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  • Flyer: „Unterstützen Sie den Aufbau von ICOR“ liegt jetzt aktualisiert vor

    Flyer: „Unterstützen Sie den Aufbau von ICOR“ liegt jetzt aktualisiert vor

    Unser Flyer zur Unterstützung der ICOR – Internationale Koordinierung revolutionärer Parteien und Organisationen – liegt nun in aktualisierter Form vor. Er kann hier für den Einsatz heruntergeladen werden:

  • Viele Eindrücke bei einer Rundreise auf Lesbos

    Viele Eindrücke bei einer Rundreise auf Lesbos

    Unser SI-Mitglied Jordanis war mit einer MLPD-Delegation in Griechenland. Sie haben die kämpfenden Kollegen und ihre Familien von Larko besucht und eine Rundreise unternommen. Vom Besuch des Flüchtlingslagers auf Lesbos und unserem Partner vor Ort, Michalis, berichtet Jordanis:

    Liebe Freunde, Genossen,

    (Besuch auf Lesbos Teil 1) Ich hatte während unsere Reise in Griechenland ständig Kontakt mit Michalis. Er versicherte mir telefonisch, dass er sich freut, dass Solidarität International das Versprechen, noch dieses Jahr nach Lesbos zu kommen, einlöst. Alles ist klar, ich soll mir keine Sorgen machen.

    Begrüßung durch Michalis

    Michalis, der Präsident von Stand by me Lesbos, hat uns selber vom Flughafen abgeholt und uns in einem tollen Hotel mit Meeresblick untergebracht. Sein Programm war so durchdacht, dass wir alles, was die Flüchtlingsfrage angeht, in Lesbos persönlich erfahren haben. Er brachte uns mit Menschen zusammen, die die Entwicklung der Solidarität mit den Flüchtlingen in Lesbos zu ihrer Herzangelegenheit gemacht haben.

    Man kann nicht so ohne weiteres in das Camp rein. Michalis organisierte, dass Ausweise von uns erstellt werden. Wir mussten alle persönlichen Angaben machen, Ausweisnummer, Wohnort und Bilder. Das war kein einfacher Prozess.

    Moria: Sauberkeit – aber auch Zäune und viel Polizei

    Ich hatte von Bildern und Erzählungen der Flüchtlinge und von Michalis eine Vorstellungen, wie es da aussieht. Als ich aber von Weitem das Lager sah, und als wir uns der Pforte näherten, und ich die Zäune und den Stacheldraht, die das Lager umschliessen, sah, da musste ich schon selber mit einer gewissen Wut kämpfen. Das Camp war streng bewacht von Polizei. Unsere Ausweise wurden streng kontrolliert. Als wir reinfuhren, sahen wir an vielen Punkten Polizeistationen. Wir durften nicht fotografieren. Doch das ließen wir uns, wenn sich Möglichkeiten ergab, nicht nehmen.

    Als das Lager in Moria, in dem bis 42.00 Flüchtlinge lebten, brannte, wurde auf dem Militärübungsplatz Kara Tape ein Zeltlager aufgebaut für 12.000 Flüchtlinge. Inzwischen leben nur noch 1400 Flüchtlinge in Kara Tape und es werden ständig weniger. Man fragt sch, wo sind sie? Mit Sicherheit nicht in Deutschland. Sie leben auf den Straßen der Großstädte in Griechenland. Vor allem in Athen. Es gab keine Zelte mehr. Alle lebten in Containern und Häuser aus Plastik. Es sah alles sauber aus, Es gibt Duschen und Essensversorgung. Von der schlechten Qualität des Essens haben die Flüchtlinge oft berichtet.

    Schulungsbusse – eifrig genutzt

    Wir fuhren weiter tief in das Camp, und am Ende stand das Meer und vor uns zwei Busse. Diese zu Schulungsbussen umgebauten Busse waren durch eine Spendensammlung von Solidarität International finanziert worden. Zwischen den zwei Bussen war oben eine Plane gespannt, die viel Schatten spendete. In der Mitte mit dem Schatten und der frischen Meeresluft waren Tische und Stühle aufgestellt. In der Ecke war eine Popcornmaschine, die zwei Mädchen eifrig bedienten. Am Eingang war eine Schaukel gebaut und die Kinder hatten großen Spaß.Von diesem schönen Teil kann man nicht direkt das Camp sehen. Das empfinden die Kinder und Frauen als „Oase“. So nennen sie es auch. Zu unseren Empfang wurde eine Party organisiert. Die Kinder, Frauen und Elias empfingen uns ganz herzlich. Auf den Tischen war alles was für eine Kinderparty das Herz der Kinder höher schlagen lässt. Getränk, die die Kinder lieben. Säfte, Cola, Fanta. Kekse, und viele verschiedene Chips. Popcorn durfte nicht fehlen.

    Diese ausrangierten Busse sind als Klassenzimmer ausgestattet. Es wird Unterricht gegeben in verschiedenen Sprachen, Musik gemacht, es gibt Computer.In einer anderen Ecke ist die Nähwerkstatt mit den Nähmaschinen von Courage, die eifrig betrieben werden. Dann gibt es einen Friseursalon für Frauen, ein ausrangierter alter Friseurstuhl mit einem großen Spiegel. Dort machen sich die Frauen gegenseitig schöne Frisuren und schminken sich.Es ist eine richtige kleine Welt des Lernens, der Gemeinschaft und eine Anlaufstelle für alle!

    Elias, ein Afghanischer Flüchtling,

    … ist die Seele dieser Oase. Er ist für die Organisation und der ganzen Logistik verantwortlich. Elias berichtete: „Hier ist die Moria-Akademie. Wir haben verschiedene Angebote, Malkurse, Computerkurse für Kinder, ein Friseursalon für Frauen, Schneiderkurs für Frauen und auch andere Kurse …Frauen kommen hier her mit ihren Kindern. An heißen Tagen gehen alle Kinder gemeinsam zum Schwimmen. Meine Familie lebt noch in Afghanistan, ich sehe die Nachrichten jeden Tag. Für alle wäre es besser, in andere Länder zu gehen. In diesen Monaten sind viele gekommen, für mich ist das Leben sehr schwierig.“ Elias ist seit sechs Jahren im Camp und aus unerfindlichen Gründen kriegt er kein Asyl. Er grübelt jede Nacht, warum, und wie es weitergeht. Tagsüber organisiert er die Oase, den Unterricht und schlichtet Streit“.

    Asylanträge dauern ewig!

    Michalis berichtete, dass das größte Problem heute das Warten ist, warten, warten, warten. Die Behandlung der Asylanträge zieht sich ohne Begründung über Jahre. Das bringt die Leute in Depression und zum Teil auch Aggression, weil sie ständig über ihre Zukunft nachdenken und nicht wissen, was sie bringt. Deswegen liegt Michaelis besonders daran, dass die Leute arbeiten können. Deshalb möchte er sehr gerne als weiteres Projekt der Zusammenarbeit ein Arbeitsplatzprojekt. Er hat zusammen mit den Flüchtlingen sage und schreibe 2 Tonnen Deckel von Plastikflaschen gesammelt, weil das Flaschenplastik selbst als Recyclingprodukt wenig wertvoll ist. Alles Wasser im Camp wird in Plastikflaschen verteilt und diese leeren Plastikflaschen dann wieder aufwendig per Schiff aufs Festland zurückgebracht. Eine völlige Ressourcen- und Geldverschwendung! Er wünscht sich ein Recyclingprojekt, das wenigstens einige Arbeitsplätze schafft, die sinnvolle Produkte hergestellen und bei optimaler Planung durch den Verkauf Erlöse bringen und weiter ausgebaut werden können!

    Einige Projekte wurden vereinbart

    Mit Monika und Michalis führten wir ein sehr ausführliches Gespräch über die weitere Zusammenarbeit und vorrangigen Projekte. Wir vereinbarten unter anderen folgende Projekte:

    Entsprechend der Bitte der Aktivistin vom Kindergarten Fahime aus Irak, werden wir Courage bitten, Unterwäsche zu sammeln und zu schicken … Als SI betreiben wir vorrangig das Recyclingprojekt d. h. Arbeitsplatzprojekt. …. Uns schwebt vor, unter Studenten oder Ingenieuren eine Ausschreibung zu einem Wettbewerb zu machen, wer die beste Idee hat, aus den Deckeln ein Recyclingsprojekt mit Arbeitsprozessen, aber auch realem Nutzen zu machen. Dafür wird ein nicht allzu üblicher Preis für den Gewinner ausgeschrieben. Anschließend erfolgt die Phase der Umsetzung und des Experiments wobei das Ziel ist, sowohl Arbeitsplätze zu schaffen als auch sinnvolle Produkte, die optimal geplant und verwirklicht dann auch durch den weiteren Verkauf Erlöse einbringt. …

  • Für die internationale Arbeit: SI-Programm in sechs Sprachen verfügbar

    Für die internationale Arbeit: SI-Programm in sechs Sprachen verfügbar

    Für die Arbeit mit ausländischen Partnern, am Infostand, bei Besuchen von Freunden und Bekannten usw. kann jetzt das Programm von SI in sechs Sprachen und einheitlich gestaltet als pdf-Datei (Seite 1 und Seite 2) herunter geladen werden. Das Programm ist in folgenden Sprachen verfügbar:

    • deutsch
    • englisch
    • türkisch
    • französisch
    • spanisch
    • russisch

    Viel Spaß mit der Arbeit mit dem SI-Programm, wünscht die Redaktion.

  • Ein Blickfang auf jedem Infotisch – unsere neuen Mitgliederwerbekarten

    Ein Blickfang auf jedem Infotisch – unsere neuen Mitgliederwerbekarten

    Seit eingien Tagen gibt es sie wieder: Unsere neu gestalteten Mitgliederwerbekarten. Hergestellt aus stabilem Karton und mit schönen Motiven, können sie einmal geklappt werden und bilden so einen Blickfang auf unseren Infotischen. Momentan sind zwei Motive verfügbar. Einmal eine allgemeine Werbekarte für SI und eine Karte zur 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz 2023 in Thüringen. Sie wirbt mit einem kurzen Text:

    Neben starken, kämpferischen Gewerkschaften brauchen wir vielfältige Organisationsformen, um für unsere Lebensinteressen einzutreten. Bergleute aus vielen Ländern haben sich zur Internationalen Bergarbeiterkonferenz zusammengeschlossen. Die 3. IMC wird vom 31. August bis 3. September 2023 in Thüringen/Deutschland stattfinden.

    Sie hat sich zum Ziel gesetzt, „eine neue Qualität des Zusammenschlusses der Bergarbeiterbeweung (zu) erreichen, die die Kraft und Macht entwickelt, auf die Entwicklung dieser Welt im Interesse aller Ausgebeuteten und Unterdrückten für eine lebenswerte Zukunft Einfluss zu nehmen.

    Die internationale Bergarbeiterkoordinierungsgruppe organisiert einen internationalen Fonds, der solidarisch die Beteiligung von Delegierten unterstützen soll, die nicht selbst in der Lage sind, die Teilnahme eines Delegierten eigenständig zu finanzieren und fördert die Übernahme von Länder-Solidaritäts-Patenschaften. …“ (Infobrief 1 auf der homepage www.minersconference.org). Gegenseitiges Lernen aus den verschiedenen Erfahrungen, Traditionen und Kulturen werden über die Konferenz organisiert mit der Vision für sich selbst und die künftigen Generationen darum zu kämpfen, „dass die Schätze des Bodens, des Wassers und der Lüfte denen gehören, die sie durch ihre Arbeit erschließen. Sie sollen eingesetzt werden für ein reiches würdevolles und gesundes Leben aller Menschen in Einklang mit der Natur ohne Ausbeutung und Unterdrückung.“ (Internationales Kampfprogramm der Bergleute)

    Spenden Sie für die Unterstützung der Anreise zur 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz auf das Spendenkonto von SI:

    IBAN DE86 5019 0000 6100 8005 84

    Werden Sie/werde Du Mitglied in SI!

    Die Karten können im Büro von SI bestellt werden:

    Büro SI

    Grabenstraße 89

    47057 Duisburg

  • Hello comrades – the humanitarian aid has arrived

    Hello comrades – the humanitarian aid has arrived

    Am Dienstag, 26.07. kamen Alex von der POG (Psychologen ohne Grenzen) und sein Vater zu uns nach Hall und holten unsere vorbereiteten Kartons ab.

    Der ursprüngliche Termin musste leider wegen ein paar ungeklärten Formalitäten beim Zoll verschoben werden. Nun konnten wir gemeinsam 6 richtig große Kartons mit Windeln für Kinder in verschiedenen Größen, Hygieneartikel für Erwachsene und Babynahrung einladen. Dank eines Spenders konnten wir reichlich Ware einkaufen. Beim gemeinsamen Frühstück in einer Bäckerei – die beiden hatten mächtig Hunger! – wurde über die aktuelle Weltlage und auch den Krieg gesprochen. Mit Alex konnten wir uns auf Englisch verständigen, sein Vater sprach „nur“ ukrainisch und russisch. Wir verabschiedeten uns herzlich mit dem Wunsch, uns wiederzusehen!

    Heute, den 28. Juli 2022, ist die erste Lieferung von Hilfsgütern in der Ukraine angekommen. Das ist ein Ergebnis der Zusammenarbeit von SI und der ukrainischen Nicht-Regierungsorganisation „Psychologen ohne Grenzen“. Sie schreiben:

    Hello comrades. The humanitarian aid has arrived to the town. Here are some images. Thank you ever so much for your help.“

    Vielen Dank an alle, die diese erste Lieferung möglich gemacht haben.

  • Bericht von der Seebrücke Kundgebung in Ulm 23.7.22

    Bericht (Ulm 23.7.22) über die Teilnahme an Aktion der Seebrücke.

    Gegen die Ungleichbehandlung von Geflüchteten aus der Ukraine und aus Afrika bzw. dem Mittleren Osten organisierte die Seebrücke eine Kundgebung auf dem Ulmer Münsterplatz.

    Es gab Reden, die offensiv die tödliche Abschottungspolitik der EU angriffen, gerade jetzt im Schatten des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Aktuell sterben so viele Menschen im Mittelmeer. Natürlich sollen Geflüchtete aus der Ukraine die bestmögliche Unterstützung hier in Deutschland bekommen. Aber die Ungleichbehandlung, oft verbunden mit Rassismus, ist unerträglich.

    Freundeskreis -Sprecher Joseph berichtete in seiner sehr bewegenden Rede von der kürzlich versuchten Abschiebung in das angeblich sichere Heimatland Ghana. Der Flieger nach Ghana sollte spät nachts in Hannover starten. Dortige SI Freunde hatten bereits eine Protestaktion „Abschiebungen stoppen! Gleiches Recht für alle Geflüchteten! Joseph muss bleiben!“ vorbereitet! Die Abschiebung konnte im letzten Augenblick durch Gerichtsbeschluss abgewendet werden. Ghana wäre für ihn lebensbedrohlich gewesen, auch weil da die für ihn als chronisch Kranken nötigen Medikamente unerschwinglich teuer sind. Hier in Deutschland sieht er für sich eine Perspektive. Aber seine Arbeitserlaubnis wurde ihm als Ausreisepflichtigem entzogen. Er dankte für die große Solidarität, die er hier erfährt, und rief alle Geflüchteten auf, sich zu organisieren.

    Für unsere noch sehr kleine Gruppe vom Freundeskreis Flüchtlingssolidarität eine gute Möglichkeit, uns bekannt zu machen und zu vergrößern. Wir stießen auf sehr große Offenheit und Austauschbereitschaft bei allen teilnehmenden jüngeren Aktiven.  Neben ai, Jusos, Grüner Jugend, Flüchtlingsrat und Linke trat der erst 2015 aus ehrenamtlichen Helfern entstandene Verein „Menschlichkeit Ulm“ auf. Wir haben ein neues Mitglied, mehrere neue Kontakte und 35 Euro als Spenden bekommen.

    Unsere Aktion wurde erleichtert durch die Unterstützung von SI-Mitgliedern.

  • Canto Vivo kommt zu Besuch!

    Canto Vivo kommt zu Besuch!

    Save the day!

    Wir freuen uns auf den Besuch von Dayamis und Maritza in Schwäbisch Hall!

    Ihr könnt schon mal den Donnerstag 01. September 2022 in eurem Kalender rot anmalen.

    Dayamis und Maritza präsentieren die Arbeit von Canto Vivo, Planta Monte und den Huertos Solidarios

    Die Veranstaltung findet am Abend im

    Haus der Vereine, Am Schuppach 7, 74523 Schwäbisch Hall

    statt. Weitere Infos folgen.

    OG Schwäbisch Hall

  • „Canto Vivo – es wird wieder gepflanzt“

    „Canto Vivo – es wird wieder gepflanzt“

    der unten stehende Link führt zu einem aktuellen Video zur Pflanzaktion

    https://youtu.be/U_DNIXuwM4k

  • Nationalstreik in Ecuador – Inti Raymi des Widerstandes!

    Nationalstreik in Ecuador – Inti Raymi des Widerstandes!

    Ein Bericht an SI Tübingen

    Aus Tübingen erhielten wir die Übersetzung des folgenden Berichts von Aida Marcillo Perugachi, Ecuador, vom Protest der Bevölkerung gegen die ecuadorianische Regierung und gegen Inflation und Rechteabbau: Inti Raymi1 des Widerstandes !

    „Die indigene Bewegung Ecuadors, angeführt von der historischen CONAIEKonföderation der indigenen Völker und Nationalitäten Ecuadors – hat von Beginn der Regierungszeit des Präsidenten Guillermo Lasso an, die Berücksichtigung der sozialen und öffentlichen Sektoren des Landes eingefordert, der Landwirtschaft, der Lehrer und der indigenen Völker. Es wurden Gelder für Bildung, Gesundheit, Landwirtschaft, Reisbauern, usw. gefordert. Es wurden Runde Tische zwischen Regierung und indigener Bewegung eingerichtet, um die sozialen Forderungen zu konkretisieren. Doch während eines ganzen Jahres wurde kein Projekt, das den Bedürfnissen der Bevölkerung entspricht, konkretisiert.

    Die sozioökonomische Situation spitzt sich immer weiter zu, die Bevölkerung fordert die Regierung zum Handeln auf. Außerdem braucht das öffentliche Gesundheitssystem Geld, da es kurz vor dem Kollaps steht, ohne Medikamente, ohne spezialisiertes Personal, und mit noch viel weniger technologischer Ausstattung. Wahlversprechen, wie die Reform des Interkulturellen Gesetzes, wurden nicht umgesetzt. Gemäß den Ergebnissen des SENECYT, wird Zugang zum Studium geregelt, doch es gibt noch viele Schüler, die nicht einmal mit der Oberschule fortfahren können.

    Die CONAIE rief ihre Basisorganisationen ECUARUNARI, CONFENAI und CONAICE zur Mobilisierung auf. Gemeinsam riefen sie alle organisierten sozialen Sektoren auf, sich anzuschließen. So wurde der nationale Streik für den 13. Juni 2022 angekündigt. Die zehn Punkte des Aktionsplans zeigen reale Probleme auf, mit denen die große Mehrheit der ecuadorianischen Bevölkerung leben muss: teurer Treibstoff, Hospitäler ohne Medikamente, geringe Preise für Produkte vom Land, usw.

    Die Regierung antwortete mit Tränengas. Und in der Nacht vom 13. Juni entführen sie den Vorsitzenden der CONAIE, Leónidas Iza, der nach 24 Stunden ohne Kontakt zur Familie und schon gar nicht zu Anwälten, auf Anordnung einer Richterin aus Cotopaxi, gegen Auflagen freikommt. Diese Willkür brachte das Fass zum Überlaufen und mündete in eine massive Mobilisierung der indigenen Völker und sozialen Sektoren, die das ecuadorianische Hochland lahmlegte. Es gab friedliche Großdemonstrationen in anderen Städten wie Guayaquil, Cuenca, Quito. Der Rückhalt aus der Bevölkerung nahm stetig zu. Am dritten Tag der nationalen Mobilisierung riefen die CONAIE und die verbündeten Organisationen ihre Basen dazu auf, nach Quito zu ziehen, mit dem Ziel Antworten vom Präsidenten Lasso auf die zehn Punkte zu erzwingen.

    Von Beginn an versuchte die Regierung die Mobilisierungen kleinzureden und zu verunglimpfen. Sie haben sie als Vandalen, Terroristen und kriminelle Organisationen bezeichnet. Um die Räume für die mobilisierten Menschen zu verkleinern, wurde den Streitkräften der Befehl gegeben, das „Haus der Kulturen“ und den Park „El Ejido“, den bedeutungsvollen Ort für den Kampf der indigenen Bewegung, zu überfallen und zu militarisieren.

    Diese Handlungen stießen auf noch mehr Ablehnung und auf mehr Unterstützung in der Mobilisierung. Die Regierung rief zum Dialog auf und setzte sich mit Gruppen zusammen, die die sozialen Forderungen nicht vertreten. Sie rief zum Dialog auf und unterdrückte, verhaftete und tötete die Demonstranten. Unter diesen Bedingungen forderten die Vertreter, als minimale Voraussetzung zum Dialog, das Ende der Gewalt.

    Dieses Mal haben sich die Mächtigen dazu entschlossen, vom rassistischen Diskurs zur Gewalt überzugehen. Der Ruf „wilde Indios“ reichte nicht mehr aus, jetzt wollten einige schmerzfreie Bürgermeister Mauern errichten, um zu verhindern, dass die Indios in die Städte Quito und Guayaquil kommen. Sie wollten nicht verstehen, dass in einem multinationalen und interkulturellen Land, alles Land allen gehört. Im Namen von „weißer Marsch für den Frieden“ versuchten sie dagegenzuhalten und schossen auf die Demonstranten. Diese reale Gewalt, diese verbrecherischen und verfassungsfeindlichen Handlungen, wurden von den staatlichen Autoritäten und großen Medien unterstützt und gedeckt. Der Grad der Gewalt gegen die Mobilisierungen zeugt von geringer Menschlichkeit.

    Zusätzlich zur Gewalt seitens der Regierung bei diesem nationalen Streik, konnten wir feststellen, dass die politischen und wirtschaftlichen Eliten keine Fortschritte gemacht haben und sich nicht modernisiert haben. Sie hängen immer noch im kolonialistischen und rassistischen Geist fest, wie vor 50 oder 100 Jahren. Sie glauben immer noch, dass das Blut und das Geld über dem Recht stehen; dass die einen dazu bestimmt sind zu regieren und der Rest zu arbeiten und zu gehorchen; dass das souveräne Volk die ungerechte Ordnung und Autorität nicht anfechten kann und noch viel weniger versuchen kann, diese koloniale Mentalität und Praxis zu ändern.

    Das Versprechen und Angebot der Regierung zum Dialog wurde ständig durch ihre Taten Lügen gestraft: die gewaltsame Repression hat sechs Menschenleben gekostet. Hunderte wurden verletzt und verhaftet. Die neuen Dekrete, die Privatisierungen und die Entlassung von öffentlichen Angestellten beinhalten, greifen das Gesetz an und richten sich gegen die Würde der Menschen, die um ihre Rechte kämpfen.

    Die CONAIE und sozialen Sektoren haben immer nach friedlichen und gerechten Lösungen der strukturellen Probleme gesucht. Die Forderungen beschreiben die Bedürfnisse der großen Mehrheit der Ecuadorianer: Senkung der Treibstoffpreise, Schuldenerleichterungen im Finanzsystem für mehr als vier Millionen Familien, die infolge der Pandemie und der Konzentration des Reichtums in wirtschaftlich starken Gruppen, in Not geraten sind, Schutz und Schaffung von Arbeitsplätzen, Haushaltsplan für öffentliche Hospitäler und Bildungseinrichtungen und Respektierung der kollektiven Rechte. Das sind einige der zehn Punkte, als Mandat für den Streik.

    Wir verurteilen in Ecuador und gegenüber der Weltöffentlichkeit die gewaltsamen und kriminellen Handlungen der Regierung und unternehmerischer Sektoren während des nationalen Streiks. Am 24. Juni griffen sie den Park „Arbolito“ und den Vorplatz des „Hauses der Kulturen“ an, warfen Tränengasbomben, genau dort wo sich die Führer der indigenen Bewegung und der anderen sozialen Organisationen versammelt hatten um auf den Beginn des Dialogs mit der Regierung warten. Wie wenn dies nicht schon genug wäre, beschloß Präsident Lasso, in der Nacht die „Plätze des Friedens“ zu attackieren, wo sich Männer, Frauen, Kinder und Jugendliche ausruhten. Es gab duzende Verletzte, Menschen mit Atemnot und etliche Verschwundene.

    Nach 18 Tagen der nationalen Mobilisierung, nach Gewalt seitens der Polizei und des Militärs, nahm die Regierung, vertreten durch ihren Regierungsminister, nach Vermittlung der katholischen Kirche,den Dialog wieder auf. Das sind die Erfolge nach 18 Tagen Widerstand:

    1. Der Dieselpreis wurde gesenkt von 1,90US$ auf 1,75US$, Extra und Ecopaís von 2,55US% auf 2,40US$, das heisst 15ct weniger je Gallone. Wir treten in einen Prozess der Fokusierung auf Sektoren, die mehr Unterstützung brauchen wie die Landwirte, Landbevölkerung, Transportleute und Fischer.
    2. Das Dekret 95 wurde zurückgenommen, die Erdölförderung wird nicht ausgebaut, um das Territorium und die kollektiven Rechte der indigenen Völker zu schützen.
    3. Das Dekret 151 wird reformiert, so dass es keinen Bergbau geben wird in: a) geschützten Gebieten und angestammten Territorien, b) Zonen, die als „nicht anzutasten“ erklärt wurden, c) archäologischen Zonen, d) Gebieten zum Wasserschutz, e) Die vorherige freie und informierte Konsultation der Kommunen, Dörfer, indigenen Völker und Nationalitäten wird garantiert, die Standards durch das CIDH und das ecuadorianische Schiedsgericht werden beachtet.
    4. Die Operativen und Mechanismen der Preiskontrolle für die Spekulation mit lebensnotwendigen Produkten werden gestärkt (Dekret 452).
    5. Für das öffentliche Gesundheitssystem wird der Notstand erklärt, damit den Hospitälern und Gesundheitsstationen sofort Medikamente und anderes geliefert werden können (Dekret 454).
    6. Mit dem Dekret 456 werden: a) der Bonus für menschliche Entwicklung von 50 US$ auf 55 US$ erhöht, was 1,4 Millionen Familien zugutekommt, b) Dünger für kleine und mittlere Produkteure zu 50% subventioniert, c) der Zinssatz für Kredite bei Banecuador bis 3000 US$ von 10% auf 5% gesenkt, d) abgelaufene Kredite bis 3000 US$ werden erlassen, e) 100.000.000 US$ mehr für produktive Kredite bereitgestellt. Diese Kredite bis zu 20.000 US$ werden über zehn Jahre für jährlich 5% vergeben. f) ein Gesetzentwurf erarbeitet zur Reformierung des Artikels 66 des organischen Rechts zur speziellen territorialen Aufteilung der Amazonia,

    Während 90 Tagen wird ein runder Tisch zum Dialog mit der Regierung geführt, um weitere Abkommen und Resolutionen zu den noch ausstehenden Themen der Zehn-Punkte-Agenda zu erarbeiten.

    Während des massiven nationalen Streiks erschien Präsident Lasso nur in Fernsehansprachen und setzte sich nicht an den Tisch des Dialogs. Trotzdem sah sich seine Regierung gezwungen dem Willen des Volkes zu entsprechen.

    Der Widerstand geht weiter, falls diese zehn Punkte nicht erfüllt werden.“

    1 Inti Raymi ist das Sonnwendfest (Inti=Sonne; Raymi=Fest). Es ist das größte Fest im Andenhochland, also von Bolivien bis Ecuador, und beginnt am 24.06. Weihnachten spielt dagegen nur eine unbedeutende Rolle. Im Zuge der Emanzipation vom Kolonialismus wird es auch immer selbstbewusster und sichtbarer gefeiert. Da zu der Zeit Streik war, wurde in den Straßen getanzt, trotz aller Gewalt, bzw der Gewalt zum Trotz.