Schlagwort: Braunschweig

  • Internationales Fest im Bürgerpark

    Internationales Fest im Bürgerpark

    Das diesjährige „Internationales Fest“ des DGB am 1. Mai stand unter dem Motto „Mach dich stark mit uns“. Unsere Ortsgruppe hatte einen hervorragenden Standplatz an der Oker und war Tag über gut besucht.

    Die Besucher*innen an unserem Stand zeigten großes Interesse an unserem Projekt „Gesundheitszentrum in Rojava“: „177 Freiwillige der ICOR bauten binnen weniger Monate gemeinsam mit einheimischen Bauarbeitern mitten im zerstörten Kobane ein über 900 m² großes Gesundheitszentrum für die Bevölkerung. Die Initiative „Medizin für Rojava“ aus Deutschland richtete es mit medizinischem Gerät ein. Alles wurde vollständig und kostenlos der örtlichen Selbstverwaltung übergeben. Im September 2016 wurde es als Geburtshilfe-Zentrum für die ganze Region offiziell eröffnet. Heute spielt es eine bedeutende Rolle als regionale Geburts- und Neonatologie (Neugeborenen) Zentrum. Monatlich werden dort ca. 460 Babys geboren, davon 150 Kaiserschnitt-Entbindungen. Die Behandlung erfolgt kostenlos. So ist das Zentrum heute ein wichtiges Symbol der internationalen Solidarität und der Hoffnung auf ein neues Leben in Rojava.

    An unserem Stand wurden sechs Kuchen sowie eine große Menge Kaffee, Getränken und unser sehr beliebtes Kunsthandwerk und Schmuck aus Kolumbien und Peru verkauft. Aus dem Verkaufserlös konnten wir 581,09 Euro erzielen. Davon stammten 68,20 Euro aus der Kinderschminkaktion, die von Ricarda wunderbar und über mehrere Stunden hinweg durchgeführt wurde.

    Elf Mitglieder der Ortsgruppe BS haben den Informationsstand unterstützt und daran teilgenommen. Unter uns herrschte eine großartige Stimmung, und wir hatten sowohl Freude am Verkauf der Produkte als auch an der Präsentation unserer Organisation und Projekte.

    Der 1. Mai ist ein fest eingeplanter Termin im Kalender der Gruppe!

    Weitere Informationen unter http://www.medizin-für-rojava.org/ –  oder auch zur Arbeit der örtlichen und regionalen Gruppe unter www.solidaritaet-international.de

    SI-Braunschweig

  • Aufruf zur Beteiligung am Ostermarch in Braunschweig am 19. April um 11 Uhr

    Aufruf zur Beteiligung am Ostermarch in Braunschweig am 19. April um 11 Uhr

    Liebe SI-Mitglieder und Interessierte,

    Die mächtigsten Länder der Welt sind auf Aufrüstungskurs. Mehr Waffen, mehr Infrastruktur für den Krieg, mehr Drohnen, mehr Munition, mehr Atomwaffen! Die Welt kann schon mehrmals und in nur wenigen Minuten komplett zerstört werden.

    Trotzdem bestehen bei den Wunschvorstellungen der Kriegstreiben auch Widersprüche. Waffen bedienen sich nicht von allein, selbst wenn sie super automatisiert sind. Also wer soll an der Front marschieren, auf andere Menschen schießen und höchstwahrscheinlich selbst sterben oder andere töten? Auf der Liste der freiwilligen Soldaten stehen leider nicht die Aktionäre von Konzernen der Rüstungsindustrie oder Regierungsmitglieder. Sie entscheiden nur, dass andere Menschen sterben müssen.

    Also wer dann? Bis jetzt sagt die Regierung, dass die Soldaten für den Krieg aus einem freiwilligen Dienst kommen sollen. Allerdings: a) Melden sich nicht so viele Freiwillige, wie sie sich erhofft haben – trotz millionenschwerer Kampagne. b) Immer mehr Berufssoldaten, Reservisten und Ungediente verweigern einen Kriegsdienst. Seit dem Krieg in der Ukraine ist die Anzahl sogar gestiegen. Die aktuellen Diskussionen zur erneuten Einführung der Wehrpflicht machen die Richtung der zukünftigen Regierung deutlich.

    Millionen Menschen auf der Welt gehen auf die Straßen, um gegen den Krieg zu protestieren. Es gibt auch zahlreiche aktive Initiativen gegen den Krieg. Zum Beispiel wurde in Griechenland und in Italien von Hafenarbeitern die Verladung von Kriegsmaterial verweigert. In München haben sich 3 Busfahrer geweigert, Busse mit Bundeswehrwerbung zu fahren. Zahlreiche Organisation leisten Bewusstseinsbildung. Beispiele wie diese gibt es bestimmt viel mehr. Wir bekommen sie leider nicht alle mit. Dennoch hat die Regierung im Ernstfall die Möglichkeit die Bevölkerung zur Kriegsbeteiligung zu zwingen. Bei einem Verteidigungsfall wäre die Folge, dass die Wehrpflicht auch ohne die aktuell diskutierten Änderungen automatisch wieder in Kraft treten würde. Das bedeutet, dass alle Männer ab 18 Jahren in die Bundeswehr eingezogen werden könnten. Befindet sich Deutschland im Krieg, verlängert sich die Wehrpflicht vom 45. auf das 60. Lebensjahr. Die Bundeswehr ist dann befugt, alle unter die Regelung fallenden Männer einzuziehen. Also unsere Partner, Ehemänner, unsere Freunde, unsere Kollegen, Brüder, usw. Es wird keine Schulen, keine Arbeit, keine Geschäfte geben, die davon nicht betroffen wären. Wir Frauen müssten uns und unsere Kinder schützen, irgendwie mit Lebensmittel versorgen und in Angst und Zerstörung leben. Die Perspektiven, die uns die Regierenden mit diesem Kriegswettbewerb bieten, sind zerstörerisch und mörderisch.

    Deswegen müssen wir als SI-Mitglieder uns gegen diese schreckliche Zukunft wehren. Hier gilt auch: Nie wieder ist jetzt! Wir Mitglieder von Solidarität International setzen uns seit Jahrzehnten für Frieden, für Völkerfreundschaft, für Solidarität ein. Beispielhaft dafür stehen unsere zahlreichen Projekte, insbesondere „Medizin für Rojava“ und Gaza soll leben. Wir wollen eine lebenswürdige Zukunft für unsere Familien und alle anderen Menschen auf dieser Welt mitgestalten. Arbeit, Gesundheit, Freizeit, Bildung und Kultur für ALLE soll unser Ziel sein und dafür müssen wir unsere Stimme erheben. Wir müssen uns klar positionieren, dass unsere Ziele und Wünsche komplett anders sind. Sag laut NEIN zum Krieg! Keinen Mann und keinen Groschen. Kein Kind und keine Frau zum Krieg! Auf zum Ostermarsch!

    Meldet euch, wenn ihr dabei seien wollt.

    Solidarische Grüße


    Solidarität International
    Ortsgruppe Braunschweig

  • Veranstaltung „Wenn wir zusammen gehen“

    Veranstaltung „Wenn wir zusammen gehen“

    Ein Nachmittag voller Vielfalt und Gemeinschaft

    Der Nachmittag des 19. September 2024 begann mit der gemeinsamen Dekoration des Raumes im Mütterzentrum Braunschweig. Zunächst wurden die 28 Teilnehmer:innen mit dem Lied ‚Brot und Rosen‘ musikalisch begrüßt. Anschließend stellten sich SI und Courage als veranstaltende Organisationen vor.

    Die Veranstaltung „Wenn wir zusammen gehen“ widmete sich der internationalen Solidarität und Frauenbewegung. Im Mittelpunkt stand die Vorführung eines beeindruckenden Dokumentarfilms zur 3. Weltfrauenkonferenz, die 2022 in Tunesien stattfand. Der Film bot tiefgehende Einblicke in die Herausforderungen, Erfolge und die unerschütterliche Entschlossenheit von Frauen aus aller Welt, die für ihre Rechte und die Gleichstellung der Geschlechter kämpfen.

    Der Film mit einer Dauer von anderthalb Stunden wurde gemeinsam ngesehen. Eine spanische Simultanübersetzung stellte sicher, dass alle Teilnehmer:innen die wichtigen Inhalte und Botschaften des Films verstehen konnten. Vor Beginn der Diskussion gab es eine Pause.

    Ein Highlight war die Auswahl an selbstgemachten Snacks aus verschiedenen Ländern, die das internationale Flair der Veranstaltung unterstrichen und kulinarischen Genuss boten.

    Während der anschließenden Diskussion wurde der Film als eindrucksvoll, jedoch für den Nachmittag als sehr lang empfunden. Viele Frauen äußerten ihre Meinung zur politischen Lage der Frauen, zu Umweltthemen sowie zu Erfolgen und Rückschlägen der Frauenbewegung. Verschiedene Ansätze zur Lösung der Probleme innerhalb des Kapitalismus und Sozialismus wurden erörtert. Zudem wurde der Frauenpolitische Ratschlag vorgestellt.

    Die Veranstaltung war nicht nur ein Ort des Austauschs und der Inspiration, sondern erzielte auch konkrete Ergebnisse. Drei neue Mitglieder:innen konnten für SI gewonnen werden und zusätzlich trugen sich drei weitere Personen in unsere Informationsliste ein. Dies zeigt, dass die Veranstaltung sowohl informativ als auch motivierend und aktivierend war.

    Ein weiterer bedeutender Punkt des Abends war, dass mit den Einnahmen aus den Eintrittsgeldern (3€, 4€, 6€) sowie dem Verkauf von Speisen und Getränken insgesamt 204€ zugunsten des Frauenpolitischen Ratschlags gespendet werden konnten. Diese Spende unterstützt die Arbeit der Organisation und trägt zur politischen Vertretung von Frauenanliegen bei.

    Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und verdeutlichte erneut die Bedeutung des internationalen Austauschs und der Solidarität unter Frauen. Die Mischung aus informativen Inhalten, kulinarischen Genüssen und gemeinschaftlichem Engagement schuf eine besondere Atmosphäre, die noch lange nachwirken wird. Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern und Besucher:innen für ihre Teilnahme und Unterstützung.

    SI Braunschweig

  • Pressemitteilung von SI Braunschweig zu VW

    Pressemitteilung von SI Braunschweig zu VW

    Die Ankündigung von VW, 30.000 Arbeiter und Angestellte zu entlassen, sowie drei Werke zu schließen, beschäftigt die Ortsgruppe Braunschweig von Solidarität International e.V. Dazu sagt Diana Martinez, deren Mann in der Produktion bei VW Braunschweig arbeitet:
    Allein bei unserer Gruppe haben wir mehrere Mitglieder, die direkt bei VW beschäftigt sind oder deren Familienmitglieder und wir reden hier nicht über Top Manager:innen, sondern ganz normale Produktionsarbeiter: innen, die vom Gehalt abhängig sind, um das Leben ihrer Familien zu finanzieren“.

    SI Braunschweig hat aus Anlass dieser massiven Abbaupläne bei VW eine Pressemitteilung herausgegeben und bekundet darin die Bereitschaft, ein Solidaritätskomitee mit dem Kampf der Kolleginnen und Kollegen bei VW zu unterstützen.

  • Jahreshauptversammlung und Weihnachtsfeier von SI Braunschweig

    Jahreshauptversammlung und Weihnachtsfeier von SI Braunschweig

    Am 24. November fand und JHV und Weihnachtsfeier in gemütliche Atmosphäre statt.

    Im Vorfeld haben wir den Raum des Mütterzentrums in BS weihnachtlich dekoriert und uns mit Kaffee, Kuchen und Snacks auf die Arbeit gemacht.

    Der Rechenschaftsbericht vom Vorstand wurde mit Fotos und Videos der jeweiligen Aktivitäten gemacht. Unsere Arbeitsweise wurde von allen anwesenden Mitgliedern als richtig und vielfältig bewertet. Dazu gehört die Förderung des Umweltbewusstseins und praktische Umweltarbeit zusammen mit Canto Vivo in Peru, die gewerkschaftliche Arbeit mit der Organizerinnen unter den Textilarbeiterinnen in Bangladesch und in Deutschland, die Verständigung und Einheit der Völker durch Spendensammlungen und Übersetzungsarbeit für die internationalen Konferenzen und die Selbstbefreiung und Selbstbestimmung mit dem Flüchtlingsprojekt auf Kara Tepe sowie und die Schachschule in Kolumbien. Unsere Arbeit ist unverzichtbar und notwendiger denn je.

    Das Highlight des Jahres war natürlich die 12. Bundesdelegierteversammlung in April 2024 in Braunschweig, an die wir sehr gerne und liebevoll immer wieder zurückdenken.

    Seit unserer letzte JHV sind wir um 11 neue Mitglieder reicher geworden. Allerdings können nur 4 zu unserer Regionalgruppe gezählt werden, alle anderen gehören anderen Regionen. Zwischen sind wir 48 Mitglieder! 😊

    Durch eine Vielzahl von Initiativen zum Beispiel über den Verkauf von Kunsthandwerk Produkten, Keksen und selbstgebastelten Dingen, Flohmarkt und Spendensammlungen bei unseren Ständen konnten wieder viele SI-Projekte unterstützt werden. Die Spenden aus der gemeinsamen Arbeit betrugen insgesamt 961,38€ und kamen den Projekten Organizerinnen in Bangladesch, Canto Vivo, Frauenpolitischen Ratschlag und Sprachenarbeit zugute.

    Für das nächste Jahr haben wir uns die Unterstützung von einem möglichen Soli-komitee der VW-Arbeiter vorgenommen und weiterhin die Umweltarbeit sowie Spendensammlungen für die Verteidigung demokratischer Rechten. Bea und Diana wurden als Vorstandsmitglieder bestätigt und Nadja kam als neues Mitglied des Vorstands hinzu. Schon jetzt freuen wir uns auf die Zusammenarbeit.

    Nach der JHV haben wir zusammen eine gemütliche Weihnachtsfeier mit leckerem mitgebrachtem Essen und Getränke feiern können. Dazu haben wir gesungen, gedichtet und Musik gemacht, auch ein Weihnachtssketch hat uns zum Lachen gebracht. Es war eine schöne, bunte, informative, lustige und zukunftweisende Weihnachtsfeier und ein mega Abschluss dieses erfolgreichen Jahres als SI-BS.

  • Bundesdelegiertenversammlung von SI 2024

    Bundesdelegiertenversammlung von SI 2024

    Die BDV am 13. und 14. April 2024 wurde von 18 Mitglieder aus der Ortsgruppe Braunschweig vorbereitet. Mehr als 1 Jahr lang haben uns diese Aufgaben begleitet, denn schon im Vorfeld gab es vieles zu klären und zu organisieren. Deko, Catering, Planung, Einkauf, Service, Design sind einige der Aufgaben, die wir alle übernommen haben. Die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert und alle haben sich mit viel Spaß, Kreativität und Verantwortung für diese Veranstaltung engagiert.

    Bei dem Aufbau waren 15 von uns anwesend. Wir haben dekoriert, geschmückt und vorbereitet, damit die Delegierten sich wohl fühlen. Am Samstag fing die Diskussion an, mit etwa 65 Delegierten aus ganz Deutschland und 2 internationalen Gäste. Unsere 5 Delegierten haben sich aktiv an die Diskussion beteiligt. Wir haben einen Redebeitrag zu der schwierigen Sprache des Rechenschaftsberichts gehalten und auch einen über Mitgliedergewinnung. Außerdem haben wir von der Loyalitätserklärung der Stadt Braunschweig berichtet und über die Einbeziehung der Mitglieder auf Augenhöhe in der aktiven Arbeit. Die Diskussion über den Rechenschaftsbericht war solidarisch, schöpferisch und zukunftsweisend. Über Kriege, die begonnenen Klimakatastrophe, Armut, Rechtstendenzen, Frauenrechte, aber auch über wachsende Solidarität, Zusammenhalt und Perspektiven für die Zukunft wurde diskutiert.

    Das Mittagessen für beide Tagen haben wir mit der KaufBar in Braunschweig arrangiert und das Abendbuffet am Samstagabend kam vom Haitianischen Verein. Getränke, Obst und Gemüse wurden für uns selbst besorgt und Kuchen sowie Nervennahrung von den Delegierten und Gästen gespendet.

    Der Kulturabend war schön, lustig, bunt und solidarisch. Wir haben eine Weile getanzt und jede Menge Spaß gehabt😊.  Mitglieder und Freunden von SI haben den Abend mit Kulturbeiträge bereichert. Dabei haben wir ein neues Mitglied gewonnen und ein paar Interessierten.

    Aktiv werden wir uns auch bei der Arbeit der Bundesvertretung beteiligen. Mit G. in der Bundesvertretung und V. in der Revision sind wir ein Teil des zentralen Gremiums geworden. Diese Mitarbeit ist dringend notwendig, um einen Generationswechseln zu ermöglichen.

    Wir sind sehr froh, dass die Veranstaltung sehr erfolgreich war und dass wir diese logistische Arbeit gemeinsam, Hand an Hand geschafft haben.

  • 1. Mai 2024

    1. Mai 2024

    Das diesjährige „Internationale Fest“ des DGB fand dieses Mal im Rahmen einer komplett neuen Organisation und an einem anderen Ort statt. Es war immer noch in der Nähe der VW-Halle, aber diesmal unmittelbar daneben auf der großen Wiese. Unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ fand die Maikundgebung statt, mit anschließender Demonstration, die bis zum Internationalen Fest führte. Die Infostände waren insgesamt nicht so verwinkelt und das Fest fühlte sich daher gemeinschaftlicher an als die Jahre zuvor. Wir als SI Braunschweig haben einen sehr guten Standplatz an der Oker ergattern können und wurden den ganzen Tag über gut besucht.

    Die Besucher*innen an unserem Stand hörten oder informierten sich mit großem Interesse über unser Projekt mit den Textilarbeiterinnen in Bangladesch zu. Dabei geht es darum, dass sie sich in der Gewerkschaft organisieren. Es ist so, dass sie schon mit viel Mut kämpfen, aber sie sind noch zu wenig organisiert. Obwohl in Bangladesch Arbeitsgesetze allen Arbeitern das Recht zur Organisation in Gewerkschaften geben, wird die gewerkschaftliche Tätigkeit durch Unternehmer und Staat bekämpft. Aktivistinnen werden entlassen, angegriffen durch angeheuerte Schläger, falsche Beschuldigungen werden erhoben, Polizeiangriffe, Verhaftungen, Belästigungen und Repressionen sind an der Tagesordnung in Bangladesch. Wir haben über die Notwendigkeit der Selbstbestimmung der Textilarbeiterinnen gesprochen, wozu entschieden zugestimmt wurde.

    Darüber hinaus haben wir über die Auswirkungen der Textilproduktion auf die ganze Welt diskutiert. Es wurde dem auch zugestimmt, dass die Produktions- und Konsumweisen sich nachhaltig ändern müssen, damit wir unsere (Um)welt so lange wie möglich genießen können. Auch über die Geschäftsmodelle von großen Konzernen, die ein großes Problem für den Klimaschutz stellen: wöchentlich wechselnde Kollektionen, die in unnötige hohe Stückzahlen produziert werden und zum Teil direkt ab Lager im Müll landen, haben wir gesprochen. In Deutschland sind das laut Marktforschungsinstitut Euromonitor International jährlich 230 Millionen Textilien (Stand 2019), die bisher potentiell vernichtet werden könnten. Diese hohe Zahl an zerstörten Textilien ist allerdings nicht nur auf Post-Consumer-Textilien zurückzuführen (also auf Altkleider im klassischen Sinn, die Endkonsument:innen aussortieren und wegwerfen)[1].

    An unserem Stand wurden 7 Kuchen verkauft und viel Kaffee, Getränke und Kunsthandwerk und insgesamt 174,50€ einnehmen können. Wir haben wieder Kinderschminken angeboten und konnten damit 35,20€ sammeln.

    14 SI-BS Mitglieder waren beim Infostand dabei und haben ihn aktiv unterstützt, zwei SI-BS Mitglieder, die nicht unterstützen konnten, haben uns dennoch besucht, auch von einer Teilnehmerin vom Sprachencafé und von weiteren Freunden wurden wir besucht.

    Insgesamt wurden 606,38 gesammelt. Davon rechnen wir die 23€ der Wechselkasse ab und kommen dann zu auf 583,38€.

    Das Geld wurde an unser Projekt „Textilarbeiterinnen in Bangladesch“ gespendet.


    [1] https://info.recyclehero.de/eu-vernichtung-unverkaufter-kleidung

  • Braunschweig International 2023

    Braunschweig International 2023

    Braunschweig International ist eine Veranstaltung, bei der aktive internationale Kulturvereine der Stadt sich und ihre Projekte vorstellen können. Es gibt viele tolle Vereine mit sozialen Projekten, es gibt aber auch Verein im Bereich Kultur und Gastronomie aus verschiedenen Ecken der Welt.

    Für uns ist diese Veranstaltung eine hervorragende Gelegenheit, uns bei der internationalen Kulturvereinsszene in Braunschweig weiter zu etablieren. Außerdem erreichen wir dabei ein buntes, internationales Publikum.

    Die Veranstaltung geht vom 8:30 Uhr (Aufbau) bis 19 Uhr (Abbau) und das ist recht lange, zumal wir gerade unserem größten Einsatz des Jahres (1. Mai) gehabt hatten. Waren wir sehr dezimiert.

    Damit wir aber nicht auf eine Teilnahme verzichten mussten, haben wir uns dafür entschieden, einen reinen Infotisch, ohne den Verkauf von Essen und Getränke, zu machen. Außerdem haben wir in 3 Schichten gearbeitet (insgesamt 9 Mitglieder) und waren „nur“ von 9:30 Uhr bis 15:30 Uhr dabei. Aus diesem Grund haben wir kein Zelt für uns allein gehabt, sondern haben wir uns eines mit dem Braunschweigerer Verein „Löwe für Löwe“ geteilt. Bei einem sehr netten Gespräch haben wir festgestellt, dass ihr Projekt und unser Ngengi Projekt sehr ähnlich sind. 

    Unser bunter, schön geschmückter Stand war für Alle ein Anlaufpunkt. Unsere neuen Banner wurden von vielen Leuten mit großem Interesse gelesen. Wir haben viele SI-Produkte (T-Shirts, Kulis, Pins, Kunsthandwerk) verkaufen können. Dafür waren die Spenden, in Vergleich zu anderen Aktionen, etwas „niedriger“ (21€). Insgesamt wurden in 4 ½ Stunden 204€ eingenommen, davon gehen 86€ für die selbstorganisierten Mädchenschulen in Afghanistan und 86€ für die Bergarbeiterkonferenz. Eine Besonderheit war auch, dass wir sogar auf die Instagram Seite der Stadt Braunschweig geschafft haben 😊.

    Weil aber das SI-Leben nicht nur schön und bunt ist, wollen wir von einem „Gespräch“ mit einem Mann berichten, der sich die Titelseite unseres Flyers „Palästina Spenden Sie für den AL-Jaleel-Verband im Flüchtlingslager von Jenin“ angeguckt und sehr aufgeregt hat.

    Er meinte: wir berichten zu einseitig, weil wir nur die Seite der Palästinenser erzählen. Als wir zu ihm sagten, worum es bei dem Projekt geht, und ihn fragten: was er gegen humanitäre Hilfe in einem Flüchtlingslager hat, sagte er: „wenn die Palästinenser in einem Flüchtlingslager angekommen sind, sind sie selber schuld, weil sie Krieg gegen Israel betreiben. Außerdem würden die Leute in dem Lager gegen Israel indoktriniert und Hass und Feindlichkeit vertreiben. Wir fragten ihn woher er sowas wüsste oder aus welchem Grunde er sowas behauptete. Er sagte uns: „Ich habe es gehört“. Wir kritisierten das und sagten, dass man sich selbst einen Eindruck von der Situation machen sollte. Daraufhin antwortete er: „Dann können Sie auch nicht von diesen Projekten hier (gemeint war unsere Infomaterial über Canto Vivo/Peru, die Bergarbeiterkonferenz und das Ngengi-Projekt) berichten, weil Sie auch nicht dabei waren“. Zum Glück konnten wir mit großem Bewusstsein antworten: „Doch! Unsere Mitglieder waren vor Ort, und manche von den Menschen der Projekte waren auch hier. Wir fördern das gegenseitige Kennenlernen und die gegenseitige Unterstützung.“ Der Herr ist dann einfach und schnell weggegangen und wollte nicht mehr mit uns sprechen.

    Es ging ihm nie um einen Austausch. Er hat nur „Palästina“ gelesen und hat sich aufgeregt. Das ist rassistische Diskriminierung und darf uns nicht einschüchtern.
    Das Ganze dauerte nicht mal 5 Minuten und wir haben danach weiter fröhlich unseren Stand betrieben (die Fotos sprechen für sich).

    Hoch die internationale Solidarität!

    SI- Braunschweig

  • Olla Comunitaria – Volksküche in Braunschweig

    Olla Comunitaria – Volksküche in Braunschweig

    Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Schachschule in Kolumbien hat SI Braunschweig beschlossen, das Bildungsprojekt zum Nachholen des Schulabschlusses zu unterstützen, das Kirius/Modep in den Armenvierteln in der Nähe von Bogotá gestartet haben.

    Jeden Samstag treffen sie sich auf einer gemieteten Dachterrasse, um Mathematik, Biologie, Englisch und andere für die Prüfungen notwendige Fächer zu lernen. Außerdem widmen sie eine Unterrichtsstunde der Stärkung des kollektiven und gemeinschaftlichen Denkens, in der sie Themen wie Menschenrechte, Feminismus, Politik und Teilhabe an ihr usw. behandeln.

    Wir haben innerhalb der Gruppe diskutiert, dass dieses Bildungsprojekt eine nachhaltige Hilfe für die Bevölkerung in Cazucá und andere Vierteln darstellt, weil die Menschen weiterlernen kollektiv zu arbeiten, für sich selbst und die Gemeinschaft zu engagieren und das Bewusstsein in verschiedenen Bereichen stärkt. Um das Projekt finanziell zu unterstützen, haben wir beschlossen, in Anlehnung zu den Volksküchen in Kolumbien eine eigene Olla Comunitaria „Volksküche“ zu veranstalten.

    In Zusammenarbeit mit dem lateinamerikanisch-spanischen Kulturzentrum trafen wir uns also am 24. September, um gemeinsam zu kochen und zu essen. Wir boten kolumbianisches Essen an: Linsen mit Reis und Wurst und zum Nachtisch Milchreis. Auch eine vegane Alternative wurde angeboten. Während das Essen kochte, stellten wir die Organisationen und das Bildungsprojekt vor, zeigten Fotos und Videos und beantworteten Fragen. Der Vortrag lief auf Deutsch und wurde ins Spanische übersetzt. Hier gingen wir auch näher auf die Lebensbedingungen in den Armenvierteln in Kolumbien ein. Die Arbeit der Volksschachschule dort ist eine wichtige Organisationsform, wo die Jugendlichen und Älteren zusammenkommen, um Schach zu lernen. Darüber hinaus sprechen sie auch über die politischen Fragen und Fragen des täglichen Lebens. Es ist ein wichtiger Beitrag gegen die Perspektivlosigkeit, die vor allem Jugendliche stark in die Drogenkriminalität treibt. Bei der Vorführung waren 23 Personen anwesend, von denen 9 neu bei unseren Veranstaltungen waren. Beim Mittagessen war die Beteiligung viel größer, etwa 40 Gäste, von denen die meisten neu bei unseren Veranstaltungen waren.

    Vor Beginn des Vortrags verlangte eine lateinamerikanische Teilnehmerin, dass wir unser Transparent „Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“ mit dem Gesicht von Che Guevara abnehmen. Sie behauptete, dass niemand an der Veranstaltung teilnehmen würde, solange das Transparent hinge, da wir Kommunisten seien.

    Wir weigerten uns entschieden! Dieser Slogan wurde von der Gruppe gewählt, der Text repräsentiert und begleitet uns bei vielen Veranstaltungen. Außerdem sind wir 1. keine kommunistische Organisation, aber wir sind offen für Ideologien, auch die kommunistische (mit Ausnahme der faschistischen), und 2. sind Kommunisten keine Terroristen, warum also müssen wir das Gesicht von Che Guevera verstecken, der für die Freiheit Lateinamerikas gekämpft hat? Darüber hinaus sind wir eine erfolgreiche Organisation, die seit mehr als 10 Jahren in Braunschweig, seit mehr als 25 Jahren in Deutschland und international aktiv ist. In Lateinamerika wird eine breite antikommunistische Hetze verbreitet, die sowohl Befreiungsbewegungen wie auch tatsächlich terroristische Organisationen wie die Paramilitärs alle als Terroristen bezeichnet. Und damit einen Damm gegen den Wunsch der Menschen nach einer anderen Gesellschaft aufbauen soll.

    Tatsächlich haben zwei Personen unsere Veranstaltung verlassen, als sie das Banner sahen. Alle anderen hörten dem Projekt aufmerksam zu und waren daran interessiert. Die Form der Veranstaltung als Volksküche hat Leute aus unserem Umfeld angesprochen, wie Arbeit, Sportverein, etc… Während des Essens wurden viele Gespräche geführt, wie man die Situation der Kriminalisierung der Flüchtlinge sieht, Sorge über die Umweltzerstörung und ob die E-Mobilität eine Alternative ist, wie der Kapitalismus unsere Zukunft bedroht und wir haben uns besser kennen gelernt. Unsere Erwartungen wurden sogar übertroffen! Mit der Veranstaltung haben wir 406,35 € eingenommen (wir hatten mit 200 € gerechnet), die in vollem Umfang an die Schachschule gespendet wurden.

    Insgesamt haben sich 11 SI-Mitglieder bei der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung beteiligt. Bei der Werbung für unsere Veranstaltung haben wir einem Mann von der Arbeit in Kolumbien erzählt und er war so hingerissen, dass er sich freiwillig als Koch für die Volksküche anbot. Nach der Veranstaltung waren er und seine Familie von unserer Arbeit und Arbeitsform so überzeugt, dass sie sich entschieden haben Mitglieder zu werden. Nun sind wir um 3 neue tolle und aktive Mitglieder reicher geworden.