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  • 16.10.20 – Bericht aus Kara Tepe

    Hallo, Politiker der EU, seht her, das neue Camp Kara Tepe versinkt im Schlamm. Ein Regenguss reicht aus um alles zu überfluten. 7.714 Asylbewerber leben in dem Lager und versanken im Schlamm. Wir haben vor diesem Ort gewarnt. Statt nach dem Brand die Menschen in ordentlich unterzubringen wurde hastig ein Lager aufgebaut das ungeeignet ist. Der Schlamm ist inzwischen ausgetrocknet aber wir steuern auf dem Winter zu und der Regen und die Kälte stehen vor der Haustür.

    Seit Monaten arbeitet die Moria Weißhelme (Selbstorganisation) mit der lokalen Firma Agritellis zusammen, um den Müll (und die Wasserflaschen MCAT) zusammenzubekommen. Sobald der Regen vorbei war, haben sie mit anfangs mit ihren Händen, mit einfache Werkzeuge, und ein paar Tagen Später mit Bagger das Chaos zu beseitigen das der Schlamm und das Wasser hinterlassen hat. Es wurden Gräben geschaufelt und eine Entwässerung ins Meer geschaffen.

    Ein Aktivist von den Weißhelmen sagte auf der letzten Versammlung (findet wöchentlich statt) der Selbstorganisationen: „Wenn Griechen und Flüchtlinge zusammenarbeiten, finden sie immer Lösungen. Daran glaube ich tief und das beweisen wir täglich und das macht uns alle stark“.

    Die griechische Regierung sprach anfangs das dieses Lager nur für 6 Monate inzwischen sprechen sie vom Sommer 2021. Sie haben auch ein neues Grundstück. Das neue EU-Lager soll neben der Deponie innerhalb der Verwaltungsgrenzen der Gemeinde Mytilene aufgebaut werden.

    Sie versuchen alle Schritte zu verheimlichen. Immer wieder tauchen Führungskräfte der EU und der griechischen Regierung auf und schauen sich verschiedene Plätze an. Diese Geheimnis Politik hat den Hintergrund das Arbeiterverbände und jetzt der Verwaltungsrat von ELME (Verband der Lehrer) haben in Lesbos entschieden sich an den Streiks in Griechenland am 15.10. sich zu beteiligen. Eine wichtige Forderung dabei ist „Kein Sammellager für Flüchtlinge. Menschenwürdige Unterbringung der Leichtliche in ganz Europa.“

    Die letzte Antifaschistische Demonstration in Mytilene war ein voller Erfolg. Die Antifaschisten zeigten mit ihrer Losung „Faschisten einsperren, Solidarität mit den Flüchtlingen.“ Ihre Verbundheit mit den Flüchtlingen.

    Die Freitagsaktionen der Flüchtlinge unter Anweisung der Bürgermeister der Kommunen verschiedene Kommunale Arbeiten zu Unterstützen geht der Regierung in Athen zu weit. Sie fürchten das damit sich der gemeinsame begonnene Schulterschluss sich verbreitet. Dass ist die wirkliche Ursache das die Regierung eine General Carantene für das ganze Camp für eine unbefristete zeit durchführen will. Scheinheilig behaupten sie das eine große Gefahr der Ausbreitung des Corona Virus besteht.

  • Das Denkmal für die zwangsprostituierten Frauen

    Am 28.09.2020 wurde vom Korea – Verband an der Ecke Bremer Straße / Birkenstraße ein besonderes Denkmal mit einer kulturvollen Zeremonie eingeweiht. Eine Vertreterin des Bezirksamtes Mitte, das die Errichtung – weil auf öffentlichem Straßenraum – genehmigt hatte, hielt ein Grußwort. Eine Woche später verfügte dasselbe Bezirksamt, die Statue müsse binnen einer Woche wieder weg. Über einen Monat später steht die Statue immer noch, liebevoll mit Blumen geschmückt. Was ist da los?

    Das Denkmal – Friedensstatue genannt – soll an die über zweihunderttausend Frauen und Mädchen aus vielen Ländern Asiens erinnern, die von der japanischen Armee in ihre Militärbordelle verschleppt wurden. „Trostfrauen“ wurden sie zynischerweise genannt. Sexualisierte Gewalt ist ein tabubelastetes Thema. Erst im August 1991 ging eine der Überlebenden mit ihrem Leid an die Öffentlichkeit. Seitdem gibt es wöchentliche Kundgebungen vor der japanischen Botschaft in Seoul und seit 2002 etwa 70 dieser Friedensstatuen weltweit. In Deutschland ist dies die einzige im öffentlichen Raum.

    Die Japanischen Regierungen haben bisher eine Entschuldigung und Entschädigung für diese Kriegsverbrechen verweigert. Stattdessen üben sie sofort international Druck aus, das diese Mahnmale wieder abgebaut werden. Japanische Städte drohen mit der Aufkündigung der Städtepartnerschaft, die Botschafter wenden sich an die betreffenden Regierungen. So auch hier an das Außenministerium, das sich an den Berliner Senat und der sich an das Bezirksamt. Tenor: die Staue stört das Verhältnis beider Staaten und ist außerdem eine innerasiatische Angelegenheit, die in Deutschland nichts zu suchen habe. Vom grünen Bezirksbürgermeister heißt das dann so: Die Statue störe das friedliche Zusammenleben der Nationalitäten im Bezirk und müsse daher weg.

    Der Koreaverband stellte Rechtsschutzantrag bei Gericht gegen die Abrissverfügung und ging an die Öffentlichkeit. Mit großem Erfolg bisher. Vor ca. 300 Demonstranten vor seinem Rathaus versprach der Bürgermeister, die Gerichtsentscheidung abzuwarten und eine Kompromisslösung zu suchen. Mittlerweile hat sich auch die Bezirksverordnetenversammlung damit beschäftigt und es gibt große Unterstützung für den Verbleib des Denkmals.

    Das Denkmal thematisiert eine in Krieg und Bürgerkrieg weltweit verbreitete Praxis der systematischen Gewalt an Frauen durch Vergewaltigung usw. Es sei nur an die Verbrechen im Jugoslawienkrieg oder an den faschistischen IS mit seinem Überfall auf die JezidInnen im Irak erinnert. Daher auch die breite Empörung und die schlechte Presse für den Bürgermeister. Ein Denkmal ist ein „Denk“ mal und muss auch seinen Finger in offene Wunden legen.

    Daher ist der Friedensstatue in Moabit noch ein langes Leben zu wünschen und wir vom Arbeitskreis Internationalismus werden den Kampf um den Erhalt unterstützen.

  • Moria brennt!!! Sofortige Evakuierung des Lagers! Schluss mit der menschenverachtenden Flüchtlingspolitik der EU!

    Moria brennt!!! Sofortige Evakuierung des Lagers! Schluss mit der menschenverachtenden Flüchtlingspolitik der EU!

    n den frühen Morgenstunden des 9. September wurde ein Großbrand in dem für 2500 Bewohner gebauten, jedoch von ca. 12.000 Flüchtlingen besiedelten Camps Moria/Lesbos/Griechenland bekannt. Im Rahmen des im März 2020 geschlossenen Solidaritätspaktes zwischen Solidarität International (SI) und der Selbstorganisation der Flüchtlinge und der armen Bevölkerung auf Lesbos „OXI“ wenden sich die Initiatoren nunmehr an die Öffentlichkeit.

    Michalis Aiwaliotis, Partner des Solidaritätspaktes zwischen SI und OXI: „Ich habe diese Ereignisse vorhergesehen und schon vor zwei Tagen sämtliche Behörden um Hilfe gebeten, weil die berechtigte Empörung, ja Wut im Camp sich nach zahlreichen vergeblichen Protesten und Forderungen nach Evakuierung weiter gesteigert hat. Stein des Anstoßes ist aktuell insbesondere die Unterbringung der Infizierten im Haupthaus des Camps, anstatt sie in Krankenhäusern zu behandeln und mit allen Kräften die Ausbreitung der Pandemie zu verhindern.“ (Telefonat am 9.9.2020, 10.00 Uhr)

    SI und OXI fordern:

    • Das Camp muss sofort vollständig evakuiert, die Flüchtlinge auf Europa verteilt werden! Die Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen von Bundesländern wie Thüringen oder Einrichtungen wie dem Ferienpark Thüringer Wald muss umgehend aufgegriffen werden.
    • Statt die Flüchtlinge durch die griechische Polizei in das Lager der verbrannten Erde zurück zu treiben, muss Soforthilfe in der medizinischen und logistischen Versorgung sowie der psychologischen Betreuung geleistet werden, finanziert von der EU.
    • Die Infizierten müssen in Krankenhäusern versorgt und gegebenenfalls in den leerstehenden Intensivbetten in Westeuropa behandelt werden.
    • Die menschenverachtende Flüchtlingspolitik der EU, die auf den Ausbau von Frontex anstatt auf humanitäre Behandlung ausgerichtet ist und Flüchtlinge durch griechische Polizei/Militär in Schlauchbooten zurück ins Meer treibt, muss sofort gestoppt werden.
    • Den faschistischen Umtrieben zur Einschüchterung, Drangslalierung und Repression innerhalb und außerhalb des Lagers muss umgehend Einhalt geboten werden.

    Seit März 2020 warnt Solidarität International (SI) e.V. vor einer humanitären Katastrophe. Im Rahmen des Solidaritätspaktes wurden über 72.000 Euro für die Unterstützung der Selbstorganisation der Flüchtlinge und der engagierten Bevölkerung in Lesbos gesammelt. Sie werden verwendet zur Müllentsorgung, Hygieneerziehung, Nähwerkstätten zur Maskenproduktion, Schulunterricht für Kinder und Frauen, Sicherheit gegen Banden im Lager usw. Neben dieser humanitären Unterstützung steht die Solidarität mit den unzähligen Protest- und Kampfmaßnahmen im Lager für die Auflösung des Lagers und ein menschenwürdiges Leben im Zentrum.

    n diesem Rahmen hat sich Solidarität International ein aktuelles Aktionsprogrammgegeben:

    • erbreitung der Petition Corona: Flüchtlinge aus Hotspots retten – Abschiebungen stoppen – Sofort!“
    • Fortsetzung der humanitären Spendensammlung, von der 100 % direkt ins Lager gehen.Konto: Solidarität International e.V. IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84 Stichwort Moria
    • Es erfolgte beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) ein Antrag auf vorläufige Maßnahmen gegen die Bundesrepublik Deutschland auf sofortige Aufnahme der Flüchtlinge von Moria in Deutschland.
    • Spendensammlung für die anwaltlichen Kosten. Konto s.o., Stichwort Moria/EGMR
    • Organisierung sofortiger Protestaktivitäten

    SI bietet auch an, direkten Kontakt zu den Aktivisten in Moria herzustellen

    Link der Petition: „Corona: Flüchtlinge aus Hotspots retten – Abschiebungen stoppen – Sofort!“: https://www.change.org/p/corona-fluechtlinge-retten-abschiebung-stoppen-sofort

  • Solidarität mit den streikenden Bergleuten in Belarus

    Kumpel für AUF ruft auf:

    Werdet/werden Sie aktiv!
    Verbreitet den Solidariätsaufruf!
    Sammelt Spenden!
    Spenden bitte an:
    Solidarität International – Stichwort: Kumpel Belarus

    200831_Flyer_Soli_Bergleuten_Belarus_web.pdf

  • Bildband „Free Moria!“ erscheint im September 2020

    Bildband „Free Moria!“ erscheint im September 2020

    „Wir sind stolz darauf, dass wir im M ärz 2020 den Solidaritätspakt zwischen OXI, der Selbstorganisation der Flüchtlinge sowie griechischen Bewohner auf Lesbos/Griechen-land im Lager Moria und „Solidarität International“ in Deutschland schließen und seitdem über 70.000 Euro sammeln konnten.“, so Marlies Schumann von Solidarität International (SI), Regionalgruppe Emscher- Lippe.Mit dem Buch „Free Moria!“ wird dieerfolgreiche Arbeit von SolidaritätInternational, dem FreundeskreisFlüchtlingssolidarität in SI mit denFlüchtlingen und Einwohnern aufLesbosdokumentiert. Da aktuell dieCorona-Infektionen auf Lesbos wiedersteigen undes eine Frage der Zeit ist,wannCorona auch im FlüchtlingscampMoria zuKranken und Toten führt,wollen wirmit dieser Dokumentation dieMenschen ermutigen, sich für dieAuflösung aller Flüchtlingscamps ob hier oder auf Lesbos einzusetzen. Das Buch dokumentiertdie Entstehung unseres Solidaritätspaktes und die Entwicklung der engenZusammenarbeit. Es kann bis zum 14.9. zu einem Vorverkaufspreis von 12 Euro beim Verlag Neuer Weg bestellt werden. Ab dem 16.9. ist es für 14 Euro zu haben. Von jedem verkauften Buch gehen 2,50 Euro an den Freundeskreis Flüchtlingssolidarität zur Unterstützung seinerArbeit. Wir freuen uns auf viele Bestellungen und neue Mitstreiter bei SI.

    Bestelladresse: Mediengruppe Neuer Weg GmbHAlte Bottroper Straße 4245356 EssenTel. 0201 – 25915, Fax 0201 – 61 444 62 E-Mail: verlag@neuerweg.de

  • Katastrophe im Hafen von Beirut

    Katastrophe im Hafen von Beirut

    Explosions-Katastrophe von Beirut:

    Spenden Sie für die medizinische Versorgung der Opfer!

    Angesichts der katastrophalen Situation in Beirut nach der Explosion am 4.8.2020 und ihrer verheerenden Folgen ruft Solidarität International (SI) e.V. zu Spenden für die medizinische Versorgung der Opfer auf.

    Die kommunale Infrastruktur ist nahezu zusammengebrochen.

    Die libanesische Regierung ist inzwischen komplett zurückgetreten, so dass auch staatliche Hilfen nicht greifen. Schon vor der Explosionskatastrophe war die Lage in dem Land sehr zugespitzt. Dass die Regierung bereits im Juli davon unterrichtet war, dass im Hafen von Beirut hoch explosives Material lagerte, aber nichts zum Schutz der Bevölkerung organisiert wurde, brachte das Fass jetzt vollends zum Überlaufen. Was den Menschen vor Ort bleibt ist die Selbsthilfe und Selbstorganisation in dieser schlimmen humanitären Krise.

    SI haben zwei Aufrufe erreicht, die um Spenden für die medizinische Versorgung der Opfer bitten:

    Die Deutsch-Palästinensische Medizinische Gesellschaft e.V. mit Sitz in Siegburg ruft auf:

    „Wir bitten… für die Opfer der sehr starken Explosion vom Dienstag, den 4. August 2020 in Beirut zu spenden. Bei dieser Explosion sind bisher mehr als 137 Tote und 5.000 Verletzte zu beklagen. Tausende Häuser und viele Geschäfte sind zerstört. Die finanzielle und medizinische Hilfe wird dringend gebraucht. …“

    Spenden für die Arbeit der DPMG bitte auf das Spendenkonto von SI, Stichwort „DPMG Beirut“

    Der gemeinnützige Verein Secours Populaire Libanais bittet ebenfalls um Spenden für seine Arbeit und hat uns eine Liste mit benötigten Arznei- und Verbandsmitteln geschickt; vom Pflaster über Schmerzmittel bis hin zu Sauerstoffmasken wird eine Vielzahl von Materialien gebraucht. Weiterhin wird Geld für Lebensmittel gebraucht.

    Der Secours Populaire Libanais existiert seit über 40 Jahren, ist parteiunabhängig und auch nicht religiös gebunden, besitzt keine Verbindungen zur Regierung oder anderen politischen Autoritäten. Er arbeitet vollständig ehrenamtlich und verfügt über Strukturen der Selbstorganisation.

    „Vergessen Sie nicht, dass das libanesische Volk bereits vorher unter einer Hyper-Inflation litt, die die Preise für Grundnahrungsmittel hochtrieb, so dass viele nicht mehr für sich selbst und ihre Kinder sorgen konnten. …

    Wir sind eine unabhängige Gruppe von libanesischen Freiwilligen, die Erfahrung in der Arbeit mit ihren Netzwerken hat, um den am meisten Betroffenen in der Zeit der größten Not zu helfen. …“

    Spenden für die Arbeit des Secours Populaire Libanais bitte auf das Spendenkonto von SI, Stichwort „Selbsthilfe Beirut“

    SI wird die Spenden unter dem entsprechenden Stichwort erfassen und zu 100 Prozent an den jeweiligen Verein weiterleiten.

    Bankgebühren und Verwaltungskosten werden nicht mit den zweckgebundenen Spenden verrechnet.

    Für die Erstellung einer Spendenbescheinigung ist die Angabe Ihrer vollständigen Adresse notwendig.

    Spendenkonto Solidarität International (SI) e.V.

    Frankfurter Volksbank

    IBAN DE86 5019 0000 6100 8005 84
    BIC FFVBDEFF
    Stichwort „Selbsthilfe Beirut“
    Spendenaufruf Beirut.pdf

  • Sponsoren gesucht!

    Vom Vorstand des deutsch-südafrikanischen Freundschaftsvereins erreichte uns folgende Nachricht:

    Liebe Freunde,

    im August soll die englische Ausgabe des Opel-Buches „Was bleibt…10 erkämpfte Jahre Opel Bochum 2004-2014 – eine Dokumentation“ herausgegeben werden.

    Es soll im Vorfeld und auf der 2.IAC zu einem Preis verkauft werden, der es jedem Arbeiter ermöglicht, es sich leisten zu können. Dazu wurde vom Marikana-Vorstand und Automobilarbeitern (s. Sponsoren-Brief) die Initiative ergriffen, eine kurze, schlagkräftige Spendenkampagne zumachen. Das Ziel ist 3 500€, womit die Produktionskosten aufgebracht werden sollen.

    Wir bitten euch, dieses Projekt zu unterstützen und den Sponsorenbrief auf eurer Homepage zu veröffentlichen.

    Mit herzlichen, solidarischen Grüßen

    Irene i.A. des Marikana-Vorstandes

    190728 Sponsorenbrief-Opel Buch englisch.pdf

  • Solidarität für die Kollegen von Smart Hambach

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von Smart Hambach,

    die Pläne des Daimler-Vorstandes das Werk Hambach zu verkaufen gefährden die Existenz sowohl eurer Arbeitsplätze, als auch die vieler anderer in der ganzen Region.

    „Portal der Zukunft“ haben Chirac und Kohl das Werk bei seiner Einweihung 1997 genannt.

    Doch von Zukunft ist angesichts der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise, der weltweiten Coronakrise keine Rede mehr.

    Die Daimler-Vorstände wollen alle Lasten dieser Krisen auf die Beschäftigten abwälzen. Ihre Methoden heißen: Entlassungen, Auslagerungen Werksschließungen, Lohnabbau.

    Zehntausende Arbeitsplätze weltweit stehen zur Disposition. Zehntausenden Arbeiterfamilien soll die Existenzgrundlage genommen werden, damit die Profite der Daimler Aktionäre auch in der Krise maximal sprudeln.

    Das können wir nicht hinnehmen, weder in Frankreich, noch in Deutschland, noch sonst irgendwo auf der Welt. Für uns zählt die Zukunft für unsere Familien,unsere Kinder, in unserer Region.

    Überall auf der Welt kämpfen Belegschaften für die Verteidigung ihrer Arbeitsplätze, für ihre Löhne und den Schutz ihrer Gesundheit.

    Erfolgreich können die Arbeiter in all diesen Kämpfen nur gemeinsam sein.

    Als Solidaritäts- und Hilfsorganisation stehen wir in diesem Kampf an eurer Seite. Die Regionalgruppe Saar von „Solidarität International“ wird alle ihre Möglichkeiten nutzen euren Kampf im Saarland bekannt zu machen und die internationale Solidarität zu organisieren.

    Solidarität kennt keine Grenzen.

    Saarbrücken, 23.07.2020

    Solidarität International e.V.

    Regionalgruppe Saar

    Soliadresse Smart Hambach.pdf (Deutsch & Französisch)

  • Buchempfehlung: Jean Ziegler „Die Schande Europas – von Flüchtlingen und Menschenrechten“

    Buchempfehlung: Jean Ziegler „Die Schande Europas – von Flüchtlingen und Menschenrechten“

    Kürzlich gingen erschütternde Bilder aus den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln durch die Medien. Das neue Buch von Jean Ziegler bringt diese Zustände schon im Titel auf den Punkt: „Die Schande Europas“! Ziegler, Professor für Soziologie und weltbekannter Menschenrechtler, besuchte im Mai 2019 die Insel Lesbos. Wie es seine Art ist, geht er mitten unter die Menschen, spricht intensiv mit ihnen und beobachtet genau. So werden bewegende Schicksale lebendig – die Geschichte von Waisenkindern, oder von Familien, deren Existenz in ihrer Heimat von einem Tag auf den anderen zusammengebombt und ein Teil der Familie ausgelöscht wurde. Und die jetzt im Matsch unter Plastikplanen hausen und sich mit 100 anderen eine Toilette und mit 150 eine (kalte) Dusche teilen müssen. Ziegler spricht auch mit Einheimischen, deren traditionelle Gastfreundschaft und Solidarität das alles überhaupt nicht mehr auffangen kann, und mit vielen internationalen Helfern vor Ort. Deren erschütternde und empörende Zeugnisse und Beobachtungen, aber auch großes Engagement fließen ebenfalls in den Bericht ein.

    Ein besonderes Verdienst Zieglers ist es aber, dass er es nicht bei Beschreibung und Anklage der untragbaren Situation für die Flüchtenden belässt. Auch nicht bei der Kritik an den unmenschlichen bis faschistischen Methoden griechischer Polizisten, Militärs und Behörden – mitsamt der „traditionellen“ unsäglichen Korruption. Er deckt auf, dass all das Handlangerarbeiten für die EU sind, die seit Jahren eine knallharte Anti-Flüchtlingspolitik betreibt. Ein ganzes EU-finanziertes Konsortium wird dafür eingesetzt: FRONTEX und die griechische und türkische Küstenwache versuchen gemeinsam mit Eisenstangen, Schüssen, Harpunen und anderen Scheußlichkeiten die Flüchtlingsboote zurückzutreiben oder zu zerstören. Dann EUROPOL, das die Flüchtlinge manchmal erst nach 1,5 Jahren verhört, und EASO, die eine erste Befragung zum Asyl durchzieht – hier wird bereits massenhaft aussortiert und zurück geschickt. Das Buch liefert auch viele Details, wie die Rüstungsindustrie märchenhaft an der EU-finanzierten „Menschenjagd an den Grenzen der Festung Europas“ (S. 30) verdient.

    So räumt Ziegler mit dem Mythos von der EU als humanitäre Wertegemeinschaft gründlich auf. Die Genfer Flüchtlingskonvention, von allen EU-Mitgliedsstaaten unterzeichnet, und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte werden mit Füßen getreten. Und auch der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge bleibt gegenüber den EU-Regierungen passiv. „Unverzeihlich“, urteilt Ziegler.

    Dieses lebendige und spannende Buch ist für jeden, der sich nicht nur über die Bilder von Lesbos empört, sondern mehr über Zusammenhänge und Hintergründe dieser „Schande Europas“ erfahren will. Eines der Resumés Jean Zieglers: „Es ist an uns, die Machtverhältnisse zu verändern. Wir müssen die öffentliche Meinung mobilisieren und unseren Kampf organisieren.“ (S. 143)

    Das Buch erschien im Bertelsmann Verlag; ISBN 978-3-570-10423-1,  143 Seiten, 15 Euro.   erhältlich z.B. über bestellung(at)people-to-people.de

    Renate Mast

  • Solidaritätsadresse an den mutigen Michalis

    Bundesvertretung Solidarität International (SI) e.V.

    An Michalis Aivaliotis von OXI

    Solidaritätsadresse

    Lieber Michalis,

    geprägt von tiefem Hass, Rassismus und Feindschaft gegen alles Fremde erhälst Du Telefonanrufe und Facebook-Einträge von Faschisten, die Dich als „Schande für Griechenland“ und „Verräter“ bezeichnen. Sie gehen so weit und fordern, Dich „zum Abschuss frei zu geben“.

    Wir wollen Dir angesichts dieser massiven Bedrohung und Einschüchterung unsere volle Solidarität aussprechen und Dir den Rücken stärken.

    Du bist für uns Vertrauensperson in der Zusammenarbeit für den Solidaritätspakt, den SI mit OXI-Lesvos resists Corona geschlossen hat.

    Du bist Ansprechpartner in allen Fragen von uns, der Leute im Lager selbst und der einheimischen Bevölkerung.

    Du stellst Internationalismus, Solidarität und Hilfe in den Mittelpunkt Deines Lebens.

    Deine Arbeit will Not lindern, die Selbstorganisation der Flüchtlinge vorwärts bringen und eine internationale Zusammenarbeit entwickeln und schont dabei nicht die, die für diese Zustände verantwortlich sind.

    So gerät die EU einschließlich der griechischen und deutschen Regierung in die Kritik, denn sie sind neben den Fluchtgründen in den Herkunftsländern der Flüchtlinge aktuell verantwortlich für diese unmenschlichen und untragbaren Zustände in den Flüchtlingslagern an den Außengrenzen der EU.

    Internationalismus und Rassismus/Faschismus sind wie Feuer und Wasser.

    Deshalb die Anfeindungen bis hin zu Morddrohungen gegen Dich.

    Die Bundesvertretung von Solidarität International (SI) e.V. schickt Dir solidarische Grüße und wünscht Dir viel Kraft und starken Willen, diesen Angriffen zu widerstehen und Deine wertvolle Arbeit, die vielen Hoffnung und Perspektive gibt, weiterführen zu können mit viel Unterstützung anderer, die wie Du denken und handeln.

    Solidarische und herzliche Grüße

    BV SI, Stuttgart 11.7.2020

    Solidarität mit Michalis Aivaliotis.pdf