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Infostand von SI, "Keinen Schritt zurück - verteidigt Rojava!" am 11. Oktober in Schwäbisch Gmünd
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„Keinen Schritt zurück – verteidigt Rojava!“

Am 11. Oktober führten wir von SI-Ostwürttemberg einen Infostand und eine Veranstaltung durch unter dem Motto „Keinen Schritt zurück – Verteidigt Rojava!“.

Das Motto geht auf den Aufruf der Fraueninitiative Schwäbisch Gmünd zurück, die zur Kampagne „Keinen Schritt zurück! Für ein selbstbestimmtes Leben und Lieben“ aufgerufen hatte. Hintergrund ist der Bundeskongress der christlich-fundamentalistischen ‚Lebensschützer-Bewegung‘ im christlichen Gästezentrum ‚Schönblick‘ Mitte Oktober. Die Fraueninitiative schreibt in ihrem Aufruf: „Die ‚Lebensschutz‘-Bewegung vertritt reaktionäre, christlich fundamentalistische Positionen und ein Weltbild, das gesellschaftliche Errungenschaften akut bedroht und zurückdrehen will. … Doch wir halten dagegen! Wir möchten nicht, dass unser Geschlecht oder unsere Herkunft dafür ausschlaggebend sind, ob wir ein gutes Leben führen können oder nicht. … Nehmen wir diesen Kongress und die damit verbundene Etablierung rückwärtsgewandter Politik nicht einfach hin, sondern setzen wir dem unsere Perspektive eines solidarischen Lebens und einer solidarischen Gesellschaft entgegen.“ Klar, dass das von SI unterstützt wird.

Als SI steuerten wir mit dieser Veranstaltung und dem Infostand einen Beitrag aus unserer Schwerpunktarbeit bei. SI-Ostwürttemberg hat als Schwerpunkt die Spendensammlung für „Medizin für Rojava“. Es war daher unser erster Gedanke, Renate Mast von „Medizin für Rojava“ einzuladen. Sie und ihr Mann, Dr. Willi Mast, waren und sind beide aktiv in der Unterstützung der ICOR-Geburtsklinik in Kobanê und so erhielten wir wohl als erste den neuen Newsletter von „Medizin für Rojava“ und einen ausführlichen und kompetenten Bericht im ALSO-Kulturcafé in Schwäbisch Gmünd. Insgesamt konnte SI in den letzten Jahren für Rojava 661 350,69 EUR an Geld-, Sach- und weiteren Spenden sammeln. Damit wurde unter anderem die Photovoltaikanlage auf dem Klinikdach nach einem Schaden wieder instand gesetzt, denn, so Renate Mast: „Aufgrund täglicher Stromabschaltungen und der Blockade durch die Türkei ist es existentiell für die Klinik, sich nicht von diesen Umständen abhängig zu machen.“ Inzwischen sind über 25 000 Babys in der ICOR-Geburtsklinik zur Welt gebracht worden. Die Anwesenden sprachen sich eindringlich gegen die Kriegstreiberei und die Überfälle der Erdogan-Regierung auf das Kurdengebiet aus, wo sie Angst und Schrecken verbreiten.

Am Infostand gab es etliche Diskussionen und wir fielen mit unseren Handarbeiten und dem Infomaterial auf. Teils gab es Anfragen wegen weiterer Zusammenarbeit, aber leider ist die Brisanz der Situation in Rojava mit den ständigen völkerrechtswidrigen Angriffen aus der Türkei angesichts des barbarischen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine, in der öffentlichen Wahrnehmung etwas in den Hintergrund getreten. Doch, dass wir aktiv sind gegen die reaktionäre Propaganda des „Schönblicks“ wurde insgesamt, vor allem auch von Frauen, begrüßt.

Die Spendensammlung am Stand und bei der Abendveranstaltung erbrachte 235,20 EUR für „Medizin für Rojava“.

Als SI-Ostwürttemberg bedanken wir uns herzlichst bei allen Unterstützern, insbesondere bei Renate Mast von „Medizin für Rojava“ für den ausführlichen Vortrag und der ALSO Schwäbisch Gmünd und Ali Nagelbach für den schönen Raum.

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