(Korrespondenz) Am 29.5.21 fand mitten in der Heidenheimer Fußgängerzone eine Aktion statt zur Solidarität mit den Opfern der israelischen Apartheidspolitik und der Unterstützung des palästinensischen Widerstands für ein selbstbestimmtes Leben. Friedhelm Bühner hatte als couragierte Einzelperson dazu aufgerufen und für eine Beteiligung daran geworben. Lediglich die MLPD beteiligte sich neben SI als weitere Kraft; die SDAJ hatte kurzfristig abgesagt, ohne Angabe von Gründen. Die Regionalgruppe Ostalb beteiligte sich mit einem ansprechenden Infotisch und einer Spendensammlung für die Al-Jaleel-Society in Jenin an der Aktion. Weithin sichtbar das Plakat mit klaren Positionen in dieser breit und heftig geführten gesellschaftlichen Auseinandersetzung
„Der Kampf der Palästinenser um ihre Selbstbestimmung ist kein Terrorismus!“
„Kritik an der israelischen Apartheidpolitik ist kein Antisemitismus!“
„Spenden Sie für die Al-Jaleel-Society im Gaza-Streifen zur medizinischen Rehabilitation von Opfern der israelischen Besatzungspolitik im Flüchtlingslager Jenin!“
Leider war unser Spendenergebnis mit 7 € recht mager, doch waren wir oft so in Gespräche vertieft, dass wir gar nicht so richtig auf Spenden ansprechen konnten. Zudem hatte die Heidenheimer Bürokratie kurzerhand untersagt, eine Lautsprecheranlage einzusetzen, so dass wir auf Einzelgespräche umschwenken mussten. Wir nutzten das zu einer tiefgehenden Auseinandersetzung, sammelten Unterschriften im Rahmen des Internationalistischen Bündnisses für die Kampagne „Gib Antikommunismus keine Chance!“ und durften ein neues Mitglied in unseren Reihen begrüßen.
Omid Raihan Alizada berichtet: In diesen Tagen sehen wir, dass Griechenland seine Covid-Einschränkung verlangsamt, die seit langem gelten. Sie öffnen sich für Tourismus und Geschäfte, Restaurants, Bars, Hotels öffnen ebenfalls. Es scheint, als würde das normale Leben nach Monaten und Monaten des Lockdowns wieder zurückkehren. Gleichzeitig beschleunigen sie das Impfprogramm überall auf der Insel. Nach einer langen Sperrzeit scheint es also, dass sie es endlich schaffen, das Virus in den Griff zu bekommen und dies ist eine sehr gute Entwicklung.
Aber niemand spricht über einen Raum von Land namens Mevronomi oder Kara Tepe, dem Flüchtlingslager, in dem wir leben und wie sind die Covid-Erkrankungen dort. Oder das Leben sucht hier rund 7000 Flüchtlinge aus verschiedenen Nationalitäten, während andere Teile der Insel sich öffnen und die Menschen hoffen, wieder zu ihrem normalen Alltag zurückzukehren.
Da niemand darüber spricht, werde ich versuchen zu erklären, wie es aussieht: Ich arbeite seit März 2020 für die selbstorganisierte Flüchtlingsgruppe Moria Corona Awareness Team (MCAT). Gemeinsam mit 35 weiteren Mitgliedern versuchen wir sehr, die Bedingungen im Camp zu verbessern. Also, ich weiß wovon ich spreche, ich sehe hier jeden Tag die Bedingungen. Leider läuft wieder so vieles schief. Mehr als 110 positive Fälle, die von Covid-19 infiziert waren, sind isoliert. Aber wir glauben, dass es noch viel mehr Flüchtlinge gibt, wir kennen die genauen Zahlen nicht, aber es könnten Hunderte sein. Ich sehe viele von ihnen krank und vermute, die Symptome zeigen sich in diese Richtung. Sie wollen aber nicht testen. Warum denn? Weil sie Angst haben, isoliert zu werden, weil die Isolationszone im Camp ein sehr schlechter Ort ist, den Menschen viel zu wenig zuwiderläuft. Da die Behörden dies wissen, suchen sie nach diesen Menschen und versuchen sie dort zu zwingen.
Da fragen wir: Warum ist es so schiefgelaufen?
Hier gibt es verschiedene Arten von Dingen, die den Menschen bedrohen: COVID, schlechter Lebenszustand während nur wenige Kilometer entfernt in Mytilene alles wie ein normales Leben scheint. Vor etwa einem Monat gab es 0 positive Fälle im Camp und die Insel war unter starkem Lockdown. Die Menschen waren sehr glücklich und hoffnungsvoll, das Camp vor einem Monat gemeinsam mit der Öffnung der Insel für Tourismus zu eröffnen und die Einschränkungen zu verringern. Da fragen wir: Warum ist es so schiefgelaufen? Wer hat das Virus ins Camp gebracht? Wer hat die Maßnahmen nicht eingehalten? Wir haben viele Ausländer von NGOs und anderen ins Camp kommen sehen, die oft keine Masken trugen und sich sehr sorglos verhalten. Wir haben sehr stark gewarnt, denn wir wussten immer, ob jemand das Virus hierherbringt, wir sind es, die Flüchtlinge, die den Preis zahlen werden.
Und wieder ist die Situation im Lager sehr angespannt und die Menschen haben Angst davor, wie es weitergeht. Es gibt viele Gerüchte und man spürt die Angst und Unsicherheit. Aber es gibt Lösungen, die helfen würden, die Spannung zu lindern und den Menschen ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln. Das könnte man einfach machen: Hier werden die Bedingungen verbessert, vor allem in der Isolationszone. Investiere in mehr Hygiene und Bewusstsein. Das würde nicht viel Geld kosten. Aber nichts passiert. Schon wieder. Neulich hat Elva Johnson aus der Europäischen Union das Camp besucht und 250 Millionen versprochen. Wir fragen: Wo ist dieses Geld? Für was ist es ausgegeben? Es sind die gleichen Fragen, die wir nach dem Brand letztes Jahr gestellt haben, als Millionen für das neue Camp gespendet wurden. Also fragen wir nochmal: Wo ist all das Geld hin?
Aber es ist nicht zu spät, sich jetzt zu ändern! Und es ist wichtig. Wir alle müssen hier mit dieser Krise anders umgehen! Aber sie müssen ihren Umgang mit den Flüchtlingen hier ändern. Flüchtlinge sind keine Feinde, sondern Partner im Kampf gegen Corona. Sie sollten nicht verhaftet und zu Isolationszonen gezwungen werden. Daher bitten wir erneut, die Situation hier ernst zu nehmen und lasst uns alle zusammenarbeiten, um sie zu überwinden, damit nicht nur alle Bereiche auf Lesbos außerhalb des Camps die Lockerung der Einschränkungen genießen können, sondern auch die Camp-Bewohner.
„Flüchtlinge hatten vorher ihr Leben selbst gemanagt …“
Die Flüchtlinge schreiben: Bereits vor einem Jahr waren wir im alten Moria Camp beschäftigt, das Virus zu bekämpfen. Und jetzt wird es wieder jeden Tag schlechter. Aber wir sind stolz, dass wir die ganze Zeit geschafft haben und wir denken, das zeigt die Stärke der Flüchtlings-Selbstorganisation.
Wir haben Covid-Awarness-Zertifikate für unsere Mitglieder vom BRF Training erhalten. Das ist gut, wir brauchen es und wir müssen die Aufmerksamkeit erhöhen. Wir haben ein Desinfektionstraining geschafft. So konnten wir alle Zelte und öffentlichen Räume im Camp desinfizieren. Dies ist ein sehr wichtiger Schritt, denn Corona verbreitet sich wieder schnell. Und es ist auch wichtig, dass wir dies als selbstorganisiertes Projekt von Flüchtlingen für Flüchtlinge tun. Aber, und bitte lesen Sie dies sorgfältig: Stand-by me Lesbos ist eine kleine Organisation. Wir versuchen, alles zu tun, was möglich ist, aber unsere Ressourcen sind begrenzt und wir stehen vor riesigen finanziellen Problemen, da wir glauben, dass solche Projekte selbst mit einem leeren Bankkonto durchgeführt werden müssen.
Unsere Partner im Camp begannen mit einigen Bildungskursen in sehr kleinen Klassen für Kinder und wir hoffen, dass wir sehr bald wieder mit den Bussen starten können. Immer noch ist Corona ein großes Problem im Camp, aber einfach den ganzen Tag nichts tun in einem geschlossenen Camp ist auch keine Lösung.
Am 25.05.2021 konnten wir endlich wieder mit unserem Recyclingprojekt neu starten. Wir haben die Lieblings Sachen verteilt Kartoffeln und Milch für leere Flaschen.
Und auch letzten Sonntag fand wieder die Sonntagskursen mit Kindern, um schöne Dinge mit Upcycling zu tun.
In den letzten Nächten hatten wir schreckliches Wetter, sehr schwerer Sturm, aber wie immer sind alle unsere Teams unterwegs. Heute sind besonders die Strände voller Müll, die von Wellen und Wind gebracht werden. Strände putzen, damit sie schön bleiben. Jeden Tag bringen Wind und Meer viel Müll und Plastik.
Ein ganz großes Dankeschön für die Sonnenbrillen.
Hadi und Omed schreiben:
Omid, 30, ein Apotheker aus Kabul, „die Ausgangssperre als Präventivmaßnahme ist notwendig gewesen, aber für Anwohner sehr schwierig. Es gibt nur einen Supermarkt im Camp und es ist überfüllt und nicht genug für die Leute. Es macht die Angst der Menschen auch schlimmer, die ganze Zeit im Camp zu sein und nicht zu verlassen.“ „Warum verlängern sie es immer wieder nur für Flüchtlinge?“ sagt. Hadi, 17, ein Künstler aus Afghanistan; er verteilt Flyer, die die Bedeutung des Händewaschens unterstreichen.
Wir sind stolz darauf zu zeigen, was die wahre Flüchtlingskraft ist, wenn wir uns selbstorganisiert hinbekommen. Vor zwei Tagen brannte das Hauptstromkabel in der Grünzone und 45 Zelte ohne Strom. Wir haben uns sehr bemüht zu reparieren, aber das Kabel war fertig und es brauchte ein neues. Wie immer haben wir gebeten, Stand by me Lesbos zu helfen, aber sie sagten uns, dass sie derzeit in großen finanziellen Problemen sind und nicht viel tun können, aber vielleicht einige andere Organisationen fragen. Aber wie viele Flüchtlinge können bis dahin ohne Strom bleiben? Wir haben also eine Lösung gefunden, wir haben ein anderes Kabel aus der blauen Zone genommen, dass nicht dringend benötigt wird mit Einigung der Elektroabteilung des Camps. Und nach zwei Tagen sehr sehr harter Arbeit haben wir es geschafft, das Problem zu beheben. Wir haben den Menschen im Camp gezeigt und allen, wir können sogar ohne Unterstützung hinbekommen, wir sind die echten Moria-Weißhelme und haben in Syrien gelernt, dass man eine Lösung finden muss. Dies ist unsere Aufgabe und um unseren Camp Bewohner zu helfen, wir sind bereit, zwei Tage zu arbeiten und jetzt sind wir immer noch beschäftigt.
Thomas Osten Sacken schreibt: So kann es auch gehen, …
… wenn man Flüchtlinge nicht wie bedürftige kleine Kinder behandelt, sondern als ganz normale Menschen, die bevor sie die zwölf Kilometer zwischen der Türkei und Lesbos zurückgelegt haben, ihr Leben auch selbst gemanagt haben.
Man überlege sich mal eine Minute, wie die Lage in diesen Camps aussehen würde, die Verantwortlichen würden einfach von Anfang an die Flüchtlinge in die Verwaltung der Camps einbinden, auf ihren Rat und ihre Ideen hören und sie weder als Feinde noch Bettler behandeln. Was hätte man mit den Abermilliarden tun können, die stattdessen in irgendwelchen trüben Kanälen versickert sind und eine ganze schön große Gruppe an Leuten zu Millionären gemacht hat? Überhaupt könnte sich mal wieder herumsprechen, dass es keine tragfähige Alternative zu Selbstorganisation gibt. Nur: Solche Selbstorganisation stellt natürlich das ganze Konzept so vieler NGOs radikal in Frage und damit auch das Auskommen einer halben Armee von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von inzwischen von der Elendsverwaltung leben.
Raid al Obeed:
Danke an diese Leute, die an syrische Flüchtlinge denken und demonstrieren. Das ist sehr wichtig. Syrien ist nicht sicher und gestern hat aus unserer Gruppe in einer Online-Diskussion erklärt, warum. Leute zurück nach Syrien zu schicken bedeutet, sie zu schicken, um getötet, gefoltert und ins Gefängnis gebracht zu werden. Wir haben gehört das die dänische Regierung Pläne hat die syrische Aufenthaltserlaubnis zurückzuziehen. Das muß sofort eingestellt werden. Hunderte syrischer Flüchtlinge, darunter Kinder, wurden vom dänischen Immigrationsdienst aufgefordert, nach Syrien zurückzukehren. Aber Syrien ist weit entfernt von einem sicheren Land. Obwohl die militärischen Anfeindungen in den meisten Ländern zurückgegangen sind, riskieren syrische Bürger weiterhin Verfolgungs-und Menschenrechtsverletzungen – auch in Damaskus und Umgebung.
Ein tolles Erlebnis
In Kara Tepe fischten Flüchtlinge einen über ein Meter lange und über 15 Kilo schwere pelagische Fisch. Wir kamen auch dafür in der örtlichen Zeitung. Der Fischer sagte das es, ein sehr wendiger und schneller Fisch war. Das ist ein Lapis Lazar, so nennen es die Griechen ist ein Raubfisch mit einem sehr langgestreckten Körper und flachen Seiten. Sein Maul besteht aus einer Reihe von scharfen Zähnen und einer zweiten Reihe von Innenzähnen. Seine Farbe ist silbrig-blau, wie auf dem Foto gezeigt. Dieser Fisch ist selber auf die Jagd nach Schaumfische gewesen.
Am Ufer des Lagers fischen die Flüchtlinge. Mit der Rute – „sie sind geübte Fischer geworden“, sagte Michalis – und werfen dabei vor allem Brot ins Meer, was viele schaumige Fische anlockt. Diese sind auch der Lieblingssnack des großen Raubfisches, von denen einer zu nahe ans Ufer kam und sich auf den Felsen verfangen hat. Von da an war das Angeln nach ihm einfach. Sie fielen ins Meer und brachten es von Hand an Land. Der Raubfisch wurde entsprechen gekocht und verspeist. Zuvor aber hat der stolze Fischer das Prachtstück wie eine Trophäe im ganzen Lager gezeigt.
Thomas Osten Sacken: Zwischen 2018 und 2020 sind mehr als 18,000 unbegleitete Migrantenkinder in Europa verschwunden, …
… laut den von Lost in Europe in 31 Ländern gesammelten Daten – darunter auch in der Europäischen Union, Norwegen, dem Vereinigten Königreich, der Schweiz und Moldawien. Obwohl die Daten oft unvollständig und teilweise ganz abwesend waren, bleibt die bestätigte Zahl das vermisste Migrantenkinder erstaunlich hoch. Italien ist nach den teilweisen Erkenntnissen der Journalisten mit 5,775 vermissten Minderjährigen am höchsten, Belgien mit 2,642, Griechenland mit 2,118 und Spanien mit 1,889. Die meisten der vermissten Minderjährigen kamen aus Marokko, mit etwa 8,000 marokkanischen Kindern wurden in den letzten drei Jahren vor allem in Spanien vermisst. Algerier waren mit 1,460 vermissten Jugendlichen die zweit betroffene Gruppe, Eritrea mit 1,171, Guinea mit 1,116 und Afghanistan mit 952 und Tunesien mit 822.
„Kumpel für AUF“ veröffentlicht folgenden Spendenaufruf:
Glück AUF!
Im Ruhrgebiet und auch weit darüber hinaus ist dieser Bergmannsgruß bekannt. Sie/Ihr benutzt ihn sicherlich auch oft, er ist fest in der Sprache der Menschen im Ruhrgebiet verankert. Ist er doch mehr als ein Gruß! Ist er lebendiger Beweis dafür, dass die Tradition der Bergleute und ihrer Familien keinesfalls von Gestern ist, dass die Erinnerung daran mehr als das Singen von Liedern oder die Erhaltung von technischen Bauten verdient. Der Umgang der Kumpel miteinander, die Härte der Arbeit unter Tage, ihre Solidarität, Mut und Selbstlosigkeit für die Arbeiterinteressen und denen zukünftiger Generationen zu kämpfen verdient mehr Beachtung.
Wir, von der bundesweiten Initiative „Kumpel für AUF“, sprechen Sie/Euch heute mit der Bitte um finanzielle Unterstützung an. Der Bergarbeiterstreik von 1997, bei dem aus dem Ruhrgebiet und Saarland über hunderttausend Bergleute nach Bonn zur Regierungszentrale zogen und gegen die Stilllegungspläne der damaligen CDU/FDP-Bundesregierung protestierten findet zu wenig Beachtung in der Erinnerung. Dabei war der 7-tägige Streik vom 7. bis 14. März 1997 ein Höhepunkt der Auseinandersetzung.
Daran wollen wir mit einem Denkmal erinnern. Ein Förderwagen, neben Schlegel und Eisen und dem Förderturm sicherlich das prägende Symbol des Bergbaus, soll in Gelsenkirchen-Horst aufgestellt. Sie wird von Jugendlichen passend beschriftet um an diese denkwürdigen Tage zu erinnern und gleichzeitig den Gedanken des Streiks in den Köpfen der Menschen zu erhalten, weil das letztendlich eine scharfe Waffe der Arbeiter im Kampf um die Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen ist.
Unterstützen Sie die Aufstellung und spenden Sie auf das Konto von Kumpel für AUF. Sie können gerne als Spender an der Feierlichkeit am Samstag, den 05. Juni namentlich genannt werden und sind natürlich herzlich eingeladen, selbst daran teilzunehmen.
Als Folge der weltweiten Klimakatastrophe haben seit dem 12. Mai schwere Regenfälle die Berau Regency in Kalimantan / Indonesien getroffen. Die Flüsse Kelay und Segah flossen über. Die Flut des Kelay River reichte bis zum Damm der Kohlenmine von PT. Rantaupanjang Utama Bhakti (RUB). Dieser brach am 16. Mai 2021. Das ist die größte Flutkatastrophe dort in den letzten 20 Jahren. 2.308 Haushalte sind von der Überschwemmung betroffen.
Die Regierung verharmlost das Überlaufen der Flüsse als Folge natürlicher Regenfälle und ignoriert die Schädigung der Landschaft, insbesondere die Umwandlung von Land in Kohlebergbaukonzessionen. In den Jahren 2020 bis 2021 gab es in Berau Regency zusätzlich zu den genehmigten Bergbaustandorten 11 weitere illegale. Nicht nur der Kohlebergbau, sondern auch die Umwandlung von Waldflächen in großflächige Ölpalmenplantagen im Oberlauf der Flüsse war die Ursache für die Sturzfluten am 12. Mai.
Regierung und Korruption sind tief verstrickt.
So Hanifah Husein, die als „President Director“ von zwei Bergbauunternehmen fungiert, nämlich PT. Syahid Berau Bestari und PT. Syahid Indah Utama. Sie ist die Frau von Ferry Mursyidan Baldan, dem ehemaligen indonesischen Minister für Agrarangelegenheiten und Raumplanung in der ersten Amtszeit von Präsident Widodo Jokowi.
Weiter hat das Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft sieben Kohlebergbauunternehmen im Bezirk Berau elf Genehmigungen zur Pachtung und Nutzung von Waldgebieten (IPPKH) erteilt. Die gesamte IPPKH-Fläche beträgt 10.490,6 Hektar. 2018 gab es in der Berau Regency 123 Kohlengruben, und das Unternehmen mit der höchste Anzahl war PT Berau Coal mit 45 Bergbaugruben. Darunter das Unternehmen PT.NBC im Besitz von Prabowo Subianto, dem aktuellen Verteidigungsminister der indonesischen Jokowi Regierung. Der Kampf zum Schutz der Natur und Menschen ist ein Teil des Widerstandes in ganz Indonesien geworden. Hunderttausende gingen Ende 2020 auf die Straße im Kampf gegen die Korruption und die neuen „Omnibus“ Gesetze der Jokowi – Prabowo Regierung, die der Ausplünderung von Mensch und Natur Tür und Tor öffneten.
Die Einwohner im betroffenen Überschwemmungsgebiet fordern:
Unverzügliche Durchführung eines umfassendes Umweltaudits aller im Bezirk Berau tätigen Bergbauunternehmen.
Einfrieren aller Maßnahmen während des Prüfungsprozesses aller Bergbauaktivitäten
Strafverfolgungsmaßnahmen gegen Bergbauunternehmen, Korruption und die Verstrickung der Regierung.
Unverzügliche Behebung aller Umweltschäden, die durch den Kohlebergbau und Palmölplantagen in Berau Regency verursacht wurden.
SI Stuttgart führt am 26.5. zusammen mit dem Freundeskreis Flüchtlingssolidarität eine Kundgebung mit Informationsstand zum Thema „Kein Mensch flieht grundlos“ durch und möchten euch dazu herzlich einladen.
24. April 2021 – Europaweit riefen Cuba-si Gruppen zu lokalen Aktionskundgebungen auf. Wir haben uns natürlich, mit bunten kreativen Schildern, solidarisch auch daran beteiligt.
03. April 2021 – Seit Wochen liefen durch das überparteiliche „Friedensbündnis Gera“ intensive Vorbereitungen zur Ostermarsch Kundgebung. Leider wurden stark links gerichtete Kräfte von den bürgerlich demokratischen Organisatoren im Vorfeld erneut gemobbt. Letztlich meldeten jene Drangsalierende ohne Mitbestimmung der eigenen Leute im Bündnis, zur Verärgerung und Missstimmung Aller, diese Kundgebung ab. Das geschah wenige Tage davor aus rätselhaften Gründen. Zum Glück ergriffen sogleich jene Schikanierten ihre Chance, meldeten die Ostermarsch Kundgebung unter ihren Namen neu an. Somit fand sie statt, für alle Interessenten auf antifaschistischer Grundbasis. Als SI-Gruppe waren wir mit unseren Infostand dabei. Warum gibt es solche Konflikte? Muss es wirklich immer so weit kommen? Gerade in heutigen Zeiten, wo globale Umweltkatastrophen, Faschismus und die Kriegsgefahr zunehmen, braucht es kein „weiter so“ zu Kreuze kriechen unter der Knute des Kapitalismus.