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1. Mai 2024

Das diesjährige „Internationale Fest“ des DGB fand dieses Mal im Rahmen einer komplett neuen Organisation und an einem anderen Ort statt. Es war immer noch in der Nähe der VW-Halle, aber diesmal unmittelbar daneben auf der großen Wiese. Unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ fand die Maikundgebung statt, mit anschließender Demonstration, die bis zum Internationalen Fest führte. Die Infostände waren insgesamt nicht so verwinkelt und das Fest fühlte sich daher gemeinschaftlicher an als die Jahre zuvor. Wir als SI Braunschweig haben einen sehr guten Standplatz an der Oker ergattern können und wurden den ganzen Tag über gut besucht.

Die Besucher*innen an unserem Stand hörten oder informierten sich mit großem Interesse über unser Projekt mit den Textilarbeiterinnen in Bangladesch zu. Dabei geht es darum, dass sie sich in der Gewerkschaft organisieren. Es ist so, dass sie schon mit viel Mut kämpfen, aber sie sind noch zu wenig organisiert. Obwohl in Bangladesch Arbeitsgesetze allen Arbeitern das Recht zur Organisation in Gewerkschaften geben, wird die gewerkschaftliche Tätigkeit durch Unternehmer und Staat bekämpft. Aktivistinnen werden entlassen, angegriffen durch angeheuerte Schläger, falsche Beschuldigungen werden erhoben, Polizeiangriffe, Verhaftungen, Belästigungen und Repressionen sind an der Tagesordnung in Bangladesch. Wir haben über die Notwendigkeit der Selbstbestimmung der Textilarbeiterinnen gesprochen, wozu entschieden zugestimmt wurde.

Darüber hinaus haben wir über die Auswirkungen der Textilproduktion auf die ganze Welt diskutiert. Es wurde dem auch zugestimmt, dass die Produktions- und Konsumweisen sich nachhaltig ändern müssen, damit wir unsere (Um)welt so lange wie möglich genießen können. Auch über die Geschäftsmodelle von großen Konzernen, die ein großes Problem für den Klimaschutz stellen: wöchentlich wechselnde Kollektionen, die in unnötige hohe Stückzahlen produziert werden und zum Teil direkt ab Lager im Müll landen, haben wir gesprochen. In Deutschland sind das laut Marktforschungsinstitut Euromonitor International jährlich 230 Millionen Textilien (Stand 2019), die bisher potentiell vernichtet werden könnten. Diese hohe Zahl an zerstörten Textilien ist allerdings nicht nur auf Post-Consumer-Textilien zurückzuführen (also auf Altkleider im klassischen Sinn, die Endkonsument:innen aussortieren und wegwerfen)[1].

An unserem Stand wurden 7 Kuchen verkauft und viel Kaffee, Getränke und Kunsthandwerk und insgesamt 174,50€ einnehmen können. Wir haben wieder Kinderschminken angeboten und konnten damit 35,20€ sammeln.

14 SI-BS Mitglieder waren beim Infostand dabei und haben ihn aktiv unterstützt, zwei SI-BS Mitglieder, die nicht unterstützen konnten, haben uns dennoch besucht, auch von einer Teilnehmerin vom Sprachencafé und von weiteren Freunden wurden wir besucht.

Insgesamt wurden 606,38 gesammelt. Davon rechnen wir die 23€ der Wechselkasse ab und kommen dann zu auf 583,38€.

Das Geld wurde an unser Projekt „Textilarbeiterinnen in Bangladesch“ gespendet.


[1] https://info.recyclehero.de/eu-vernichtung-unverkaufter-kleidung

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