You are currently viewing Huertos Solidarios  – Solidarische Gemüsegärten
Vorbereitung der Schulgärten
  • Lesedauer:4 min Lesezeit

Huertos Solidarios – Solidarische Gemüsegärten

Wie in vielen Ländern Südamerikas ist auch in Peru die Lage durch die Corona – Pandemie besorgniserregend. Obwohl die peruanische Regierung schon Mitte März eine totale Ausgangssperre, die auch noch andauert, verhängt hatte, steigen die Infektionszahlen und Sterbefälle immer noch täglich. Nach offiziellen Angaben sind knapp 200.000 Menschen infiziert (Stand 8.6.2020) und täglich gibt es über 4.000 neue Infektionsfälle.

Die größte Ansteckungsgefahr liegt im öffentlichen Verkehr und bei den Märkten. Fast 70 % der Bevölkerung haben eine informelle Arbeit, die nur dazu dient, das tägliche Überleben zu sichern.

Gehen sie nicht auf den Markt, um etwas zu verkaufen, haben sie kein Geld für Grundnahrungsmittel für ihre Familien! Sie stehen also vor der Wahl entweder an Covid -19 zu sterben oder zu hungern.

Die Regierung hat Gesetze erlassen, die es den Arbeitgebern ermöglicht, Arbeiter in die Ferien zu schicken, Gehaltskürzungen vorzunehmen oder für 3 Monate zu suspendieren – ohne Gehaltszahlungen. Mehr als 500.000 Arbeiter sind davon betroffen.

Im Bergbausektor wurde eine ganz andere Schiene gefahren: hier wurden die Bergarbeiter zur Arbeit gezwungen mit der Folge einer immens hohen Infektionsrate.

Die Verunsicherung hinsichtlich Corona ist besonders unter der Landbevölkerung sehr groß. So haben sich Menschen Desinfektionsmittel injiziert – bloß weil ein gewisser Trump das empfohlen hatte. Und sind dann gestorben. Oder sie nehmen Medikamente ein, die eigentlich für ihre Rinder gedacht sind.

Die Schule in Pichjapuquio – wie auch alle anderen – ist immer noch geschlossen. Die Schüler werden über Radio und Internet unterrichtet. Eine sehr unbefriedigende Lösung, da viel Schüler keinen Radioempfang haben, von Internetanschluss bzw. Laptop ganz zu schweigen.

Natürlich können in der momentanen Situation auch keine Bäume gepflanzt werden.

Canto Vivo versucht, Aufklärung durch tägliche Radiosendungen zu schaffen, zum einen über die Schädlichkeit solcher Medikation, zum anderen über Heilmethoden, die von sogenannten Heilern propagiert wird.

Zudem unterrichtet Canto Vivo über den Anbau von Gemüse und Obst in Hausgärten und auf Balkonen. Der dazu benötigte Samen wird von Canto Vivo zur Verfügung gestellt. Dadurch haben die Familien eine Grundversorgung und brauchen für den Einkauf nicht mehr auf die Märkte gehen und minimieren damit auch die Infektionsgefahr.

Besonders gut ist, dass das selbst angebaute Gemüse frei ist von gesundheitsschädlichen Spritzmitteln. Und nachhaltig ist es auch, da das Projekt auch nach der Pandemie Sinn macht und weitergeführt werden kann. Besonderes Interesse an dem Projekt kommt von einem Schulleiter aus Huancavelica, einem der ärmsten Städte Perus. Die Stadt wurde besonders ausgebeutet wegen ihres Quecksilbers. Der Schulleiter möchte mit seinen Schülerinnen einen Schulgarten entwickeln und auch viele andere Menschen in der Stadt möchten Gemüse in ihren Gärtchen anbauen.

Wir und Canto Vivo würden uns sehr freuen, wenn ihr das Projekt unterstützt. Mit dem gespendeten Geld können viele Samenpäckchen für einheimisches Gemüse und Obst gekauft und verteilt werden.

Spendet auf das Spendenkonto von Solidarität International e.V. IBAN DE 86 5019 0000 6100 8005 84 BIC: FFVBDEFF unter dem Stichwort „Canto Vivo/Gemüsegärten“.

Drucken