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  • Michalis sprach mit einer griechischen Zeitung

    Er sandte uns einen Bericht.

    „Wir arbeiten seit Jahren mit den Flüchtlingen zusammen und helfen bei der Ausbildung. Beim Erlernen von Griechisch und anderer Sprachen bis zu künstlerischen Aktivitäten wie Nähunterricht und Erster Hilfe“ und ihre berufliche Rehabilitation. Wir stellen auch lebensnotwendige Dinge zur Verfügung. Als zweite Chance besuchten viele Erwachsene vor der Pandemie in der Nähe des alten Lagers von Moria. Wir hatten eine gemeinsame Schule in Zelten eingerichtet. Wir präsentieren uns nicht als Spezialisten oder Retter. Wir haben keinen Aufenthaltsplan. Vor den Problemen haben wir auf Lesbos gelebt, wir werden danach leben. Mit unseren kleinen Kräften bemühen wir uns, ihre Probleme herauszustellen, Vorräte und Möglichkeiten bereitzustellen. Wir arbeiten mit der Universität der Ägäis und dem Erasmus-Netzwerk zusammen. Wir unterstützen alle Selbstorganisationsbemühungen der Flüchtlinge selbst. Tatsächlich wurden drei solcher Gruppen eingerichtet: die Moria White Helmets. Sie sorgen zusammen mit der Verwaltung für die Reinigung und die Elektrik. Das Moria Corona Awareness Team, das über die Pandemie informiert. Es stellt Sanitärmaterial zur Verfügung stellt und wirbt für ein lohnendes Recycling. wirbt, An einem Tag werden 15.000 Plastikflaschen gesammelt, Die Moria Academy, fungiert auch als unterrichtsübergreifende Schule.

    Für uns kann es jedoch keine Lösung geben, die die Flüchtlinge selbst nicht einschließt. Sie sind weder nutzlos noch inkompetent. Viele haben großes Wissen und viele Fähigkeiten. Sie könnten in vielen Bereichen innerhalb und außerhalb des Camps eingesetzt werden. Bei landwirtschaftlicher und technischer Arbeit bis hin zu Infrastruktur und anderen Projekten Diese können wirtschaftlicher durchgeführt werden als von anderen beauftragten Unternehmen. Beschäftigung zu sichern mit Aussichten ist das beste Gegenmittel gegen Ausgrenzung, Institutionalismus und Untätigkeit.Dies führt zu einer Reihe von Problemen. Das setzt den politischen Willen und eine Kultur des gegenseitigen Vertrauens voraus.“

    Admin von Moria Corona Awareness Team

    Er wurde von einer griechischen Zeitung interviewt. Er stellt uns den Artikel zur Verfügung

    „Ich komme aus Afghanistan. In im Juni letzten Jahres kam ich mit meiner Frau und meinem fünfjährigen Sohn nach Lesbos an. Vorher waren wir drei Monate im Iran und ein Jahr in der Türkei. Dort fanden wir, obwohl wirr es versuchten, keinen Job. Wir haben in Kabul ziemlich gut gelebt. Ich studierte Pharmazie und war bereits im Beruf tätig, bis ich mit mit einem mächtigen Politiker in Konflikt geriet. Meine Familie und ich haben Bedrohungen auf unser Leben erhalten. In Afghanistan gibt es keine starke Rechtsstaatlichkeit. Also sind wir diesem aus dem Weg gegangen.

    Gut ist, dass wir nicht mehr im Camp, sondern in einer Wohnung in der Stadt leben. aber ich komme Fast täglich erfahre ich von den Bedürfnissen in unserer Gruppe.Es sind etwa 250 Personen aus verschiedenen Nationalitäten, Männern und Frauen. Dank eigener Kampagnen und Aktionen haben wir derzeit keine Krankheitsfälle in Kara Tepe, aber es fehlt die grundlegende Infrastruktur. Zwangsüberfüllung und schlechte Hygienebedingungen machen die Situation fürchterlich, nicht nur für das Coronavirus. Ja, wir mögen Griechenland und würden uns freuen, wenn hier zu bleiben und unser Leben neu gestalten könnten.“

    Shirin Tinnesand

    Aktivistin und Helferin im Lager Moria und Kara Tepe

    Sie hat mich auf einen Artikel aufmerksam gemacht, den sie am 26.11.2020 geschriebenen hat und in mehreren Zeitungen in Deutschland erschien. Ich sende es ebenfalls, weil er sehr wichtige Hintergründe darlegt und ihre eigene Erfahrungen bewertet.

    Wenn man auf Lesbos mit Geflüchteten arbeitet, ist es wichtig, die eigene Rolle und die eigene Beteiligung an den Ereignissen zu reflektieren: Ist man Teil eines Problems oder Teil einer Lösung? Beispiele für problematische Entwicklungen finden sich in den Nachwirkungen des Brandes in Moria. Einige Flüchtlingshelfer und NGO-Mitarbeiter, die auf Lesbos an Ort und Stelle sind, kritisierten die nach dem Brand von der Armee aufgebaute Notunterkunft sehr scharf: Da sie auf dem Gelände eines ehemaligen, aber nicht vollständig geräumten Schießplatzes eingerichtet und mit Stacheldraht umzäunt wurde, fühlten sie sich an ein Konzentrationslager erinnert.

    Es stimmt, dass diese Unterbringung viele Mängel aufweist. Kritik daran ist deswegen wichtig: Die Grundversorgung der Menschen war nicht gesichert, die hygienischen Bedingungen waren schlecht, es gab keine Duschen und zu wenig Toiletten. Allerdings hatte die Armee das Ersatzcamp für die Unterbringung von etwa 12.000 Menschen in weniger als 36 Stunden aufgebaut, die ersten Bewohner konnten drei Tage nach dem Feuer einziehen. Selbstverständlich ist so ein Notlager nicht für die dauerhafte Unterbringung geeignet. Es war klar erkennbar, dass die griechische Regierung und die Armee versuchten, die Menschen möglichst schnell von der Straße zu holen und ihnen provisorische Unterkünfte anzubieten. Das sollte nicht missachtet werden. Zudem waren sie damit eindeutig erfolgreich.

    Wenn Aktionen in der guten Absicht geplant werden, politischen Druck aufzubauen, muss immer auch ihre Auswirkung auf die Geflüchteten in den Lagern bedacht werden.

    Dennoch überschwemmten am dritten Tag nach dem Feuer die von lokalen Aktiven verbreitete Rede vom »Kon­zentrationslager« die sozialen Medien. Einige von ihnen steigerten das noch und warnten vor Maßnahmen wie im Zweiten Weltkrieg, Gerüchte und Behauptungen verbreiteten sich, dass die neue Unterkunft auf militärischem Boden bald – bald – in ein Gefangenenlager oder, schlimmer noch, in ein Geheimgefängnis umgewandelt werden würde.

    Die Anordnungen der griechischen Regierung, die den Asylsuchenden keine andere Wahl ließ, als in die neue Unterkunft einzuziehen und sich registrieren zu lassen, sowie der in Gerüchten verbreitete Begriff »Konzentrationslager« schufen ein panisches Klima und lösten viele furchterfüllte Diskussionen unter den Asylsuchenden aus. Schnell entwickelte sich kollektive Angst vor der neuen Unterbringung und der nachdrücklichen Aufforderung der Regierung, diese zu beziehen. Einige Asylsuchende erwarteten tatsächlich, in einem Geheimgefängnis zu landen, weil sie das in den sozialen Medien gelesen hatten. Viele beschlossen, lieber unterzutauchen, als das neue Lager zu beziehen. Andere ließen sich registrieren, zeigten sich aber überzeugt, dass sie dort sterben würden.

    Die Einrichtungen mögen fehlerhaft und unzulänglich sein – vor allem, wenn sie für die dauerhafte Unterbringung genutzt werden sollen. Tödlich sind sie allerdings nicht. Was die Geflüchteten tatsächlich vorfanden, hat – außer dem Stacheldraht – wenig mit den Skandalisierungen zu tun, die sie online vor einem Bezug des Camps gewarnt hatten. Der Wunsch zu helfen hatte einen völlig gegenteiligen Effekt: Man jagte Menschen, denen geholfen werden sollte, nur unnötig Angst vor Maßnahmen ein, die sie ohnehin nicht vermeiden konnten.

    Ein weiteres Beispiel für Schaden, den NGOs anrichten können, wenn sie außerhalb ihrer Zuständigkeit handeln, ist das Flugzeug, das die niederländische NGO »Let’s bring them here« finanziert und angeschafft hat. Weder die niederländische noch die griechische Regierung unterstützten das Projekt. Ungeachtet dessen blieb die NGO bei ihren Plänen, Geflüchtete von der Insel auszufliegen, und am 5. Oktober hob das Flugzeug ab. Selbstverständlich erhielt die Maschine keine Landeerlaubnis und musste umkehren.

    Die Aktion war weiter nichts als ein PR-Stunt, genau wie es viele Aktive auf Lesbos vorhergesagt und befürchtet hatten. Viele Asylsuchende hatten die Aktion allerdings ganz anders wahrgenommen. Denn »Let’s bring them here« hatte vor dem Flug einen Brief auf Englisch, Farsi und Arabisch an die »lieben Flüchtlinge auf Lesbos« geschrieben, in dem es hieß: »Die niederländische Zivilgesellschaft schickt dieses Flugzeug nach Lesbos und bittet die niederländische Regierung, es für die Umsiedlung zu nutzen.«

    Gemäß dem Plan der NGO sollten Spenden für das Flugzeug gesammelt werden, um dieses nach Lesbos zu schicken; innerhalb von 48 Stunden sollte es vollbesetzt mit Geflüchteten zurückfliegen. Man wollte demonstrieren, wie einfach es ist, einen Flug zwischen den Ländern zu organisieren. Allerdings hat sich die niederländische NGO für die Auswirkung ihrer Aktion auf die Menschen an Ort und Stelle offensichtlich nicht interessiert. Es gab eine große Diskrepanz zwischen der Strategie der NGO und dem Verhalten der Akteure auf Lesbos: Während die Verantwortlichen von »Let’s bring them here« behaupteten, die Aktion habe vor allem strategische politische Bedeutung, waren einige NGO-Mitarbeiter auf der Insel überzeugt, dass tatsächlich Personen ausgeflogen werden würden.

    Der Flug wurde unter den Asylsuchenden intensiv diskutiert, und einige NGO-Mitarbeiter sprachen aktiv Flüchtlinge an und luden sie zu diesem Flug ein, mit Sitzplatzreservierung und Ticket. Dies erhöhten die Konkurrenz und Aggressivität unter den Asylsuchenden, zudem erzeugte es falsche Hoffnungen. Wenn Aktionen in der guten Absicht geplant werden, Aufmerksamkeit auf ein Problem zu lenken und politischen Druck aufzubauen, muss immer auch die Auswirkung auf die Geflüchteten in den Lagern bedacht werden. Das ist hier offensichtlich nicht passiert.

    Wenig hilfreich ist es, wenn sich die Hilfsorganisationen in die Rolle des Staats begeben. Wenn Akteure an Ort und Stelle sich mehr Macht und Möglichkeiten zuschreiben, als sie tatsächlich haben, wird das nur zu Verwirrung bei den Geflüchteten führen. Zwar ist die Kritik an den unzureichenden Bedingungen zu begrüßen, unter denen die Geflüchteten in den über die Ägäischen Inseln verstreuten griechischen Hotspots leben müssen. Allerdings sollte nicht in Frage gestellt werden, dass Griechenland dafür verantwortlich ist, die Menschenrechte der an seinen Küsten Angekommenen zu achten und ihre Versorgung zu garantieren. Diese Aufgabe kann und sollte keine NGO für sich beanspruchen. Man nennt sie schließlich nicht umsonst Nichtregierungsorganisationen.

    Welche Probleme ein solcher Anspruch verursacht, kann man an dem »Olivenhain« oder »Jungle« genannten Gelände nahe des nun niedergebrannten Lagers Moria gut zeigen. Hier hatten kleine NGOs Land von lokalen Farmern gepachtet und verwalteten es, als wäre es Teil des Lagers. Sie appellierten an die Regionalverwaltung, sich um die Lebensbedingungen der hier untergekommenen Geflüchteten zu kümmern, obwohl weder die lokale noch die nationale Regierung diese Erweiterung anerkannt hatte. NGOs sind hauptsächlich Ermöglicher. Wenn der Staat also nicht tut, was der Staat tun soll, sollten nicht NGOs diese Rolle übernehmen. Vielmehr sollten NGOs den Staat unter Druck setzen und diesen dazu bewegen, seine Arbeit zu machen und seiner Verantwortung gerecht zu werden.

    Die Debatte über die Rolle von NGOs gibt es seit langem und nahezu überall. Hoffentlich können die Beispiele zu einer produktiven Debatte beitragen und migrationspolitisch Engagierte dazu anregen, sich zu fragen, ob ihr Handeln Teil des Problems oder Teil der Lösung ist.

    Thomas Osten Sacken

    Die »Zeit« hat den griechischen Migrationsminister interviewt. Was er sonst so sagt, mag ich hier nicht kommentieren. Diese Stelle allerdings sagt viel. Gehen wir davon aus, er sagt die Wahrheit, dann haben NGOs und UNHCR nicht nur Millionen and privaten Spendengeldern erhalten, sondern auch noch staatliche Gelder um diesen Witz an Dixie-Klos und die die paar Duschen im Camp nach Monaten im Camp aufzustellen?

    Dann wären sie also für dieses Desaster verantwortlich und hätten im Vorfeld auch zugestimmt, diese quasi staatlichen Aufgaben zu übernehmen?

    Wenn dem so ist, wäre dies ein unfassbarer Skandal. Wenn nicht müssten die betroffenen NGOs innerhalb sehr kurzer Zeit eine Gegendarstellung publizieren und richtigstellen, wie es wirklich war.

    ZEIT ONLINE: »Sie haben von der EU seit 2015 fast drei Milliarden Euro erhalten, um sich um die Flüchtlinge zu kümmern. Ihr Premierminister Kyriakos Mitsotakis hat versprochen, dass das neue Lager werde viel besser als Moria werde. Wie kann es sein, dass die Menschen trotzdem den Winter in Zelten verbringen müssen und Sie vier Monate brauchen, um genug Toiletten und Duschen zu bauen?

    Mitarachi: Das UNHCR koordiniert diese Arbeiten. Die Duschen und Toiletten bauen nicht wir, sondern die Nichtregierungsorganisationen. Für die Sanitäranlagen ist UNICEF zuständig.

    ZEIT ONLINE: Also sind die Nichtregierungsorganisationen schuld an den Zuständen im Lager?

    Mitarachi: Ich gebe niemandem die Schuld. Ich sage nur, dass wir uns gemeinsam mit der Europäischen Kommission entschieden haben, das Geld und die Aufträge für diese grundlegenden Dienstleistungen direkt an diese Organisationen zu vergeben. Es geht einfach nicht so schnell.“

    Insgesamt 36 Flüchtlinge und Migranten, hauptsächlich Afrikaner, Männer, Frauen und Kinder, wurden heute von der Küstenwache gerettet. Das Boot, mit dem sie in Richtung Küste von Mystegnos fuhren, defekt so dass die Passagiere in Gefahr waren. Alle wurden von einem Boot der Küstenwache gesammelt, das sie zum Hafen von Mytilene brachte, und sie in Kara Tepe in Quarantäne gesetzt wurden.

  • Nein zu neuen Lagern in Lesbos und Chios

    Die Flüchtlinge berichten

    Im Dezember begannen Elektriker, die Weißhelme von Moria mit der Elektroabteilung des Camps zusammenzuarbeiten. Sie reparieren und erweitern das Netz im Lager. Seither wurden Hunderte Zelte angeschlossen, neue Schalttafeln verlegt und Kilometer Kabel gelegt. Das ist natürlich keine langfristige Lösung, bis dies ein professionelles Unternehmen übernimmt.

    Heute haben wir für die Kinder Unterricht in Englisch.

    In einem Gespräch erzählte mir Michalis, dass der Bau eines neuen Gefängnislagers noch lange nicht durch ist, auch wenn die griechische Regierung und die EU Bonbons verteilt.

    Die Gemeinde von Lesbos und Chios wenden sich mit einer Resolution an die Öffentlichkeit, damit wollen sie ihre Opposition verstärken.

    »Nein zu neuen Lagern in Lesbos und Chios«.

    Heute wurden die neuen Zahlen von der Gemeinde veröffentlicht Diese Zahlen haben sie vom Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen auf Lesbos erhalten.

    Von den 9.496 Menschen leben 7.198 (76%) in Kara Tepe. Die Mehrheit stammt aus Afghanistan (71%), der Demokratischen Republik Kongo (9%) und Syrien (7%).

    23% der Bevölkerung sind Frauen,

    37% Kinder, von denen mehr als sieben Prozent von denen zehn Prozent jünger als 12 Jahre sind.

    Etwa 4,5% der Kinder sind unbegleitet, hauptsächlich aus Afghanistan.

    In der Woche vom 18. bis 24. Januar kamen 71 Menschen auf Lesbos an, während es letzte Woche 33 Personen ankamen.

    Thomas Osten Sacken unterstützt den Bericht von Robert Herr.

    Hudra foerdert Hilfe fuer Frauen und Maedchen

    Habe diese NGO-Werbung erhalten und dann spontan mal kurz recherchiert, weil ich mich fragte: Was machen die denn eigentlich genau? Dann war es aber so spannend, dass ich ein bisschen genauer nachgeschaut habe. Am Ende habe ich dann doch noch herausgefunden, was sie da in Jordanien genau machen.

    Es war zunächst erstmal gar nicht so einfach etwas zu finden, da ich keinen Rechenschaftsbericht, Jahresbericht oder Geschäftsbericht dieser NGO finden konnte. Da die NGO nicht als Verein, sondern als GmbH eingetragen ist, habe ich also erstmal der Firmenhistorie nach geforscht.

    Die Firma wurde ursprünglich 2010 als Bondus GmbH im Rahmen einer Startup-Werkstatt der TU Berlin gegründet. Damals noch als Firma für »Persönliche und automatisierte Beratung im Energiebereich, sowie Vertrieb und Vermarktung von Produkten aus dem Bereich Energie […] ebenso das Halten, Verwalten und Veräußern von Kapitalgesellschaften“, geführt von einem Diplom-Ingenieur und einer Juristin. Die Gründung wurde damals vom EXIST-Programm des Wirtschaftsministeriums gefördert. Die Juristin ist allem Anschein nach nicht mehr bei der Firma beschäftigt, sondern arbeitet jetzt als Beraterin für Wirtschaftsrecht bei der weltgrößten Kanzlei für Wirtschaftsrecht.

    Der Diplom-Ingenieur ist mittlerweile Professor an der TU Berlin und hat seine Firma Ende 2015, kurz nach der so genannten „Flüchtlingskrise“ neu aufgestellt, mit neuem Namen als COSA International gGmbH (vielleicht angelehnt an das Committee on Sustainability Assessment (COSA) der Vereinten Nationen). Als neuen Geschäftszweck aber angab: „Zweck der Gesellschaft ist die Förderung der Hilfe für Flüchtlinge und Kriegsopfer, die Förderung der Kultur dieses Personenkreises im Sinne von § 52 Abs. 2 Nr. 10 und 13 AO. Dieser Zweck wird verwirklicht durch das Betreiben von Gemeinschaftszentren, in denen folgende Dienste unentgeltlich für schutzbedürftige Menschen angeboten werden: Essensausgabe und die Bereitstellung temporärer Unterkunft, psychosoziale und medizinische Betreuung, kulturelle Veranstaltungen, Freizeitaktivitäten und Seminare zur Integration.“ Das Halten von Kapitalgesellschaften war nicht mehr Geschäftszweck, sondern stattdessen „Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung (AO).“

    Ob COSA International auch wirklich dergestalt tätig war, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Die Homepage cosa-international.org wurde mittlerweile abgeschaltet und auch in Archiven keine Mirrors dieser Seite auftauchen. Auf jeden Fall dachte man damals schon an eine Umbenennung und registrierte die Domain hudur.com, was schon recht nah an Hudara ist.

    2017 folgte dann die Umbenennung in Hudara, 2018 wurde der Geschäftszweck abermals geändert, musste dann von Amts wegen berichtigt werden.Er lautet mittlerweile wie folgt: „Der Eintrag betreffend des Gegenstands wurde von Amts wegen berichtigt und wird wie folgt eingetragen: Die Förderung der Hilfe für Flüchtlinge und Kriegsopfer, die Förderung internationaler Gesinnung, der Toleranz der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens, die Förderung der Entwicklungszusammenarbeit, die Förderung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und die Förderung der Wissenschaft und Forschung im selben Themengebiet im Sinne von § 52 Abs. 2 Nr. 1, 10, 13, 15, und 18 AO. Dieser Zweck wird verwirklicht durch das Durchführen von Projekten zu genannten Themen und das Betreiben von Gemeinschaftszentren, in denen folgende Dienste unentgeltlich für schutzbedürftige Menschen angeboten werden: Essensausgabe und Bereitstellung von temporärer Unterkunft; psychosoziale und medizinische Beratung; kulturelle Veranstaltungen, Freizeitaktiväten und Seminare zur Integration; Beratung zur Anpassung an den Klimawandel.“ 2020 wurde Hudara und Logo als Wort- und Bildmarke eingetragen.

    Im September 2020 wird es dann interessant. Das Unternehmen, das zu diesem Zeitpunkt nach eigenen Angaben aus fünf Leuten besteht, bezieht EU-Förderung im Rahmen der EU-Programme für die Außengebiete der EU an Land. Dabei sollen Lösungen für die erneuerbare Energiezukunft in Mayotte und anderen europäischen Inseln“ aufgezeigt werden. Mayotte ist eine französische Insel im Indischen Ozean mit knapp 250.000 Einwohner.

    Die Förderung, welche die Firma Hudara dafür bekommt beträgt 410.250 €. Das ist relativ stattlich, wenn man bedenkt, dass das rund das 50-fache der letzten veröffentlichen jährlichen Bilanzsumme der Firma bei rund 8000 € lag. Jetzt, 5 Monate später, hat die Firma mehr als doppelt so viele Mitarbeiter als noch im September, nämlich elf. Darunter unter anderem auch jetzt neu „Leitung digitales Marketing“, mit einer Spezialistin für „NGO Marketing Consulting“.

    Ergebnis dieses Geldflusses und der neu hinzugewonnenen Expertise für digitales Marketing bei NGOs dürfte dann vermutlich diese bundesweit geschaltete Facebookkampagne für Spenden sein,auch Instagram-Videos über „On the path to self-care: why and how to care the self and your community?“

    Wie sieht also das Projekt vor Ort in Jordanien aus, für das Hudara mit dieser Facebook-Werbung Geld sammelt. Was machen die denn da? Auf der etwas unübersichtlichen Homepage findet man es dann doch heraus:

    „Hudara hat daher einen Ressourcenleitfaden erstellt. In diesem wurden Materialien für die psychosoziale Ausbildung von Mitarbeiter der primären Gesundheitsversorgung zusammengestellt. Dies wird dazu beitragen, ein Programm zum Aufbau von Kapazitäten zu strukturieren, das die Rolle der Mitarbeiter der primären Gesundheitsversorgung bei der psychosozialen Unterstützung von Überlebenden von GBV stärken wird.“

    Da haben wir also die Antwort. Wer zehn Euro für Hudara spendet, unterstützt damit die Erstellung eines Ressourcenleitfadens.

  • Ein Flüchtling aus Kurdistan schrieb

    Ich habe heute die ersten wilden Narzissen auf dem Basar vom Mytilene gesehen.Das erinnert mich an Kurdistan. Sie blühten im März.

    Eine schöne und erfreuliche Nachricht. Endlich kam ein großes Unternehmen ins Camp, um sich um die Entwässerung zu kümmern. Es ist, wie wenn alle unsere Gebete gehört worden wären. Genau das haben wir in unserem Brief gefordert. Ein professionelles Unternehmen, das eine sehr gute Arbeit macht. Wir haben viele Regenfälle und kaltes Wetter erlebt, aber jetzt sehen wir, dass einige ernsthafte Veränderungen geschehen. Das ist sehr gut und gibt uns wieder Hoffnung, dass wir nicht vergessen werden. Wir wissen, dass es im Februar und März es noch viel regnet und kalte Tage gibt. So müssen wir wenigstens nicht den ganzen Winter in diesem Schlamm verbringen. Sie haben auch Kies gebracht, dies ist sehr gut ist. Wir haben auch gehört, dass sie in den nächsten Monaten eine professionelle und stabile Elektroanlage installieren werden. (siehe Film)

    Heute waren unsere Teams wieder fleißig dabei um den Strom reparieren. Das Wetter ist jetzt wärmer, aber es regnet immer noch und es windet. Wir geben unser Bestes, um alles zu tun, was nötig ist. Jetzt hörten wir, dass endlich ein großes Unternehmen aus Athen in den nächsten Monaten ein gutes und starkes elektrisches System aufbauen wird. Wir hoffen das sehr.

    Heute haben wir Saft gegen leere Flaschen getauscht. Und wir freuen uns sehr, denn haben von unseren Freunden von Stand-by me Lesbos gehört. dass dieses Projekt auch nach dem Januar fortgesetzt werden kann. Wirklich, es wurde sehr wichtig für das Camp, die Leute akzeptieren es sehr. Wir haben gerade gezählt, wir haben es sogar selbst nicht geglaubt: Letztes Jahr haben wir es geschafft, mehr als drei Millionen leere Plastikflaschen zum recyceln zu bekommen. Und viele Leute machen jetzt sogar Witze, sie sagen, dass es das erfolgreichste Recyclingprojekt auf der ganzen Insel ist.

    Bericht von Moria White Helmes

    Raed Alobeed bittet alle einen Bericht über ihn zu veröffentlichen. Sie haben es selbst es überall hin verschickt. (Ich habe schon oft mit ihn kommuniziert er Unterstützt uns ständig, wenn es um Informationen geht. Die Aktion war 18.04 2020, dem Tag X, er hat sich voll reingehängt und unterstützt. Ich habe oft gebeten auch einzelne Personen von den SO vorzustellen damit die SO auch ein konkretes Gesicht bekommt.

    Raed Alobeed ist Führer der arabischen Gemeinschaft in Moria.

    Er hat widerwillig seine Maske abgenommen um ein Bild von ihm zu machen.

    In Syrien war er ein Gesundheits Sicherheits- und Umweltberater. Er weiß genau, wann er Kritik an den Zuständen im Lager übt.

    Alobeed nahm die Dinge in die Hand und gründete die Moria-Weißhelme, benannt nach der oppositionellen Freiwilligen-Organisation Syrien. Mit Flüchtlingen, die Elektriker sind, hat er das Lager mit den Zelten, Straßen sowie die Toiletten mit Licht versorgt. Es gibt jetzt endlich funktionsfähige Lampen, damit der Weg und die Toiletten beleuchtet sind.

    Alobeed ist einer von etwa 500 Syrern in Kara Tepe. Auf seinem Handy ist ein fröhliches Kleinkind in einem roten Poloshirt abgebildet. Es ist sein jüngster Sohn Hassan, den er zuletzt als Baby gesehen hat. Er hat sechs Kinder, von denen fünf mit seiner Frau in der Türkei leben. Seine Eltern, Bruder und Schwester starben im Krieg. Nur seine älteste Tochter, 19 Jahr alt, ist auch auf Lesbos. Sie brachte letztes Jahr sein erstes Enkelkind im alten Camp zur Welt.

    Sein Traum ist es, wieder zu arbeiten, aber er hat es schwer. ′′ Niemand will uns, niemand kümmert sich um uns.“ Alobeed sieht die Hilfsorganisationen kritisch. Mit all dem europäischen Geld werden selbst das einfachste Ding wie gepflasterte Wege nicht gemacht.

  • Michalis aus Kara Tepe

    Michalis aus Kara Tepe

    Wenn ein Kind Schach spielt, denkt es und wird besser, wenn viele Menschen Schach spielen. Vielleicht wird die Welt nach einiger Zeit besser. (Siehe Bilder)

    Flüchtlinge melden

    Gestern war nach Wochen der erste Tag ohne Regen und auch nicht so kalt. Deshalb hat der Schachunterricht wieder begonnen. Aber immer noch draußen, weil es immer noch nicht genug Unterrichtszelte gibt. Wir warten seit zwei Monaten darauf. (siehe Bilder)

    3.

    Bilder von der Lebensmittelverteilung mit Freiwilligen für die armen griechischen Bürger in der Gemeinde Kalloni. Das Essen wurde vor Ort zubereitet. (siehe Bilder)

    4.

    Heute verteilten wir Dosenfisch für leere Flaschen.

    5.

    Guten Morgen. Guten Morgen. Sehr starker Wind heute und Letzte Nacht war starker Wind und es gab hier auch ein Erdbeben. Wenigstens sind sie so gefährlich. Wir sind ja ja in den »Superzelten der EU« untergebracht. Wir hoffen, dass alle in Lesbos gesund sind und keine Schäden an den Häusern haben. Die griechischen Nachrichten melden es eine Fortsetzung des großen Erdbebens von 2017 ist. (siehe Bilder)

    Ein weiterer sehr arbeitsreicher Tag. Es ist ein starker Sturm, deshalb helfen einige Teams, die Zelte zu sichern, andere reparieren kaputte Dinge, der Rest sammelt Plastikflaschen. Auch wir kämpfen, um den Strom am Laufen zu halten. Also fast alle Teammitglieder sind draußen, dies ist unsere Aufgabe und machen es täglich.

    6.

    Eine kleine Geschichte über was tun, wenn die Temperaturen bei minus Grad liegen.

    Wir müssen uns und unsere Familien warmhalten. Der Wind bläst unerbittlich und der Regen hat die ganze Nacht unerbittlich auf unsere Zelte geklopft. Also beschließen wir, einen Heizstrahler zu kaufen.

    Das Heizgerät funktioniert eine Zeit lang, aber dann fällt der Strom aus. Das passiert im Camp während der Wintermonate regelmäßig, weil der Wind einen Mast umgeworfen hat.

    Uns bleibt nichts anderes übrig und versuchen ein Feuer zu machen, um uns zu wärmen., Alles ist nass, weil es seit Tagen geregnet hat. Wir versuchen zu schlafen, aber dies ist schwierig, weil die Kinder weinen.

    Wir wachen am Morgen auf; Alles ist kalt und feucht. Wir wollen uns aufwärmen, wir wollen eine heiße Dusche nehmen.

    Wir gehen durch den Schlamm zu den Gemeinschaftsduschen. Es sind nur berühmten und modernen Eimerduschen der EU. Aber das geht heute nicht. Man sagt uns, dass es kein heißes Wasser gibt.

    Dies ist die Realität des Winters in Moria II. Während wir mit dem rauen Wetter und den unmenschlichen Bedingungen kämpfen, werden wir ignoriert, wenn wir nach angemessenen Duschmöglichkeiten, Wärme und Unterkünften fragen.

    7.

    Vielleicht haben wir uns während der letzten Woche nur auf negative Dinge berichtet konzentriert. Aber das ist nicht wahr. Nur wir wollten einige Änderungen, um das Leben hier ein bisschen zu verbessern. Wir sehen jetzt wirklich einige dieser Veränderungen. Die Toiletten sind an manchen Tagen gut gereinigt und es wurden neue Wassertanks installiert. Auch wir sehen einige ernsthafte Versuche, dieses Entwässerungssystem zu reparieren. All das ist gut und gibt uns etwas Hoffnung auf weitere Verbesserungen in diesem Jahr. Seit ein paar Tagen arbeiten die Behörden sehr fleißig. Haben unsere Berichte was gebracht? (sieh Bilder)

    8.

    Auf unserer Insel müssen um einen weiteren Toten trauern. Wir befinden uns immer noch in einem starken Lockdown Die Sperrstunden ist um 18:00 Uhr, weil sich die Situation nicht verbessert.

    Dies beeinflusst die Wirtschaft und das soziale Leben aller hier Lebenden.

    »Eine ältere Frau mit Grunderkrankungen verstarb heute am Samstag, dem 30 Januar, im Hospital von Mytilene an den Komplikationen des Corona-Virus.«

  • Info von einem Aktivisten

    Gestern Abend um 18:00 Uhr landete nördlich von Lesbos ein Boot mit 22 Personen, zehn Kindern, vier Frauen und acht Männern, nördlich von Lesbos. Die Menschen flüchteten sofort in den Wald, weil sie Angst hatten von der Polizei wieder in das Boot zu gesetzt und zurück in die Türkei geschickt zu werden. Sie flohen in die Nähe einer Kirche und machten von sich Bilder vons ich um später zu dokumentieren zu können, dass sie in Griechenland sind. Es herrschten in dem Abend Minustemperaturen. Der Aktivist von Kara Tepe schreibt, dass sie eine Nachricht erhalten haben, dass alle wegen Quarantäne im Lager Megala Therma registriert wurden. Die Kinder waren fast erfroren. Sie hätten die Nacht draußen nicht mehr überlebt. Eine andere Meldung macht uns jedoch große Sorgen. Wir erhielten eine Nachricht das ein Boot um 3.00 Uhr morgens ankommt. Bisher ist aber noch kein einziges aufgetaucht.

    30. Januar 2021

  • Bericht der Flüchtlinge vom 29.01.2021

    Wirklich, wir haben die Hoffnung verloren. …

    1.

    Wirklich, wir haben die Hoffnung verloren. Wir haben an europäische Politiker geschrieben. Wir haben nur nach einigen einfachen Dingen nachgefragt, wie Strom, Drainage und genügend heißes Wasser. Wir haben nichts. Sie kamen und gaben einen Bericht ab, dass sich die Lage im Camp verbessert hat und alles wirklich gut aussieht. Das hat die Zeitung geschrieben. Sie schreiben sogar, dass es für jede Familie eine Heizungen geben würde. Ja, es gibt vielleicht einige, die in einem Lager waren. In unserem Camp ist es nicht so. Warum denn auch? Weil wir nicht genug Strom haben.

    Wir verstehen nun, dass Europa uns keine Hilfe mehr geben wird. Sie wissen von uns und unserer Situation. Wir können ihnen sogar sagen, dass wir uns nicht um uns selbst kümmern. Bitte denkt an unsere Kinder. Sie sind unschuldige und Opfer des Krieges, sie brauchen nur einen Ort, wo es warm sind.

    Vielleicht hilft es den Internationalen Gerichtshof zu kontaktieren? Vielleicht weil sie nicht in Europa sind und ihnen vielleicht auch egal ist. Wir wissen es nicht, aber jeder Schritt ist gut, der uns ein wenig Hoffnung auf Veränderung gibt.

    2.

    Ein Elektriker: Den ganzen Tag versuche ich, Strom am Laufen zu halten. Bei einem Generator ist eine Störung. Das ganze System ist bei dieser Kälte völlig überlastet. Es geschehen viele Dinge. Unsere Teams versuchen alles, dass es funktioniert, aber es ist einfach nicht genug Strom verfügbar. Jetzt haben sich viele Flüchtlinge Heizungen auf dem Markt gekauft, nachdem keine mehr verteilt wurden. Nun kochen sie,das ist zu viel für die vorhandenen Generatoren. Wir brauchen einen weiteren großen und wir verstehen nicht, warum keiner gestellt wird. Einige sagen, dass einer in Reparatur ist, andere, er habe keine Lizenz vom Ministerium. Wir wissen es nicht, aber wir hoffen wirklich, dass wenigstens eine Lösung gefunden wird.

    3.

    Vorgestern war die Duschplatz mit den Eimern geschlossen. Ihr wisst, dass man das Duschen nennt, man gibt euch heißes Wasser und ihr es selbst über euch eingießen könnt. Auf die Frage, warum es geschlossen ist, bekam ein Flüchtling die Antwort, dass es heute ist zu kalt für warmes Wasser wäre. Also wenn es kalt ist, gibt es keine Heizungen, der Strom wird sehr instabil und gibt kein heißes Wasser.

    4.

    Viele Flüchtlinge, die Asyl bekommen haben, leben auf dem Festland und vegetieren in den Parks im Zentrum der großen Städte. 2.350 der 6.741 sind anerkannte Flüchtlinge. Also jeder dritte. Lebt man nicht im Lager ist das der Weg in die Obdachlosigkeit. Ständig sieht man Flüchtlinge,die ins Lager zurückkehren.

    Die Entscheidung von Mitarakis, Minister für Asyl, die Finanzhilfe für Asylsuchende unmittelbar nach der Gewährung des Asyls die EU-Geldern zu kürzen, führte in eine Sackgasse.

    5.

    Guten Morgen. Guten Morgen. Seht unser Video von den neuen Duschen. Wir staunen was Europa für Duschen hat. Jetzt nach fünf Monaten ein Dach für die Duschen. Sollen wir danke sagen, dass Europa so nett zu uns ist?

    6.

    Thomas Osten Sacken schrieb:

    Was Sie hier sehen? Screenshots aus einem Video der Organisation „Movement on the Ground“, sie wirbt damit, Duschen im neuen Camp zur Verfügung zu stellen. Jetzt, fast fünf Monate nachdem das neue Camp eröffnet wurde, gibt es auch ein Dach für die Duschen, das hier gerade installiert wird.

    Einmal pro Woche kann ein Flüchtling dort sieben Minuten duschen.

    Die EU nennt das in ihrem jüngsten Bericht ein „visible improvment“.

    Links sehen Sie die Wassertanks, die jeden Tag mit Tanklastern gefüllt werden, weil es kein fließendes Wasser im Camp gibt und wo die Träger da durchlaufen ist eine der Hauptstraßen des Camps, sind dauernd überflutet sind, weil es keine vernünftige Drainage gibt.

    Die Firma, die das hätte machen sollen, hat zwar im Oktober 5,2 Millionen bekommen, bislang allerdings noch keinen Spatenstich getätigt.

    Für Wasser und Hygiene wurden unter anderem dem Roten Kreuz von VW und Siemens im September ebenfalls fünf Millionen zur Verfügung gestellt.

    Das Ganze als Wahnsinn zu bezeichnen wäre ein Euphemismus, denn jeder Wahn hat System, dies hier nicht. Außer es handelt sich um ein ganz perfides Experiment die Grenzen der Belastbarkeit von Menschen auszuloten, deren einziges Vergehen es war, in Europa einen Asylantrag zu stellen.

    Oder man betrachtetes, als großes Businessmodell ist nur skrupellos genug, wie man sehr schnell sehr reich werden kann. Im neuen Camp fristen ca 7.000 Menschen unter solchen Bedingungen ihr Leben. Ich denke, es ist keine Übertreibung zu behaupten, dass dank der Flüchtlingskrise in Griechenland in den letzten sechs Jahren ebenso viele Hilfsgelder, die nie ankamen, viele zu Millionären gemacht hat.

    Lesbos ist eine kleine Insel and der Peripherie Europas.Sie hat so viele Einwohner wie Offenbach am Main. Lesbos ist aber ein wichtiges Laboratorium, in dem gerade etwas ausprobiert wird, was die Zukunft Europas maßgeblich bestimmen wird: Was alles kann man staatlicherseits Menschen antun, die nichts getan haben, außer aus Höllenlöchern wie Syrien oder Afghanistan zu fliehen und als Schutzsuchende, völlig von staatlicher Hilfe abhängig sind, ohne dass eine breite Öffentlichkeit sagt: Bis hierhin und keinen Schritt weiter.

    Die 600 Millionen für Grenzsicherung ziehen wir mal ab, dann bleiben immer noch 2,3 Milliarden in fünf Jahren.

    Das ist nur EU-Geld. Dazu kommen noch Abermillionen bilateraler Hilfsgelder und privater Spenden.

    Wo all das Geld geblieben ist, eine gute Frage, in die Verbesserung der Strukturen vor Ort wurde es offensichtlich nicht investiert.

    Und jetzt sage noch mal wer, dass sich Flüchtlingselend als Geschäftsmodell nicht lohne. Viele, gerade in Griechenland, zahlen einen hohen Preis, aber viele verdienen wunderbar, so wunderbar, dass man es sich kaum vorstellen kann, ihnen liegt besonders an einer grundlegenden Veränderung der Situation.

    7.

    Die Flüchtlinge wurden nach dem Brand von Moria I im September nach Kara Tepe verlagert. Jetzt wurde bekannt, dass das Ministerium für Einwanderung und Asyl in Übereinstimmung mit der EU erst am 24.11.2021 den Auftrag gegeben hat den Bleigehalt zu überprüfen. Ein Fernschießstand ist, das weiß jeder der mal in der Armee gedient hat und auch die EU, dass es höchst gefährlich ist. Es ist weltweite Pflicht, das Soldaten mit Schutzkleidung die Reste der Munition wegräumen müssen.

    Laut einer veröffentlichten Analyse der WHO ist die Bleiexposition im Jahr 2016 bei 63,2% der Fälle von idiopathischer geistiger Behinderung (Behinderung), bei 10,3% der durch Herzhypertonie verursachten Krankheiten, 5,5% der ischämischen Anfälle und 6,2% bei Herzinfarkten verantwortlich sind.

    Inzwischen haben demokratische Kräfte und Gewerkschaftsverbände Flüchtlingsinitiativen in Griechenland die Forderung aufgestellt.

    Sofortige Untersuchung aller Flüchtlinge und Beschäftigten im Lager.

    Sofortige Betreuung derjenigen, die dem Blei ausgesetzt sind und negative Ergebnisse haben.

    Das Lager von Lesbos und alle Hot Spots schließen und keine neuen erstellen, weder geschlossene noch offene.

    Gewährleistung offener und humaner vorübergehender Unterkünfte auf dem Festland, solange die Flüchtlinge in Griechenland bleiben

    Unmittelbarer Transport der Flüchtlinge in die Bestimmungsländer, wohin die Flüchtlinge wollen.

    Die Beschäftigten brauchen neue Arbeitsplätze und Maßnahmen für ihre Gesundheit und Sicherheit.

    Dr. Günther Bittel fordert:

    Lager evakuieren, ordentliche Unterbringung gemeindenah im EU-Land der Wahl der Geflüchteten.

    Sofortige Untersuchung auf Blei im Vollblut und im Urin.

    Bei Nachweis einer Bleibelastung umgehende Therapie mit Chelatbildnern (EDTA, DMPS), umfassende neurologische und Labor-Untersuchung, Therapie mit natürlichem Antidot der toxischen Schwermetalle (Zink, Selen …) unter ärztlicher Überwachung in der Umweltmedizin kompetenter Ärzte.

    Je nachdem muss der Boden natürlich umfassend untersucht werden, ob es sich „nur“ um Blei handelt, oder ob noch nach anderen Giften gesucht werden muss.

    Dr. Günter Wagner

    Die Forderung nach sofortiger Evakuierung ist absolut richtig.

    Es gibt drei hauptsächliche Quellen für eine Bleivergiftung: in der Luft durch Bleistaub; durch Nahrung und Trinkwasser und über die Haut.

    Bleistaub in der Luft durch eine gegenwärtige Be- oder Verarbeitung, oder Staubniederschlag, der jetzt auf den Böden liegt;

    Trinkwasser, woher beziehen die Flüchtlinge das Wasser?

    Bleiverseuchung im Boden; das kann eine Quelle sein, das ganze Lager steht ja unter Wasser.

    Kinder sind besonders gefährdet, sie nehmen 50% des Bleis aus der Nahrung/Trinkwasser auf; Erwachsene „nur“ 10 %.

    Wichtig ist also, genaueres über die Quelle heraus zu finden. Dann ist da die Frage, ob nicht auch die Bevölkerung in der Umgebung davon betroffen ist. Auf jeden Fall sind gründliche Untersuchungen nötig

  • Die Flüchtlinge melden

    Dieser Artikel berichtet über die Reparaturen von der Entwässerung und dem Strom im Lager. Es wird im Winter es wird nichts mehr passieren, wie wir vermuten, sondern erst im Frühjahr. Wir müssen also unter diesen Bedingungen die nächsten Monate überleben.

    ′′Im Laufe des Projekts wurde ein dringender Vertrag über 5.2 Millionen Euro abgeschlossen. Tatsächlich wurde er mit den bekannten Wettbewerbern geschlossen′′

    Zwischen Mitarakis und der Firma Aktor Ate wurde am 16.10 2020 ein Vertrag über 5,2 Millionen vereinbart. Ihre Aufgabe war sich sofort um die Probleme in Kara Tepe zu kümmern bis die Winter kommt. Diese Baufirma wurde hier nie gesehen. Jetzt hört man, dass sie einen Antrag zur Verlängerung der Fertigungsfrist bis zum 23.03.2021 gestellt hat. Sie haben das Geld bekommen damit wir in den »tollen Winterzelten der EU« sicher über den Winter kommen. Statt diese Mafia-Firma zu beauftragen sofort mit der Arbeit zu beginnen beraten sie seit dem 11 Januar 2021 über den gestellten Antrag.

    Wir Flüchtlinge werden nicht zu Unrecht als »Goldene Hennen« bezeichnet. Jeder verdient an uns. Das ist moderner Sklavenhandel Wie schrecklich.

    Das geschieht gerade eben. Ein Zelt, das für einige Klassen benutzt wird, ist zusammen gebrochen. Wir erwarten wieder eine sehr kalte Nacht, in einigen Teilen der Insel schneit es. Für die meisten Flüchtlinge gibt es immer noch keine Heizungen für. Dann gibt es noch diesen ganz schlimmen Strom Ausfall.

    So müssen wir leben. Warum eigentlich?

    Gestern Nacht waren die Teams die ganze Nacht unterwegs und haben hart gearbeitet. Ein Mast ist wegen des starken Winds umgestürzt. Zum Glück wurde niemand verletzt. (siehe Bild)

    Gestern bevor, es wieder sehr stark zu regnen begann haben wir Mandarinen für leere Flaschen verteilt. Jetzt im Winter sind Vitamine wichtig, besonders unter solchen Bedingungen.

    Hallo aus dem Camp. Wir können euch nicht einmal von gestern Abend erzählen. Jetzt fängt wieder an zu regnen und ein bisschen zu schneien. Und wir fragen uns: Von all dem Geld gibt es nicht genug für einige Heizungen, einen warmen Ort, Entwässerung, fließendes Wasser und eine funktionierende elektrische Anlage.

    Thomas Osten Sacken (siehe Bild über Gelder der EU)

    Gelder der EU

    die Grenzsicherung ziehen wir mal ab, dann bleiben immer noch 2,3 Euro Milliarden in fünf Jahren.

    Das ist nur EU-Geld. Dazu kommen noch Abermillionen bilateraler Hilfsgelder und von privaten Spenden.

    Wo ist all das Geld geblieben ist? Vor Ort für die Verbesserung des Lagers wurde es offensichtlich nicht investiert.

    Und jetzt sage einer noch, dass sich das Elend der Flüchtlinge als Geschäftsmodell nicht lohne. Viele, gerade in Griechenland, zahlen einen hohen Preis, aber viele verdienen wunderbar, so wunderbar, dass man es sich kaum vorstellen kann.

    Beate Gminder:

    So sieht sie mit ihren Augen die aktuelle Situation in Kara Tepe vom warmen Europa-Parlaments-Gebäude aus.

    Der Leiter der Task Force für Einwanderung in Griechenland sieht die Situation verbessert. Höhepunkte aus der Präsentation von Beate Gminder, stellvertretende Generaldirektorin in der Generaldirektion Einwanderung und Inneres über die „Task Force für Einwanderungsmanagement“ im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres des nationalen Empfangssystems des Europäischen Parlaments.

    „In Griechenland leben 64.756 Einwohner, von denen bis zum 31.12. 17.005 auf den Inseln verblieben. 10.270 sind anerkannte Empfänger des internationalen Schutzes und blieben im nationalen Aufnahmesystem.

    Die Entlastung des Host-Systems wird fortgesetzt. Die Zahl der Einwohner der Inseln nimmt ab, sie werden auf das griechische Festland gebracht.

    Das Tempo der Asylverfahren beschleunigt sich. Die Erteilung von Entscheidungen in erster Instanz nimmt stark zu. Die Zahl der anhängigen Fälle verringert sich.

    Das griechische Ministerium für Einwanderung und Asyl hat einen neuen stellvertretenden Minister ernannt. Er ist für die Integration und Integration von Flüchtlingen und der unbegleiteten Minderjährigen zuständig. Die Zuständigkeiten des Empfangssystems wurde erweitert, es umfasst auch das Estia-Programm.

    Die Situation auf den griechischen Inseln hat sich erheblich verbessert, insbesondere auf Lesbos, Kos und Leros wurde die Zuständigkeiten des Host-Systems erweitert, das Estia-Programm gehört dazu.“

    Eigentlich müsste diese Frau wegen falscher Informationen des EU-Parlaments verklagen und der Lüge bezichtigen. Zur gleichen Zeit während sie das EU-Parlament belügt, läuft die menschenfeindliche EU-Flüchtlingspolitik reibungslos weiter. Gleichzeitig während sie ihr Bericht hält schliefen in Kara Tepe Kinder, schwangere Frauen und die anderen Flüchtlinge bei Temperaturen nahe Null. Während diese Frau weiter lügt werden sie von starken Winden erfasst und durchgeschüttelt.

    Eine Antenne eines benachbarten Staatssicherheitsdienstes wurde vom Wind umgerissen und fiel auf Zelte. Zum Glück gab es keine verletze. Frau Gminder lügen sie weiter. Ihre Hände sind warm, aber die Kinder von Kara Tepe wärmen ihre Hände an bekannten „Kohlebecken.“ Ihr EU-Parlament wird ständig beheizt, damit die Herrschaften darin sich wohlfühlen. Sie haben dort keine kaum funktionierenden Heizkörper und minderwertiges System der Stromversorgung. Sie weiß nicht mal, dass das Estia-Programm seit dem 09.01.2021 abgeschafft wurde. Es war ein Programm der EU und griechischen Regierung um Flüchtlingsfamilien sowie Alte und Kranke in Wohnungen unterzubringen.

    Die ganze menschenfeindliche Lage in den Camps auf den Inseln bezeichnet sie frech als „proportional zu den Notsituationen in einem menschlichen Lebensumfeld“.

    Die Medien in Lesbos verharmlosen die Gefahr der Bleivergiftung in Kara Tepe.

    Lesbos News

    „Laut einer technischen Studie der geochemischen Untersuchung des Bodens von Lesbos, die vom Institut für Geologische und Mineralische Untersuchungen an zwölf Punkten innerhalb der temporären Struktur von Kara Tepe durchgeführt wurde, bestehe keine Gefahr für die dort lebenden Asylbewerber. Laut dieser Studie würde die Konzentration von Schwermetallen der entnommenen Proben laut nationaler und internationaler wissenschaftlicher Literatur innerhalb der geltenden und zulässigen geochemischen Schwellenwerte für Wohngebiete berücksichtigt.“

    Die geringen Mengen, welche an einem einzigen Punkt an den Grenzen eines Gebäudes außerhalb des Wohngebiets festgestellt wurden, liegen unter den zulässigen Grenzen eines Industriegebiets und unter den Grenzen vieler Gebiete und Gemeinden in Griechenland, in denen Tausende von Bürgern sicher leben. Es wird davon ausgegangen, dass die außerhalb des Wohngebiets entnommene Stichprobe die festgelegten Grenzwerte überschreitet. Jedoch innerhalb der für Industriegebiete festgelegten Grenzwerte liegt und für das für das Gebiet dieser Stichprobe gilt.

    Das Gebiet Montenegro in dem das Lager liegt wird nicht einmal als Wohngebiet betrachtet, weil die Bewohner dort nur vorübergehend für einige Monate und nicht viele Jahre oder dauerhaft leben. Alle Stichproben wurden jedoch mit den strengen Grenzwerten für die Wohngebiete verglichen und wären viel niedriger. Diese spezielle Probe wurde aus einer Kanone auf einem unbewohnten Hügel entnommen. Blei ist in Raketen nicht vorhanden. Jedes Land legt seine eigenen zulässigen Grenzwerte für mg Blei in Milligramm (mg) fest. So z. B. Griechenland 500 mg die Schweiz 1000 mg. Nirgendwo wird ein Bereich wegen Blei evakuiert. Die einzige „medizinische“ Evakuierung ist auf Radioaktivität zurückzuführen.

  • Free Moria – Stoppt Abschiebungen!

    Free Moria – Stoppt Abschiebungen!

    Liebe SI-Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde,

    Die Veranstaltung (unten beschrieben) ist jetzt vorbei, aber der Video davon ist noch zu sehen.

    https://youtu.be/rVEF1kbkgAc – mit 30 Minuten Dia Vorschau

    https://youtu.be/rVEF1kbkgAc?t=1635 – direkt zur Veranstaltung

    „Internationalismus Live“ im Wohnzimmer mit gemeinsamer Diskussion 

    Liebe SI-Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde, 

    Zur mit Spannung erwarteten „Internationalismus Live“ im Wohnzimmer-Versammlung „Free Moria! Abschiebungen stoppen!“ des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität in Solidarität International gibt es jetzt auch eine Mail-Adresse zum mitdiskutieren.

    Schickt eure Kommentare, Fragen oder auch Zusagen zu weiteren Spenden für Moria oder den Freundeskreis Flüchtlingssolidarität an:

    free.moria(at)t-online.de

    Sie werden dann entsprechend den zeitlichen Möglichkeiten vorgelesen und beantwortet.

    Der Link zum Livestream:

    Der Livestream wird heute, 18. Dezember, 18.30 Uhr, auf dem Youtube-Kanal des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität in SI laufen. Bereits einige Zeit vor aber auch nach dem Livestream werden Bilder aus Moria, dem neuen Lager Kara Tepe und von Protestdemonstrationen hier in Deutschland gezeigt. Also es lohnt sich schon vorher einzuloggen.

    Wir freuen uns auf viele Kommentare, Fragen und Spendenzusagen.

    Herzliche Grüße im Namen der Reginalvertretung SI Emscher-Lippe

    Marlies Schumann

  • Durchblick im Sprachengewirr finden? – Für internationale Verständigung sorgen? Übersetzer und Dolmetscher werden!

    Einladung zum Sprachenseminar am 13. – 14. 02. 2021 in Gelsenkirchen mit Vorbereitung auf die Weltfrauenkonferenz 2021 in Tunis

    Nachtrag : Leider müssen wir das angekündigte Sprachenseminar am wegen den aktuellen Coronabestimmungen, absagen.
    Wir werden es auf jeden Fall zu einem späteren Zeitpunkt nachholen und
    rechtzeitig informieren.

    https://solidaritaet-international.de/mitmachen/sprachenarbeit
    Hier Mehr Infos
  • 22.1.21 – Bericht aus Lesvos

    1. Reinigung des Bereichs für alleinstehende Männer. Gute Arbeit des Farsi-Teams.

    2. Wir wissen, dass unsere Partner lange darauf gewartet haben, mit ihrem Unterricht zu beginnen. Heute konnten sie endlich. Natürlich bekommen sie wie immer die Unterstützung, die sie benötigen. Wir haben diesen Ort selbst gebaut. Nachdem wir drei Monate lang gefragt und gebeten haben.

    3. Letzte Nacht ist ein Boot direkt in unserem Camp gelandet, ohne Menschen. Wir haben es so organisiert, dass die Kinder es nicht sehen können. Solche Bilder lösen nur Angst und Panik aus.

    4. Für den Umbau des Strandes Tsamakia-Lesvos bekommt die Gemeinde Mytilene zehn Millionen Euro. Für dieses Bonbon soll die Gemeinde ihren Widerstand gegen den Bau eines neuen modernen Flüchtlingsgefängnisses aufgeben. Die Insulaner erzählen sich viel. Sie sollen Beate Gminder in der Nähe gesehen haben.

    5. Die Flüchtlinge berichten Sie kamen zum Strand von Kara Tepe

    • Ein Boot mit etwa zehn Menschen strandete am 21.01.2021 morgens beim Ufer des Lagers in Kara Tepe. Die Flüchtlinge stiegen beim Lager aus, dem am besten bewachten Ort der Insel. Sie haben sich sofort im Lager zerstreut. Der größte Teil wurde unter Quarantäne gestellt. Drei haben sich im Lager versteckt. Sollten sie infiziert sein, bilden sie für die Flüchtlinge eine große Gefahr. Die SO verurteilen solche Praktiken, auch wenn sie eine schlimme Fahrt hinter sich hatten.Um sie unter Quarantäne zu stellen, werden sie überall gesucht.
    • Die Schachkurse sind ein großer Erfolg. Gut gemacht von Moria Acadamia.
    • Unsere Freunde von Samos berichteten, dass sie gestern Abend im Warmen verbrachten. NGOs schafften es, was eigentlich Aufgabe der griechischen Regierung ist: Sicherstellen, dass die Menschen ein Dach über dem Kopf und es warm haben. Die NGOs haben die Erlaubnis erhalten, 16 Personen, darunter schwangere Frauen und junge Familien, in Notunterkünften unterzubringen. Sie hoffen, in den kommenden Tagen auch ältere Menschen und Kranke schützen zu können. Nur 800 von etwa 3.500 Asylbewerbern auf Samos sind derzeit im offiziellen Camp untergebracht.
    • Etwa 2.700 Menschen leben derzeit in Zelten und anderen Unterkünften an den Berghängen über der Stadt. Unter den Menschen, die am Hang leben, gehören viele zu den am stärksten Gefährdeten.
    • Laut eines in der Zeitung »Die Welt« veröffentlichten Artikels, haben die Zelte in Moria 2.0 festen Boden, der auch gegen Wasser schützt. Holzpaletten, die mit Kunststoffblech belegt sind, wären unter die Zelte gelegt worden, sowie im gesamten Gebiet ein System für Regenwassermanagement eingerichtet worden – mit Sammelbecken, Pumpen und Kanälen, um das Wasser von den Zeltstellen weg zu leiten.“
      Das klingt nach einem ziemlich schönen Camp! Leider wissen wir vom Moria Corona Awareness Team oder den Moria Weißhelmen, zwei engagierten Gruppen von Bewohnern des Camps, dass dies erstens nicht wahr ist und sie zweitens das Meiste selber gemacht haben. Warum ist es möglich, dass Zeitungen Lügen verbreiten? Sie verbreiten die gleichen Lügen wie die griechischen Zeitungen. Sie schreiben bewusst die gleichen Falschmeldungen.

    Den Anwälten zur Kenntnis.Ich habe einen Link über WhatsApp erhalten. Interessant ist, was da abläuft. Es war in Griechisch geschrieben, wurde übersetzt und kann genutzt werden. Der Flüchtling schrieb dazu:

    Folterverbot

    Niemand darf einer Folter oder einer unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung oder Strafe ausgesetzt werden. In allen acht Fällen wurde extrem gefährdeten Menschen immer wieder der Zugang zu medizinischer Versorgung durch die griechischen Behörden verwehrt.

    Es bezieht sich auf diesen Fall.

    Ein HIV-positiver Fall von KYT Moria an den Europäischen Gerichtshof: »Aufgrund des mangelnden Zugangs zur Gesundheitsversorgung wurde bei ihm später Blutkrebs diagnostiziert«

    veröffentlicht am 21.1.2021

    Die griechische Regierung wurde von der EU zur Beantwortung von Fragen zur Behandlung von insgesamt acht Personen aufgefordert. Alle acht Personen lebten in einem der sogenannten Hotspots der Europäischen Union und litten an Grunderkrankungen oder waren aus anderen Gründen besonders gefährdet. Der Gerichtshof wird nun die Möglichkeit haben, zu entscheiden, ob diese Umstände die Menschenrechte der Antragsteller verletzt haben. Die Europäische Menschenrechtskonvention verbietet erniedrigende und unmenschliche Behandlung und verpflichtet Staaten, das Recht auf Leben zu schützen. Jedoch, „in diesen Fällen hat der griechische Staat die Antragsteller nicht nur nicht vor unmenschlicher und erniedrigender Behandlung geschützt, sondern sie auch aktiv unterdrückt“, so die Anwälte von HIAS. Der Fall in Bezug auf das Moria-Krankenhaus im Jahr 2019 lautet wie folgt: „Der EF-Fall betrifft eine Frau, eine Witwe, bei der 2016 aufgrund von Vergewaltigung HIV diagnostiziert wurde. Sie wurde bis Oktober 2019 kontinuierlich antiretroviral behandelt, als sie von den Behörden ihres Landes willkürlich festgenommen und gefoltert wurde. Als sie im Dezember 2019 nach Griechenland kam, war sie asymptomatisch.

    In Moria unterzog sie sich keiner medizinischen Untersuchung und Sachstellenbewertung, obwohl sie die Behörden darüber informiert hatte, dass sie auf HIV getestet und behandelt werden musste. Stattdessen wurde sie in ein Zelt mit offener Tür überstellt. Vier Monate nach ihrer Ankunft bestätigte eine Blutuntersuchung, dass sie tatsächlich HIV-positiv war und die Ärzte beantragten, sie in ein Spezialkrankenhaus in Athen zu bringen, da es auf Lesbos keine angemessene Behandlung gab. Die Behörden trugen keine EF ???? und in der Zwischenzeit litt EF aufgrund des Abbruchs der antiretroviralen Therapie an chronischem Husten, spuckte Blut, bekam schwere Hautausschläge, Fieber, Durchfall und Appetitlosigkeit.

    EF verlor bei ihrer Ankunft in Griechenland etwa 20 Kilo und wurde Ende Mai 2020, mehr als sechs Monate nach ihrer Ankunft in Griechenland, mit HIV-bedingtem Blutkrebs diagnostiziert, da sie weiterhin keinen Zugang zu angemessener Gesundheitsversorgung hatte. EF befand sich bei ihrer Ankunft in Griechenland in einer besonders gefährlichen Situation. Ihr Aufenthalt in Griechenland verschlimmerte ihre Situation erheblich. Man hat ihre Würde verletzt und ihr Leben ernsthaft in Gefahr gebracht. »Es ist nun Sache des Gerichtshofs, eindeutig festzustellen, dass die Lebensbedingungen in den Hotspots nicht den grundlegenden menschlichen Bedürfnissen entsprechen und dass das Maß der geografischen Beschränkung das Leben schutzbedürftiger Menschen ernsthaft gefährdet«, sagte Elli Kriona-Saranti von HIAS Griechenland. GeZaReRa