Kategorie: Indonesien

  • „Indonesia Gelap – Dunkles Indonesien“

    „Indonesia Gelap – Dunkles Indonesien“


    Protestkundgebung der indonesischen Kommunity in Berlin am Brandenburger Tor

    Seit Wochen demonstrieren v.a .tausende Studenten der Bewegung „Indonesia Gelap – Dunkles Indonesien“ in Jakarta und in zahleichen Städten gegen die Rechtsentwicklung der Politik des neuen Staatspräsidenten Prabowo Subianto (kurz Prabowo).

    Prabowo, dem Ex-General der Suharto Diktatur, wurde mit Millionen Spenden der indonesischen Konzerne und Megabanken in einer manipulierten Medienschlacht zum Wahlsieg verholfen. Scheinbar „Kreide gefressen“ hatte er seine faschistische Vergangenheit und die des Prabowo Clans als Generäle der Diktatur verschwiegen.

    Getreu seiner Förderer hat er sich nach dem Amtsantritt auch gleich ans Werk gemacht. Militärs wurden Minister und Militär und Polizei ermächtigt, gegen fortschrittliche, demokratische und revolutionäre Kräfte mit Verhaftungen, Bedrohungen, Hausbesuchen vorzugehen. Gegen Demonstrationen wird zunehmend Polizei- und Militärgewalt eingesetzt. Der Abbau von im Volksaufstand 1998 erkämpften demokratischen Rechte wird forciert. Aber auch sein Vorgänger „Jowoki“- Widodo hatte bereits viele, inbesondere antikommunistsche, Gesetze erlassen, wie das Verbot solcher Literatur und Symbole wie Hammer und Sichel. Angetreten und gewählt wurde „Jokowi“ u.a. wegen seines Versprechens, den Massenmord an über 1 Mio forschrittlicher Menschen unter der Suharto Diktatur aufzuklären, ebenso die Verbrechen gegen Beteiligte am Volksaufstand 1998. Damals lies Prabowo als verantwortlicher Polizeichef in Jakarta auf die Protestierenden schießen. Bis heute sind etliche Führer dieses Aufstandes verschollen.

    Mit seinem neuen Regierungprogramm hat sich Prabowo im Auftrag der indonesischen Konzerne und Megabanken zum Ziel gesetzt, Indonesien als inzwischen neuimperialistisches Land vom aktuell Platz 16 unter die TOP 5 der Welt zu führen. Dazu wurden auch erkämpfte Umweltgesetze beseitigt. Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Abholzung der Reste des bereits zu 2/3 vernichteten tropischen Regenwaldes für die Palmölproduktion zu erleichetrn. Weitere Beschlüsse dienen der Erleichtung von Investionen, insbesondere im umweltzerstötenden Nickelabbau und als weltgrößter Kohleexporteur auch in die Kohleminen. Deshalb stand auf einem Schild der Demonstranten auch „Blut indonesischer Nickelarbeiter klebt an jedem E-Auto“ Mit einem Gesetz zur Finanzierung von „Massenspeisungen“ der zunehmenden Armut im Land versucht Prabowo, sein Ansehen aufzumöbeln. Auf die Frage an die Demonstranten in Berlin, warum sie dieses Gesetz ablehnen, sagten sie: diese Gelder gehen nur in die Korruption und gleichzeitig plant Prabowo Haushaltskürzungen von rund 19 Mrd Dollar.

    Die neue Bewegung „Indonesia Gelap- dunkles Indonesien “ klagt diese Politik an. Die Forderungen in Berlin waren:

    – Verabschieden Sie Gesetze, die den Menschen und der Umwelt zugute kommen

    – Lehnen Sie menschenfeindliche und umweltfeindliche Gesetze ab

    -. Bewertung von Maßnahmen, die den Menschen schaden und Indonesiens Umwelt zerstören

    – Repressive Maßnahmen beenden

    – Militär und Polizei sind wieder in ihre Funktionen zurückzuführen

    – Gewährleistung der Meinungs- und Redefreiheit

    – Aufklärung früherer Menschenrechtsverletzungen

    Ein Vertreter von „Solidarität International“ sprach auf der Kundgebung und trug das Lied „Bonkar“ vor, wo viele mitsangen. Alle sangen auch das Lied „Lagu ibu Pertiwi – Mutter Erde „:

    Ich sehe Mutter Erde, in Trauer, ihre Tränen fließen,

    ihre Diamanten werden in Erinnerung behalten,

    die Wälder, Berge, Reisfelder, Ozeane, Schätze,

    jetzt hat Mutter Schmerzen, stöhnt und betet

  • Eine Reise nach Java

    Eine Reise nach Java

    Ein rundum gelungener Indonesienabend der Berliner SI -Gruppe

    Anfang des Jahres waren Martina und Andreas wieder mit einer kleinen Reisegruppe in Indonesien.

    Diesmal ging es quer durch Mitteljava. Die Fahrt war auch etwas Besonderes: gedacht als „Pilotreise“, erstmals organisiert gemeinsam mit unserem Partner- Reisebüro in Java.

    Andreas begann mit dem Lied „Bonkar“ von Iwan Fals, dem schon unter der Soeharto Diktatur bekannten indonesischen Protestsänger und gab einen Überblick über die Reise und die politische Situation – es war mitten im Präsidentschaftswahlkampf. Anschließend folgte ein sehr interessanter Film über die Stationen und Erlebnisse der Reise.

    Der Abend gab einen lebendigen Eindruck, dass die Reise gut geklappt hat. Es gelang die entlegendsten Ecken zu besuchen. Im Mittelpunkt waren die Orte, wo die einfachen Menschen wohnen, wir sahen das Strandleben am vermüllten Ozean, wo wir die einzigen ausländischen Touristen waren und sich hunderte Kleinhändler an ihren Ständen durchschlagen müssen, die Wahlveranstaltung der Megawati Partei, wo 1000 de mit kostenloser Anreise und Verpflegung hingekarrt wurden und diesmal hatten wir auch das Glück, dass der Vulkan Bromo nur wenig aktiv war und nach steilem Aufstieg in 2600 Meter Höhe der Kraterrand erreicht wurde.

    Solche kleinen Gruppenreisen können wir nur empfehlen. Sie ermöglichen Einblicke in das Leben der einfachen Menschen im Land und in sonst den Touristen verschlossene Bereiche. Wir wollen diese unbedingt wiederholen und wer Interesse hat kann sich bei SI Berlin oder Bundesvertretung melden.

    Gestärkt durch indonesisches Essen ( Reis mit Huhn auf Erdnusssoße und Krupuk) gab es noch eine lebendige Diskussion. Vor allem Nachfragen zur Umweltsituation. Die Besucher erfuhren, dass die Situation katastrophal ist. Mehrfach im Jahr Überschwemmungen. Auch in der 30 Mio Metropolregion Jakarta steht das Wasser oft meterhoch in den Hütten. Der Regenwald wird rüchsichtslos vernichtet für Palmölplantagen. Bergbau zerstört ganze Regionen. Der indische Ozean ist 3 Grad wärmer als zuvor. So ist das Thema Umwelt Topthema und es entwickelt sich eine aktive Umweltbewegung.

    Etliche unter den 28 Anwesenden waren zum ersten Mal auf einer Veranstaltung von SI und es konnten neue Kontakte geknüpft werden. Die Spendensammlung ergab 112 € für unsere Indonesienarbeit und aus dem Essensverkauf kamen noch einmal 62 € dazu.

  • SI Reisegruppe nach Indonesien

    SI Reisegruppe nach Indonesien

    Zusammen mit unserem Partnerreisebüro in Indonesien hat unsere SI Reisegruppe auch 2024 wieder eine sehr eindrucksvolle Reise in Indonesien organisiert.

    Geplant als touristische Reise durch Mitteljava, kamen wir mitten im Präsidentschaftswahlkampf in Yogyakarta an. Unübersehbar, wen die indonesischen neuen Globalplayer, die Besitzer der dortigen internationalen Konzerne und Banken, zu ihrem Favoriten erkoren hatten. Der dann auch am 14. Februar als Wahlsieger hervorgegangene Kandidat Prabowo und sein Vizepräsident, der Sohn des bisherigen Präsidenten Jokowi, dominierten auf unzählbaren riesigen Wahlplakaten das Straßenbild, auch in der entlegensten Ecke, zu der wir hinkamen. Millionensummen finanziert von deren Gönnern. Peinlich wurde versucht, die Rolle des Prabowo-Clans als Generäle der Suhartodiktatur zu vertuschen und auch die Rolle des absehbar künftigen 72 jährigen Präsidenten Prabowo als verantwortlichen Befehlshabers der 1998 in Jakarta versuchten Unterdrückung des damaligen Volksaufstandes gegen Suharto. Auf deren Wahlplakaten nur ein Motto: „Indonesia maju“ also „Indonesien vorwärts“ . Eine klare Aussage seiner Finanziers auf deren erklärtem Weg zu einer führenden Weltmacht im Kreise der alten und neuen Imperialisten. Aber auch Betrug und Kampfansage zugleich an die breite Bevölkerung. Überall, wo wir waren, begegneten wir der elenden Lebenssituation der über 50% der Bevölkerung, die täglich auf den Straßen ums Überleben kämpfen. Klein- und Kleinsthändler, Mopedfahrer, Dienstleister, die einem irgendwas zu verkaufen versuchen. Gelockt zu den Wahlveranstaltung und zur Wahlteilnahme mit kostenloser Verpflegung und Anreise zu diesen Ereignissen. Wie wir aus den Medien erfahren haben, gab es aber auch zahlreiche Proteste gegen diesen Wahlbetrug und seit Jahren Arbeiterstreiks gegen die arbeiter- und volksfeindlichen Gesetze der Jokowi Regierung, in der sich eben dieser Prabowo als dessen Koalitionspartner und mitregierender Verteidigungsminister, als Scharfmacher gegen Massendemos und Streiks bereits fragwürdige Verdienste erworben hat.

    Das war das eine, was bei der Reise unübersehbar war. Die andere Seite ist unsere Dankbarkeit für die tolle Betreuung durch unser Partnerreisebüro. Mit Fahrer und Leihauto konnten wir über oft enge Straßen die interessantesten und abgelegenen Ziele erreichen. Auch, von Betonplatte zu Betonplatte hüpfend, die Fahrt auf der katastrophalen von China gebauten und fast leeren, weil teuren Maut- Transjava- Autobahn. Wir besuchten einsame Strände, die dann angesichts der dortigen vielen elenden Verkaufsstände aber auch von zahlreichen Kleinhändlern belebt waren. Das Essen, das dort mangels Publikum tagelang in der Hitze liegt, für uns nicht ratsam. Wir besuchten Wasserfälle, heiße Quellen und sahen Landarbeit an steilen Hängen. Auf Attraktionen, wie die Tempel Prambanan und Borobodur und die Altstadt von Yogya haben wir diesmal verzichtet, weil wir schon mal dort waren und der Tempeleintritt für ausländische Touristen 25 Dollar beträgt. Ein Highlight war der Aufstieg zum Vulkan Bromo. Abgekämpft nach einer holprigen Fahrt mit dem Jeep und zu Fuß durch steile Wege durchs Lavafeld und am Ende über 250 hohe Stufen hinauf, erreichten wir den Kraterrand. Schwefeldämpfe brennen in der Nase. Dort oben das nach dem Ausbruch 2018 nicht restaurierte Geländer und wer dort nicht stoppt, rutscht „barrierefrei“ unaufhaltbar steil bergab in den tief unten liegenden brodelnden Kratersee. Was die Hotels betrifft, so erlebten wir Schönes und super Gastgeber und Fragwürdiges, insbesondere in dem Hotel der Kette „RedDoorz“ waren wir froh, nur 3 Nächte gewesen zu sein. Eine Herausforderung ist es auch immer für uns Europäer, hygienisch sichere Restaurants zu finden, aber da haben wir ja schon Erfahrung und wissen, worauf zu achten ist. Mit Hilfe von Freunden fanden wir dann die Läden, wo wir tolles und günstiges Kunsthandwerk und Batikstoffe erwerben konnten. Super waren auch gemeinsame Ausflüge mit Arbeitern, Bauern und Familien. Erwähnenswert ist es noch, dass wir diesmal nie mehr als 30 Grad Temperatur hatten. In Folge der Klimakatastrophe vermischen sich auch immer mehr Trocken- und Regenzeit.

    So wollen wir heute auch schon werben für Interessierte für weitere Reisen in dieses tropische rund um den Äquator liegenden riesige Inselreich im Sinne der Völkerfreundschaft, wie sie von SI praktiziert wird. Interessierte können sich bei der Bundesvertretung oder der Berliner SI Gruppe melden.

    Eure Reisegruppe

  • „Shadow play“, ein bewegender Film

    „Shadow play“, ein bewegender Film

    Jetzt auf dem SI youtube Kanal

    In bewegenden Bildern und mit zahlreichen Aussagen von Zeitzeugen schafft der Film „shadow play“ Öffentlichkeit über die Verbrechen der Suharto Diktatur in den Jahren nach 1965. Millionen Oppositionelle und v.a. Mitglieder der Kommunistischen Partei Indonesiens wurden ermordet oder jahrelang in Konzentrationslagern gefangen gehalten und sind bis heute politisch verfolgt.

    Zur Vorbereitung des Putsches des Generals Suharto am 30.September 1965 wurden 1000de indonesische Militärs – darunter die führenden Putschisten – in den USA ausgebildet. Ebenso waren der westdeutsche Geheimdienst und die Ludwig Erhard Regierung stets in Kenntnis und einschließlich finanzieller Unterstützung der Mördertruppen vor Ort. Der Auftakt der Massaker war die Ermordung von drei Generälen am 30.September 1965. Offizielle Staatspropaganda ist bis heute das längst widerlegte, von Suharto inszenierte Lügenmärchen, fanatisch auf den Leichen der drei Generäle tanzender, sexbesessener kommunistischer „Gerwani“ Frauen. Über die Methoden des US Imperialismus und die Geschichtverfälschung berichtet detailliert das nun auch in deutscher Ausgabe erhältliche Buch „Die Jakarta Methode“ des amerikanischen „Washington Post“ Korrespondenten Vincent Bevins, das SI ergänzend zum Film zur Lektüre empfiehlt.

    Der Film Shadow Play ist dennoch optimistisch. Auch unter schwierigsten Bedingungen konnte der Freiheitskampf niemals erstickt werden und 1998 stürzten die Volksmassen Indonesiens die Suharto-Diktatur. Aber bis heute agiert das Militär im Hintergrund quasi als Staat im Staat und unterdrückt vielerorts Streiks, Demos usw. Die aktuelle pseudofortschrittliche Jokowi Regierung, die als Wahlversprechen erklärte, diese Verbrechen aufzuklären, hat in den nun 9 Jahren ihrer Regierungsverantwortung nichts unternommen. Im Gegenteil, die Dämonisierung und das Verbot der KP Indonesiens und die Verfolgung ihrer angeblichen Anhänger wird bis heute drakonisch fortgesetzt, einschließlich marxistischer Literatur und Symbole wie Hammer und Sichel.

    Der Kampf zur Aufklärung und Verurteilung der Täter ist also von großer Bedeutung für den Kampf des indonesischen Volkes.

    Die Autoren und die oppositionellen Kräfte Indonesiens hatten SI deshalb im Jahr 2006 gebeten, den Film auf deutsch zu synchronisieren und haben SI auch die Vertriebsrechte für die deutsche Ausgabe des Films übertragen. SI dankt den vielen Synchronsprecherinnen und -sprechern, sowie den Übersetzerinnen und Übersetzern, die uns diese Aufgabe ermöglichten.

    Vertraglich vereinbart präsentiert SI jetzt den deutsch synchroniserten Film „shadow play“https://www.youtube.com/watch?v=pAFyWmsaapA

  • Länderabend Indonesien und SI-Reisebericht

    Länderabend Indonesien und SI-Reisebericht

    Am 22.04.2023 um 19.00 Uhr im Treff International, Reuterstraße 15, Berlin-Neukölln

    für die Projekte in Indonesien …

    hier geht es zum Einladungsflyer

  • „An die Kolleginnen und Kollegen von Pt Panarub Industry in Tangerang, Indonesien“

    „An die Kolleginnen und Kollegen von Pt Panarub Industry in Tangerang, Indonesien“

    Solidaritätserklärung SI Bundesvertretung

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von Pt Panarub in Tangerang Indonesien

    mit Empörung haben wir von den neuen Angriffen der Firma Pt Panarub auf Eure Lebens- und Arbeitsbedingungen erfahren. Pt Panarub, ein Betrieb, der in Tangerang in der Nähe von Jakarta über viele Jahre fast ausschließlich für den internationalen deutschen Adidas-Konzern produziert. Fußballschuhe, die auf dem Rücken der dort überwiegend beschäftigten zig tausende Frauen zu armseligen Arbeitsbedingungen produziert werden. Fußballschuhe, die dann in den Adidas-Shops zu mehreren hundert Euro weltweit verkauft werden.

    Schon 2012 hatte Pt Panarub 1300 überwiegend Kolleginnen fristlos entlassen und kriminalisiert, weil sie mit einem selbständigen Streik die Bezahlung nach dem staatlich festgelegten Mindestlohn durchsetzen wollten. Bis heute wurden sie nicht entschädigt.

    Mit der Begründung der Coronapandemie hatte Pt Panarub dann 2020 die Löhne der Arbeiterinnen und Arbeiter für 7-15 Arbeitstage um 50% pro Tag gekürzt und ebenso den Jahresurlaub auf 5 Arbeitstage. Der Lohnverlust pro ArbeiterIn war zwischen 800.000,- bis 1.300.000,- Rp (50 bis ca. 80 Euro ). Mit diesen Machenschaften und Tricks wurde der eh schon völlig unzureichende staatlich festgelegte Mindestlohn ausgehebelt.

    Jetzt folgt der nächste Angriff auf die Kolleginnen und Kollegen

    Mit der Begründung der Auswirkungen der globalen Rezession erklärt Pt Panarub, dass es derzeit einen Überschuss von 1.500 MitarbeiterInnen habe. Am 18. November 2022 wurden die ersten 400 KollegInnen gekündigt und für Weitere Jahresurlaubsansprüche gestrichen. Die entlassenen Arbeiterinnen und Arbeiter wurden vorgeladen und aufgefordert, selbst zu kündigen, um gesetzlich vorgeschriebene Abfindungszahlungen zu umgehen.

    Aber das ist noch nicht alles

    Die Gewerkschaften protestieren angesichts der explodierenden Inflation, gegen die am 29. November 2022 angekündigte völlig unzureichende Erhöhung des staatlich festgelegten Mindestlohns.

    Jakarta verzeichnete eine Erhöhung um lediglich 5,6 Prozent auf 4.901.798 Rp = ca. 300 Euro, die Provinz Banten und West-Java, also auch in Tangerang, um 6,4 Prozent auf 2.661.280 Rp = ca. 160 Euro bzw. um 7,88 Prozent auf 1.986.670 Rp = ca. 120 Euro. Hungerlöhne von denen man nicht leben kann und Extraprofite für Pt Panarub und Adidas.

    Wir sehen uns in Deutschland in besonderer Verantwortung, Euren Protest gegen Adidas zu unterstützen. Scheinheilig behauptet Adidas, nicht in der Verantwortung für diese Angriffe zu sein, während es gleichzeitig mit seiner Auftragsvergabe die Zustände bei Pt Panarub maßgeblich mitbestimmt und damit mitverantwortet.

    Diesen Betrug weisen wir zurück und unterstützen die Forderung und die Streik- und Protestaktionen der Kolleginnen und Kollegen und ihrer Gewerkschaften gegen Pt Panarub und den dahinterstecken Konzern Adidas:

    Entschädigung der 1300 im Jahr 2012 fristlos gekündigten Arbeiterinnen und Arbeiter und Anerkennung ihres Streikrechtes.

    Sofortige Rücknahme der begonnen 1500 Entlassungen.

    Volle Entschädigung für die Lohn- und Urlaubskürzungen in der Coronapandemie.

    Volle Bezahlung der staatlich festgelegten Mindestlöhne auch für die Contract Arbeiter.

    Darüberhinaus die Bezahlung des von den Gewerkschaften verlangten vollständigen Inflationsausgleiches.

  • Ostermarkt in Aalen-Wasseralfingen: 347,70 € für Medizin für Rojava

    Ostermarkt in Aalen-Wasseralfingen: 347,70 € für Medizin für Rojava

    Beim Ostermarkt der Stadt Wasseralfingen konnte unsere Regionalgruppe Ostwürttemberg von Solidarität International e.V. (SI) den stattlichen Betrag von 347,70 EUR für Medizin für Rojava einnehmen.

    Endlich fand der traditionelle Ostermarkt – nach mehreren Jahren Corona-Abstinenz wieder statt. Regionale Vereine und Hilfsorganisationen stellten ihre Arbeit vor und verkauften Osterschmuck, selbst Gebasteltes, Schnäpse und Marmeladen. Ein Stand gab gegen Spende für die Menschen in der Ukraine blaue Veilchen in gelb umspannten Töpfchen ab. Die Jugendfeuerwehr sorgte mit leckeren Roten, Thüringer Würstchen und Getränken für das leibliche Wohl.

    Uns von SI-Ostwürttemberg tat es gut, endlich wieder gemeinsam für unsere Projekte zu arbeiten, miteinander und mit den Menschen zu diskutieren und zu feilschen.

    Zunächst schien es jedoch eher so, dass Schneefall in der Nacht und eisige Kälte am Morgen einen verfrorenen Markt erwarten ließen, womöglich mit wenigen Besuchern.

    Schon morgens, vor 9:00 Uhr, fegten die Mitarbeiter der Stadt die von ihnen tags zuvor fachmännisch aufgestellten Marktstände vom Schnee frei und spannten Dachplanen auf. Dann konnten wir mit der Präsentation unserer Ware loslegen. Da waren Renates leckere Marmeladen und das Butterbrotsalz, Giselas Fingerpuppen und Gestricktes, Christas gefilzte Tiere, Mützen und Osterdekorationen, sowie Uschis wunderschöne Ostergestecke. Bücher, Schmuck aus Nepal und Lateinamerika, Kleider, Decken, SI-T-Shirts, Fächer und Schattenspielfiguren aus Indonesien waren am Start und machten die Wahl schwer.

    Der klare Bofrosthimmel ließ einen sonnigen Tag erwarten. Und so war es auch. Als gegen Mittag der Markt eröffnet wurde, war es in der Sonne warm. Junge Familien mit Kindern, ältere Ehepaare und ein paar versprengte Jugendliche nutzten das schöne Wetter, um durch die Stände zu flanieren, das Angebot zu taxieren und sich etwas schönes für Ostern auszusuchen. Es kamen einige Gespräche über die Arbeit von Solidarität International zustande und unsere Projekte fanden großes Interesse. Angesprochen auf eine Dauerspende von 1,50 EUR monatlich als Mitgliedsbeitrag, nahmen einige unseren Flyer mit. Eine breite Mitgliedschaft als Dauerspende ist für SI wichtig, um das Prinzip der 100%-Abführung von Spenden an das betreffende Spendenprojekt und die Menschen sicherzustellen. Porto-, Konto- und Verwaltungskosten werden bei SI aus Mitgliedsbeiträgen bezahlt.

    Nachmittags zur Kaffeezeit wurde das Gedränge dann dichter. Es war ein großes Hallo, als Bekannte, Kinder und Enkel vorbeikamen. Viele hatten den blau-gelben Veilchentopf in der Hand als Ausdruck ihrer Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Sie machten an unserem Stand nochmal Halt um unsere Auswahl auf sich wirken zu lassen und dann das Portemonnaie zu zücken. Als um 18:00 Uhr der Markt endete, war ein erfolgreicher, unterhaltsamer und solidarischer Tag von SI mit einem sehr guten Ergebnis abgeschlossen.

    Die SI-Regionalgruppe Ostalb bedankt sich bei der Stadt Wasseralfingen und allen Helferinnen und Helfern sowie „Zulieferinnen und Zulieferern“ für die tolle Zusammenarbeit und den gelungenen Tag.