Am Samstag 20.02.21 führte SI Schwäbisch Hall eine Kundgebung im Froschgraben in Schwäbisch Hall durch, um nochmals auf die verheerenden Zustände und die Not der Menschen in Kara Tepe und anderen Camps aufmerksam zu machen.
Allein schon die Erlaubnis für die Kundgebung zu erhalten, war ein Hürdenlauf. Mit vier Wochen Vorlauf angemeldet, wurde die Zuständigkeit bei der Stadt von einer Behörde zur nächsten und wieder zurückgeschoben. Ständig mussten wir nachhaken, wie denn nun der Stand der Dinge ist. Irgendwann war dann auch die zuständige Bearbeiterin für uns nicht mehr erreichbar. Erst als wir dann bei dem Vorgesetzten Druck machten, erhielten wir die Erlaubnis per Mail am 19.02. Bei den verschiedenen Telefonaten wurden wir mehr oder weniger versteckt aufgefordert, „uns die Sache angesichts Corona doch noch zu überlegen“.
Für uns gab es natürlich nix zu überlegen!
Im Vorfeld hatten wir diverse Organisationen und Parteien angeschrieben mit der Bitte, die Kundgebung mit zu unterstützen. Leider war die Resonanz dürftig, nur 4 Organisationen/Parteien sagten diese zu.
Der Internationale Chor, der schon beim Kulturabend der BDV dabei war, umrahmte die Kundgebung mit mehreren Liedern. Die Redebeiträge – leider nur von SI und MLPD – kamen bei den ca. 40 Zuhörern gut an und es ergaben sich zahlreiche Gespräche.
Und wir waren zutiefst beeindruckt von der Spendenbereitschaft nicht nur der Teilnehmer, sondern auch von denen, die vorbeigingen und auch was in die Dosen steckten.
Schon am Samstag zuvor konnten 118 € an Spendengesammelt werden, als wir bei eisiger Kälte mit dem Flugblatt zur Kundgebung einluden.
Schlussendlich erhielten wir 1.101,13 € an Spenden für Kara Tepe in nur 2 Stunden! Schon in den ersten Minuten – wir hatten noch nicht mal aufgebaut – kamen die ersten Spenden, eine Frau spendete sogar 150,00 € mit den Worten: „Ich hab das schon gestern für euch vorbereitet.“
Und wir haben zwei neue Mitglieder gewonnen!
Also alles in allem, eine sehr gelungene Veranstaltung.
Ein herzliches Dankeschön an alle Spender, Unterstützer und natürlich auch allen, die beim Auf- und Abbau und der Spendensammlung geholfen haben.
Riesige Gebiete in Java wurden seit Monaten immer wieder vom Hochwasser überschwemmt. Aktuell stehen Wohngebiete im Großraum Jakarta, Semarang und anderen Regionen bis zu 2,5 Meter unter Wasser. Diese Folge der Klimaerwärmung und des Übergangs in eine globale Umweltkatastrophe trifft v.a die Ärmsten, die auch gleichzeitig von der Corona Pandemie am meisten betroffen sind. Im Lockdown haben Millionen ihre Einkommen verloren. Hunger ist zu einer Massenerscheinung geworden. Hilfe der Regierung gibt es fast keine. So sind vielerorts Projekte der Selbsthilfe entstanden. Die Menschen schließen sich zusammen und organisieren sich. Sie organisieren gemeinsame Essenversorgung in den Wohngebieten, Aufräumaktionen gegen die Vermüllung und die Überschwemmungen, aber auch vielerorts Proteste gegen die Regierung.
Gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen führt SI Berlin sein Projekt der Hilfe zur Selbsthilfe fort. Mit den Spendengeldern, die SI in Deutschland gesammelt hat, wurde aktuell v.a. das „ Foodsharing Projekt“ gestärkt. Gemeinsame Küche, Essensverteilung, Coronaschutzmasken usw. und viele Diskussionen über die Ursachen der katastrophalen Entwicklung und über geeignete Forderungen und Perspektiven des Kampfes. Gemeinsam mit der indonesischen Frauenbewegung ist deshalb auch die Teilnahme an der nächsten Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Vorbereitung.
Mit dem „ Foodsharing Projekt“ stärkt SI diese Bewegungen im Sinne von organisierter Hilfe zur Selbsthilfe!
Die SI Ortsgruppe Berlin ruft auf
Spendet mit dem Stichwort „Foodsharing-Projekt Indonesien“
Kulturtipp auf YouTube: „Bongkar“ das Lied von Iwan Falls in deutscher Übersetzung auf „TrendMusik52“
Zusammenfassung der Aktionen von SI und dem Freundeskreis vom 17.2.2021
zum Prozess von Alassa Mfouapon gegen das Land Baden-Württemberg
Vom Gänsemarsch bis zur Ode an die Freude:
Dezentral, ideenreich, pfiffig, inhaltlich fundiert und verbunden mit Spendensammlungen für die Prozesskosten stoßen die Aktionen vor allem bei jungen Leuten auf starkes Interesse
Der „Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in SI“ und die Bundesvertretung von „Solidarität International e.V. (SI)“ hatten anlässlich des Prozesses von Alassa Mfouapon gegen das Land Baden-Württemberg zu vielfältigen Protest- und Solidaritätsaktionen für den 17. Februar aufgerufen.
Aus Stuttgart wird berichtet: „Ein Mann, arabischer Herkunft, kam zu uns an den Stand, hat sich das SI Material angeschaut und meinte: Ich muss wieder zur Arbeit, kann euch aber mit einer Spende unterstützen. Er spendet 5 Euro und gibt uns seine Adresse. Dann schaut er mich lange und ganz ernst an: Ich danke euch, dass ihr das hier macht und euch für uns einsetzt. Vielen Dank! Ich zeige auf das SI-Zeichen. Wir machen es gemeinsam für uns alle!“
Die Bilanz dieser Aktionen ist überwältigend. In mindestens 20 Städten hat es fantasievolle und kämpferische Aktionen im Bündnis mit befreundeten und neuen Organisationen und Initiativen gegeben. Die Bundesvertretung von SI bedankt sich bei allen Aktivisten, Organisatoren, Teilnehmern, Sängern, Spendensammlern für den tollen Einsatz.
Im Programm von SI heißt es unter anderem:
„Flucht und Migration sind zur Massenerscheinung geworden. Plünderung der Ressourcen in der Welt, verbunden mit menschenverachtender Ausbeutung und Unterdrückung finden weltweit täglich statt. … In diesen aufgewühlten Zeiten ist Solidarität und Hilfe notwendiger denn je! Massenhaft Menschen sind dazu bereit: sie helfen, spenden oder engagieren sich ehrenamtlich. … SI leistet solidarische Hilfe auf Augenhöhe … SI will Brücken bauen zwischen den Völkern und Menschen über Ländergrenzen hinweg. Solidarität ist keine Einbahnstraße. Ein Großteil der Probleme in der Welt ist engstens miteinander verbunden und kann nur gemeinsam und länderübergreifend gelöst werden …“
Von diesem Geist waren die Aktionen durchdrungen.
Wir möchten eine Auswahl vorstellen:
In Heilbronn fand eine Kundgebung am Hafenmarktturm statt. Die etwa 20 Teilnehmer, von denen wohl einige Alassa auch persönlich kennen, schreiben, „Our hearts are full of love! Unsere heutige Kundgebung war ein voller Erfolg und ist gerade mit Beethovens / ‚Ode an die Freude‘ / zu Ende gegangen, die du so gern singst. In mehreren Redebeiträgen wurden die Stationen Deines und Eures Kampfes lebendig.“
Dass die Rechtlosigkeit von Geflüchteten kein Einzelfall ist, sondern System hat, wurde in mehreren Resolutionen verurteilt. In Duisburg-Hamborn führten die Teilnehmer deshalb einen spontane „Gänsemarsch-Spaziergang“ mit Fahnen und Umhängeschildern, natürlich mit coronagerechtem Abstand, zum Flüchtlingsheim – einem derzeitigen Coronahotspot – durch, wo sie unsere Solidarität und Kritik an den Zuständen ausdrückten und „Bella Ciao“ sangen.
Die Aktionen in Kassel und Gelsenkirchen verbanden die Unterstützung für Alassa und seinen Prozess echt internationalistisch mit dem Kampf der Arbeiter. So beteiligten sich in Kassel Arbeiter von VW und Metaller an der Mahnwache. Aus Gelsenkirchen wird berichtet: „Große Zustimmung fand auch eine Solidaritätserklärung an die Bergleute aus Zenica. ‚Heute berichtet uns ein bosnischer Kollege über eure Probleme und eure Kämpfe, für eure Arbeitsplätze, bessere Arbeitsbedingungen und eure Löhne. Wir unterstützen euch in eurem Vorhaben und schicken euch starke kämpferische Grüße. Bitte kümmert euch auch um die Flüchtlinge in Lipa. Sie leben in unmenschlichen Verhältnissen bei minus 20 Grad. Das darf nicht so weitergehen! …“
Mehrere Berichte betonen die Breite der Aktionen. Stellvertretend dazu aus dem Bericht von Hamburg:„Mit ca. 30 permanenten Teilnehmern haben wir im Herzen des Stadtteils Hamburg-Altona auch viele Passanten erreicht. Durch die Beiträge auch von befreundeten Organisationen wie dem Internationalistischen Bündnis, des Frauenverbands Courage, der MLPD und der ICOR wurde die menschenverachtende Flüchtlingspolitik angeprangert und die Notwendigkeit der internationalen Solidarität zur Bekämpfung der Fluchtursachen betont. Ein Vertreter des Flüchtlingsrats Hamburg hat über die Situation in den Hamburger Unterkünften und den heuchlerischen Umgang mit den dort herrschenden, unhaltbaren Zuständen berichtet. Gleichzeitig hat er sehr engagiert seine Anerkennung für die Arbeit des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität ausgedrückt. …“
In Ellwangen fand eine Kundgebung mit etwa 10 Personen statt. Der Redner der Bundesvertretung von SI bedankte sich bei der Ellwanger Bevölkerung für die Hilfe, die sie den Geflüchteten leistet. Vieles davon kommt gar nicht an die Öffentlichkeit. Ein Redner meinte: „Den Flüchtlingen stehen die vollen Menschenrechte zu. Die werden ihnen aber verwehrt, solange die EU ihre „Abschreckungspolitik“ fortsetzt. Haben Menschen, die um Hilfe bitten, die auf der Flucht sind, nur eingeschränkte Rechte? „Solidarität International e.V. (SI)“ unterstützt, dass die Menschen selbst zu Wort kommen – in den Lagern an den EU-Außengrenzen und auch hier …“
In Ulm sprach ein Flüchtling, der zunächst in der LEA Ellwangen war und jetzt in der Nähe von Ulm wohnt.
Überall wurde die reaktionäre Flüchtlingspolitik der Bundesregierung und des Landes Baden-Württemberg mit den Innenministern Seehofer (CSU) und Strobl (CDU) verurteilt. Aus Berlin haben wir Fotos bekommen, die zeigen, dass sie ihre Aktion direkt vor dem Bundesinnenministerium durchgeführt haben.
Es sind noch Berichte und Bilder aus München, Albstadt, Villingen-Schwenningen, Tübingen, Düsseldorf, Esslingen, Waiblingen, Stuttgart, Gladbeck, Saarbrücken und Leipzig eingegangen.
In Leipzig wurden 4 neue Mitglieder für den Freundeskreis gewonnen, auch in Gelsenkirchen konnte ein neues Mitglied für SI gewonnen werden. In München gibt es zwei junge Frauen, die in SI Mitglied werden wollen. Sie waren von der Kundgebung begeistert und wollen unterstützen, dass eine Arbeit in den sozialen Netzwerken gemacht wird. In mehreren Städten fanden Spendensammlungen statt, so in Ulm, Duisburg,Leipzig und Saarbrücken. In München sammelten Kinder von den Rotfüchsen für die Prozesskosten von Alassa und verkündeten das selbstbewusst am offenen Mikrofon. Das ist genau richtig. Bei SI kommt jeder Cent da an, wofür er gespendet wurde. Aber auch für die eigene Arbeit brauchen wir Geld, so etwa für die neue Homepage.
An den vielfältigen Aktionen zum 17. Februar waren unserer Kenntnis nach mindestens 800 UnterstützerInnen von Alassa beteiligt, die wiederum mit vielen Passanten ins Gespräch über die reaktionäre Flüchtlingspolitik und die internationale Solidarität gekommen sind. So wird berichtet, dass die von den Medien verbreitete Stimmung von Hilflosigkeit und Barmherzigkeit diskutiert und dem die gemeinsame Solidarität auf Augenhöhe entgegen gestellt wurde.
Die ganzen Aktionen zeigen die Lebhaftigkeit unseres Verbands. Sie sind eine hervorragende Unterstützung für den Prozess gewesen.
Wir gratulieren Alassa und allen seinen UnterstützerInnen zu diesem tollen Erfolg vor Gericht. Das Urteil strahlt weit über Deutschland hinaus. Es ist wahr, was unser Programm schreibt: „Gemeinsam und organisiert: Internationale Solidarität und Hilfe kann viel bewegen und hat Zukunft!“
Die Aktionen sind auch ein hervorragender Auftakt gewesen, um das 25-jährige Bestehen unseres Verbands dieses Jahr gebührend zu feiern.
Sie sagen mein Junge, dass Du sechs Jahre alt bist. Wir kennen Dich nicht und wissen auch nicht woher Du kommst. Wir haben erfahren, dass Du ein Flüchtlingskind im Lager von Chios bist. Du bist auf ein Gebäude geklettert um Selbstmord zu begehen. Du wurdest von deinem Vater gerade noch gerettet. Warum, mein Junge wolltest Du das tun? Was hast Du vermisst, Junge? Ist dir kalt im Regen, warst Du nackt, bist Du barfuß gewesen, hattest Du Hunger oder vermisst Du Deine Schule? Dies hat uns einen schrecklichen Schlag versetzt. Wir sind Griechen, wir lieben Kinder, haben eine Seele, haben eine Kultur und ein heldenhaftes Erbe. Ist es möglich, Kinder zu foltern, so wie die Nazis griechische Kinder gefoltert haben? Unmöglich!!! Wer ist schuld mein Junge, dass Du so weit gehen konntest. Sie sagen der Wind ist schuld, wenn er die Zelte kaputt gehen und Du nass wirst. Sie sagen, dass Gott ist schuld am Regen und Schnee. Das Gleiche erzählt Frau Kerameos. Sie hat große Schwäche für Kinder »unsere« Ministerin, sie will alle beschützen. Deswegen setzte sie die Polizei an den Universitäten ein. Zusammen mit dem Minister für Katastrophenschutz, schickten sie die Polizei zu den Demonstrationen der jungen Leute und prügelte auf sie ein um sie zu schützen. Sie haben bei den Universitäten und Studenten angefangen. Es wird nicht lange dauern bis sie die Polizei auch in den Grundschulen und Kindergärten positionieren alles zum Schutz für uns alle. Unser Premierminister, der die Flüchtlingslager in Griechenland besuchte, fand alles gut. Nein mein Junge diese Leute sind mitschuldig an der menschenverachtenden Flüchtlingspolitik. Sie und die EU sind die schuldig, dass Du frierst, Du Angst hast, Du kein warmes Wasser und keine Heizung hast. Alles ist für sie erledigt und gut. Mit einem kleinen Detail. Nur nicht für Dich.
Die Flüchtlinge melden
Guten Morgen aus dem Camp. Es wurde sehr kalt und es regnet. So soll es auch die nächsten Tage bleiben. Immer noch sind fast keine Heizungen vorhanden und heute gab es ein großes Problem mit dem Strom und dem Generator.
So wieder frieren wir weiter in unseren Zelten und warten Temperaturen unter Null.
Einige Eindrücke von heute: Es ist sehr kalt, sehr windig und den ganzen Tag regnet es.
Täglich sammeln unsere Partner leere Plastikflaschen und anderen Müll und helfen so das Camp sauber zu halten. Es ist eine harte Arbeit, völlig selbstorganisiert und auf freiwilliger Basis.
Wir helfen bei der Bereitstellung der Logistik und besorgen die notwendigen Taschen und Werkzeuge dafür. Diese Zusammenarbeit dauert seit März 2020 und erwies sich als äußerst effizient.
Jeden Monat werden dutzende Tonnen Plastik an die lokale Recyclingfirma geschickt, und dies ist eine wichtige Initiative, um Krankheiten zu verhindern und das Wohlbefinden der Camp Bewohner und der Umgebung zu schützen.
Gestern und heute ist es sehr kalt, regnerisch und windig und wir werden mit riesigen Problemen mit der elektrischen Versorgung konfrontiert. Stundenlang wurden einige Zonen wegen Überlastung und Problemen mit den Generatoren abgeschnitten. Außenteams waren bis zum Abend unterwegs und versuchten zu helfen und zu reparieren. Es ist eine sehr schreckliche Situation für Flüchtlinge, da es kalt und dunkel ist. Wir haben unser Bestes gegeben.
Letzte Nacht war sehr kalt und die Kinder konnten nicht viel schlafen, wir haben versucht, sie mit Decken warm zu halten. Heute heißt es, dass es noch kälter werden soll.
Es ist Mitte Februar. Noch immer fehlen im neuen Camp mindesten 1000 kWh Elektrizität. Die wenigen Generatoren, die es mit Strom versorgen sind vollkommen überlastet.
Und so passiert, was passieren musste: Bei eisigen Temperaturen fällt der Strom dauernd aus und deshalb sitzen im Regen ohne Heizung und Strom in ihren Zelten.
Und für das Ganze wurden Abermillionen zur Verfügung gestellt.
Einige Bilder vom Logistikteam, täglich werden Dinge ins Lager transportiert: Essen, Kabel, Schlafsäcke, Kleidung und Computer. Im Hintergrund wird jeden Tag so viel geplant und gearbeitet.
Thomas Osten Sacken
„Jüngst veröffentlichte Studien messen den Unterschied zwischen Prognosen und Klimarealität nicht in Dekaden, sondern in Zentimetern. Demnach sind die in der Klimawissenschaft dominierenden Schätzungen bezüglich des Anstiegs des Meeresspiegels viel zu konservativ gewesen. Das durch die globale Erwärmung bedingte Abschmelzen von Eisflächen, wie von Gletschern und dem Eispanzer in der Antarktis sind der wichtigste Faktor, der zum Anstieg des Meeresspiegels beiträgt. Einen weiteren Faktor bildet die Erwärmung der Wassermassen der Weltmeere.
Eine im Fachblatt The Cryosphere veröffentlichte Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass der Verlust der globalen Eismasse bereits viel stärker ausfällt als ursprünglich angenommen. Zudem beschleunigten sich diese Vorgänge immer weiter, warnen die Autoren der Studie. Der Planet hat demnach zwischen 1994 und 2014 rund 28 Billionen Tonnen an Eismasse verloren. Diese Menge würde genügen, die gesamte Fläche von Großbritanniens mit einem hundert Meter hohen Eispanzer zu bedecken.
Mehr noch: Der globale Eisverlust beschleunigt sich immer weiter. In den 1990-iger Jahren gingen durchschnittlich 0,8 Billionen Tonnen verloren, während es in 2017 schon 1,3 Billionen Tonnen waren. Hieraus resultiert eine Beschleunigung der globalen Eisschmelze um 65 Prozent in dem untersuchten Zeitraum von 23 Jahren. Alle größeren Eisflächen hätten Verluste verzeichnet, aber es wären die Eispanzer Grönlands und die Gebirgsgletscher besonders stark betroffen, hieß es weiter.“
Je länger ich mich mit diesem ganzen Charity-Business beschäftige, je fraglicher erscheint mir dieses ganze Engagement dieser Milliardäre, die zusammen mehr Kapital kontrollieren, als Dutzende von Staaten zusammen.
Denn inzwischen ist die ganze Szenerie auf sie zugeschnitten, die Crowdfunding-Plattformen gehören ihnen und sie bestimmen über ein völlig undurchsichtiges Netzwerk von Firmen, Non-Profits, Consultants und natürlich den Unmengen an Geld, das sie direkt oder indirekt ins System pumpen die Regeln.
Mir scheint, dass inzwischen das ganze Hilfsbusiness von irgendwelchen lächelnden Startup-Leuten, die irgendwie alle gleich aussehen und reden, dominiert wird. Recherchiert man dann ein wenig, landet man sehr schnell bei Investoren, Private Equity Firmen usw.. Was früher noch als eine Art Nische galt, in denen die Gesetze von Profitmaximierung noch nicht völlig galten, sind inzwischen vollkommen in das System integriert und Abertausende von Arbeitsplätze in den Industrieländern hängen dran „Doing-Good“ und „Charity“. Die Frage wäre nicht nur, wie viel von diesem Geldes eigentlich die angeblichen Empfänger wirklich erreicht, sondern auch wie, denn mit den Mengen an Kapital ist es ein leichtes, die eh schwachen Kontrollmechanismen der meisten Staaten gerade im globalen Süden zu unterlaufen.
Und wem sind sie am Ende eigentlich rechenschaftspflichtig. Ein guter alter eingetragener Verein hat wenigstens noch Mitglieder. Heute sind fast alle Akteure Non-Profit Companies oder in Deutschland zunehmend gemeinnützige GmbHs, d. h. einzig allein die jeweiligen Direktoren bestimmen, was geschieht. Mit demokratischer Kontrolle, Transparenz etc. hat das alles nichts mehr zu tun.
Diejenigen, die so tun als sprächen sie im Namen irgendeiner globalen Zivilgesellschaft haben sich längst jeder nachhaltigen Kontrolle entzogen. Jede Aktiengesellschaft ist da im Vergeblich eine hoch demokratische Angelegenheit.
Gibt es immerhin ein paar Recherchen, wie solche Netzwerke in der rechten Szene funktionieren, wo viel weniger Geld zirkuliert, fehlen die Untersuchungen im „We-do-good“-Business. Das geschieht ja für das Klima, die Flüchtlinge und die Armen und deshalb eher links.