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SI Reisegruppe nach Indonesien

Zusammen mit unserem Partnerreisebüro in Indonesien hat unsere SI Reisegruppe auch 2024 wieder eine sehr eindrucksvolle Reise in Indonesien organisiert.

Geplant als touristische Reise durch Mitteljava, kamen wir mitten im Präsidentschaftswahlkampf in Yogyakarta an. Unübersehbar, wen die indonesischen neuen Globalplayer, die Besitzer der dortigen internationalen Konzerne und Banken, zu ihrem Favoriten erkoren hatten. Der dann auch am 14. Februar als Wahlsieger hervorgegangene Kandidat Prabowo und sein Vizepräsident, der Sohn des bisherigen Präsidenten Jokowi, dominierten auf unzählbaren riesigen Wahlplakaten das Straßenbild, auch in der entlegensten Ecke, zu der wir hinkamen. Millionensummen finanziert von deren Gönnern. Peinlich wurde versucht, die Rolle des Prabowo-Clans als Generäle der Suhartodiktatur zu vertuschen und auch die Rolle des absehbar künftigen 72 jährigen Präsidenten Prabowo als verantwortlichen Befehlshabers der 1998 in Jakarta versuchten Unterdrückung des damaligen Volksaufstandes gegen Suharto. Auf deren Wahlplakaten nur ein Motto: „Indonesia maju“ also „Indonesien vorwärts“ . Eine klare Aussage seiner Finanziers auf deren erklärtem Weg zu einer führenden Weltmacht im Kreise der alten und neuen Imperialisten. Aber auch Betrug und Kampfansage zugleich an die breite Bevölkerung. Überall, wo wir waren, begegneten wir der elenden Lebenssituation der über 50% der Bevölkerung, die täglich auf den Straßen ums Überleben kämpfen. Klein- und Kleinsthändler, Mopedfahrer, Dienstleister, die einem irgendwas zu verkaufen versuchen. Gelockt zu den Wahlveranstaltung und zur Wahlteilnahme mit kostenloser Verpflegung und Anreise zu diesen Ereignissen. Wie wir aus den Medien erfahren haben, gab es aber auch zahlreiche Proteste gegen diesen Wahlbetrug und seit Jahren Arbeiterstreiks gegen die arbeiter- und volksfeindlichen Gesetze der Jokowi Regierung, in der sich eben dieser Prabowo als dessen Koalitionspartner und mitregierender Verteidigungsminister, als Scharfmacher gegen Massendemos und Streiks bereits fragwürdige Verdienste erworben hat.

Das war das eine, was bei der Reise unübersehbar war. Die andere Seite ist unsere Dankbarkeit für die tolle Betreuung durch unser Partnerreisebüro. Mit Fahrer und Leihauto konnten wir über oft enge Straßen die interessantesten und abgelegenen Ziele erreichen. Auch, von Betonplatte zu Betonplatte hüpfend, die Fahrt auf der katastrophalen von China gebauten und fast leeren, weil teuren Maut- Transjava- Autobahn. Wir besuchten einsame Strände, die dann angesichts der dortigen vielen elenden Verkaufsstände aber auch von zahlreichen Kleinhändlern belebt waren. Das Essen, das dort mangels Publikum tagelang in der Hitze liegt, für uns nicht ratsam. Wir besuchten Wasserfälle, heiße Quellen und sahen Landarbeit an steilen Hängen. Auf Attraktionen, wie die Tempel Prambanan und Borobodur und die Altstadt von Yogya haben wir diesmal verzichtet, weil wir schon mal dort waren und der Tempeleintritt für ausländische Touristen 25 Dollar beträgt. Ein Highlight war der Aufstieg zum Vulkan Bromo. Abgekämpft nach einer holprigen Fahrt mit dem Jeep und zu Fuß durch steile Wege durchs Lavafeld und am Ende über 250 hohe Stufen hinauf, erreichten wir den Kraterrand. Schwefeldämpfe brennen in der Nase. Dort oben das nach dem Ausbruch 2018 nicht restaurierte Geländer und wer dort nicht stoppt, rutscht „barrierefrei“ unaufhaltbar steil bergab in den tief unten liegenden brodelnden Kratersee. Was die Hotels betrifft, so erlebten wir Schönes und super Gastgeber und Fragwürdiges, insbesondere in dem Hotel der Kette „RedDoorz“ waren wir froh, nur 3 Nächte gewesen zu sein. Eine Herausforderung ist es auch immer für uns Europäer, hygienisch sichere Restaurants zu finden, aber da haben wir ja schon Erfahrung und wissen, worauf zu achten ist. Mit Hilfe von Freunden fanden wir dann die Läden, wo wir tolles und günstiges Kunsthandwerk und Batikstoffe erwerben konnten. Super waren auch gemeinsame Ausflüge mit Arbeitern, Bauern und Familien. Erwähnenswert ist es noch, dass wir diesmal nie mehr als 30 Grad Temperatur hatten. In Folge der Klimakatastrophe vermischen sich auch immer mehr Trocken- und Regenzeit.

So wollen wir heute auch schon werben für Interessierte für weitere Reisen in dieses tropische rund um den Äquator liegenden riesige Inselreich im Sinne der Völkerfreundschaft, wie sie von SI praktiziert wird. Interessierte können sich bei der Bundesvertretung oder der Berliner SI Gruppe melden.

Eure Reisegruppe

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