Schlagwort: Palästina

  • Jenin, Jenin, JENIN!!! Überfall Nummer 5442??

    Jenin, Jenin, JENIN!!! Überfall Nummer 5442??

    Vorab: Okkupation, Kolonisation, Krieg & Unterdrückung finden immer statt, und die kriminellen Aktivitäten ihrer Betreiber machen nicht halt vor den eigenen Nachbarn & Freunden..

    Die Nakba begann vor ca. 100 Jahren, und terrorisierte Jenin so wie ganz Palästina (und auch viele Juden die von diese Unrechtstaat leiden (genau sowie in Deutschland, USA, Rußland, u.v.m.)).

    Vom 28. Februar bis 4. März 2002 gab es eine Reihe von zusammenhängenden Attacken der Besatzungssoldaten gegen Jenin Lager & Stadt. Sie wollten relativ schnell und einfach einige Ziele erreichen, wie Verhaftungen, Zerstörungen etc. Ermordet wurden etwa (meine Infos sind ungenau) 14 und verletzt etwa 40. Vieles wurde zerstört, aber die Offiziere hatten noch viel mehr beabsichtigt. 3 Wochen später kamen sie verstärkt und mit einer anderen Strategie zurück.

    Am 1. April 2002 drangen 13.000 israelische Soldaten in das Flüchtlingslager Jenin ein. 150 palästinensische Kämpfer leisteten 11 Tage lang erbitterten Widerstand. 500 Häuser wurden völlig zerstört. Keine einzige Familie blieb von den Folgen der Invasion verschont. Viele wurden verletzt und verhaftet. 54 Palästinenser wurden getötet (fast die Hälfte war nicht direkt an den Kämpfen beteiligt („Zivilisten“) und 25 Besatzungssoldaten starben.

    Die nächsten 21 Jahre waren angefüllt mit buchstäblich Tausenden von Einzelangriffen auf Jenin durch die israelischen Besatzer.

    Am 3. Juli 2023, ab ca. 1 Uhr morgens, begann der Angriff zunächst mit einer Welle von Kampfdrohnen und Luftangriffen, als Wegbereiter für die rund 1000 Soldaten, über 150 gepanzerte Caterpillar-Bulldozer, gepanzerte Fahrzeuge.

    Zwei Tage später …

    12 Palästinenser wurden getötet, darunter mindestens 4 Kinder. Seit die OCHA (U.N.) 2005 begann, Opfer zu erfassen, führte die Razzia zur höchsten Zahl von Todesopfern bei einer einzigen Operation im Westjordanland.

    143 Palästinenser wurden verletzt, 20 davon kritisch.

    Dutzende wurden verhaftet.

    Hunderte von Bewohnern des Lagers, die entweder geflohen waren, um der Gewalt zu entkommen, oder von den einfallenden Soldaten aus ihren Häusern vertrieben wurden, irrten immer noch umher und fragten sich, wann sie in Sicherheit nach Hause zurückkehren könnten.

    Etwa 3,9 Kilometer Straßen in und um das Flüchtlingslager wurden zerstört.

    Die einzige UNRWA-Klinik im Lager erlitt erhebliche Schäden, und Krankenwagen wurden angegriffen.

    Überall gibt es Blindgänger. Fast alle Strom- und Wasserleitungen wurden beschädigt.

    Im Lager sind die Häuser Mauer an Mauer gebaut, und die Soldaten sprengten Löcher hinein, um von Haus zu Haus zu gehen. Im Jahr 2002 waren sie mehr als 11 Tage im Lager und haben „Ground Zero“ (500 Häuser) fast vollständig abgerissen. Das Flüchtlingslager war komplett abgesperrt … 2 Wochen lang durften keine Journalisten oder Fremdarbeiter im Lager aufhalten.

    Diesmal gab es kein „Ground Zero“, aber insgesamt mindestens genauso viel Zerstörung und Terrorisierung, und das in nur zwei Tagen. Journalisten und Hilfskräfte durften sich im Lager aufhalten, wurden aber auch gezielt gejagt.

    Da es von den Palästinensern diesmal fast keinen bewaffneten Widerstand gab, blieben die Widerstandskämpfer relativ gesund, weil sie nicht so leicht zu finden waren. Dies frustrierte die israelischen Kommandeure sehr.

    Es gab keine direkten Treffer auf das Al-Jeleel Zentrum. Gleich hinter Al-Jaleel befindet sich das zentrale Krankenhaus der Stadt, in dem große Verwüstung herrschte.

    In den Häusern meinen/unserer Freunde gab es einige Verletzte in den Familien und Häusern, aber nichts Schlimmeres. In meinen Kontakten mit den Menschen dort konnte ich etwas vom „klassischen“ palästinensischen Widerstand sehen und hören: Sie gaben nie auf und lächelten sogar optimistisch, als sie ihre eigenen Geschichten erzählten.

    Warum Jenin?

    Die Selbstorganisation im Flüchtlingslager Jenin ist sehr, sehr gut. Das gilt für den Widerstand, die gegenseitige Hilfe und die Kooperation. Wie schon 2002 begann der Wiederaufbau unmittelbar nach den Anschlägen. Es fehlt an absolut allem, aber jeder versucht zu helfen, wo er kann. In der Stadt Jenin ist es fast dasselbe.

    Wie kommen die Bewohner von Jenin (und die Palästinenser im Allgemeinen) ohne Strom, Wasser oder Essen aus? Ein Freund antwortete ohne zu zögern: „Ohne Erwartung von Luxus und mit viel Standhaftigkeit, Stolz und Transzendenz über Wunden und Schmerzen.“.

    Die Arbeit mit unseren Partnern, der Al-Jaleel Society (AJS), geht weiter, zum Teil mehr denn je: Spendenkonto:

    Stichwort „Jenin“

    IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84

    BIC: FFVBDEFF

    Die aktuelle Proteste in Israel??

    Mindestens 95% der Proteste und Demonstranten in Israel sind angeblich für Demokratie, aber sie haben überhaupt nichts mit Demokratie zu tun. Sie wollen nur, dass innerhalb des Staates Israel alles so bleibt, wie es vor den aktuellen Gesetzesvorhaben war. Gedanken an eine andere Palästinapolitik gehören nicht dazu.

    Die anderen 5 Prozent, die für einen echten demokratischen Wandel sind und für ein Ende der Besatzung und mehr Gerechtigkeit stehen, könnten ebenfalls kurz davor stehen, aufzugeben und zu emigrieren.

    Viele von denen, die überhaupt nicht protestieren, machen sich auch Sorgen um eine mögliche Zukunft anderswo…

    Für mich stellen sich vor allem zwei Fragen.

    Die 1. Frage ist ob es überhaupt Grenzen für die zerstörerische Wut der Machthaber gibt, sei sie militärisch oder diktatorisch.

    Die 2. Frage ist ob Israels vermeintliche „Freunde“ endlich zeigen werden, dass ihnen Moral und Gerechtigkeit wichtig sind.

    Seit 2003 hat SI mehr als 41.000 € an Spenden an Al-Jaleel geleistet, hauptsächlich durch Falafel-Verkäufe auf Festivals im Raum Nürnberg und das Pfingstjugendtreffen.

    Zwei Tage nach dem Truppenabzug gab es ein Zoom-Meeting aus dem Freiheitstheater im Lager Jenin mit knapp 300 Teilnehmer*innen. Dessen Eingangsbereich wurde verwüstet und das Dach des Hauses beschädigt. Noch ist unklar, ob es repariert werden kann, oder ob es komplett abgerissen und neu aufgebaut werden muss. Im Inneren wurde ein Teil der Ausrüstung zerstört.

    Unmittelbar im Anschluss an das Zoom-Meeting gab es auch eine Informationsstunde von Samidoun (Palestinian Prisoner Solidarity Network) via youtube. Sie erzählten von sich selbst, aber auch von anderen, die, aus welchen Gründen auch immer, ihre Geschichten nicht erzählen konnten. Während sie diese Geschichten von anderen erzählten, liefen die Tränen.

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    Von Marwan Wishahi von Al-Jaleel Reha-Zentrum in Jenin Flüchtlingslager:

    Lieber Larry,

    vielen Dank für diese gute Erzählung der Ereignisse im Lager von Jenin und diese Verbindung und logische Abfolge der Ereignisse zwischen 2002 und dem laufenden Jahr 2023. Vielleicht übertreibe ich nicht, wenn ich sage, dass der Roman dem Jahr 2002 weit vorausgegangen ist und dass er nicht im Jahr 2023 aufhören wird, das die laufende Nakba ist.

    Ein Freund fragte mich während des Angriffs auf das Lager in Jenin, wie man ohne Strom, Wasser und Nahrung auskommt. Ich antwortete ohne zu zögern mit Verzicht auf Luxus und viel Standhaftigkeit, Stolz und Transzendenz über Wunden und Schmerzen. Wir leisten Widerstand, weil wir das Leben, die Freiheit und die Würde lieben…

    Die jüngste Aggression hinterließ mehr Leid und Angst vor der Zukunft mit der Wiederholung der gleichen Ereignisse, aber auf eine gewalttätigere und schwierigere Weise. Jeder erinnert sich an die Invasion im April 2002, da ihr der Angriff von Anfang März 2002 vorausging, der dem vor zwei Wochen sehr ähnlich ist.

    Wir in Al Jaleel bemühen uns in diesen Tagen, den Bürgern medizinische und rehabilitative Dienste anzubieten. Wir begannen mit der Bitte unserer Freunde und einiger Spender, Medikamente und Hilfsmittel für die Verwundeten zur Verfügung zu stellen. Morgen, Samstag, haben wir einen kostenlosen medizinischen Tag für Patienten, an dem Dutzende von freiwilligen Ärzten und Krankenschwestern teilnehmen, mit dem Ziel der medizinischen Untersuchung und der Bereitstellung einiger notwendiger Medikamente.

    Der Bedarf ist sehr groß, die Arbeit und die Anstrengungen sind groß, und das erfordert die Einstellung von Zeitarbeitern. Das Arbeitsteam in unserem Verein ist sehr begrenzt und wir leiden aufgrund der knappen Ressourcen bereits unter finanziellen Notsituationen. Nochmals vielen Dank für Ihr Interesse, Ihre Mitarbeit, Ihre Solidarität und Ihren Wunsch, unserem Verein weiterhin zu helfen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei den SI-Sitzungen. Salamat, Marwan

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    Von Omar Staiti vom Notfallkomitee im Flüchtlingslager Jenin:

    Jetzt arbeite ich im Notfallkomitee für den Wiederaufbau des Lagers und habe das Komitee für Öffentlichkeitsarbeit des Komitees übernommen.

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    23. Juli 2023, Nur Shams Flüchtlingslager in Tulkarem: Die Verwüstung der Besatzungsmacht Israel ist alltäglich, und das seit Jahrzenten. So wie in Jenin, wird gezielt die Infrastruktur zerstört, um das Leben zu erschwerden.

  • AJS Programm- und Tätigkeitsbericht 2022

    AJS Programm- und Tätigkeitsbericht 2022

    Einleitung:

    Im Rahmen der Förderung des Konzepts der sozialen Inklusion bei der Bereitstellung von Rehabilitations- und Behindertendiensten für Menschen mit Behinderungen im Rahmen der Bürger- und Gemeinschaftsbeteiligung versuchte die Al Jaleel Verband für Pflege und gemeindebasierte Rehabilitation (AJS), im Flüchtlingslager von Jenin die folgenden Ziele zu erreichen:

    1. Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen in ihrem lokalen Umfeld.

    2. Entwicklung anwendbarer öffentlicher Richtlinien zugunsten von Menschen mit Behinderungen beiderlei Geschlechts.

    3. Entwicklung der Bürger- und Gemeinschaftsbeteiligung, um sich für die Belange von Menschen mit Behinderungen gemäß dem Menschenrechtskonzept einzusetzen.

    4. Aufbau der Kapazitäten der Mitarbeiter des Vereins mit praktischer und wissenschaftlicher Expertise im Bereich Rehabilitation und Behinderung.

    5. Wirtschaftliche und soziale Stärkung von Menschen mit Behinderungen beiderlei Geschlechts.

    Gesamtbericht >HIER< (pdf)

  • SI ist solidarisch mit dem palästinensischen Protest!

    SI ist solidarisch mit dem palästinensischen Protest!

    SI ist solidarisch mit dem palästinensischen Protest!

    SI ist solidarisch mit dem palästinensischen Protest!

    Spenden Sie für die Al-Jaleel Society im Flüchtlingslager von Jenin zur medizinischen Rehabilitation  von Opfern der israelischen Besatzungspolitik !

    Mai, 2021 – Seit einer Woche branden breite Proteste der palästinensischen Bevölkerung in Jerusalem und anderen Städten auf gegen Zwangsräumungen des israelischen Staates. Reaktionäre und faschistische israelische Siedler provozieren während des muslimischen Fastenmonats Ramadan und zeitlich unmittelbar vor dem Nakba-Tag, der im Zeichen des palästinensischen Widerstands gegen die israelische Siedlungs- und Apartheidspolitik steht. Israelisches Militär trampelt durch Stätten des Glaubens. Zig palästinensische Familien stehen ohne Wohnung und Bleibe da, während Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Feldherrenpose ihrer spottet.

    Für Netanjahu und die israelischen Zionisten sind der Raketenbeschluss israelischer Städte und Zivilbauten durch Hamas der willkommene Hintergrund für eigene, weitaus massivere Bombardierungen ziviler Ziele. Sie werden scheinheilig als „Ausschaltung von Hamasführern“ kaschiert.

    Solidarität International e.V. (SI)“ ist solidarisch mit dem gerechten Protest des palästinensischen Volkes gegen Zwangsräumung und Terror.

    Netanjahu und seine reaktionär-faschistoide Regierungsclique sind Machtpolitiker der übelsten Art. Sein eigenes Volk nennt ihn „Crime-minister“, in Anerkennung zahlreichen Korruptionsvorwürfe gegen ihn. In Israel selbst gibt es unzählige Proteste und Gegenstimmen gegen die Zwangsräumungen.

    SI unterstützt die Proteste gegen Zwangsräumungen! SI beteiligt sich nach Kräften an den an diesem Wochenende stattfindenden Protesten und Demonstrationen und verteidigt dabei das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes.

    Wir rufen auf zu Spenden für Opfer der menschenfeindlichen israelischen Regierungspolitik gegen die palästinensische Bevölkerung: Spenden Sie für die Arbeit der Al-Jaleel Society – AJS!

    Jeder Cent kommt an!

    Informationen zu unserem Partner

    Al-Jaleel Society for Care and Community Based Rehabilitation AJS

    (Verband für Pflege und gemeindebasierte Rehabilitation):

    Die AJS wurde 1991 im Flüchtlingslager Jenin gegründet. Die Bewohner selbst organisierten hier die Hilfe für unterschiedliche Personengruppen. Dazu wurden verschiedene Säulen der Arbeit entwickelt:

    In zahlreichen Gemeinden wurden Projekte durchgeführt, um das Bewusstsein über Menschen mit Behinderung zu schärfen. 2004 wurden 55 Seminare, Workshops, Treffen, Lehrgänge und Studien durchgeführt, um die Integration und Akzeptanz für Menschen mit Behinderung zu verbessern.
    Das Hausbesuchsprogramm bietet im Bezirk Jenin therapeutische Hausbesuche für Menschen an, die aufgrund der Schwere der Behinderung, Entfernung, Straßenblockaden und mangelnden Transportmöglichkeiten nicht in das Therapiezentrum kommen können.

    Rund 450 Kinder werden durch das Projekt „Cerebralparese” betreut. Spezielle Rehamaßnahmen und Physiotherapie sollen Kinder und deren Familien helfen, mit den erhöhten Anforderungen des Alltags umgehen zu können.

    Mit dem Gemeinde-Reha-Programm werden 150 Behinderte betreut, die spezielle Unterweisungen durch Fachkräfte brauchen. 350 Häuser und öffentliche Gebäude wurden behindertengerecht umgebaut. Das Komitee organisiert Rollstühle, Gehhilfen und Prothesen für Menschen mit Behinderung im Bezirke Jenin, Tulkarem und Nablus. Seit 2005 wurde mit dem Bau von Prothesen begonnen. Die Fachkräfte wurden im Ausland ausgebildet.

  • Freiheit für palästinensische Studierende

    Freiheit für palästinensische Studierende

    Die Bundesvertretung von SI hat folgenden Appell unterschrieben:

    Wir, die unten unterschreibenden Organisationen, erheben gemeinsam unsere Stimmen in einem globalen Aufruf, um die sofortige Freilassung der gefangenen Palästinensischen Studierenden zu verlangen, sowie um die Rechte der Palästinensischen Studierenden zu verteidigen, nämlich das Recht auf Bildung, das Recht auf politische Äußerung und politisches Engagement und das Recht darauf, die eigene Zukunft zu bestimmen. Die zionistische Besatzung hat die Palästinensischen Studierenden ständig angegriffen, insbesondere die Palästinensische Studentenbewegung und die Palästinensischen Studentenorganisationen mit gewalttätiger Repression und politischer Festnahme und Inhaftierung.

    Wir rufen gemeinsam zur Aktion und Unterstützung der Palästinensischen Studierenden hinter Gittern auf, darunter:

    • Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen gegen die zionistische Entität namens “Israel”, darunter die “israelischen” akademischen Institutionen, die bei den systematischen Angriffen gegen die Palästinensischen Rechte Komplizen sind.
    • Beendigung jeder militärischen und wirtschaftlichen Hilfe sowie aller militärischen Transaktionen, gemeinsamen Projekten und direkten Finanzierungen für das Regime der zionistischen Besatzung durch die Regierungen in der ganzen Welt.
    • Die Programme der “Normalisierung” herausfordern, die auf die Legitimierung der zionistischen Besatzung abzielen — dies ist ein Versuch, die Angriffe gegen die Palästinensischen Studierenden sowie ihre Kriminalisierung zu legitimisieren.
    • Sich organisieren, um direkte Beziehungen der Solidarität mit den Palästinensischen Studierenden und der Palästinensischen Studentenbewegung aufzubauen, um sicherzustellen, dass diese von ihrer globalen Unterstützungsgemeinschaft nicht isoliert werden, trotz der Versuche der zionistischen.

    Hunderte von Palästinensischen Studierenden sind routinemäßig verhaftet durch die zionistische Besatzung, insbesondere diejenigen, die Teile der Studentenorganisationen und somit im politischen Leben auf dem Campus involviert sind. Allein an der Birzeit Universität haben die Soldaten der zionistischen Besatzung circa 74 Studierenden während des akademischen Jahres 2019-2020 festgenommen. Sie gehören zu den circa 5000 Palästinensischen politischen Gefangenen, die sich in den zionistischen Gefängnissen befinden. Die Aktivitäten der Studentenorganisationen, von den Buchmessen bis zu den akademischen Veranstaltungen und studentischen Wahlen, werden von der zionistischen Besatzung kriminalisiert. Viele Studierenden wurden wegen der Teilnahme an Demonstrationen oder aufgrund von Social Media Inhalten inhaftiert.

    Palästinensische Studierende wurden von der zionistischen Besatzung wegen ihrer Teilnahme an den Aktivitäten der Studentenbewegung entführt, als sie zuhause, am Arbeitsplatz oder auf dem Campus waren.

    Einmal festgenommen, leiden die Palästinensischen Studierenden unter Folter während des Verhörs — die Foltermethoden beinhalten Schlafentzug, Stresspositionen, ausgestreckt auf Stühle und hängen an die Wand zu bleiben, auf die Zehenspitzen zu stehen etc. Die Studierenden werden gefesselt, geschlagen und ihre verletzten Glieder werden extra gedrückt, um mehr Schmerzen zu erzeugen.

    Palästinensische Studierende leiden auch unter der sogenannten Administrativhaft — die Inhaftierung ohne Anklage noch Gerichtsverfahren, die in einem sechsmonatigen Rhythmus unendlich verlängert werden kann. Die Palästinenser verbringen routinemäßig viele Jahre im Gefängnis ohne Anklage, ohne Gerichtsverhandlung und ohne dass diese Angriffe gegen ihre Rechte herausgefordert werden. Sie können manchmal vor zionistischen Militärgerichte stehen, welche 99% der Palästinensischen Angeklagten verurteilen.

    Eine der am meisten verbreiteten Anklagen lautet “Zugehörigkeit zu einer verbotenen Organisation”, was sich typischerweise auf die Studenten-Blöcke bezieht. Diese repräsentieren das vollständige Spektrum der Palästinensischen Politik. Sie organisieren Seminare, Buchmessen, Kundgebungen, Wahlen und andere Veranstaltungen auf dem Campus. Die Unterlagen der Anklagen beziehen sich oft auf diese Standard-Aktivitäten des studentischen Lebens, welche im Allgemeinen als Barometer der breiteren Palästinensischen politischen Meinung interpretiert werden.

    Die Angriffe gegen die Palästinensischen Studierenden sind Angriffe gegen die Zukunft der Palästinenser. Es geht um den systematischen Versuch, die Möglichkeiten zu verhindern, dass junge Palästinenser sich mit einander organisieren, um eine gemeinsame freie Zukunft für ihr Volk zu gestalten : eine Zukunft, welche frei von Kolonialismus, Apartheid und Besatzung sein wird.

    Diese Angriffe sind keine isolierte Einzelfälle, sondern systematische und kollektive Verstöße gegen die Rechte der Palästinensischen Studierenden auf Bildung, wie sie deutlich sowohl im Artikel 26 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte AEMR als auch im Artikel 13 des internationalen Pakts über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, verankert wurden. Die Angriffe und Repression gegen die Studierenden sind nur eine Facette des zionistischen Apartheid-Verbrechens gegen das Palästinensische Volk.

    Wir verurteilen die Mittäterschaft der Palästinensischen Autonomiebehörde, die nicht nur unfähig war, die Palästinensischen Studierenden zu schützen, sondern sie war auch in den politischen Verhaftungen, Belästigung und Repression gegen die Studentenbewegung mitinvolviert, im Rahmen ihrer “Sicherheitskoordination” mit der zionistischen Besatzung.

    Auch die Palästinensischen Studierenden im 1948 besetzten Palästina — Palästinensische Studierende in “Israel” — sind von den Angriffen und Repressionen direkt betroffen. Die dauerhafte und systematische Diskriminierung beinhaltet das Verbot von studentischen Gruppen sowie das Verhindern von Demonstrationen und Protestaktionen.

    Darüber hinaus sind die Palästinensischen und die Palästina-solidarischen Studentengruppen auf internationale Ebene die Zielscheibe von Diffamierungskampagnen, Organisationsverboten und administrativen Repressionen: diese anti-Palästinensischen Bemühungen bekommen offiziell sowie inoffiziell die Unterstützung von der “israelischen” Regierung und den pro-apartheid Lobby Organisationen weltweit. Gleichzeitig werden die Rechte der studentischen Palästinensischen Flüchtlinge auf Rückkehr in ihre besetzten Heimat Palästina mit Füßen getreten.

    All diese Persekutionen werden durch die milliardenschweren Spenden, die militärischen Transaktionen und die unbeschränkte politische Unterstützung ermutigt, die die zionistische Entität von den imperialistischen Mächten bekommt, wie von den USA, Kanada, UK, EU-Staaten und Australien. Dies steht in Übereinstimmung mit der Militarisierung der Polizei in den imperialistischen Ländern sowie mit ihrer globalen Anwendung von militärischen und wirtschaftlichen Domination gegen die Völker der ganzen Welt. Die zionistische Persekution der Palästinenser spiegelt den Zustand der Repression gegen die populären Bewegungen wieder sowie gegen die marginalisierten Menschen in diesen Ländern, insbesondere die einheimischen und Black Liberation Bewegungen.

    Wir können nicht und wir müssen auch nicht schweigen über die Repression gegen die Palästinensische Studentenbewegung und gegen die einzelnen Palästinensischen Studierenden hinter den zionistischen Gittern. Wir stehen auf der Seite der Palästinensischen Studierenden!