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  • Die Organizerinnen unter den Textilarbeiterinnen in Bangladesh …

    Die Organizerinnen unter den Textilarbeiterinnen in Bangladesh …

    … bewähren sich und das Konzept ist nützlich bei der Gewinnung von Mitgliedern für die Gewerkschaften der Textilarbeiterinnen.

    Das berichteten Ute und Jutta von der Bundesvertretung von SI aus ihrem Gespräch mit der Gewerkschafterin Joly bei der Weltfrauenkonferenz.

    Am Wochenende 15. und 16. Oktober fand die Sitzung der Bundesvertretung in Schwäbisch Hall statt, wo Waltraut wieder für eine passende Arbeitsatmosphäre gesorgt hat. Am Samstagabend konnten wir uns im Naturfreundehaus dann noch über „Gott und die Welt“ unterhalten, und so war – neben der hervorragenden Verpflegung – auch für die „richtige Chemie“ untereinander gesorgt.

    Besonderes Interesse galt natürlich dem Bericht unserer Delegation zur Weltfrauenkonferenz in Tunis Anfang September. Viel wurde bereits im neuen Newsletter veröffentlicht, der bei der Sitzung gut ankam. Insbesondere die weitere Zusammenarbeit mit Joly Talukter und das Interesse von in Deutschland lebenden Frauen aus dem englischsprachigen Teil Kameruns, spiegelten das gewachsene Interesse an SI und an der internationalen Zusammenarbeit wieder. Hier sei deshalb auf den Newsletter verwiesen, der ausführliche Berichte von Teilnehmerinnen enthält. „Es ist sogar manchmal etwas zum Schmunzeln dabei.“ (Jutta auf der Sitzung) Der Newsletter kann unter –> Presse –> Newsletter online gelesen werden. (siehe auch unten)

    Schwerpunkt waren die Vorbereitungen zur Bundesdelegiertenversammlung von SI im April 2024 in Braunschweig. Hier wurde ein erster grober Fahrplan beraten. Er soll auf der nächsten Sitzung der Bundesvertretung genauer ausgearbeitet und beschlossen werden. Klar war jedoch, dass wir neue und jüngere SI-Mitglieder dafür gewinnen wollen, diese schöne Aufgabe tatkräftig anzupacken.

    Eine „Stellenausschreibung“ könnte etwa so aussehen:

    „Du suchst eine Aufgabe, die wirklich Sinn macht, weil du nicht nur anderen Menschen hilfst, sondern ihnen in einem Super-Team hilfst, sich selbst zu helfen. Gemeinsames Arbeiten – weltweit – ist dir ein Lebensbedürfnis. Du sprichst Fremdsprachen, oder willst es lernen oder willst anderen helfen es zu lernen, damit ihr gemeinsam vorankommt? Dann bist du in der Bundesvertretung von Solidarität International genau richtig! Du reist gern, oder du unterstütztst andere bei Besuchen in fernen Ländern, auch wenn es mal nicht ganz so hygienisch zugeht, weil du weist, dass die Welt ein Ort ist, an dem noch viel verbessert werden muss? Dann ist SI genau das richtige für dich. Du liebst es, „die Fäden in der Hand zu halten“ auch wenn’s mal ein Knäuel ist und du bist cool genug, dass es dir nichts ausmacht, wenn eine Masche runterfällt? Du liebst die Arbeit mit der Presse, liebst den „großen Auftritt“, kannst dich aber auch zurücknehmen, weil es um das Gemeinsame geht? Du willst, dass sich etwas ändert und du weißt, dass das nur organisiert geht – weltweit? Dann bewirb dich zur SI-Bundesdelgiertenversammlung als Mitglied der Bundesvertretung – Jetzt! Unser Angebot: Du wirst eingladen zu den Sitzungen der Bundesvertretung, du kannst bei den verschiedenen Themen mitarbeiten oder auch nur mal reinschnuppern, damit du ein Bild bekommst. Du kannst Vollprofi werden oder auch nur ein paar Stunden? Aber immer mit vollem Einsatz, mit Herz und Verstand. Ruf an im Büro: 0203 604 57 90 oder melde dich bei einer/m der Sprecher/innen.

    Zur Unterstützung der Arbeit der Orte veröffentlichen wir hier den Einleitungsbeitrag zur Sitzung der Bundesvertretung. Es ist der Redebeitrag zur Herbstdemonstration in Berlin, der dort aufgrund der konkreten Umstände nicht gehalten werden konnte.

  • „Wir sind traurig, unsere Herzen schmerzen“

    „Wir sind traurig, unsere Herzen schmerzen“

    Weiterer Bericht aus dem Flüchtlingslager Moria / Lesbos

    Das ganze Lager trauert um unseren Brüder und Schwestern, die beim Versuch, ein freies Leben führen zu können, in einem unzugänglichen Gebiet in Kythera ertrunken sind. Wer ist der Schuldige? Viele Meldungen in den Medien suchen und suchen und mit dieser Methode wollen sie vertuschen, dass die Schuldigen in der EU, in der griechischen und türkischen Regierung sind. In den vielen Videos, die im Lager angekommen sind, zeigen dass mehrere Menschen von den Wellen weggefegt werden und mehrere Leichen zwischen den Trümmern des zerquetschten Segelbootes treiben. Es werden mehr als 20 Menschen vermisst. Die überlebenden kommen aus Irak, Iran und Afghanistan. Die Unterstützung von Einheimischen auf Kythera war überwältigend, sie kletterten in den Klippen und versuchten die Flüchtlinge mit Seilen hochzuziehen. Sie haben alle Notwendigkeiten, Kleidung, Lebensmittel, Medizin, Hygieneartikel, Wasser und Unterschlupf bereitgestellt. Die Solidarität auf der Insel in dieser Tragödie war atemberaubend, ein Lob an alle Beteiligten.

    Die tödlichen Unglücke häufen sich.

    Am nächsten Tag sank ein Gummiboot mit bis zu 53 Personen im Seegebiet in der bekannten Therme, in Lesbos. Weitere 18 Flüchtlinge werden da vermisst und 18 Tote sind geborgen worden. Es waren 15 junge Frauen aus Afrika, die ertrunken sind.

    Aktuelles aus dem Leben im Camp

    Nagelpflege für weibliche Bewohner des Camps ist kein Luxus. Es ist ein Schub für ihr Selbstvertrauen. Stand by me Lesvos und Eurorelief haben zusammen gearbeitet, um Frauen in der Mobile Academy zu trainieren und sicheren Raum für diese Arbeit zu schaffen. Dies ist nur die erste von vielen verschiedenen Trainings und Aktivitäten. (Siehe Bilder dazu)

    Michalis berichtet:

    Ich kenne Larisa seit vielen Jahren. Sie lebt mit ihrer Familie in Mytilene. All die Jahre war sie aktiv ehrenamtlich im Tierschutzverein. Als sie mich um Hilfe rief, akzeptierte ich sofort, ihr Ziel zu Unterstützen. So ging gestern der Transporter von SBML und ein Freiwilliger mit ihr, um aus alten Campwäldern für neue Unterkünfte zum Winterschutz von obdachlosen Tieren zu finden. Die Zusammenarbeit mit Larisa besteht seit vielen Jahren und wir machen mit neuen Plänen für Tiere des Lagers weiter. Weil Stand by me Lesvos Teil der lokalen Gemeinschaft ist, nicht nur für Flüchtlinge oder Einheimische, sondern auch für Hunde und Katzen.

    Unsere Schneiderei ist sehr beliebt. Hier kommen Menschen, um alle möglichen Kleiderartikel zu reparieren, damit sie im Alltag gut gekleidet sind.

    Das ist sehr wichtig, weil die Presse oft Bilder veröffentlicht, die Flüchtlinge mit schmutziger und beschädigter Kleidung zeigen – gut kleiden zu können ist also eine Frage der Würde.

    (Foto von zwei jungen Männern in der Schneiderei. Man sitzt mit einem Maßband um den Hals an der Nähmaschine und näht ein schwarz-weiß gemustertes Stück Stoff. Der andere steht vor der Nähmaschine mit gedrehtem Kopf in Richtung Kamera)

    Mathe ist nicht immer einfach. Zum Glück haben unsere Schüler ein fantastisches Lehrerteam zur Verfügung, um Unterstützung und Ermutigung anzubieten.

    Wir glauben, dass es wichtig ist, dass Menschen in ihrer Heimatsprache Alphabetisierung erlangen. Dies hilft ihnen auch, andere Sprachen zu lernen, während sie sich in einem neuen Land ein neues Leben aufbauen. Wir bringen Farsi bei, diese Grundlage aufzubauen.

    Wir sind so dankbar für all unsere fantastischen Lehrer, die so tolle Arbeit leisten, unsere Campbewohner unterrichten und stärken.

    Aufgrund der veränderlichen Natur des Lebens im Camp verändert unsere Lehrergruppe oft die Größe – unser Team ist aber sehr anpassungsfähig und stellt sich neuen Herausforderungen.

    Häufig neue Lehrer in der Gruppe begrüßen, bedeutet auch, dass wir Menschen mit vielfältigen Hintergründen und gelebten Erfahrungen nutzen dürfen, was unsere Klassen noch mehr bereichert

    Wir sind sehr dankbar für das neue Material, das uns kürzlich gespendet wurde.

    Wir haben Hefte, Kugelschreiber, Zeichen- und Malmaterial erhalten

    Herzlichen Dank an unsere lieben Spender!

    Bei Moria Academia bieten wir auch Sprachkurse für Erwachsene an, da wir Menschen in die Lage versetzen wollen, eine bessere Zukunft für sich und ihre Gemeinschaft aufzubauen.

    Viele Flüchtlinge haben Fähigkeiten und sind bereit zu arbeiten, aber wenn sie die Sprache nicht kennen, ist es schwieriger. Deshalb haben wir Sprachkurse für Erwachsene. Es hilft bei der Integration.

    Wenn Sie diese Kurse oder eine der Moria Academia Aktivitäten unterstützen möchten, denken Sie bitte darüber nach, zu spenden:

    Sie können unsere Arbeit auch unterstützen, indem Sie unsere Beiträge und unsere Botschaft an die Menschen teilen, die Sie kennen.

    Weil wir selbst im Camp und ein Team von Flüchtlingen sind, verstehen und hören wir, was die Menschen wollen und brauchen. Wir sind nicht nur eine Schule, wir versuchen, diese Bedürfnisse zu erfüllen.

    Eines dieser Dinge ist Nähen und ein Schneiderraum. Wir nähen viel, weil wir glauben, dass Würde wichtig ist und ein Schneiderraum ein einfacher Weg ist, Menschen Würde und Wahl zu geben. Menschen bringen Kleidung, Vorhänge und andere mit und wir bieten ihnen einen Raum und Materialien, um sie zu reparieren oder wir helfen ihnen bei der Reparatur ihrer Gegenstände, wenn sie Hilfe benötigen.

    Wir brauchen eure Hilfe, damit das am Laufen bleibt. Dafür wird ständig Nähmaterial benötigt, wie Nadeln und Scheren. Wer helfen möchte, kann hier spenden.

    Wenn das Klassenzimmer der Moria Academia nicht voller Schüler ist, nutzen Campbewohner den Platz für ihre anderen Bedürfnisse. Jeden Morgen wird das Zimmer als Schneiderraum genutzt, der es jedem ermöglicht, Kleidung für sich und seine Familie herzustellen und zu ändern, was ihrem täglichen Leben wieder Würde bringt. Eine professionelle Schneiderin ist anwesend, um bei allem zu helfen, was sie brauchen, aber vor allem brauchen sie Agentur und Würde, um selbst zu entscheiden … genau wie alle anderen auch. An der Moria Academia wollen wir Flüchtlinge von überall in die Lage versetzen, dies zu erreichen.

  • 2. Folge Besuch Kara Tape

    2. Folge Besuch Kara Tape

    Vom Camp habe ich im 1. Teil schon berichtet, dass Elias, ein afghanischer Flüchtling, die Seele der Bus Oase ist. Er ist für die Organisation verantwortlich. Das macht er gut, Er schaut, dass alles optimal klappt. Selbst als die Akkus des Handys leer waren, machte er die Dieselanlage an, damit wir dafür Strom hatten. Wir machten ein Interview mit ihm und er betonte:

    „Ich bin Elias und bin hier der Verantwortliche. Hier ist die Moria Academia, sie ist offen für Migranten. Wir haben verschiedene Angebote wie Malkurse, Computerkurse für Kinder, ein Friseursalon für Frauen, Schneiderkurs für Frauen und auch andere Kurse. Hier ist jeden Tag geöffnet für alle Flüchtlinge. Jeden Tag kommen Kinder her zum spielen und zum Sprachenlernen in einer Sprachenklasse. Du siehst die Kinder jeden Tag, Frauen kommen hier her mit ihren Kindern. An heißen Tagen gehen alle Kinder gemeinsam zum Schwimmen. Das ist meine Arbeit hier.“

    Seine Vision für die Zukunft?

    „Ich kam 2017, also vor sechs Jahren, nach Lesbos. Und ich warte auf mein Asyl und ich weiß nicht wie meine Zukunft aussehen wird. Jetzt bin ich hier und ich arbeite hier und mag meine Arbeit. Aber ich denke, hier weg zu gehen ist besser für mich … mein Leben hier ist ok. Aber jetzt ist es ein bisschen schwierig für mich, denn ich denke zu viel über mein Asyl nach. Das ist mein Problem. Jetzt ist es besser für mich, weil ich hier arbeite und ich meine Landsleute hier habe und mit ihnen sprechen kann. Das Problem ist nicht der Job, es ist die griechische Regierung.

    Ich bin sechs Jahre hier und habe keine Antwort auf mein Asylgesuch bekommen und ich sehe, dass andere Leute (Single und Familien) vor drei oder vier Monaten herkamen und schon einen Passport usw. bekommen haben und in andere Länder gehen konnten. Ich bin schon sechs Jahre her, ich denke, das ist auch ein psychologisches Problem. Ich bin Single, habe keine Familie, es ist sehr schwierig. Mein Land ist in einem sehr schlechten Zustand. Meine Familie lebt noch in Afghanistan, ich sehe die Nachrichten jeden Tag, wie schlecht es dort ist. Für alle wäre es besser, in andere Länder zu gehen. Ich komme aus Kabul und bin ein guter Fußballspieler. Ich bin mit dem Flugzeug in den Iran geflohen und dann immer zu Fuß weiter in die Türkei und zum Schluss mit dem Schlauchboot nach Lesbos.“

    Hierzu prüft der „Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in SI“ wie Elias unterstützt und ihm bei seinem Asylantrag geholfen werden kann.

    Michalis, unser Freund, erwies sich als ein super Brückenbauer. Er brachte uns in eine mehrsprachige Bücherei, die im Zentrum von Mytilene ist. Sie sind so organisiert, dass die Flüchtlinge vom Lager Bücher online bestellen können, die dann von Fahrradkurieren gebracht werden. Im gleichen Gebäude gibt es Computerarbeitsräume, Räume für Frauen die sich treffen können. In der Nähe ist auch ein Frauenhaus angegliedert. Für die jungen Mütter gibt Kurse zur Förderung des Stillens. In der Fahrrad-Werkstatt werden Flüchtlinge ausgebildet, wie man Fahrräder repariert. Inzwischen spenden sehr viele Leute aus Mytilene ihre Fahrräder; sie werden ins Camp gebracht und die Flüchtlinge können sie ausleihen und gut nutzen, weil sie inzwischen viel mehr Ausgang haben.

    Michalis wollte, dass wir Andrea Dely, Ausbilderin für Krankenschwestern, kennenlernen. Sie macht seit Jahrzehnten in ihrer Freizeit Flüchtlingsarbeit. 1997 hat sie das erste selbstorganisierte, offene Flüchtlingscamp, Hilaktida, mitgegründet. Hilaktida hatte bewiesen, dass ein offenes Camp möglich ist, an dem sich Ärzte von Lesbos anschlossen und die Bevölkerung dies unterstütze.

    Sie berichtete, wie im September 2013 das Lager Moria begann. Überwiegend war die Masse der Bevölkerung auf Lesbos immer aufgeschlossen gegenüber den Flüchtlingen. Doch kamen rund um 2015 insgesamt 850.000 Flüchtlinge auf die Insel! Teils blieben sie nur kurze Zeit, aber es waren chaotische Zustände und die Leute lagerten wild auf der ganzen Insel, in der Stadt, in den Dörfern. Das schreckte die Einheimischen ab. Es hatte sich zum Schlimmsten verändert.

    Die Regierung baute Lager mit Zäunen und Polizeibewachung, damit sich keiner frei bewegen kann. Die Leute mussten nach dem Türkei-Deal auf Lesbos bleiben und sie erkannten und sahen, dass Europa gefährlich wurde. Faschisten schüchterten die Leute ein und verprügelten jeden, der die Flüchtlinge unterstütze oder ihnen „neutral“ zugewandt war. Andrea sagte, dass es zynisch, aber wahr ist, dass dieser Terror aufhörte als Covid kam. Da durfte keiner so raus und sich frei bewegen.

    Michalis brachte uns zum „Haus der Würde“. Es ist ein multinationaler Kindergarten und Frauentreffpunkt. Sie fördern sehr stark die Eigenaktivität und Stärkung der Fähigkeiten der Frauen und Kinder, damit sie sich im Leben zurechtzufinden.

    Wenn man in das Gelände kommt, das außerhalb des Camps liegt, was sie ganz bewusst so ausgewählt haben, sieht man Kinder aller Nationalitäten aus Asien, aus Afrika, europäische Gesichter usw. Die Kinder spielen mit einigen ganz wenigen Betreuern und drin sitzen die Frauen. Dort gibt es Möglichkeiten, sich einfach auszuruhen, sich zu unterhalten, aber auch täglich Gymnastik, Yoga, Krafttraining, Englischkurs oder Deutsch und andere Sprachkurse zu machen. Es gibt einen Raum, der mit einem Vorhang abgetrennt werden kann, dort können die Frauen ihre Kopftücher und Schleier ablegen um sich schöne Frisuren zu machen und sich zu schminken. Außerdem gibt es zehn Duschen, wo die Frauen in Ruhe duschen können. Im Camp geht es wohl oft ziemlich stressig zu. Außerdem, was es im Camp gar nicht gibt, sind die vier Waschmaschinen, so dass sie nicht von Hand waschen müssen. Außerdem gibt es auch eine kleine Nähstube. Dort können Frauen Kleider abgeben, quasi als Änderungsschneiderei oder sie können dort selbst nähen. Hier lernten unsere weibliche Delegation F. kennen, eine Geflüchtete aus dem Irak, die inzwischen Aktivistin des Projektes ist. Sie berichtet, dass sie durch die Spenden mittlerweile gut angezogen sind. Aber die Unterwäsche ist noch zerrissen, schlecht und manchmal sogar regelrecht Lumpen. Sie fragte, ob »die Frauen, die die Nähmaschinen gesammelt und gespendet haben, nicht auch Unterwäsche als Spenden sammeln könnten. Denn kaputte Unterwäsche empfinden wir als unwürdig und viele schämen sich auch, darüber zu sprechen.« So wurde aus dem Gespräch ein Projekt »würdige Unterwäsche«, das Courage wunderbar umsetzte.

    Monika, auch Mitglied der Reisedelegation, sagte immer wieder, dass sie einen großen Wunsch hat einen Besuch auf dem Friedhof, wo die ertrunkenen Flüchtlinge beerdigt sind, durchzuführen. Das taten wir auch. Es wurden Blumen gekauft und Michalis brachte uns zum Friedhof. Der liegt auf der Spitze des Berges in Mytilene.

    Die Einwohner von Lesbos haben durchgesetzt, dass alle Flüchtlinge, die die lebensgefährliche Flucht aus der Türkei nicht überlebten, auf ihrem Friedhof ein eigenes Grab bekommen. Sie schrieben, wenn die Toten nicht zu identifizieren waren, die Nummern und das Datum des Flüchtlingsboots auf die Grabplaketten, damit eventuell später rekonstruiert werden kann, wer es war. So haben alle ein eigenes Grab, aber die Gräber sind in traurigem Zustand. Wir säuberten einige der vernachlässigten Gräber und legten bei jedem einzelnen Grab eine Blume nieder. Wir waren sehr gerührt und mussten an die Menschen denken, die mit großer Hoffnung von sich und oft ganzen Familien aus ihrem Land geflohen sind und hier endeten. Wir setzen unsere ganze Arbeit auch für sie und ihre Träume fort. Wochen nach dem Besuch wurde von der Aktion im Lager immer noch gesprochen und sie wurde auch zum Stadtgespräch.

    Beim Abendessen lernten wir eine ganz besondere Aktivistin kennen. Lena, ebenfalls eine Flüchtlingsaktivistin der ersten Stunde. Sie arbeitete im Picpoi Camp, ein Camp für Flüchtlinge mit besonderer Verletzlichkeit: vergewaltigte oder gefolterte Frauen und misshandelte Kinder, Krebskranke usw. Das Camp wurde später aufgelöst. Einigen der Geflüchteten half sie dann, ein ganz spezielles Restaurant zu eröffnen, auf der – wie sie sagt – gemeinsamen mediterranen Grundlage des Essens der griechischen Bevölkerung und vieler Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan usw. Gerade in diesem Restaurant trafen wir sie.

    Es war eine sehr lehrreiche Reise. Das hat die Freundschaft mit Michalis und den Flüchtlingen gefestigt und ich freue mich auf meinen nächsten Besuch.

  • Freiheit für Kyrill Ukraintsev!

    Freiheit für Kyrill Ukraintsev!

    Bereits am 25. April wurde der Gewerkschaftsführer Kirill Ukraintsev, Vorsitzender der Gewerkschaft der Kuriere in Russland, in Moskau verhaftet. Die Kuriere des Delivery Club hatten gerade den dritten Tag spontan gestreikt. Sein „Verbrechen“: Solidarität mit diesem Streik gegen eine Lohnsenkung von 25%.

    Ihm wird Artikel 212.1 des Strafgesetzbuchs der Russischen Föderation („Dadin-Artikel“) vorgeworfen: der sieht bis zu fünf Jahre Haft für Menschen vor, die innerhalb von sechs Monaten dreimal an Mahnwachen oder Kundgebungen teilnahmen. Seine Bestrafung nach diesem Paragraphen wäre ein Präzedenzfall. Ein Versuch der Einschüchterung der Kuriere und ihrer Gewerkschaften, der sich gegen alle Arbeiter Russlands und ihre Gewerkschaften richtet! Und das gerade in einer Zeit, in der weitere Unternehmen versuchen, Lohnsenkungen durchzusetzen.

    Am 10. Oktober kam die Meldung über die courier-Gewerkschaft, dass Kirills sechsmonatige Untersuchungshaft am 25. Oktober abläuft. Die Kolleginnen und Kollegen drängen darauf, dass der entscheidende Prozess gegen Kirill vor dem 19. Oktober stattfindet, da es illegal ist, ihn ohne Verurteilung länger als sechs Monate in Untersuchungshaft zu halten. Sie wollen verhindern, dass das nicht einfach unter der Hand durchgezogen werden darf.

    Wir fordern die sofortige Freilassung von Kirill Ukraintsev und die Aufhebung aller Anklagen gegen ihn. Gewerkschaft ist kein Verbrechen!

    Unsere Stärke liegt in der Einheit!

    Freiheit für Kyrill Ukraintsev!

    E-Mails an die Gewerkschaft The Courier: unioncourier6@gmail.com

  • SI ist solidarisch mit dem palästinensischen Protest!

    SI ist solidarisch mit dem palästinensischen Protest!

    SI ist solidarisch mit dem palästinensischen Protest!

    SI ist solidarisch mit dem palästinensischen Protest!

    Spenden Sie für die Al-Jaleel Society im Flüchtlingslager von Jenin zur medizinischen Rehabilitation  von Opfern der israelischen Besatzungspolitik !

    Mai, 2021 – Seit einer Woche branden breite Proteste der palästinensischen Bevölkerung in Jerusalem und anderen Städten auf gegen Zwangsräumungen des israelischen Staates. Reaktionäre und faschistische israelische Siedler provozieren während des muslimischen Fastenmonats Ramadan und zeitlich unmittelbar vor dem Nakba-Tag, der im Zeichen des palästinensischen Widerstands gegen die israelische Siedlungs- und Apartheidspolitik steht. Israelisches Militär trampelt durch Stätten des Glaubens. Zig palästinensische Familien stehen ohne Wohnung und Bleibe da, während Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Feldherrenpose ihrer spottet.

    Für Netanjahu und die israelischen Zionisten sind der Raketenbeschluss israelischer Städte und Zivilbauten durch Hamas der willkommene Hintergrund für eigene, weitaus massivere Bombardierungen ziviler Ziele. Sie werden scheinheilig als „Ausschaltung von Hamasführern“ kaschiert.

    Solidarität International e.V. (SI)“ ist solidarisch mit dem gerechten Protest des palästinensischen Volkes gegen Zwangsräumung und Terror.

    Netanjahu und seine reaktionär-faschistoide Regierungsclique sind Machtpolitiker der übelsten Art. Sein eigenes Volk nennt ihn „Crime-minister“, in Anerkennung zahlreichen Korruptionsvorwürfe gegen ihn. In Israel selbst gibt es unzählige Proteste und Gegenstimmen gegen die Zwangsräumungen.

    SI unterstützt die Proteste gegen Zwangsräumungen! SI beteiligt sich nach Kräften an den an diesem Wochenende stattfindenden Protesten und Demonstrationen und verteidigt dabei das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes.

    Wir rufen auf zu Spenden für Opfer der menschenfeindlichen israelischen Regierungspolitik gegen die palästinensische Bevölkerung: Spenden Sie für die Arbeit der Al-Jaleel Society – AJS!

    Jeder Cent kommt an!

    Informationen zu unserem Partner

    Al-Jaleel Society for Care and Community Based Rehabilitation AJS

    (Verband für Pflege und gemeindebasierte Rehabilitation):

    Die AJS wurde 1991 im Flüchtlingslager Jenin gegründet. Die Bewohner selbst organisierten hier die Hilfe für unterschiedliche Personengruppen. Dazu wurden verschiedene Säulen der Arbeit entwickelt:

    In zahlreichen Gemeinden wurden Projekte durchgeführt, um das Bewusstsein über Menschen mit Behinderung zu schärfen. 2004 wurden 55 Seminare, Workshops, Treffen, Lehrgänge und Studien durchgeführt, um die Integration und Akzeptanz für Menschen mit Behinderung zu verbessern.
    Das Hausbesuchsprogramm bietet im Bezirk Jenin therapeutische Hausbesuche für Menschen an, die aufgrund der Schwere der Behinderung, Entfernung, Straßenblockaden und mangelnden Transportmöglichkeiten nicht in das Therapiezentrum kommen können.

    Rund 450 Kinder werden durch das Projekt „Cerebralparese” betreut. Spezielle Rehamaßnahmen und Physiotherapie sollen Kinder und deren Familien helfen, mit den erhöhten Anforderungen des Alltags umgehen zu können.

    Mit dem Gemeinde-Reha-Programm werden 150 Behinderte betreut, die spezielle Unterweisungen durch Fachkräfte brauchen. 350 Häuser und öffentliche Gebäude wurden behindertengerecht umgebaut. Das Komitee organisiert Rollstühle, Gehhilfen und Prothesen für Menschen mit Behinderung im Bezirke Jenin, Tulkarem und Nablus. Seit 2005 wurde mit dem Bau von Prothesen begonnen. Die Fachkräfte wurden im Ausland ausgebildet.


    Hier kann der Text als Pressemitteilung geladen werden


    Hier kann man Spenden – Stichwort: „Jenin“

  • Erfolgreiche Aktion beim Nachhaltigkeitstag in Schwäbisch Hall

    Erfolgreiche Aktion beim Nachhaltigkeitstag in Schwäbisch Hall

    Bei recht bescheidenem Wetter bauten wir unseren Stand auf dem Haalplatz auf. Wir wurden von der Klimabeauftragten Leslie Ludwig eingeladen, wieder eine Kleiderspendenbörse zu gestalten.

    Am Nachhaltigkeitstag gab es an etwa 30 Ständen viele Informationen zur Nachhaltigkeit über Energie, Mobilität, bewusster Konsum, Ernährung und Biodiversität und Biologischer Landwirtschaft.

    Haben wir natürlich nicht nein gesagt. Zum Glück besserte sich das Wetter im Laufe des Tages, zeitweise ließ sich sogar die Sonne sehen und mit der Zeit kamen doch recht viele Besucher, die auch bei uns Halt machten. Viele Kleidungsstücke fanden neue Besitzer. Die Kleidung wurde von vielen Privatpersonen gespendet. Vielen Dank für eure Unterstützung!

    Wir hatten zwei Pavillons zur Verfügung. Bei der Menge an gespendeten Kleidern erwies sich dieses Platzangebot als sehr beengt. Deshalb stellten wir, wann immer das Wetter es uns erlaubte, die 3 Garderobenständer vor die Pavillons. Und siehe da – nun waren wir sichtbarer und es blieben sehr viel mehr Leute stehen und stöberten die Kleider durch.

    Die gespendete Kleidung auf Kleiderständern und Accessoires führten zu lebhaftem Austausch und Informationen über Nachhaltigkeit, den ökologischen Fußabdruck, Konsumverhalten und die Notwendigkeit, sich zu organisieren, wenn wir etwas erreichen wollen.

    Das Interesse an SI selbst war sehr groß, manche hatten sich schon überlegt, Mitglied zu werden und uns zu unterstützen. So landete manche extra Spende in unserer Dose.

    Über den zusätzlichen Verkauf von Kunsthandwerk und Kleidung aus Peru kamen wir ins Gespräch und erfuhren von einer Alpakawanderung zur Freizeitgestaltung, die wir gerne durchführen möchten.

    Durch die Teilnahme (zum ersten Mal übrigens) am Nachhaltigkeitstag erreichten wir Menschen, die sonst nicht zu unseren Aktionen/Veranstaltungen kamen. Es lohnt sich also durchaus, mal Neues auszuprobieren.

    Die Einnahmen von 324,30 € gehen wie immer bei der Kleiderspendenbörse an den Aufbau der Gewerkschaft der Textilarbeiterinnen in Bangladesch.

    Waltraut und Vroni, SHA

  • Der „El Bosque de Solidaridad“ geht wieder an den Start!

    Der „El Bosque de Solidaridad“ geht wieder an den Start!

    Canto vivo – ein Projekt in Peru, das SI Schwäbisch Hall unterstützt:

    Nachdem sich auch in Peru die Coronalage einigermaßen stabilisiert hat, darf wieder gereist werden. Damit kann die Pflanzung von Bäumen im „El bosque de Solidaridad“ wieder aufgegriffen werden.

    Das Gelände, das Canto Vivo dafür nutzen kann, ist L – förmig und liegt 4.000 Meter über dem Meeresspiegel. Um dahin zu gelangen, muss man erst mal von Huancayo bis Jauja eineinhalb Stunden mit dem Bus fahren. Dann mit einem – gemieteten – Auto weitere 40 Minuten, danach gibt es noch einen Fußmarsch von 20 Minuten zu bewältigen.

    Etwa ein Drittel der Fläche wurde seither mit 4.000 Bäumen bepflanzt. Um den Berg vollständig zu bepflanzen werden noch 6.000 – 7.000 Bäume benötigt. Die Zusammenarbeit mit Schülern und Bauern ringsum wird beibehalten. Die Bauern können dafür, dass sie sich um die Bäume kümmern, Pilze für ihren Eigenbedarf bzw. den Verkauf anpflanzen. Und sie haben sich gut gekümmert. 90 % der Bäume sind gut angewachsen und schon richtig groß geworden – das ist wirklich eine Erfolgsstory!

    Ihr seht, ihr könnt noch viele, viele Bäume sponsern oder verschenken zu Weihnachten, Geburtstagen oder einfach auch nur, um jemanden – oder sich selber – eine Freude zu machen.

    10.00 € für ein Bäumchen – da ist dann der Transport, das Pflanzen und eine Mahlzeit für die Pflanzer dabei.

    Spendet Bäume – auch um dem Klimawandel entgegen zu wirken!

    Und ihr könnte natürlich auch wieder ein Foto von dem Bäumchen erhalten. Dafür nach dem Stichwort den Namen des Empfängers mit anführen oder die Info per Mail an Diana in Schwäbisch Hall senden (chris-bucher@t-online.de).

    Spendenkonto bei der Frankfurter Volksbank: IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84 – Stichwort: „Planta Monte“

    Vielen Dank für die seitherigen Spenden für den Bosque und die Huertos Solidarios. Anlässlich des Besuches von Dayamis und Maritza konnten wir dank Euch wieder 3.500,00 € direkt übergeben!

    Waltraut + Diana, SHA

  • Hola!

    Hola!

    Hola!! Ich habe bei der Arbeit eine wunderbare Person kennengelernt, die weiß, dass ich aus Kolumbien komme. Und sie hat mich gebeten, ihr mit dem Spanisch für einen Besuch von zwei Personen aus Peru zu helfen.

    Menschen zu helfen war und wird immer eine Arbeit sein, die ich mit Liebe mache. Aber ich hätte nie gedacht, dass ich so eine schöne Erfahrung machen würde. Hier in Deutschland gibt es Millionen von unglaublichen Geschichten, die ich erlebt und gesehen habe. In dieser Woche, in der ich Solidarität International geholfen habe, habe ich Herzen voller Güte, Liebe und Freude gesehen, die dafür kämpfen, denen zu helfen, die es am nötigsten brauchen.

    Derzeit hat Solidarität International zusammen mit „Canto Vivo“ unserer Umwelt und den ärmsten Menschen in Peru geholfen. Aber sie wollen es immer größer machen, sie wollen es weltweit, und dafür brauchen sie meine Hilfe, Ihre, jedermanns Hilfe!

    Gracias Solidarität International

    Catalina

  • Ukraine: Punktgenaue Hilfe kommt an

    Ukraine: Punktgenaue Hilfe kommt an

    Anfang Juni wurde in Stuttgart die Zusammenarbeit mit den „Psychologen ohne Grenzen“ (POG) vereinbart. Es ist eine Gruppe sehr junger Studierender und junger Psychologen aus der Ukraine, die sich zu einer Nicht-Regierungs-Organisation zusammengeschlossen haben. Sie verurteilen den brutalen Überfall Russlands auf die Ukraine und die Unnachgiebigkeit der ukrainischen Regierung im Bündnis mit der NATO/EU unter Führung der USA.

    Etliche von ihnen mussten ihre Heimat verlassen und leben jetzt im europäischen Ausland. Alex, der für die POG das Memorandum zur Zusammenarbeit mit SI unterzeichnet hat, lebt mit seiner jungen Familie in der Nähe von Paris und organisiert von dort aus die Hilfstransporte in die Ukraine. Bei der Rückfahrt nach Frankreich nimmt der Fahrer traumatisierte Frauen und Kinder mit, die weiter psychologisch begleitet werden müssen. Dazu konnte SI bereits erste Kontakte zu Traumapsychologen hier in Deutschland vermitteln.

    Mit der ukrainischen NGO besteht inzwischen eine Zusammenarbeit, die die Hilfe punktgenau direkt vor Ort bringt. Die POG schreiben:

    „Uns erreichte diese Nachricht vom Flüchtlingszentrum in Zhytomyr/Ukraine: Anfrage um Wohtätigkeitshilfe wie Hygieneartikel und Lebensmittel für 156 Familien, etwa 500 Menschen. Babywindeln der Größe 1,2 – 20 Mal, Größe 4,5,6 etwa 60 Mal. Erwachsenenwindeln, Größe M, XL etwa 70 Mal. Babynahrung, Gläschen für etwa 60 Kinder, Zudecken, Kopfkissen und Tischwäsche (Tischtücher) für 156 Flüchtlingsfamilien. …“

    Durch diese genaue Erfassung ist es uns möglich, tatsächlich zielgenau die notwendigen Dinge zu sammeln. Im Gegensatz dazu oft die Lager an Hilfsgütern an der polnischen Grenze: Die Lagerstätten und Zelte quellen teilweise mit Kleidern und anderen Hilfsgütern über, die nicht gebraucht werden, deshalb nicht zum Einsatz kommen und kaputt gehen. Das ist sicher nicht im Sinne der Spender und zeigt die Überlegenheit der Selbstorganisation und Selbsthilfe der Betroffenen.

    Eine tolle Initiative zur Sammlung von Windeln, Hygieneartikeln und (laktosefreier) Babynahrung hat die Gruppe Schwäbisch Hall entwickelt, worüber das Haller Tagblatt ausführlich berichtete.

    Ein nächster Transport von Hilfsgütern ist für Ende September vorgesehen.

    So kann ich helfen

    • wer für den Einkauf von Hilfsgütern spenden möchte, kann dies tun, über das Spendenkonto von SI bei der Frankfurter Volksbank IBAN DE86 5019 0000 6100 8005 84 Stichwort „POG“
    • Kontakte vermitteln zu Traumapsychologen und/oder Kongressen zum Thema; bitte ans SI-Büro schicken: buero@solidaritaet-international.de oder bei einem der Sprecher anrufen.
    • andere Leute auf die Spendenmöglichkeit ansprechen und den Kontakt herstellen, in Einkauf und Kommissionierung einbeziehen, selbst dabei sein, wenn der Transport stattfindet.

    SI unterhält ebenfalls ein Spendenkonto für die Unterstützung von bedürftigen Familien in der Ukraine und arbeitet dazu mit dem Koordinierungsrat der Arbeiterbewegung (KSRD) in der Ukraine und dortigen Bergleuten zusammen. Die Bergleute und der Koordinierungsrat der Arbeiterbewegung haben sich verpflichtet, die Spenden zu gleichen Teilen aufzuteilen.

    Es sind bereits rund 45.000 € Spenden eingegangen und konnten übergeben werden. Weiteres Geld wird benötigt, denn die Zivilbevölkerung muss die verheerenden Kriegslasten tragen. Ihre Spende überweisen Sie bitte auf das Spendenkonto von SI bei der Frankfurter Volksbank IBAN DE 86 5019 0000 6100 8005 84 mit dem Stichwort „Hilfsfonds Ukraine“

    SI verbindet Spendensammeln immer mit der Ablehnung jedes Nationalismus und Chauvinismus. SI ist gegen jede Kriegstreiberei und für Gleichbehandlung aller Flüchtlinge! Eine Spende über SI ist eine Spende für den Gedanken von Völkerfreundschaft und internationale Solidarität!

    So konnten ebenfalls sehr erfolgreich Spenden für die Teilnahme ukrainischer und russischer Bergleute an der 3. Bergarbeiterkonferenz gesammelt werden. Auch wurden Spendengelder für russische Friedensaktivisten übergeben.

  • Aktuelles aus dem Flüchtlingslager Moria/Lesbos

    Aktuelles aus dem Flüchtlingslager Moria/Lesbos

    Danke an Solidarität International, unsere Partner aus Deutschland. Sie haben den Friedhof in der St. Panteleimon-Kirche Ende Juni 2022 besucht. Dort sind viele Flüchtlinge begaben. Sie haben die Gräber, soweit es möglich war, sauber gemacht und jedem eine Blume hinterlassen. Das hat sich im Camp sehr schnell verbreitet und Stand by me Lesvos hat dazu viele Anfragen und ein Dankeschön für diese Aktion erhalten. Auch von der Mytilene Tageszeitung kamen Anfragen.

    Wir sind immer aktiv, in unserem Projekt achten wir darauf, dass gearbeitet wird und wir davon profitieren. So werden der Nähraum auch genutzt, um Haargummis herzustellen. Unsere Marke heißt OFFSET. Wir möchten, dass alle Gewinne aus den Haargummis direkt an die Frauen gehen, die sie gemacht haben.

    Jeder Tag ist ein Kreationstag beim Frauenworkshop in der Mobile Academy. In der Mobile Academy machen wir Experimente für den nächsten Schritt des Recyclings. Auf dem Foto seht ihr einen Blumentopf, den wir aus Plastikbechern von Flaschen gemacht haben. Bald werden wir nützliche recycelte Kreationen und Verbesserungen herstellen.

    Während des Covid-Lockdowns sammelten Freunde der griechisch-orthodoxen Kirche Lebensmittel für die Gemeinde Agios Nektarios in Simbabwe. Wir haben von Stand by me Lesvos Trockenfutter und 5 Nähmaschinen gespendet. Jetzt plant dasselbe Team, humanitäre Hilfe für den gleichen Ort zu sammeln. Wir wollen das auch wieder unterstützen. Wir haben schöne Bilder bekommen.

    Stand by me Lesvos schreiben:

    „Eine Organisation muss flexibel sein, die Veränderungen verstehen und die Projekte neu planen, die je nach Situation und neuen Bedingungen laufen. Genau das tun wir als Stand by me Lesvos seit fünf Jahren.“

    Was ist in den letzten sechs Monaten im Camp passiert?

    Die Zahl der Flüchtlinge beträgt aktuell noch 1300. Viele der Flüchtlinge sind auf das Festland gegangen. Aber die Zahl der Neuankömmlinge stieg in den letzten sechs Monaten erneut um etwa 28 %. Die Neuankömmlinge kommen jetzt mehr aus Afrika. Uns freut das, weil wir wissen, was die Flüchtlinge, die ankommen, durchgemacht haben.

    Das Bildungszentrum des Camps funktioniert jetzt gut. MCAT, das Afghanistan-Team, hat aufgehört.

    Unser Team traf kommunale Vertreter und sprach mit ihnen über die neue Situation. Wir haben Entscheidungen für Mobile Academy darüber getroffen, wie es in der nächsten Zeit funktionieren wird.

    Mobile Academy ist ein Gemeindezentrum, in dem alle Flüchtlinge willkommen sind. Wir konzentrieren uns auf Ausbildung und Unterhaltung.

    Die Regeln sind einfach: keine Gewalt, Respekt und Kreativität. Wir haben einen Lehrer aus der Kamerun-Gemeinde im Camp als neuen Manager der Mobile Academy. Alle müssen hart arbeiten, um die Ziele zu erreichen. Ab Anfang August haben wir neue Lehrer gewonnen. Mit viel Philosophie und Energie, mit neuem Manager und neuen Mitarbeitern geht es gut voran. Stand by me Lesvos hat lange Erfahrung, aber wir sind keine „professionelle Wohltätigkeitsorganisation“. Das bedeutet, dass wir Lehrer und Ausbilder einsetzen, die dies freiwillig machen.

    Ein Flüchtling von Camp schreibt:

    „Viele Male herrscht Verwirrung mit dem Camp des alten Morias und dem bestehenden Camp in Lesbos. Es gibt keinen Zusammenhang, denn im neuen Camp gibt es Container, Bäder und Toiletten. Auch im neuen Lager kümmern sich Polizei und private Sicherheitsfirmen um die Sicherheit und es gibt ein großes Team von Reinigungsdienstfirmen. Die Probleme des neuen Lagers sind andere, es gibt die vielen Asylverweigerungen und dass die Menschen dort lange bleiben müssen, manchmal ändern sich über viele Jahre die Bedürfnisse und die Organisation muss flexibel sein, um die Lücken zu finden.“

    Zäune verhindern die Zunahme der Flüchtlingsströme nicht.

    Zynisch und menschenverachtend behaupten die griechische Regierung und die EU, dass die Zäune Flüchtlingsströme verhindern und die Flüchtlinge schützen. Die Zäune, die in vielen europäischen Ländern gebaut werden, schützen aber keine Flüchtlinge. Das Gegenteil findet statt. Die Suche nach noch gefährlichen Routen für die Flüchtlinge wird damit ausgelöst. Dagegen stärkt die Suche nach neuen, gefährlicheren Transitrouten den Handel der Menschenhändler, erhöht ihre Forderung nach dem „Fahrpreis“ der Reise und führt zu vielen Vorfällen. Die Regierung beharrt jedoch auf dieser Politik, da sie ein zentrales Ziel der EU-Politik und des neuen Pakts für Migration und Asyl ist.

    Das wird aber das Flüchtlingsproblem nicht lösen.