Schlagwort: München

  • Flüchtlinge organisierten am 19.5. Protest in Passau

    Über 100 Flüchtlinge v.a. aus Sierra Leone, und viele Unterstützer haben von „Seebrücke“ organisiert, am 19.5. ihren Protest in Passau auf die Straße getragen.

    Die Bevölkerung in Passau – viele in Straßencafés – war sehr interessiert, meist freundlich und zum Teil überrascht über den Protest. Die Flüchtlinge haben Flugblätter verteilt und mit den Leuten gesprochen:

    „Wir möchten auf die Situation, in der viele von uns seit fünf und mehr Jahren leben, aufmerksam machen. Viele von uns leben in Passau und dem Landkreis. Mit dem Status der „Duldung“ erfahren wir, dass wir von der Gesellschaft ausgeschlossen und diskriminiert werden: Isoliert in der Unterkunft und durch Arbeits- und Ausbildungsverbote werden wir zu Untätigkeit gezwungen. Wir möchten Teil der Gesellschaft sein und für unseren Lebensunterhalt selbst sorgen können. Heute wollen wir auch auf die Behandlung aufmerksam machen, die wir im Gegensatz zu anderen Regierungsbezirken in Niederbayern durch die zuständigen Ausländerbehörden erfahren.“

    Seit Oktober organisieren die Flüchtlinge in München ein Protestcamp, was sehr viel Solidarität aus der Bevölkerung erfährt. Besonders empörend ist, dass die Ausländerbehörden die Vorlage eines Reisepasses fordern. Aber es ist bekannt, dass die sierra-leonische Botschaft in Berlin keine Reisepässe ausstellt. Die Flüchtlinge müßten zurück in ihr Heimatland !!!!!!!

    Auch Vertreter von Solidarität International und vom Freundeskreis Flüchtlingssolidarität waren mit ihrer Fahne dabei. Sie trugen die Resolution des Freundeskreis vor vom Anfang Mai, die nach wie vor aktuell ist: (Auszug)

    „…Hunderttausende sind jetzt aus der Ukraine auf der Flucht. Viele kommen nach Deutschland – wir heißen sie herzlich willkommen! ….Wir freuen uns, dass die neuen Flüchtlinge sofort Arbeitserlaubnis, ein »unbürokratisch zu verlängerndes Aufenthaltsrecht für 90 Tage« unter Verzicht auf die Dublin-Abkommen, …….bekommen. Gut so…..Allerdings fragen wir uns: warum mussten und müssen Flüchtlinge aus Afrika, aus Asien, aus dem Mittleren Osten um all das jahrelang kämpfen? Oftmals immer noch ohne Erfolg? …Nein zur Spaltung in Menschen erster und zweiter Klasse, nach Hautfarbe, Herkunft oder Religion! Gemeinsam für das Recht auf Flucht und gleiche Rechte für alle demokratischen Flüchtlinge! Fester Zusammenhalt aller in Deutschland lebenden Menschen, egal ob Flüchtling oder »Einheimischer«!“

    von Gabi/München 12.6.22

    OffenerBriefSLProtest.pdf – Protestbrief an das bayerische Innenministerium

  • Geflüchtete aus Sierra Leone kämpfen um Bleiberecht

    Geflüchtete aus Sierra Leone kämpfen um Bleiberecht

    Für den 19. Mai rufen sie zur Demonstration in Passau auf und sie sammeln Unterschriften. Sie schreiben in ihrem Aufruf:

    Seit 18.10.21 protestieren wir, Geflüchtete aus Sierra Leone, mit einer Dauerkundgebung in München gegen drohende Abschiebung, für Bleiberecht und das Recht zu arbeiten und eine Ausbildung zu machen. Unser Protest wurde durch Botschaftsanhörungen, die zu Abschiebungen führen können und die in der Zentralen Ausländerbehörde in München statt gefunden haben, ausgelöst. Seitdem befinden wir uns in einer zutiefst unsicheren Situation. Wir sind mit unserem Protest über den kalten Winter hinweg auf den Straßen Münchens geblieben.
    Am 19.05. tragen wir unseren Protest mit einer Demonstration nach Passau und möchten auf die Situation, in der viele von uns seit fünf und mehr Jahren leben, aufmerksam machen. Viele von uns leben in Passau und dem Landkreis. Mit dem Status der „Duldung“ erfahren wir, dass wir von der Gesellschaft ausgeschlossen und diskriminiert werden: Isoliert in der Unterkunft und durch Arbeits- und Ausbildungsverbote werden wir zu Untätigkeit gezwungen. Wir möchten Teil der Gesellschaft sein und für unseren Lebensunterhalt selbst sorgen können. Heute wollen wir auch auf die Behandlung aufmerksam machen, die wir im Gegensatz zu anderen Regierungsbezirken in Niederbayern durch die zuständigen Ausländerbehörden erfahren.

    Wir fordern vom den zuständigen Ausländerbehörden, dem Bayerischen Innenministerium und der Bundesregierung:

    • Keine Abschiebung nach Sierra Leone
    • Das Recht zu bleiben
    • Das Recht zu arbeiten und eine Ausbildung zu machen

    ** DEMONSTRATION, 19.05.22 ** START 14 UHR ** @KLOSTERGARTEN (Passau)

    Die Geflüchtete aus Sierra Leone bitten außerdem um Unterstützung durch eine Unterschrift. Sie kann entrichtet werden an die E-Mail: sierraleonerefugees@gmail.com

  • SI unterstützt in München den Protest der Flüchtlinge aus Sierra Leone

    SI unterstützt in München den Protest der Flüchtlinge aus Sierra Leone

    Am Samstag, 9. April 2022, haben wir mit unserem kleinen SI-Stand in der Fußgängerzone an der U-Bahnstation Schwanthalerhöhe Spenden gesammelt zur Unterstützung der Flüchtlinge aus Sierra Leone. Sie kämpfen seit Monaten erfolgreich um ihre Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Dabei werden sie von zahlreichen Organisationen und der Bevölkerung unterstützt. Vielen Passanten war das Protestcamp der Flüchtlinge bekannt und so kamen binnen Kurzem 51,04 EUR zusammen.

    Für die Menschen in der Ukraine kamen 15,80 EUR zusammen. Viele hatten schon gespendet oder es war ihnen zuviel. In den kurzen Gesprächen stellten wir heraus, dass wir die Bevölkerung unterstützen und eine direkte Verbindung zum Koordinierungsrat der Arbeiterbewegung in der Ukraine haben.

    Im Anschluss an unseren Stand machten wir noch einen Besuch beim Camp der Flüchtlinge und luden sie ein zu den Vorbereitungen zum Pfingstjugendtreffen. Stolz zeigten sie uns ihre „Flüchtlingsfahrrad“ und wir konnten ein gemeinsames Bild vor ihrem Transparent „Keine Abschiebung nach Sierra Leone“ aufnehmen.

    Sierra Leone liegt an der Westküste Afrikas. Das Land ist reich an Diamanten. Es zählt aber zu den ärmsten Ländern der Welt, weil von dem Reichtum nichts bei den Menschen ankommt: Medizinische Versorgung und Schulbildung sind schlecht. Eine korrupte Elite rafft den Reichtum des Landes an sich. Genitalverstümmelungen, Zwangsheiraten, Morde unter den Augen der Polizei sind die Gründe, warum Menschen aus Sierra Leone fliehen.

  • München: „Wir haben über den Prozess und die Zustände in den Lagern informiert“

    (17. Februar 2021) In München haben wir Mitglieder von SI mit der Kundgebung zur Unterstützung des Prozesses von Alassa Mfouapon und gegen die unmenschlichen Zustände in Kara Tepe und Bosnien uns auch zum Ziel gesetzt einen öffentlichen Startschuß zur Stärkung von Solidarität International in München durchzuführen. Das gelang mit vollem Erfolg.

    Wir haben die Kundgebung unter unseren Freunden bekannt gemacht, dabei auch den Bayerischen Flüchtlingsrat, die Flüchtlingshelferorganisation Karawane und das Bündnis 8.März eingeladen. Insgesamt haben über 30 Leute an der Kundgebung teilgenommen plus weitere wechselnde Zuhörer auf dem Marienplatz. Die Kundgebung war anziehend v.a. auf junge Leute.

    Wir haben über den Prozess informiert, über die Zuständen in den Lagern, über die Ursachen und Zusammenhänge informiert, protestiert gegen die reaktionäre Politik der dt. Regierung und der EU-Politik, sowie geworben für SI, für den Solidarpakt Oxi und für den Aufbau des Freundeskreis Flüchtlingssolidarität.

    Mehrere junge Leute hatten Interesse und beteiligten sich am Mikrophon. Anwesende junge afghanische Flüchtlinge haben am Mikrophon über ihre dramatischen Erfahrungen und ihre Lage gesprochen. Eine Couragefrau hat zeitweise übersetzt. Ein junger Mann hat sich mit einem Gedicht empört, dass mehr Flüchtlinge im Mittelmeer sterben, als aufgenommen werden, und viele auch wegen Umweltproblemen flüchten. Zwei junge Frauen wollen bei SI Mitglied werden. Sie waren begeistert über die Kundgebung und wollten unterstützen, dass eine Arbeit in den Netzwerken gemacht wird.

    Der Frauenverband Courage hat den Infotisch verantwortlich unterstützt. Genossen der MLPD haben die Anlage gestellt und das Gelingen unterstützt. Die Rotfüchse München haben für den Prozess von Alassa über 28.- Euro Spenden gesammelt und das auch selbstbewußt am Mikro verkündet. Abgerundet wurde die Kundgebung mit dem Abspielen des „campaign song“.

    Vielen Dank an die Sprecher von SI, die uns mit vielen Infos unterstützt haben, diese Aktion durchzuführen.