Monat: Dezember 2018

  • Nachruf für unseren Freund und Mitstreiter Bung Soenarto

    Nachruf für unseren Freund und Mitstreiter Bung Soenarto

    Lieber Bung Soenarto,

    Viele liebe Abschiedsgrüße von deinen Freunden und Mitstreitern von  Solidarität International e.V. (SI).

    Wir danken dir für die Jahrzehnte, wo wir gemeinsam die Solidarität und Hilfe mit der indonesischen Volksbewegung organisiert haben. Wo wir dafür gekämpft haben, dass du deinen indonesischen Pass wiederbekommen hast und für die unvergesslichen Erlebnisse auf unserer gemeinsamen Reise 2014. Wir danken auch deiner Frau  Anna Maria, die das alles, oft mit ihren schmackhaften indonesischen Gerichten, unterstützte.

    Du  hast seit deiner Verbannung nach Deutschland standhaft für die Menschen in deinem Land gekämpft, gegen die Unterdrückung der Soeharto Diktatur und für die Weiterführung des Freiheitskampfes nach seinem Sturz 1998. Du hast uns sehr geholfen neue Freundschaften in Indonesien zu finden.

    Wir sollen dir und deiner Familie auch alle letzten Grüße von deinen Freunden aus Indonesien überbringen, die sie noch gestern  zu uns schickten:

    “Liebe Angehörige von Soenarto,  Lieber Soenarto,

    Kami di indonesia turut kehilangan dan berduka atas meninggalnya bung Soenarto jasa dan semangat beliau tetap bersinar dan memberikan inspirasi bagi generasi muda.

    Salam duka dari kawan kawan

    Wir in Indonesien trauern um den Tod von Bung Soenarto und haben einen großen Freund verloren. Sein  Verdienste und sein Geist strahlen und inspirieren die jüngere Generation.Grüße von deinen  Freunden.”

    Soenartos Lebenswerk wird weiter bestehen, nicht nur im Gedenken und in unseren Herzen, sondern insbesondere auch in dem was von ihm für die Zukunft des indonesischen Volkes bestehen bleibt.

    Deine Freunde von Solidarität International (SI) in Berlin sind sehr betroffen von deinem Tod und wir  sprechen unserer herzliches Beileid seiner Frau Anna Maria und der Familie aus.

    SI Ortsgruppe Berlin

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  • Wie schön direkte und gelebte internationale Solidarität mit unseren Partnerogranisationen ist…

    Wie schön direkte und gelebte internationale Solidarität mit unseren Partnerogranisationen ist…

    om 26. bis zum 28. November durfte die Ortsgruppe aus Schwäbisch Hall einen Vertreter von Canto Vivo, Javier Véliz Benzaquen, begrüßen. Er ist Vertreter der Gruppe aus Llamas in der Region San Martin. Dies ist auch die Gegend, in der die Baumpflanzungen für die Schwäbisch Haller Grundschulkinder stattgefunden hat.

    Javier berichtete über die Wideraufforstungsaktionen, die die fortschrittliche Umweltschutzorganisation Canto Vivo sowohl im Regenwald wie auch in tristen Stadtgebieten z.B. in Lima durchführt. Er gab einen Überblick über verschiedenste Projekte die bereits laufen oder in Planung sind.

    So wird in Lima z.B. weiterhin intensiv mit straffälligen Jugendlichen gearbeitet, im Norden mit Gruppen indigener Frauen (Finanzierung u.a. durch Verkauf von Kunsthandwerk) und in Llamas wurde beispielsweise ein großes Kultur- und Kunstfestival organisiert, bei dem es u.a. darum ging, die alten Kulturen der Indigenen mit der „Moderne“ in harmonische Beziehung zu bringen. Auch internationale und systemkritische Arbeit kam nicht zu kurz und so berichteten dort beispielsweise Künstler über die aktuelle Situation in Brasilien.

    In Schwäbisch Hall hielt Javier gleich am Nachmittag seiner Ankunft einen Vortrag über die Arbeit von Canto Vivo für die Schüler und Schülerinnen der dritten und vierten Klasse in der Grundschule am Langen Graben in Schwäbisch Hall und legte damit den Grundstein für die zweite Projekteinheit von SI an dieser Schule.

    Nach einem entspannenden Nachmittag mit regem Informationsaustausch entführten ihn zwei Damen der Haller Ortsgruppe in die romatische Altstadt und berichteten ihm Einiges über die Geschichte der Stadt.

    Am Dienstagmorgen konnte Javier das Alten – u. Pflegeheim Lindenhof besichtigen, wobei neben interessanten Informationen über das Heim auch die Gesundheitspolitik und der Pflegenotstand nicht zu kurz kamen.

    Am Nachmittag machte er mit einem anderen Mitglied der Ortsgruppe einen Spatziergang durch ein an die Stadt grenzendes Erholungsgebiet namens Wettbach. Das ist eine 4 km lange Klinge, an deren Ausgang noch ein Aquädukt aus uralten Zeiten zu besichtigen ist. Im Anschluss gab es Zeit für eine umfangreiche Diskussion der Probleme, der Baumbestände und der globalen Klimakatastrophe für die Natur bei uns, in Peru und weltweit. Natürlich wurden auch Ursachen und Lösungsansätze besprochen…

    Nach einem gemütlichen Abendessen im „Kleinen Kreis“ wurden offiziell Spenden von SI an Canto Vivo übergeben, bestelltes Kunsthandwerk bewundert und erworben, um so die Arbeit von Canto Vivo weiter zu unterstützen und natürlich viel erzählt.

    Am letzent Tag des Aufenthaltes zeigte ihm Walter, ein Bauer in der Nähe von Schwäbisch Hall, seinen Wald. Einen Mischwald in der Art gibt es ja in Peru nicht. Walter zeigte die verschiedenen Baumarten und erklärte ihre Besonderheiten. Durch die lange Trockenperiode bekamen flach wurzelnde Bäume nicht mehr genug Wasser, so dass einige abstarben. Weil sie zu wenig Wasser hatten, konnten sie sich auch nicht mehr so gut gegen den Borkenkäfer wehren, der sein zerstörerisches Werk verrichten und sich vermehren konnte – auch eine Folge der heraufziehenden Klimakatastrophe.

    Mit der Besichtigung der Maschinen, der Hühner, Enten und Gänse beendeten wir den Besuch.

    Nachmittags besuchte er mit einem anderen Mitglied die in Schwäbisch Hall ansässige Kunsthalle Würth und genoß die Kulturangebote der schönen Kleinstadt.

    Zum Abschied gab es wieder ein gemütliches Abendessen, Geschenke und Ideen zur weiteren Zusammenarbeit wurden ausgetauscht und Javier wurde nicht müde alle Fragen Interessierter ausführlich zu beantworten. Dabei gelang es ihm auf seine offene und freundliche Art bestens auf die Fragen von großen und kleinen Interessierten einzugehen.

    Es waren wunderschöne Tage, bei denen Javier Gelegenheit hatte, einige der Mitglieder unserer Ortsgruppe kennen zu lernen und wir umgekehrt einmal wieder die Gelegenheit, Informationen aus erster Hand zu bekommen. Bei all den Gesprächen fehlte es nie an Herzlichkeit und gegenseitigem Dank- und beide Seiten erfuhren durch diesen Austausch wieder einmal wie inspirierend internationale Solidarität und Freundschaft ist.

    OG SHA

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  • Weihnachtsbrief an Ngenyi

    Liebe Freunde des Ngenyi-Volksbildungszentrums in der DR Kongo!

    Die Weihnachtszeit beginnt und man überlegt sich, seinen Lieben und Freunden etwas Schönes zu schenken und auch für einen guten Zweck zu spenden.

    Wir möchten Sie/Euch um eine Spenden für das Ngenyi-Zentrum bitten und gleichzeitig herzlichen Dank sagen für die Spenden, die wir 2018 erhalten haben!

    2018 war für die Bevölkerung im Kongo ein sehr schwieriges Jahr. Die Lage hat sich nochmal weiter verschlechtert, besonders in Mbuji-Mayi – der Stadt mitten im Kongo, in deren Umgebung das Zentrum liegt. So schreibt uns Romain, der für das Zentrum aktiv ist:

    „Die allgemeine Lage für die gesamte Bevölkerung ist unerfreulich. Die Arbeitslosigkeit liegt nach wie vor bei etwa 90 % der Bevölkerung, v.a. unter den Jüngeren mit oder ohne einen Abschluss. Epidemien, z.B. Cholera und Ebola beginnen, sich über das ganze Land auszubreiten. Die Unsicherheit in Mbuji-Mayi und Umgebung ist jeden Tag und ständig spürbar. Die Kaufkraft fällt nur immer weiter, unerbittlich. In Mbuji-Mayi haben wir außerdem die Probleme der Trinkwasserversorgung sowie der Straßen, die unpassierbar sind, vor allem aus der Stadt hinaus wie zum Ngenyi-Zentrum. Selbst die Flughafenpiste zeigt schon Schäden.“

    Aber die Menschen geben nicht auf, und das Ngenyi-Zentrum ist ein wichtiger Anker – um gemeinsam Lebenshilfe, Kultur und Bildung und Auseinandersetzung über die Zukunft zu organisieren.

    2018 haben Mitglieder unseres kongolesischen Partnervereins mit unseren Spendengeldern unter anderem Bänke für den Versammlungssaal gebaut, sowie das gemauerte Haus innen und außen fertig verputzt, Decken und Fußböden hergerichtet und es von außen gegen Schlagregen gesichert. Der ist zur Regenzeit  immer sehr heftig. Für den Saal fehlen noch die Wände, die erst einmal provisorisch mit Schilfmatten geplant sind.

    Sie versammeln die Frauen regelmäßig, um über Hygieneregeln zu sprechen, damit die hohe Kindersterblichkeit eingedämmt wird und zur Vermeidung von Cholera, die seit Februar besonders in der Gegend grassiert. Auch die Aids-Aufklärung ist ein wichtiges Thema. Neu ist die Beratung, sich zur Selbstversorgung in Kooperativen zusammenzuschließen, um die gemeinsame Bestellung der Felder und Viehzucht zu organisieren. Das Zentrum diskutiert auch mit den Bewohnern der Umgebung über die angekündigten landesweiten Wahlen und einen Katastrophenplan, „um die außergewöhnliche Situation im Land mit gewöhnlichen Mitteln lösen zu lernen“, wie sie sagen.

    Ein absoluter Renner ist nach wie vor der Fußball. „Die Fußbälle des Zentrums haben eine große Anziehungskraft für die Jugendlichen der Umgebung, sie treffen sich hier täglich zum Sport und Fußballspiel“, schreibt uns Romain.

    Ihre/Deine Unterstützung für das Ngenyi-Zentrum ist letztlich auch ein Beitrag zur Bekämpfung von Fluchtursachen. Denn mit seinem Aufbau verbindet sich internationale Solidarität, Vertrauen in die eigene Kraft und eine Arbeit für die Zukunft der Jugend. Twasakidila – Danke.

    Wir wünschen schöne Feiertage und ein gutes Neues Jahr!

    Renate Mast und Elsbeth Sureau vom Vorstand

    Spendenkonto: VFI Kongo e.V. IBAN: DE25 4205 0001 0130 0642 89, BIC: WELADED1GEK

    Die Spenden sind steuerlich absetzbar. Bei Angabe der Adresse stellen wir gern eine Spendenquittung für das Finanzamt aus.

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