träumen; bei der Mobile Academy bemühen wir uns, dies für jedes Flüchtlingskind zu ermöglichen. Wir setzen weiterhin all unsere Aktivitäten fort, insbesondere die Bildungsprogramme, die so wichtig sind. Es kommen viele Kinder und inzwischen auch sehr viele Erwachsene.

    Pushbacks gehen weiter!

    Ich habe einen Bericht Aegean Boat Report erhalten, berichtet Michalis, und erfahren, dass heute morgen eine Gruppe von etwa 35 Personen, die in einem kleinen zerbrechlichen Gummiboot Richtung Lesbos nördlich unterwegs waren, und das Boot wurde von einem Boot der griechischen Küstenwache angehalten. Die Männer trugen Militäruniformen, das Gesicht bedeckt mit schwarzen Masken, alle trugen Waffen. Die Beamten nahmen das Benzin aus dem Boot, bevor sie sie in türkische Gewässer zurückschleppten und sie hilflos mitten auf dem Meer treiben ließen.

    Die Pushbacks gehen in alarmierender Geschwindigkeit weiter. Innerhalb dieser Woche haben 153 Boote mit fast 4.900 Menschen versucht, die griechischen Inseln zu erreichen, Die griechische Behörden melden nur 50 Boote mit 1.353 Personen. Wo sind die anderen? Dies ist ein tägliches Ereignis in der Ägäis, wo gefährdete Menschen, Männer, Frauen und Kinder, die in Europa Sicherheit suchen, von den griechischen Behörden illegal zurückgedrängt werden. Die EU-Politiker tun so, als ob sie nichts wüssten. Das können sie am besten.

    In Samos, einem Gefängnis ähnlichen Lager (SI berichtete darüber), sind bereits über 4500 Flüchtlinge eingesperrt. Solch ein Lager wird auch in Lesbos gebaut. Täglich kommen weitere 50-100 dazu, darunter Familien mit kleinen Kindern, aus Pakistan und Afrika. Seit dem Krieg im Nahen Osten sprechen die zuständigen Behörden von einem „kochenden Kessel“.

    Vor 2 Tagen in Samos am Abend haben sich 700 arabischsprachige Menschen vor dem Haupteingang des Empfangszentrums versammelt, propalästinensische Parolen geschrien, die Polizeikräfte mit Steinen beworfen und versucht, das Tor zu brechen. Die Behörden in Samos verkünden, dass sie die Möglichkeit bekommen, sofort einzugreifen und verlangen Unterstützung vom Militär und Polizei. Sie sind nicht in der Lage diesen kochenden politischen Kessel zu kontrollieren.

    Ein Ticket nach Athen

    Die Situation in den großen Städten in Griechenland ist erschreckend. Die Flüchtlinge in Kara Tape werden gezwungen das Lager zu verlassen, indem die Ernährung gestrichen wird. Eine unmenschliche, barbarische Maßnahme. Die neue Masche ist, ihnen ein Ticket zu geben, dass sie nach Piräus fahren. Sie wissen, dass keiner von denen einen Cent hat. Es sind vor allem verlassene Schwangere, neue Mütter, behinderte Großmütter und andere hilflose Menschen, die diese Angebote annehmen um letztlich in den Parks und unter den Brücken Schutz im Zentrum von Athen, im Victoria Square Schutz, zu landen.

    Von Samos schickt die Regierung sie nach Kavala und von Lesbos nach Athen. Ohne Hilfe oder Unterschlupf, Sie verwendet die Taktik 20-30 Flüchtlinge so auf den Straßen von Athen und Kavalla abzusetzen. Sie scheut 500 Flüchtlinge auf den Straßen abzusetzen, weil sie den Protest fürchten. Viele Flüchtlinge versuchen wieder in die Lagern zurückzukehren. Die griechische Regierung hofft mit dem Mittel der Abschreckung die Flüchtlingsbewegung zu beenden. Wie hilflos und borniert doch die Politiker sind. Die Menschen werden weiter vor dem Krieg, vor Armut, Dürre und Zerstörung fliehen. Die Ströme werden nicht aufhören. Die Migration gibt es seit Bestehen der Menschheit. Es gibt aber viele Anwohner von Athen und den anderen großen Städten die sich organisieren und den Flüchtlingen helfen nicht zu verhungern und verdursten.

    Das ist Europa. Sie haben für die schwangere Flüchtlingsfrau aus Afrika mit ihren zwei Kindern nur einen Platz auf den dreckigen Straßen. So organisiert die EU und die griechische Regierung, dass Frauen und Mädchen ihre Körper verkaufen müssen, und Alte und Kinder betteln müssen. Es sind Menschen, die Kriegsgebiete, Hunger und Terror hinter sich haben.

  • Die Flüchtlinge von Kara Tape berichten

    Die Flüchtlinge von Kara Tape berichten

    Die derzeitige Hitze und die unkontrollierten Feuerausbrüche in mehreren Stellen in Griechenland bereitet allen Menschen große Sorgen. Als das Feuer in Lesbos ausbrach, haben sich sofort mehrere Hundert Flüchtlinge von Kara Tape als Freiwillige gemeldet. Sie wurden zum Glück nicht gebraucht, da das Feuer unter Kontrolle gehalten werden konnte. SBML verteilen gefrorene Säfte an die Flüchtlinge, um ihnen bei diesen extremen Wetterbedingungen etwas zu helfen.

    In zwei Wochen stieg die Bevölkerungszahl des Lagers um 17%. Derzeit an die 3000 und während in zwei Wochen nur 51 Flüchtlinge Lesbos verließen, kamen rund 400 Asylbewerber von der gegenüberliegenden Küste mit dem Boot auf die Insel.

    In einem aktuellen Gespräch mit Michalis ist die Situation weiterhin unverändert. An die 500 Flüchtlinge, darunter viele Kinder, bekommen weiterhin keine Ernährung und kein Wasser. Sie werden von den Organisationen von der Insel mit Lebensmitteln versorgt. Die verantwortlichen für Migration aus Athen weigern sich weiterhin, ihre Führsorgepflicht für diese Menschen wahrzunehmen. Wer Asyl hat, soll das Lager verlassen und selber sein Leben organisieren. Aber wo sollen diese Menschen hin? Sie sind traumatisiert und Athen oder eine andere Stadt ist auch keine Alternative. Die Polizeischikanen und die faschistischen Überfälle in den Athener Parks, wo die Flüchtlinge unterkommen, finden fast täglich statt. Deshalb verlassen sie das Camp nicht. Zusätzlich können alle die teure Schiffsfahrt nach Piräus für einen Preis von 135 € nicht bezahlen. Inzwischen wenden sich auch die anderen Flüchtlinge aus dem Camp wegen Lebensmitteln an SBML, weil sie die langen, unendlichen Kontrollen bei der Essensausgabe nicht mehr ertragen können und durch die lange Wartezeit das Essen nicht essbar ist. Trotz Hitze bei 40 Grad finden diese Kontrollen statt. Mehrere schwangere Frauen sind schon umgekippt.

    Michalis freut sich über die Zusammenarbeit mit der Umweltgruppe bei dem Recycling Projekt. Inzwischen wurde eine Maschine gekauft und soll in einigen Monaten geliefert werden. Der Kleintransporter ist aber kaputt und sie suchen Spender für den Kauf eines gebrauchten. Ohne einen Kleintransporter haben sie große Probleme, die Arbeit zu organisieren.

    Aus einem UNO-Bericht haben wir erfahren, dass mindestens 289 Kinder in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 bei dem Versuch starben, das Mittelmeer zu überqueren, um Europa zu erreichen und ein besseres Leben zu finden. Dies ist ein starker Anstieg im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2022

    Eine erfreuliche Nachricht. Gestern Abend haben wir erfahren das ein Boot mit 31 Migranten den Strand von Bythouri erreichte. Alle waren gesund und lebendig. Das wunderschöne aber ist, dass auf dem Boot 3 Kinder geboren sind. 3 Neugeborene Kinder war für alle im Camp ein Freudenfest. Überall wurden Lichter angemacht und die Frauen haben mit Löffeln auf Pfannen und Töpfe geschlagen und durch das Camp demonstriert.

    Stand by me Lesbos hilft Menschen in Not in Mytilene, Flüchtlingen und Einheimischen. Wir glauben, dass jeder es verdient, unabhängig von seinem Einwanderungsstatus Zugang zu den Grundbedürfnissen zu haben. Deshalb arbeiten wir daran, Flüchtlingen und Einheimischen in Mytilene humanitäre Hilfe zu geben.

    Danke an alle Spender, die uns Milchpulver und Müsliriegel, Eier, Mehl, Reis, Nudeln und anders spenden. Diese Sachen haben wir an Flüchtlingslager und lokale Organisationen verteilt, darunter:

    Pflegeheime in Plomari und Mytilini

    Der Verein Sinexelixi unterstützt Familien mit Kindern mit Autismus

    Menschen in Not in Mytilene und Agiasos

    Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass „Stand by me Lesvos“ heute erfolgreich eine Milchausgabe im Camp durchgeführt hat.

    Stand by me Lesvos bekommt oft Nachfragen, wie wir eine faire Lebensmittelausgabe im Lager gewährleisten, vor allem wenn man bedenkt, dass die Lagerbevölkerung über 3.000 Flüchtlinge hinausgeht. Derzeit wird der Verteilungsprozess von zwei Vertretern geleitet – einer aus der afrikanischen Gemeinschaft und einer aus der afghanischen Gemeinschaft. Wir vertrauen auf die Selbstorganisation. Dies ist unsere Basis in der Arbeit. Wir bemühen uns jedoch ständig, uns zu vergewissern, dass die Lebensmittel diejenigen erreichen, die es wirklich brauchen. Um dies zu erreichen, haben wir ein System auf Basis von Kunststoffrecycling eingeführt.

    In diesem System bitten wir Geflüchtete, Plastik aus dem Lager zu sammeln und zu uns zum Recycling zu bringen. Im Gegenzug versorgen wir sie mit Essen. Dieser Ansatz sorgt dafür, dass nur diejenigen, die Lebensmittel erhalten, an diesem Prozess teilnehmen. Darüber hinaus dient es als Validierung, da wir die Menge des gesammelten Kunststoffs überwachen können und damit bestätigen, dass die Lebensmittel die beabsichtigten Empfänger erreicht, anstatt für persönliche Gefallen oder andere Transaktionen verwendet zu werden.

    Seit 2019 funktioniert dieses System erfolgreich im alten Lager, und die Flüchtlinge haben es sowohl gerecht als auch vorteilhaft angenommen. Dank großzügiger Spenden haben wir uns Lebensmittelvorräte für den Monat Juli gesichert. Infolgedessen können wir dreimal wöchentlich Lebensmittel verteilen, was jeweils 200 Familien zugutekommt. Das bedeutet, dass bei jeder Verteilung über 1.000 Flüchtlinge bedient werden.

    Das sind 5 Kg Plastik die abgegeben werden.

    Wir haben 2 neue Lehrer.

    Mahmoud Nazari und Abdou Ramani.

    Mahmoud und Abdou sind Flüchtlinge, die im Flüchtlingslager Lesbos ein neues Zuhause gefunden haben. Sie treten in die Fußstapfen von Deen Mohammad, Alizada, dem Gründer des MCAT-Teams.

    Mahmoud ist ein afghanischer Flüchtling, dem der Asylantrag abgelehnt wurde. Mahmoud ist verantwortlich für die Koordination der Aktivitäten des Teams und soll dafür zu sorgen, dass die Bedürfnissen der afghanischen Flüchtlinge berücksichtigt werden.

    Abdou ist ein kamerunischer Flüchtling, und hat eine Behinderung an beiden Händen. Abdou ist dafür verantwortlich, die Aktivitäten des Teams zu koordinieren und sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der afrikanischen Flüchtlinge berücksichtigt werden. Stand by me Lesbos wünscht den beiden viel Erfolg in ihrer Arbeit. Sie werden von unserem Team alle Hilfe erhalten.

  • Werdet Dauerspender für „Stand by me Lesvos“

    Werdet Dauerspender für „Stand by me Lesvos“

    SI-Stuttgart hat einen Aufruf zu Dauerspenden für die Arbeit unter und mit Flüchtlingen im Lager Kara Tepe (vormals Moria) herausgebracht. Darin schreiben sie unter anderem:

    „Solidarität International e.V. hat 2020 mit Michalis Aivaliotis von „Stand by me Lesvos“ einen Solidaritätspakt abgeschlossen und bis heute 145.143,98 € an Spenden gesammelt, die direkt und ohne Abzug zu den Flüchtlingen kamen und kommen. Doch insgesamt wird die Arbeit von „Stand by me Lesvos“ immer schwieriger. In den Medien wird nicht mehr berichtet. Zusätzlich sind mit der Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine die Flüchtlinge aus anderen Ländern völlig aus dem Blickfeld geraten, die Spenden sind dementsprechend fast gänzlich eingebrochen. Demgegenüber steht die gerade wieder steigende Zahl der Flüchtlinge und die Zahl derer, die im Mittelmeer auf der Flucht ertrinken. All dem zum Trotz gibt „Stand by me Lesvos“ die Arbeit nicht auf, auch nicht unter den Bedingungen des neuen Lagers.“

    Wir können von hier aus helfen mit monatlichen/jährlichen Dauerspenden. Denn diese schaffen Sicherheit in der Planung und Durchführung der Solidaritätsarbeit: SI e.V., IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84, Stichwort: Kara Tepe (Dauerspende)

  • Kara Tepe: Nahrung und Wasser für hunderte Menschen gestoppt!

    Kara Tepe: Nahrung und Wasser für hunderte Menschen gestoppt!

    Michalis, unser Partner im Flüchtlingslager Kara Tepe (vormals Moria) auf der Insel Lesbos, hat einen Brandbrief geschrieben zur Situation der Flüchtlinge. Wir dokumentieren ihn ungekürzt:

    „Liebe Freunde von Solidarität International, liebe Freunde der Umweltgewerkschaft und alle anderen Menschen und Organisationen mit denen Stand by me Lesvos (SBML) zusammenarbeitet.

    Hier haben wir eine sehr schlechte Entwicklung. Zwei Tage vor den Wahlen hat die Regierung beschlossen, die Verteilung von Lebensmitteln und Wasser an diejenigen zu stoppen, deren Asylverfahren abgelehnt wurde. Das bedeutet, dass von den insgesamt 2350 Menschen 500, und davon 200 Kinder, betroffen sind und ohne Nahrung und Wasser dastehen werden. Es herrscht große Unruhe unter den Menschen, die im Kara Tepe-Gefängnis untergebracht sind.
    Seit dies bekannt gemacht wurde, ist zu Unruhen gekommen ist, insbesondere unter denjenigen, deren Asylantrag endgültig abgelehnt worden ist. Eigentlich müssten sie unter normalen Umständen bis zu ihrer Rückkehr in einem Auffanglager untergebracht sein und daher normal verpflegt werden. Die ganze Situation stellt eine Gefahr für das normale Funktionieren des Lagers dar. Das war eine Entscheidung des Ministeriums für Einwanderung und Asyl. Und eine Taktik, rechte Wähler an sich zu ziehen. Dies soll mit der EU abgesprochen worden sein, um die Flüchtlinge zu zwingen wieder Griechenland zu verlassen und freiwillig in ihrer Heimat zurückzukehren. Ich kenne keinen Flüchtling der das macht. Die Hauptmeinung ist, „ob ich hier an Hunger sterbe oder durch die Taliban in Afghanistan oder durch Hunger und Gewalt in Syrien, macht für uns keinen Unterschied. Wir werden alle gemeinsam Hand in Hand in einem EU-Land an Hunger sterben.“ Alle verstehen die Welt nicht mehr. Europa, das Land mit „Demokratie“, organisiert das Sterben von Menschen durch Hunger. Dies wird aber nach hinten losgehen. Mehrere Einwohner organisieren sich und wollen sich an einer Feldküche beteiligen. Die Zeitung NISI unterstützt die Organisierung durch SBML.

    Bitte macht dieses Verbrechen der EU und der griechischen Regierung bekannt und verurteilt dieses menschenverachtende System gegen die Flüchtlinge.

    Ich werde Euch weiter berichten.“

    SI ruft auf, für die Feldküche zu spenden und gegen diese menschenverachtende Flüchtlingspolitik zu protestieren.

  • Recyclinganlage für das Flüchtlingscamp Kara Tepe startet!

    Recyclinganlage für das Flüchtlingscamp Kara Tepe startet!

    Flüchtlinge als passive Bittsteller, die nur bis zur Anerkennung eines Flüchtlingsstatus denken können?
    Dieses Bild widerlegen gerade Geflüchtete im Lager Kara Tepe auf der griechischen Insel Lesbos. Zusammen mit ihrer Selbstorganisation „Stand by me Lesvos“, organisieren sie ein außergewöhnliches Recyclingprojekt. Mit diesem Projekt setzen sie sich für die Umwelt ein und überwinden eines der größten Probleme in Flüchtlingslagern: die Untätigkeit. Sie können etwas Sinnvolles tun, ihre zuhause erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen einsetzen und helfen die Flut von Plastikflaschen einzudämmen. In dem Projekt werden die Kunststoffflaschen für Trinkwasser eingesammelt, zerkleinert und zu neuen Produkten, wie etwa Salatschüsseln, verarbeitet. Dazu wollen sie Maschinen anschaffen.

    Solidarität International, die Umweltgewerkschaft, Stand by me Lesvos und die bundesweite Initiative ökologischer Wiederaufbau in Kobanê, Rojava in Syrien haben einen gemeinsamen Spendenaufruf veröffentlicht, um dieses Projekt Wirklichkeit werden zu lassen. Es ist auch ein Beitrag gegen die rückschrittliche Flüchtlingspolitik der EU und der deutschen Regierung, die über Fachkräftemangel jammern, Menschen aber an den EU-Außengrenzen internieren!
    Flüchtlinge waren in ihren Heimatländern oft Ärzte, Ingenieure, Facharbeiter, Krankenschwestern. Es sind Mütter, Väter oder Studenten, die vor Krieg, Umweltzerstörung und Unterdrückung flüchten. „Fluchtursachen bekämpfen“ bedeutet, diesen Menschen zu helfen, sich selbst zu organisieren, ihre Sache in die eigene Hand zu nehmen und sie zu unterstützen sich frei zu machen von Ausbeutung und Unterdrückung.


  • Moria/Kara Tepe: „Dauerspenden sind nötig …“

    Moria/Kara Tepe: „Dauerspenden sind nötig …“

    Die SI-Gruppe Emscher-Lippe hat ihren Schwerpunkt in der Zusammenarbeit mit Michalis Aivaliotis auf der Insel Lesbos. Michalis unterstützt den Gedanken der Selbstorganisation der Flüchtlinge. Aber seit dem Ukrainekrieg ist die Spendentätigkeit für die Flüchtlinge auf Lesbos eingebrochen. SI Emscher-Lippe ruft deshalb in einer Pressemitteilung zu Dauerspenden auf:

    Unser Partner Michalis Aivaliotis von der Organisation „Stand by me lesvos“ auf Lesbos schrieb uns, dass sie dieses Jahr wieder eine Spendenaktion durchführen, damit jedes Kind im Flüchtlingscamp Kara Tepe ein Weihnachtsgeschenk bekommt.
    Wir von Solidarität International Emscher Lippe haben uns sofort dieser Idee angeschlossen und wollen sie mit Spenden unterstützen. Insgesamt wird die Arbeit von „Stand by me lesvos“ immer schwieriger. In den letzten Jahren wurde öfter in den Medien über die Lage der Flüchtlinge berichtet. Das ist schon lange nicht mehr der Fall. Aber gerade steigt wieder die Zahl der Flüchtlinge und die Zahl derer, die im Mittelmeer auf der Flucht ertrinken. Durch imperialistische Kriege und Zerstörung der Lebensgrundlagen der Menschen sind Tausende gezwungen zu fliehen, um überleben zu können.
    Die Spenden für die Arbeit von „Stand by me lesvos“ sind seit der Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine fast eingebrochen. Michalis Aivaliotis ist trotz der finanziellen Probleme und zusätzlich massivem Mobbing durch andere NGOs nicht eingeknickt. Zum Teil bezahlte er Stifte und Hefte für die Kinder aus eigener Tasche, wenn keine Spendengelder ankamen.
    Die Arbeit im Camp ist sehr wertvoll für die Kinder, Frauen und Männer. Systematisch werden durch freiwillige Lehrer in allen Gruppen Sprachen gelernt, Griechisch, Englisch und Deutsch. „Stand by me lesvos“ hat einen kleinen Bus für den Transport und hat einen Arbeiter, der sich um alles kümmert. Die Lagerhalle in der Stadt Mytilene und das kleine Büro sind angemietet und müssen im Winter beheizt werden. Das alles kann nur finanziert werden, wenn gespendet wird.
    Michalis arbeitet unentgeltlich und alle Spenden werden für die Arbeit mit den Flüchtlingen verwendet.

    Es wäre für diese Arbeit wichtig, dass regelmäßig gespendet wird. Hier sind Dauerspender nötig, die monatlich einen bestimmten Betrag überweisen. Das schafft Sicherheit in der Planung und der Arbeit.


    Spendenkonto: IBAN DE86 5019 0000 6100 8005 84, Stichwort: „Kara Tepe“

  • Aktueller Bericht aus dem Camp Kara Tepe

    Aktueller Bericht aus dem Camp Kara Tepe

    30. Oktober 2022 – Berichte aus dem Camp

    Die Frauenorganisation Courage in Deutschland vertraut uns, die neue Unterwäsche zu verteilen, die sie gesammelt haben. Mit unserem Netzwerk bei Lesbos starten wir die Verteilung im Flüchtlingslager, in der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses und bei Bedürftigen in Mytilene, Agiasos und Palaiochori.

    Frauenzentrum: Eröffnungsveranstaltung, Montag, 31. Oktober 2022, 13:00 Uhr

    Weihnachtsgeschenke für Campkinder, Krankenhauskinder und bedürftige Kinder in Lesvos. Stand by me Lesbos – es werden zum 4. Jahr in Folge Geschenke verteilt, die für Alter und Geschlecht des Kindes geeignet sind. Für Weihnachten 2022 brauchen wir 400 Geschenke. Für ein weiteres Jahr bitten wir um eure Mithilfe.

    Jeden Tag Schule für junge Schüler vom Camp bis zur öffentlichen Schule und jeden Tag frische Obstspenden. Weil wir qualitativ hochwertige Bildung für alle unterstützen.

    Der 28. Oktober ist ein Tag der Feier für Griechenland. Wir feiern die Unabhängigkeit mit der Botschaft „OXI“ (ohi bedeutet NEIN). Ein Tag wie heute im Jahr 1940: Griechenland sagte OXI zum Faschismus. Die Botschaft OXI ist zeitlos und es muss auch heute wieder OXI zu Faschismus, zum Ertrinken von Flüchtlingen und Verarmung, zum Hunger und zu Menschen ohne Strom und Heizung, zur Gewalt gegen Frauen und Kinder schreien. OXI in Kriegen. Sie kämpfen mit Bomben und Kugeln, wir kämpfen mit Menschlichkeit und Solidarität. OXI wir werden gewinnen.

    Man hat keine Worte dafür: Allein in den letzten zwei Jahren (2020-2021) haben laut einem Bericht der EU 5.000 Menschen ihr Leben verloren. Das sagen sie ohne Scham.