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  • Von SI-Spendengeldern gekauft: Zwei alte Reisebusse

    Von SI-Spendengeldern gekauft: Zwei alte Reisebusse

    Von SI-Spendengeldern gekauft: Zwei alte Reisebusse
    Ein Bus wird zum Schulbus

    „Wir sind sehr froh,“ schreiben die Flüchtlinge in Moria/Kara Tepe, „dass wir diese guten Nachrichten endlich verkünden können. Endlich sind sie da. Zwei alte Reisebusse stehen nicht weiter sinnlos auf einem Schrottplatz rum. Bisher existieren nur einige Zeltschulen und decken nicht die großen Bedürfnisse. Daher kauften wir zwei alte Busse und wurden in den letzten Monaten in vier Klassenzimmer verwandelt.“

    Die Busse wurden von Spendengeldern von SI angeschafft – SI gratuliert zum gelungenen Umbau und wünscht den Schülerinnen und Schülern viele spannende und interessante Momente beim Lernen.

    Außerdem berichten die Flüchtlinge, dass sie sich am „Welt-Erde-Tag“ beteiligt haben. Zusammen mit der Bevölkerung in Mytilene, haben sie einen Park und Strände gereinigt.

    Die Flüchtlinge spielen Fussball und führen psychlogische Gespräche mit traumisierten Leidensgenossen. Sie nehmen Anteil an Problemen der Beschäftigten in der Gegend. Und sie finden es toll, dass Jugendliche Schilder tragen, mit „Ehrenamtliches Engagement ist unsere Lebenseinstellung“, die dann eine seit Jahren nicht mehr gereinigte Tenne säubern. Und sie kritisieren, dass die EU nicht einmal Kinder schützt.

    Diese und viele weitere aktuelle Berichte der Flüchtlinge im Lager Moria/Kara Tepe erscheinen mehrmals wöchentlich in unserem Bereich „Kampagnen&Projekte“ und da unter „Lesvos resists corona“.


    Hier geht es zu „Lesvos resists corona“

  • Wahl in Peru: katastrophale Situation!

    Wahl in Peru: katastrophale Situation!

    Die SI-Gruppe Schwäbisch Hall arbeitet mit Jesus in Peru zusammen. Dort wurde das Projekt, „Die Gärten der Solidarität“ entwickelt, damit sich die Menschen selbst versorgen können. Jesus von Canto Vivo berichtet:

    Huertos Solidarios (aus der Mail vom 31.03.21, gekürzt): Seit dem 10.12.2020 sind Schulferien in Peru. Dadurch ist es schwieriger, Verbindung mit manchen Schülern zu halten. Wir wissen aber von den anderen, dass sie ihre Gärten mit technischer Hilfe und Unterstützung durch Samen, Setzlinge und Kompost von uns weiter bewirtschaftet haben.

    Am Montag 05.04. beginnt die Schule wieder und wir werden den Kontakt und die Interaktion mit den Lehrern und durch sie mit allen Schülern, die an dem Projekt teilnehmen, wieder aufnehmen. Leider ist wegen der Pandemie der Lehrplan noch nicht bekannt gemacht worden.

    Der Mangel an wirtschaftlichen Ressourcen wird bei vielen Familien immer größer. Deshalb haben wir mit der Ernte aus 10 Solidaritätsgärten mit zwei „Gemeinsamen Töpfen“ zusammen gekocht. Die Menschen waren gezwungen, sich zusammenzutun und ihr Essen gemeinsam zuzubereiten, um in ihrer Nachbarschaft zumindest ein Mittagessen anbieten zu können. Wie Sie verstehen werden, ist jede Hilfe in diesem Fall unzureichend. Jedoch konnten wir durch einige Produkte, die in den Ökologischen Gärten gewonnen wurden, an etwas mitarbeiten, das wir versuchen (und das ist grundlegend): Zentren des Bewusstseins zu Gunsten der Zusammenarbeit und Solidarität zu sein.

    Info aus Mail von 12.04.21: Ich werde noch einen speziellen Bericht über die Huertos Solidarios erstellen. Jetzt habe ich mehr Informationen über unsere nationale Situation und über die Solidaritätsgärten. Doch wegen der Pandemie ist der Schulunterricht nicht geregelt. Es gibt mehrere Lehrer, die verstorben sind und unter den Schülern viele Waisenkinder.

    Zu den Wahlen in Peru (aus der Mail vom 12.04.21 vor der Wahl, ungekürzt): katastrophale und kritische Situation. COVID-19 hat weiterhin schlimme Auswirkungen auf der ganzen Welt, und es ist nicht überraschend, dass die Peruaner stark unter den schlimmen Folgen gelitten haben. Wie noch nie zuvor in der Geschichte Perus hat uns eine doppelte Krise, d.h. die Wirtschafts- und Gesundheitskrise, zusätzlich zur Klimakrise dazu gezwungen, uns anderen dringenden Herausforderungen bei der Verteidigung unserer Gesellschaft und unseres demokratischen Systems zu stellen, auch wenn dies prekär ist. Deshalb laufen wir heute, am Sonntag, dem 11. April, dem Tag der politischen Wahlen für die Präsidentschaft der Republik und für die Mitglieder des Kongresses, Gefahr, dass sich unsere Situation verschlimmert. Die Pandemie könnte auch die Ergebnisse der politischen Wahlen beeinflussen. In kürzester Zeit hat die Pandemie die Grundlagen unseres gesellschaftlichen Lebens zerstört, indem sie die Teilnahme an politischen und öffentlichen Versammlungen einschränkt und es Einzelpersonen und Gruppen erschwert, ihre politischen Rechte und Pflichten zu wahr zu nehmen. Es ist daher einzigartig, dass unser Wahlprozess das unvermeidliche Opfer der Pandemie ist, die Abertausende von Menschenleben gekostet hat. Einzigartig ist auch, dass 5 der 18 teilnehmenden Parteien technisch die Spitzenkandidaten sind. Doch die Presse unterstützt die Tochter des Diebes und Mörders Alberto Fujimori, steigert ihre Umfragewerte und macht sie zur Favoritin in den Umfragen. Nach Keiko Fujimori gibt es zwei rechtsextreme Kandidaten, die sich nach dem Wahlergebnis sicher auf die Seite der Tochter des Diktators Alberto Fujimori schlagen werden. Als jedoch klar wurde, dass die Kandidatin Verónica Mendoza von der linken Partei Juntos por el Perú mit Unterstützung der Bevölkerung auf dem Vormarsch war, unterstützte der rechte Flügel den Kandidaten Pedro Castillo (mit bekannter Sympathie für die Terrorgruppe Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad)). Alles deutet darauf hin, dass sie erfolgreich waren, denn die Partei Peru Libre, die mit dem Kandidaten Pedro Castillo antritt, scheint mehrere Parteien besiegt zu haben und wäre (hoffentlich nicht) der Kandidat von Keiko Fujimori in der Stichwahl. Aber es ist noch nicht alles gesagt. Alles deutet darauf hin, dass die Umfragen die Unterstützung von Verónica Mendoza versteckt haben. Immerhin ist sie unter den Top 5, die ihr die Präsidentschaft streitig machen, denn die Prozentzahlen, die sie trennen, sind minimal. Daher stehen die Peruaner vor enormen Herausforderungen. Was uns erwartet, ist nicht gut, denn im Kongress werden die rechten Parteien, die schon immer an der Macht waren, eine Mehrheit haben. Es ist notwendig, das Land wieder aufzubauen, unserer Solidarität und unseren wahrhaft demokratischen Werten einen Sinn zu geben. Wir müssen uns für Wohlstand, soziale Gerechtigkeit und das Wohlergehen aller einsetzen. Ich hoffe, dass die Ergebnisse, die in wenigen Stunden vorliegen werden, meine Befürchtungen zerstreuen und dass die Bürger (die weiterhin wählen) sich unserer schrecklichen und entscheidenden Situation bewusst geworden sind und sich entschließen werden, unser Unglück zu ändern und zu überwinden, ohne Angst und ohne die Wahl von Kriminellen, Korrupten, Verurteilten oder Verfolgten zu wiederholen.

    Der jüngste offizielle Bericht (9. April), der nicht zuverlässig ist, weil er Zahlen verschweigt, nennt 384 Menschen, die als Opfer von COVID-19 starben. Sie bezieht sich auf Todesfälle, die zwischen dem 8. und 9. April eingetreten sind. Mehr als 300 Menschen sind seit mehr als einer Woche täglich gestorben. Darüber hinaus waren vom 8. bis 9. April 4.164 Personen neu infiziert. Mit anderen Worten, die zweite Welle ist aggressiver. All dies inmitten des Mangels an Gesundheitsdiensten. Alle Krankenhäuser in Peru sind zusammengebrochen, es gibt keinen Sauerstoff, um den Kranken zu helfen, usw.

    Starke Umarmung. Grüße an Diana, Lilo, Veronica, Willi und alle anderen Freunde von Solidarity International Schwäbisch Hall. Passen Sie auf sich auf.

    Jesus

    Mail vom 12.04.21 nach der Wahl:

    Liebe Waltraut,

    Zu dieser Nachtzeit ist bereits eine Vorschau auf die Wahlergebnisse bekannt. Der mögliche Sieger ist Professor Pedro Castillo (Sympathisant der Terrorgruppe Leuchtender Pfad 18,6%), gefolgt von Keiko Fujimori mit 14,5%. Sie wären die beiden, die die Präsidentschaft führen würden.

    Unsere Kandidatin Veronica Mendoza würde an sechster Stelle mit nur 8 Vertretern von insgesamt 130 Kongressabgeordneten stehen.

    Es ist sehr unglücklich, was passiert ist. Den ermittelten Prozentsätzen zufolge war die Beteiligung an den Wahlen gering. Das heißt, 25 % der Wähler wären diejenigen, die die Herrschenden wählen würden. Diese Regierung wird schwach sein, sehr schwach, ohne viel Unterstützung der Bürger.

    Umarmung.

    Jesus

  • SI und Privatinitiative gemeinsam für Hilfstransport nach Lipa

    SI und Privatinitiative gemeinsam für Hilfstransport nach Lipa

    Lager Lipa, Bosnien: Kochen unter freiem Himmel im Winter

    Erklärung der Privatinitiative „Hilfstransport Lipa“

    Während wir „priviligierten EU- Bürger“ hier und weltweit, abgelenkt von der Coronakrise, überwältigt und überfordert, seit Monaten durchaus verständlich strampeln um unseren Wohlstand wie gewohnt aufrechtzuerhalten, kämpfen andere, nicht priviligierte Menschen, auf der Flucht, an den EU- Aussengrenzen, aufgrund anhaltender, schlimmster Menschenrechtsverletzungen unserer EU- Regierungen, neben der Corona- Gefahr seit Monaten um Ihr nacktes Überleben.

    Die Lage ist fast überall an den EU- Aussengrenzen katastrophal und lebensbedrohlich. Besonders lebensgefährlich ist die Situation im „Flüchtlingslager“ Lipa an der bosnischen Grenze zur EU. Neben den katastrophalen Corona-Bedingungen im Lager, hungern, frieren und leiden dort Menschen, z. T. seit Monaten, in völlig lebensfeindlichen Umständen, bis auf wenige Ausnahmen, systematisch im Stich gelassen und dort festgehalten, abgesondert vom Rest der übrigen „Weltgemeinschaft“.

    Nachdem sich im späten Herbst 2020 auch die letzte verantwortliche Organisation IOM  aus Protest gegen die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen und unterlassene Hilfeleistung der EU, der bosnischen Regierung, sowie Kroatiens, aus der ständigen, ohnehin schon völlig unzureichenden Betreuung und Lagerverwaltung, zurückgezogen hat, sind die Menschen dort völlig sich selbst überlassen. Nach einem Großbrand, der das Lager im Winter fast vollständig zerstört hat, versorgt aktuell nur noch das internationale Rote Kreuz Bihac´ und die Hilfsorganisation Compass071, neben vereinzelten privaten Hilfstransporten, dieses weitere „EU- Flüchtlingslager“ der Schande Europas.

    Da die Menschen dort, wie auch in Moria/Kara Tepe auf Lesbos nach dem Brand über Tage im Winter im Freien überleben mussten, hat die bosnische Regierung unter politischem Druck und mit finanzieller Unterstützung der EU, dort durch das bosnische Militär ein Provisorium als Lager errichtet und wie im Fall von Moria/Kara Tepe oder Lampedusa, unter militärische Kontrolle gestellt, ohne weitere humanitäre Grundversorgung. Das Lager ist seitdem militärisch von Aussen abgeriegelt und so seit Monaten vom Rest der Welt vergessen.

    Solidarität International e.V. (SI)” hat gemeinsam mit der Privatinitiative „Hilfstransport Lipa“, diese Menschen nicht vergessen und ein humanitäres Nothilfeprojekt gestartet! Gemeinsam werden wir, in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz Bihac`und Compass071 vor Ort, Sachspenden aus Deutschland, die u. a. aus Corona-Ausschussware bestehen, schnellstmöglich und persönlich mit einem Hilfstransport zu diesen vergessenen Menschen in größter Not bringen, um die letzten harten Monate der dort anhaltenden Kältesaison zu überstehen.

    Dazu brauchen wir dringend auch Eure Hilfe!

    Neben Geldspenden für Transportkosten, Vermittlungsgebühr für Coronaausschussware und Verpflegung, benötigen wir entsprechende Sachgroßspenden für das Überleben in Kälte unter freiem Himmel! Ebenfalls benötigen wir noch einen LKW (12t), als Leihgabe für bis zu sieben Tage, um diesen Transport schnellstmöglich und persönlich auf den Weg zu diesen Menschen in Not zu bringen.

    Wenn auch Ihr diese Menschen nicht vergessen wollt und uns helfen möchtet, ihr Leid zu lindern, freuen wir uns auf Eure finanzielle Unterstützung für dieses gemeinnützige humanitäre Nothilfeprojekt auf das unten genannte Spendenkonto, mit dem Stichwort: „Hilfstransport Lipa“, sowie entsprechende Großsachspendenangebote, oder LKW- Leihgabe, unter dem folgenden Telefonkontakt der gemeinützigen Kooperation Privatinitiative „Hilfstransport Lipa“:

    Telefonkontakt Großsachspendenkoordination/Logistik: 0157 533 78962

    Vielen Dank an alle Unterstützer für euer Vertrauen und Eure schnelle Hilfe zu diesem dringenden Spendenaufruf!

    Spenden-Stichwort: „Hilfstransport Lipa“

    Hier geht’s zum Spendenkonto
  • SI Newsletter April – jetzt auf der Homepage!

    SI Newsletter April – jetzt auf der Homepage!

    SI Newsletter April –
    jetzt auf der Homepage!

    Der neue Newsletter von SI ist soeben erschienen und auf die SI-Homepage gestellt worden. In den nächsten Tagen werden die Hefte bei den Mitgliedern in den Briefkästen landen.

    Wer sich jetzt schon über die vielfältigen und interessanten Aktivitäten von SI informieren will, kann sich den Newsletter als PDF-Datei herunterladen.

    Hat der Newsletter einen Schwerpunkt? Es fällt schwer, einen zu benennen. So umfassend sind wieder die Aktivitäten der SI-Ortsgruppen. Ein Höhepunkt war für viele Orte sicher der Prozess des Sprechers des „Freundeskreises Flüchtlingssolidarität in SI“ Alassa Mfouapon gegen das Land Baden-Württemberg,  und das anschließende Tribunal. Dazu gibt es Berichte, Bewertungen und Dokumente.

    Aber auch die anderen „Kampagnen & Projekte“ von SI kommen nicht zu kurz: Das „Volksbildungszentrum Ngenyi“ im Kongo, das „Zukunftsprojekt Maniokanbau“ in der Elfenbeinküste, die „Initiative Medizin von Rojava“, Indonesien, ein Erfahrungsbericht aus Schwäbisch Hall, die „deutsch-südafrikanische Freundschaftsgesellschaft Marikana“, die Solidarität mit politischen Gefangenen, der internationale Frauentag, der Fukushima-Tag, die „Deutsch-Philippinischen Freunde“, interessante Leserbriefe und Stellungnahmen und nicht zuletzt die Aufstellung des Spendeneingangs … viele, viele Gründe, sofort den frischen Newsletter herunterzuladen.

    Viel Spaß beim Lesen

    Hier geht’s zum Newsletter April 2021
  • Solidarpakt Marikana geschlossen

    Solidarpakt Marikana geschlossen

    Solidaritätspakt Marikana geschlossen

    Erklärung des Vorstands der „deutsch-südafrikanische Freundschaftsgesellschaft Marikana“:

    Die „deutsch-südafrikanische Freundschaftsgesellschaft Marikana“ hat sich im März 2014 als Mitgliedsorganisation von Solidarität International in Dortmund gegründet. Unsere Schwesterorganisation „Southafrican-German friedshipsociety“ wurde 2013 in East London, Südafrika, ebenfalls unter dem Namen „Marikana“ gegründet.

    Seither arbeiten beide daran, die praktische Solidarität und Völkerfreundschaft zwischen den Menschen in Südafrika und Deutschland zu entwickeln. Wir verwirklichen die gegenseitige praktische Solidarität und Hilfe zur Selbstbefreiung, die Bekanntmachung und Unterstützung gerechter Kämpfe der Arbeiter- und Frauenbewegung, der Migranten und Flüchtlinge, der Umweltbewegung und der Rebellion der Jugend. Wir fördern den Kampf gegen HIV/AIDS und arbeiten in allen Bereichen, unseren „Big Seven“ eng mit der CPSA(ML), Kommunistische Partei Südafrika (Marxisten-Leninisten) zusammen, die in Südafrika den Aufbau von Marikana im Sinne der Schaffung eines festen Bandes der Solidarität fördert und unterstützt. Dazu gehört der Aufbau von festen Freundschaften, wozu wir auch gegenseitige Besuche, Urlaubsreisen und Partnerschaften, Brieffreundschaften organisieren.

    Um unser Band der Völkerfreundschaft zu festigen, hat Marikana im Oktober 2020 einen Solidaritätspakt mit unserer Schwesterorganisation in Südafrika abgeschlossen.

    Er umfasst zwei Projekte, für die wir auch in Deutschland Spenden sammeln:

    • für eine informelle Siedlung, genannt Smiling Valley. Dort haben Menschen, für die selbst das Leben im naheliegenden township Mdantsane, nahe East London, uner- schwinglich ist, Land besetzt und Häuser/Baracken gebaut. Nicht zuletzt deshalb, weil die Regierung ihr Versprechen, für jeden ein Haus zur Verfügung zu stellen, seit über zwanzig Jahren nicht eingelöst hat. Die Bewohner haben sich in einem Stadtteilkomitee organisiert, in dem auch Marikana mitarbeitet. Das Komitee führt den Kampf der Bewohner um Elektrizität, Wasser und Toiletten gegen die Politik der Stadtverwaltung und gegen die Abwälzung der Krisen- lasten durch die ANC-Regierung, was sich durch die explodierende Coronapandemie extrem verschärft hat.
    • In der Marikana Gruppe von East London haben sich viele Flüchtlinge und Migranten aus andern afrikanischen Ländern zusammengeschlossen. Sie kämpfen gegen den Hunger und für die Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse u.a. für die Zahlung einer Sozialhilfe, die ein menschenwürdiges Leben ermöglicht.

    Unsere Spenden kommen direkt diesen beiden Projekten zugute. Sie fördern den Zusammenschluss der Menschen und ihren selbstorganisierten Kampf gegen Hunger und für eine lebenswerte Zukunft.

    Unterstützen Sie mit einer Spende diesen Solidaritätspakt

    Spenden-Konto Nr. 6100 800 584
    BLZ: 501 900 00 Frankfurter Volksbank
    Kontoinhaber: Solidarität International eV
    IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84
    BIC: FFVB DEFF (Frankfurter Volksbank)

    Stichwort: Solidaritätspakt Marikana

    Werden Sie Mitglied in Marikana. 

    E-Mail an:

    deutsch-suedafrikanische-Freundschaft@gmx.de

    Hier geht es zum aktuellen Flyer zu Marikana
  • Der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität berichtet von Aktion in Dresden

    Der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität berichtet von Aktion in Dresden

    Liebe Leute, heute beteiligten wir uns vom Freundeskreis Flüchtlingssolidarität an einer gemeinsamen Aktion der „Seebrücke“ Dresden, Mission Lifeline, Flüchtlingsrat, Solidarität International und weiteren im Rahmen der Wochen gegen Rassismus unter dem Motto „Damit ‚Rassismus zur Sprache bringen‘ kein Lippenbekenntnis“ bleibt. Im Zentrum standen die Kritik an der inhumanen EU-Flüchtlingspolitik sowie, dass die Stadt Dresden trotz vieler Beteuerungen bis heute verweigert, die Erklärung „Sicherer Hafen“ zu unterzeichnen. Es wurde (corona-gerecht) mitten in der Stadt an den Stufen der Dresdner Frauenkirche ein Teppich von Transparenten und Forderungen ausgebreitet, Briefe aus Moria verlesen und bewegende Redebeiträge gehalten. Viel Zustimmung und Applaus von den rd. 80 TeilnehmerInnen und weiteren Passanten bekam auch ein engagierter Beitrag von Pius, der im Namen des Freundeskreises sprechen konnte: Guten Tag meine Damen und Herren! mein Name ist Pius O.. Ich bin Bürger der Bundesrepublik Nigeria und nun Einwanderer in der Bundesrepublik Deutschland. Zunächst möchte ich der deutschen Regierung, der EU-Regierung, der UN-Behörde aufrichtig danken, dass sie uns zunächst als Einwanderer akzeptiert haben. Ich bin heute hier, um im Namen des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität zu sprechen. Ich möchte auch der Organisation Seebrücke danken und meinen Respekt aussprechen, dass sie uns diese Plattform gegeben hat, um uns an die Dresdnerinnen und Dresdner zu wenden. Wir wollen die Dresdnerinnen und Dresdner wissen lassen: Wir sind Flüchtlinge, wir sind keine Kriminellen. Wir sind Flüchtlinge, wir sind keine Diebe, Wir sind Flüchtlinge, wir sind kein Ärgernis. Wir sind Flüchtlinge, wir sind nicht unverantwortlich. Wir sind Flüchtlinge, wir sind keine Menschen zweiter Klasse in der Gesellschaft. Wir sind Flüchtlinge, wir sind keine Feinde. Wir appellieren an die Menschen in Dresden, uns zu akzeptieren. Jetzt wollen wir über unsere Situation als Einwanderer berichten. Ich muss Ihnen ehrlich sagen, dass uns die Situation als Einwanderer hier in Deutschland nicht schmeckt. Die Situation hat einige von uns unverantwortlich und drogensüchtig werden lassen. Die Situation hat viele von unseren Visionen und Zielen zerstört. Jemand, der auf dem Weg war, IngenieurIn zu werden, wird „Reinigungskraft“, weil er oder sie keine Papiere hat, um die Ausbildung professionell fortzusetzen. Außerdem hat die Situation drohender Abschiebungen dazu geführt, dass viele von uns den Fokus beim Erlernen der Sprache verloren haben, Das hat viele Barrieren für uns geschaffen. Für die meisten von uns ist es so schwierig, einen Job zu bekommen, weil wir die Sprache nicht sprechen können! Die Situation hat viele von uns in eine Depression gestürzt, einige von uns haben ihren Verstand und ihren Sinn für das Denken verloren. Viele sind psychisch labil. So viele von uns sind Opfer von Rassismus und Racial Profiling geworden. Ich persönlich bin ein Opfer von Rassismus und Racial Profiling. Es braucht viel Kraft, um das Trauma zu überwinden. Besonders als schwarzer Einwanderer ist das ein großes Problem. Wir sind mit verschiedenen Situationen konfrontiert. Die Situation hat viele von uns gezwungen, über ihre Persönlichkeit zu lügen, weil wir wollen, dass uns Asyl gewährt wird. Einige von uns müssen vorgeben, lesbisch oder schwul zu sein, auch wenn es nicht stimmt – nur weil wir geschützt werden wollen. Zu sagen, dass man aus anderen Gründen verfolgt wird, reicht nicht mehr aus. Andere wiederum werden in ihrem Land als Mitglieder der LGBTQ-Gemeinschaft (lesbisch, schwul, bi, transgender, queer) verfolgt und müssen aus dieser Situation fliehen. Diese Wahrheit muss gesagt werden! Bei den meisten von uns wurde der Asylantrag abgelehnt, weil man sagt, wir kämen aus einem sicheren Land. Wie definieren Sie ein sicheres Land? Ein Land, in dem es keinen Frieden gibt? Ein Land, in dem es keine Gerechtigkeit für die Armen gibt? Ein Land, in dem es keine Gleichberechtigung gibt? Ein Land, in dem Opfer keine anerkannt und geschützt werden? Ein Land, in dem Menschen Polizeigewalt erfahren? Ein Land, in dem die Menschen unter Terror und Banditenüberfällen leiden? In Nigeria sind wir z. B. mit dem Terrorismus von Boko Haram und den ‚Fulani-Handlangern‘ konfrontiert. Menschen werden tagsüber entführt, Schulkinder werden aus ihren Schulen entführt. Überall herrscht Unsicherheit. Ich war ein Opfer des Angriffs der Fulani Handmen in einer der Gemeinden in Nigeria, wo ich auch meinen Onkel verloren habe. Trotzdem wird mein Land als sicheres Land bezeichnet. Selbst die einfachsten Grundbedürfnisse der Menschen werden von der Regierung nicht beachtet. Ein Land, in dem unbewaffnete Jugendliche erschossen wurden, weil sie auf die Straße gingen, um für ihr Recht zu protestieren. Die ganze Welt wusste von dem Massaker, das am 20. Oktober 2020 am Lekki Toll Gate in Lagos/Nigeria geschah, und niemand wurde von der Regierung zur Rechenschaft gezogen. Die Familien der Opfer und alle leben in Schmerz und Qual. Dennoch wird das Land als ein sicheres Land bezeichnet. Wir sind heute hier, um Nein zu sagen zu Rassismus. Wir sind heute hier, um Nein zu sagen zu rassistischen Übergriffen. Wir sind heute hier, um Nein zum Faschismus zu sagen. Wir sind heute hier, um Nein zur Abschiebung zu sagen. Wir sind heute hier, um Nein zu sagen zur Einstufung unsicherer Länder als sichere Länder.

  • Anhaltender Starkregen und Überflutungen in Indonesien  – Java

    Anhaltender Starkregen und Überflutungen in Indonesien – Java

    Seit Jahresanfang kommt es immer wieder zu Überflutungen. Häuser werden zerstört und es gibt Erdrutsche.

    Der Hintergrund dieser regionalen Katastrophen ist die Klimaerwärmung insbesondere auch die Erwärmung des indischen Ozeans um bis zu 2,5 Grad über der Normaltemperatur. Bilder im Fernsehen, wie die zuletzt im regional nahegelegenen Australien sieht man hier in Deutschland fast keine.

    Die Menschen organisieren sich in der Selbsthilfe zum Schutz ihrer Wohngebiete, mit Aufräumaktionen, aber auch gegen Arbeitslosigkeit in Folge des „shutdowns“ in der Coronapandemie. Es sind vielerorts sogenannte „foodsharing Projekte“ entstanden, wo sich die von zunehmender Massenarmut betroffene Bevölkerung zusammenschließt und ihre Versorgung mit Essen aber auch mit Schutzmasken und Coronahygieneschulungen in die eigene Hand nimmt. Vor allem auch viele Jugendliche sind hier aktiv geworden. Sie organisieren das tägliche Leben, die Gemeinschaftküche und Essensverteilung, kulturelle Initiativen und Ausbildung der Jugendlichen sowie gegenseitige Unterstützung und Hilfsaktivitäten in ihren Wohngebieten.  So ist in den vielen Monaten der Pandamie die Gemeinschaft und der Zusammenhalt der Betroffenen sehr gestärkt worden und auch die Diskussion zur Politik der Regierung, die die Lasten der Wirtschafts- und Coronakrise auf die Bevölkerung ablädt. 
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    Mit seinem  „Foodsharing Projekt“ sammelt Solidarität International -SI weiterhin Spenden zur gegenseitigen selbstorganisierten Essensversorgung und die Sozialarbeit . Die Spenden gehen zu 100 Prozent an die SI Partner vor Ort.

    Weitere Spenden dazu bitte auf das Konto von Solidarität- International – SI unter dem Stichwort „Indonesien – Foodsharing“ oder „Indonesien Sozialarbeitsprojekt“ Auf dem Youtube Kanal von SI ein aktueller Clip zu den Überlutungen: Videolink https://youtu.be/HF2WWz5eJ3g

    Spendenkonto: KontoNr. 6100 800 584
    BLZ: 501 900 00 Frankfurter Volksbank
    Kontoinhaber:Solidarität International eV
    IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84
    BIC: FFVB DEFF (Frankfurter Volksbank)

  •  „Die Kumpel erkämpften finanzielle Zugeständnisse …

     „Die Kumpel erkämpften finanzielle Zugeständnisse …

    Unsere Mitgliedsorganisation „Kumpel für AUF“ teilt in einer Pressemitteilung mit:

     „Die Kumpel erkämpften finanzielle Zugeständnisse von der RAG, aber die Probleme sind dadurch nicht vom Tisch,“ so der Sprecher von Kumpel für AUF, Christian Link, zum Kampf der ca. 150 Nicht-Anpassungsberechtigten Bergleute. Sie hatten geklagt, weil sie von der RAG entgegen der jahrzehntelangen Versprechungen „keiner fällt ins Bergfreie“ gekündigt wurden.

    Die RAG musste das Abfindungsangebot von einem Bruttomonatsgehalt mal Beschäftigungsjahr auf zwei Bruttomonatsgehälter erhöhen. Auch die Bergbaurentner erstritten eine 15-prozentig erhöhte Abfindung gegen den Deputat-Klau. Gleichzeitig sind die Probleme, die die RAG mit ihrer Politik der verbrannten Erde den Bergleuten, ihren Familien und im ganzen Ruhrgebiet hinterlässt, nicht gelöst. Arbeitslosigkeit und Armut steigt, weil die RAG keine gleichwertigen Ersatzarbeitsplätze zum stillgelegten Steinkohlebergbau schafft. Mit der Flutung der Zechen droht eine regionale Trinkwasserkatastrophe aufgrund des unter Tage eingelagerten Giftmülls. Preiswerte Bergbauwohnungen werden von ihr an Immobilienhaie verkauft. Die Sterblichkeit bzw. schwere Erkrankungen unter Bergleuten ist hoch, weil sie über Jahrzehnte mit giftigen Stoffen wie PCB zu tun hatten.

    Erst ca. 20 Kollegen haben einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Trotzdem die Kumpel vor Gericht erstritten, dass die Kündigungen durch die RAG unwirksam sind, nehmen sie jetzt die Abfindung, weil sie mit dem Rücken an der Wand stehen. Die RAG verweigerte ihnen bisher die ausstehenden Löhne, das Arbeitslosengeld läuft aus, sie stehen vor Hartz IV. Mit der Unterschrift verlieren sie ihre Bergmannsrechte. Einige haben deshalb die Abfindungsverträge nicht unterschrieben. „Der Kampf gegen die Politik der verbrannten Erde der RAG geht also weiter!“ so Christian Link. „Mit den bisher 15 Demonstrationen, der verlässlichen Unterstützung der MLPD, der breiten Solidarität durch die Bevölkerung, der Einheit von Arbeiter- und Umweltbewegung geht die kämpferische Bergarbeiterbewegung gestärkt weiter im Kampf für eine lebenswerte Zukunft der Jugend. Die nächste Bergarbeiterdemonstration von Kumpel für AUF wird für Samstag, den 05. Juni in Gelsenkirchen Horst vorbereitet, verbunden mit der Enthüllung eines Denkmals für den großen Bergarbeiterstreik der Bergleute 1997. Dazu sind alle herzlich eingeladen! Glück auf!

    Kumpel für AUF

  • Wut auf Lesbos über die EU!

    Frau Ylva Johansson wird am Montag in Lesbos mit einer großen Demonstration empfangen. Das Arbeiterzentrum und die Gewerkschaft der Arbeiter und Angestellten vom Privatsektor rufen am 29.03.2021 zur Demonstration auf. Mit der Losung „unsere Insel ist kein Lagerhaus für menschliche Seelen“:

    „Diese EU-Politiker sind einfach unmenschlich und ihre Worte verraten welche Interessen sie vertreten. Diese Frau besitzt die unverschämte Frechheit in einer Zeit wo Lesbos wegen dem Virus knallrot ist und Menschen sterben, zu uns zu kommen und mit einem breiten Grinsen zu sagen: „der Frühling ist die beste Zeit, um sich auf den nächsten Winter vorzubereiten“. Was erlauben sich diese Vertreter der reichen Europäer, sie kommen mit Unmengen von Geldern und meinen sie können alles kaufen. Sie haben die Botschaft der Insulaner nicht verstanden, dass wir niemals einem Neubau von Gefängnislagern zugestimmt haben. Sie wollen wieder kommen, arrogant und überheblich, um Gefängnisse zu bauen.

    Sie haben beschlossen, die arroganten und überheblichen mit den vollen Taschen voller Geld, eine Parade in Mytilene abzuhalten. Sie denken, dass wir, die Bewohner von Lesbos, sich zu ihnen setzen, Fotos machen und nach Autogrammen fragen. Sie haben es wahrscheinlich nicht richtig verstanden. Sie sind auf unserer Insel nicht erwünscht. Morgen werden Sie spüren, was es heißt ein Insulaner zu sein. Diese kriminellen Pläne sind auch Pläne der unterwürfigen griechischen Regierung. Ganz Lesbos wird auf den Straßen sein. Und sie werden auf Sie warten. Sie wollen keine Gefängnislager. Alle Hotspots und die Lager in VIAL und Kara Tepe sofort schließen. Nur Registrieren und Identifikation und alle Flüchtlinge freilassen und dorthin ziehen lassen wo sie wollen.“

  • „Eigentlich hätten wir die Dame von der EU gerne getroffen …“

    „Eigentlich hätten wir die Dame von der EU gerne getroffen …“

    „Eigentlich hätten wir die Dame von der EU gerne getroffen …“

    Demo in Mytilene: „Europa – übernimm Verantwortung“

    Bericht der Flüchtlinge vom 29. März 2021:

    Unsere Schüler lernen auch sonntags, sie wollen keine Pause. Sie lieben es. Verteilung von Trockennahrung an arme und gefährdete Bürger von Agiassos. Dieses Projekt findet in Zusammenarbeit mit den Freiwilligen vor Ort statt. Das Wetter wird immer besser und täglich bekommen die Flüchtlinge Meldungen: Ein Boot mit etwa 20 Personen landete in Laparna, Lesbos Nordwesten. Gestern meldeten sie, dass sie Angst haben, zurück in die Türkei geschickt zu werden, und versteckten sich in der Umgebung. Seitdem haben wir aber keine Meldung mehr. Meistens, nach sehr langen Reisen, sind die Akkus der Handys leer. Hoffentlich – nur das!

    Brüssel kündigt an, das neue Camp werde später fertig. Griechenland hat von Brüssel für den Bau von neuen Lagern in Lesbos, Chios und Samos 155 Millionen Euro bereitgestellt. Die griechische Regierung verspricht immer noch, dass wir im September in die neuen Lagern umziehen können. Aber bis heute ist noch nichts gemacht. Heute besucht die Vertreterin der Europäischen Union, Frau Ylva Johansson, Lesbos unser Lager. Moria White Helmets und wir haben ihr im Dezember einen Brief geschrieben und wir haben deutlich gesagt, wie schlimm die Situation ist.

    Wir schrieben:

    „Im September wurden uns viel bessere Bedingungen in diesem neuen Lager versprochen und wir waren froh, diese Versprechen zu hören und warteten darauf, dass sie erfüllt werden. Leider ist nichts wirklich passiert. Noch immer warten wir auf ausreichend warme Duschen, wenn es regnet, wird das ganze Lager überflutet und viele Zelte werden nass, wir haben keine Heizungen, die uns und unsere Kinder warmhalten, keine Schulen oder Kindergärten. Wenn wir krank werden, warten wir stundenlang auf medizinische Behandlung, und das Essen, das wir bekommen, ist zwar ausreichend, aber nicht sehr gesund. (…) Haben wir als Menschen und Flüchtlinge in Europa nicht einfache Rechte, die eine Grundversorgung für alle umfassen? Wir lesen und hören, dass wir in diesen Lagern wie Tiere leben müssen, aber wir denken, dass das nicht stimmt. Wir haben die Gesetze zum Schutz der Tiere in Europa studiert und wir haben herausgefunden, dass sie mehr Rechte haben als wir.“

    Jetzt ist der Winter vorbei und wir überlebten ohne Heizungen, mit sehr wenigen Duschen, unsere Kinder froren und wir hörten nur noch mehr Versprechungen. Das waren unsere kleinen Forderungen, nur um als Menschen behandelt zu werden: „Die Wasserversorgung und die Duschen zu reparieren, die sanitären Anlagen zu reparieren, eine ordentliche Drainage zu legen, damit unser Lager nach Regen nicht überschwemmt wird, um ordentlichen Strom und Heizung und ordentliche Zelte für den Winter, um Plätze für Kinder zu haben, um genügend Zelte für Schulen, Klassen und Werkstätten bereitzustellen, um die Hauptstraßen des Camps zu beleuchten, die medizinische und psychologische Versorgung zu verbessern, um Plätze für Treffen und Freizeit zu haben. Bitte, wenn Sie uns helfen wollen, dies zu ermöglichen. Im Frühjahr war viel von Evakuierung die Rede, aber selbst zu Weihnachten bitten wir nur darum, dieses provisorische Lager zu reparieren und uns nicht den Rest des Winters an diesem Ort leiden zu lassen.“

    Jetzt sehen wir diese Dame, sie hat einen Artikel geschrieben, nachdem sie uns im Januar Änderungen versprochen haben: „Die Winterhärte in den Jahren 2020-2021 war unglücklich. (…) Ich werde also mit einer Botschaft nach Griechenland fahren, die für meine Gastgeber und in der Tat für alle EU-Mitgliedstaaten gelten kann. Der Frühling ist die beste Zeit, um sich auf den Winter vorzubereiten.“

    Jetzt geben sie zu, dass wirklich nichts passiert ist und die Änderungen, um die wir gebeten haben, sehr klein und einfach zu machen waren. Und sie haben sich nie mit uns in Verbindung gesetzt und auch jetzt haben sie nicht darum gebeten, sich mit einem von uns zu treffen und zu sprechen. Wir verfolgen dies und wissen wirklich nicht genau, was wir sagen sollen. Sie hat sogar angekündigt, dass sie mit keinen Flüchtlingen oder Flüchtlingsselbstorganisationen sprechen wird.

    Die Leute haben heute Kartoffeln für die leeren Flaschen von uns bekommen und es gefällt ihnen sehr gut. Ist immer eine Menge Arbeit, denn 1500 Packungen Kartoffeln müssen vorher im Lager verpackt werden. Und wieder 15.000 Flaschen aus dem Lager zum Recycling. Eigentlich hätten wir die Dame von der EU auch gerne getroffen, um ihr diese Aktivitäten zu zeigen, wie Flüchtlinge sich selbst verwalten und auch Partner sein könnten. Aber sie sind nicht daran interessiert, was Flüchtlinge denken und tun. Das haben wir schon vor langer Zeit verstanden und das ist sehr traurig und deprimierend.

    Unsere Teams sind wieder draußen und putzen wie jeden Tag. Heute kommt ein Besuch von der Europäischen Union ins Camp, aber wir sind sicher, dass sie nicht kommen, um die Probleme zu diskutieren und unsere Ideen zu hören und wie wir jeden Tag hart arbeiten, um diesen Ort sauber zu halten.

    Gerade ist Frau Ilva Johansson aus der EU ins Camp gekommen, um zu sehen, wie wir leben. Wir hätten uns wirklich gerne hingesetzt und geredet und uns auch Gehör verschafft, denn wir sind es, die die ganze Zeit hier verbringen müssen. Aber so ist das nun mal bei einem Besuch. Hoffentlich sieht sie, dass hier nicht alles so gut ist, wie sie im Winter gesagt haben und hoffentlich schieben sie einige Veränderungen zum Besseren an. Wir hoffen es, aber auch wir haben die Hoffnung schon vor langer Zeit verloren.

    Die ganze Stadt ist auf der Straße. Wir dürfen nicht raus und demonstrieren im Lager.

    Anm. d. Redaktion: Dazu hat SI-Gelsenkirchen eine Pressemitteilung veröffentlicht (–> „SI vor Ort“ –> „Gelsenkirchen“)

    Unterstützung für die griechische Bevölkerung